Covid-19

'n Abend :)

Ein Professor von mir hat zu Beginn seiner Vorlesung (Infektionsbiologie), also im Herbst letzten Jahres, die aktuelle "Corona Panik" mit den Reaktionen verglichen, die in den 80ern auf das neuartige HI-Virus aufkamen. Die Stimmung sei damals innerhalb der Bevölkerung ähnlich "hysterisch und unbesonnen" (O-Ton) gewesen wie heute, wobei die Letalität dieser Infektion aber ungleich höher war als die von Covid-19 und einem fast schon sicheren Todesurteil gleichkam. Das kann schon Angst machen, wenngleich die Übertragbarkeit von HIV natürlich deutlich erschwerter und ganz anders funktioniert als bei respiratorischen Viren.
Dennoch: zu wissen, dass sogar dieses einst so verheerende Virus mittlerweile derart beherrschbar wurde, dass den Infizierten nicht selten eine normale Lebenserwartung beschieden ist, obwohl eine Immunisierung trotz jahrzehntelanger, intensiver Forschung noch immer illusorisch ist, stimmt mich in Verbindung mit den bahnbrechenden Erfolgen, die in der SARS-CoV-2 Forschung von nur wenigen Monaten (!) bereits erzielt werden konnten, überaus optimistisch und froh.

Das größte Problem ist wirklich die Dummheit des gemeinen Wohlstandsbürgers, für den Tod und Verderben normalerweise in so weiter Ferne liegen, dass er gleichermaßen unfähig ist, sowohl die Notwendigkeit zur temporären Einschränkung (s)eines global betrachtet fast schon unverschämt hohen Lebensstandards nachzuvollziehen, als auch die Risiken einer qualitativ hochwertigen Impfung mit jenen einer Erkrankung abzuwägen, die eine gesundheitlich ungleich höhere Belastung darstellt - selbst im Falle eines milden Verlaufs. Mal ganz zu schweigen von dem ganzen kanzerogenen und degenerierenden Schrott, den er tagtäglich tiefenentspannt in sich hineinschüttet und -stopft, obwohl ihm beim Blick auf die Inhaltsstoffe eigentlich die Haare zu Berge stehen müssten.
Für die ganzen "Impfkritiker", die sich jetzt, da sie mal wirklich Verantwortung für die eigene Gesundheit und die anderer übernehmen könnten, auf einmal einscheißen aus Angst vor möglichen "Komplikationen", liegt mein Verständnis daher irgendwo im Bereich von Minus Unendlich.
 
Bei all dem, was im Moment beängstigend, deprimierend, frustrierend ist, fand ich diese Nachricht und diesen Gedankengang heute aufmunternd:

https://www.tagesschau.de/inland/impfquote-deutschland-101.html

In Deutschland sind jetzt 1 Mio Menschen (erst)geimpft. Das bedeutet, dass 3 Wochen nach Impfstart, der noch eingeschränkten Impfstoffverfügbarkeit, den Feiertagen und allen Anlaufschwierigkeiten zum Trotz, bereits die Hälfte der (nachgewiesenen) natürlichen Corona-Infektionen seit Februar 2020 erreicht wurde.

Wenn es nicht total dumm läuft, sollten die Impfzahlen in noch einmal drei Wochen die Virusstatistik also "überholen"!

Um die bisher und zukünftig an diesem "Rennen" Beteiligten zu feiern und anzufeuern:

Go, go, go Joseph!

Micah
 
Von der Ministerpräsidentenkonferenz nichts Neues, wie mir scheint. Nach 8 - stündigen Beratungen ist nichts weiter herausgekommen, als den bestehenden Lockdown bis Mitte Februar zu verlängern, und die Betriebe stärker in die Pflicht zu nehmen, was Homeoffice anbelangt. Betriebe müssen jetzt Gründe nennen, warum und wieso es mit dem Homeoffice bei ihnen nicht funktioniert. Die Folgen kann ich mir in Etwa ausmalen: Betriebe, die bisher gut mit Homeoffice klarkommen, werden das auch weiterhin machen, Betriebe, die bisher nicht können oder wollen, werden sicher ganz schnell genügend Gründe auftischen, warum die Angestellten trotzdem jeden Tag persönlich zu erscheinen haben. Was das Verhalten der Landesfürsten angeht ist ebenfalls alles beim Alten. Gestern war man sich angeblich einig, Schulen und Kitas bis 14.2. mindestens geschlossen zu halten, heute morgen lese ich, dass BaWü ab dem 01.02. eine schrittweise Öffnung der Schulen erwägt.
Ich dachte echt mal, wir hätten die Lage hier ganz gut im Griff, besser zumindest, als viele unserer Nachbarländer, aber inzwischen glaube ich, dass der einzige Plan ist, das Ganze einfach auszusitzen, und den Lockdown so lange zu verlängern, bis sich die Impfungen positiv bemerkbar machen, und es draußen wärmer wird. Die Risikogruppen wirksam zu schützen, hat man jedenfalls bisher nicht wirklich hinbekommen, und eine Langzeitstrategie kann ich immer weniger erkennen.

