Ord Mantell (Bright-Jewel-System)

[Ord Mantell | Wolport | Yaniks Wohnung] Finn S. Baird; Yanik​


„Was hast du dir dabei gedacht? Hm? Du wusstest verdammt gut dass die wieder kommen. Du hast mich voll in die Falle laufen lassen – jetzt komm mir nicht mit, „Ich wusste davon nichts“ Geschwafel. Hundert pro…ich weiß nicht was der ganze Scheiß hier soll, aber ich bin weg. Ich bin raus aus dieser Bürgerkriegssache. Du meinst ich sei ein Trumpf? Und doch schickst du mich in den sicheren Tod. Was soll das für ein Trumpf sein? Jetzt sag doch auch mal was.“
„Würd ich gern, aber du sprichst und sprichst was soll ich da sagen?“
„Stimmt es? Hat Marcus recht? Ist das euer Ziel? Wollt ihr sie töten? Wieso?“
„Du weißt nicht wieso? Sie tyrannisieren uns. Sie wollen uns doch genauso tot sehen oder meinst du, sie wollen nur mit uns reden? Denkst du ernsthaft das sie uns nicht töten würden, wenn sie die Chance dazu hätten?“
Baird sah Yanik immer noch böse an und nickte dann, als hätte er verstanden was Yanik meinte. Und doch schien es falsch zu sein, falsch einfach so…es zu beenden.
„Es ist nicht richtig. Die haben ihre Befehle sie tun das nicht aus freien Stücken.“
„Hat Er dir das gesagt?“
„Es ist so.“
„Ist es nicht, verdammt nochmal. Die tun das weil sie Spaß an dem Blut vergießen haben. Wenn sie die Chance hätten uns zu verschonen, meinst du sie würden es tun? Nein, sie würden uns einfach ab ballern. Sie müssen hier weg, für immer ob ich sie nun mit bloßen Händen töten müsste oder mit einem Blastergewehr, es wäre mir egal. Ich würde es tun und das immer und immer wieder.“
„Es ist Marcus, von dem du redest – ihr wart mal Freunde. Ich verstehe deine Aggression gegenüber ihn nicht.“
„Nein? Verstehst du nicht? Er hat mir so viel genommen, da nehme ich mir nur ein bisschen was. Sein Leben, was ist ein Leben gegenüber von 50 Zivilisten?“
„Da spricht nur Hass. Wer bist du?“
„Ich bin immer noch der Gleiche, aber du verstehst nicht.“
„Wie soll ich verstehen, wenn du mir nichts sagst? Soll ich mir jetzt was zusammen reimen, was nicht stimmt?“
„Lass, Baird. Okay, ich werde es den anderen sagen – das du nicht mehr dabei bist.“
Und dann ging Yanik aus der Wohnung und ließ Baird alleine im Raum stehen und das ohne Antworten. Nur noch mehr Fragen die sich in seinen Kopf hämmerten. >Was mach ich hier eigentlich?<

Und dann klopfte es an der Tür und Baird musste grinsen. >Er hat sich das ja doch gemerkt.< Okay, er hatte keine Ahnung wieso Yanik nochmal zurückkommen sollte. Aber das war so nebensächlich – vielleicht wollte er ihm doch mehr sagen, seine Fragen beantworten. Doch es war nicht Yanik – es war einer von Ihnen. Marcus stand hinter dem vorderen Pulk. Baird schluckte schwer, wie hatten sie ihn hier gefunden? Er war doch so sicher, Yanik – Yanik musste ihn verraten haben, jetzt nachdem er kein nutzen mehr hatte. Er würde ja sonst die ganze Operation gefährden.
„Du hast Scheiß-Freunde.“
„Ja, er hat dich verraten. Weißt du was er dafür haben wollte?“
Baird schien nicht genau zu verstehen. Und dann gingen Dom und Marcus einfach und ließen ihn allein, allein mit den Typen die mit Waffen auf ihn zeigten.
„Nein? Gut, wir sagen es dir.“
„Er wollte nur dass seine Frau ein Begräbnis bekommt.“
„Wie blöd oder? Die Olle ist schon seit 2Jahren tot. Das bringt doch gar nichts mehr. Die muss in dem Massengrab schon verwest sein. Meinst du nicht auch?“
>Was ist das? Wut? Hass? Es durchströmt mich. Der einzige Gedanke ist nicht, das Yanik mich verraten hat, sondern das diese Drecksarschlöcher seine Frau getötet haben, Massengrab – alles Mögliche. Ich glaube ich verstehe. Jetzt verstehe ich, leider etwas zu spät.<

„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“
„Ohja, es hat ihm die Sprache verschlagen. Weißt du es war nicht unsere Schuld. Sie haben sich gegen uns gestellt – wir mussten es tun.“
„Wir waren gnädig, es mussten nur 50 willkürliche Zivilisten sterben. Nicht mehr und nicht weniger.“
„Es war nicht unsere Schuld, dass seine Frau mit dabei war.“
„Und sein Kind.“
„Ja, dabei muss ich sagen – das ich Spaß hatte.“
„Es war was anderes.“
„Ja, aber Marcus hat auf seine Frau geschossen – er hasst ihn.“
„Verständlich.“
„Ja, er hasst auch mich. Weil ich seine Tochter abgeknallt habe. Sie ist auf mich zugerannt ich dachte sie würde mich angreifen. Ich musste schießen – Notlage und so.“
„Ihr…“
„Was?“
„Ihr seid doch krank, wie kann man sowas toll finden? Wie kann einem sowas Spaß machen? Und jetzt erzählt ihr mir das auch noch, habe ich es wissen wollen?“
„Du hast dich doch gefragt – wer die Wahrheit erzählt. Es sind beide Parteien.“
„Ja, sie wollen uns töten, aber das hat dir der liebe Yanik sicherlich schon gesagt.“

Aufbäumende Wut, tiefsitzende Aggressionen – das war es was er spürte. Aufkommende Hitze – er wusste er kann nur verlieren. Doch er schoss, er schoss Richtung dieser Typen. Auch wenn er jetzt sterben sollte, sollte das sein Schicksal sein – es wäre besser, als nur dumm rumzustehen. Dem Geschwafel weiter zuzuhören. Mike der eben noch damit prahlte ein Kind umgebracht zu haben – lag jetzt mit weit aufgerissenen Augen direkt vor ihm, auf dem Boden. Tot. Steve, sah nun zu seinen Kumpel runter und schoss, er schoss das ganze Magazin leer ohne was zu treffen. Er schoss einfach. Er wollte ihn rächen, doch in seinem Hass – sah er nichts mehr, er fühlte nichts, er hörte nichts. Er hörte nicht wie die Waffe ihm sagte, dass er doch ein neues Magazin reinlegen sollte. Er sah nicht, wie sich Baird in Deckung begeben hatte, er sah nicht wie sein Feind zurück schoss. Und er fühlte nicht wie, sich Schmerzen in sein Brustkorb schlichen. Er merkte nichts mehr, er hatte versagt. Und das alles nur wegen diesem Ex-Soldaten. Er hasste ihn, weil dieser seine Kameraden in Stich gelassen hatte, weil er abgehauen war. Weil, er einfach nicht so werden wollte wie er. Und doch irgendwas hatte er erkannt, das andere Leben – ein besseres. Eines ohne Befehle, ohne Pflicht. Jetzt wo er langsam zu Boden sank, hatte er verstanden. Er hatte verstanden wieso Marcus und Dom, Baird nicht erschießen wollten. Er war noch immer ein Bruder, einer von Delta und er hatte in ihm das Tier geweckt. Steve und Er, hatten etwas in ihm zum Vorschein gebracht, was sie nicht hätten machen sollen. Und dann lag auch Mike tot auf dem Fußboden.

Bairds Hass wurde unmenschlich, das bemerkte er als Dom und Marcus wieder um die Ecke kamen und er einfach schoss. Er überlegte nicht mehr, tat alles wie ein geprobt. Ohne einen Gedanken an ihnen zu verlieren.
„Baird, meine Fresse. Hör auf zu schießen.“
„Ihr habt sie umgebracht. Wieso?“
„Ein Befehl.“
„Befehl, immer das Gleiche. Es reicht mir.“
Er schoss weiter und hörte dann erst auf als sein Blastergewehr für ihn entschied aufzuhören. Seine Hände zitterten und so verlor er immer wieder das Magazin, bis es Dom aufhob und ihm in die Hand gab.
„Es ist gut Baird. Sie sind tot.“
„Sie…“
Er sah auf Mike und Steve runter, als wären diese, nur Ungeziefer was er mit den Schuhsohlen zerquetscht hatte.
„Es tut mir leid. Ich, war wohl grad ein wenig abseits des Schusses.“
„Ich mochte Sie auch nicht.“ Dom grinste, wollte die Situation auflockern, doch es half nicht.
„Ich muss hier weg, ihr solltet auch abhauen – bevor Yanik kommt und euch erschießt.“
„Wir kommen mit.“
Baird sah die Beiden fragend an. „Wie, wo mit?“
„Mit dir, du hast doch ein Schiff oder? Ist da kein Platz mehr, für 2weitere Deserteure?“
„Doch, aber – Befehle.“
„Befehle…, sind da um sie nicht zu befolgen. Wir sollten verschwinden, das Gefecht wird nicht lange unbemerkt bleiben.“
„Dann kommt…“
Baird rannte los, Richtung Raumhafen und ihm folgten Marcus und Dom. Hatte er es geschafft, sie zu überreden? Hatte er es geschafft, nicht mehr allein zu sein?


[Ord Mantell | Wolport | Richtung Raumhafen] Finn S. Baird; Marcus; Dom​
 
[Ord Mantell | Wolport | Richtung Raumhafen] Finn S. Baird; Marcus; Dom


Sie rannten immer weiter, völlig aus der Puste mussten sie feststellen dass der Raumhafen von irgendwelchen Sicherheitskräften grad kontrolliert wurde. Und mitten drin waren die Leute rund um Yanik, damit beschäftigt sich im Schatten einer größeren Fregatte zu verstecken und irgendwas dran rumzubasteln. Marcus nahm sein Feldstecher und seine Hand zählte die Leute, die er auf den ersten Blick erspähte. Dann sah er nach oben gab das Gerät an Baird weiter und wartete auf seine Reaktion, doch diese blieb aus. Lieber starrte Baird weiterhin durch das Glas. >Was in Gottesnamen machen die da? Ich kann es nicht richtig erkennen, sieht aus wie…nein, das machen die nicht. Wieso auch? Ich mein, was bringt‘s dieses Schiff hochzujagen? Das…das machen die nicht. Die wollen doch, aber…verwirrend.<

„Tja sieht so aus, als würden die ein Feuerwerk veranstalten.“
„Mhm…und das ohne uns eingeladen zu haben.“
„Was machen wir jetzt?“
„Wir könnten sie einfach nicht beachten und schnell zur „Tyrus“ rennen oder wir könnten sie auffliegen lassen, dann hätten wir das Problem das uns Yanik hasst und das die Sicherheitskräfte fragen – wieso wir hier vollgepackt mit allen möglichen Sprengstoff und Waffen rumrennen.“
„Wir könnten sagen dass wir Minenarbeiter sind und den Sprengstoff brauchen.“
„Ach und die Waffen? Wollen wir Wühlmäuse töten? Weil sie so arg gefährlich sind, uns anspringen und unsere Augen zum Frühstück verspeisen.“
Baird sah Dom leicht genervt an, schaute wieder durch den Feldstecher und sah eine Regung von einen der Sicherheitsleute, der jetzt genau zu der Fregatte sah – mit dem Finger in die Richtung zeigte und 2 Männer daraufhin dahin schlenderten. >Nein, komm schon Yanik beweg dein Arsch da weg.<

Schritte hallten über den Raumhafen und obwohl Baird weit ab von der eigentlichen Szenerie war, hörte er diese. Wie sie immer näher kamen und Yanik langsam aber sicher Panik verspüren müsste. Aber ganz im Gegenteil, die Schattengestalten verharrten weiterhin an ihren Punkt, genau unter der Fregatte an den Triebwerken. 4 der Gestalten werkelten an der Außenhaut rum und sahen nicht grad gestresst aus, als die Sicherheitsmänner immer näher kamen.

„Was machen die da?“
„Sabotieren?“
„Sprengen?“
„Nehmen wir an sie tun Beides dann…“
Baird und Dom sahen Marcus an – Beides? Was für einen Zweck würde das denn erfüllen?
„Guckt mal, beim sabotieren kommt meist 'ne Explosion bei raus.“
„Wenn sie in die Triebwerke oder da wo das Deuterium gelagert wird, Sprengstoff hin basteln – dann macht es mehr als Krawumm.“
„Woher haben die den Sprengstoff?“
„Geklaut oder selbst irgendwie angereichert. Keine Ahnung, ich weiß nicht alles.“
„Boarh, das ich das mal von dir höre – Baird.“
„Hahaha – wenn wir nichts tun und nur dumm rumsitzen, werden wir es nie erfahren.“
„Kommt.“

Alle drei gingen ruhig und besonnen zu der Fregatte hin, bloß nicht auffallen. Vielleicht würden sie schon allein deswegen auffallen, dass sie zu diesem Schiff gingen.
Dann machten sich die Schattenleute auf, sie rannten von der Fregatte weg, sahen sich nicht mal um. Und als die Männer vom Hafen die rennende Meute sah, schossen sie. Sie schossen, wie die Wilden. Ohne einen Grund zu verspüren – einfach so.
Baird kniete sich hin, zielte und schoss. Er schoss nicht auf die Männer, die seinen Freund Yanik umbringen wollten. Sondern auf die Scharr an Leuten die panisch wegrannte. Es war kein Zivilist im Hafen, es waren nur sie Drei, die Sicherheitstypen und die Leute von Yanik.
>Entweder sie haben bereits den Hafen geräumt gehabt, weil sie es ahnten – aber woher? Oder es ist um diese Uhrzeit immer nichts los.<

Jetzt erst stobte die Gruppe auseinander und sie teilten sich in unterschiedliche Gruppen auf und rannten weiter. Die eine auf ein Hangar, die Andere rannte vom Hafen raus und die andere zu einem kleinen Transporter der am Ende des Raumhafens lag. Dieser schwebte über den Boden, drehte sich so dass nun die Heckklappe in Bairds Blick kam, dann fuhr die Luke runter. Irgendwelche Befehle drangen an sein Ohr, als er immer weiter rannte und dabei schoss. Jetzt viel einer der Typen wie 'ne Eins auf den Boden und blieb da liegen, ein paar Sekunden später versuchte er zu dem Transporter zu krabbeln, doch Dom jagte ihn eine Salve in den Kopf. Die Sicherheitsleute, schien nicht mal zu verstehen wer die andere Truppe war die ihnen half. Aber anscheinend dachten sie, sie wären Freunde oder es wäre besser erstmal die einen abzuknallen bevor, sie das mit einer viel besser ausgerüsteten Truppe taten.

