Nkllon (Athega-System)

| Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Büro des Stationsleiters | Teneb Dask, Darth Sikarius, UX-23 (NPC) und Gantou |

Der Knall kam ohne Vorwarnung, ein einziger, gleißender Riss in der Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Teneb Dask, die Station selbst sei zerborsten, dann erkannte er die Quelle. Gantou. Der Sprengsatz. Rauch, Hitze, Druck. Die Welt verwandelte sich in eine flirrende Wand aus Lärm und Licht. Etwas traf ihn an der Schulter, warf ihn zu Boden; Metall splitterte, Schutt rieselte aus den Paneelen. Er roch verbranntes Isoliermaterial, hörte das Kreischen des Metalls, und darüber den dumpfen Einschlag eines Körpers, der verschwand. Sein erster Gedanke war keiner aus Angst, sondern aus Reflex: Flucht. In der Asche des Chaos lagen Möglichkeiten. Die Ubese hatte ein Loch in die Wand gesprengt, einen Ausweg, für sie, für ihn vielleicht auch. Doch der Gedanke kam zu spät. Die Druckwelle hatte ihn auf die Knie gezwungen, die Luft war so dicht von Staub, dass er kaum sehen konnte. Der Rauch war warm, der Geschmack nach Metall scharf.
Er sah das Loch in der Wand, sah, wie der Rauch hinausdrang, und ahnte, dass die Ubese fort war. Entkommen, irgendwo zwischen den vibrierenden Schächten und dem Chaos der driftenden Plattform. Für einen Augenblick erstarrte er, zwischen dem Schock und der Erkenntnis, dass auch dies wieder ein Moment war, den er nicht kontrollieren konnte. Fliehen oder bleiben, überleben oder verschwinden und er konnte nichts tun, außer atmen. Alles ging dann rasend schnell. Sikarius Ausbruch. Seine Tiraden und die Antworten des Suchdroiden. Schließlich eine unerwartete Prüfung.

Das Geräusch des Aufpralls, als der Blaster vor ihm auf den Boden glitt, war trocken, beinahe beiläufig.
Sikarius hatte ihn ihm wortlos zugeworfen, als reichte er ihm ein Werkzeug, nicht eine Waffe. Tenebs Finger zögerten, bevor sie den Griff schlossen. Das Metall war warm, schwer, vertraut, und doch brannte es in seiner Hand wie eine Prüfung. Für einen flüchtigen Moment, kaum länger als ein Atemzug, dachte er daran, einfach abzudrücken. Ein Schuss. Ein Ende.Der Sith stand nur wenige Meter entfernt, halb im Schatten, halb im flackernden Licht, sein Rücken ungeschützt. Kein Lichtschwert, nur diese rostige, vibrierende Klinge, die aussah, als hätte sie mehr Blut als Energie gesehen. Eine Waffe aus einer anderen Zeit. Und doch hatte sie eben einen Blasterbolzen mühelos verschluckt, als wäre das Metall selbst mit der Macht imprägniert.
Tenebs Puls raste. Er sah den Schuss, den Aufprall, das mögliche Ende. Aber er tat nichts. Nicht aus Kalkül, nicht aus Moral, sondern aus Angst.
Wenn er abdrückte und scheiterte, würde nichts von ihm bleiben als Asche an der Wand. Er atmete flach, senkte den Blaster und redete sich ein, es sei Vernunft. Doch in Wahrheit war es nur Feigheit, fein verpackt in Überlebenstrieb.


„Ich bringe euch hin,“ sagte der Bleiche knapp und gab sich nicht die Mühe, die Wahrheit zu verschönern. „Er ist oben. Oberer Wartungskorridor, Sektor drei-neun. Containerroute verläuft durch die Schmelzschächte. Er nutzt die Verbindung zum Primärförderer als Unterschlupf. Der Ort ist geschützt durch das Magnetfeld der Energieleitungen.“

Die Worte kamen gleichmäßig, doch jeder Satz war eine kalkulierte Wunde. In dem Moment, in dem die Worte seine Kehle verließen, spürte er, wie etwas in ihm zusammenrutschte und neu geordnet wurde. Auf Umbara hatte man ihm früh beigebracht, dass Information Macht war, aber auch dass jede Information einen Preis forderte. Sein Leben, so bitter das klang, hatte ihn gelehrt, welche Rechnungen man bereit war zu begleichen. Heute zählte nichts anderes als Atem. Er hatte die Namen preisgegeben; der Preis war bezahlt. Der nächste Preis stand noch offen. Er hätte lügen können. Er hätte Castor in ein anderes Segment verlegen können, einen Umweg bauen, eine falsche Spur. Aber Sikarius hatte ihn angesehen, und in diesem Blick lag etwas, das tiefer schnitt als jedes Messer. Etwas, das wusste, wenn man log.
Sein Blick glitt zu dem Sith, zu der klaffenden Brandnarbe, zur bionischen Linse, die kalt funkelte. Der Mann war ein Abgrund, und
Teneb hatte gerade versucht, sich noch näher an dessen Rand zu drücken, als wäre dort vielleicht ein Grat, auf dem man stehen konnte, ohne zu fallen. Sein linkes Auge flackerte. Ein kurzer, unangenehmer Stich. Das helle Grau nahm einen warmen, unsauberen Bernsteinton an, so als wollte etwas in ihm aufleuchten, das er nicht eingeladen hatte. Er spürte die Präsenz des Fremden wie eine Hand, die tastend über seine Wirbelsäule fuhr; nicht freundlich. Nicht suchend. Besitz markierend.

Seine Augen wanderten zum Datapad, das noch immer zuckend am Boden lag, und dachte in kurzen Abfolgen: Wenn ich allein losgehe, bin ich tot; wenn ich sie führe, habe ich ein geringes Maß an Bewegungsfreiheit; wenn ich lüge... er wird es merken. Oder UX-23. Also reden, aber kurz. Fakten, keine Geschichten. Kein Mitleid. Keine Heldenpose. Er atmete knapp aus, die Luft schmeckte nach verbranntem Synthleder und Metallstaub.
Er musste
Sikarius einen zusätzlichen Grund geben, ihn zu behalten. Nicht aus Loyalität, sondern als Nutzobjekt mit mehr Wert als nur der flotte Bonus des Verrats. Teneb wusste, was sie von ihm wollten: den Weg zu Castor. Und er wusste, dass er für Sikarius nichts weiter war als ein Werkzeug, das man zum letzten Schlag führt, bevor man es entsorgt.

Er senkte den Blick, den Blaster in der Hand, und dachte an
Castor. Teneb sah ihn vor seinem inneren Auge, wie er in einem Kabelgewirr stand, das Gesicht von Funkenlicht beleuchtet, die Hände ruhig, konzentriert. Ein Techniker, ja aber keiner für den Krieg. Nun dachte der Umbaraner an Spoxx, an ihre laute Art, an Scythe, der schweigend blieb, wenn andere schrien. Vielleicht konnte er die beiden retten? Ein Blutopfer am Altar des eigenen Überlebensinstinkts, ein Obelisk der Selbsttäuschung.

Er folgte dem Sith, der die Tür mit einem Machtstoß öffnete. Metall krümmte sich, Rauch zog wie ein Mantel aus Dunkelheit hinter ihnen her. UX-23 surrte dicht hinter ihm, und Teneb fühlte sich wie ein Tier, das an einer unsichtbaren Leine geführt wurde.
Er hatte keine Kontrolle — nur den Anschein davon. Doch dieser Anschein war sein einziges Werkzeug. Wenn er schon den Weg kannte, dann würde er ihn diktieren. Nicht durch Befehle, sondern durch Führung. Wenn er Sikarius glaubhaft dorthin brachte, wo Castor war, konnte er die Situation vielleicht neu drehen. Vielleicht.

Er spürte, wie das Licht in seinem verbliebenen Auge zu flackern begann. Das irisierende Grau färbte sich dunkler, gelblich, warm, eine Reaktion, die er nicht verstand. Immer, wenn dieser Mann in seiner Nähe war, geschah es. Etwas in der Luft vibrierte, eine unhörbare Frequenz, die an den Rändern seines Bewusstseins zerrte. Vielleicht war es Macht. Vielleicht war es Furcht. Vielleicht war beides dasselbe.
Teneb richtete sich ein wenig auf, den Blaster an der Hüfte, und folgte in den Gang hinaus. Der Boden vibrierte schwach unter seinen Schritten; die Station driftete weiter, unaufhaltsam, der Druck der Lavafelder wuchs. Sie mussten in Bewegung bleiben, wenn sie überhaupt noch eine Chance hatten, nicht mit der Plattform in die Flammen zu stürzen. Aber Sikarius schien diese Realität nicht zu kümmern. Für ihn war Zeit ein Spielzeug, das man zerbrechen konnte, wann immer man wollte.
Als sie den Gang betraten, warf
Teneb einen letzten Blick zurück in das Büro. Der Rauch verschlang das Licht, der Geruch nach Ozon und Asche lag schwer in der Luft.Hinter dieser Schwärze war alles, was er verraten hatte. Vor ihm wiederum lag alles, was ihn vernichten konnte. Er ging weiter, und jeder Schritt war ein stiller Kompromiss zwischen dem Willen zu leben und der Gewissheit, dass es dafür keinen gerechten Preis mehr gab.
Der Gang war schmal, kaum breiter als drei Schritte. Eine Notbeleuchtung warf pulsierende Schatten über die Wände, das Licht wanderte in langen Intervallen, wie der Atem eines Sterbenden. Der Rauch aus dem Büro hing noch in den Kleidungsfasern, eine Mischung aus verbranntem Kunststoff und Staub. Jeder Schritt hallte in der metallenen Röhre, dumpf, kurz, gefolgt vom Summen des Droids, dessen Sensoren unablässig arbeiteten. Lord
Sikarius ging voran, als würde die Dunkelheit ihm gehorchen. Sein Schritt war nicht eilig, sondern von dieser Art kontrollierter Ungeduld, die den Raum füllt, ohne ihn zu hetzen. Die Konturen seiner verbrannten Gestalt waren scharf gegen das matte Rot des Notlichts, der Scimitar in seiner Hand schimmerte wie ein gebrochener Zacken Glas.
Teneb folgte in kurzem Abstand. Er warf flüchtige Blicke über die Schultern, suchte Muster im Schutt, in den vibrierenden Panels, in den Linien des Deckenskeletts. Das war seine Art, zu überleben, sehen, lesen, deuten. Die Macht, die Sikarius ausstrahlte, war kein Gefühl, sondern eine konstante Präsenz. Kein Sturm, kein Donner, sondern ein Gravitationsfeld, das alles in sich bog. Der Umbaraner spürte es in den Gelenken, in den Zähnen, in der Stimme, die er noch nicht wiederfand. Der Sith musste nicht sprechen. Seine bloße Nähe reichte, um aus dem Gang ein Tribunal zu machen.

Über ihnen vibrierte ein leises Dröhnen. Container, dachte Teneb. Förderstrecke. Sie befanden sich bereits nahe den Aufzügen, wo die Wärme zunahm, Schweiß unter die Haut kroch, und das Metall leicht vibrierte. Die Station lebte noch, aber ungleichmäßig, wie ein Herz, das aus dem Takt geraten war. Die Anzeigen flackerten.
[Gravitationsstabilisatoren bei 46 % Kapazität.] Ein Blick genügte, um zu verstehen, wie nah sie dem Kippen waren.

UX-23 glitt vorüber, summte ununterbrochen, seine Stimme moduliert in sachlicher Nüchternheit:
„Temperaturanstieg: Acht Komma sechs Prozent. Strukturelle Integrität: Fragil. Empfehlung: Beschleunigte Fortbewegung.“

„Halts Maul“, knurrte Sikarius, ohne sich umzudrehen. Der Droide schwieg, aber Teneb meinte, eine Art vibrierende Irritation in den Frequenzen zu hören, so als hätte selbst ein kaltes Gerät gelernt, Groll zu empfinden. Die Luft wurde heißer. Ein Lüfter irgendwo über ihnen drehte sich kurz, dann starb das Geräusch wieder ab. Der Gestank nach Öl und Hitze vermischte sich mit dem metallischen Geschmack der Angst, die er nicht loswurde. Sein Kopf pochte; die Lichtquellen waren grell, blendend, sein umbaranisches Auge reagierte über, suchte Schatten und fand keine.
Er zwang sich, sich auf die Geräusche zu konzentrieren . Schritte, Summen, Vibrationen. Alles, was real war. Der Weg führte in einen Wartungsschacht, schmal, nach oben geneigt. Die Hülle vibrierte stärker hier, und irgendwo unter ihren Füßen schlugen dumpfe Schläge, als würden schwere Türen schließen.
Sikarius blieb abrupt stehen. Teneb tat es ihm gleich, das Herz ein Muskel aus Glas.

„Da,“ sagte der Sith. Nur dieses eine Wort. Vor ihnen, in einem der Seitenkorridore, flackerte ein Notlicht. Das Flackern war rhythmisch, nicht zufällig. Eine Art Code. Kurz, kurz, lang, lang. Dann wieder Pause. Der Umbaraner erstarrte. Er kannte dieses Muster. Castor. Sein Magen zog sich zusammen, als er realisierte, dass der Sullustaner lebte und dass er, durch diesen Zufall, sie direkt auf ihn zugesteuert hatte.

„Bewegung“, sagte UX-23 trocken, Sensoren nach vorn gerichtet.

Als würden die eisigen Wüsten von Rhen Var von ihm Besitz ergreifen, spürte
Teneb, wie sein Körper erstarrte. Er wollte etwas sagen: Eine Warnung, eine Entschuldigung, eine Ablenkung, doch da war wieder dieses Ziehen in seinem Inneren, dieser Widerhall, den er nicht verstand. Ein leises Summen an der Grenze des Bewusstseins, das sich zu einer Vibration ausweitete. Und diesmal war es stärker. Das Licht reagierte darauf. Für einen Sekundenbruchteil flackerten alle Leuchten zugleich, als würde etwas im System auf ihn antworten. Er fühlte es in den Fingerspitzen, in der Kehle, in der Luft um ihn herum. Eine Welle, schwach, aber spürbar. UX-23s Sensoren zuckten.

