Covid-19

Da bin ich bei dir. Die Vögel die jetzt querschießen machen mich auch tierisch sauer, ich finde so ein Verhalten einfach nur dumm.

Man sollte aber immer dran denken, dass da eben nicht „Das Volk“ steht, sondern die, die am lautesten rufen. Der Rest hält sich einfach an die Regeln.

Eine Kollegin, die auch der Meinung ist, dass das alles übertrieben ist, hält sich trotzdem dran, weil sie einfach pragmatisch ist.
 
Man sollte aber immer dran denken, dass da eben nicht „Das Volk“ steht, sondern die, die am lautesten rufen. Der Rest hält sich einfach an die Regeln.

Eine Kollegin, die auch der Meinung ist, dass das alles übertrieben ist, hält sich trotzdem dran, weil sie einfach pragmatisch ist.

Hab ich auch nicht behauptet, dass die das Volk sind. Das war halt "nur" die Behauptung einer Reporterin.
 
Ich weiß nicht ob es noch lange gut gehen wird diese Leute lediglich als Verschwörungstheoretiker oder Rechtspopulisten zu bezeichnen.
Der Widerstand auch beim normalen Volk nimmt immer mehr zu. Das ist jeden Tag auf der Straße und den Geschäften zu sehen.

Natürlich ist nicht jeder, der dahin geht ein rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker, aber genau das sind die Hintermänner, welche diese Proteste anheizen und für sich nutzbar machen wollen. Man muss nur anschauen, wer dort als Redner auftritt, oder was sich für Leute dort neben Impfgegnern und Eso-Spinnern tummeln. In Stuttgart liefen massig Neo-Nazis, Hools, AfD-Prominenz und Reichsbürger auf dem Wasen rum, um dem Antisemiten Ken Jebsen zuzuhören, oder dem Ökonomieprofesser, der - staatlich alimentiert - in seinen Vorlesungen schonmal Rentenkürzungen fordert, und in Cannstatt ernsthaft die Coronamaßnahmen mit dem 3. Reich vergleicht. Solchen Leuten geht es nicht um Grundrechte oder eine abweichende wissenschaftliche Sicht auf die Dinge. Das sind glasklare Demokratiefeinde, welche hier endlich das perfekte Thema gefunden haben, um ihre brandgefährliche Agenda in die Mitte der Gesellschaft zu pflanzen.
Mit dem Thema Corona erreicht man halt nicht nur den frustrierten Wutbürger, der ohnehin bereits ein mehr oder weniger geschlossenes, rechtsextremes Weltbild pflegt, sondern eben auch impfkritische Doppelverdiener, die in gentrifizierten Stadtvierteln mit dem Soja-Latte in der Hand die Biosupermärkte bevölkern. Solche Leute verwechseln Freiheit allerdings oft mit ihrem eigenen Egoismus, dass sie jetzt seit zwei Monaten ihr gewohntes Leben nicht hatten.
Ginge es diesen ganzen Idioten tatsächlich um Freiheit, dann würden sie mit solchen dummen Aktionen nicht das gefährden, was bisher erreicht wurde, und damit auch die vorsichtigen Lockerungen.

C.
 
Ich weiß nicht ob es jemanden interessiert, aber ich arbeite ja im Krankenhaus und habe deswegen einige Einblicke hinter die Kulissen (auch von anderen Krankenhäusern in München, weil man ja kommuniziert).

Seit es die Lockerungen gibt, gab es bei uns nicht viele Fälle. Ich betreue unter anderem sehr schwer betroffene Covid-Patienten. Die Verläufe sind meist schwer bei den älteren.
Ansonsten überanstrengt sich kein Mitarbeiter bei uns momentan und hat es auch nie getan. Einzig die schwere Schutzkleidung, die wir tragen müssen würde ich als Erschwerung der Arbeit betiteln. Man schwitzt darunter wirklich sehr stark und bekommt einfach weniger Luft.

Wenn es nach mir geht, könnte man lockern. Der größte Fehler der Regierung war sowieso das verteufeln der Masken. Hätte es Maskenpflicht für alle bereits vor 2 Monaten gegeben wären vermutlich deutlich weniger Menschen gestorben...
 
Man sollte aber immer dran denken, dass da eben nicht „Das Volk“ steht, sondern die, die am lautesten rufen. Der Rest hält sich einfach an die Regeln.
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Sorry,aber das ist mir zu einfach.
Meiner Beobachtung nach sind es eben nicht nur die Populisten die sich nicht daran halten,sondern eben auch sehr viele "Normale aus dem Volk".
Man kann und darf die vielen Männer und Frauen die jetzt sich gegen die Einschränkungen erheben nicht einfach über den Kamm der "Wutbürger" oder der "Opfer" der Populisten schneidern.
Es werden jeden Tag mehr, die sich nicht mehr in ihren Rechten beschneiden lassen wollen.
Tagtäglich sehe ich in der Bahn mehr Männer und Frauen die die Maske einfach nur um den Hals haben und die per Handy ohne Maske quaken.
Bei uns im Netto waren am Samstag mehr Leute ohne Maske als mit.
Ich sage das ohne jedwedes Werturteil. Ich erwähne nur meine persönlichen Erfahrungen. Und ich denke ich bin hier kein Einzelfall.
 
