Haruun Kal-Pelek Baw-Raumhafen- StarExplorer- mit Zack
Nachdem Zack soweit wieder hergestellt war, brachte sie ihn zurück zum Hort. Sie wusste immernoch nicht genau, ob sie schon wieder bereit für einen Padawan war. Gut, sie hatte viel erlebt, aber ob das alles wirklich so positiv war? Wär sich nicht eher ein schlechtes Vorbild. Darüber wollte sie sich erstmal klar werden.
Zurück im Hort lieferte sie Zack in seiner Klasse ab und tischte eine kleine Lüge auf. Der Junge hätte ihr bei Reparatur-Arbeiten am Schiff geholfen und war darum zu spät im Unterricht. So ersparte sie Zack zumindest weiteren Ärger und er merkte, dass er ihr vertrauen konnte. Sie würde ihn nicht verpfeifen. Da sie wusste, dass sich Pec und Ty miteinander beschäftigten, ging sie direkt in ihr Quartier. Dort fiel ihr das blinkende Terminal sofort auf. Nichts böses ahnend setzte sie sich hin und rief die Nachricht ab. Als sie den Absender sah schien Haruun Kal augenblicklich in ein schwarzes Loch zu fallen und alle mit sich zu reissen, die sich auf ihm befanden. Und Sahra wär vielleicht irgendwann sogar dankbar gewesen, wenn es wirklich so gewesen wär. Aber dem war nicht so. Nachdem die Zeit scheinbar minutenlang stillgestanden hatte, riss ihr nächster Herzschlag sie wieder aus ihrem Schock und sie wurde wütend. Sehr sogar.
Nachricht an Radan Tulon
"Das du es wagst noch am Leben zu sein, ist schon allein eine bodenlose Frechheit. Aber dass du Ty sehen willst,bringt das Fass wirklich zum Überlaufen. Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf. Ty mag zwar dein Sohn sein, aber du bist nicht sein Vater. Er geht dich nichts an. Wir gehen dich nichts an. Halt dich aus unserem Leben raus."
Nachricht Ende
Kein Hallo und kein Tschüss verschnörkelte ihre Nachricht, die sie nicht ernster meinen konnte. Sie lehnte sich zurück und alles drehte sich. Was sollte sie nur tun? Sie hatten Radan wieder in den Orden aufgenommen? Naja, sicherlich nicht als Reinigungs-Kraft. Aber warum? Ausgerechnet dieser Mann? Sahra hatte das Gefühl, dass Radan sich stets nur um seine eigenen Belange gekümmert hatte. Es ging um sein Volk, seinen Sohn, seine Probleme. So lange sie Radan kannte war es immer nur um ihn gegangen und Sahra war absolut überzeugt, dass sich daran noch nichts geändert hatte. Und dann war dieser Mann der dunklen Seite verfallen....und hatte Freunde und Familie einfach im Stich gelassen. Das zeigte doch deutlich, was ihm wichtig war. Der Orden war es nicht. Und das er jetzt wieder angekrochen kam, hatte bestimmt auch einen persönlichen Vorteil für ihn. Wahrscheinlich hatte er es sich bei seinen Sith-Freunden so dermassen verscherzt, dass sein Leben jetzt in Gefahr war. Darum flüchtete er jetzt zu den Jedi.Aber das der Rat sich von ein bisschen gejammer hatte beeindrucken lassen? Sie konnte es fast nicht glauben und doch war Radan jetzt wieder bei den Jedi. Einen Moment lang überlegte sie, die Einladungen nach Coruscant anzunehmen. Allerdings nicht für eine schöne Familienzusammenführung, sondern um sich live davon zu überzeugen, dass dies hier kein Scherz oder Trick war. Auf der anderen Seite hatte sie auch Angst davor. Was, wenn Radan die Wahrheit sagte? Was, wenn er wieder ein Jedi war? Sahra nahm ihr Lichtschwert und legte es vor sich auf den Tisch. Sie blickte es an, als wäre es ein Fremdkörper. Etwas böses. Und hatte sie die Waffe heute nicht schon einmal so angesehen? Wenn