Der Gang verengte sich zu einem schmalen Wartungstunnel, kaum mannshoch. Überall lagen lose Kabel, manche funkelten noch, andere tropften wie Adern aus Glas. Die Temperatur stieg spürbar. Irgendwo unter ihren Füßen vibrierte die Plattform in tiefen Pulsen, ein dumpfer Rhythmus, der an ein Herz erinnerte, das aus dem Takt geraten war. Der Geruch von Ozon und Metall hing schwer in der Luft. Teneb bewegte sich vorsichtig weiter, Schritt für Schritt, den Blaster halb gesenkt, bereit, aber nutzlos. Vor ihnen fiel das Licht auf eine Biegung, wo der Boden abrupt abbrach. Ein flackernder Schildgenerator summte unruhig in den Tiefen, dann erlosch er. Nur noch Dunkelheit darunter. Der Umbaraner beugte sich leicht vor, das Leuchten seiner Augen spiegelte sich auf der feuchten Metallkante. Der Wartungsschacht war aufgerissen, eine ganze Sektion des Korridors war weggebrochen. Der Boden, die Leitungen, die Geländer: alles fort. Nur die nackte Leere blieb, durchzogen von einzelnen schwebenden Schrottteilen, die träge im schwachen Magnetfeld drifteten. Auf der anderen Seite, kaum zehn Meter entfernt, führte der Weg weiter. Die Förderstrecke, die zu Castors Sektor führen musste, lag jenseits dieser Lücke. Dahinter blinkten Notlichter, ein mattes, rhythmisches Pulsieren, das den Nebel in schwaches Rot tauchte. Die Entfernung war nicht groß, aber tödlich, wenn man fiel. Ein Windstoß aus der Tiefe strich ihnen entgegen. Heiß. Schwer. Irgendwo darunter glühte die Station, die Schmelzkammern, in die sie abdrifteten. Der Boden vibrierte stärker; die Kante, auf der sie standen, begann leise zu knirschen.
Teneb trat einen Schritt zurück, vorsichtig, als könnte schon das Gewicht seines Atems den Boden lösen. Hinter ihm spürte er die stille Wucht von Sikarius, unbeweglich, wie ein Schatten, der nicht atmete. Daneben das Surren des Droids, dessen Sensoren in präzisen Bahnen arbeiteten, jede Bewegung, jedes Geräusch aufzeichneten. Vor ihnen: Mehr als drei Meter Leere. Tenebs Blick glitt in die Tiefe. Dort unten begann sich etwas zu bewegen.

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[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Containerschacht neben dem Büro des Stationsleiters (Zone A) ] Gantou

Der bebende Container trug sie langsam nach oben, vorbei an dem qualmgefüllten Loch, durch das sie gefallen war. Sie drehte den Kopf, um etwas sehen zu können, aber der Rauch nahm jede Sicht auf das Innere des Büros. Und der Container trug sie weiter, höher den schlecht beleuchteten Schacht hinauf. Alle paar Sekunden ratterte ein entgegenkommender Container an ihr vorbei nach unten. Sie atmete flach und gepresst, ihr gesamter Brustkorb schmerzte vom Aufprall. Sie blieb einfach kraftlos liegen. Langsam kehrte Gefühl in ihre Beine zurück. Aber die Taubheit wurde durch heftigen Schmerz ersetzt. Stöhnend stemmte sie ihren Oberkörper mit den Armen leicht nach oben, um ihre Beine sehen zu können. An den Knien war ihr Schutzanzug aufgerissen und von Blut durchtränkt. Nicht gut. Sie versuchte die Knie zu beugen, aber es gelang nur beim linken. Die Schmerzen waren so stark, dass ihr für kurze Zeit schwarz vor Augen wurde.

Als sie wieder sehen konnte, bemerkte sie, dass sich der Container auf dem sie lag, dem Ende des Transportschachts näherte. Dort wurden die Behälter gekippt und ihr Inhalt auf ein Förderband geleert. Wenn sie sich nicht bewegte, würde vom Container rutschen und wahrscheinlich in die Tiefe stürzen! Ihre einzige Chance war es, sich lange genug festzuhalten und dann kontrolliert auf das Förderband fallen zu lassen.
Jetzt war der Container vor ihr dran. Sie machte sich bereit. Bewegte ihre steifen Finger. Und da erst spürte sie, dass sie ihre kleine Blasterpistole immer noch in der Hand hielt. Ein Hoffnungsschimmer. Sie holsterte die Waffe und drehte sich auf den Bauch. Scherz schoss aus ihren Beinen die Wirbelsäule hinauf. Aber sie biss die Zähne aufeinander und klammerte sich mit den Händen an die Kante der Containers, der sich bereits neigte. Mit lauten Dröhnen prasselten Erzbrocken auf das Förderband unter ihr, während der Container sich immer weiter kippte. Gantou merkte, wie ihr Schweiß unter dem Anzug den Rücken hinunterrann. Oder war es Blut? Sie blickte nach unten. Nur ein schmaler Rand des Förderbandes war zu sehen, ansonsten bodenlose Leere. Sie musste sich fallen lassen! Panisch krallten sich ihre Finger an die Kante des Containers, gehorchten ihr nicht mehr. Der Container neigte sich nun noch weiter, um den Weg nach unten anzutreten und ihre Handschuhe rutschten ab.

Sie fiel. Schlingerte mit den Armen. Ihre Hände bekamen eine Stange zu fassen. Das niedrige Geländer des Förderbandes. Schmerzhaft riss ihr Gewicht an ihren Schultern. Sie hing in der Leere, unter der Konstruktion, die von einer Seite des Schachts zur anderen führte. Sie sah die drehenden Rollen des Bandes von der Unterseite. Hoch auf das Band kommen? Keine Chance. Sie hatte nicht mehr genug Kraft. Verzweifelt schaute sie hin und her. An der Schachtwand, unter der Stelle wo das Förderband hinauslief, erkannte sie eine große Wartungklappe. Wahrscheinlich dazu da, um Reparaturen von unten am Band machen zu können. Vielleicht konnte sie...
Ihre Handschuhe rutschten am Gestänge und ihre schwitzenden Hände rutschten in ihren Handschuhen, als sie sich langsam seitwärts in Richtung Wand arbeitete. Der nächste Container leerte seine Erzfracht auf das Band und das Poltern schüttelte das Gestänge durch. Sie musste noch einmal nachfassen, um nicht abzurutschen und es kostete ihr fast die letzte Kräfte.
Aber dann hatte sie die Wand erreicht. Langsam stellte sie ihren linken Fuß auf einen winzigen Vorsprung. Ihr rechtes Bein hing nutzlos herab. Doch sie konnte ihre Hände so weit entlasten, dass sie mit der Rechten den Blaster ziehen und einen Schuss auf die Klappe abgeben konnte. Und noch einen. Sie brauchte fünf Schüsse, bis das Blech so instabil war, dass sie es mit ihrem gesunden Bein eintreten konnte, wofür sie aber erst wieder die Waffe wegstecken und sich mit beiden Händen festhalten musste.
Mit letzter Kraft schwang sie sich in die Öffnung und sackte direkt an der Kante zusammen. Sie hatte noch einen Schuss. Sie konnte eines ihrer Beine nicht bewegen und das andere nur schlecht. Die Station war infilitriert von Saboteuren. Uns sie driftete unkontrolliert der Tagseite entgegen. Wahrscheinlich hatte sie nur noch eine gute halbe Stunde...


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[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Cullins' Büro ] Leto und Teneb, sowie (NPCs) UX-23

Mit einem verächtlichen Grinsen warf Leto Cullins‘ Büro einen letzten Blick zu. Die Ereignisse der letzten Minuten hatten den Raum gründlich verwüstet und ein Teil von ihm wünschte sich dabei sein zu können, wenn der Stationsleiter das angerichtete Chaos zu Gesicht bekam. Der zerstörte Schreibtisch, das Loch in der Wand, das gigantische Vibroschwert auf dem Boden…die per Machtstoß zerstörte Bürotür war da nur die Sahne auf der Scheißwurst. Garantiert zum Schießen, wenn Cullins das sah. Doch es half ja alles nichts. Sie befanden sich unter Zeitdruck seiner eigenen Kreation und also mussten sie weiter.

Dennoch ließ Leto sich nicht hetzen. Auch das nervige Quengeln des Droiden ignorierte er barsch. Das hier musste sein. Einerseits weil er das Gefühl genoss die Fäden in der Hand zu haben, andererseits weil er sich der Loyalität des Diebs sicher sein wollte. Wenn er schon den bleichen Typen mitschleifen musste, dann nicht mit dem Hintergedanken, dass der noch Freunde hatte, mit denen er anbandeln konnte. Aber dieses Problem war ja vergleichsweise einfach zu handhaben. Gut, vielleicht nicht ganz so einfach wie das erste Hindernis, auf das sie trafen.

Für einen Moment nachdenklich starrte Leto in den finsteren Abgrund zu ihren Füßen. Sein erster Reflex war es gewesen den Dieb einfach zu packen wie ein Kaninchen und rüberzuwerfen. Dann jedoch hatte er eine bessere Idee gehabt. Kurz vergewisserte er sich mit einem Seitenblick die Aufmerksamkeit des Diebs zu haben, dann machte er einen Schritt zurück und beförderte sich selbst mit einem machtverstärkten Satz auf die andere Seite. Der geborstene Durastahl des Ganges ächzte unter seinen Füßen, doch er hielt. Seelenruhig drehte Leto sich zu seinem Schüler um.


„Komm. Bei Fuß.“

, sagte er mit einem breiten Grinsen, das gelbe Zähne und mehr als nur eine Zahnlücke offenbarte.

„Hast du etwa vergessen, dass wir keine Zeit haben?“

Ein heiseres Lachen verließ seine Kehle.

„Komm, ich lass‘ dich schon nicht fallen, Schüler.“

Es war ein Test, bei dem er nur gewinnen konnte. Entweder der Dieb ließ sich darauf ein ihm zu vertrauen – oder auch nicht. Sicher, er hatte einen Blaster. Er konnte versuchen zu laufen. Doch Leto glaubte nicht daran hier den nächsten Scherzkeks mit Überraschungssprengstoff in der Tasche vor sich zu haben. Wenn der Dieb rannte, war er tot. Und sie alle mit ihm. Doch scheiß drauf. Dann war es eben vorbei.

Doch Leto kalkulierte korrekt. Am Ende brauchte es natürlich einen Machtgriff, um seinen Schüler vor dem sicheren Tod zu bewahren, doch schließlich fanden sie sich alle auf der richtigen Seite wieder. Hätte UX-23 ein organisches Auge besessen, hätte er es vermutlich gerollt. Doch inzwischen schien der Droide es besser zu wissen, als zu nerven. Je schneller sie waren, desto schneller würde die Station stabilisiert werden. Schade um die Spannung, aber vielleicht sogar doch nicht ganz so schlecht.

Schließlich hielten sie inne. Hier sollte der kleine Sprengteufel sich verstecken. Leto schaute sich um, doch sehen konnte man natürlich nichts. Und der Machtsinn wollte grade auch nicht. Tja, dann eben auf die altmodische Art. Als hätte er nie etwas anderes getan (grundsätzlich stimmte das ja auch) packte er den Dieb ohne Vorwarnung bei der Schulter und zwang ihn mit einem Tritt in die Kniekehlen zu Boden. Seelenruhig legte er ihm die scharfe Seite seines Scimitars an die Kehle und beugte sich dann so dicht an sein Ohr, dass seine struppigen Barthaare es kitzeln mussten.


„So, Schüler. Zeit mir zu beweisen aus welchem Holz du geschnitzt bist.“

Ein weiteres Mal grinste er.

„Du hast den Blaster noch? Gut. Dann ruf jetzt deinen Freund. Er soll rauskommen, weil ich dir sonst ein zweites Lächeln schnitze. Kling ruhig überzeugend, das ist nichtmal gelogen.“

Heiser kicherte er in das bleiche Ohr hinein.

„Wenn Kollege Sprengmaus bequem rausgekommen ist, will ich, dass du den Blaster nimmst und ihm in seine hässliche Alienfresse schießt. Es ist besser für uns alle, wenn du triffst. Wenn er abhaut, müssen wir dem zuerst nachgehen, bevor ich dir erlaube die Station wieder auf Kurs zu setzen. Wenn du und deine anderen kleinen Freunde also leben wollt…haste wohl besser Zielwasser getrunken, eh? Und jetzt schrei, mein Schätzchen. Die Station bewegt sich nicht von selbst rückwärts…“


[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Gänge in Sektor drei-neun ] Leto und Teneb, sowie (NPCs) UX-23
 
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Der Raum war totenstill, nur das flimmernde Licht der Wände und der ständige, mechanische Summton des Raumes erfüllten die Dunkelheit. Teneb Dask spürte, wie das kalte Metall der Waffe in seiner Hand schwankte. Der Blaster, den Sikarius ihm gegeben hatte, war keine Rettung, sondern ein weiteres Mittel, ihn zu entmenschlichen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als der Sith sich zu seinem Ohr beugte. Die Worte trafen ihn mit einer Klarheit, die keine Entschuldigung mehr ließ. Hier gab es kein Entkommen, keine Möglichkeit des Feigens. Der Drang, den Blaster zu ergreifen, war fast überwältigend, doch seine Hand zitterte nicht nur von der Kälte des Metalls. „Verdammt...“ flüsterte er innerlich. Er wusste, was er tun musste.
Der Gedanke, seine Kameraden zu verraten, war schrecklich. Ein Gefühl, das wie ein Schatten in seiner Brust nagte. Auch wenn sie "nur" Ganoven waren, die Abgehängten der Galaxis und Delinquenten vor dem Gesetz, gab es doch unter manchen von ihnen sowas wie eine Ehre unter Dieben. Doch die Wahl lag vor ihm, so klar wie der Stahl an seiner Kehle: Entweder er ruft den Sprengmeister und überlebt, oder er folgt dem Drang zu kämpfen und riskiert, alles zu verlieren. Aber die Gedanken an die zerstörte Station, das Wissen, dass sie in Gefahr war, wogen schwerer. Die Station wird nicht überleben, wenn du versagst, wenn du nicht den Preis zahlst.