Dann zuckten Schüsse von der anderen Seite über ihre Köpfe. Trafen einen der Sicherheitsleute, der daraufhin zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Ihm wurde ein Blick gegönnt, dann lief Baird auf die Feinde weiterhin zu. Der Transporter hatte bereits 2 der Fliehenden geschluckt, die anderen 2 liefen immer noch – bis einer nach vorne knallte und Blut unter seinem Körper hervortrat. Der andere hastete zum Transporter, dann war dieser auch aus seinem Sichtfeld und das Gefährt schwebte noch ein Stück knapp über den Boden, bevor seine Triebwerke aufheulten und er nach oben verschwand. Direkt über der Wolkenwand, dann hörte man einen Knall und der Transporter, oder eher das was davon übrig war regnete auf sie nieder. Baird hechtete von einer Deckung zur nächsten, die Leute die zum Hangar gerannt waren – hatten sich da verschanzt. Grade als Baird eine Deckung weiter vor rennen wollte, zerplatzte ein Trümmerstück auf der Landebahn. Baird hob seinen Arm zum Schutz, doch die Druckwelle schleuderte ihn ein paar Meter nach hinten. Marcus und Dom waren den Leuten die aus dem Raumhafen geflüchtet waren, hinterhergerannt. Und Marcus keuchte und japste im Ohr von Baird. Dann rief Dom irgendwas doch durch die lauten Nebengeräusche hörte er kaum was, war auch besser so – allein durch das zerschellen der Trümmerstücke brummte ihm sein Schädel.

Die Sicherheitstypen kamen neben ihm zum stehen, der eine sah so blass aus, als würde er jeden Moment einfach zusammen klappen.
„Was war das mit dem Transporter?“
Grade als Baird antworten wollte, das er das genauso wenig wusste. Spürte er eine Explosion, er hörte sie nicht mal – er merkte nur wie sein Körper anfing zu beben. Nicht weil er aufgeregt war oder wütend – sondern weil irgendwas ganz in der Nähe hochgegangen war. Alle 4Leute sahen zu der Fregatte, die nun Lichterloh in Flammen stand und übersät wurde dieser Anblick mit kleineren Explosionen. Grade als er seinen Blick wieder abwenden wollte, explodierte sie vollkommen, sie wurden von der riesen Druckwelle einfach mitgenommen. Er drehte sich in der Luft, hatte die Orientierung verloren, wusste nicht mal ob er noch lebte. Dann nach gefühlten Minuten traf er wieder auf den Boden, der ihn willkommen in die Arme schloss. Schmerz durchzog seine Glieder, er setzte sich langsam, aber mit schmerzverzerrter Miene auf und sah dahin wo er eins hockte. Und da waren nur Flammen, überall. Der ganze Hafen sah aus wie ein riesengroßer Feuerball. Der Funk war unterbrochen, er wusste nicht mal was mit Marcus und Dom war, geschweige was mit den 3Leuten war, die eben noch neben ihm waren. Eigentlich wusste er grad gar nichts, das einzige was er wie besessen in seinen Kopf hin und herjagte waren die Worte „Yanik finden und ausschalten“ und das würde er auch tun.


[Ord Mantell | Wolport | Raumhafen] Finn S. Baird​
 
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[Ord Mantell | Wolport | Raumhafen] Finn S. Baird​


Seine Schmerzen schienen seinen Verstand zu vernebeln. Als er sich dann immer weiter nach oben bewegte, bis er wieder vollkommen grade stand, zu mindestens so grade wie es nun mal ging. Sah er 3 der Sicherheitsleute tot auf den Boden liegen, genau die 3 die eben noch lebendig mit ihm gekämpft hatten. Der Hangar der sich vorhin noch direkt vor ihm befunden hatte, war nun ein Stück von ihm entfernt und auch dieser stand in Flammen. Jetzt sah er zum ersten Mal wieder eine Bewegung, diese war aber nicht grad schön anzusehen. Eine Frau, rannte um ihr Leben. Nicht weil sie verfolgt wurde von irgendjemanden, sondern weil sie in Flammen stand. Niemand war da um ihr zu helfen, natürlich hätte er hin rennen können. Aber er konnte kaum stehen, er fragte sich ob er überhaupt rennen könnte. Bis er da gewesen wäre, wäre sie wohl schon gestorben. Er drehte sich einmal um seine eigene Achse um das ganze Ausmaß der Katastrophe zu sehen. Doch eigentlich sah er nur den Feuerball, der genau da war, wo die Fregatte einst stand. Ein paar kleinere Feuerchen, waren am und im Hangar. Und über der Landebahn verstreut. Dann war ihm auf einmal schwindelig und er übergab sich, traf dabei leider seine Schuhe. >Was zum? Achja sicherlich eine Gehirnerschütterung. Wo…, ich muss Marcus erreichen.<
„Marcus, hörst du mich? Hier ist Baird. Marcus? Dom? Irgendwer?“
Außer statisches rauschen war nichts zuhören, dann riss ihn auf einmal irgendwer um und er lag wieder auf den Boden. Er hob seine Waffe mitten im Flug gen Erdboden, aber allein vom halten – gab er den Schmerz wieder eine Gelegenheit ihn zu quälen.
„Baird, ich bin's.“
Er blinzelte ein- zweimal und erkannte dann, dass Dom über ihn lag.
„Was?“
„Ich bin’s Dom.“
„Danke, das seh ich.“
„Dann frag doch nicht was. Alles okay?“
„Nein, Erstens du liegst auf mir drauf, Zweitens neben mir ist so’n großes Schiff in die Luft gejagt wurden – ich weiß nicht, aber ich finde es nicht okay.“
Dom sah ihn kurz nachdenklich an, stand dann auf und reichte Baird die Hand, dieser nahm sie natürlich dankend an. Sonst hätte er sich nie wieder hochgerafft. Dabei zierte sein Gesicht eine schmerzverzerrte Grimasse.
„Wo ist Marcus?“
„Der versorgt die Typen.“ Er zeigte mit den Daumen Richtung der Verwundeten.
„Du siehst Schei.ße aus.“
„Oh, danke für das Kompliment.“ Dann jagte Dom ihn eine Spritze genau in den Nacken, trotz der Schmerzen die er überall am Körper merkte, die ihm immer wieder etwas zu schrien – zuckte er bei der Spritze kurz zusammen und berührte mit seiner Hand die Einstichstelle.
Dom grinste ihn an und manövrierte Baird zu Marcus und den Anderen.


Marcus sah ihn kurz an und blickte dann wieder auf eine Frau. Sie hatte mehrere Wunden, aus denen Blut trat. Baird sah sich auch an, er sah keine offensichtliche Wunde – kein Blut. Aber dafür merkte er dass sicherlich ein paar Rippen gebrochen waren, sein Kopf fühlte sich auch an wie Wackelpudding. Aber er stand noch, noch… . Würde er irgendwann zusammen gefaltet auf dem Boden liegen, hatte er mehr als eine Gehirnerschütterung? Er war ja Gott sei Dank nicht mit dem Kopf aufgekommen, das hatte sein Bauch übernommen.
>Bauch? OMG vielleicht hab ich innere Blutungen. Nein, mach dich nicht Irre. Du hast nichts, du bist mal wieder davon gekommen wie so oft. Ich muss Millionen Schutzengel haben.<

Und grade als er sich den imaginären Angstschweiß von der Stirn wischen wollte, flogen wieder Schüsse durch den Raumhafen. Dom schmiss sich förmlich auf ihn, nicht nur das Dom wieder mal auf ihn drauf lag und er echt Probleme hatte zu atmen, er konnte auch nicht mal zielen. Er konnte sie nicht unterstützen.
>Yanik.<

„Wir sind zahlenmäßig überlegen, schmeißt die Waffen weg. Und euch wird nichts geschehen.“
>Überlegen? Ich sehe Niemanden – okay da muss einer sein, einer der spricht aber sonst.<
„Wo denn?“
Marcus wandte seinen Blick zum ersten Mal längere Zeit von der Frau ab, die röchelnd auf dem Boden lag. „Ich sehe keine Überzahl.“
Immer noch hallte keine Antwort nach, dafür war alles viel stiller, viel bedrohlicher geworden. Im Hintergrund hörte man nur das knistern des Feuers, was immer noch die Fregatte verschlang. Dann kam ein einziger Mann auf ihnen zu, die Flammen im Hintergrund umspielten sein Gesicht, ließen ihn lächeln.
„Yanik?“
„Baird? Müsstest du nicht… tot sein?“
„Oh danke, heute sind wieder alle so nett zu mir.“
„Nein, echt – aber ich hab doch…warte arbeitest du wieder mit Delta zusammen?“
„Sagen wir sie arbeiten mit mir.“
„Dann hast du unseren Plan verraten!“
„Ich kannte euren Plan nicht mal, ich hab dir damals nicht zu gehört. Nicht ein bisschen…und ehrlich bin ich froh darüber, sowas hätte ich nie unterstützt. Ihr bringt unschuldige Leute um und für was? Mh?“
„Ich verstehe, du wolltest also nie mit machen.“
Dann kamen Polizeispeeder, sie überquerten den Raumhafen und blieben genau über den Standort hängen, der die einzigen Menschen aufwies.

„Hier spricht die Polizei, lassen sie sofort alle ihre Waffen fallen. SOFORT! Wir wiederholen uns ungern.“

Die Sirenen und das Lichtgeheul ließ Baird die Augen zusammenkneifen. Er hielt sich sein Kopf, nachdem Dom wieder von ihm geklettert war und er ihm hoch half, stand er einfach nur dumm rum. Er unterhielt sich zwar mit Yanik, doch alles kam dumpf in sein Hirn. Und auch Denken konnte er nicht wirklich. Yanik sah nach oben zu den Speedern und dann wieder runter in Bairds Gesicht. Das immer und immer blasser wurde, er bewegte sich leicht hin und her, als würde er besoffen sein.
„Geht’s dir nicht gut?“
Yanik grinste ihn hämisch an und sah dann gespielt besorgt zu Marcus rüber. Der verstand den Wink sofort, ging zu Baird rüber und sah sich ihn genauer an. Baird jedoch sah Marcus als Monster vor sich stehen, er hatte mehrere Arme und Augen und diese stierten ihn an.
„Der Transporter?“
„Was ist mit ihm?“
„Du bringst sie um?“
„Ich muss, wenn einer, nur einer gefasst werden würde, was meinst du – würde dann passieren?“
Doch Bairds Hirn schien keine klaren Gedanken zu fassen, das einzige was dabei rauskam - war Kauderwelsch.
„Ich sag es dir, die ganze Operation würde auffliegen. Heute war es nur eine kleine Fregatte – aber es wird immer größer. Immer mehr, werden sterben…ich mein sie werden erkennen, dass unser Weg der Richtige ist, es gibt nur Diesen.“ Dann drehte sich Yanik um und Baird wollte dass seine Hand sich hob, er wollte auf ihn schießen. Aber das einzige was seine Hand tat, war an seinen Körper runter zu baumeln. Dann sah er auch Yanik und alles was sich in sein Blickfeld verfing doppelt, es verschwamm zu einer einzigen großen Masse. Dann wurde ihm schwindelig und das nächste was er sah, war eine weiße Decke. Sie ließ ihn kurz ein- zweimal blinzeln und dann fuhr er hoch. Und sah Dom und Marcus im Zimmer. War er im Krankenhaus? >Was war passiert?< Dom und Marcus sahen ihn zur gleichen Zeit an und bohrten Blicke in sein Hirn.

„Oh, Sonnenschein ist wieder wach.“
„Hahaha – was ist passiert?“
Marcus sah kurz Dom eindringlich an, seufzte dann stand auf und war direkt neben sein Bett.
„Yaniks kleine Terrorgruppe hat ‚ne Fregatte im Raumhafen hochgejagt, du hast dich leider etwas zu nah an ihr dran befunden als sie zerstört wurde. Dir ging es nicht gut und seitdem bist du hier.“
„Das ist alles?“
„Was sollte denn noch sein?“
„Was machen wir, wenn ich hier raus bin?“
Er sah erst Marcus an und dann Dom und sie alle Drei wussten, was danach passieren würde. Sie würden Yanik suchen, ihn ausschalten und somit alle Toten rächen. Danach würden sie die "Terrorgruppe" zerschlagen und was danach war? Das würden sie dann zu der gegebenen Zeit herausfinden.

3Tage später, entließ sich Baird allein. Die Gruppe um Finn hatte Informationen beschafft, der nächste Ort wo Yanik sein Handwerk zur Schau stellen wollte war ein anderer Planet. Sie mussten nach Corellia. Als Baird die Tyrus sah, die unbeschädigt im Hafen auf der Landeplattform stand, konnte man fast denken – das all die letzten Ereignisse nur erträumt waren. Doch das war nicht so und er musste, nein sie mussten Yanik aufhalten. Wie? Mit allen Mittel, die ihnen zur Verfügung standen.


[Ord Mantell | Wolport | Raumhafen | Landebucht | Tyrus] Finn S. Baird; Marcus; Dom​
 
[ The Wheel | Hangar | Etara, Spectre, Paloo ]






Es war sonderbar gewesen die Anabell wieder einmal zu verlassen. Und es war sonderbar die Crew der Eisenheim zurückzulassen. Auch wenn einige, wie z.B. Yannik, ihr den Zwischenfall mit Mol immer noch übel nahmen und sich nicht verabschiedeten, würde sie sie vermissen. Nur Paloo kam und nahm sie in den Arm um ihr Glück zu wünschen. Der kleine Ewok war der einzige, der verstehen konnte was in der Chiss vorging, was sie durchgemacht hatte bis sie auf die Eisenheim getroffen war.



„Sag Mol, dass es mit wirklich leid tut. Ich wollte das nicht. Ich….“



Der Ewok legte ihr den Finger auf die Lippen, sah sie aus den großen schwarzen Knopfaugen an und schüttelte leicht den Kopf. Dann drückte er Spec noch einmal und sah den beiden Chiss zu, wie sie auf den Ausgang des Hangars zuliefen.



„Und Etara… pass auf sie auf.“



rief er noch hinterher, ehe er selbst auch im Bauch der Anabell verschwand.


...



Etaras Schritte beschleunigten immer mehr, als sie sich dem Hangar näherte, in dem ihre geliebte Wild Hunt stand. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Techniker, stand sie vor dem Schiff um es voller Stolz zu präsentieren.


Konnte man auf ein Raumschiff eifersüchtig werden? Spectre wusste es nicht, aber es fühlte sich ein wenig so an. Äußerlich war de Wild Hunt in einem ordentlichen Zustand und auch das Innere war weit weniger verdreckt und zusammengestückelt als die Eisenheim. Etara führte sie rund und stopfte sie mit technischen Daten und Details zu, die der Scharfschützin nicht das Geringste sagten.



„Zumindest riecht es nicht nach Blut…“



Auch wenn sich alle mit der Zeit daran gewöhnt hatten, was der permanente Duft nach dem Blut der Yevethaner auf dem SCT allgegenwärtig gewesen. Das Fehlen dieser Note war… positiv.


Plötzlich kam ein Astromech aus der Ecke geschossen und piepte Etara zu, die auf das gesagte allerdings nicht reagiert. Etara verstand also Binär nicht? Spectre tat dies schon, zumindest zum Großteil. Immerhin gab es viele Droiden, die zu Spionagezwecksen umfunktioniert wurden beim IGD und es war wichtig die Daten extrahieren zu können.


Etara kommentierte das Ganze mit einem Lachen und ging ins Cockpit.



„Ich denke er wollte dir sagen, dass er dem Rodianer nicht über den Weg traut und sehr genau überwacht hat, was er tut. Es ist aber alle in Ordnung und das Schiff ist startbereit.


Ansonsten werde ich die Finger natürlich von den Kontrollen lassen. Ich kann mit Fahrzeugen nicht so gut, ich kann mir einfach nicht merken welcher Schalter für was ist.“


Sie zuckte mit den Schultern und sah Etara lächelnd dabei zu wie deren Finger über die Armaturen sausten. Die Anmerkung mit der Kleiderordnung ging an der ehemaligen Imperialen vorbei, wie so oft. Die Zweideutigkeiten von anderen sie betreffend, nahm sie nicht oder wenn, dann falsch wahr.


Nachdem der Start durchgeführt war programmierte sie mit Hilfe des Droiden den Kurs nach Ord Mantell, ehe sie sich wieder Spectre zuwand.



