Der ultimative Comic-Thread

Alle drei eigendlich recht gut.
Cap Horn ist ein sehr genialer Feuerland-Western.
Der Killer eine interessante Mischung aus Hitman- und Agentenfilm mit relativ realistischen Szenarien.
und Die Diebe von Karthago eine humorvolle Sword & no Sorcery-Geschichte aus einer weniger bekannten Perspektive der Punischen Kriege.

Und leider muss ich die deutsche Veröffentlichung kaufen, da ich des Französischen nicht wirklich mächtig bin ;)
 
Die französischen Veröffentlichungen sind afaik auch nicht billiger. Zudem hat man für seine 15 Euronen dann auch kein flimsiges Tradepaper mit mittelmäßigem Druck, sondern ein hochgestyltes Produkt mit 1A Qualität. Das darf man bei den meisten deutschen Verlagen nicht vergessen (siehe Splitter und Co).
 
Bei deutschen Ausgaben von Panini & Co. kann ich das nicht beurteilen, aber die US-Versionen finde ich absolut n Ordnung, zumindest von Dark Horse, Image, DC und Marvel (Ausnahmen bestätigen die Regel). Selbst die gebundenen Varianten sind pro Seite gerechnet aber immer noch deutlich günstiger.
 
Im neuen Comic enthüllt Captain America seine Angehörigkeit gegenüber Hydra.
Ohh ja ich hab es gestern Abend schon gelesen und hab mir dabei gedacht, was soll der quatsch? Was für ein bescheuertes Retcon, das macht doch gar keinen Sinn, dass Steve "Captain America" Rogers,
seit achzig Jahren heimlich ein Hydra Agent oder Sympathisant war.
Da muss mMn noch mehr dahinter stecken. Würde mich übrigens nicht überaschen wenn sie es am Ende des Comics wieder zurück nehmen und sich dann herausstellt
Das er ein Doppelagent war, oder Hydra ihm eine Gehirnwäsche verpasst hat.

Btw. letztes Jahr hat doch Falcon die Rolle des Captain America übernommen, weil Steve von seinen Jahren eingeholt worden ist. Warum ist er dann nun jetzt schon wieder zurück? Kann mich da jemand schnell darüber aufklären?
Aber egal ich steig bei den 70+ Jahren Comicgeschichte ohnehin nicht durch, zumal Captain ja schon mehrmals gestorben ist und dann wieder zurück kam.

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Dann noch was aus DC. In Rebirth sollte ja angekündigt werden wer die wahre Identität des Jokers ist, die Antwort war dann,
dass es drei Joker gibt.
Auch mal wieder etwas das wieder nur wenig Sinn macht? Aber es scheint wohl plausibler erklärt zu werden. Was auch auch immer.

http://www.ign.com/articles/2016/05/25/dc-rebirth-introduces-mind-blowing-joker-twist


Schwer zu sehen, in ständiger Bewegung die Comic Kontinuität ist.:yodahappy:
 
Das Comicfans genauso fanatisch sein können wie andere Ideologen in dieser Welt. Das finde ich nun mal nicht so überraschend. Schon mal mit einem Veganer diskutiert? Oder mit einem Menschen, der von der Gender Dekonstruktion überzeugt ist?
Der unterschied dürfte wohl der sein, dass die meisten Geeks und Nerds die so abgedreht sind nur Großmäuler sind, die sowas wahrscheinlich nicht wirklich machen würden. Bei anderen richtigen Fundamentalisten, religiös oder politisch, sieht das schon anders aus. Da gibt es dann Attentate und Anschläge aller Art, die von Sachbeschädigung, über Brandanschläge bis zu Mord und Hinrichtung reichen.

