Italo-Western

Traurig ist die Tatsache,daß sie die beiden Filme "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr" neu synchronisiert haben.
Ich hatte sie mir bei Amazon gekauft,aber sie sofort wieder abgestoßen.
Das sind nicht mehr die Filme,die sie für mich waren.
 
Ich habe mittlerweile auch schon einige Italowestern angesammelt. Es gibt ja enige gute US-Western, wie "12 Uhr Mittags", "Der Texaner" oder "Silverado" (imho ein ganz toller Spätwestern), aber irgendwie sprechen mich die Spaghettiwestern fast mehr an. Grund dafür ist auch bei mir wie schon mehrfach genannt der dreckige Look und die charakterisierung der Figuren. Bis jetzt habe ich "Spiel mir das Lied vom Tod" (in der Holzbox), "Für eine Handvoll Dollar", "Für ein paar Dollar mehr", "Leichen pflastern seinen Weg" (tolles Bonusmaterial: Klaus Kinski flippt bei einem Interview aus. :D) und "Django" auf DVD. "Zwei glorreiche Halunken" werde ich mir demnächst mal holen. In desem Monat erscheint auch eine Neuauflage von "Töte, Amigo", der auch ziemlich gut sein soll.
 
@Jedihammer: Ich hatte die Filme vor dem Kauf der DVDs im letzten Jahr ziemlich lange nicht mehr gesehen, deswegen ist mir das gar nicht aufgefallen. :eek:
 
Spiel mir das Lied vom Tod ist genial, auch wenn der Film an manchen Stellen seine Längen hat. Zwei glorreiche Halunken gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Besonders Tuco ist ein herrlicher Charakter. :D
 
@Jedihammer: Ich hatte die Filme vor dem Kauf der DVDs im letzten Jahr ziemlich lange nicht mehr gesehen, deswegen ist mir das gar nicht aufgefallen. :eek:

Die Dialoge sind anders.
Die Stimmen sind anderst,auch wenn es die gleichen Sprecher sein sollen.
Ich hatte mir damals die zwei Filme über Amazon gekauft und den ersten gleich in den Player geworfen.Und schon als Clint mit dem Glöckner spricht ist mir die Kinnlade runtergefallen.Ich habe den zweiten gar nicht mehr aufgemacht,sondern beide noch in der selben Stunde ins Ebay gesetzt.
Wenn Du noch die alten Videos in Hände bekommst,vergleiche es mal.

Für mich waren diese Filme nicht mehr die,die ich als Kind gesehen habe und als Jugendlicher.Für mich sind das neue Filme,die mir nicht gefallen.
Gott sei Dank habe ich sie noch auf VHS.
 
Spiel mir das Lied vom Tod ist genial, auch wenn der Film an manchen Stellen seine Längen hat.

Ich finde der Film hat gar keine Längen.
Bei dem Film kann man irgendwie nur ins schwärmen geraten. Leone hat damit wirklich sein Glanzstück abgeliefert.
Alle Charaktere (bis auf Cardinale *schmacht*) des Films sind sich die ganze Zeit darüber im klaren das sie nicht überleben werden. - Sergio Leone. Und das kommt auch rüber, zum einen Dank der Schauspieler, zum anderen Dank der superben Bildsprache von Leone. Gepaart mit der Musik entwickelt sich eins der intensivsten Filmerlebnisse aller Zeiten.
Muss mal wieder zelebriert werden, glaub ich.
 
Ich finde der Film hat gar keine Längen.
Bei dem Film kann man irgendwie nur ins schwärmen geraten. Leone hat damit wirklich sein Glanzstück abgeliefert.
Alle Charaktere (bis auf Cardinale *schmacht*) des Films sind sich die ganze Zeit darüber im klaren das sie nicht überleben werden. - Sergio Leone. Und das kommt auch rüber, zum einen Dank der Schauspieler, zum anderen Dank der superben Bildsprache von Leone. Gepaart mit der Musik entwickelt sich eins der intensivsten Filmerlebnisse aller Zeiten.
Muss mal wieder zelebriert werden, glaub ich.

