Inglourious Basterds

Bewertung Inglourious Basterds


  • Umfrageteilnehmer
    50
Ich muß zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht. Gut, der Film hat so ziemlich alles, was man von einem Tarantino erwartet: Die in Kapitel unterteilte Geschichte, den handwerklichen Stil, Querverweise und Hommagen an Genres und Regisseure, den Humor, die Fuß(fetisch)szenen, die gelungene musikalische Untermalung und so weiter.
Zu Beginn ist der Film schon mal richtig gut, aber nach dem zweiten Kapitel sackt der Film ab. Ich fand ihn nicht langweilig, aber teilweise passiert ziemlich wenig und manche Abschnitte sind meiner Meinung nach zu lang (wie das Bierdeckelspiel in der Kneipe). Fahrt nimmt der Film erst wieder im letzten Drittel auf.

Was dem Film aber am meisten schadet, sind die teilweise schlechten schauspielerischen Leistungen. Was Diane Kruger zeigt, ist desolat. Sowas schlechtes habe ich schon länger nicht mehr gesehen, wie eine Seifenoperndarstellerin. Im Film fällt bezüglich ihrer Rolle die Bemerkung "Sie hat bekommen, was sie verdient", und das muß man wörtlich nehmen.
Sylvester Groth (Goebbels) agiert wie ein Stummfilmdarsteller und auch diverse deutsche Nebendarsteller sind mir negativ aufgefallen - kein Wunder, warum der deutsche Film so ist, wie er ist.
Til Schweiger kann auch unter der Regie von Tarantino nicht spielen, was eigentlich der Beweis für nicht vorhandenes Talent ist. Tarantino hat aus John Travolta einen Schauspieler gemacht, wer es unter Tarantino nicht kann, der kann es einfach nicht. Schweiger hat zum Glück nur wenige Szenen, spricht wenig (wie immer nuschelnd) und zeigt seinen einzigen Gesichtsausdruck.

Auf den Habenseite stehen Brat Pitt, Mélanie Laurent und Christoph Waltz, auch der Rest agiert größtenteils solide, den Auftritt von Mike Myers will ich mal als bizarr einstufen. Christoph Waltz hatte mit seiner extremen bis aufgesetzten Höflichkeit etwas unangenehm bedrohliches, seine Szenen waren die besten des Films. Martin Wuttke sieht Hitler zwar nicht gerade besonders ähnlich, aber die Gesten und die Sprechweise hat er gut hinbekommen. Wohlgemerkt ist dieser Hitler mehr eine Karrikatur.

Der Film hat viele gute Szenen und Einfälle, einen ziemlich eigenen Humor, ein paar derbe Szenen (manche Filme mit FSK18 sind harmloser) und er ist weitgehend ansprechend inszeniert. Meine Erwartungen hat er nicht ganz erfüllt, aber gut fand ich ihn schon. Natürlich muß man mit dem Stil klarkommen und wer einen Kriegsfilm mit historischem Hintergrund erwartet, liegt falsch. Das will der Film nicht sein, es ist vielmehr eine Kriegsfilm-Groteske.

Meine Meinung mag sich zum Teil sehr nagativ anhören, aber es genügt dennoch für 8 von 10 Naziskalps. Besser als Death Proof, aber nicht die Liga von Pulp Fiction, Jackie Brown oder Kill Bill.
 
Also ich muss zu meiner Schande gestehen das ich es auch nicht gleich verstanden habe.
Zumal der Punkt hinter dem B eben dort hinpasst.
Man hätte es schon in verschiedene Absätze schreiben müssen um die beiden Sätze auch optisch sinngemäß zu trennen.
Für sowas gabs im Deutsch Unterricht immer "fehlender Absatz"

Was ist denn jetzt los? Lies dir deinen Beitrag mal durch. Da fehlt aber auch so manches Komma oder so mancher Schreibfehler ist da zu sehen. Das gibt auch keine gute Deutschnote. Und bei mir regt sich die ganze Welt auf, weil ich einmal nicht ENTER gedrückt habe?

Hier gehts doch eigentlich um den Film und nicht um die Bewertung, Beurteilung und Interpretation anderer Posts, oder? Was soll denn das, dass man sich hier ständig rechtfertigen muss, weil es andere nicht kapieren oder sich das nicht richtig durchlesen können?
 
Was ist denn jetzt los? Lies dir deinen Beitrag mal durch. Da fehlt aber auch so manches Komma oder so mancher Schreibfehler ist da zu sehen. Das gibt auch keine gute Deutschnote. Und bei mir regt sich die ganze Welt auf, weil ich einmal nicht ENTER gedrückt habe?