Mir wäre jetzt nämlich nicht bekannt das George Lucas wegen Jar Jar Binks Briefbomben bekommen hat, oder von Fans mit einem Messer angesprungen worden ist, oder auf ihn geschossen wurde. Allerdings hat R.A. Salvatore auch Morddrohungen bekommen als er 1999 in das Erbe der Jedi-Ritter Band 1- Die Abtrünnigen Chewbacca hat sterben lassen. Passiert ist aber soweit ich weiß nichts. Was nicht bedeutet das sowas nicht auch vorkommen könnte, ein paar psychisch kranke Leute die so etwas dann wirklich tun, sind nicht auszuschließen. Nur so abgedreht sind die meisten Fans dann auch wieder nicht.
Das was da in der Regel passiert sind Hackerangriffe oder DDOS Attacken mit denen die Server lahm gelegt werden. Häufiger sind dann Protestaktionen und Petitionen.
Trotzdem, Morddrohungen sind abzulehnen und in keiner weise in Ordnung oder zu Unterstützen. Speziell wenn es um Comics, Bücher, Filme, Games und sonstigen Nerdkram geht. Immerhin ist dies psychologischer Terror und schlicht Mobbing, was immer noch unterschätzt wird, nicht nur auf Schulhöfen. Aber im Internet kann man sich dagegen nur schwer wehren. Das artet dann meist in Schlammschlachten auf Twitter und anderen Sozialen Netzwerken aus.
Shitstorms dieser Art sind im Internet aber an der Tagesordnung, man denke nur an letzte Woche, als James Rolf aka. the Angry Video Game Nerd in einem Video sehr plausibel und ruhig erklärt hat, warum er sich Ghostbuster nicht ansehen wird, die Reaktionen von einigen Bloggern und Femisten war dann auch nur Beschimpfungen in Richtung zum AVGN. Hab es an andere Stelle schon erwähnt und verlinkt.

Leute denen solche Änderungen und Retcons nicht gefällt und dann am Rad drehen wird es aber immer geben. Und die gab es auch schon vor dem Internet. Diese Reaktionen hat man dann aber dann eher nur am Rande mitbekommen, wenn darüber in Zeitungen und Magazinen berichtet wurde, oder mal ein wütender Leserbrief abgedruckt wurde. Böse Fanpost, ist aber so gesehen nichts neues.
 
Btw. letztes Jahr hat doch Falcon die Rolle des Captain America übernommen, weil Steve von seinen Jahren eingeholt worden ist.

Gealtert ist er ja wg. dem Entzug des Superserums. Geheilt wird er im Zuge von Avengers Standoff durch Kobik, das Ergebnis eines S.H.I.E.L.D-Experimentes mit dem Fragmenten eines kosmischen Würfels, welches in Pleasant Hill in kindlicher Form dafür gesorgt hat, dass diverse Bösewichte zu Musterbürgern werden.
 
Bei deutschen Ausgaben von Panini & Co. kann ich das nicht beurteilen, aber die US-Versionen finde ich absolut n Ordnung, zumindest von Dark Horse, Image, DC und Marvel (Ausnahmen bestätigen die Regel).

a) "in Ordnung" ist eine Sache... wobei ich sagen muss, dass die Dark Horse und Image Bände weitaus besser gemacht sind, als die von Marvel und Co. Da ist oftmals unschön Werbung verteilt und das Papier ist nicht ganz so gut.

b) die deutschen Alben (und auch frankobelgischen) sind nicht "in Ordnung", sondern "außerordentlich gut gemacht"... das ist der Unterschied und daher ist der Preis auch verständlich. Es geht da nicht um Seitenanzahl, sondern um Papier und Druck.


Selbst die gebundenen Varianten sind pro Seite gerechnet aber immer noch deutlich günstiger.

Klar... wenn man rechnen will, dass man eher viel für weniger Geld bekommt, dafür aber auf Qualität gut verzichten kann. Das kennt man ja auch aus jedem Fastfood-Restaurant.
Und klar schlag ich da auch manchmal zu... aber in nem noblen Schuppen wo ich wenig teuer, dafür aber hochqualitativ bekomme, ist die Rechnung halt anders ;)
 
a) "in Ordnung" ist eine Sache... wobei ich sagen muss, dass die Dark Horse und Image Bände weitaus besser gemacht sind, als die von Marvel und Co. Da ist oftmals unschön Werbung verteilt und das Papier ist nicht ganz so gut.

Ich habe hier verlagsübergreifend ziemlich viele Bände stehen. Es mag daran liegen, dass diese alle relativ neu sind (70% nach 2012), aber qualitativ gibt es da nichts auszusetzen. Mir ist hier noch nie ein Comic auseinandergefallen und bis auf einige ganz wenige Ausreißer finde ich an Druck- und Papierqualität nichts zu bemängeln. Früher ist das wohl anders gewesen, aber heute brauchen sich die US-Verlage da keinen Schuh mehr anziehen.

Den Vorwurf mit der Werbung kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.