C.
 
Bei all dem, was im Moment beängstigend, deprimierend, frustrierend ist, fand ich diese Nachricht und diesen Gedankengang heute aufmunternd:

https://www.tagesschau.de/inland/impfquote-deutschland-101.html

In Deutschland sind jetzt 1 Mio Menschen (erst)geimpft. Das bedeutet, dass 3 Wochen nach Impfstart, der noch eingeschränkten Impfstoffverfügbarkeit, den Feiertagen und allen Anlaufschwierigkeiten zum Trotz, bereits die Hälfte der (nachgewiesenen) natürlichen Corona-Infektionen seit Februar 2020 erreicht wurde.

Wenn es nicht total dumm läuft, sollten die Impfzahlen in noch einmal drei Wochen die Virusstatistik also "überholen"!

Um die bisher und zukünftig an diesem "Rennen" Beteiligten zu feiern und anzufeuern:

Go, go, go Joseph!

Micah

Ich bin wirklich kein Freund davon, in solchen Sachen den Pessimisten zu mimen, aber in Israel gab es vor ca zwei Wochen eine bedeutsam höhere Impfquote, glaube es waren 13%, und dennoch haben die Neuinfektionen ein neues Hoch erreicht. Und aktuell sieht es auch nicht besser aus. Ich befürchte also, dass uns ein oder zwei, oder sogar 10 bis 20 Prozent nicht großartig weiterhelfen werden.
 
Jaja, die Kitarunde der MPs ist mal wieder außer Rand in Band und hinterher zucken wieder alle mit den Schultern und sagen: hätten wir das gewusst...

Ich vermisse da auch einen Plan, was ich wann wie mache und vor allem, einen Plan, den alle befolgen und nicht jeder doch sein eigenes Süppchen kocht. Und solange das Nichteinhalten der Regeln nur mit einem Schulhofverweis geahndet wird, nutzt es auch nichts, diese immer enger ziehen zu wollen, wenn das Nichteinhalten konsequenzenlos bleibt.

Es ist ein schlechter Witz, wie hoch die Zahlen noch einem sog. Lockdown, der sich nur privat wie einer anfühlt, noch sind.
 
Wie versteht ihr das mit der Steuerförderung für Computer?
Meine Tochter ist nun schon seit einem halben Jahr zu Hause und wir nutzen unseren 12 Jahre alten klapprigen Laptop für
die Onlinebeschulung.
Wenn ich nun einen neuen Rechner kaufen würde, kann ich denn dann komplett absetzen?
Gilt diese Regelung nur bis 15.Februar?
 
Das es gerade die SPD-geführten Ländern sind, die sich so gegen die Gesundheit der Menschen stellen hätte ich nicht erwartet. Die deutsche Sozialdemokratie offenbart immer mehr, wie gescheitert sie ist und wie korrupt und verzweifelt ihre Amtsträger und Amtsträgerinnen mittlerweile sind.
Die Kirsche auf der Torte bildet da wohl die vollkommen unprofessionelle Manuela Schwesig, die Merkel scheinbar durch die Blume vorwirft Kinder zu quälen. Das sagt jemand, der mal Bundesfamilienministerin war und jetzt selber noch Risikogruppe mit ihrer Erkrankung. Aber hey, sei es drum, es ist Wahlkampfzeit. :facep:
Ich bin mal gespannt, ob mein Arbeitgeber jetzt endlich mal FFP2 Masken stellt, immerhin ist Home-Office bei uns nicht möglich und gestern klang es bei der Pressekonferenz so raus, als ob dies eine Alternative ist.
 
Ich bin wirklich kein Freund davon, in solchen Sachen den Pessimisten zu mimen, aber in Israel gab es vor ca zwei Wochen eine bedeutsam höhere Impfquote, glaube es waren 13%, und dennoch haben die Neuinfektionen ein neues Hoch erreicht. Und aktuell sieht es auch nicht besser aus. Ich befürchte also, dass uns ein oder zwei, oder sogar 10 bis 20 Prozent nicht großartig weiterhelfen werden.