rachsüchtige, egoistische Personen wie Radan Jedi sein durften... was war dieses Sinnbild der Jedi dann noch wert? Ein eigentlich verbotener Gedanke huschte ihr durch den Kopf. Konnte sie sich dann mit diesem Orden noch identifizieren? Sie hatte in der letzten Zeit oft gedacht, dass sie selbst nicht das verkörperte, was sie sich selbst unter einem Jedi vorstellte. Andersrum hatte sie vielleicht sogar von Anfang an das falsche Bild im Kopf gehabt. Vielleicht hatte sie versucht einen Geist zu fangen. Einen Geist, den es niemals gegeben hatte. Sie kam sich lächerlich und dumm vor. All das, was sie in den letzten 10 Jahren getan hatte, kam ihr plötzlich wie verlorene Zeit vor. Das Auftauchen von Radan hingegen, erschien ihr grad wie ein Zeichen. Hatte sie versucht eine Galaxie zu retten, die garnicht gerettet werden wollte? Oder war sie selbst mit Erzeugerin dieser Realität?Sie hätte Radan damals töten können, wenn sie nicht so verliebt und blind gewesen wär. Dann wär vieles nicht geschehen. Aber sie hatte es nicht getan und viele , viele Lebenwesen waren jetzt tot deswegen. Ja, vielleicht war es wirklich ihr Fehler. Und jetzt bekam dieser Fehler die Möglichkeit, sich zum Held aufzuspielen. Und das vielleicht wieder so lange, bis alle ihm vertrauten. Nur um ihnen dann wieder in den Rücken zu fallen. Der Gedanke, sich nach Coruscant zu begeben und diesen Fehler einfach wieder auszugleichen, schoss ihr verbotenerweise durch den Kopf. Aber sie wusste, dass sie das nicht tun konnte. Zum einen- so sehr sie es sich jetzt auch vorstellte- sie würde ihn nicht einfach töten können. Zum einen war es nicht ihre Art, wehrlose Lebewesen zu töten. Und sie war sich sicher, dass Radan so in Selbstmitleid versunken war, dass er sich nicht wehren würde. Zum anderen genoss er offensichtlich das Vertrauen des Rates. Und was würde das für ein Licht auf sie werfen, wenn alle anderen blind für das Offensichtliche waren und nur sie nicht. Und dann wieder die Frage: Was machte sie hier? Nicht nur auf Coruscant, sondern auch im Orden? Wenn die grösste Gefahr für sie und ihren Sohn jetzt vom Jedi-Orden selbst ausging,durfte sie nicht bleiben! Sahra musste darüber nachdenken. Sie legte ihr Lichtschwert in die Schublade und verliess ihr Quartier. Langsam ging sie durch die Gänge in Richtung Ty's Zimmer. Sie musste mit ihm reden. Ihm erklären, wieso sein Vater so gefährlich war und warum er keinen Kontakt zu ihm haben durfte. Aber was, wenn Ty es nicht verstehen wollte. Einen Moment lang fiel ihr keine Antwort ein. Doch dann straffte Sahra ihren Rücken. Sie war Ty's Mutter, verdammt. Zur Not würde sie es ihm einfach verbieten.So lange, bis Ty es verstand. Dieser Gedanke gab Sahra die Sicherheit, die sie benötigte. Als sie ankam, klopfte sie an Ty's Zimmertür und trat ein paar Augenblicke später ein. Ihr Blick fiel auf Pec. Wahrscheinlich hatte er alles mitbekommen- zumindest die Gespräche zwischen Ty und Radan. Gut, dann würde sie ihn ebenfalls aufklären. Vielleicht würde er es eher verstehen als Ty und ihr dann helfen, Ty von dummen Ideen wieder ab zu bringen.
"Hallo ihr zwei. Ich würde gern mit euch reden."
Damit nahm sie sich einen Stuhl und setzte sich so hin, dass Ty und Pec sie ansehen konnten.
"Ich habe eine Nachricht bekommen. Von einem Mann namens Radan."
Sie würde ihn niemals als Jedi-Ritter betiteln. Und wenn , dann wär dieser Titel ab da wertlos. Wenn er es nicht eh schon war.