Klar... wenn man rechnen will, dass man eher viel für weniger Geld bekommt, dafür aber auf Qualität gut verzichten kann. Das kennt man ja auch aus jedem Fastfood-Restaurant.
Und klar schlag ich da auch manchmal zu... aber in nem noblen Schuppen wo ich wenig teuer, dafür aber hochqualitativ bekomme, ist die Rechnung halt anders

Ein Comic muss für mich eine spannende Handlung haben und natürlich sollen Druck- und Papierqualität stimmen. Bei den HC-Ausgaben von Marvel/DC/Image & Co. sehe ich nicht, dass man da zu Gunsten des Preises irgendwo Abstriche macht, auch die Trades sind mindestens voll in Ordnung. Ich kann 20€ für ein Steak ausgeben, oder auch 60€. Ich kann auch 120 € dafür ausgeben, aber es dann wirklich 60 € besser schmeckt...

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eher an der Preispolitik und stellenweise dem break even liegt, zumindest bei deutschen Comics.
 
Ich spreche nicht von Auseinanderfallen, das wäre nicht mehr "in Ordnung", sondern Schrott.
Es geht um "gut" gegen "sehr gut" und da zahlt man weder bei Comics noch bei Büchern für eine spannende Geschichte oder schöne Bildchen, sondern für guten Druck, Papierqualität und perfekten Schnitt.

Vergleich ein neues Splitter Album mit einem Marvel Tradepaper. Der Unterschied ist deutlich.
 
Ein Comic muss für mich eine spannende Handlung haben [...]

Uns das ist für mich die Hauptsache. Deshalb ist es mir egal, ob nun Albenform oder TPB :zuck:

Zumal ich nicht weiß, ob die von mir genannten Comics überhaupt als TPB existieren, ob nun in Deutschland oder in Frankreich (ich denke der Markt für Franco-Belgische Comics ist in der englischsprachigen Welt eh nicht sehr groß). Und selbst der Sammelband von Cap Horn auf Englisch ist eine gebundene Ausgabe.
 
Im neuen Comic enthüllt Captain America seine Angehörigkeit gegenüber Hydra.

Eine Reaktion auf die Info:
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Kann mir jemand gute Crossover-Stories empfehlen? Vorzugsweise etwas mit Batman (da kommt eine Serie mit den TMNT), Deadpool, Spider-Man, Wolverine. :)
 
Kann mir jemand gute Crossover-Stories empfehlen? Vorzugsweise etwas mit Batman (da kommt eine Serie mit den TMNT), Deadpool, Spider-Man, Wolverine.

Da ich nur HC und TPB sammle, muss ich auf Batman/TMNT noch ein bisschen warten, aber die bisherigen Kritiken sind schon mal ziemlich gut. Bei Batman finde ich die die aktuelle Justice League-Reihe von Geoff Johns ziemlich gut, wenn man das klasische Avengers-Pendant denn gerne liest. Ansonsten empfehlen sich bei Batman die Crisis-Titel (Identitiy, Final, Infinite), wobei stellenweise etwas Vor- und Nachwissen angelesen werden sollte. So "exotische" Crossover a la The Batman/Dredd sind m.E. eher etwas für die hartgesottenen Fans, mir hat es aber gefallen.

Bei Marvel kenne ich mich mit den Crossover ehrlich gesagt nicht so aus (abgesehen von Hickmanns Avengers). Ich bekomme immer wieder House of M empfohlen, Civil War hast du wahrscheinlich mittlerweile gelesen, mit Infinity starte ich selbst erst nach der Klausurphase. Axis empfand war wirklich nicht das gelbste Gelb vom Ei, aber wenigstens gab es ein paar gute Tie-Ins.

Secret Wars und Civil War II sind zwei aktuelle Events aus diesem Jahr, an die ich mich aber erst später heranwagen möchte. Insbesondere Secret Wars ist für jemanden ganz ohne Vorwissen vllt. etwas zu krass.
 
Haha, auf dich habe ich nur gewartet. :)

'CW' habe ich tatsächlich vor einigen Wochen gelesen, allerdings hat mir das nicht so wirklich gefallen. Viel zu viele Figuren, kaum jemand davon kommt wirklich zur Geltung, Promobilder mit den X-Men, die sich dann völlig raushalten, das Ende fand ich auch nicht so ausgegoren.....also kein Vergleich zu meinen bisherigen zwei Comicerfahrungen ('TDKR', 'Batman: YO'), von denen ich schwer beeindruckt wurde.