„In welcher Kabine soll ich mich einrichten?“



Verblüfft sah Etara sie an.



„Hab ich etwas Falsches gesagt? Du hast mir noch keine Kabine zugewiesen auf deinem Schiff.“



Die Antwort lies Spec rot anlaufen und Etara nur noch mehr lachen. Aber es war ein schönes Lachen und nicht so entwürdigend wie sie es von den Imperialen gewohnt war.


Also brachte sie Ihren Seesack und die Waffentaschen in Etaras Kabine. Aber dort war kein Platz mehr in den Schränken und Spectre stand fast verzweifelnd vor dem einzigen Spind im Raum, während Etara etwas holen wollte um den Erfolg der Mission zu…. feiern. Was auch immer sie damit meinte.


Schließlich wurde die Chiss von dem Geräusch zweier aneinanderstoßender Gläser au den Gedanken, die sich im Kreis drehten, aufgeschreckt und sie sah Etara in der Tür lehnend mit einer Flasche winken. Fast schelmisch sah sie an Spectre hoch und runter, was diese wiederum dazu brachte das ebenfalls zu tun.



„Ich.. ist etwas falsch?“


Doch Etara verneint mit einem seltsamen Funkeln in den Augen.


Bald saßen sie in einer gemütlichen Sitzecke und tranken ein süßliches Getränk, dessen Name Spec schon wieder entfallen war um auf den Missionserfolg anzustoßen.




….




Ein paar Tage später saßen beide wieder nüchtern und bereit im Cockpit und Spectre verfolgte wie Etara den Anweisungen des Fluglotsen von Ord Mantell folgte. Sie hatten noch keine weitere Kom-Nachricht erhalten, also war es wohl bei dem Treffpunkt geblieben.


Je näher sie den Landung kamen, desto großer wurde der Klumpen in Specs Magengegend, denn der Schwurbruch war real und sie wusste, dass es folgen haben würde.





[Mittlerer Rand | Glanzjuwel Sektor | Ord Mantell | Hangar C75| Etara und Spectre ]
 
[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum nach Ord Mantell | YT-2400 „Wild Hunt“ | Etara, Spectre

Es war einfach ein großartiges Gefühl, wieder an Bord ihres eigenen Schiffs zu sein, begierig sog Etara die gefilterte Luft im Inneren der „Wild Hunt“ auf, ließ ihre Hände über die Wandverkleidung gleiten und erfreute sich am vertrauten Piepen und Rauschen der Systeme. Ihr Frachter war ein Teil von ihr, für die junge Chiss war er das einzige Zuhause, das sie wirklich kannte. Sicher, sie war auf dem Schmugglermond groß geworden und mochte diesen rauen, gefährlichen Ort, aber schlussendlich lag ihre wahre Bestimmung in den unendlichen Weiten des Weltraums, jenem Gebiet, in dem es keine Grenzen zu geben schien und in dem sie tun und lassen konnte, was ihr gefiel. Solange sie am Steuer des corellianischen YT-2400 saß, bestimmte die Blauhäutige den Kurs, und so gefiel es ihr. Etara hatte früh ihre Leidenschaft fürs Fliegen entdeckt und dieses Hobby zum Beruf gemacht, einen Beruf, auf den sie mehr als stolz war. Mittlerweile durfte sie sich mit Fug und Recht als erfahrene Schmugglerin bezeichnen, die zeitweise sogar die weitaus gefährlichere Piraterie betrieben hatte, und ihr Schiff spiegelte das wider, die „Wild Hunt“ war in einem exzellenten, hochmodernen Zustand, sorgfältig und liebevoll gewartet und aufwändig modifiziert. Ganze Tage hatte Etara damit verbracht, neue Komponenten einzubauen, Fehler auszumerzen und sicherzustellen, dass der Frachter immer besser wurde, schneller, wendiger, zäher und gemeiner. Eigenhändig war sie zu Werke gegangen, um die in vielen Systemen illegalen Laserkanonen im Geschützturm einzubauen, das Waffensystem hatte sie zuvor nach vorbildlichem Feilschen von einem ehemaligen imperialen Logistikoffizier erworben, der seine karge Rente aufbesserte, indem er seine guten Kontakte nutzte und dafür sorgte, dass immer mal wieder etwas abfiel. Ja, man konnte durchaus sagen, dass die hübsche Kriminelle eine Menge Zeit, Credits und Herzblut in ihr Schiff investiert hatte, und umso mehr freute sie sich, es nun Spectre präsentieren zu können, und ausführlich beschrieb sie der ehemaligen Agentin, in was für einem wunderbaren Gefährt sie bald reisen würde. Die andere Chiss reagierte eher dezent und stellte trocken fest, dass die „Wild Hunt“ immerhin nicht nach yevethanischem Blut roch, und für einen Moment wölbte Etara fragend eine Augenbraue, nicht sicher, ob ihre Freundin sich über sie lustig machte oder die Aussage völlig ernst meinte. Nach der Aktion über die angebliche Abkommandierung traute sie Spectre alles zu, und obwohl die Schmugglerin die andere Frau dafür die letzten Tage auf für sie beide höchst angenehme Art hatte büßen lassen, konnte sie natürlich nicht garantieren, dass Spectre nicht doch auf den Geschmack gekommen war. Nun, Etara würde sich über Abwechslung gewiss nicht beschweren, und es war schön, Humor bei der Chiss aufblitzen zu sehen, also grinste Etara bloß und schüttelte amüsiert den Kopf.

„Wow, was Komplimente angeht, stapelst Du aber sehr tief, Spec. Hebst Du Dir die Begeisterung für später auf und willst Dich graduell steigern?“


Gab sie belustigt zurück und tippte der anderen Frau neckisch gegen die Stirn, da tauchte just in diesem Moment ihr Astromech auf und begrüßte sie mit enthusiastischem Piepen, offenbar war wenigstens er ganz aus dem Häuschen, seine Besitzerin wiederzusehen. Interessiert vernahm Etara dass Spectre offenbar im Gegensatz zu ihr Binär verstand, und das nicht nur bruchstückhaft, was die Schmugglerin zumindest leidlich auch konnte, sondern fließend, offenbar ohne Probleme übersetzte sie die Mitteilung des Droiden, was Etara anerkennend nicken ließ. Ihr Astromech war nicht untätig gewesen und hatte sich darum gekümmert, dem rodianischen Techniker auf die (langen) Finger zu schauen, und so wie es aussah war alles in Ordnung und der Frachter startbereit. Lobend tätschelte Etara den Kopf des Droiden und schmunzelte.


„Hm, gute Arbeit. Da hat sich jemand ein Ölbad verdienst, ja, das hast Du. Ich wusste gar nicht, dass Du Binär verstehst, meine Schöne. Meinst Du, Du kannst für mich in Zukunft ein wenig übersetzen? Der Droide scheint Dich ja zu mögen...hab wohl auf ihn abgefärbt.“


Ein kurzes Lachen, dann scheuchte Etara den Astromech davon, es wurde Zeit, nach Ord Mantell aufzubrechen, also begaben sich die beiden Chiss ins Cockpit und Etara ließ sich mit einem wohligen Seufzen in den Pilotensessel fallen und machte es sich bequem. Es war gut, wieder Zuhause zu sein, dachte sich die Schmugglerin zufrieden. Die Bedienung der „Wild Hunt“ beherrschte sie im Schlaf und so konnte sie problemlos nebenbei mit Spectre plaudern, die unverblümt zugab, von der Steuerung von Fahrzeugen eher wenig Ahnung zu haben. Skeptisch betrachtete Etara ihre Freundin von der Seite, sie konnte sich schwer vorstellen, dass eine clevere Frau wie sie Probleme damit hatte, aber es kam durchaus vor, sie erinnerte sich an einen Kubaz, der im Handumdrehen jedes noch so komplizierte Computerproblem lösen konnte, aber ein völlig hoffnungsloser Fall war, wenn es um das Bedienen eines Blasters ging. Der Ärmste hatte sich zweimal in den Fuß geschossen, bevor man entschieden hatte, ihn zukünftig zum eigenen Schutz und dem seiner Umgebung von Waffen fernzuhalten. Also nickte Etara verständnisvoll und schenkte der anderen Frau dann ein schmales, kokettes Lächeln.


„Ist ja komisch, sonst weißt Du Doch immer ganz genau, welche Knöpfe Du drücken musst...Na, aber mach Dir keine Sorgen, ich bring uns ziemlicher zum Ziel. Wenn Du Lust hast, kann ich Dir ja mal ein bisschen das Fliegen zeigen, ich wette, das wird Dir Spaß machen. YT-2400 fliegen sich ziemlich simpel, da kann man auch als Anfänger nicht viel falsch machen.“


Eine von einem vielsagenden Blick begleitete Zweideutigkeit, gefolgt von einem freundlichen Angebot, und damit konzentrierte sich Etara wieder auf die Steuerkonsole und traf letzte Vorbereitungen, bevor eine Frage von Spectre sie erst irritiert den Kopf heben und ihre Freundin ansehen ließ, bevor sie grinsen musste. Da hatte die ehemalige Agentin doch glatt gefragt, in welcher Kabine sie sich einrichten sollte, und war ganz baff darüber, dass diese Frage Etara erst zu wundern und dann furchtbar zu amüsieren schien. Verschwörerisch räusperte sich die Chiss, winkte Spectre näher heran, blickte sich misstrauisch und flüsterte dann.

„Pssst, verrat es niemanden, aber ich habe gehört, die Besitzerin dieses Schiffs soll Dich mögen und habe Dir deshalb ihre eigene Kabine...zugewiesen. Aber wenn sie fragt, hast Du das nicht von mir, okay? Die kann furchtbar garstig werden, wenn man hinter ihrem Rücken über sie redet!“

Als Spectre angesichts ihrer Antwort errötete, musste Etara erst recht lachen, ihre Freundin war sehr süß, wenn sie so verlegen war. Die Schmugglerin widmete sich dem Start, der reibungslos über die Bühne ging, und sobald sie die relative Ruhe des Hyperraums erreicht hatten, lehnte sich Etara entspannt zurück und nickte der anderen Chiss knapp zu.


„Geh ruhig schon mal vor und richte Dich ein, ich komm gleich nach. Muss noch ein paar Checks durchführen und dann hole ich was, damit wir den Erfolg der Mission auch richtig feiern können, hm? Husch, husch, ich arbeite, Süße!“


Gespielt energisch trieb sie Spectre aus dem Cockpit, kümmerte sich dann um die Überprüfung der Systeme und Anzeigen und sobald das zufriedenstellend erledigt war, spazierte sie fröhlich pfeifend in den Frachtraum der „Wild Hunt“, dort lagerte eine kleine Überraschung, die sie für so besondere Anlässe wie diesen aufgehoben hatte. Mit ihrer Beute und zwei Gläsern in der Hand machte sie sich auf den Weg zur Kabine, löste ihr langes schwarzes Haar aus dem strengen Zopf, verharrte im Türrahmen und lehnte sich entspannt dagegen, während sie Spectre ansah, die offenbar völlig fasziniert von dem Spind dort stand. Etara musste grinsen und klimperte dann mit den Gläsern, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich zu lenken, als diese sich umdrehte, musterte Etara sie genussvoll und ausgiebig, was Spectre irritiert fragen ließ, ob etwas nicht stimmte. Die hübsche Kriminelle lächelte schief, ihre roten Augen funkelten, als sie sich vom Türrahmen löste und langsam näher kam.

„Oh, nein. Es ist alles genau so, wie es sein soll...“


Gab sie mit ein wenig rauer Stimme zurück, schenkte der anderen Chiss einen kurzen Kuss, stellte Gläser und Flasche auf den Tisch und machte es sich in der Sitzecke bequem, genüsslich streckte sich Etara und schloss für einen Moment die Augen, als sie sich entspannte. Ja, so ließ es sich aushalten, und ihre Stimmung verbesserte sich noch zusätzlich, als sie sich schließlich dazu aufraffte, die Flasche zu öffnen und deren Inhalt vorsichtig in die Gläser zu gießen, die bernsteinfarbene Flüssigkeit roch ausgesprochen gut.


„Kilik-Ambrosia. Das Zeug ist....hm, nein, das kann man nicht beschreiben, das muss man erleben. Aber nicht gierig werden, wenn man nicht aufpasst, wird man von dem Zeug verdammt schnell süchtig. Tatsächlich bin ich genau deshalb an diese Flasche gekommen, ist eine witzige Geschichte. Es fing alles an, dass ich in einem Club auf Kuat diesen Schiffsingenieur traf, der furchtbare Schulden hatte und seiner Twi´lek-Freundin trotzdem unbedingt...na, ist ja auch egal, das erzähl ich ein andermal. Auf den Erfolg der Mission, Spec. Und auf uns.“


Etara prostete ihrer Freundin zu, stieß an und sah ihr dabei tief in die Augen, ein versonnenes Lächeln auf den Lippen, dann nahm sie einen Schluck von dem süßlichen Getränk, das seine Wirkung rasch voll entfaltete und die beiden Chiss in einen überaus angenehmen dämmrigen Zustand versetzte, in dem sich alles sehr leicht und schön anfühlte...Etwas weniger schön war das Erwachen am nächsten Morgen, der Kater forderte seinen Tribut und Etara versorgte sich und ihre Freundin mit großen Mengen Caf und liebevoller Zuwendung, um die schlimmsten Symptome rasch zu vertreiben. Wenigstens blieb genügend Zeit, um sich wieder fit zu machen, es dauerte einie Tage, bis sie Ord Mantell erreichten, aber schlussendlich waren sie da und Etara, nun wieder im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte, kümmerte sie gewohnt professionell darum, ihr Schiff sicher und ruhig in der Landebucht zu landen, die die BS ihnen zugeteilt hatte. Das Syndikat hatte sich offenbar um alles gekümmert, niemand machte ihnen Schwierigkeiten, und direkt nach der Landung stiegen die beiden Chiss aus. Etara trat nun wieder etwas formeller auf, ihre weiße Kleidung saß tadellos an ihrem schlanken Körper und ihre schwarzen Haaren waren zu einem strengen Zopf gebändigt worden, aber ein gewisser verspielter Zug lag noch immer in den roten Augen der Chiss. Ein kurzer Seitenblick zu Spectre aber ließ kurz Sorge auf ihrem Gesicht deutlich werden, ihre Freundin rechnete offenbar damit, dass man sie wegen des Eidbruchs nicht einfach davonkommen lassen würde. Scherz hin oder her, da hatte sie wohl leider recht, und beruhigend lächelte Etara ihr zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.


„Hey, mach Dir keine Sorgen. Ich bin da und lege ein gutes Wort für Dich ein, und außerdem gilt das, was ich gesagt habe, wenn nötig setze ich alle Hebel in Bewegung. Und vergiss nicht: Entschuldigen, demütig sein, darauf verweisen, dass man Dich und Deine Fähigkeiten braucht. Lass Dich nicht aus der Ruhe bringen und wir schaffen das.“


Die Schmugglerin gab ihrer Freundin einen sanften Kuss auf die Stirn und sah sich dann neugierig im Hangar um, bevor sie sich von Spectre löste und die Arme hinter dem Rücken verschränkte, ihre roten Augen funkelten ein wenig. So, wo war nun diese Nerra Rheym, die hoffentlich mit einer Wagenladung Credits und Gewürze auftauchen würde, um ihnen zu ihrem Erfolg zu gratulieren...hm, die Vorstellung gefiel Etara und sie lächelte dünn. Wäre doch mal was.