Und trotzdem konnte er nicht anders, als einen letzten Blick auf die unheilvolle Klinge zu werfen, die so nah an seiner Kehle war. In diesem Moment fühlte er sich kleiner als jemals zuvor. Der Sith war der Jäger, er war der Gejagte. Doch in der Dunkelheit fand er eine vage Erinnerung an das, was er vor all dem hatte – ein Leben, das er zurückgelassen hatte, in der Hoffnung, es nicht zu brauchen. Jetzt schlich sich die Frage in seinen Kopf: „War er wirklich so stark wie er dachte? Oder war er nur ein Schatten von dem, was er hätte sein können?“
Sikarius drückte die Klinge ein wenig fester gegen seinen Hals, als wollte er die Antwort erzwungen haben. Das Gefühl der Macht, das er in sich trug, war schwächer als jemals zuvor und er wusste, dass er sich entscheiden musste. Mit einem verzweifelten Blick drehte er den Blaster in der Hand, die Mündung in Richtung des Tunnels, den er selbst betreten musste, wenn er diesen Albtraum überleben wollte. Doch die Entscheidung war schwer. Das klirrende Geräusch der Klinge gegen seinen Hals und das keuchende Rasseln des Atems füllten die Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Er musste den Blaster abfeuern. Aber nicht jetzt.

„Castor, bist du es?“

Er bewegte sich von der Klinge weg, musste so aussehen, als habe er hier nicht einen Geiselnehmer an der Hand. Einen Moment lang erwartete er, dass die Klinge ihn durchbohren würde, doch warum auch immer ließ ihn Sikarius gewähren. Er wurde geprüft.

„Komm raus, Castor. Du hast keine Wahl“, flüsterte Teneb in die Dunkelheit, seine Stimme blieb ruhig, aber er konnte das Zittern der Macht spüren, das von ihm ausging. Er wusste, dass er den Moment zu seinem Vorteil nutzen musste. Die Angst, die in ihm brodelte, verwandelte sich in eine fast mechanische Kälte.

„Komm raus, ich hab einen Deal gemacht. Wir kommen hier raus!“

Castor, der wie ein erschöpfter Tierfänger hinter dem Schrank hervorkam, schien die Gunst der Stunde zu wittern. Doch er wusste nicht, was auf ihn wartete. Oder vielleicht war er so verängstigt, dass er die Gefahr nicht einmal mehr begreifen konnte. Teneb ließ sich von der Situation treiben, mehr getrieben von der verzweifelten Flucht vor dem nächsten Moment als von einem klaren Plan. Und da war er. Castor, der sich nun vollständig entblößte, als er durch die Dunkelheit trat, sichtbar und zitternd. Der Sullustaner trat ins Licht, bleich im Schein der Notbeleuchtung, die Hände halb erhoben, mehr aus Instinkt als aus Mut. Die Augen waren groß, von Furcht und einer seltsamen, stumpfen Konzentration zugleich. Jene Mischung, die nur jemand zeigte, der zu oft an Maschinen hantiert hatte, als hinge von jedem Handgriff Leben oder Tod ab. Der Umbaraner sah jedes Detail, weil er dazu ausgebildet war: die Art, wie Castors Finger nach dem Datapad griff, die kleine Narbenkante am Daumen, das Zucken im rechten Schulterblatt. Details waren seine Währung; er verarbeitete sie, rechnete sie in Sekunden um, in Möglichkeiten.

„Teneb! Ich hab' mir schon Sorgen gemacht. Nachdem ich nichts mehr vom Grunzer gehört hatte, dachte ich, dass du au--“

Er drückte ab.

Der Schuss schlug scheppernd gegen Fleisch, nicht weit genug. Das Echo fraß die Stille, und Castor bäumte vor, ein halb ersticktes Laut wurde aus dem Körper gepresst. Er hatte nicht die Brust getroffen, seine zitternde Hand war zum Verräter geworden. Ein roter Spritzer zeichnete sich auf dem Overall, deutlich, aber nicht tödlich, eine verwundete Oberschenkelarterie, ein Schrei, wie aus einem tiefen Brunnen, den
Teneb nie wieder richtig ausschalten konnte. Castor fiel, krümmte sich auf dem Boden, die Hände krampften um den Riss in der Kleidung, Augen weit und unfassbar. Schmerz hing an jedem Atemzug. Teneb hörte ihn, klar wie ein schlecht gestimmtes Instrument.

„VERDAMMT WAS SOLL DAS, DU VERKRIFFTER VERRÄTER!“

Zeit verlangsamte sich. Jeder Herzschlag brannte ihn wie eine kalte Nadel. Das Wissen, dass er schoss, dass er getroffen hatte und doch nicht genug, nagte an ihm mit der Präzision einer Analyse, die er nicht mehr abstellen konnte. Auf Umbara hatten sie gelernt, in Datensätzen zu denken; jetzt rechnete er Blutspuren und Minuten wie Zahlenreihen. Wenn der zweite Schuss nicht sofort wirkte, würden sie die Fenster verlieren; wenn Castor den Detonator zünden würde, wären sie nicht nur aufgeflogen, vielleicht sogar verletzt. Sikarius würde höchstwahrscheinlich dei Geduld mit ihm verlieren und ungeduldige Menschen schnitten schneller. Die Rechnung war brutal einfach und sie ließ ihm keinen Raum für Ehre.
Mit beiden Händen hielt er sich die nur halb kauterisierte Wunde. Der Blaster schien nicht genug Energie zu haben oder er hatte die Konzentrierung des Tibanna Gases nicht hoch genug eingestellt. Mit einem gezielten Tritt flog der Auslöser aus der Reichweite des Sullustaners. Castors Mund arbeitete, eine Reihe von halben Worten, Bitten, Fluchen, vielleicht nur die Stimme einer, der man die Atemmaske weggerissen hatte.
Teneb sah, wie die Finger des Verwundeten nach dem Detonator tasteten, als suchten sie Halt in dem, was noch funktionierte. Und in diesem suchenden Griff lag alles, was Teneb jahrzehntelang vergraben hatte: die Erinnerung an einen Bruder, an geheime Protokolle, an ihren Vater, Noctan Dask, der sein eigenes Haus opferte, um die Linie zu retten. Er hatte das Überleben gelernt als ein Algorithmus: berechne Opfer, minimiere Kosten. Jetzt stand er davor, die Gleichung anzuwenden mit einem Menschen an seinen Händen.

„Du Mynock“, brachte er hervor, jede Silbe ein Messer, das in Tenebs Ohr schnitt. „Du elender Bastard. Verräter. Du…“ Seine Zunge arbeitete hastig, die Sätze zerrissen zu Fetzen, nicht aus Einsicht, sondern aus purer, animalischer Verzweiflung. Er fluchte über die Gier, über die Lügen, über das, was Teneb ihnen allen angetan hatte, Worte, die mehr Vorwurf als Erklärung waren, Lautmalereien einer Kreatur, die sah, wie ihr Leben in Zahlen gerechnet wurde. Mit beiden Händen umklammerte Castor nun den Riss in seiner Hose, Finger klamm und blutig. Seine Atmung war ein hastiges, keuchendes Riff, das in kurzen Stößen kam. Blut perlte unter den Fingern hervor und floß in dunklen Fäden an seiner Oberschenkelinnenseite hinab. Gelegentlich riss er die Augen auf, suchte mit einem Blick, der alles zugleich forderte und verhöhnte, nach Bedeutung in Tenebs Gesicht — als wollte er lesen, welche Rechenoperation den Schuss ausgelöst hatte.
Der erste Schuss hätte eine schnelle Erlösung sein können. Castors Körper zuckte unkontrolliert. Krämpfe schüttelten die Schultern, sein Mund pfropfte Klebriges, eine Mischung aus Blut und gebrochenem Atem. Er versuchte, sich aufzurichten, die Hand suchte verzweifelt nach dem Detonator, tastete mit blinden, klammen Fingern über das Metall, doch seine Bewegungen waren unkoordiniert, wie von einem Unterstrom gestört.
„Zündet es!“, brachte er hervor, ein Befehl an sich selbst, an die Lage, an alles, was noch Kontrolle versprach. Seine Stimme verriet die primitive Hoffnung, mit der jeder Verzweifelte klammert: Wenn schon sterben, dann nicht allein, dann wenigstens mit dem Zorn einer Explosion, die rissen würde, was noch rissig war.

Als Teneb näherkam, verzerrte sich Castors Gesicht in eine Grimasse zwischen Hohn und Schmerz; er reagierte mit einer letzten, abscheulichen Geste der Entwürdigung, die zugleich wie ein Schrei war:
„Du verhuttetes Ronto! Du hast uns alle verkauft!“ Dann begann er zu keuchen, die Luft kam in kurzen Stößen, als habe jemand den Takt seines Atems manipuliert. Spuckefäden glänzten im Notlicht, und jedes Versuch, zu sprechen, wurde von einem hackenden Geräusch begleitet. Seine Finger krampften noch einmal um den Stoff seines Overalls, so als wollten sie sich an dem letzten, greifbaren Stück Welt festhalten. Der zweite Schuss durchbracht die sullustanische Tirade.
Die Hoffnung auf den Knopfdruck verblasste. Castors Hände sanken langsam, eine nach der anderen, bis sie schlaff auf dem Metallboden lagen. Sein Körper wölbte sich einmal, heftig, als wolle er mit dem letzten Atemzug die Schmach zurückstoßen; dann glitt ein nasses, tonloses Keuchen über seine Lippen und verstummte. Sein Kopf fiel zur Seite, das Gesicht verzerrt, die Augen halb offen, nicht mehr anklagend, nur noch leer und ohne den Glanz des Lebens. Das letzte Geräusch, das von ihm blieb, war ein raues, schabendes Ausatmen, das so ausfiel, wie ein abschwellender Wind in einer leeren Halle.
Teneb stand über ihm, und in diesem Moment roch er alles klar: das Metall im Blut, den süßlichen Gestank verbrannten Gases, die bittere Säure von Angst. Es war nicht nur der Anblick des sterbenden Menschen, der ihn traf, sondern die rohe, ungeschminkte Erkenntnis, dass ein einfacher Rechenfehler, ein verzögerter Herzschlag, ein Zögern sein ganzes Leben zu diesem Ergebnis führen konnte. Die Stimme des Sullustaners, die ihn als Mynock bezeichnet hatte, hallte in seinem Kopf weiter, bis auch das verhallte.

Nachdem der Atem aufgehört hatte, blieb in
Teneb nur noch die mechanische Nachwirkung: das leichte Zittern der Schulter, die Signallämpchen, die noch flackerten, der metallene Geschmack in seinem eigenen Mund. Seine Finger umklammerten den Blaster so fest, dass der Knauf im Griff weiße Ringe hinterließ. Der Raum fühlte sich enger an, als ob die Wände sich zusammenzogen, um ihm das Urteil zu diktieren. Er sah auf den toten Körper; nicht so, wie ein Mörder es tun würde, sondern wie ein Analytiker in einer Nachbesprechung: Abfolge, Ursache, Konsequenz. Und doch stieg eine Hitze in ihm auf, die nichts Kalkuliertes mehr war, reine, nackte Übelkeit, gepaart mit Scham.
Hinter ihm bewegte sich etwas; kein Laut, nur die subtile Verschiebung von Panik.
Teneb wusste, dass Sikarius ihn beobachtete, dass der Suchdroide mit seinen Sensoren jede Mikrobe dieses Moments in Daten zerlegten. Er wartete nicht auf Worte, nicht auf Lob oder Verachtung; er wusste, dass von hier an die Codes anders würden, dass er etwas verloren hatte, das sich nicht mehr berechnen ließ. Ein Tropfen Blut fiel von Castors Kinn, zeichnete eine schwache Linie auf dem durchnässten Metallboden und spiegelte kurz das Notlicht, bevor er verschwand. Teneb kniete sich neben den Körper, ohne ihn zu berühren, als würde allein die Nähe schon eine Schuld vergrößern. Seine Gedanken drifteten, unwillkürlich, zu Umbara zurück, zu einem Vater, der das Leben anderer kalkuliert, zu Caligo, der für Ideale gefallen war, zu jener leisen Mutterstimme, die ihm einst gesagt hatte, dass Wahrheit stets einen Preis fordere.

Der Gang blieb stumm, nur das ferne Stöhnen der Maschinen erzählte von der nahenden Verzweiflung. Dann, wie aus der Tiefe eines anderswo liegenden Raums, kam ein Geräusch: Schritte, schwer, viele, nicht organisch, mechanisch ungleichmäßig. Der Bleiche richtete sich auf, sah
Sikarius in der Silhouette seines verbrannten Profils; die Klinge ruhte noch immer in der Hand des Sith, dunkel wie ein gebrochenes Versprechen. Der Suchdroide schwebte näher, ein ruhiger Punkt in der Bewegung des Zorns.

Vor der Tür, weit entfernt, oder vielleicht gar nicht so weit, begann etwas zu vibrieren, ein Fundamentton, der durch den Stahl kroch. Schritte näherten sich, und mit ihnen die Gewissheit, dass niemand hier unbemerkt blieb. Die Tür knallte auf, und die Geräusche von herannahenden Truppen hallten durch die Gänge. Teneb wusste, dass er den Blick heben musste, eine Rolle spielen, die er nicht sein wollte: der willige Instrumententräger, der Sikarius' Befehl erfüllte. Unter dem Druck dieser neuen Präsenz formte sich in ihm eine letzte, bittere Erkenntnis: Überleben bedeutete heute eine Reihenfolge von Morden; morgen, vielleicht, würde es noch schlimmer werden.