In den 90ern gab es offenbar ein Crossover mit Batman und Spidey, da müsste ich noch einmal recherchieren, die Idee klingt irgendwie gut. Ansonsten würde ich mich über weitere Tipps freuen, in denen die von mir erwähnten Figuren einander begegnen.
 
Im Nachhinein habe ich mir auch gedacht, dass für Gelegenheitsleser ein Event nicht das Richtige ist. Letztendlich läuft es immer auf eine große Klopperei hinaus, und wenn man im Vorfeld keine Reihen zu den einzelnen Figuren verfolgt hat, sind sie einfach zu überladen und die Figuren nicht so richtig greifbar. Wenn man mich nochmal fragen würden, hätte ich wohl empfohlen, sich zu den Charakteren, die einen interessieren, das ein oder andere Tie-In zu kaufen bzw. mal zu recherchieren, welche Comics im Vorfeld zu den Charakteren erschienen sind. Ansonsten kommt man als Leser wahrscheinlich genauso wenig in den Comic rein, wie ein Zuschauer in den Film, wenn er die restlichen Streifen aus dem MCU nicht kennt. Vielleicht solltest du, wenn du nicht ein bisschen Geld in die Hand nehmen kannst und möchtest, eher einen Bogen um die ganz großen Events machen.

Was die Crossover zwischen Verlagen angeht: Ich würde da andere Maßstäbe ansetzen als bei bspw. so fundamentalen und quasi legendären Comics wie Year One oder TDKR. Bei solchen Werken wie Batman/TMNT geht es primär um Fanservice, was eine gute, frische Geschichte (von spannend bis lustig unterhaltsam) auf gar keinen Fall ausschließt, aber eine andere Erwartungshaltung voraussetzt. Manch einem gefällt so etwas vllt. sogar besser als die eher dramatischen, ernsten Comics von Batman.

Die meiner Meinung nach besten Werke sind aber immer noch die, welche sich auf die einzelnen Helden konzentrieren, das ist zumindest meine Erfahrung (Ausnahmen bestätigen die Regel).

EDIT: Mir fällt gerade ein, dass ich hier DC/Dark Horse: Aliens stehen habe. Das ist eigentlich so ein Paradebeispiel. Teilweise ganz gut, teilweise etwas durchwachsen. Ganz witzig, es mal gelesen zu haben und im Regal sind es auch nett anzusehende Exoten, uneingeschränkt könnte ich sie aber nicht empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im moment bin ich an "Outcast" dran. Ist eine weitere Comic-Serie von "The Walking Dead"-Schöpfer Kirkman. Ich bin darauf gekommen, weil im letzten "TWD"-TPB das erste Heft dabei war. Es geht um einen Mann, Kyle, der allem Anschein nach die Fähigkeit hat, Dämonen zu exorzieren. Er exorzierte so schon seine Mutter und seine Ehe-Frau, die Ihn danach verliess, auch sucht anscheinend der Teufel selbst seine nähe. Ich bin jetzt am zweiten TPB-Band dran und bin noch nicht ganz schlauer geworden, aber wie heisst es so schön? Abwarten und Tee trinken.
 
Seit gestern durchgelesen: Batman: The Cult.

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Die 4 Ausgaben umfassende Miniserie erschien 1988, geschrieben von Jim Starlin, gezeichnet von Bernie Wrightson und koloriert von Bill Wray. Im m.E. sehr wertvollem Vorwort von Jim Starlin liefert dieser einen kurzen Abriss seines Lebens und Erlebens der Comic-Welt, den (schädlichen) Einfluss und die Zensur der Autoren durch Politik/Kirche und wie ihm diese Erfahrungen beim Schaffensprozess von The Cult beeinflusst haben. Die historischen Einblicke waren für mich persönlich neu und Stein des Anstoßes, mich demnächst stärker mit dem Thema politischer Zensur (von Comics) auseinanderzusetzen, meine Neugier hat Starlin jedenfalls geweckt.