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Gedankenverloren brütete Kalea über ihrem Bericht an den Rat der Vigos. Der Testlauf des HNAI war kein vollständiger Fehlschlag gewesen, dennoch brachte das Gerät bisher noch nicht die gewünschten Resultate. Eine weitere Beförderung des Prototyps quer durch die halbe Galaxis würde nur dann erfolgen wenn sich die Techniker hier in Fort Garnik absolut sicher waren die letzten Fehler beseitigt zu haben. Jedem Ingenieur hier in der Einrichtung war bewusst was ein erneuter verfrühter Test für Folgen für jeden einzelnen haben würde. Oben erwartete man Ergebnisse, Ergebnisse die bereits beim ersten Mal versprochen und nicht erfüllt wurden. Was Kalea gehörig gegen den Strich ging war, dass man ihr die weitere Überwachung aufgetragen und die Violett hier ins Trockendock verfrachtet hatte... Natürlich war es eindrucksvoll gewesen das riesige Dock 22 mit dem Schiff anzufliegen und es in dem leicht in der Erde eingegrabenem Reperaturdock zu versenken. Es war das einzige Dock dieser Art das die Black Sun besaß, wahrscheinlicher war das es das einzige war von dem sie wusste, und im Normalfall bekam selbst sie als Nerra kaum einen Einblick in das was hier in den Mauern von Fort Garnik passierte, also hätte sie sich eigentlich über die Gelegenheit freuen müssen beides in Augenschein nehmen zu können... tat sie aber nicht wirklich. Ohne wirklich was dagegen tun zu können hatte sie auf einmal einen Schreibtischjob und einen vollen Terminkalender.

Das piepsen ihres Koms ließ Kalea aufblicken. 1600... der Sub-Maritima war absolut pünktlich und der Gedanke daran was gleich durch ihre Kabinentür schreiten würde jagte Kalea bereits jetzt einen Schauer über den Rücken. Mit den Mitgliedern der Maritima hatte sie noch nie wirklich gut gekonnt. Sie ließen sich ein bisschen mit Militärs vergleichen, mit den Spezialeinheiten die hinter feindlichen Linien operierten und die man nie zu Gesicht bekam... nur das die wahrscheinlich nicht einen solchen Killcount vorweisen konnten wie ein Mitglieder der "Innenrevision" der Black Sun. Emotions- und Ausdruckslos beschrieb alle Maritima die Kalea bisher getroffen hatte wirklich gut und die konnte sie an einer Hand abzählen. Am unwohlsten hatte sich die Pantoranerin damals gefühlt als sie mehrere Stunden mit Caalin Veir in einem Unterstand gehockt hatte. Ihre Erwartungen wurden jedoch gänzlich auf den Kopf gestellt als der angekündigte Sub-Maritima eintrat der hier einen potentiellen Rekruten in Empfang nehmen sollte. Nazaan, diesen Namen hatte man Kalea mitgeteilt, war ein Yuzzem mit Nachtblauem Fell und er war groß... sehr groß selbst für die eh schon riesenhaften Yuzzem. Kalea schätzte den Giganten auf etwa 2,7m reine Muskelmasse überzogen mit Fell. Pflichtbewusst stand die Nerra auf und deutete eine leichte Verbeugung an, die Hand reichen wollte sie dem Riesen nur ungern.

"Nerra Sub-Maritima Nazaan nehme ich an?"

Der Gigant nickte und nahm auf einem der Universalstühle Platz, dessen Repulsor plötzlich um einiges mehr arbeiten musste um den Felinoiden auf einer angenehmen Sitzhöhe zu halten.

"Man hat mir mitgeteilt sie wollen der anstehenden Nachbesprechung der Koornacht-Operation beiwohnen um sich ein näheres Bild von einer der Teilnehmerinnen zu machen?"

"Das ist korrekt Miss Rheym, ich würde jedoch soweit gehen zu sagen es liegt in meinem Interesse die angehende Kandidatin einer Befragung zu unterziehen und sie garnicht erst ihnen zu überlassen. Ich bin vom Maritima dazu ermächtigt ihnen dieses Gespräch abzunehmen, da jedoch nur der Bechesmy von Belang ist dürfen sie ansonsten Verfahren wie bereits vom Subvigo angeordnet und abgesegnet."
, antwortete der Yuzzem mit einer tiefen und tatsächlich sehr leisen weichen Stimme. Kalea war also eigentlich überflüssig und dieser Nazaan konnte auch eigentlich alles machen, der wiederrum war aber zu faul und zu desinteressiert dafür? Das konnte ja was werden...

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Mit einem mulmigen Gefühl nahm Kalea in der hergerichteten Sitzecke am Fuße der Einstiegsrampe der Violett Platz und wartete darauf das sich die kleine Zugangstür zum Hangar öffnen würde. Nazaan stand schräg hinter ihr, aufrecht, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Von oben schien das restliche Licht durch die geöfnete Schott-Tür in die gigantische Dock-Halle hinein, was die kleine Sitzgelegenheit im Schatten des in den Hangaraufbauten hängenden Namana-Kreuzers mit den Violetten Markierungen irgendwie surreal erscheinen ließ. Es dauerte nur ein paar Minuten schrecklicher Stille bis sich das kleine Eingangsschott der Halle öffnete und zwei Chiss auf die Sitzecke zu schritten und kurze Zeit später vor den reich dekorierten Repulsorsofas zum stehen kamen.

"Pateessa Toshe'tar'narada, Bechesmy Spectre, ich heiße sie willkommen in Fort Garnik. ich bin Rin'na Rheym, sie Pateessa würde ich bitten Platz zu nehmen, Bechesmy sie werden Sub-Maritima Nazaan begleiten, er ist für ihren Fall zuständig."

Kalea machte eine einladende Geste auf die ausladende Sitzgelegenheit und klatschte einmal in die Hände um den abgestellten Caterern das Zeichen zu geben die dezente Antipasti-Platte und einen passenden Brandy zu bringen.

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Das Angebot Etaras beruhigt die Scharfschützin etwas, auch wenn sie eigentlich nicht wollte, dass Etara etwas für sie riskierte. Trotzdem nickte sie zu den Worten der hübschen Blauen. Der Weg von Ihrem Dock zu Dock 22 war weiter als gedacht, so dass sie einen guten Überblick über den kriminellen Haufen bekamen, der sich hier herumtrieb. Abschaum… kam es in der ehemaligen Imperialen hoch. Aber war sie das nicht inzwischen selbst?

Abschaum und Verräter?

Einmal Verräter immer Verräter… sogar gegen den Eid der Black Sun hatte sie in Ihrer ersten Mission verstoßen!

Panik machte sich innen breit. Dann hatten Sie auch schon das Dock erreicht. Das Schott glitt auf und machte den Blick auf ein riesiges Schiff, dass in den Hangaraufbauten hing wie in einem Spinnennetz. In einer Sitzecke in der Nähe saß eine Frau mit blauer Haut und ein befellter Riese stand hinter ihr. Etara und sie sahen sich kurz an und steuerten auf die Gruppe zu. Als sie die Sitzgruppe erreichten kam die recht ansehnliche Blaue sofort zum Punkt. Die stellte sich und den Riesen vor. Spectre warf Etara einen kurzen Blick zu, als sie hörte, dass sie mit dem Hünen alleine weggehen sollte, während Etara bei der Nerra blieb. Aber es halb alles nichts und so folgte die Chiss dem Wink des Yuzzem ohne zu zögern. Spectre kam der Titel des Mannes seltsam vor, Sub-Maritima… was das wohl bedeutete? Sehr wohl hätten Etara oder jeder auf der Eisenheim ihr dieses Wissen vermitteln können, aber warum sollte man. Schließlich versuchte ziemlich jeder in der Black Sun den Kontakt mit den Attentätern zu vermeiden.

Sie folgte dem immer noch nichts sagenden Nazaan weiter, einige Treppen und Lifte hinauf bis zu einer Plattform, von der man über einen Großteil der Halle blicken konnte.

Ein Sturz aus dieser Höhe wäre mit Sicherheit tödlich und ein kalter Knoten bildete sich bei Spectre. Sollte sie etwas sagen? Vorpreschen und ihre Schuld eingestehen, um Verzeihung bitten?

Nein.

Ihr imperiale Indoktinierung griff und sie nahm Haltung an. Wenn sie sterben sollte, dann stolz. Außerdem war sie die Rangniedrigere und er hatte das erste Wort. Sie nahm die Details der Plattform wahr, Nieten, Dreck, ein Werkzeugkasten, potentielle Waffen und Möglichkeiten sich einen Vorteil im Kampf zu verschaffen. Außerdem konnte sie von hier oben Etara und die Nerra sehen, einige Droiden und Arbeiter.

Ein Windstoß fuhr durch ihre schwarzen Haare, die mittlerweile über schulterlang waren. Etara hatte sie darum gebeten es auszuprobieren.

Kurz senkte die Chiss den Blick und seufzte, vielleicht würde sie ihre Freundin nie mehr wiedersehen. Hoffentlich machte die hübsche Schmugglerin keinen Unfug. Das war sie einfach nicht wert.



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Etara freute sich, dass ihre Freundin angesichts des entschlossenen Versprechens von Hilfe ein wenig ruhiger wirkte und ihr dankbar zunickte. Wenn Spectre die ganze Angelegenheit unbeschadet überstehen wollte, dann durfte sie nicht zu stolz sein, sich von anderen unter die Arme greifen zu lassen. Vermutlich war es für eine ehemalige imperiale Agentin wie sie, die niemandem wirklich hatte vertrauen können, sehr schwer, sich das einzugestehen, aber sie musste es. Darin lag schließlich keine Schande, Kooperation war etwas vollkommen normales und natürliches. Sicher, man konnte als Einzelkämpfer durch die Galaxis ziehen und versuchen, alle Probleme im Alleingang zu bewältigen, und für eine Weile hatte das seinen Reiz, aber wenn es um wirklich wichtige Dinge ging, war es einfach nur dumm, den unnötig schweren Weg zu gehen. Etara mochte die andere Chiss und schuldete ihr was, beides verdammt gute Gründe, an ihrer Seite zu stehen bei was auch immer die Black Sun für sie geplant hatte. Die Schmugglerin wollte lieber nicht zu genau darüber nachdenken, was genau das Syndikat mit Mitgliedern machte, die es enttäuschten oder sich nicht an die Regeln hielten, aber noch war die Sache nicht hoffnungslos, es gab die Chance, alles zum Guten zu wenden. Nur einfach würde das nicht werden, davon war Etara überzeugtm, ließ sich aber nichts anmerken, um Spectre nicht noch zusätzlich zu belasten. Ihre Freundin brauchte sie jetzt als zuverlässige Stütze, und genau das würde die hübsche Blauhäutige auch sein. Einfach eine weitere Rolle, in die sie schlüpfte, und doch ein bisschen mehr als das. Trotz der düsteren Gedanken behielt Etara Haltung, schritt aufrecht und stolz durch den Hangar, ihre roten Augen funkelten selbstbewusst. Als sie schließlich nach einer guten Weile Dock 22 erreichten, musste die Pilotin zugeben, dass sie schwer beeindruckt, hier herrschte rege Aktivität, überall wuselten andere Mitglieder der Black Sun, Männer und Frauen der verschiedensten Spezies, fleißig herum, schleppten Kisten, überprüften Konsolen oder brüllten Kommandos, es war einiges los. Hier lief eine größere Sache, dachte sich Etara sofort, und als sich das Schott zu ihrem Ziel zischend öffnete und den Blick auf ein riesiges, exotisches Schiff freigab, fühlte sich die aufmerksame Schmugglerin in ihrer Vermutung bestätigt. Interessiert blieb sie einen Moment stehen und betrachtete das in den Aufbauten des Docks hängende Schiff, das wie ein riesiges Schwert über den Köpfen der Anwesenden hing. Namana-Klasse? Sah ganz so aus, was Schiffstypen anging, war die Chiss sehr gut im Bilde. Aber was wollte die Black Sun mit einem ganzen Kreuzer? Spannende Frage, aber etwas, das wohl weit über ihrer Gehaltsstufe entschieden wurde, und so wandte sich sich Etara von dem Anblick der mit violetten Markierungen verzierten Außenhülle ab und konzentrierte sich stattdessen auf die beiden Lebewesen, die sie und Spectre in einer kleinen, recht bequem aussehenden Sitzecke erwarteten. Etaras rote Auge huschten aufmerksam, aber diskret über das Begrüßungskomitee. Einschüchternd, geradezu drohend stand dort ein riesiger, von nachtblauem Fell bedeckter Yuzzem. Bei dem Anblick dieser äußerst starken und robusten Spezies wäre wohl sogar der hünenhafte Mol vor Neid erblasst, und Etara registrierte mit einer gewissen Faszination, wie unglaublich ruhig und kontrolliert der Nichtmensch wirkte, er hätte auch eine Statue sein können, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf leicht gehoben. So exzellente Körperbeherrschung fand man ganz besonders in bestimmten Berufen, die alles andere als auf das Wohlergehen anderer Lebewesen ausgerichtet waren, und die Chiss musste sich zusammenreißen, um nicht deutlich sichtbar zu schlucken. Die erfahrene Kriminelle schüchterte so schnell nichts ein, aber sie hatte einen Gespür für Gefahr und das brüllte sie gerade in voller Lautstärke an, dem Yuzzem ja nicht dumm zu kommen. Instinktiv glaubte Etara zu wissen, dass dieser Nichtmensch für Spectres Befragung oder was auch immer geplant war verantwortlich sein würde, für eine ausgebildete Killerin des IGD schickte man nicht den Buchhalter von nebenan.

Im Vergleich zu dem düsteren Riesen war es leicht, freundlich und einladend zu wirken, und genau das tat die blauhäutige Frau, die in der Sitzecke saß. Keine Chiss, das Fehlen der verräterischen roten Augen fiel sofort aus, aber trotzdem war sie sehr ansehnlich. Eine Pantoranerin, interessanterweise ohne die für diese Spezies üblichen Markierungen im Gesicht. Das sprach für einen unabhängigen Geist und das machte die attraktive Nichtmenschin gleich noch einmal sympathischer. Fast schon reflexhaft ließ Etara ihren Blick wandern und für einen Moment zupfte die Andeutung eines koketten Lächelns an ihren Mundwinkeln, bevor sie sich räusperte und daran erinnerte, weshalb sie hier waren. Sie und Spectre warfen sich einen kurzen Blick zu und Etara nickte ermutigend, bevor sie zu den beiden anderen Mitgliedern der Black Sun gingen. Die Pantoranerin begrüßte die beiden Frauen höflich, aber recht knapp, ohne große Umschweife stellte sie sich selbst als Nerra Rin´na Rheym, ihr schweigsamer behaarter Freund hörte auf den klangvollen Namen Nazaan. Sub-Maritima? Dieser Titel war Etara nicht geläufig, aber das Wort Maritima war ihr schon untergekommen, und das nicht auf gute Weise. Ja, die Schmugglerin erinnerte sich, wie während ihrer ersten Mission für die Black Sun einmal von den verschiedenen Gruppen im Syndikat die Rede gewesen war, die Maritima waren eine Art Spezialeinheit, eine geheimnisumwitterte und von düsteren Legenden umrankte Organisation, die für die Black Sun die Drecksarbeit erledigt. Auftragsmörder, die besten ihres Fachs, hatte man geraunt, bevor man eilig das Thema gewechselt hatte. War das ein gutes Zeichen, wollte man vielleicht Spectres Wissen und Fähigkeiten nutzen? Oder war der Yuzzem hier, um Etaras Freundin zu liquidieren? Angespannt suchte die hübsche Baluhäutige nach Hinweisen, aber der Gesichtsausdruck von Nazaan war nicht zu deuten. Sorge erfüllte die Gedanken der Schmugglerin, aber sie riss sich zusammen, setzte ein verbindliches Lächeln auf und nickte den beiden höherrangigen Verbrechern angemessen respektvoll zu. Spectre sollte den fellbedeckten Hünen also begleiten, die Befürchtungen von Etara schossen durch die Decke, aber jetzt eine Szene zu veranstalten würde alles nur noch schlimmer machen und sie warf ihrer Freundin einen sorgenerfüllen und zugleich liebevollen Blick zu, sah ihr angespannt nach, als sie dem Sub-Maritima folgte und mit einer Plattform nach oben fuhr, ihr schwarzes Haar wehte im Wind und zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren fürchtete Etara wirklich, ihr könnten gleich die Tränen kommen. Verdammt, das passte überhaupt nicht zu ihr, das war nicht richtig! Sie war eine Chiss, sicher keine vorbildlich, aber trotzdem, sie hatte einen klaren Verstand und wusste, wie sie sich zu benehmen hatte. Die junge Frau holte tief Luft, zwang sich, sich von Spectre abzuwenden, und konzentrierte sich stattdessen auf Nerra Rheym, die Pantoranerin wies einladend auf die Sitzgelegenheit und als Etara sich setzte, klatschte sie in die Hände, damit Essen und Getränke gereicht wurden.