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Der Dieb tat nicht ganz wie geheißen und doch folgte er den Anweisungen. Leto ließ ihn gewähren. Er erkannte in dem Entfernen der Klinge von dem bleichen Hals kein widerspenstiges Aufbäumen, sondern proaktive Problemlösung. Sein Schüler kannte dessen Spießgesellen besser als er und war somit besser dazu geeignet den kleinen Feuerteufel in die Falle zu locken. Und tatsächlich, der Sullustaner erschien wie gerufen. Dreckig und zitternd am ganzen Körper.

Unauffällig – die beiden Diebe hatten grade nur Augen für sich – zog Leto sein Com aus der Tasche, wischte auf dem fleckigen Bildschirm herum und hob es dann höher, als er fand, wonach er suchte. Die Holoaufnahme begann geräuschlos und zeichnete den genauen Moment des Verrates auf. Der Sullustaner freute sich darüber den Dieb zu sehen, nur um als Antwort einen Blasterbolzen abzubekommen. Ausdrucklos schaute Leto zu, sein Com erhoben wie ein Gaffer an einem Gleiterunfall. Die Wendung der Situation bereitete ihm keine Genugtuung. Lediglich das Gefühl der Macht über den Dieb genoss er. Dass der dafür einen Freund verraten hatte, trug nur dazu bei das Machtgefälle zu illustrieren. Doch empfand Leto keine sadistische Freude darüber, eine Freundschaft in ihr Gegenteil verkehrt zu haben, wie er dies einst getan hätte. Es war ihm schlicht egal. Genauso gut hätte er den Sullustaner selbst aufschlitzen können.

Solche und ähnliche Gedanken blitzten durch Letos Geist, während er mit der emotionalen Tiefe eine Echse das sich entfaltende Drama betrachtete. Der Sullustaner war noch nicht tot, schrie den Verrat hinaus. Der Dieb trat näher, trat seinem Opfer etwas aus der Hand. Das Alien zu seinen Füßen wand sich. Keuchte, spuckte ihm die Tat entgegen. Stumm wartete Leto auf den erlösenden Schuss, doch den vergönnte der Dieb seinem ehemaligen Freund nicht. Der Todeskampf war erfüllt von nassen Geräuschen und roten Tröpfchen in der Luft. Und schließlich verendete das Alien wie ein angeschossenes Wild, dessen Jäger zu grausam oder schwach ist, es von seinem Leiden zu erlösen. Noch immer stumm beendete Leto die Aufnahme.

Der Dieb sah sich zu ihm um, UX-23 schwebte näher an ihn heran. Grade wollte Leto die nächsten Worte ausstoßen, als ein Fremdkörper die Szene durchbrach. Schritte, die ihn daran erinnerten, dass es noch andere Fraktionen gab, die die Station unter ihre Kontrolle bringen wollten. Leto fluchte. Das war nicht Teil des Plans. Er hatte grade erstens keine Lust zu kämpfen, zweitens hatte er anderes zu tun. Sein Schüler musste den letzten Schritt unter seine Kontrolle tun und dann die Station retten! Wer auch immer grade zu ihnen unterwegs war, musste warten.


„Komm her.“

, blaffte Leto den Dieb an, schaute sich um und presste sich dann in eine Nische in der Wand des stickigen Ganges. Seinen Schüler packte er am Schlafittchen, als dieser nähertrat, und setzte ihn, an sich gepresst, daneben. Wenigstens der Droide musste nicht erst angewiesen werden. Mit einem metallischen Klicken hängte er sich an die Decke. Damit waren sie in Position. Leto konzentrierte sich und befahl der Luft sie zu verbergen. Aus dem Nichts formte sich eine falsche Wand vor ihrer Nische. In Textur und Farbe ununterscheidbar vom umliegenden Material, doch gänzlich immateriell. Auf Augenhöhe ließ er einige kleine Löcher, damit sie sehen konnten, was passierte.

Doch was passierte war nicht viel. Viel länger hätte er nicht Zeit gehabt, denn schon kamen die ersten Droiden um die Ecke. Es waren mehr von der Sorte, die an Deck der Mary-Ann auf ihn gefeuert hatten. Beige Lackierung, Repetierblaster in den Klauenhänden. Damit würde er sich bald befassen müssen. Vielleicht ein Dutzend von ihnen stapften an dem improvisierten Versteck vorbei und verschwanden schließlich auch wieder. Einige Momente lang herrschte Stille, dann fiel die Illusion.


„Sikarius, 15 Minuten bis zu irreparablem Schaden. Ich empfehle dringend zu handeln.“

, quengelte sein eigener Droide nun wieder. Nerviges Ding. Leto schenkte ihm einen starren Blick, wandte sich dann jedoch an seinen neuen Schüler:

„Gib mir dein Com.“

, blaffte er und nahm das technische Gerät entgegen. Mit der anderen Hand zog er sein eigenes Gerät wieder aus der Tasche, spielte die Holoaufnahme über und gab dem Dieb seines wieder zurück.

„Das war gute Arbeit. Deine Belohnung soll sein, dass deine anderen Freunde leben dürfen. Wenn sie schlau sind.“

, sagte er mit einem hässlichen Grinsen. Natürlich wollte er den Dieb nicht belohnen, doch es waren Worte, die zu seinem Vorhaben passten. Wenn er vermeiden konnte, die beiden Überlebenden aus irgendwelchen Lüftungsschächten popeln zu müssen, war ihm das nur Recht.

„Ich will, dass du die jetzt anrufst. Sag, dass du mir gehörst. Dass du den Sullustaner erschossen hast. Und dass sie sich besser verp*ssen sollen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist. Häng die Aufnahme an, die ich grade aufgespielt habe. Na los, der Droide sagt wir müssen uns beeilen.“

Belustigt warf er UX-23 einen Blick zu.

„Wenn der Anruf raus ist, kannst du meinetwegen die Station auch wieder auf Kurs bringen. Los jetzt, na wird’s bald?!“


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Sie rannten. Kein geordneter Rückzug, sondern das instinktive Entkommen vor etwas, das die Gänge selbst erzittern ließ. Metall splitterte, Rohre barsten, und irgendwo hinter ihnen schrie der Strom durch offene Leitungen wie ein Tier. UX-23 glitt voraus, ein kaltes, mechanisches Gespenst, das mit präzisen Bewegungen Hindernisse analysierte, während Sikarius einfach ging, jede seiner Bewegungen von jener dunklen Selbstverständlichkeit getragen, die Macht bedeutete. Dann wurde er in eine Nische gedrückt, spürte den fahlen Atem des Sith und um ihn herum veränderte sich die Welt. Kein Befehl, kein sichtbares Zeichen, nur ein Impuls: Der Raum flackerte. Schatten dehnten sich, Wände lösten sich in Nebel, das Summen der Station verstummte zu einem gedämpften Echo. Eine Illusion. Kein Trugbild aus Technik, sondern ein Bruch in der Wahrnehmung. Was eben noch Gang war, wurde zu einer Flucht durch vibrierende Dunkelheit, in der Formen flossen und Grenzen sich auflösten. Teneb stolperte, nicht körperlich, sondern geistig. Sein Verstand, der gewohnt war, Systeme zu lesen und Muster zu erkennen, fand plötzlich nichts mehr, woran er sich festhalten konnte. Sein Hirn rebellierte gegen das, was er sah und das, was nicht da war. Er spürte, wie das Miasma der Macht sich um ihn legte, wie eine kalte Hand im Nacken. Er begriff: Das war keine Projektion, keine Technologie, kein Trick. Der Sith barg die Realität, wie man eine Klinge in Stoff hüllt, elegant, brutal, und mit der stillen Arroganz eines Wesens, das gelernt hatte, selbst Wahrnehmung zu besitzen. Und Teneb dachte, während der Boden unter seinen Schritten vibrierte: Wenn jemand die Welt so beugen kann – wie lange, bis er mich beugt? Oder war dies nicht schon längst geschehen?

Teneb fühlte das Com wie einen glühenden Stein in seiner Hand, während er den Blick des Sith auf ihn spürte, blank und gefährlich wie ein Messer. Die Präsenz des Suchdroiden hingegen war das eines kalten Instruments, dass den Sith an die Effizienz ihres Vorhabens erinnerte. Beide warteten, nicht auf Worte, sondern auf Taten. In diesem Augenblick war aus dem Prinzip der Berechnung, das sein Leben bisher gelenkt hatte, nackte Panik geworden: Die Uhr tickte, die Mary-Ann schrammte an einem Abgrund, und ein falscher Klick, ein missverständliches Wort konnte alles entscheiden. Der Umbaraner hielt das Com so, als könnte er durch dessen kühle Oberfläche das Gewicht der nächsten Minuten messen. In der reflektierenden Scheibe sah er sein eigenes blasses Gesicht, die eingefallenen Wangen, das irisierende Grau seines Auges, in dem sich die Notlichtstreifen der Mary-Ann zitternd spiegelten. Hinter dieser Maske arbeitete eine Rechnung, die er nicht zum ersten Mal anstellte: Risiko gegen Chance, Verlust gegen ein winziges Überbleibsel an Kontrolle. Auf Umbara hatte man ihn gelehrt, dass man Verluste einkalkuliert, dass ein Name aufgehoben werden muss, wenn eine Linie bestehen bleiben soll. Noctan hatte geopfert, Caligo war gefallen. Teneb hatte überlebt, um die Zahlen zu lesen. Jetzt rechnete er Leben. Seine Finger tanzten über das Interface, aktivierten die sichere Verbindung, wählten die verketteten, halbvergrabenen Routen, die er vor Monaten gestohlen und in verstaubten Ecken deponiert hatte, genau jene Schleichwege durch Netze, die man nicht sofort aufspürt, wenn man nicht wusste, wonach man zu suchen hatte. Die Holoaufnahme begann, und mit ihr die kalte, unbarmherzige Präzision einer Tat, die er nicht rechtfertigen konnte.

Er sprach, doch seine Stimme war keine Furcht mehr, nur ein Instrument; er wusste, dass Worte Gewicht tragen, dass man mit ihnen Lücken schuf, die Menschen durchqueren konnten. Zuerst ließ er die Szene laufen: Die Explosion, das Stöhnen, Castors Fall, nichts geschönt, nichts abgekürzt. Alles andere hätte den Zorn des Sith auf sich gezogen, der in seiner kapriziösen Art das menschgewordene Jonglieren mit Thermaldetonatoren darstellte. Dann band der Slicer die Botschaft daran. Knapp, drängend, unausweichlich. Er sagte nicht, dass er freiwillig gefallen sei; seine Formulierungen ließen keinen Raum für Missverständnisse und doch eine Hintertür offen.


„Ich gehöre jetzt jemand anderem“
, sagte er in präzisen Silben, die so eben nicht lügen und doch verschleiern konnten. „Ich hatten keine andere Wahl als Castor zu töten. Folgt mir nicht, lasst mich hier zurück. Geht zur Nordschleuse. Verlasst die Hauptachsen. Trefft euch nicht an den üblichen Punkten. Verschwindet, so schnell ihr könnt, wenn ihr Leben wollt.“

Jeder Satz war ein Kompromiss: ein Versprechen an die Verzweifelten und ein stiller Akt der Selbstversklavung, damit wenigstens einige, vielleicht Spoxx, vielleicht Scythe, noch eine Chance bekämen. Während die Übertragung lief, zog sich in ihm ein Meer aus Schuld und unerbittlicher Kalkulation zusammen. Castors Augen, kurz vor dem Erlöschen, hatten ihn angeklagt auf eine Weise, die keine Rechtfertigung duldete. Zugleich war Teneb überzeugt, dass nur ein komplizierter Zug, eine List mit verborgenem Zünder, eine verschobene Koordinate, die Black-Sun-Sucher ablenken könnte. Er erinnerte sich an Caligos Idealismus, der so blau und hell geleuchtet hatte, dass Teneb einst geglaubt hatte, die Wahrheit könne schützen. Jetzt wusste er: Wahrheit tötet, wenn sie zur falschen Zeit ausgesprochen wird und eine gute Lüge kann Leben kaufen. So sendete er die Nachricht, die schwerer war als tausend echte Worte: Die Anweisung, zu fliehen, an einen Ort, der plausibel genug klang, aber gefährlich genug war, um die Verfolger zu zerstreuen.

Als das Com das kleine, bestätigende Hologramm zurückgab, dass die Nachricht abging, fühlte der versklavte Slicer eine Hitze in der Brust, die nichts mit physischem Schmerz zu tun hatte. Es war Scham und Erleichterung gleichzeitig: Scham darüber, wie schnell er sich hatte verkaufen lassen um sein eigenes Überleben zu sichern und Erleichterung, weil ein Fetzen Wahrscheinlichkeit für das Überleben der anderen geblieben war. Er hatte
Castor dem Zorn des Sith geopfert, hatte den gewünschten Beweis geliefert und zugleich eine Weggabelung gelegt, an der seine Freunde vorbeistreben konnten, wenn sie klug waren, wenn sie lebendig bleiben wollten. In dem kurzen Moment, bevor Sikarius das Com aus seiner Hand nahm, bevor die Drohnensensoren die Signale katalogisierten, wusste Teneb, dass er wieder einmal eine Linie überschritten hatte, die sich nicht mehr rückgängig machen ließ. Mit jedem Schritt starb die sorgfältig kuratierte Figur Tenebs, die er so sorgsam vor seiner Gruppe und damit auch der Unterwelt gepflegt hatte. Er hatte den Preis gezahlt, damit andere weiterrechnen konnten. Ob die Bilanz je aufgehen würde, war eine Rechnung, die nur die Zukunft begleichen konnte.
Er dachte an Umbara: Daran, wie sein Vater Zahlen als Munition benutzte, wie man Strategien aufstellte, um Verluste zu minimieren; daran, wie sein Bruder einst geglaubt hatte, man könne mit Wahrheit gewinnen.
Teneb hasste die Rechnung, die er jetzt machte, fühlte die Eiseskälte der Notwendigkeit, und doch wusste er, dass es nichts Persönliches war, sondern reines Kalkül. Sein Herz schlug wie ein schlecht synchronisiertes Relais. Er hatte nie gelernt, Helden zu sein. Er war in der Kunst der Kompromisse groß geworden. Dies war ein Kompromiss auf Leben und Tod.