"Ty, ich wusste nicht, dass er noch lebt. Meine Info war, dass er verstorben ist. "
Anderenfall wäre sie vielleicht nie in der Form zum Orden zurück gekehrt, aber das sagte sie nicht. Auf einmal kam ihr das Leben als Nomade wieder sehr verlockend vor.
"Ich weiss, dass du sicherlich voller Freude Nachrichten an ihn verschickt hast und glaube mir eines: Ich kann dich verstehen. Aber ich muss dir jetzt auch sagen, dass er nicht der Mann ist, den du dir vielleicht vorstellst. Eigentlich hatte ich gehofft, dieses Gespräch niemals führen zu müssen. Aber nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig."
Sie blickte auf ihre gefalteten Hände, an denen die Knöchel weiss hervor traten, weil sie sie so fest zusammendrückte. Und das Schlimme war: Sie merkte es kaum. Die junge Mutter sah wieder zu ihrem Sohn und dessen besten Freund.
"Radan hat mich verraten. Und genau genommen dich auch. Als ich bemerkt hab, dass ich mit dir schwanger war, hab ich es ihm gesagt. Keine 5 Minuten später hat er uns den Rücken zugedreht und hat sich den Sith angeschlossen. Pec weiss, was das für Gesellen sind. Sith nutzen die Macht, um anderen zu schaden. Um ihre eigene Position zu verbessern und um Konkurrenten auszuschalten. Sie nutzen Schwächere aus, um sich selbst zu bereichern und nehmen keine Rücksicht auf andere. Radan war eigentlich schon so, bevor er zu den Sith ging. Aber ich war zu jung und zu unerfahren, um eins und ein zusammen zu zählen. Viele, viele Leben wurden darum eigentlich grundlos geopfert. Ich bin mir meiner Schuld bewusst und versuche immernoch, es durch gute Taten wieder auszugleichen. Allerdings habe ich meine Zweifel, dass Radan es ebenfalls versucht. Ty, ich bitte dich den Kontakt zu diesem Mann einzustellen. Ich möchte nicht, dass er dich benutzt, so wie er es damals mit mir gemacht hat. Radan ist kein "Daddy", sondern ein verbittertet Mann, der sich hinter seinem Selbstmitleid versteckt. Und er hat sich die letzten 8 Jahre nicht dafür interessiert, dass es dich gibt. Er war nicht bereit, seine eigenen Wünsche nach hinten zu stellen, um für dich da zu sein. "
Davon mal abgesehen hätte er wahrscheinlich nichts Gutes für seinen Sohn getan, wenn er von Ty's Existenz gewusste hätte. Oder besser, wenn er sich dran erinnert hätte, dass er es eigentlich wusste. Er hatte sich früher nicht für Ty interessiert, also war es nur umso frecher, dass er es jetzt tat. Nach all dem, wozu er die und Ty in den letzten Jahren gezwungen hatte. Noch einmal sah sie Ty beinahe flehend an.
"Bitte, geh nicht mehr auf Nachrichten von Radan ein. Ignorier sie einfach. Und dann.... dann fliegen wir alle nach Thirann in den Hochseil-Park. Was haltet ihr davon?"
Sie lief davon, das wusste Sahra. Aber diese Idee erschien ihr gerade wie die Beste seit langem.
"Es gibt noch ein paar Dinge, die ich organisieren muss. Vielleicht dauert es noch ein paar Wochen, bis wir hier weg können. Ich muss Tante Firi rufen. Damit ihr beide einen erwachsenen Kletter-Partner habt. Bis sie hier ist, wird's etwas dauern. Aber das macht nichts. Euch kann nichts passieren hier. "
Da kam ihr die Idee, dass sie einen Filter setzen konnte. Einen,der alle eingehenden Nachrichten, die Radan als Absender hatte, sofort ungelesen löschen würde. Sie drehte sich um und setzte sich an den Computer der Kinder. Radan sollte sich in das Hutten-Schlammloch scheren, in das er gehörte und sie - bei der Macht!- in Ruhe lassen.
Haruun Kal-Jedi-Hort- Ty's und Pec's Zimmer. Mit Pec und Ty