Sich an die Regeln der Höflichkeit erinnernd und sich bewusst, dass die Nerra vielleicht ein gutes Wort für sie und Spectre einlegen konnte, lächelte Etara, nun genuin charmant, schlug ihre langen Beine übereinander und lehnte sich ein wenig zurück, während der Blick ihrer roten Augen auf der Pantoranerin lag. Dezent strich sie sich eine Strähne ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht und als Etara sprach, war ihre Stimme glatt und ruhig, lediglich der Hauch einer spielerischen Neugier lag darin.


„Ich danke Ihnen für die freundliche Begrüßung, Nerra Rheym, und weiß den Aufwand zu schätzen, den Sie betreiben. Nicht viele erhalten die Gelegenheit, jemandem Ihres Ranges unter die Augen treten zu dürfen. Nun, ich will nicht unhöflich sein, aber ich muss zugeben, ich bin ein wenig irritiert. Meine...Partnerin und ich haben der Black Sun treu und nach bestem Wissen und Gewissen gedient und sind im Koornacht-Sternhaufen große Risiken eingegangen, um den Erfolg der Mission zu garantieren. Und doch trennt man uns jetzt und ein Mitglied der Maritima ist anwesend. Muss ich mir Sorgen machen? Hatte eigentlich nicht vor, neue Narben zu kassieren.“


Die schlanke Chiss baute eine Kunstpause ein, fuhr sich mit den Fingerspitzen an dem vernarbten Gewebe entlang und beugte sich ein wenig nach vorne, legte ihre Hände aneinander und drehte dann ihren Kopf in Richtung der anderen Frau. Ihr Gesichtsausdruck war beherrscht und verriet keine Anspannung, sie verhielt sich stolz, wie ein Profi, der gute Arbeit geleistet hatte, aber nicht arrogant oder übermäßig anbiedern. Nur Schwächlinge und jemand, der etwas ausgefressen hatte, schmierte dem Chef zu viel Honig ums Maul, und was für ihre alte Gang galt, galt gewiss auch hier. Verbrecherfürsten mochten sich mit Schmeichlern und Speichelleckern umgeben, aber sie respektierten sie niemals. Wenn Etara bei dieser Nerra einen guten Eindruck machen wollte, dann durfte sie nicht zu Kreuze kriechen, musste ihre Autorität anerkennen, ohne sich zu unterwerfen. Geduldig griff Etara nach dem Glas mit Brandy, leerte es in einem großen Schluck und lächelte dann, ihre roten Augen funkelten, als sie die Pantoranerin eingehend musterte und auf eine Antwort wartete, nun wieder entspannt zurückgelehnt.


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Nazaan war froh die enge des Schiffes wieder gegen den riesigen Werftraum tauschen zu können und zum ersten Mal seitdem er losgestapft war, drehte er sich um und blickte die angekündigte Kandidatin an. Chiss, etwa 1,7m, sehnige Muskulatur ließ sich durch die Kleidung erahnen, professionelle Haltung, keinerlei Auffälligkeit bezüglich verkürzter Muskeln oder eingearbeiteter Schonbewegungen, woraus folgte das sich das ehemalige Versuchskaninchen durchaus fit hielt. Zudem vermerkte Nazaan das ihre Augen zuckten, sie war eine Chiss und es war nicht einfach bei diesen Roten Pupillen eine wirkliche Bewegung wahrzunehmen doch mit ein wenig Übung konnte es jeder lernen und vermerkte ihre instinktive Suche nach Vorteilen oder Fluchtmöglichkeiten positiv. Der gigantische Yuzzem hatte bereits zwei Mitglieder dieser Spezies durch die Aufnahmeprüfung geleitet, von daher war offensichtlich warum Veir ihn hier haben wollte. Außerdem musste der Maritima natürlich sichergehen das es die ausgebildete Agentin nicht überlebte sollte man größere Ungereimtheiten feststellen. Mit einer Sicherheitsdistanz zwischen ihnen Schritt der Dunkle Berg um die Bechesmy herum, die Hände noch immer hinter dem Rücken verschränkt.

"Arme zu den Seiten ausstrecken, 5 Sekunden halten.", gab er als knappe Anweisung während er sich weiter um sie herum bewegte. Interessiert beobachtete er den Bewegungsablauf und suchte nach Unterbrechungen innerhalb der im Idealfall fließenden Bewegung. Es gab keine stellte der Yuzzem innerlich leicht zufrieden fest und blickte die Chiss nun wieder direkt an. Seine Reise hier her war also zumindest von der physischen Seite aus keine Sinnlose gewesen. Man musste die Bechesmy zwar noch im Feld und unter Einsatz des ganzen Körpers beobachten aber der Veteran maß sich an, die Erfüllung dieser Kriterien bereits durch diese Begutachtung abschätzen zu können.

"Bechesmy sie wissen warum sie hier sind?", eine rhetorische Frage dennoch wartete Nazaan darauf das die Chiss mit einem Nicken bestätigte. Sie konnte es nicht wirklich wissen... wie auch, war Mitgliedern dieser Ebene gar nicht bekannt was die Maritima wirklich war. Vielleicht hatte man den Namen schon einmal gehört, in Zusammenhang mit spektakulären Morden und natürlich bildete das einen Teil ihres Aufgabenspektrums ab, aber in der Realität reichte dieses viel tiefer...

"Sie sind hier um mir einen Bericht über die Mission nach Koornacht in ihren Worten zu geben, möglichst knapp und prägnant. Außerdem wird ihnen erlaubt Stellung zu ihrem Fehlverhalten auf Coruscant zu nehmen. Sie sind sich im Klaren darüber das sie gegen eben jenen Eid verstoßen haben der die Grundlage allen Arbeitens und Lebens innerhalb der Black Sun bestimmt und das trotz ihrer Erfolge innerhalb des letzten Auftrages dieses Vergehen alles andere überschattet."

Es war keine Frage die Nazaan stellte sondern ein Fakt den er aussprach. Er suchte nach etwas und würde nicht abreisen ohne es gefunden zu haben.

[Mittlerer Rand :: Bright-Jewel-System :: Ord Mantell :: Am Rande von Worlport :: Fort Garnik :: Reparaturwerft Dockbucht 22 :: An Bord der Violett :: Außenplattform] Nazaan, Spectre

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[Mittlerer Rand :: Bright-Jewel-System :: Ord Mantell :: Am Rande von Worlport :: Fort Garnik :: Reparaturwerft Dockbucht 22 :: Sitzecke] Kalea, Etara

Der Aufforderung nachkommend nahm Pateessa Etara platz während ihre Partnerin von Nazaan weggeführt wurde. Kalea war sichtlich wohler dabei wenn ihr der Riese nicht weiter über die Schulter schaute. Sie stand rangmäßig zwar auf einer Stufe mit dem Sub-Maritima, wahrscheinlich sogar einen kleinen Schritt weiter oben auf der Leiter aber einem "Ermittler" des Ba'vodu selbst widersprach man nur dann wenn man bereits in den administrativen Sphäre des Kartells Platz genommen hatte... eine Position die Kalea so bald eigentlich noch nicht antreten wollte. Ihr Blick heftete sich nun also wieder auf ihre Gesprächspartnerin. Etara, so der vermerkte Rufname, hatte eine durchaus positiv beschienene Akte in den Archiven des Kartells, Talente im Schmuggel und als Pilotin vorzuweisen, sie zeichnete sich außerdem durch kreative Lösungsansätze für gewisse Probleme aus. Kalea war schnell klar gewesen warum man es in ihr ermessen gelegt hatte wie genau die Zukunft der Chiss bei der Black Sun aussah. Der Subvigo wollte ihre Führungsfähigkeiten austesten und eine erste Evaluirung vornehmen, nachdem, laut Mallory, die Mission ein voller Erfolg gewesen war. Optisch machte sie auf jeden Fall den Eindruck genau zu wissen wie sie ihre gottgebenen Talente nutzen konnte und musste um zu bekommen was sie wollte. Tatsächlich schien sie alles verinnerlichte auch sogleich anwenden wollen und das charmante lächeln erwiderte mit einem etwas verschmitzten, belustigenden lächeln. Ihr war mehr als nur bewusst wie das Spiel funktionierte, dass tänzeln um die höher gestellten und kurz war die Pantoranerin versucht die hübsche Blaue ein wenig ins schwitzen zu bringen, schob das jedoch zunächst als Spielerei nach hinten und führte den Brandy an die Lippen während die Chiss begann.

Den Aufwand zu schätzen wissen. Wenn sie nur gewusst hätte wie genau sie die Situation der Pantoranerin gerade beschrieben hatte... bisher wirkte dieser ganze Kram auf sie vielmehr wie ein bürokratisches Spiel und nicht wie tatsächlich notwendig. Neue Mitglieder aufnehmen war das eine, etwas was sie durchaus gerne tat aber Evaluationen von Kartellmitgliedern... das war mehr Schreibtischarbeit als gut für sie war, soviel war ja schonmal sicher! Aufhorchen ließ Kalea das stocken bevor die Pateessa ihre Kollegin als Partnerin betittelte. Vielleicht war da ja etwas mehr als kollegiale Sorge die die Pateessa dazu brachte ihre Neugier so offen kund zu tun? Das Nazaans Anwesenheit auch bei der Chiss einiges in Bewegung gesetzt zu haben schien beruhigte Kalea fast schon, es bedeutete schließlich dass sie nicht die einzige war der die Mitglieder der Maritima nicht behagten. Sich die Lippen mit dem guten Alkohol benetzend, überlegte sie zunächst wie sie antworten sollte bevor sich die Pantoranerin einmal genüsslich mit der Zunge über die Lippen fuhr.

"Ich denke ihre Gedanken sollten bei ihnen und unserem Gespräch liegen und nicht bei ihrer Kollegin, Pateessa... oder soll ich sie lieber ihre Freundin nennen, wobei Partnerin da natürlich auch kein schlechter Ausdruck ist. Ein wenig neutraler und einfacher in eine beruflichere Richtung rückbar sollte es notwendig werden habe ich nicht recht?", sie schmunzelte bevor sie fortfuhr. "Ihnen wird bewusst sein dass, egal wie gut ihr letzter Auftrag auch gelaufen sein mag, hier ein weit schwerwiegenderer Fall für Bechesmy Spectre evaluirt wird."

Ein tiefes durchatmen und der Griff nach einem Gambaspieß folgten der recht nüchternen Aussage. Die Pateessa war aus Kaleas Sicht nicht hier um eine Lobeshymne auf ihre Freundin zu halten sondern um sich selbst zu präsentieren. Im Endeffekt würde alles gute zureden eh nichts nutzen, Nazaan hatte deutlich gemacht, das Kalea keinerlei Weisungsbefugnis im Fall der Bechesmy hatte, die aus Kaleas Sicht etwas mehr als nur unverzeihliches getan hatte indem sie wissentlich ein Mitglied ihrer Familie angegriffen hatte. In Kaleas Augen konnte sich die Bechesmy glücklich schätzen das Nazaan sie nicht auf der Stelle auf die Schlachtbank geführt hatte.

"Eigentlich sind sie schließlich hier um ihren Bericht abzugeben. Ein wenig beneide ich sie um die Möglichkeit die ihnen die Vigos geboten haben, eine Region die mir selbst sogar noch unbekannt ist. Sagen sie haben sie eigentlich Zukunftspläne Pateessa? Sich vielleicht schon einmal Gedanken darüber gemacht sich in der Black Sun wirklich einen Namen zu machen."

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Langsam umrundete sie der Riese und schien sie zu mustern. Seinem Befehl, die Arme zu heben kam Spectre unverzüglich nach. Es war wie beim IGD, er war ein Vorgesetzter und würde sich erklären, wenn er es für nötig empfand und die Aufgabe war auch keine wegen der man fragen musste. Also spannte sie die Bauch- und Rückenmuskulatur an und hob die Arme bis sie exakt im 90° Winkel abstanden. Wie oft sie diese Übung bereits gemacht hatte, ohne Gewicht, mit Gewicht, mit Waffe… unzählbar oft.

Wieder ging er um sie herum und fragte, ob sie wüsste, warum sie da war.

Kurz zögerte Sie, antwortete dann aber wahrheitsgemäß mit


„Sicherlich nicht in allen Punkten, Sub-Maritima
Nazaan.“

Natürlich wusste sie grundsätzlich warum sie auf Ord Mantell war, aber nicht warum der Hüne sie mit auf diese Plattform genommen hatte. Nichts verriet, ob sie mit dem Titel Maritima etwas anzufangen wusste.
Dann rückte Nazaan mit der Sprache heraus und die ehemalige Agentin musste schlucken. Sie antwortete daher nicht sofort, als sie aber begann, war die Stimme fest, kalt und emotionslos.


„Um den Auftrag und meinen Verstoß besser trennen zu können, werde ich ihn im Nachgang näher erläutern.

Unser Auftrag führte und von The Wheel nach Coruscant, wobei ein Zwischenstop in den Roche-Asteroiden eingeplant war, um benötigte Reparaturen an der Eisenheim vorzunehmen. Bei dem Kauf der Ersatzteile kam es zu einem kleinen Zwischenfall, bei dem Pateessa
Etara und ich einigen ortsansässigen Piraten klar machen mussten, dass es eine ungesunde Idee ist sich mit Mitgliedern der Black Sun anzulegen, egal wie hoch der Alkoholgehalt in den Getränken ist oder sie Aussehen.

Die restliche Reise in den Koornacht-Cluster war, mit Ausnahme des von Ihnen genannten Zwischenfalls, unauffällig.

Mit Hilfe der Tarnung der Anabell war es uns möglich auf der Außenhaut des Ziels zu landen, so dass der Auftrag von der Anwesenden R3-Einheit ohne Zwischenfälle durchgeführt werden konnte. Da wir noch nicht entdeckt wurden entschied Ad’ika
Mallory, dass wir im getarnten Modus noch eine Bestandsaufahme der Flotte der Yevethaner machen, damit diese von der Black Sun verkauft werden kann. Bei einer Notpause des Tarnschirmes in einem Trümmerfeld wurden wir entdeckt, das Enterkommando konnten wir jedoch abwehren.