Zum Comic selbst: Batman sorgt seit einem guten Jahrzehnt für Recht und Ordnung in Gotham, als es plötzlich zu seiner Serie von Vermisstenfällen kommt, bei der zunächst hauptsächlich Kriminelle wie vom Erdboden verschluckt verschwinden - und nicht mehr als eine Blutlache hinterlassen. Seine Ermittlungen führen die Fledermaus in Gothams Kanalisation, in der ein selbsternannter Messias mit Namen Deacon Blackfire die Mittel- und Obdachlosen durch geschickte Manipulation zur einer Armee formt, religiös indoktriniert und gegen jeden aufhetzt, der ihm und seinen "heiligen" Zielen, die Befreiung Gothams von all seinen fehlgeleiteten Kriminellen, im Wege steht. Wie man sich denken kann, macht die Rechtschaffenheit des obskuren Propheten eher früher als später dann auch keinen Halt mehr vor denen, die keinesfalls kriminell sind, sondern einfach die falsche Meinung vertreten. All das kommt einem nicht unbekannt, vor allem nicht unrealistisch vor, wenn auch vielleicht mit anderen Figuren.

Im Unterschied zu den meisten Batman-Comics, die ich kenne, ist Batman hier über weite Strecken zur Passivität gezwungen, befindet er sich nämlich gleich zu Beginn der Geschichte in der Gefangenschaft des Deacons und seiner Gefolgsleute. Starlin lässt sich viel Zeit damit, Batman den Folter- und Manipulationsmethoden Blackfires auszusetzen, welcher ihn durch durch Nahrungsmittelentzug, Dehydration, Drogen und seine Überredungskünste zu brechen versucht. Es gibt zahlreiche Panels mit unheimlich gut gelungenen Zeichnungen, welche die Psychosen und Halluzinationen Batmans atmosphärisch überzeugend darstellen, und die beste Vorlagen für Horrorfilme aller Art abgeben (Beispiel) - ganz zu Schweigen von den Bildern, auf welchen die realen Gräueltaten von Deacon Blackfire zu sehen sind. Der für seine Horror-Comics bekannte Berne Wrightson entfaltet hier sein Potential und ist für diese Art Comic die perfekte Wahl, ohne Frage. Dicke Abstriche gibt es allerdings dafür, dass die Kolorierung nicht gerade meisterhaft ist, stellenweise sogar etwas matschig wirkt, und das hat nichts mit dem Alter des Originals zu tun. Hier würde ich mich über eine Überarbeitung freuen, denn auch wenn die Geschichte an sich dadurch nicht an Qualität verliert, ist der optische Aspekt bei einem Comic nun einmal ganz entscheidend.

Insgesamt ein gut gealtertes, an Brutalität nicht sparendes Standard-Werk für jeden, der sich für den modernen Batman interessiert. Für den dunklen Ritter stellt die Begegnung mit Blackfire eine ganz persönliche Zäsur da, und abseits des üblichen Kampfes gegen die Bösen hat das Werk auch eine aufklärerische, mahnende Absicht (vor dem Hintergrund, dass ein Comic vorrangig unterhalten soll), auf die der Autor im bereits genannten Vorwort auch hinweist:
Free speech of any kind is protected by the First Amendment and we have to remeber that that protection is something we have to fight for.

8 von 10 Fledermäusen.




 
Seit heute durchgelesen: Batman: A Death in the Family

Mit A Death in the Family hat Jim Starlin eines der wohl als am wichtigsten erachteten Comics des modernen Batman geschrieben, das immer wieder auf allen Batman-must-read-Listen zu finden ist - egal wo man sucht. Nach langer Zeit bin ich endlich dazu gekommen, das erste Mal die sagenumwobene Gesamtausgabe durchzulesen, und ich muss ehrlich sagen, dass ich nach Starlins The Cult und der Reputation in Fankreisen vorab hohe Erwartungen hatte.