Dann, aus der Tiefe des Ganges, eine Vibration: kein Schritt, mehr ein fernes Dröhnen, das durch Stahl und Knochen vibrierte. Es war kein regulärer Fußtrupp; die Frequenz war unregelmäßig, wie wenn schwere Maschinen ihren Kurs korrigierten oder ein Außenstörfeld in die Struktur schnitt. Sikarius verharrte, als hätte er etwas gespürt, das weniger mit Ohren als mit Instinkt zu tun hatte. UX-23s Lichter zuckten, der Droide tappte mit einer der Greifarme an seine Sensoren, als würde er eine Anomalie filtern.
Teneb hob den Blick. Sein Körper spannte sich an wie gestahltes Drahtseil. Die Luftflirren an der Tür veränderten ihr Muster: Nicht genug, um einem Laien aufzufallen, aber für jemanden, der Systeme las, war es die plakative Anzeige eines sich nähernden Problems. Es konnte eine zusätzliche Sondereinheit sein, oder ein Corynth-Bergungsmodul, das die Plattform ausrichtete oder etwas, das noch weniger freundlich war. In jedem Fall bedeutete es: weniger Zeit, weniger Optionen.

Aus seiner Lethargie wurde er von einem der Kneifarme des Droiden gerissen, der ihn anschubste. Es galt nun die Station wieder auf Kurs zu bringen, damit sie nicht in einen Klumpen Durastahl enden würden. Jetzt musste der Umbaraner beweisen, dass er hielt, was er in großen Tönen versprochen hatte. Teneb bewegte sich, als wäre sein Körper nur noch ein Programm, das einem Ablauf folgte. Der Slicer auf Abwegen hatte längst die Orientierung auf der Station verloren, folgte blind, was Sikarius wohl gefallen dürfte. DIeser schien das perverse Spiel mit der Macht zu lieben. Im trüben, kalten Licht der Station schien es ihm, als wäre dessen entstellte Fratze noch unansehnlicher geworden oder war es etwa der Hass, der wie eine zarte Büte in Teneb aufkeimte? Er hatte keine Zeit für Gefühle und verschloss sich instinktiv vor dem, was in ihm lauerte und folgte stattdessen dem surrenden Droiden, der sie in eine Art Kontrolleinheit bugsierte. Der Suchdroide schwebte bereits zum nächsten Terminal hinüber, sein metallisches Auge warf kreisende Lichtkegel in den Rauch, der die Sicht trübte.

„Kursstabilisator D-17 offline“, ertönte es kalt aus seinem Vocoder. Teneb wusste, was das bedeutete: Wenn sie den Knoten nicht umleiteten, würde die Station in weniger als zehn Minuten beginnen, auseinanderzubrechen.

Er kniete sich an die Wandkonsole, zog den Handschuh von seiner rechten Hand und schloss die feinen Schnittstellenkabel an. Kaltes Licht flutete die Anzeige. Zeilen aus Daten liefen über das Display: Statusprotokolle, Energieverteilungen, ein wirres Muster aus Zahlen, das wie ein Schrei der Maschine wirkte. Der Slicer las zwischen den Linien, als würde er Fieber träumen.


„Primärrotation bei 19,7 Grad“, murmelte er, halb zu sich, halb zum Suchdroiden. „Wenn wir sie auf 20,3 bekommen, schiebt die Trägheit uns aus der Umlaufbahn des Gravitationsfelds.“

„Zu riskant“, erwiderte der Droide mechanisch. „Das Überlastventil C-11 ist blockiert. Korrigieren wir, reißen wir die Sektion auf.“

Tenebs Finger zitterten über der Tastatur. „Dann entkoppeln wir C-11. Umleiten über die sekundäre Achsensteuerung. Ich patch die Verbindung über Epsilon-Deck.“

Der Droide schwieg. Die Logik war fehlerhaft, aber in dieser Lage blieb keine Zeit für Perfektion. Sie brauchten einen Bruch, einen Moment, in dem sich die Masse der Mary-Ann wieder in Gleichgewicht bringen konnte, sonst war alles, was sie hier taten, nichts als ein elegantes Selbstmordmanöver. Er arbeitete schnell. Die Kabel glühten leicht, die Oberfläche des Terminals flackerte. Der Suchdroide schob sich näher, ließ einen Greifarm ausfahren, der mit einem mechanischen Klicken ein Notstrommodul löste. „Sekundärschaltkreis aktiv. Energiefluss… abnormal.“

„Abnormal reicht mir.“

Teneb atmete flach, die Luft war elektrisch und roch nach ozonisiertem Metall. Seine Finger flogen über die Eingaben, Zahlenströme, Protokollfehler, verzerrte Signale. Der Raum summte wie ein vibrierendes Instrument. Irgendwo tief im Bauch der Station verschoben sich tonnenschwere Strukturen, als die Korrektur begann. Das Summen wandelte sich in ein kehliges, langgezogenes Stöhnen, wie ein Wal aus Stahl, der zu atmen versuchte.

„Wir haben Bewegung“, sagte Teneb. „Die Steuerung antwortet—“

Ein Schuss, ein Schlag auf den Hinterkopf und Teneb ging zu Boden, seine Wahrnehmung von immensen Schmerzen verblendet.

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Gelangweilt stand Leto daneben, während UX-23 und sein neuer Schüler sich an dem Terminal zu schaffen machten. Technisch hatte er nichts beizutragen, also wartete er einfach darauf, dass es vorbei war. Spätestens jetzt vertraute er darauf, dass der Dieb in seinem Interesse handeln würde. Nicht, dass er davon ausging, dass der bleiche Typ so etwas wie Loyalität ihm gegenüber verspürte. Natürlich nicht. Wohl aber hatte Leto effizient wie eine Abrissbirne alle Brücken hinter dem Typen abgebrochen. Seine Freunde hatten spätestens jetzt etwas gegen ihn, was ihn erfolgreich daran hindern sollte, auf eigene Faust von Nkllon entkommen zu können. Zu tun was Leto von ihm wollte war schlicht der Weg des geringsten Widerstandes und das war genug, um auf Gehorsam zu zählen, bis er die Chance gehabt hatte seinen neuen Schüler mit etwas Positiven, wie der Aussicht auf übermenschliche (über-umbaranische?) Macht anzufüttern.

Nun war Leto aber auch niemand der gut mit Langeweile klarkam. Zur Abwechslung äußerte sich das jedoch nicht darin, dass er etwas Dummes tat. Stattdessen hing er seinen Gedanken nach und achtete nicht so recht auf seine Umgebung, wie er dies eigentlich hätte tun müssen, an Bord einer Station voller Kreaturen ungeklärter Loyalität. Und entsprechend schaute er schön blöd aus der Wäsche, als ebenjener Trupp Droiden, vor dem er sich vor wenigen Minuten noch versteckt hatte, plötzlich wieder vor ihm stand.

Grade noch rechtzeitig konnte er sein Schwert hochreißen, um nicht ein sauberes Loch in seinem Gesicht bedauern zu müssen, doch erwischte er mit der Bewegung tragischerweise auch UX-23, der zur Seite geschleudert wurde und dem Dieb mit einem vernehmbaren ‚Klönk‘ gegen den Hinterkopf schepperte. Der bleiche Umbaraner ging zu Boden, doch hatte Leto grade andere Probleme, als Babysitter zu spielen. Mit einem äußerst dreckigen Fluch warf er sich nach vorne und benutzte den Sporn seines Scimitars, um dem Kopf des mechanischen Schützen in eine funkensprühende Ruine zu verwandeln.

Augenblicklich war der Gang erfüllt von in alle Richtungen spritzenden Blasterbolzen, während Leto unter die Überlebenden fuhr wie ein Kugelblitz. Die Kampfdroiden waren zwar, wie der Name schon sagte, für den Kampf gemacht, doch war ihr Daseinszweck eher gegnerische Infanterie mit Masse totzuwerfen, als sich mit einem genervten Machtnutzer anzulegen. Also duckte und wand Leto sich unter schlecht gezielten Schüssen hindurch, benutzte einzelne Droiden als Deckung und verwendete sein Scimitar wie eine Keule, um so viel Technologie in Altmetall zu verwandeln, wie er konnte. An Droiden gab es grademal ein Dutzend, also dauerte es keine Minute, bis ehemals autonome Einheiten auf einen Haufen funkensprühender Einzelteile reduziert worden waren.

Verschwitzt, aber unverletzt sah Leto sich um und stellte fest, dass es der Dieb noch immer nicht wieder auf die Beine geschafft hatte. UX-23 schwebte etwas schief über ihm und versuchte grade ihn mit einem kleinen Schockarm wieder aufzupäppeln. Jedoch, wie es aussah, mit mäßigem Erfolg.


„Mach was Sikarius!“

, schnappte der Droide, als er Letos Blick auf sich spürte.

„Wir haben weniger als zehn Minuten und das da sind mehrere Minuten Arbeit! Hättest du nicht so getrödelt! Willst du, dass wir alle draufgehen!“

Leto rollte die Augen, doch war die Geste eher darauf gemünzt der blöden Maschine nicht rechtgeben zu müssen. Ohne weiter zu protestieren, trat er näher und hob den Schüler am Kragen in die Höhe. Der Typ schien wirklich gut ausgeknockt, was sich auch mit drei saftigen Ohrfeigen nicht beheben ließ. Immerhin verlieh es dem bleichen Gesicht eine etwas gesündere Farbe, was ja aber nicht Sinn der Sache gewesen war. Leto zählte wie die Sekunden verrannen und spürte zum ersten Mal wirklich den Zeitdruck des Gedankens schon sehr bald eines sehr heißen, feurigen Todes sterben zu müssen. Was also tun? Der Schüler sprach nicht auf körperliche Gewalt an, doch vielleicht konnte man ihn auf andere Weise wecken.

Der kurze Kampf hatte mal wieder an diesem Tag Letos Lebensgeister für kurze Zeit belebt. Der Zwang sich verteidigen zu müssen hatte den Nebel durchbrochen, der zwischen ihm und seinen Emotionen stand und noch immer spürte er die Reste dessen durch seine Finger rinnen. Das klang doch wie etwas das er benutzen konnte. Ein weiteres Mal an diesem Tag konzentrierte er sich und tat etwas, das er schon seit Jahren nicht mehr getan hatte. Seit dem Tag da Adria ihn verlassen hatte. Er streckte seinen Geist aus und stellte eine Verbindung zu den benommenen Gedanken des Diebes her.


AUFWACHEN!

, befahl er dem Mann in der Macht und schickte ihm dann eine gehörige Portion Emotion als Schocktherapie. Wut darüber überrascht worden zu sein. Furcht den Wettlauf mit der Zeit zu verlieren. Leidenschaft die Welle aus beidem reiten zu können und so nahm am Abgrund entlangzuschlittern. Das alles ballerte er in den Geist des Schülers, ohne Rücksicht darauf, dass dieser so etwas vermutlich noch nie in seinem erbärmlichen Leben hatte mitmachen müssen. Der Mann regte sich, doch sah Leto nicht mehr die Wirkung. Diesmal hatte er nämlich die mechanischen Schritte gehört, die hinter ihm erklungen waren und drehte sich grade rechtzeitig um, um zu sehen, wie der neue Droide einen Energiestab entzündete.

„Du schon wieder. Deinen Bruder hab‘ ich oben schon zerlegt!“

, schnappte Leto, den Dieb achtlos zur Seite stoßend und hob sein eigenes Schwert.


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Teneb hatte das Gefühl, als würde ihm jemand das Fell abziehen und ihm dann noch vorschreiben, wie er zu winseln habe. Leto hatte ihn wachgeschüttelt, UX-23 hatte an seinem Schädel herumgepiekst, und die Welt drehte sich, als hätte Nkllon beschlossen, ihm gleich noch eine extra Runde zu verpassen. Er atmete flach; die Luft schmeckte nach verbranntem Elektroplastik und nach etwas Metallischem, das er nicht benennen konnte. Sein Körper protestierte mit jeder Faser, aber das Hirn arbeitete, so mechanisch und kalt wie die Archive von Kijimi, in die er einst ohne Erlaubnis eingedrungen war: Problembeschreibung, Eingangsgrößen, mögliche Lösungen, Kostenrechnung. So war er großgeworden. So funktionierte er.

Der Blaster hing an seinem Gürtel wie eine Scham. Er spürte noch die Erinnerung an
Castors Tod, das Bild klebte wie Ruß auf der Netzhaut. Hinter dieser Schicht aus Schuld arbeitete eine Rechnung. Sikarius hatte Forderungen. UX-23 hatte Daten. Die Station rannte ihnen allen ins Offene; Minuten oder wenige Herzschläge blieben, bis die Mary-Ann ihr eigenes Verderben einleitete. Teneb wusste, was von ihm verlangt wurde: Aktion, Präzision, Ergebnis. Er kannte die Kunst, wenn es darum ging, Systeme zu manipulieren, Patches so zu legen, dass niemand außer ihm sehen konnte, wo die Schaltstellen waren. Doch hier war es extremer; das Feld, das er zu bewegen hatte, war nicht nur Daten, sondern Stahl, Gravitation, geschreiende Energie. Mühsam richtete sich der Umbaraner auf. Die kurze Kraftanstrengung, die Sikarius in ihn gepresst hatte, brannte noch in den Nerven. Kein Mitgefühl, nur Zweck. Teneb fühlte eine narbige Wut aufsteigen, aber sie war gedämpft von nackter Furcht: Die Klinge des Sith, das rote Licht des Suchdroiden, das Stöhnen der Station, all das boten ihm keinen Raum für heroische Gesten. So sehr sein Stolz auch protestierte, er würde nicht sterben, weil er Prinzipien hatte. Er würde überleben, weil er Zahlen kannte, und weil er, tief in sich, eine Abneigung gegen das Verschwindendasein pflegte, das sein Vater als Strategie gelebt hatte.