Danach wurde entschieden, dass wir auf N’zoth landen um das Schiff auf Schäden zu überprüfen. Dabei entdeckten wir eine Gruppe Imperialer, die den Palast stürmten. Ad’ika
Mallory entschied, die Sache zu beobachten und dann die Sith zu retten. Ein Überleben ohne unsere Hilfe kann ausgeschlossen werden. Dazu gaben wir uns als Spionagetrupp des imperialen Geheimdienstes aus und studierten leicht veränderte Namen ein, sowie eine von mir erdachten Auftrag des IGD. Ad’ika Mallory übernahm die Rolle des Vorgesetzten. Die Täuschung gelang und wir nahmen die Sith und den Leutnant der Sturmtruppen an Bord und brachten sie nach Bastion. Lediglich einer der Sith entwendete auf einem der Zwischenstopps eine Rettungskapsel und setzte sich ab. Davon waren die übrigen Sith ebenso überrascht wie wir. Von Bastion flogen wir direkt nach The Wheel um hier her zu kommen.“

Sie machte eine kurze Pause.


„Mein Fehlverhalten in Coruscant war Folge einer emotionalen Überreaktion, die nicht entschuldbar ist. Mir ist bewusst, warum dieser Eid existiert und weshalb er nötig ist. Der Ausbruch tut mir sehr leid und ich bin sicher, es wird nicht wieder vorkommen. Die Kosten für die Genesung von
Mol wünsche ich zu begleichen, sofern mir dies nach diesem Gespräch noch möglich sein sollte. Ich rechne aber nicht damit.“

Die Chiss hatte nicht mit einer Wimper gezuckt, auch nicht, als sie mit dem letzten Satz aussagte, dass sie mit ihrem Tod rechnete, ehe sie noch deutlicher wurde. Dabei klang es fast als spreche sie über einen fremden Dritten.


"Wenn mir ein Wunsch gestattet sei: Bitte liquidieren sie mich nicht vor den Augen von Pateessa Etara. Ich möchte Ihr das ersparen."





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Zumindest ein kleiner Teil ihrer Anspannung fiel Etara von den Schultern, als sie von Nerra Rheym so höflich aufgefordert wurde, sich zu setzen, die Pantoranerin machte einen verbindlichen Eindruck, sie wirkte wie jemand, mit dem man vernünftig reden konnte. Gastfreundschaft war oft ein Zeichen dafür, dass sich jemand wichtig nahm und daran interessiert, was andere von ihm hielten, die Außenwirkung spielte bei mächtigen Kriminellen eine wichtige Rolle. Manche stellten demonstrativ ihren Reichtum auf protzige Weise zur Schau, andere, martialisch gesinnte Zeitgenossen schmückten sich und ihre Umgebung mit Waffen und Trophäen, und wiederum andere imitierten in Geschmack und Gebaren die galaktische Oberschicht, gaben sich formvollendet und kultiviert. Wie ein Verbrecherfürst sich in Szene setzte, verriet vieles über ihn, und im Fall von Nerra – oder Rin´na, Etara war sich da nicht ganz sicher – Rheym hatte die Chiss den Eindruck, dass ihre Gesprächspartnerin die angenehmen Seiten des Lebens zu schätzen wusste und einen gewissen Wert auf Komfort und Bequemlichkeit setzte. Der teure Brandy, die exotischen Speisen und die einladende Sitzgelegenheit, das war alles andere als spartanisch und den scharfen roten Augen der Schmugglerin entging nicht, dass sich die andere Frau deutlich entspannte, als Nazaan mit Spectre davon zog, die einschüchternde Präsenz des großen Yuzzem war ihr offenbar unangenehm gewesen. Spannungen und Rivalitäten? Auch das war in der Unterwelt nichts ungewöhnliches, besonders innerhalb von mächtigen Organisationen wie der Black Sun. Jeder wollte ein Stück vom Kuchen abhaben und sich nicht bloß mit Krümeln begnügen, Eifersüchteleien, Revierstreitigkeiten und schlichte persönliche Abneigung konnten zu blutigen Fehden führen. Die Chiss hatte das in ihrer Gang-Zeit selbst erlebt, meist lief es auf die Frage hinaus, ob die Anführer den Laden soweit im Griff hatten, dass diese Konflikte nicht eskalierten und die ganze Gruppe gefährdeten. Angesichts der Erfolge der Black Sun konnte Etara wohl davon ausgehen, dass das bei dem Syndikat der Fall war. Ob das ihrer Freundin eher helfen oder eher schaden würde? Spectre hatte gegen den Eid verstoßen, da konnte man nicht groß herumreden, aber es gab auch keine Regel ohne Ausnahme und die hübsche Kriminelle wusste, wie das Spiel lief. Wenn Mitglieder wertvoll und nützlich genug waren, drückte man auch mal ein Auge zu und ließ ihnen etwas durchgehen, jedenfalls beim ersten Mal. War die ehemalige Imperiale schon vorher negativ aufgefallen? Spectres Art war speziell, sie konnte anecken, aber...Etara wusste es nicht und konnte nur hoffen, dass es nicht so war und man diesen einmaligen Ausrutscher als Anfängersünde verbuchen würde. Etara wollte mit einer vorläufigen Einschätzung lieber vorsichtig sein, aber sie hatte das Gefühl, dass man mit Rheym ins Geschäft kommen konnte, aber Nazaan weitaus strenger war. Und mit ihm war die andere Chiss mitgegangen, was wohl aller Wahrscheinlichkeit nach hieß, dass er für ihren Fall zuständig war. Trotzdem, es konnte nicht schaden, sich mit der Etara gegenüber sitzenden Pantoranerin gut zu stellen, auch aus Eigeninteresse, denn sie half ihrer Freundin gewiss nicht, indem sie sich selber noch zusätzlichen Ärger einhandelte. Also ließ die hübsche Blauhäutige souverän ihren Charme spielen, entspannt zurückgelehnt betrachtete sie Rheym, die ihr einladendes Lächeln amüsiert, beinah verschmitzt erwiderte. Etara löste den Blick ihrer roten Augen nicht eine Sekunde von der anderen Frau, was dank deren Attraktivität umso einfacher war, und ihr Lächeln wurde ein wenig breiter, als Rheym sich genüsslich dem Brandy widmete, genauestens beobachtet von Etara. Ja, definitiv eine Genießerin, das steigerte die Sympathie ungemein. Die Pantoranerin war es gewiss gewöhnt, von Bewunderern und Schmeichlern umgeben zu sein, die versuchten, sie zu ihrem Vorteil zu bezirzen, also entschied Etara, ein wenig Abwechslung zu bieten, wartete aber erst einmal geduldig ab, wie die Antwort der Rin´na ausfallen würde. Rin´na, Nerra, wer blickte da eigentlich noch genau durch? Kriminelle liebten ihre Titel einfach, da schloss sich Etara nicht aus, aber wenn sie einen Credit für jeden selbst ernannten Piratenadmiral oder Schmugglerkönig bekommen würde, könnte sie schon lange im Geld schwimmen. Nun, es wäre wohl ziemlich unfair, wenn sie anderen Eitelkeit vorwerfen würde, mit was für klangvollen Namen die sich schmückten, war nicht ihr Problem, und außerdem hatte sie im Moment dann doch andere Sorgen.

Aufmerksam, aber nach außen demonstrativ entspannt und geradezu lasziv locker hörte Etara zu, als die Pantoranerin schließlich zu einer Antwort ansetzte. Trocken merkte die Rin´na an, dass sich die Chiss lieber auf das Gespräch mit ihr konzentrieren sollte, statt sich übermäßig Gedanken über das Schicksal ihrer Kollegin zu machen. Oder Freundin, falls das besser passte. Rheym wirkte ein ein wenig anerkennend. als sie scharfsinnig feststellte, dass „Partnerin“ ein überaus flexibler und damit gut gewählter Begriff war, der einen gewissen Rückzugsraum bot. Als Reaktion auf die angedeutete Frage und das implizite Lob lächelte Etara bloß vielsagend, strich sich eine Strähne ihres langen schwarzen Haars aus dem Gesicht und suchte den Blickkontakt, ihre Stimme wurde ein wenig rauer, behielt aber einen spielerischen, verlockenden Klang bei. Die Chiss zuckte lässig mit den Schultern, sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.


„Kollegin, Partnerin, Freundin...die Übergänge können bei mir durchaus fließend sein. Sagen wir einfach, ich bin eine sehr aufgeschlossene Person, Rin´na Rheym. Ist Teil meines Charmes, wissen Sie?“


Ein klein wenig frech wurde die Schmugglerin dann doch, sie schenkte der anderen Frau einen charmanten Augenaufschlag, beließ es aber dabei. Zu weit treiben wollte sie es auf keinen Fall und der ernste Hinweis, dass ihr klar sein musste, dass die Erfolge bei der jüngsten Mission zweitrangig waren angesichts von Spectres Vergehen, ließ sie rasch nüchterner werden, die ehemalige Imperiale würde sich einer harten und ohne Zweifel gründlichen Befragung stellen müssen. Etara nickte ruhig und warf einen kurzen Blick zur Plattform, auf der ihre Freundin stand und gerade beide Arme ausstreckte, wohl auf Kommando von Nazaan, der sie prüfend umkreiste. Mehr konnte sie leider nicht erkennen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass die beiden gerade miteinander redeten und sie hätte eine ganze Schiffladung Gewürze dafür gegeben, bei diesem Gespräch mithören zu können. Hoffentlich präsentierte sich Spectre gut und zeigte, dass sie einsichtig und für die Black Sun wertvoll war, ansonsten...Nein, sie musste sich konzentrieren, nicht vom Schlimmsten ausgehen. Eine kurze Pause, Rheym schnappte sich einen Gambaspieß und obwohl ihr Appetit sich in engen Grenzen hielt, griff auch Etara zu. Das schmeckte wirklich gut, unter anderen Umständen hätte sie die exotische Speise richtig genießen können, so aber blieb ein fader Beigeschmack. Höflich kauend lauschte sie, während die Pantoranerin erklärte, dass Etara hier war, um einen Bericht abzugeben, die Chiss spitzte die Ohren, als ihre Gesprächspartnerin davon sprach, welche Chancen die Vigos ihr bieten würde, bevor sie fragte, ob Etara schon Zukunftspläne hatte. Die hübsche Schmugglerin hielt einen Moment inne, biss ein Stück Fleisch ab und verschaffte sich so ein wenig Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen. Das klang nicht so, als würde ihr Hals demnächst auf dem Schafott enden, außer natürlich, die andere Blauhäutige spielte gerade ein sehr sadistisches Spiel mit ihr. Nein, den Eindruck hatte Etara nicht, und so antwortete sie nach der kurzen Pause ebenso glatt wie professionell, ihre Stimme klang sachlich und sie schmückte nichts aus.


„Nun, der Ablauf der Mission bis zum Umstieg auf die „Annabell“ auf Coruscant wird Ihnen bekannt sein, nehme ich an. Das ehemalige IGD-Schiff erlaubte uns, unbemerkt in den Raum der Yevethaner einzudringen und Kurs auf N´Zoth zu nehmen. Ich möchte dabei besonders unseren Techniker Sia´ku loben, er hat exzellente Arbeit geleistet. Nachdem unser eigentlicher Auftrag, die Sicherstellung der Überwachung der „Subjugator“, erfolgreich ausgeführt worden war, entschied Ad´ika Mallory, zusätzliche Informationen zu sammeln. Ich muss gestehen, ich hielt das für riskant, aber machbar, und so kam es dazu, dass wir Zeuge eines imperialen Angriffs auf die yevethanische Kommandozentrale wurden, angeführt von Sith. Wir ergriffen die Gelegenheit, Kontakte zum Imperium zu knüpfen und vielleicht in Zukunft Gefallen einfordern zu können, gaben uns als IGD-Team aus und transportierten die Überlebenden ohne Zwischenfälle nach Bastion. Die Täuschung war hauptsächlich dank der Arbeit von Ad´ika Mallory und Bechesmy Spectre erfolgreich. Mein Anteil bestand darin, die „Annabell“ trotz aller Gefahren sicher von A nach B zu fliegen, was mir, so stolz will ich sein, verdammt gut gelungen ist. Frei heraus gesagt, ich glaube, viele Piloten wären spätestens bei der kurzzeitigen Entdeckung unseres Schiffes durch die Yevethaner in Panik geraten, aber ich nicht. Die „Annabell“ hat keine bleibenden Schäden erlitten und steht der Black Sun einsatzbereit zur Verfügung, und das der fliegerische Anteil an diesem Erfolg daran gehört mir. Das Team hat trotz einiger rückblickend betrachteten eher unbedeutenden Konflikten, die bei so einer schwierigen Mission und dem Zusammenleben unter Stress auf engstem Raum wohl unvermeidbar sind, gut funktioniert. Vor allem wenn man bedenkt, dass es für uns die erste Mission in dieser Zusammenstellung war.“


Die Schmugglerin machte eine kurze Pause und lehnte sich ein wenig nach vorne, lächelte entspannt und suchte wieder den Blick von Rheymn, während sie langsam nach einer der Früchte von einem der Teller auf dem Tisch griff, diese betrachtete und dann genüsslich aß, für einen Moment schloss sie genießerisch die Augen.


„Ja, die habe ich, Rin´na. Ich habe Geschmack daran gefunden, für die Black Sun zu arbeiten, keine andere Organisation könnte mir jemals so herausfordernde Aufgaben geben und mich so reich belohnen. Ich bin Pilotin und Schmugglerin, das Fliegen liegt mir im Blut. Aber ich könnte mich steigern – größere Schiffe, größere Besatzung, und nicht nur bloß Transportaufgaben, sondern auch Piraterie. Ich hab da einschlägige Erfahrung und...Blut geleckt, wie man so schön sagt.“


Die weißen Zähne der Chiss blitzten in einem gefährlichen Lächeln auf und ihre roten Augen funkelten, als sie auf die Narben in ihrem Gesicht deutete. Etara hatte keine Angst vor Risiken und Gefahr und davor, sich die Hände schmutzig zu machen, aber sie war auch clever und hartnäckig und man konnte sich darauf verlassen, dass sie nichts Dummes tat, jedenfalls nicht in beruflicher Hinsicht.


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Der Bericht war reine Routine, aus Ad'ika Mallorys eingereichtem Bericht ging bereits der gesamte Hergang hervor und der Grund für diese Fragerei war nicht der der Informationsgewinnung. Hier ging es darum auszutesten in welcher Art von Mentalen Dilemma sich die Bechesmy befand, wie sehr sie die letzte Erlebnisse beschäftigten oder vielleicht sogar den Schlaf raubten. Das sie absolut nüchtern blieb und zumindest inhaltlich versuchte beides zu trennen zeugte von einer gewissen Professionalität, die Nazaan wenn er ehrlich war auch von einer ehemaligen Agentin in Imperialen Diensten erwartete. Nachdem Spectre also rekapituliert hatte wie sich die Mission aus ihrer Sicht, sachlich neutral, zugetragen hatte fügte sie die viel wichtigeren Zeilen an die sehr deutlich machten welches Problem hier bestand und somit Mallorys Angaben bestätigte: der Bechesmy war zu der Zeit des Angriffs emotional kompromittiert gewesen. Nazaan brauchte sich von hier an nur von seiner Intuition leiten lassen, Gespräche wie diese hatte er schon oft geführt. Das dabei in den meisten Fällen die Köpfe der befragten am Ende nicht mehr auf ihren Körpern zu finden war, war bedauerlich aber oft notwendig gewesen. Um also ein wenig Distanz zur Aussage des Bechesmys zu gewinnen wandte er sich mit dem Blick dem offenen Raum zu und achtete darauf die Agentin nur im peripheren Sichtbereich zu halten. Körpersprache sagte viel aus und jetzt sollte eine kleine Geschichte folgen.