Hier gehts doch eigentlich um den Film und nicht um die Bewertung, Beurteilung und Interpretation anderer Posts, oder? Was soll denn das, dass man sich hier ständig rechtfertigen muss, weil es andere nicht kapieren oder sich das nicht richtig durchlesen können?

Hey, komm erstmal wieder runter.
Klar sind bei mir auch Rechtschreibfehler drin, aber auch nur, weil der Beitrag nichtmal ganz ernst gemeint war. Oder auch, weil er so immernoch lesbar ist und ich desshalb nicht weiter drauf geachtet habe.
Ich hab halt nur S-3PO etwas vertreidigen wollen, das der Beitrag eben doch etwas schwer zu lesen war, eben weil bei Bela B. eben immer ein Punkt hinten dran kommt und somit nicht ganz klar zu sehen war, das dort ein Satz endete.
Wenn dann im selben Satz sozusagen plötzich hinten dran gehängt wird, dass Tarantino immer in seinen Filmen auftaucht, wird es nunmal etwas konfus.
So ist das nunmal ;) Zwei Themen in einer Zeile und der Punkt nicht klar gesetzt.
Eigentlich müssten da zwei Punkte hin :D.
Wie gesagt, ich musste es zweimal lesen. Beim zweiten mal war dann der gedankliche Absatz dabei und ich hab beide Themen voneinander trennen können.

Nimm nicht alles so Bierernst. Wenn du dich darüber aufregen willst, bitte. Dann möcht ich deine anderen Probleme gern haben, denn die scheinen so groß nicht zu sein :D

Zum Thema:

Ich guck ihn mir nicht im Kino an.
Tarantino ist gut, aber dennoch finde ich ihn Überbewertet. Ab und an hab ich das Gefühl, dass er seinen Hype auch sehr genießt und voll mit reitet. Vor allem in Interviews kommt er mir immer selbstverliebter vor. Hab das Gefühl das geht so langsam auf seine Filme über. (Kann nicht beschreiebn warum, aber das wirkte bei Deathproof so) Auf DVD werd ich ihn mir aber ansehen.
 
Um mal Darth Hahn zu verteidigen: Ich habe es sofort verstanden, denn ich weiß, dass Bela B. und Tarantino zwei verschiedene Personen sind. :rolleyes: Und wenn ein Satz mal seltsam wirkt, lese ich ihn halt zweimal.

So, und jetzt lassen wir das dabei bewenden und widmen uns wichtigeren Dingen im Leben. ;)
 
Ich fand den Film durchaus unterhaltsam. Der Kinobesuch hat sich gelohnt. Gab einige sehr schöne Szenen und auch nette Dialoge. Definitiver DVD-Kauf!

Muss Master Kenobi allerdings zustimmen, was Frau Kruger betrifft, auch wenn es mich persönlich nicht gestört hat, weil mich ihre Figur ohnehin nicht so wahnsinnig interessiert hat.

90\100 Naziskalps

Master Kenobi schrieb:
Besser als Death Proof, aber nicht die Liga von Pulp Fiction, Jackie Brown oder Kill Bill.

Ich dachte Jackie Brown wäre Mist? Habe ihn nicht geguckt, habe aber nicht wirklich gutes über den Film gelesen, zumindest, dass er gefloppt sein soll.

Und ich fand Death Proof nicht schlecht, auch wenn er schwer in die Gänge kommt. (Habe ihn erst gestern gesehen, musste ihn noch nachholen)
Zumindest wirkt er nicht so wirr, wie Planet Terror von Kollege Rodriguez ...
 
Ich dachte Jackie Brown wäre Mist?

Schau ihn dir doch erstmal an und entscheide dann ob er Mist ist. Ich fand ihn sehr gut. Allerdings auch erst beim zweiten mal.

Habe ihn nicht geguckt, habe aber nicht wirklich gutes über den Film gelesen, zumindest, dass er gefloppt sein soll.

Der Film ist nicht gefloppt. Er war nur nicht so erfolgreich wie Pulp Fiction oder Kill Bill. Gefloppt ist er deswegen trotzdem nicht.

cu, Spaceball
 
Ich hab den Film gestern gesehn. Und ich war doch sehr positiv überrascht. Mir hat er gefallen. Hat Tarantino gute Arbeit geleistet. Und die Darsteller haben auch überzeugt.

Ich gebe dem Film 7 von 10 Punkten. Hab mir jedoch schon bessere angeschaut.

Wenn er auf DVD kommt kauf ich mir den auf English, denn ich finden Brad Pitt´s Original Stimme etwas besser. Als die Synchronstimme.
 
Jackie Brown ist ein hervorragender Film. Ich bin noch immer unentschlossen, ob es nicht sogar Tarantinos bester ist.