Ich kann aus Erfahrung im Beruf bestätigen das die meisten bei uns ohne Maske in den Laden wollen. Allerdings führt die starke Polizei-präsenz in dem Viertel dazu das wir das unter keinen Umständen zulassen werden.:nope: Jeder ohne Maske wird sofort aus dem Laden geworfen.

Schlimmer für unseren Umsatz ist allerdings das wir jetzt keine Kinder unter 12 Jahren mehr in den Laden lassen können. Die Kinder in der Umgebung haben sich nicht an die Vorschriften gehalten, hauptsächlich die ausgeschilderte Abstandsregel und da bei uns nirgends ein Schild hängt: "Eltern haften für ihre Kinder" durften wir schon zweimal deswegen Strafe zahlen. Wenn das nochmal passiert wird unsere Filiale geschlossen.:-( Kinder machen einen nicht unbeträchtlichen Teil unseres Umsatzes aus, die kaufen bei uns simpel alles. Jetzt bleibt dieser Umsatz natürlich aus.
 
:eek: Heftig, dann müsste man hier im Umkreis jeden Discounter schließen, da werden die Abstände von den Erwachsenen schon gar nicht eingehalten... Vor allem, weils tatsächlich meist sehr eng ist, aber auch, weil viel zu viele eingelassen werden und es die meisten dann nicht juckt. Ich geh schon gar nicht mehr abends einkaufen, wenn es sich vermeiden lässt, und auch nur noch in große Läden wie real oder Kaufland, wo es sich mehr verläuft...
 
Diese Aussage ist juristisch eh falsch :p

Kannst du mir das kurz erklären, weil ich versteh nicht was du meinst.

:eek: Heftig, dann müsste man hier im Umkreis jeden Discounter schließen, da werden die Abstände von den Erwachsenen schon gar nicht eingehalten... Vor allem, weils tatsächlich meist sehr eng ist, aber auch, weil viel zu viele eingelassen werden und es die meisten dann nicht juckt. Ich geh schon gar nicht mehr abends einkaufen, wenn es sich vermeiden lässt, und auch nur noch in große Läden wie real oder Kaufland, wo es sich mehr verläuft...

Nun wir achten hier sehr darauf das die Beschränkungen eingehalten werden, weil das Ordnungsamt in unserem Viertel sehr stark kontrolliert. Das geht soweit das wir die Tür abschließen wenn die Anzahl der Kunden erreicht ist, weil wir sonst nicht gewährleisten können das die Anzahl der Kunden so bleibt wie vorgegeben. Da wir noch genügend andere Notausgänge haben dürfen wir das auch.
 
Wir wurden auch bereits kontrolliert und das ist ja auch o.k.
Blöd wird es, wenn die Familien draußen im Regen warten müssen und drinnen bummeln die Kunden entspannt.
Bisher haben wir das aber noch jedes Mal zu aller Zufriedenheit umgesetzt.
Ich freue mich immer sehr, wenn auch die Kinder mit rein kommen. Allerdings sind unsere Kunden fast alle sehr umsichtig. Da gibt es kaum was zu beanstanden.
 
Seit es die Lockerungen gibt, gab es bei uns nicht viele Fälle. Ich betreue unter anderem sehr schwer betroffene Covid-Patienten. Die Verläufe sind meist schwer bei den älteren.

Ich fürchte, das liegt nur daran, dass die Zeit noch nicht ausreicht. Wir sehen jetzt gerade mal möglicherweise den Anstieg der Neuinfektionen aufgrund der ersten Lockerungen und zunehmenden Unvorsichtigkeit. Bis sich herauskristallisiert, wer von diesen Neuinfizierten einen schweren Verlauf hat und es diesen Patienten so schlecht geht, dass sie ins Krankenhaus müssen, vergehen 1-2 Wochen und dann nochmal 2-3, bis die Todesfälle hochgehen.

Es wäre daher interessant, wie der Stand bei euch etwa Ende Mai / Anfang Juni aussieht.

Micah
 
Ich weiß nicht ob es jemanden interessiert, aber ich arbeite ja im Krankenhaus und habe deswegen einige Einblicke hinter die Kulissen (auch von anderen Krankenhäusern in München, weil man ja kommuniziert).

Seit es die Lockerungen gibt, gab es bei uns nicht viele Fälle. Ich betreue unter anderem sehr schwer betroffene Covid-Patienten. Die Verläufe sind meist schwer bei den älteren.
Ansonsten überanstrengt sich kein Mitarbeiter bei uns momentan und hat es auch nie getan. Einzig die schwere Schutzkleidung, die wir tragen müssen würde ich als Erschwerung der Arbeit betiteln. Man schwitzt darunter wirklich sehr stark und bekommt einfach weniger Luft.