"Wissen sie was die Maritima ist Bechesmy? Vielleicht haben sie einmal Geschichten darüber gehört, die Black Sun besäße eine ganze Armee von Attentätern die überall in der Galaxis zu jedem Zeitpunkt Attentate verüben können, so leise und ungesehen das es ihnen niemals jemand nachweisen kann... wie in jeder Geschichte steckt darin ein Funken Wahrheit. Wir sind keine Armee eher ein interner Verbund von Spezialisten der Black Sun, doch töten ist nur eine unserer Aufgaben. Wir sind die die den Kodex schützen, wir sind die die Abtrünnige Mitglieder höherer Gefahrenstufe jagen, foltern, verhören und liquidieren, wir sind die die dafür Sorgen das durch den Schwur alles im Einklang bleibt. Die Black Sun ist ein Dachgremium für unabhängige Kartelle und gigantische Verbrecherorganisationen, um zu funktionieren gibt es uns, das Schwert das über allen hängt. Vielleicht können sie nun eher ermessen warum ich hier bin."

Von hier an gab es kein zurück mehr. Ab jetzt konnte es nur zwei Varianten geben und Nazaan war auf beide vorbereitet. Er wandte sich wieder der Chiss zu und diesmal war seine Stimme durchdringend, schneidend, jedoch keinesfalls laut, untermalt von dem Blick eines Raubtieres der auf Spectre ruhte.

"Es liegt in ihrer Hand Bechesmy. Beantworten sie mir folgende Frage: Was war der Grund für ihre emotionale Überreaktion?"

Jeder Muskel in Nazaans Körper war darauf vorbereitet die Chiss zu zerquetschen sollte sie nicht ehrlich mit ihm oder mit sich selbst sein. Im war grob klar welche Ausbildung seine gegenüber genoss und welche Stärken sich durch ihren kleineren Körperbau ergaben, doch das Ende war wahrscheinlich beiden Individuen klar. Nazaan wartete bis Spectre fertig war bevor er die finale Frage stellte.

"Sind die bereit ihren Fehler zu korrigieren Bechesmy?"

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Oh die Frau hatte ein großes Ego, sie wusste sich ohne Zweifel in Szene zu setzen. Auf eine gewisse Art und Weise war es fast niedlich die kleinen Signale zu spüren die Etara sendete und Kalea war sich sicher dass die Frau glaubte sie würde hier die sein die führte. Ihr gefiel das, die Pateessa erinnerte Kalea ein wenig an sich selbst. Ein Freigeist, am liebsten nicht eingesperrt sondern auf Reisen im Weltraum oder an einem Ort wo etwas los war... so wie in ihrem kleinen traumhaft schönen InBlue wo sie hinter der Bar stehen und die ganze Nacht arbeiten und Geschichten laufen konnte. Ein Leben mit viel saufen, viel Sex, Drogen und allem was einem das Universum noch so bieten konnte. Jetzt jedoch musste die Pantoranerin einer Seite ihrer Position gerecht werden die sie immer gehasst hatte, diesem galanten, extravaganten bürokratischen Spielchen... nur diesmal von der anderen Seite aus. Wenn es früher darum ging zu erreichen was sie wollte hatte sie immer gerne gespielt. Jetzt jedoch empfand sie es als Last, ebenso wie den ganzen anfallenden Papierkram und die ewige Koordination, die immerhin durch diese Gespräche ein wenig aufgelockert wurde. Meist waren aber auch die langweilig... mit der Pateessa könnte es jedoch mal ein interessanterer Tanz werden. Engagiert war sie und die, aus Kaleas Perspektive, richtige Mentalität um etwas zu erreichen hatte sie auch. Lediglich die tatsächliche Nähe zu einer Eidbrecherin trübte in Kaleas Augen das fast strahlende Bild der Chiss die ihr gegenüber saß. Nachdem sie aus dem Sumpf der kleineren Kartelle und Teilorganisationen die die Black Sun bildeten ausgebrochen war, hatte Kalea zum ersten Mal gemerkt was diese Organisation so anders machte als all die Kriminellen Banden die sie vereinte. Sie gab jedem das was ihm Zustand, natürlich gab es einen Wettkampf um die Positionen von Vigos und Subvigos und keiner dieser Leute wollte seine Macht gerne verlieren oder teilen, aber die Manöver wurden andere, die Aufbauten wurden komplexer, die Pläne ausgeklügelter, oft plante man über Jahre und so brachte der Rat der Vigos durch ihr eigenes verlangsamtes Ringen um die eigene Position, ob freiwillig oder nicht, eine Stabillität die den Namen einer Familie tatsächlich rechtfertigte.

Das die Pateessa unweigerlich mit dem Blick immer wieder auf das obere Deck abschweifte, strafte ihre laszive Aussage ein kleines bisschen lügen und rief in Kalea fast einen Würgereiz hervor... es gab wenige die sie zu der selben untersten Stufe von Abschaum zählte wie Verräter an den Grundsätzen der Organisation in der sie nun offiziell fast 14 Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Sie würde jemandem wie der Bechesmy keine Träne nachweinen, selbst wenn da sowas wie Gefühle im Spiel gewesen waren, sie kannte die Krankenakte des Opfers...

"Nun Miss Etara, was ja ihr Kernname sein dürfte, sie scheinen von dem Erfolg und ihrer Leistung durchaus überzeugt zu sein. Was würden sie mir entgegnen wenn ich ihnen sage das die Black Sun nicht einmal in Erwägung gezogen hat ihnen Credits für ihre Mühen zurück zu legen?"

Sie ließ die Aussage fast beiläufig fallen, während sie sich einem der köstlichen Gambaspieße widmete, so als sei sie plötzlich, nach der Lobpreisung der Pateessa auf sich und ihre Fähigkeiten absolut nicht mehr an ihr interessiert. Diesmal spielte Kalea wirklich, langsam fing es an spaßig zu werden. Sie war weit ab von Nar Shaddaa, hier wusste nicht jeder Dritte wer sie war, daheim hatte sie niemals mit ihrem Titel gespielt, jetzt jedoch schien eine schöne Gelegenheit zu sein das zum ersten Mal auszuprobieren.

"Nun Pateessa es ist sehr freundlich von ihnen das sie mich jedesmal mit meinem Ehrentitel anreden, aber ich denke sie wissen wo ich stehe und ein Nerra genügt vollkommen. Der Subvigo und ich haben uns einige Zeit unterhalten und... sie dürfen ihren süßen Mund ruhig schließen... sind der Meinung das sie mit uns mit einem Haufen Credits im Schiff absolut nichts nützen. Ich denke es wird ihnen nicht entgangen sein das wir uns hier im Schatten eines Kreuzers treffen. Das ist nicht nur dem Umstand geschuldet das ich mich ungerne weit von meiner "Violett" entferne, sonder soll hier auch eine gewisse Symbolkraft haben. Sie werden bemerkt haben das es anders ist für die Black Sun zu arbeiten, nicht nur was die Vielfalt und Herausforderung angeht."

Bei den Stählernen Eiern des Imperators machte das Laune, so viel sogar das Kalea erneut einen Schluck vom köstlichen Brandy nahm bevor sie wieder in ihre Rolle schlüpfte... am Ende war sie wahrscheinlich so gut drauf das sie dringend mit jemandem schlafen musste um diese ganze Elektrizität loszuwerden. Sie würde Yal jemanden bestellen lassen...

"Wir wissen um ihre Geschichte und Vorlieben und da sie ja bereits bewiesen haben das Narben ihre Gottgegebenen Talente untermalen haben wir uns entschlossen ihnen ein oder zwei Schiffe auf Probe nebst Mannschaft zur Verfügung zu stellen."

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Stoisch hörte sich die Chiss die Erklärung des Befellten an und kommentierte das nicht. Es hatte ja auch gar keinen Sinn etwas dazu zu sagen. Ob sie ermessen konnte, warum er hier war? Sicher konnte sie das. Er war hier um sich eine Meinung zu Ihr und dem Fehlverhalten zu machen. Eine Meinung dazu, ob es sich lohnen würde, Ihr, der ehemaligen IGD-Agentin, eine zweite Chance zu geben. Dass er sie dabei lauernd ansah war ledigich ein Zeichen dafür, dass es genau einmal eine zweite Chance gab und diese war genau jetzt. Es war überdeutlich, dass eine falsche Antwort ihr Leben beenden würde. Ob sie eine Chance hatte den Sub-Maritima zu erledigen, bevor er sie kalt machte? Fraglich, aber selbst wenn, war der ganze Hangar voller Black Sun Mitglieder und dann waren da noch die Nerra und Etara. Nein, sie würde sich nicht wehren, wenn es so kommen sollte. Dann war es vielleicht besser so. Es gab auch keinen Grund zu lügen, auch wenn ihr der Grund für das Geschehene über die Maßen peinlich war.


Sie blickte zu Boden und sammelte sich, ehe sie wieder starr nach vorne blickte, sie sah den Yuzzem immer noch nicht an, das hier war ein Gericht und sie gab sich nicht die Blöße die Angst zu zeigen, die tief in ihr schlummerte. Sie wollte ihre frisch gewonnene Freiheit und alles was damit zusammenhing nicht verlieren, wollte Etara nicht verlieren. Aber die Sache mit Mol hatte ihr einiges gezeigt und sie hatte auf der Reise in den Kluster viel nachgedacht. Über sich, Etara und Ihre Zukunft. Etara war wie ein Wirbelwind, man konnte ihn nicht festhalten. Man konnte nur hoffen, dass er freiwillig blieb. Aber erbrauchte einen Raum, in dem er sich austoben konnte. Ihre Freundin hatte Spectre zwar nicht zu verstehen gegeben , dass Klammern dazu führen würde, dass Etara irgendwann ging, aber eine logische Betrachtung der ganzen Situation ließ keinen anderen Schluss zu.



„Die Überreaktion wurde durch meine mangelnde Selbstkontrolle im Hinblick auf die emotionale Bindung zu Pateessa Etara herbeigeführt. Ich war zu besitzergreifend und habe völlig die Kontrolle verloren. “



Sie schluckte.



„Im Klartext: Pateessa Etara und ich sind ein Paar. Als ich erfuhr, dass sie mit Mol geschlafen hat, bin ich... Ich bin froh, dass es doch so glimpflich ausgegangen ist, Sub-Maritima.“



Glimpflich war eigentlich total untertrieben, immerhin hatte der Zabrak länger im Krankenhaus verbracht. Es zeigte aber auch deutlich, was hätte passieren können. Sie rechnete mit allem. Anschreien, Kampf, einfach allem, aber der Yuzzem blieb völlig ruhig und stellte eine weitere Frage, die die Bechesmy ohne zu zögern beantwortete.



„Natürlich. Was soll ich tun?“



Es könnte alles sein, aber innerlich rechnete sie mit dem Schlimmsten. Etara. Sollte Sie zeigen, dass sie den Schwur, die Mitgliedschaft bei der Black Sun, mehr wert war, als die andere Chiss. Das konnte verschiedene Ausmaße annehmen, ein Mord nicht ausgeschlossen, auch wenn Spectre das nicht hoffte. Aber warum sollte die Black Sun Etaras Leben fordern als Preis. Die hübsche Schmugglerin war eine gute Einnahmequelle für die Organisation und hatte viele Talente. Andererseits…. Es lief Ihr kalt den Rücken herunter.






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Selbstbewusst, aber nicht arrogant, charmant, aber nicht anbiedernd, so wollte Etara gegenüber Nerra Rheym auftreten, und die Chiss fand, dass ihr das ziemlich gut gelang. Wenn man bedachte, dass sie trotz aller Sorge um Spectre eine spielerische Leichtigkeit in der Konversation aufrecht erhielt und zwischen den Zeilen sogar ein wenig mit der attraktiven Pantoranerin flirtete, konnte sie es sich selbst verzeihen, ab und zu einen kurzen, prüfenden Blick zu Spectre zu riskieren. Das fiel natürlich auf, darüber machte sich Etara keine Illusionen, und wahrscheinlich würde man es ihr nicht positiv auslegen, dass sie sich Sorgen um eine mutmaßliche Verräterin machte. Aber die clevere Schmugglerin war bereit, dieses Risiko einzugehen, und baute darauf, dass eine gewisse Grundloyalität gegenüber einem Teammitglied, mit dem man eng und erfolgreich zusammengearbeitet hatte und das nun aufgrund eines einmaligen Fehlers im Kreuzfeuer stand, auch durchaus vorteilhaft ausgelegt werden konnte. Wer ohne mit der Wimper zu zucken und beim kleinsten Anzeichen von Gefahr seine wichtigsten Kollegen ans Messer lieferte, erkaufte sich damit vielleicht das Leben, zeigte aber zugleich auch, dass er als Anführer nur bedingt tauglich war. Vertraute man jemanden, der sich nicht darum scherte, was aus denen wurde, die für ihn arbeiteten und seine Erfolge erst möglich gemacht hatte? Es gab Verbrecherfüsten, die so eine egozentrische Skrupellosigkeit zu schätzen wussten, wieder andere hingegen bevorzugten Kriminelle, die zusammenhielten wie Pech und Schwefel und wenn nötig für einander durchs Feuer gingen. Solang Etara nicht genauer einschätzen, zu welcher Sorte Rheym gehörte, ging sie davon aus, dass die Nerra zwar nicht im geringsten traurig sein würde, falls Nazaan Etaras Freundin tatsächlich für schuldig befinden sollte, aber ebenso nahm die hübsche Frau mit den roten Augen an, dass sie bereitwillig akzeptieren würde, wenn der Yuzzem Spectre verschonen sollte. Vorhin war deutlich geworden, dass Rheym der Sub-Maritima unangenehm war und sie wohl eine gesunde Furcht vor dem empfand, was passierten konnte, falls sie den Meuchelmörder verärgern sollte. So leicht, wie er ein Urteil über Spectre fällen konnte, war es ihm wohl nicht möglich, die Nerra zu liquidieren, aber der fellbedeckte Riese konnte ihr auf andere Weise das Leben zur Hölle machen. Also hing alles davon ab, was dort oben auf der Plattform entschieden wurde, Etara konnte lediglich versuchen, für eine gewisse milde Stimmung zu sorgen und ihr eigenes Gewicht als nützliche und zuverlässige Pilotin, die auf Spectre zählte, in den Ring zu werfen. Das war eine Chance, und diese Chance musste sie nutzen, ohne zu hoch zu pokern und alles zu verlieren. Also blieb Etara ruhig und entspannt, ließ sich auf das angenehme Gespräch mit Rheym ein und tat einfach das, was sie sonst auch tat, wenn sie sich einer schönen Frau gegenübersah. Vertraute Muster abzuspielen machte vieles deutlich einfacher, das galt auch für diese Situation. Die Chiss wölbte eine Augenbraue, als die Nerra ihren Kernname verwendete, es galt allgemein als unhöflich, das ohne Erlaubnis zu tun. Wollte die Pantoranerin sie provozieren, sie aus der Reserve locken? Es sah fast so aus, denn bevor sie sich scheinbar völlig desinteressiert an Etara ihrem Gambaspieß widmete, stellte ie hochrangige Kriminelle äußerst nonchalant eine Aussage in den Raum, in der jede Menge Sprengkraft lag. Die Black Sun, die Etara um ihren Lohn prellen wollte, und das nach all den Mühen und Gefahren. Ja, was sagte man dazu? Geschickt verhinderte Etara, dass ihr Ärger über die bloße Vorstellung, man könnte sie so nach Strich und Faden betrügen, nach außen drang, stattdessen zuckte die Pilotin demonstrativ mit den Schultern, ihre Stimme blieb unverändert ruhig, wurde aber ein wenig sarkastisch.