Die Zahlen beziehen sich aber nur auf die erste Dosis. Ein vollständiger Impfschutz besteht erst 1 Woche nach der 2. Dosis. Aktuell ist das bei rund 6% der Israelis der Fall, also etwa eine halbe Million Menschen (laut Zeit online: https://www.zeit.de/wissen/gesundhe...chland-anzahl-impfquote-aktuelle-zahlen-karte). Als die Impfungen starteten, waren es ein paar Zehntausend Impfungen am Tag. Die genauen Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf. Vor 2 Wochen dürfte also weniger als 1 % der israelischen Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz gehabt haben.

Interessant wäre noch, wie groß der Unterschied bei der Immunisierung ist zwischen Erst- und Zweitdosis. Dazu habe ich nichts gefunden. Aber bei Israel würde ich eher abwarten, wie es Mitte/Ende Februar aussieht. Zusätzlich ist meiner Meinung nach noch wichtig, dass die vulnerablen Gruppen als Erste geimpft werden und dadurch auch weniger schwere Verläufe bei gleichbleibender Infektionszahl auftreten sollten. Das ist aus meiner Sicht auch ein wichtiger Faktor.
 
Stand heute sind übrigend mehr als 50.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer CoVid-19 - Erkrankung verstorben. In Großbritannien nähert man sich inzwischen der 100.000er Marke.

C.
 
Stand heute sind übrigend mehr als 50.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer CoVid-19 - Erkrankung verstorben. In Großbritannien nähert man sich inzwischen der 100.000er Marke.

C.

In den Vereinigten Staaten sind über 410.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Das sind mehr Gestorbene, als die Anzahl gefallener US-Soldaten im zweiten Weltkrieg.
 
In Großbritannien nähert man sich inzwischen der 100.000er Marke.

Sollte die gruselige Prognose von Prof. Drosten (mal wieder) richtig sein, steht uns hier im Sommer ein ähnliches Szenario bevor, wenn die offensichtlichsten und bekannten Risikogruppen geimpft worden sind. :sad:

Auch wenn jetzt irgendwann mal der Frühling und vielleicht auch der billige AstraZeneca Impfstoff kommen sollte, habe ich heute einen ziemlich pessimistischen Blick. Der Winter ist noch unheimlich lang und die #NoCovid-Strategie wird nicht wirklich verfolgt. Der jetzige Shutdown mag vielleicht kurzzeitig helfen und die Inzidenz drücken, aber wenn ich an B117 und andere Mutationen denke, haben wir hier in einigen Wochen ganz andere Zustände. :thuwn:
 
Ich habe inzwischen das ganz miese Gefühl, dass 2021 - trotz Impfung - noch schlimmer wird als 2020. Ich denke mal, dass wir uns z.B. von größeren Veranstaltungen, Volksfesten, Konzerten, Festivals usw. jetzt schon verabschieden können, und dass dass vielleicht noch unsere geringsten Sorgen sein werden.

C.
 
Ich habe inzwischen das ganz miese Gefühl, dass 2021 - trotz Impfung - noch schlimmer wird als 2020. Ich denke mal, dass wir uns z.B. von größeren Veranstaltungen, Volksfesten, Konzerten, Festivals usw. jetzt schon verabschieden können, und dass dass vielleicht noch unsere geringsten Sorgen sein werden.

Schwer zu sagen, ob es schlimmer werden könnte. Was größere Veranstaltungen oder auch Urlaub angeht, sehe ich ähnlich schwarz wie du. Da hatte ich aber ohnehin nicht viel Hoffnung. Wenn wir es schaffen, die Einschränkung der alltäglichen Freiheitsrechte und des Privatlebens aufzuheben, wäre das ein großer Erfolg. Wenn im Laufe des Jahres Bildungseinrichtungen in den Regelbetrieb zurück finden, Freizeitaktivitäten wie Vereinsleben und bspw. Geburtstage, Hochzeiten usw. wieder halbwegs normal gefeiert werden könnten, hätte man eine große emotional-psychologische Entlastung und auch die betroffenen Wirtschaftszweige könnten zumindest mal anfangen, über eine Zukunft nachzudenken. Gleichzeitig könnte man v.a. mit Letzterem die langfristigen Kosten stark senken.

Mehr Hoffnung mache ich mir gar nicht erst: Die genannten Bereiche mit entsprechenden Hygienemaßnahmen halbwegs in den Regelbetrieb zurück führen.
 
Ich habe inzwischen das ganz miese Gefühl, dass 2021 - trotz Impfung - noch schlimmer wird als 2020. Ich denke mal, dass wir uns z.B. von größeren Veranstaltungen, Volksfesten, Konzerten, Festivals usw. jetzt schon verabschieden können, und dass dass vielleicht noch unsere geringsten Sorgen sein werden.