Er kroch zum Terminal, das
Sikarius ihm kurz zuvor angeworfen hatte, und ließ die Fingerspitzen über das warme Gehäuse gleiten. UX-23 röchelte ein paar diagnostische Befehle, während um sie herum Metall knirschte und Funken wie kleine, grausame Sterne in die Luft schossen. Teneb ließ die Schultern sinken. Seine Hände fanden die alten Pfade über die Eingabefelder: Verschlüsselte Routen, Notknoten, die er vor Monaten extrahiert und in vergessenen Sandkästen verwahrt hatte. Diese Wege waren Wurmlöcher durch Sicherheitsprotokolle, sie waren sein Revier. Wenn jemand ihn je wieder boykottieren wollte, würden diese Pfade ihm jetzt das Leben kaufen.
Er öffnete die erste Verbindung. Es flackerte grün, dann gelb. Die Korrekturmechanismen der Repulsoren reagierten, aber langsam, zu langsam.
UX-23 meldete Latenzen, thermische Spitzen, blockierte Ventile. Teneb atmete langsamer, konzentrierter. Er schrieb ein kleines, dreckiges Programm: eine temporäre Schleife, die die Lasten anders verteilte, eine Übergangslösung, kein Reparaturprotokoll. Er musste die Station stabilisieren, nur lange genug, damit Sikarius und der Droide ihr Werk tun konnten oder stattdessen tat die Station genau das, was sie gerade plante: Sie nahm Entscheidungen nicht länger von Wesen aus Fleisch und Blut an.

Als die Schleife hochfuhr, sangen die Leitungen auf, ein tiefer, heiserer Ton. Die Anzeigen verbesserten sich marginal. Tenebs Herz schlug schneller, nicht vor Erleichterung, sondern weil er wusste, dass jeder kleine Erfog gleich durch ein neues Problem erkauft werden würde. Er schrieb noch einen Patch, noch eine Nadel in die Maschine. Es war ein Tanz mit Feuer; er setzte auf Ausweichpfade, notdürftige Umleitungen, Zeitfenster, die so knapp waren, dass sie gerade zwei Hände voll an Fehlern erlaubten.

Hinter ihm explodierte ein kurzer Salvo.
Sikarius war wie ein Dunkelsturm, bewegte sich mit einer animalischen Präzision, die Teneb zugleich faszinierte und erschreckte. Schlag um Schlag rang der Sith mit den wendigen und tödlichen Droiden, die Energiestäbe mit der Präzision führten, wie nur anorganische Wesen dies zu tun vermochten. Der Sith brauchte Teneb nicht, um zu kämpfen, sondern er brauchte Teneb, um die Station zu halten, damit es einen Rahmen für die Gewalt gab. Teneb tippte weiter, seine Augen waren flacher als sonst, das helle Grau in ihnen schien härter, schärfe, ein Kind der Zwielichtstunden von Umbara. Gedanken an Noctan, an Caligo, schossen wie kalte Blitze durch ihn: Opfer, Kälte, Berechnung.
Plötzlich stürzte
UX-23. Ein Energiestoß, groß genug, dass ihm die Verbindung riss. Teneb spürte es, wie wenn eine zweite Hand ihm an die Kehle fasste. Der Monitor stotterte, Zahlen rissen auseinander. Unter ihm begann das Gitter zu vibrieren, ein neues, tieferes Poltern von irgendwo aus den Bauchräumen der Plattform.
Er fuhr herum. Aus der Ferne kam kein fremdes Schiff, kein Außenangriff. Die Gefahr kam von Innen. Das Flackern auf dem Display wurde rot: Eine Kaskade, eine Kettenreaktion in einem der alten Frachtbremsmodule. Die Schleife, die er gelegt hatte, war nicht für diese Art von Störung ausgelegt und nun, in einer ekelerregenden Eleganz, versuchte die Station, sich selbst zu opfern, bevor fremde Hände es bannen konnten. Möglicherweise war das eine Schutzroutine, ein Festfahren der Systeme, um unautorisierte Hands-Off-Aktionen zu verhindern oder aber ein mechanisches Versagen, das sich durch die manipulativen Eingriffe, die sie gerade vornahmen, bemerkbar machte.
Tenebs Finger flogen. Er sah die Optionen, kalte, brutale Bäume von Entscheidungen: Vollendete Systemabschaltung mit programmierter Notbrechung, das Risiko immens; eine physische Öffnung des Bremseinlasses, bei der jemand hinabsteigen müsste, um die Blockade mechanisch zu lösen oder ein sogenannter „Schleierzug“. Eine Revokation von Teilen der Repulsor-Logik, die das Risiko minderte, aber die Plattform empfindlich abrutschen ließ. Keine Wahl war gut. Keine Wahl war ehrenhaft. Nur eine hatte eine Chance.

Er wählte das, wovon seine Analytikerseele immer geträumt und das sein Gewissen verabscheute: Er riss einen weiteren Notkanal auf, hob die Priorität, verschob Pfade, überlastete redundante Knoten und maskierte die Operation als autorisierte interne Korrektur. Es funktionierte, aber nur an der Oberfläche: Die Anzeige sprang von Rot zu Orange, die Vibration ließ kurz, flüchtig wie ein versprochenes Alibi, nach. Die Station würde nicht in den Abgrund wandern, aber das war es dann auch. Funktional würde diese Station ohne eine großangelegte Wartung nicht mehr lange bleiben, Profit abwerfen schon gar nicht. Sie wandelten in einem Kadaver, dessen Nutzen schnell nachlassen würde. Während er noch starrte, vibrierte das Gitter unter ihren Füßen. Ein Knacken, nicht mechanisch, sondern wie ein Lattenrost, der nachgegeben hat.

Er hob den Kopf, sah zu
Sikarius, sah zu UX-23, und bahnte mit ruhiger, fast mechanischer Stimme die eine Anweisung, die aus der nackten Not geboren war: „Wir müssen so bald wie möglich runter von dieser Station.“

„... und das am besten ohne dich, Sith“ führte der Umbaraner seine Gedanken zuende, die Scham und Gram seiner vergangenen Handlungen schwer auf ihm wiegend.

| Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Kontrollraum Delta-Sieben | Teneb Dask, Darth Sikarius & UX-23 (NPC) |
 
[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Besatzungquartiere in Sektor 2 ] Gantou

Gantou stach sich die Nadel in die Haut des Oberschenkels, knapp oberhalb des Knies und drückte die blassgrüne Flüssigkeit in ihr Fleisch. Das Zeug brannte, aber das Brennen ebbte schnell zu einer angenehmen Wärme ab, die langsam und schubweise durch ihren Körper wogte.
“Ah... “
Halb aus ihrem Schutzanzug geschält lehnte sie sich in ihrer Koje zurück und genoss das wohlige Gefühl, das ganz langsam die Schmerzen ihn ihren Beinen und ihrer Brust verdrängte. Diesen einzigen Stim hatte sie noch in dem kleinen Medikit gefunden, das sie vorsorglich in ihrem winzigen Schlafquartier hatte. Sie drehte den Kopf zur Seite. Das aufgerissene Medikit lag neben ihr. Darin waren auch noch mehrere Sofortverbände.
Sie atmete tief durch, was ein raues Rasseln in ihrer Kehle hervorrief. Sie hatte nicht die Zeit, sich hier auszuruhen, der Weg hierher hatte sie schon so viel gekostet! Sie musste ihre Knie verarzten und dann so schnell wie möglich einen Fluchtweg von der Station finden, wenn sie nicht zusammen mit ihr in der Sonne verglühen wollte.
Ächzend richtete sie sich auf und nahm einen der Verbände. Sie riss das kleine Päckchen mit der schleimigen Rolle auf. Dann zog sie den Verband auseinander und legte ihn stramm über die tiefe Wunde unterhalb ihrer Kniescheibe. Die Kante, auf die sie gefallen war, hatte ihr beide Knie aufgeschlitzt, wobei beim rechten definitiv mehr kaputt gegangen war als nur Fleisch und Haut. Sie konnte es nicht mehr abknicken, und sie glaubte nicht, dass es nur wegen der starken Schwellung war.
Die Verbände schmolzen über die Wunden und würden sich über die nächsten Stunden hinweg langsam auflösen und hoffentlich eine etwas verheilte Stelle zurücklassen. Aber sie konnten keine Gelenke reparieren.
Sie würde versuchen, es nach The Wheel zu schaffen, da konnte ein Chirurg ihr helfen.

Sie setzte die Stiefel behutsam wieder auf den Boden und zwängte sich wieder in ihren Schutzanzug. Das immerwährende Dröhnen der Mary-Ann 42 klang mittlerweile anders. Unregelmäßiger. Es klang, als wären Teile der Repulsoren ausgefallen. Wie ironisch. Das, was sie geplant hatte zu tun, die Station zu sabotieren und damit die Kontrolle zu übernehmen, würde sie nun selbst ins Verderben stürzen.

Sie setzte ihren Helm auf und verließ ihre Kabine. Mittlerweile schien die Beleuchtung der gesamten Station auf Notbetrieb umgeschaltet zu haben. Oder Alarm-Modus? Die Gänge waren in ein orange-rotes Leuchten und Pulsieren getaucht, das die allgegenwärtige Hitze noch intensiver wirken ließ. Oder war die Temperatur tatsächlich gestiegen? Während sie durch die Gänge humpelte, begegnete sie niemandem. Sie hatte keine Ahnung, was mit dem Rest der Crew los war. Entweder war ihr Helmkom beschädigt worden oder die Komanlage der Mary-Ann war ausgefallen, jedenfalls bekam sie keine Signale mehr, was die Situation irgendwie noch aussichtsloser wirken ließ. Sie selbst hatte kein Schiff auf der Minenplattform. Sie würde eines klauen müssen. Es gab kein Shuttle oder ähnliches, die Besatzung wurde wenn dann abgeholt. Also blieben nur drei Möglichkeiten:
Das Shuttle der “Organischen Sicherheitscrew” von Nick Cage, das Shuttle der “Droiden-Sicherheitscrew”und das Schiff von Darth Sikarius. Eines davon würde sie kapern müssen. Sie würde es zuerst mit Sikarius’ Schiff versuchen. Es schien ihr wahrscheinlich, dass dieser allein angereist war, wenn man von seinem Droiden absah. Das würde bedeuten, dass sein Schiff unbewacht war.

Die Ubesin wusste, dass der Weg zur Landeplattform D-1 eigentlich nicht weit war. Aber er fühlte sich endlos an. Sie hatte ein defektes DC-15A Blastergewehr aus ihrer Kabine mitgenommen, um es als Krücke zu benutzen. Sie hatte eigentlich vorgehabt, das Ding irgendwann zu reparieren, aber nun würde es als Gehhilfe taugen müssen. Und vielleicht würde es im Notfall mehr Eindruck machen als ihre kleine Pistole.

Sie erreichte einen Lift und fuhr damit eine Zone tiefer, um zu den Landeplattformen zu gelangen. Da drangen seltsame Geräusche von der anderen Seite der Lifttür herein. Gerade als sich die Tür seitlich in die Wand drehte, erkannte sie, was es war: Blasterfeuer! Sie ließ sich an die Kabinenwand fallen und eine Welle des Schmerzes durchzuckte ihren Körper, vom Knie ausgehend. Sie hielt die Pistole schussbereit, aber es gab kein Ziel. Rote Blasterbolzen zuckten von rechts nach links durch den Gang und schlugen außerhalb ihres Sichtfeldes ein. Dann huschte ein Schatten blitzschnell durch den Gang, auf die Schützen zu und eine Kakophonie von reißendem Blech, krachendem Metall und pfeifenden Blastereinschlägen erfüllte den Raum. Und dann schloss sich die Tür des Aufzugs wieder, als ginge sie das alles überhaupt nichts an.


“Was in den vier Höllen war das?” murmelte Gantou. Nach einigen Sekunden verklang der Lärm. Sie wartete ab. Dann hörte sie gedämpft die mechanische Stimme des schwebenden Kugeldroiden von Sikarius:

„Mach was Sikarius!
Wir haben weniger als zehn Minuten und das da sind mehrere Minuten Arbeit! Hättest du nicht so getrödelt! Willst du, dass wir alle draufgehen!“


Gantou überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Weniger als zehn Minuten, bis die Station ins Sonnenlicht driftete? Aber es klang so, als wären die da draußen dabei, etwas dagegen zu unternehmen. Wahrscheinlich war es am besten, sie nicht dabei zu stören.
Dann wieder Kampfgeräusche, aber keine Blasterschüsse. Gantou hörte das elektrische Surren einer Energielanze, wie sie diese akrobatischen Droiden auf der Landeplattform gehabt hatten.