Kurze Inhaltsangabe:
Nachdem Dick Grayson das Robin-Kostüm abstreifte und seither als Nightwing auf eigene Rechnung das Verbrechen jagt, führte das Schicksal den jungen Waisen Jason Todd und Batman zusammen. Als zweiter Robin schlägt sich Todd die Nächte mit der Fledermaus um die Ohren, doch seinen Erfolgen steht ein Hang zur Rücksichtslosigkeit, Jähzorn und übermäßiger Gewaltanwendung gegenüber, die Batman letztendlich dazu bringen, Robin aus dem aktiven Dienst zu nehmen. Dessen Verständnis dafür ist gering und so geht er wütend seiner eigenen Wege, die ihn zufällig zur einer Enthüllung aus seiner Vergangenheit führen: Catherine Todd war lediglich seine Stiefmutter, die leibliche Mutter lebt vermutlich noch. Nach einigen Recherchen findet er heraus, dass sich alle Kandidaten, auf die es Hinweise gibt, im Nahen Osten (Libanon, Äthiopien) aufhalten, und macht sich alsbald alleine auf die Reise. Parallel, wenn auch unabhängig davon unternimmt der Joker eine Geschäftsreise mit dem gleichen Ziel, denn nachdem all seine finanziellen Ressourcen ausgeschöpft sind, soll der mangelnden Liquidität mit dem Verkauf eines erbeuteten Marschflugkörpers an arabische Terroristen abgeholfen werden. Ihm dicht auf den Fersen ist Batman selbst, und so kommt es schließlich im Nahen Osten zum schicksalhaften Aufeinandertreffen, dessen Ende wohlbekannt ist.

Meine Meinung ist, dass der Band einmal aufgrund des Schlüsselereignisses und der Tatsache, dass die Leser damals die Möglichkeit hatten, via Telefon-Voting über das Finale zu entscheiden, seinen Platz auf Liste der erwähnenswerten Bände definitiv verdient hat. Leider war ich abseits davon mit meinen hohen Ansprüchen doch ziemlich unterwältigt. Im Vergleich mit anderen hochgelobten Werken dieser Zeit ist dieses relativ schlecht gealtert, und das nicht nur in Bezug auf die Dialoge und Monologe. Dass es Batman auch mal in die weite Welt verschlägt, kann ich nachvollziehen, aber der Libanon als Kulisse funktioniert m.E. überhaupt nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es per se suboptimal finde, es das negative Gefühl ist, wenn man mit etwas sehr Ungewohntem auskommen muss oder es einfach an der Umsetzung hapert. Bzgl. der Umsetzung meine ich damit a.) die relativ helle Kolorierung, so dass selbst die nachts spielenden Szenen wie am helllichten Tag wirken, und gerade in der Wüste das klassische Batman-Kostüm nicht gut wegkommt. Die Panels selbst sind zwar in Ordnung, wirklich prägnante Bilder sind mir allerdings nicht in Erinnerung geblieben, da haben die Psychosen/Halluzinationen der Fledermaus in The Cult weit mehr Eindruck hinterlassen, und für ein derart bedeutendes Werk ist mir das dann doch etwas zu wenig. Zu eigentlichen Handlung: Der Handlungsbogen rund um den Joker und die arabischen Terroristen war erst mal nur gewöhnungsbedürftig, bei der zweiten Lesung bin ich aber auch nicht wirklich damit warm geworden, und obendrauf kommt hinzu, dass mir die Entwicklung von Jason Todd etwas zu kurz kommt. Als es dann zum tragischen Tod in der Familie kommt, wird dieser ziemlich kühl und sparsam über wenige Seiten abgewickelt - keine Ahnung, ob das damals gezogen hat, heute tut es das zumindest für mich nicht mehr. Die Türschwelle zum Trash hat man im letzten Viertel dann auch noch übertreten müssen, als
der Joker von Ajatollah Chomeini persönlich zum UN-Botschafter des Iran ernannt wird und so politische Immunität genießt; für Batman damit vorerst unangreifbar.

Ich muss natürlich berücksichtigen, dass Comics damals noch anders geschrieben und gezeichnet wurden, aber Batman: Year One oder auch The Cult, Venom waren da irgendwie schon deutlich weiter. Da ich A Death in the Family mit beiden vergleichen muss, gibt es von mir nur:

5/10 Fledermäusen - mit niedrigeren Erwartungen wären es vielleicht mehr gewesen.

PS: In der velinkten Ausgabe ist zusätzlich noch der story arc Batman: A Lonely Place of Dying enthalten, in dem es zum ersten Zusammentreffen von Batman, Nightwing und Tim Drake kommt.

 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem Thor bereits weiblich wurde, trifft es nun den nächsten Superhelden. Zumindest zeitweilig wird nicht Tony Stark in der Rolle des Iron Man auftreten, sondern Riri Williams.

Einen ersten Blick auf die Dame plus Iron Man-Rüstung gibt es bereits. Wird mit der stattlichen Haarpracht sicher eng im Helm;-).

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