Die Befürchtung hab ich eigentlich nicht, weil es bis auf ein mieses Gefühl keine wissenschaftlich begründete Annahme zu dieser Sorge gibt.
Wir dürfen nur nicht anfangen, uns aufgrund der paar Geimpften nun in falscher Sicherheit zu wiegen und die nach wie vor notwendige Sicherheitsmaßnahmen schleifen zu lassen.

Nichtsdestotrotz wird die zunehmende Immunisierung, zu der neben den unfreiwillig Erkrankten hoffentlich auch viele freiwillig Geimpfte ihren Beitrag leisten werden, schrittweise dafür sorgen, dass sich das Virus nicht mehr so rasant unter der Bevölkerung ausbreiten kann wie das aktuell, nicht zuletzt aufgrund der aufgetretenen Mutationen, noch der Fall ist.
Aber das ist wie gesagt ein Prozess, der schrittweise erfolgt und Zeit benötigt, auch wenn sich viele Menschen nach knapp einem Jahr der Einschränkungen stärker denn je nach (sofortiger) Normalität sehnen.
Mir fällt auch die Decke auf den Kopf und im Gegensatz zu anderen Studenten profitiere ich auch nicht vom Distance Learning...

Ich sehe es aber so wie der User über mir: ich wär ja schon unglaublich erleichtert, wenn die Einschränkungen im privaten Bereich sukzessive gelockert werden könnten und auch der Schul- und Unibetrieb hoffentlich bald wieder in normalen Bahnen läuft.
Das vermisse ich gegenwärtig nämlich am meisten. Wohingegen mir ein weiteres Jahr ohne Großveranstaltungen noch vergleichsweise leicht fallen würde.

Die momentane Situation empfinde ich daher eher als einen letzten, anstrengenden Sprint vor der Zielgeraden, für den man noch mal alles an Disziplin und Durchhaltevermögen mobilisieren muss. Ein lohnendes Ziel ist für mich aber durchaus sichtbar und das sollte man auch nicht aus den Augen verlieren.
 
Jetzt geht das Drosten Bashing wieder los... die Kommentare, die teils auch bei anderen Medien zu lesen sind, sind echt unterirdisch.

https://m.tagesspiegel.de/wissen/be...-100-000-neuinfektionen-pro-tag/26842290.html

Dont shoot the messenger ist halt zu viel verlangt :kaw:

Wir dürfen nur nicht anfangen, uns aufgrund der paar Geimpften nun in falscher Sicherheit zu wiegen und die nach wie vor notwendige Sicherheitsmaßnahmen schleifen zu lassen.

So lange es Menschen wie Prof. Streeck gibt, wird es diese falsche Sicherheit aber geben. Ich gebe dir Brief und Siegel darauf, dass Streeck und Co die ersten sein werden die eine massive Öffnung nach Impfung der Risikogruppen verlangen werden.
Der gute Mann hat heute bei Phoenix wieder geredet, dass die Mutationen aus Südafrika, GB und Brasilien ja vielleicht gar nicht so schlimm sind, vielleicht gar nicht gefährlicher. Der Anstieg der Neuinfektionen in London und Irland sei auf Weihnachten zurückzuführen. Überhaupt sind das ja auch alles Computerberechnungen und -modellierungen.
wir brauchen in der Wissenschaft auch Gegenmeinungen zum RKI, Drosten, Ciesek und Co. aber das was da um den Dunstkreis Streck/Schmidt-Chanasit aufgebaut wird ist eine false balance Verzerrung.
Der wissenschaftliche Konsens derzeit ist, dass B117 und die anderen Mutanten ansteckender sind. Gegenstimmen sind Einzelmeinungen die langsam eine gefährliche Nähe zu Bhakdi und Konsorten bekommt.
 
Der wissenschaftliche Konsens derzeit ist, dass B117 und die anderen Mutanten ansteckender sind. Gegenstimmen sind Einzelmeinungen die langsam eine gefährliche Nähe zu Bhakdi und Konsorten bekommt.

Wenn du meinen Beitrag nochmal sorgfältiger liest, wird dir ja vielleicht auffallen, dass ich das gar nie bestritten habe. ;)
Die Mutationen sind ansteckender, weshalb man mit der Immunisierung momentan auch nicht schnell genug hinterherkommt. Aus diesem Grund auch die wieder verschärften Maßnahmen zur Eindämmung.
Das ändert aber nichts an der optimistischen Aussicht, dass wir dem Virus früher oder später Herr werden können. Warum sollte ich also irgendwelchen nebulösen Schreckensszenarien mehr Glauben schenken, obwohl es mit etwas Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin genau so gut geht?
 
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