Wenn es nach mir geht, könnte man lockern. Der größte Fehler der Regierung war sowieso das verteufeln der Masken. Hätte es Maskenpflicht für alle bereits vor 2 Monaten gegeben wären vermutlich deutlich weniger Menschen gestorben...

Ich weiß nicht, meiner Ansicht nach darf die Belegung der Intensivstationen kein Maßstab für Lockerungen sein. Wenn man bedenkt, dass neben Tod auch Folgeschäden eintreten können und künstliche Beatmung ein schreckliches Erlebnis ist, kann es nur Ziel sein die Krankenhäuser auch weiterhin frei von Covid Patienten zu halten.

Lockerungen funktionieren im Grunde nur, wenn die Menschen sich an die Masken und Abstände halten und sich selbst bei manchen Aktivitäten einschränken. Dazu müsste man sicher auch mehr testen, um Ausbrüche gleich einzugrenzen. Das funktioniert ja jetzt schon mal nicht. Dazu kommen Einrichtungen wie Schulen, wo man die gutgemeinten Pläne doch gleich in die Tonne haun kann, weil Infrastruktur fehlt (vom Willen der Schüler oder altersbedingte Unverständnis mal abgesehen).

Ich denke, ich kaufe mir noch mal nen anständigen Ventilator und richte mich auf einen zweiten Shutdown im Sommer bei 38 grad in der Bude ein. Irgendwann schwindet dann aber auch mein Mitleid für Kurzarbeiter und die armen Selbständigen. Die Leute wollens wohl nicht anders. Leider bestraft sowas immer eher eine Mehrheit, die sich an die Regeln gehalten hat.
 
Hätte es Maskenpflicht für alle bereits vor 2 Monaten gegeben wären vermutlich deutlich weniger Menschen gestorben...

Das hat man nicht getan...aus Gründen. Die Verfügbarkeit der Masken war gar nicht gegeben, weswegen man darauf wohlweislich verzichtet hat.

Machen wir uns nichts vor. Solange die Bürger keine Selbstkontrolle zeigen, ist jede Lockerung ein Spiel mit dem Feuer.
 
Sorry,aber das ist mir zu einfach.
Meiner Beobachtung nach sind es eben nicht nur die Populisten die sich nicht daran halten,sondern eben auch sehr viele "Normale aus dem Volk".
Man kann und darf die vielen Männer und Frauen die jetzt sich gegen die Einschränkungen erheben nicht einfach über den Kamm der "Wutbürger" oder der "Opfer" der Populisten schneidern.
Es werden jeden Tag mehr, die sich nicht mehr in ihren Rechten beschneiden lassen wollen.
Tagtäglich sehe ich in der Bahn mehr Männer und Frauen die die Maske einfach nur um den Hals haben und die per Handy ohne Maske quaken.
Bei uns im Netto waren am Samstag mehr Leute ohne Maske als mit.
Ich sage das ohne jedwedes Werturteil. Ich erwähne nur meine persönlichen Erfahrungen. Und ich denke ich bin hier kein Einzelfall.

Ja, das ist richtig, dass da auch Großteil „normaler“ Leute dabei sind; im Supermarkt und anderen Geschäften bei uns in der Kleinstadt klappt das sehr gut mit den Masken, aber z.B. beim Arzt! sehe ich auch, dass mit Maske teilgenommen wird, und im Wartezimmer wird sie dann abgenommen. Auf meine Nachfrage sagten die Arzthelferinnen, dass sie nur drauf suchten können, was beim Empfang passiert.

Der Arzt hat seine Maske dann aber auch noch falsch getragen, super!!

Aber wir werden bestimmt die Quittung bekommen. Ich kann leider auch so gar nicht dass Problem nachvollziehen. Aber wenn man am Ende der Bedürfniskette steht, hat man anscheinend schon Probleme, wenn man zum Schutz der Gesundheit anderer an bestimmten Orten Maske tragen muss. Ziemlich armselig, wie ich finde.
 
Kannst du mir das kurz erklären, weil ich versteh nicht was du meinst.

Im Grunde müsste es "Erziehungsberechtige haften für Kinder" heißen (wenn in der Zeit meiner Aufsichtspflicht ein Kind groben Unfug baut, sind die Eltern doch nicht zur Rechenschaft zu ziehen... war ja mein Fehler) und selbst da kommt es auf die Situation an. Ist also recht schwammig.
 
Das mit der nicht verfügbarkeit der Masken ist so nicht ganz korrekt, ich sehe weitaus mehr selbstgemachte Maske als das ich diese China-Masken sehe ... also diese Masken die man kaufen kann.

Das mag schon sein. Dennoch wäre die Nachfrage nach "richtigen" Masken auch massiv angestiegen. Im März gab es aber schon Lieferprobleme bei denjenigen, die dringend darauf angewiesen waren, wie z.B. Rettungsdienste. Die Alternative im März wäre gewesen, eine Maskenpflicht einzuführen, aber den freien Verkauf zu verbieten. Die Reaktionen darauf will ich mir gar nicht vorstellen.
 
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