Genau so ist es! :cool: Der Film ist fast schon eine griechische Tragödie, die halt nur im wilden Westen spielt. Aber so ist das heutzutage, daß Filme, die vielleicht ein etwas gemächlicheres Erzähltempo haben von vielen als "langweilig" empfunden werden.

"Leichen pflastern seinen Weg"

Auch ein sehr guter Film, der leider unter dem strunzdämlichen deutschen Verleihtitel zu leiden hat. Im Original heißt er "Il Grande Silencio", was zum einen auf den schweigsamen Hauptcharakter hinweißt, andererseits aber wunderbar zu der fröstelnden Winteratmosphäre passt. Die Corbucci ("Django") Filme haben ohnehin immer ein sehr abgefahrene Athmosphäre. Bei ihm sieht der Westen immer aus, wie eine Endzeitvision, die nach einer großen Katastrophe oder einem großen Krieg zu spielen scheint.

Spaceball schrieb:
Italo Western an sich finde ich wesentlich interessanter als US Western. In Italo Western sind die Helden einfach Dreckig, Feige und Gemein. Das gibts im US Western nur selten.

Aber es gibt sie, wie z.B. die Western von Sam Peckinpah und da ganz besonders "The Wild Bunch" und "Pat Garrett jagt Billy The Kid". Beides bittere Abgesänge auf die glorreiche Zeit der strahlenden Westernhelden in denen die Grenze zwischen Gut und Böse oft noch mehr verschwimmen, als bei Leone und die Gesetzeshüter noch größere Halunken sind, als die Desperados, die sie jagen.

C.
 
Todesmelodie, 1971

Den Nachfolgefilm von "Spiel mir das Lied vom Tod", fand ich ziemlich lahm. Schade drum. :(
Die Schauspieler, v.a. James Coburn und Rod Steiger, waren dagegen grandios.
 
Aber so ist das heutzutage, daß Filme, die vielleicht ein etwas gemächlicheres Erzähltempo haben von vielen als "langweilig" empfunden werden.

"Spiel mir das Lied vom Tod" wird generell als langatmig empfunden. Auch von seinen Fans und von Kritikern. Das natürlich nicht jeder diese Meinung teilt sollte klar sein. Der Film ist grandios aber trotzdem hat er einfach unglaubliche Längen wie z.b. den längsten Vorspann der Filmgeschichte. Da passiert einfach gar nichts. Wobei ich den Vorspann trotzdem nicht als langweillig empfinde. Die Kneipenszene finde ich z.b. unglaublich langweillig.

Aber es gibt sie, wie z.B. die Western von Sam Peckinpah und da ganz besonders "The Wild Bunch" und "Pat Garrett jagt Billy The Kid". Beides bittere Abgesänge auf die glorreiche Zeit der strahlenden Westernhelden in denen die Grenze zwischen Gut und Böse oft noch mehr verschwimmen, als bei Leone und die Gesetzeshüter noch größere Halunken sind, als die Desperados, die sie jagen.

Natürlich gibts das auch in den US Western, nur sind das meistens Spätwestern. Ich sagte ja bereits das es das im US Western gibt, nur leider eben sehr selten.
Übrigends hat Clint Eastwood in den 70ern noch mal ne handvoll grandioser Western Streifen gedreht, was sicherlich auch an der Dollar Trilogie liegt. Ich sag nur: "The Outlaw Josey Wales" (Der Texaner). Da ist der Held auch nicht grade jemand den man zum Essen einladen würde. "High Noon" (12 Uhr Mittags) ist auch ein grandioser Western der aus der breiten Masse der US Western ganz klar hervorsticht. Eben weil es eigentlich nur einen Helden gibt und der Rest entweder verlogen oder Abschaum ist. Deadwood habe ich in dem Zusammenhang auch schon genannt. Selbst Young Guns ist ein Western der ganz klar mit dem guten Heldenimage aufräumt.

cu, Spaceball
 
Die Italo Western waren schließlich eine Antwort auf die US Western, weil die damals keiner mehr sehen konnte und der späte US Western hat dann wieder bei den Italo Western etwas abgekupfert. Die Italo Western selbst wiederum waren Variationen der Samurai Filme.