Bei den Basterds tendiere ich dazu, daß die Originalfassung den Film aufwertet. Weniger wegen den Stimmen, sondern weil dann deutsch und englisch gesprochen wird, was mir bei solchen Kriegsfilmen einfach besser gefällt.
 
Ich hätte es gut gefunden, wenn man den Film in der deutschen und französischen Fassung einfach mit der Original-Tonspur belassen hätte und einfach die entsprechenden Sprachen untertitelt hätte.
 
Komme gerade aus dem Film und bin überwältig! Seit "Pulp Fiction" habe ich nicht mehr einen so genialen Film von Tarantino gesehen. Großartiges Darstellerkino mit einem alles überragenden Christoph Waltz!

Ausführliche Kritik folgt die Tage.

@ Darth Hahn:
Ich find den Satz immer noch umständlich formuliert, sorry. :D

Ja, das war Bela B. Tarantino taucht doch immer in seinen Filmen auf, so als Markenzeichen.

So, wie es dasteht, kann man es folgendermaßen interpretieren: Tarantino taucht immer als Markenzeichen in Bela B.'s Filmen (d.h. in Filmen, in denen Bela B. mitspielt) auf - was ja nicht heißen muss, dass er dort auch aktiv mitspielt.

In Inglorious Basterds habe ich ihn jedoch nicht gesehen. Ist er dabei?

Die logische Schlussfolgerung ist, dass mit dem Verständnis zu Satz 1 dieser Satz weit hergeholt klingt. Wer ist dabei? Tarantino ja sowieso, er ist der Regisseur. ;)

Nach ausführlichem Studieren deines Posts (;)) ist mir aber jetzt die scheinbare Logik ergiebig und ich kann deine Frage beantworten: Nein, Quentin Tarantino ist nicht (als Schauspieler) dabei. Das mit dem Markenzeichen stimmt auch nur teilweise, denn in der "Kill Bill"-Reihe taucht er ja auch nicht auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
War gestern im Kino und hab den Film jetzt mal ein wenig auf mich wirken lassen bevor ich meinen Senf dazu abgebe.

Mal vorneweg ich mag Tarantino und seine Film sehr gerne und war deshalb schon von vornherein ziemlich skeptisch ob er von diesem Thema nicht lieber die Finger lassen sollte. Leider wurde ich in meinen Befürchtungen nur bestätigt.

Natürlich werden mich jetzt viele wieder darauf hinweisen das der Film reine Fiktion ist, das er nicht so ernst genommen werden soll und außerdem ist es ja ein "Tarantino". Aber sorry, ich kann das im Bezug auf das Gesehene und vor allem dieses heikle Thema nicht gelten lassen.

Vielleicht habe ich auch dazu eine etwas andere Bindung wie vielleicht andere oder jüngere Menschen die diesen Film bereits gesehen haben. Besonders durch meine Großeltern und speziell durch meinen Groß -und Urgroßvater die selbst beide in der Wehrmacht dienten konnte ich den Beifall nach dem Film und die Lacher bei: "Bockwurstparty", "Sauerkrautsandwich" oder sonstigen deutschfeindlichen Aussagen und Aktionen nicht nachvollziehen.

Da werden deutsche Soldaten der Generation ihrer eigenen Großväter fiktiv dahingemetzelt, und die Enkel erheitern sich unter großem Befall daran. Wo wir auch schon bei der eigentlichen Grundhandlung wären:

Der Film handelt im wesentlichen (also nicht nur ;)) davon, deutsche zu töten und das möglichst brutal. Das ist deswegen machbar, weil ALLE deutschen "Nazis" sind. Gegen die ist ja bekanntlich jedes Mittel recht, selbst die grausamste und unbarmherzigsten Tötungsmethoden ist für "Nazis" fast noch zu harmlos.

Wie tief sind wir eigentlich gesunken, das wir uns diese Gewaltfantasien, die gegen die Generation unserer Großväter gerichtet ist, anschauen können, ohne auch nur ein bisschen davon berührt zu werden? Wenn ich mir vorstelle das mein Opa damals im Krieg auf solche Typen gestoßen wäre die ihn dann abgeschlachtet hätten, nur weil er (wie das ja eigentlich üblich sein sollte) die Uniform seines Landes trug und in letzter Konsequenz sein Leben auch für unsereins riskiert hat um dann zu sehen wie seine Nachkommen sich an dieser Tatsache ergözen, dann werde ich traurig und Wütend zugleich.

Mich hat mal ein Kumpel gefragt ob ich die Filme von Tarantino noch so toll finden würde wenn ich nicht wüsste das sie von ihm stammen. Meine Antwort blieb aus. Deshalb denke ich man sollte aufhören Q.T. für jeden Mist hoch leben zu lassen!