“Chuba...”, fluchte sie. Noch immer am Boden des Aufzugs liegend, schob sie sich an die Tür und benutzte die analoge Mechanik am unteren Ende der Tür, um sie langsam und möglichst leise per Hand aufzuschieben. Sie musste wissen, was los war.
Durch einen schmalen Spalt spähte sie in den Gang und sah zuerst nur umherflirrende, rosa Blitze. Die Energielanze des Droiden wirbelte durch die Luft. Davor konnte sie die Umrisse des widerwärtigen Darth Sikarius sehen, der sich dem Roboter zur Wehr setzte. Er war ein einfaches Ziel. Ein Schuss mit ihrer kleinen Blasterpistole in seinen Rücken würde sicher ausreichen, um ihn zumindest so abzulenken, dass der Droide ihn überwältigte. Zaubertricks hin oder her. Und sie wollte es so sehr tun. Sie hasste dieses ekelhafte Wesen noch mehr, als sie sonst andere hasste. Er hatte ihre Pläne endgültig zunichte gemacht. Ihr Finger krümmte sich um den Abzug.
Aber sie zögerte. Sie würde nichts damit erreichen. Stattdessen die Chance, dass Sikarius die Station wieder unter Kontrolle brachte, zerstören. Sie selbst würde es nicht schaffen. Auch nicht zum Schiff, nicht in den wenigen Minuten, die noch verblieben.
Sie rutschte etwas zur Seite, um ihren Blickwinkel zu ändern. Weiter hinten im Gang konnte sie durch den schmalen Spalt den Slicer sehen. Er sah noch übler zugerichtet aus als schon zuvor. Aber er war verbissen über ein Terminal gebeugt und traktierte es mit Befehlseingaben.
Sie konnte hier nichts weiter tun. Jedes Eingreifen würde nur zur Verzögerung führen, und das war auch für sie schlecht. Also schob sie die Tür wieder zu und wählte eine Zone tiefer. Sie musste versuchen, von dort einen Weg zur Landeplattform D-1 und zu Sikarius Schiff zu finden. Im Notfall würde sie es als blinder Passagier probieren...


[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Lift direkt neben Kontrollraum Delta-Sieben ] Gantou
 
[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Kontrollraum Delta-Sieben ] Leto und Teneb, sowie (NPCs) UX-23 und weitere Droiden

Surrend und keuchend rangen die beiden Kontrahenten miteinander, äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden. Beide waren sie grau, hatten mechanische Komponenten im Gesicht und bewegten sich mit einer Schnelligkeit, die ein normalsterbliches Wesen grade so nachvollziehen aber niemals reproduzieren konnte.

Wie Leto an Deck der Mary-Ann bereits bewiesen hatte, war er grundsätzlich einem der hochgeschossen Nahkampfdroiden überlegen. Wenn sein überlasteter Geist es grade schaffte sich nicht selbst im Weg zu stehen jedenfalls. In diesem Moment machte der Droide ihm jedoch mehr Probleme, als es nötig gewesen wäre. Die Energielanze hatte mehr Reichweite als das Scimitar und zwang ihn so, um seinen Gegner herumzutanzen und nach einer Lücke in der mathematischen Gleichung aus Angriffen und Paraden zu suchen.

Zusätzlich wurde die Übung noch dadurch erschwert, dass es der Droide fast mehr auf den Dieb abgesehen zu haben schien als auf Leto, weshalb er systematisch von dem arbeitenden Slicer ferngehalten werden musste. Das graue Gesicht des Sith glänzte vor Schweiß, während er den an diesem Tag bislang technisch herausforderndsten Kampf ausfocht. Seine Technik beruhte mehr auf Schnelligkeit und Stärke als auf ausgefeilten Schwertformen – eine Schwäche, die ein ähnlich schneller und starker Gegner gnadenlos auszunutzen wusste.

Während die dumme Lanze zum wiederholten Mal eine Öffnung in seiner Verteidigung ausnutzte, fühlte Leto sich unwillkürlich an einen Kampf erinnert, den er vor sechs oder sieben Jahren bestritten hatte. Der Schüler von Darth Hybris hatte es damals fertiggebracht Sith-Krieger Darth Sikarius aufgrund eines ähnlichen Technikgefälles mehr als zu Leibe zu rücken. Natürlich jedoch, nicht ohne den Preis dafür zu bezahlen. Am Ende hatten beide Kontrahenten ihr Überleben nur dem rechtzeitigen Eingreifen von Darth Hybris zu verdanken gehabt.

Der Gedanke war überraschend und unangenehm. Unangenehm, da er an einen – seien wir ehrlich – verlorenen Kampf erinnerte. Überraschend, da sich hier plötzlich ein Stück Reflexion fand, zu dem er die letzten sechs oder sieben Jahre nicht fähig gewesen war. Der dumme Droide legte ein ihm überlegenes Können an den Tag und nur deshalb machte ihm das grade Probleme. Und mangelndes Wissen konnte erlangt werden! Dieser Gedanke nun wiederum weckte Letos Geist wieder auf, der schon erneut gedroht hatte in die Lethargie abzudriften.

Mit einem Zischen kanalisierte er die noch immer schwelende Frustration und Wut des vergangenen Kampfes und schnellte, von der Macht verstärkt vor. Funkensprühend schmetterte das Scimitar den Energiestab beiseite, schwang herum und biss in die breite Brust des Droiden. Mit einem Satz sprang Leto zurück, dem Konter seines Gegners knapp ausweichend, und beendete die Sache mit einem senkrechten Hieb, der den Kopf spaltete und schließlich wieder in der Brust steckenblieb. Quietschend und funkensprühend ging der Droide zu Boden und mit einem Seufzen wischte Leto sich das schweißnasse Haar aus der Stirn. Das war deutlich härter gewesen als nötig.

Ein Schulterblick offenbarte, dass auch der Dieb sein Werk vollendet hatte. Fast mechanisch erklärte er, dass sie so bald wie möglich von der Station heruntermussten. Der eigentliche Droide im Raum hatte da schon mehr Emotion übrig:


„Jetzt schau dir an wo du uns mit deinen dummen Machtspielchen hingebracht hast, Sikarius! Die Station war grade erst frisch überholt! Die Reparaturen werden ASTRONOMISCHE Summen verschlingen! Glaub fest daran, dass ich das in meinem Bericht haarklein aufschlüsseln werde!“

„Dann pack es eben in deinen scheiß Bericht.“

, gab Leto lakonisch zurück und zuckte die Schultern.

„Die Aufgaben waren Ratten jagen, Station retten, Schüler sichern. Alles erfüllt bisher. Wem das nicht passt, kann mir mein Schwert schlecken.“

Mit einem Blick auf den Dieb fügte er mit einem hässlichen Grinsen hinzu:

„Du scheinst aber bisher ganz brauchbar. Bist lernfähig und tust, was man dir sagt. Vielleicht überlebste ja doch lang genug bist du wieder deine eigenen Entscheidungen treffen kannst.“

Grade wollte er sich zum Gehen wenden – wohin hatte er noch nicht entschieden, doch das würde er dann ja sehen – als plötzlich eine neue Stimme die Stille zerriss. Verwirrt schaute Leto sich um, bis er begriff, dass die Töne aus einem Lautsprecher an der Decke drangen:

„Hier spricht Karm Peskov im Namen der Piraten der Smash’n Grab. Wir haben Stationsleiter Cullins und seine Leute unter unserer Kontrolle und fordern weiteres Personal und insbesondere den dreckigen Sith dazu auf, die Station unverzüglich zu verlassen. Begebt euch auf direktem Wege an Deck der Mary-Ann und an Bord des Sith-Schiffes. Seid ihr abgeflogen, geben wir die Crew frei. Heute muss niemand mehr sterben, wenn ihr euch benehmt. Wir raten dringend davon ab irgendwelche fehlgeleiteten Rettungsmanöver zu starten. Wenn der Sith sich nicht binnen fünfzehn Minuten an Deck zeigt, werden wir damit beginnen Geiseln zu schlachten. Wir haben dort Leute postiert und werden genau sehen wer sich zeigt. Tut was wir sagen und euer Verlust werden lediglich ein paar Credits sein.“

Einen Moment lang legte sich Stille über den Raum, bevor Leto auflachte.

„Ha! Als ob der ernsthaft Cullins-“

„Um zu beweisen das wir es ernst meinen, hier ist der Stationsleiter:“

„Tu was er sagt, Sikarius.“

, drang nun auch die Stimme von Andrew Cullins aus dem Lautsprecher.

„Ach f*ck.“

, fügte Leto hinzu, doch auch UX-23 hatte Gedanken beizutragen:

„Wie kann man so inkompetent sein! Während du faul im Gang rumgelegen hast, haben die Droiden noch Geiseln genommen! So viel zu, du machst deinen Job angemessen! Der Meister wird unverzüglich deine Desintegration befehlen, wenn wieder Funkkontakt besteht. So viel Blödsinn ist den Aufwand echt nicht wert dich am Leben zu erhalten!“

Gespielt betroffen legte Leto sich eine Hand aufs Herz und schaute den Droiden an – bevor er wieder ein Furzgeräusch mit den Lippen imitierte.

„Hörst du das, Schüler? Ich bin den Aufwand nicht wert mich am Leben zu erhalten. Das verletzt meine Gefühle jetzt aber sehr.“

Leto lachte amüsiert und trat zum Wrack des Nahkampfdroiden und griff sich zielgenau die Energielanze aus dem Haufen. Diese warf er dem Schüler zu.

„Hier, damit du nicht mehr ganz so nackig dastehst. Aber was meinst du? Sollen wir uns vom Acker machen, weil die Ratten sonst gEisEln ScHlacHteN, oder machen wir noch was Spaßiges?“


[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Kontrollraum Delta-Sieben ] Leto und Teneb, mit Gantou in der Nähe, sowie (NPCs) UX-23
 
| Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Kontrollraum Delta-Sieben | Teneb Dask, Darth Sikarius & UX-23 (NPC) |
Die Lanze, die Sikarius ihm achtlos zuwarf, landete hart in seinen Händen. Das Metall vibrierte, schwerer als ein Blaster, fremd in seiner Balance. Eine Waffe, die dazu geschaffen war, Körper zu spalten, nicht Systeme. Ein Werkzeug für eine Art von Macht, die ihm nie gelegen hatte, weil sie sich nicht verbergen ließ. Sie schrie nach Aufmerksamkeit. Nach Blut. Nach einem Träger, der keine Zeugen fürchtete. Teneb spürte sein eigenes Spiegelbild darin wie eine Drohung.
Eine Sekunde lang stand er da, das Gewicht der Lanze in der rechten, das Gewicht seiner Lage in der linken Hand. Das Echo der Lautsprecherdurchsage vibrierte noch in der Metallhaut des Korridors; der Name "Smash’n Grab" strahlte nichts aus außer plumper Gewalt und der bitteren Realität, dass die Station nicht nur instabil, sondern jetzt auch besetzt war. Dass Cullins, der pedantische Bürokrat, nun ein Verhandlungschip war. Und dass Teneb der Mann war, der neben einem Sith stand, als wäre er Teil dessen Schatten geworden. Der Umbaraner hörte Sikarius unbekümmert lachen. Dieses verächtliche, fast kindliche Geräusch, das ihn daran erinnerte, wie willkürlich der Tod für den Mann war, der neben ihm stand. Und wie schnell
Teneb in dessen Prioritäten verschwinden konnte. Sikarius’ Hohn hing noch in der Luft, sein gespieltes Entsetzen, das Furzgeräusch, das jeden Rest von Ernsthaftigkeit auflöste und doch alles sagte, was gesagt werden musste: Teneb war Werkzeug. Verbrauchsmaterial. Unterhaltungswert.

Die Lanze lag kalt in seiner Hand, aber sein Nacken war heiß vom Blut, das dort wieder pulsierte. Er hob den Blick. Sein Auge, das eine biologische, hatte sich verändert. Die Iris, sonst ein zartes, irisierendes Grau, war nun dunkler, fast wie Metallstaub, der sich im Licht sammelte. Ein Zeichen der inneren Spannung. Der Bionikersatz auf der anderen Seite summte leise, reagierte instinktiv auf Adrenalinausschüttung, ein Rubrum aus Sensoren, die zu viel sahen.
Die „Wahl“, die der Sith ihm darbot, war nur eine weitere Facette dieser Dynamik. Teneb atmete aus, langsam, als müsste er das Zittern seiner Gedanken in Schach halten. Sein Nacken schmerzte noch vom Sturz, die Stelle am Hinterkopf pochte dumpf, wo UX-23 ihn mit unbeabsichtigter Präzision getroffen hatte.

Teneb spürte förmlich, wie die Frage im Raum hing. Diese trügerisch leichte, fast spöttische Einladung, die Sikarius so beiläufig formuliert hatte, als würde es sich um die Wahl zwischen zwei Getränken handeln und nicht zwischen Flucht und Blutbad. Die Lanze, die er ihm zuwarf, war kein Geschenk. Sie war ein Prüfstein. Ein Faden, an dem der Sith seine Machtfantasien entlangspinnen konnte. Und zugleich war sie das einzige Mittel, das Teneb im Augenblick besaß, um die Richtung der nächsten Minuten überhaupt zu beeinflussen. Was erwartete dieser Mann von ihm? Dass er jetzt diesen Stab herumschwang und Droiden ausschaltete? Er konnte mit einem Blaster umgehen, mehr schlecht als recht, was sollte er da mit diesem Energiestab?
Er schloss die Finger darum, spürte das kalte Gewicht, und während er den Blick senkte, als prüfe er nur den Schwerpunkt der Waffe, arbeitete sein Geist bereits schneller als die vibrierenden Leitungen der Mary-Ann. Er analysierte nicht die Lanze, er analysierte
Sikarius. Seine sprunghafte Aggression, sein Bedürfnis nach Überlegenheit, die krude Art, wie er Anerkennung forderte, ohne auch nur im Entferntesten danach zu fragen. Der Sith war ein Sturm, der nie fragte, ob er hereingelassen werden durfte. Er brach Türen ein, wenn man sie nicht schnell genug öffnete.

Und Stürme konnte man lenken. Nicht stoppen. Aber ablenken.


Teneb wählte seine Worte nicht. Er wählte das Schweigen dazwischen. Er hatte in der kurzen gemeinsamen Zeit aufgefasst, dass Sikarius hörte, was er hören wollte und dass er die Welt durch Muster aus Trotz und Reiz las. Manipulation bestand nicht darin, ihn zu überreden, sondern darin, ihm den Eindruck zu vermitteln, dass die Entscheidung bereits in ihm selbst lag. Der Bleiche hob langsam den Kopf, als lausche er nur der Station. Und tatsächlich, die Mary-Ann grollte, vibrierte tief in den metallenen Rippen. Dieses Grollen webte er in seine Überlegungen ein, als wäre es Teil seiner eigenen Gedanken. Teneb antwortete erst, als der Geschmack von Ruß aus seinem Mund wich.