Ich finde jedes Genre hat seine Glanzlichter und die Edelwestern von Ford und Houston können mit Leone und Corbucci locker mithalten.
 
Ich mag die Italo-Western auch sehr gut. Vor allem "Spiel mir das Lied vom Tod" finde ich einfach nur genial. Gute Musik, gute Schauspieler und den besten Vorspann, den ich kenne. Aber auch bei den restlichen Italo-Western schalte ich nciht um. Mit den US-Western kann ich jetzt weniger anfangen, vielleicht liegt es an John Wayne, ich weiss es einfach nicht.
 
Ich habe in meiner DVD Sammlung "Für eine Handvoll Dollar", "Für ein paar Dollar mehr" sowie "Spiel mir das Lied vom Tod". Allesamt sehr unterhaltsame Filme, wenn auch aus heutiger Sicht sehr altbacken (technisch gesehen).
 
Zuletzt bearbeitet:
So, "Zwei glorreiche Halunken" hat kürzlich den Weg in mein DVD-Regal gefunden. Ich habe den Film irgendwann mit 12 oder 13 mal gesehen und konnte mich nur noch an ein paar Kleinigkeiten erinnern, war also fast so, als hätte ich ihn zum ersten Mal gesehen. Ansprechende Story, interessante Figuren, grandioser Soundtrack und handwerklich ein echter Leckerbissen. Kamera, Schnitt und Erzähltempo sind hier wieder mal ein Gedicht. Lange und ruhige Aufnahmen, oft gut 50 Sekunden ohne jeden Schnitt (in den ersten 10 Minuten gibt es nicht mal Dialog). Vor allem den Showdown, wenn Eastwood/van Cleef/Wallach auf dem Friefhof aufeinandertreffen, muß man sich einfach auf der Zunge zugehen lassen (müßte man Michael Bay, McG usw. mal als Lehrfilm zeigen...).

Wenn ich mir "Zwei glorreiche Halunken", "Für eine handvoll Dollar", "Für ein paar Dollar mehr" und "Spiel mir das Lied vom Tod" so ansehe, ist es schwer, einen Favoriten zu wählen. Die Filme sind qualitativ nah beieinander und wirken wie aus einem Guss. "Spiel mir das Lied vom Tod" hat imho die epischste Geschichte, "Zwei glorreiche Halunken" den besten Erzählrhythmus. Letztendlich alles Filme, die man haben sollte. Ich war schon immer ein Anhänger des 60er Jahre Kinos, und diese Filme zeigen mal wieder, warum.

Übrigens ist die "Zwei glorreiche Halunken" Gold Edition wärmstens zu empfehlen. Das Bonusmaterial gehört zu der Sorte, bei der sich Kauf wirklich lohnt.
 
@Master Kenobi
Interessanterweise gilt "Zwei glorreiche Halunken" als der bessere Film von Sergio Leone, obwohl "Spiel mir das Lied vom Tod" der bekanntere ist. Die beiden "Dollar"-Filme sind auch sehr gut, allerdings sehe ich sie eine Stufe unter den erst genannten - quasi zum warm machen. ;) Stimmt schon, dass "Spiel mir das Lied vom Tod" das epischere Werk ist. Davon lebt der Film und die Geschichte. Genauso wie von der Musik Ennio Morricones, die mit Abstand die beste in allen Leone-Filmen ist und in meinen Augen Musikgeschichte geschrieben hat (nicht nur als Soundtrack).

Der bessere Film ist für mich "Spiel mir das Lied vom Tod" knapp vor "Halunken" - ansehnlicher, daher glatterer ist letzterer.

Es wir wahrscheinlich auch nie wieder ein Filmemacher schaffen, einen so brillanten Schnitt und eine so einzigartige Kameraführung in den einzelnen Szenen und dadurch eine solch prägnante Stimmung zu schaffen (*). Das hat Leone ja später auch nochmal mit "Es war einmal in Amerika" bewiesen.