Dieser Film ist eine Omagé an die Geschmacklosigkeit unserer Zeit, an die Verzerrung der Realität und an die Demütigung einer ganzen Generation.
Es sind viel zu viele Mensche in diesem Krieg gestorben um daraus einen sinnentlehrten Kriegsaktionfilm mit cooler Musik zu machen.

3/10

Für Waltz, Diehl und den Blickfang Mélanie Laurent

Abschließend eine Information zur Finanzierung dieses Machwerks:
4 Millionen EUR stammen aus dem von der Bundesregierung eingerichteten Deutschen Filmförderfond (DFFF).
 
Abschließend eine Information zur Finanzierung dieses Machwerks:
4 Millionen EUR stammen aus dem von der Bundesregierung eingerichteten Deutschen Filmförderfond (DFFF).

6,8 Millionen

Ansonsten, wie war eigentlich der Film? Klar, die vermeintliche Botschaft fandest Du jetzt nicht so toll, aber zum Film haste ja gar kein Wort verloren. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Film ist grandios. Die schauspielerische Leistung des (beinahe) gesamten Ensembles, allen voran, der mit - zurecht - Lorbeeren überhäufte, C. Waltz, ist ausgezeichnet. Die Rollen passen sehr schön zu den Schauspielern und diese gehen mit viel Spielfreude ans Werk.

Die einzelnen Szenen gleichen einem Kammerstück mit gehörigem Trash-Einschlag, typisch für Tarantino. Den Dialogen wird wie wohl in keinem bisherigen Streifen des Regisseurs gefrönt. Szenen werden wie Kaugummi in die Länge gezogen. Aber es wird dabei nie langweilig, die Spannung bleibt erhalten bis zur letzten Sekunde (wobei die Auflösung nicht immer "Sinn" ergibt). Diese "Behäbigkeit", oder auch "Detailversessenheit" ist eine willkommene Abwechslung zum Staccato-Schnitt manch anderer (groß angepriesener Kino-)Filme zurzeit. Herrlich bizarr. Ich erinnere da z. B. an die "Strudel-Szene" ...

Wer den Film nicht im O-Ton sehen kann, der tut mir schon ein klein wenig leid. Gerade bei diesem Film leidet das Machwerk gehörig unter der Synchronisation, egal was man dafür sagen möchte. Alleine der 1. Akt wird dadurch um seine "Pointe" gebracht.

Ansonsten schließe ich mich praktisch vorbehaltlos S-3PO und dessen Kritik an.

Ich gebe ihm die höchste Bewertung.
 
@Xanatos:
Deshalb sollte man den Film nicht allzu ernst nehmen. Oder warum darf man nicht über Wörter wie "Bockwurstparty" oder "Sauerkrautsandwich" lachen?

Wie tief sind wir eigentlich gesunken, das wir uns diese Gewaltfantasien, die gegen die Generation unserer Großväter gerichtet ist, anschauen können, ohne auch nur ein bisschen davon berührt zu werden?

Aus einem einfachen Grund:
Es ist Fiktion.

@Spaceball:
Hatte ja auch nur gehört, dass er schlecht sein sollte, war ja nicht meine eigene Meinung. :)

@SkyTalker:
Warum wird der erste Akt um die Pointe gebracht? Es ist doch ordentlich angepasst wurden, weil aus Englisch Deutsch wurde, oder verwechsle ich da gerade was?
 
Zuletzt bearbeitet:
@SkyTalker:
Warum wird der erste Akt um die Pointe gebracht? Es ist doch ordentlich angepasst wurden, weil aus Englisch Deutsch wurde, oder verwechsle ich da gerade was?

Ich habe das Original (leider) nicht, aber ist die erste Szene nicht auch bei uns im O-Ton? Das macht doch gar keinen Sinn, wenn Landa in der Szene Englisch statt Deutsch spricht. Oder meinst du den ganzen Film?
 
Also laut Drehbuch spricht Landa in der ersten Szene Englisch. Er bittet LaPadite um Erlaubnis Englisch sprechen zu dürfen, da er weiß, dass LaPadite wohl ganz gut Englisch versteht und spricht. In der synchronisierten Version wurde aus Englisch eben Deutsch.

Vielleicht ist es im Film letztendlich anders.
 
Darth Hirnfrost & Adamska

Haben sie es also in der Synchronisation mit Französisch-Deutsch-Französisch gelöst?
Wenn ja, dann gar nicht so übel.

Dennoch ein Muss, den Film im O-Ton (noch einmal) sich anzusehen. ;)
 
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