„Es ist ungewöhnlich… dass Piraten glauben, sie könnten deinen Namen ausrufen. Ohne Konsequenzen.“ Er ließ den Satz fallen wie ein Objekt, das absichtlich knapp neben der Zielscheibe landet, nah genug, um zu treffen, fern genug, um Unschuld zu behaupten. Dann fügte er, scheinbar beiläufig, ohne Tonfall, ohne Urteil, eine zweite Nadel hinzu: „Sie scheinen sicher zu sein, dass du nicht kommst.“

Nichts von Kampf. Nichts von Mut.n Nichts von Aufforderung. Nur Beobachtung. Nur Implikation. Worte, die nicht drängten, sondern zündeten.

„Wenn ich richtig gerechnet habe… riskieren sie es, dich lächerlich zu machen.“

Das war alles. Kein Vorschlag. Keine Bitte. Kein Befehl. Nur der Spiegel, den Teneb ihm hinhielt, so dass der Sith sich darin als das sah, was er am meisten verabscheute: Als jemand, den man unterschätzt. Und wenn ein Sturm einen Grund brauchte, sich zu entladen, dann war das Grund genug. Natürlich konnte er ihn hier und jetzt erschlagen, um sich selbst zu beweisen, dass er der Rancor in diesem Dewbackstall ist. Doch das würde nicht reichen und UX-23 würde es dokumentieren. Ob er es wahrhaben wollte oder nicht, die Worte des Umbaraners waren in die Existenz herausgeschleudert worden und verlangten nach einem Handlungsbedarf. Sie forderten, das Tatsachen geschaffen wurden. Teneb blickte demütig erneut zu Boden, als wäre die Konsole wichtiger als der Mann neben ihm. Doch in seinem Inneren regte sich erstmals seit Stunden eine Hoffnung, die schwärzer war als der Raum zwischen den Sternen. Vielleicht genügte ein Funke. Vielleicht genügte die Kränkung eines Egos, damit ein Sith in eine Schlacht lief, aus der er nicht zurückkehrte. Und in der Sekunde dieser Hoffnung war Teneb Dask nicht Opfer, nicht Schüler, nicht Gefangener. Er war wieder, was er auf Umbara immer gewesen war: Ein Schatten, der die Richtung vorgibt, ohne gesehen zu werden.

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[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Landeplattform D-1 ] Gantou

Gantou spähte auf die Landeplattform hinaus. Sie schien verlassen. Das unregelmäßige Vibrieren der Minenplattform war hier etwas weniger stark spürbar. Aber sie hatte vor ein paar Minuten bemerkt, dass sich die Repulsoren scheinbar wieder etwas gefangen hatten. Irgendetwas mussten Sikarius und die Ratte richtig gemacht haben, denn die Deadline von 10 Minuten war schon verstrichen. Dennoch war die Außentemperatur auf der Landeplattform bereits extrem. Keine Zeit zu verlieren. Ihre Anzugkühlung würde dem nicht lange standhalten.
Sie bewegte sich möglichst vorsichtig auf die offene Plattform hinaus, was mit dem steifen Bein und dem defekten Blastergewehr als Krücke nicht besonders elegant gelang. Vor ihr stand das schwarz-glänzende Shuttle, mit dem Sikarius hier angekommen war. Es wirkte wie ein gewaltiger Jubu-Käfer, so wie es flachgeduckt mit angelegten Tragflächen auf der Landeplattform ausharrte. Auf der polierten Oberfläche spiegelte sich der Feuerschein der Tag-Nacht-Grenze von Nkllon, die nur noch wenige Klicks entfernt als eine gewaltige, glühende Front den Horizont dominierte. So nah hatte Gantou die Todeszone noch nie gesehen.

Sich ständig umschauend, ob nicht irgendwo Sikarius oder Kampfdroiden auftauchten, näherte sie sich so schnell es ihre Verletzungen zuließen dem Shuttle. Natürlich war die Einstiegsrampe verschlossen. Aber vielleicht war sie irgendwie zu öffnen. Die Ubesin suchte nach einem Schalter oder etwas ähnlichem, das die Rampe aktivieren könnte, fand aber nichts. Sie fuhr mit den Fingern die Spalten in der Verkleidung entlang. Vielleicht gab es versteckte Ladekammern, in denen sie sich als blinder Passagier verstecken ko-
Bzzz!

"Fierfek!", schrie sie und stolperte zurück. Das Schiff hatte ihr einen ordnetlichen Stromschlag verpasst. Offensichtlich war es gegen solche Untersuchungen abgesichert. Auf dem Boden sitzend rieb sie sich ihre schmerzenden Finger in den Handschuhen.
Verdammte Huttscheiße! Sie würde ohne Sikarius nicht in das Schiff kommen. Und mit wahrscheinlich auch nicht. Sie könnte es noch beim den anderen beiden Schiffen versuchen. Aber die Crew der Smash'n'Grab würde sicher keinen Anhalter mitnehmen. Und Nick Cage und seine Leute hatten sich höchstwahrscheinlich längst aus dem Staub gemacht. Und sie hatte nicht die Zeit, nachzuschauen. Sikarius könnte jedem Moment auftauchen und selbst von hier verschwinden wollen. Und dann würde sie hier entgültig festsitzen.
Also würde sie sich hier auf die Lauer legen. Vielleicht konnte sie den Widerling ausschalten, nachdem er das Schiff geöffnet hatte. Die Söldnerin sah sich nach einem Versteck um. Aber die Plattform war ärgerlicherweise ungewöhnlich aufgeräumt. Keine Container, keine Tanks oder Schrottteile. Sie hinkte zum Rand. Unterhalb der Kante zog sich runderhum um die Plattform ein schmales, wackeliges Wartungsgeländer. Wenn sie sich dort hinunterließ, würde sie aus der Deckung heraus auf das Shuttle spähen können. Besser als nichts.
Gerade wollte sie hinunterklettern, als ihr ein Gedanke kam. Hier in der Nähe, auf dem Wartungsgeländer, hatte sie einen ihrer kleinen Sprengsätze angebracht. Vielleicht hatte sie noch genügend Zeit, den Sprengsatz zu demontieren. Vielleicht ließ Sikarius sich ja von der Geiselnahme durch die Piraten noch etwas aufhalten. Sie hatte die Ansprache auf dem Weg hierher gehört, aber Cullins' Schicksal interessierte sie nicht mehr.
Eine kleine Sprengfalle wäre zumindest eine besser, als eine lahmende Ubesin mit einer mickrigen Blasterpistole, die nur noch einen einzigen Schuss im Magazin hatte.
So schnell wie ihr Bein es erlaubte, humpelte sie los. Sie wünschte sich so sehr, noch einen Stim zu haben, denn die Schmerzen kamen schwallweise zurück und begannen ihren Körper wieder zu fluten...

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[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Kontrollraum Delta-Sieben ] Leto und Teneb, mit Gantou in der Nähe, sowie (NPCs) UX-23

Einen Moment lang musterte Leto seinen Schüler amüsiert, dann – langsam – nickte er. Der bleiche Dieb hatte nicht auf die Frage geantwortet. Nicht wirklich. Dafür hatte er jedoch eine ganz andere korrekte Observation gemacht. Die Piraten schien sich ihrer Sache sicher zu sein. Sie glaubten ihn herumkommandieren zu können und fielen dabei in dieselbe Falle, der auch UX-23 regelmäßig aufsaß. Sie alle verstanden eins nicht: Leto Fel gab keinen F*ck. Er tat was er wollte und im Zweifel auch einfach nur um seinem Hochmütigen Gegenüber einen reinzuwürgen.

„Er tut, was man ihm sagt, UND hat ein paar Eierknospen zwischen den Schenkeln. Was sagt man dazu.“

Leto grinste.

„Dann komm, Schüler. Gehen wir das Rattennest ein für alle Mal ausräuchern.“

Der Sith schulterte sein Schwert und ging vor. Botty McBotface hatte davon gesprochen, dass der Stationsleiter und seine Leute sich in der Kantine versteckt hatten. Wäre Leto der Geiselnehmer gewesen, hätte er dies ebenfalls als perfekten Raum für diese Zwecke gesehen. Es war also vermutlich eine gute Idee zumindest dort zuerst nachzusehen. Er war zwar noch nie physisch in der Kantine gewesen, doch war die Mary-Ann nichts, wenn nicht gut ausgeschildert.

„Glaub nicht, dass ich nich weiß, was Sache ist.“

, sagte Leto unvermittelt, während die kleine Gruppe durch die dunklen Gänge schritt.

„Du hast keinen Grund zu tun, was ich will, außer dass ich dein Ticket hier raus bin.“

Er lachte und entblößte seine gelben Zähne.

„Noch glaubst du, dass du abhauen willst, aber glaub mir, das bleibt nicht so. Zumindest für den Moment.“

Ein Schulterblick in das bleiche Gesicht des Diebes.

„Sith verlassen ihre Ausbildungen auf drei verschiedene Weisen. Sie krepieren, ihr Meister stellt fest, dass sie zu schwach sind…oder sie schaffen es. Sie steigen auf und werden wieder ihr eigener Herr. Mit allem in der Tasche, was es heißt, ein Sith zu sein. Aber niemals, niemals verpissen sie sich freiwillig, weil sie glauben genug zu haben.“

Fast wie aufs Stichwort ging ein Dröhnen durch den massigen Leib der Station. Der Trip gen Sonnengrenze hatte wohl wirklich bleibende Schäden auf der Station hinterlassen.

„Ich hab‘ zugestimmt dich auszubilden. Das heißt, ich werde dich lehren die Macht zu benutzen. Ich werde dich mit saftigen Brocken füttern, bis du glaubst stark genug zu sein, um mich herauszufordern. Gewinnst du, kommst du frei und kannst von da an die Galaxis deinem Willen unterwerfen. Aber ich warne dich.“

Ohne Vorwarnung fuhr er herum, packte den Dieb mit seiner mechanischen Linken am Hals und knallte ihn gegen die nächste Gangwand.

„Verschätzt du dich, werde ich dich zeichnen. Was glaubst du hat mein Meister mir genommen, als ich ihn forderte?!“

Leto fletschte die Zähne, während er sein Gesicht auf wenige Zentimeter an das des Schülers annäherte. Mit einem grauen Finger seiner linken Hand gestikulierte er in Richtung seines mechanischen Auges.

„Ein Arm und ein Auge, hat die Sau mir abgenommen, weil ich zu ungeduldig war. Er ist verreckt, klar, aber für ganz ohne Kratzer war ich noch zu schwach.“

Einen Moment hielt er ihn fest, dann ließ er ihn gehen.

„Also beende deine Schülerschaft wann du willst. Die Wahl hast du. Zeig dich geduldig und du gehst als Gott unter Maden hier raus. Und wenn du es geschickt anstellst auch mit meinem Blut an deinen Fingern. Aber bist du zu schnell zu hochmütig, dann reiße ich dir die Arme ab und versohle dir den Arsch damit. Weil auf eins kannst du Gift nehmen, um deine Freiheit wirst du kämpfen müssen.“

Es war sicherlich nicht die beste Rede, die Leto je gehalten hatte, doch es würde reichen müssen. Seine Intention war es gewesen dem Schüler seine Ausbildung schmackhaft zu machen. Vielleicht wäre es gut gewesen mehr davon zu erzählen, was der alles mit Macht machen konnte, und vielleicht waren es ein paar zu viele Drohungen gewesen. Aber egal, so war es nun einmal gekommen.

„Warte.“

, sagte er schließlich und wich hastig hinter die Ecke zurück, um die er grade gebogen war. Die Beschilderung wies darauf hin, dass die Kantine direkt voraus war, was von einer breiten – aktuell geschlossenen – Schotttür bestätigt wurde.

„Scheint, als wären wir da.“

, murmelte Leto und schaute sich um. Dann hellte sich sein Blick auf, als er den Zugang zu einem Lüftungsschacht an der Decke bemerkte. Mit einer raschen Bewegung verhakte er die Spitze seines Scimitars in dem Gitter und hatte im nächsten Moment einen Durchgang geöffnet. Mit einem machtverstärkten Satz sprang er hinauf, zog sich hoch und ließ sich dann in den schmalen Schacht gleiten.

„Komm.“

, wies er den Schüler an und streckte eine Hand aus, um ihn hineinzuziehen.

„Der Schacht sollte uns einen guten Überblick verschaffen. Hoffe du hast keine Platzangst haha. Kriech vor, na los.“

Gesagt getan. Der Lüftungsschacht führte in einem flachen Winkel nach oben, da die Kantine eine höhere Decke besaß als der Korridor. Dennoch war es kein weiter Weg, sie waren relativ nah an ihrem Ziel eingestiegen. Schließlich hielten sie inne, jeder an seinem eigenen Gitter, von dem aus sie einen guten Blick auf die Ereignisse unter ihnen hatten.

Der Sprecher über das Com-System hatte nicht gelogen. Da war Andrew Cullins und ein Haufen Leute, den Leto nicht kannte. Die Arbeiter knieten im Raum, die Hände hinter den Köpfen verschränkt. Eins jedoch war anders: Droiden suchte Leto vergeblich. Die finsteren Gesellen, die mit Waffen in den Händen im Raum verteilt standen, waren allesamt aus Fleisch und Blut und…war das da Käpt’n Pläte?!


„Cleveres Kerlchen.“

, flüsterte Leto. Da hatte wohl jemand die Verwirrung zu Nutze gemacht und sich mit dem falschen Namen angekündigt.

„Na, was meinst du Schüler? Wie nehmen wir den Haufen hoch?“


[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Lüftungsschacht über der Kantine ] Leto und Teneb, Nick in der Kantine, sowie (NPCs) UX-23, Andrew Cullins, Stationscrew und weitere Piraten
 
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