@Darth Sol
Meiner Meinung nach sind diese Filme in keinster Weise "altbacken" - auch nicht technisch. Sie können heutzutage immer noch die meisten Filme in die Tasche stecken und sind handwerklich besser, aufwändiger und intensiver als so manches Multimillionen-Dollar-Projekt.


Nochmal zu Erinnerung Leones "Trilogien":

Dollar-Trilogie
  • Für eine Handvoll Dollar (A Fistful of Dollars)
  • Für ein paar Dollar mehr (For a Few Dollars More)
  • Zwei glorreiche Halunken (The Good, the Bad and the Ugly)

Amerika-Trilogie ("Once upon a time....")
  • Spiel mir das Lied vom Tod (Once Upon A Time In The West)
  • Todesmelodie (A Fistful of Dynamite)
  • Es war einmal in Amerika (Once Upon a Time in America)

Irgendwo dazwischen anzusiedeln ist noch "Mein Name ist Nobody" - zwar hat er da nicht Regie geführt, aber seine Handschrift (respektive Drehbuch) ist unverkennbar, wenn auch die anderen Filme ungleich ernster sind.


(*) Bspw. schafft Coppola es auch in "Der Pate" ein einzigartige Atmosphäre zu schaffen, aber sie ist wiederum anders, fühlt sich anders an, wenn auch gleichermaßen intensiv.
 
Ja, die beiden "Dollar"-Filme sind schon ein wenig einfacher gestrickt, aber die Leone-Western ergeben dennoch ein sehr gutes Gesamtbild. Einfach klasse, wie die Filme zusammenpassen (als Star Wars Fan kennt man sich da aus.... :D ). "Zwei glorreiche Halunken" gilt bei den meisten Leuten sogar als der Italowestern schlechthin, ich bin wie gesagt z.Z. noch unentschlossen, tendiere aber zu den Halunken.

Kurzer Einwurf, weil Horatio den Film erwähnt hat: "Es war einmal in Amerika" ist ebenfalls ein sehr empfehlenswerter Film, falls ihn jemand noch nicht kennen sollte. Einer der besten Filme der 80er Jahre.

Was den Stil der Filme angeht: Die Verantwortlichen würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber wenn ich Regisseur wäre, würde ich mich handwerklich durchaus an Leone orientieren. Gerade diese Nahaufnahmen, die "italienische Einstellung" (der extreme Close-up auf die Augen) und die langen, ruhigen Einstellungen sprechen mich an. Ich mag das Kino der 50er und 60er Jahre aber ohnehin gern, viele meiner Lieblingsfilme stammen aus dieser Zeit.
 
Ah Western! Da ich momentan einen zocke (Gun auf dem Gamecube) hat mich mal wieder das Fieber nach dem Showdown, rauchenden Colts, harten Kerlen und dem High Noon gepackt. Im Moment schwelge ich daher auch gern mal wieder in meiner kleinen Sammlung an Western. Dances with wolves, diverse ältere und neuere aus den Staaten. Aber eben auch die Italiener, wie Django. Ansonsten habe ich bislang beinah alle von Sergio, mir fehlt da im Grunde nur einer. Weiß jemand zufällig wie der hieß, welcher im mexikanischen Bürgerkrieg irgendwann am Anfang des 20. Jahrhunderts handelte? War kein klassischer Western mehr, aber irgendwie dennoch genial. Ich habe den aber das letzte Mal vor langer Zeit im Fernsehen gesehen (als Kind heimlich, spät nachts) und kann mich nur noch vage dran erinnern. Ging um einen Bankraub und einen Typen aus Irland mit Sprengstoff.
Ansonsten kann ich nur beipflichten, die Spaghettis müssen sich vor den amerikanischen Western nicht verstecken. Im Grunde prägten sie den modernen Western dann wieder. So nahm sich Clint vieles davon für seine eigenen Produktionen heraus und man merkt, wer sein Lehrmeister war. Aber auch die Art der Schusswechsel hat sich in vielen späteren Western gehalten, selbst in Open Range erinnert der Showdown stark an die Italiener.
 
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