„Nun, dann würde ich sagen, dass die Black Sun – rein hypothetisch, natürlich – entweder verhindern will, dass Ihren Mitgliedern der eigene Erfolg zu Kopf steigt, oder, und das ist zugegebenermaßen eine sehr interessante Vermutung, das Syndikat glaubt nicht, dass eine so...banale materielle Belohnung das ist, was ich verdiene und will. Rin´na...wollen Sie mir etwa sagen, dass Sie etwas ganz anderes im Sinn haben? Und ja, nennen Sie mich doch bitte Etara. Alles andere ist so furchtbar...distanziert.“


Die letzten drei Sätze wurden begleitet von einem anspielungsreichen Lächeln und geradezu provozierend auffällig ließ Etara den Blick ihrer roten Augen über den Körper der anderen Frau wandern und biss sich leicht auf die Unterlippe, ganz so, als überlege sie, ob sie das unanständige Angebot annehmen sollte. Die Schmugglerin lehnte sich ein wenig zurück und rutschte ein wenig auf der bequemen Sitzgelegenheit nach hinten, als sie ihre langen Beine ein wenig streckte, der leicht versonnene Ausdruck auf ihrem Gesicht suggerierte, dass sie die Idee, sie auf andere Weise für ihre Dienste zu entschädigen, durchaus reizvoll fand. Wenn diese Frau herausfinden wollte, wie viel Druck Etara vertrug, konnte sie das ruhig tun, die Chiss hatte keine Angst vor diesem Tanz und fand sogar Gefallen daran, rhetorische Spitzfindigkeiten, spielerisches verbales Abtasten und verheißungsvolle Aussagen zwischen den Zeilen waren genau ihr Ding. Die schlanke Blauhäutige setzte dem ganzen die Krone auf, indem sie Rheym kokett zuzwinkerte, bevor sie wieder ein wenig ernster wurde und konzentriert zuhörte, was die Pantoranerin zu sagen hatte. Jetzt erfuhr sie auch, dass Rin´na wohl ein Ehrentitel war und als es hieß, dass das schlichte Nerra genügen würde, nickte Etara knapp. Der Subvigo? Das war noch einmal eine Stufe höher, jetzt wurde es richtig spannend und die Schmugglerin ertappte sich dabei, wie ihr tatsächlich ein wenig der Mund offen stand, als die andere Frau ihr mitteilte, dass die Black Sun der Ansicht war, dass Credits tatsächlich nicht das waren, das Etara zustand. Das Treffen im Schatten eines Kreuzers, die hohe Symbolkraft, der Hinweis darauf, dass es anders war, für das Syndikat zu arbeiten, das alles lief auf etwas hinaus und Etara war tatsächlich überaus neugierig, gespannt legte sie eine Hand an ihr Kinn, als Rheym eine Kunstpause einlegte, einen Schluck Brandy trank und dann endlich die Bombe platzen ließ.

Im ersten Moment traute die Chiss ihren Ohren nicht. Die Black Sun stellte ihr tatsächlich ein oder zwei Schiffe samt Mannschaft zur Verfügung, damit sie ihren Traum von Piratenleben verwirklichen konnte? Etara schaffte es, ein Pokerface zu behalten, aber in ihren Gedanken ging alles durcheinander und sie war sich nicht sicher, was sie davon halten konnte. Ihr Traum ging in Erfüllung, das war fast zu gut, um wahr zu sein, und mit einem gewissen Misstrauen suchte die aufmerksame Frau nach Hinweisen, dass sich Rheym gerade einen fiesen Scherz mit ihr erlaubte. Vielleicht tat sie das wirklich, aber die ganze Ansprache war zumindest glaubwürdig genug, dass Etara von ausging, dass die Pantoranerin tatsächlich die Wahrheit sagte, und jetzt brach sich ein ein genuin erfreutes Lächeln auf dem Gesicht von Etara Bahn, ihre roten Augen funkelten und eine leichte Aufregung, eine freudige Anspannung lag in ihrer Stimme.


„Mein eigenes Schiff plus Mannschaft...Nerra Rheym, damit kann ich in der Tat mehr anfangen als mit einem Haufen Credits. Hm, ja, das kann ich allerdings. Ich danke Ihnen und dem Subvigo, diese Belohnung ist mehr, als ich erhofft hatte. Aber, jetzt bin ich neugierig: Das hat nicht zufällig damit zu tun, dass Sie schon dem Bereich tätig sind, in den ich strebe? Sie sprachen von ihrer „Violett“, damit ist der Kreuzer über uns gemeint, nicht wahr? Sie sind Piratin. Eine Freibeuterin in den Diensten der Black Sun, mit ihrem eigenen Kreuzer. Oh, Sie werden mit jedem Wort interessanter, Nerra Rheym. Jetzt bedaure ich es richtig, dass ich so vorhin wohl falsch verstanden habe...ich habe Sie doch falsch verstanden, oder?“


Etara gönnte sich einen kräftigen Schluck Brandy, lehnte sich ein wenig nach vorne und huschte elegant etwas an die Pantoranerin heran, schenkte ihr ein gewinnendes Lächeln und strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht, während sie den Blickkontakt zu der anderen Frau suchte. Die Chiss log nicht, sie fand die Piratin tatsächlich höchst interessant und es konnte gewiss nicht schaden, ihr ein wenig näher zu kommen, damit sie ihr und Spectre wohlgesinnt war. Das war genau der richtige Gedanke und demonstrativ sah Etara zu ihrer Freundin hoch, bevor sie sich wieder Rheym zuwandte.


„Ich würde es natürlich vorziehen, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich bereits kenne und denen ich vertraue. Auch wenn ich immer offen für neue...Kontakte bin, weiß ich ein gut funktionierendes Team zu schätzen. Reden wir doch mal ganz offen, Nerra Rheym, denn alles hat seinen Preis, auch ein Leben. Und ich bin bereit, sehr, sehr viel anzubieten.“


Wenn die Pantoranerin nicht die letzten Jahre auf einem menschenleeren Mond gelebt hatte, und davon Etara mal aus, dann würde sie verstehen, was die Schmugglerin meinte. Es wäre nicht das erste Mal, dass Etara ihre Probleme auf diese Art löste und es würde auch nicht das letzte Mal sein.


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Sie wirkte halbwegs gefasst, fast ein wenig abwesend im eigenen Schicksal wie sie so komplett ins Leere starrte. Das sie genau benennen konnte wo ihr Balast lag, war schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, zwar der kleinere von beiden aber mehr als die meisten überhaupt schafften. Die gewählte Location war nicht die beste, so viele mögliche Augenzeugen und offener Raum aber man hatte ja darauf bestanden es hier stattfinden zu lassen. Sich nur wegen eines Seitensprungs zu solch einer Handlung hinreißen zu lassen war unprofessionell und schwach, dass gerade eine Chiss, die ansonsten Meister darin waren ihre Gefühle so zu verarbeiten das sie möglichst wenig Einfluss auf ihre Handlungen hatten, sich zu so einer Überreaktion provozieren ließ, war eigenartig. Vielleicht war die Bechesmy am Ende sogar so instabil das sie während des Trainings ausgemustert werden musste, so wie sie jetzt auftrat, sah Nazeen jedoch keinen Grund nicht weiter fortzufahren.

"Das erkläre ich ihnen wenn wir da sind, Bechesmy.", damit löste sich der Yuzzem aus seiner Haltung und winkte der Chiss zu ihn erneut zu begleiten. Zunächst durch die Gänge des Schiffes, Techniker und Personal vollständig ignorierend, dann durch eine sich zischend öffnende Andockschleuse in den Innenbereich der Anlage. Von hier aus steuerte der Riese einen Aufzug an der sie nach oben auf die windumspielte Plattform bringen würde, von der aus man das gesamte Tor der Landungsbucht überblicken konnte... oder eher das gewaltige im Aufbau hängende hängende Schiff. Als sich das Schott öffnete und das ungleiche Paar auf die Fläche entließ schlug ihnen ein starker Wind entgegen und es wurde merklich kälter, jetzt wo sie sich nicht mehr innerhalb des schützenden Schildschirms befanden. Am Geländer waren bereits zwei Blastech Sharpshooter V aufgebaut. Eines auf dem Boden für einen liegenden Schützen, dem bereits eine Decke ausgebreitet worden war, und eines fixiert am Geländer.

"Ich denke sie sind mit solchen Waffen vertraut? Machen sie es sich bequem und richten sie sich soweit ein. Die Grobe Linie zum Ziel sollte ungefähr stimmen."

Mit einer Geste unterstrich der Nazaan den höflich formulierten Befehl und machte sich seinerseits daran das am Geländer fixierte für ihn optimierte SS5 erneut zu überprüfen. Eigentlich unnötig hatte er beiden Waffen hier selbst aufgebaut und auch die Platzierung der Sofas darauf abgestimmt. Ein Blick durch das Visier zeigte ihm die Blaue Haut der anderen Chiss, der Pateesa die nicht wusste das sie beobachtet wurde und gerade einen Gesichtsausdruck machte wie ein Junges das zum ersten mal eine Beute bei einer großen Jagd niedergerungen hatte. Schließlich drehte er sich zu der liegenden Bechesmy und begann mit seiner Erläuterung.

"Ihr Auftrag ist klar: Pateesa Toshe'tar'anarada hat während ihrer Bechesmy-Zeit Credits der Black Sun unterschlagen und dabei einen weiteren Bechesmy getötet, sowie seinen Leichnahm verschwinden lassen. Die Aufzeichnung und Aussagen die das beweisen liegen uns erst seit kurzem vor und sprechen ganz klar für einen Verrat an den Prinzipien des Kodex der den ihren sogar noch überwiegt. Erschießen sie die Pateesa."

Nichts davon stimmte, alles war inszeniert und jeder einzelne Videobeweis war aufwendig gefälscht worden, selbst einem Profi dürften die Aufnahmen auf den ersten Blick absolut makellos vorkommen die man für Nazaan vorbereitet hatte. Die Sofas waren mit integrierten Hochleistungsmodulatoren ausgestattet die den Schuss des Scharfschützengewehrs auf eine unangenehme Kopfnuss reduzieren würden, augenscheinlich jedoch schien nichts an der Situation gestellt zu sein... außer natürlich dem Fakt das man Pateessa Narada absichtlich zu dem Gespräch mit Rheym gerufen hatte um sie dort zu platzieren.

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[Mittlerer Rand :: Bright-Jewel-System :: Ord Mantell :: Am Rande von Worlport :: Fort Garnik :: Reparaturwerft Dockbucht 22 :: Sitzecke] Kalea, Etara

Sie war ja wirklich ganz apetitlich... wie sich die Blaue Kalea anbot war nicht nur amüsant sondern auch durchaus reizvoll, hier jedoch stand professionelle Distanz im Vordergrund, vor allem dann wenn das ganze am Ende wirklich auf ein Arbeitsverhältnis hinaus laufen sollte. Bisher stand noch nicht fest wer genau das Monitoring der angehenden Ad'ika auf Probe übernehmen würde, Kalea war sich jedoch im klaren darüber, das sie zu dem Kreis gehörte aus dem gewählt wurde. Immerhin gehörte sie zu den wenigen hochrangigeren Nerras die die Rusty Reaver bereits selbst kommandiert hatten, seit sie überholt worden war.

"Ohne Sie in ihrer Euphorie bremsen zu wollen Pateesa, ein wenig Distanz, räumliche und geistige, halte ich derzeit noch für angemessen. Das unseren Angestellten der eigene Erfolg zu Kopf steigt wird oft durch frühzeitiges Ableben solcher Mitglieder verhindert."

Die Entscheidung des Subvigo versetzte die Pateessa tatsächlich in leichte Erregung, die den Kampf in ihrem inneren auch zu gewinnen schien, wandelte sich das anfängliche Pokerface nach und nach in ein Grinsen um, welches fast ein wenig ansteckend war. Gut die Frau war vorher Frachterpilotin gewesen, kein Wunder das sie sich über alle Maßen freute, endlich wurde ihr auch mal erlaubt in der Liga der Erwachsenen mitzuspielen. Es war schon niedlich eine Chiss Mitte zwanzig innerlich fast auf und abhüpfend zu sehen die auf ihre Situation nichts so ganz klar zu kommen schien. Kalea bemühte sich, wie sie fand mit Erfolg, ihre Neutralität bezüglich der ganzen Angelegenheit zu wahren auch wenn die überschwappende Freude kaum fernzuhalten war. Die Pantoranerin konzentrierte sich darauf sachlich auf die ihr gestellten Fragen zu antworten und sich möglichst wenig in den Glücksgefühlen der süßen Rotäugigen einwickeln zu lassen.

"Ich meinte schon genau das was ich sagte Pateessa, ein eigenes Schiff, eine eigene Mannschaft, damit sie sicher seien können das es kein Verprecher war. Mein Berufsfeld war lediglich insofern von Bedeutung um ihre Tauglichkeit zu beurteilen und seien sie versichert ich bin nicht die einzige die bei so etwas zurate gezogen wird. Außerdem viel mir, wie sie ja sehen, die Aufgabe zu sie zu informieren da ich derzeit aufgrund von technischen Forschungsarbeiten dazu gezwungen bin, hier auf dem trockenen zu sitzen und einen Haufen Büroarbeit zu erledigen. Nicht gerade eine meine Lieblingsbeschäftigung aber sei es drum, ich hoffe damit ist ihre Neugier für's erste befriedigt."

Dass das keinesfalls der Fall war konnte man der Chiss aus dem Gesicht lesen und so gern Kalea eine ungezwungenere Unterhaltung genossen hätte, war ihr offizieller Auftrag bisher noch nicht erledigt... danach vielleicht...

"Ich erinnere sie nochmal an das waren der Distanz Pateessa, mir ist absolut bewusst worauf sie hinaus wollen und ich tue einmal so als hätten sie dieses Angebot nicht laut ausgesprochen. Zur Klärung: ich bin keinesfalls gewillt einer Eidbrecherin auch nur in irgendeiner Weise den Rücken zu stärken und selbst wenn ich das wollte kann ich absolut NICHTS tun. Sub-Maritima Nazaan ist für die Rechtsprechung hier und niemand anders hat in der Angelegenheit etwas zu suchen oder mitzureden. Ein guter Rat für die Zukunft, wenn die Maritima involviert ist, dann seien sie still und seien sich ihres Status bewusst..."

Sie meinte was sie sagte, auch wenn sie die kleine Rüge in eine warme Stimmfarbe kleidete. Das die Blaue näher rückte war Kalea nicht unangenehm aber es gehörte hier derzeit nicht her.

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Die Antwort schien den Yuzzem zufrieden zu stellen. Zumindest hatte die Black Sun wohl entschieden, dass sie eine zweite Chance bekommen sollte. Auf dem Weg durch das große Schiff hatte die ehemalige Agentin dann genug zeit darüber nachzudenken.

Eine Prüfung Ihrer Loyalität also. Ein Auftrag wie der zu Beginn mit Mol fiel aus, es musst etwas sein was hier und jetzt stattfinden konnte. Und damit gab es nur eine Möglichkeit, die alle Anderen in den Schatten stellte. Würde sie Etara umbringen, wenn die Black Sun es anordnete. Die Frage war, würden sie den Befehl begründen und wie. Schließlich entschied sich die Chiss dazu Fragen stellen zu wollen, wenn es keine korrekte Begründung geben sollte.

Auf der Plattform angekommen schloss die Chiss einen Moment die Augen, um die Kühle des Windes zu genießen. Dann sah sie die beiden Gewehre, Blastech Sharpshooter V. Standardmodelle, gut auf dem freien Markt erhältlich und robust. Dafür war das optische Zielsystem nicht so genau auf große Entfernung wie sie es gewohnt war. Die Auflösung war zu schwach für die Attentäterin, die in diesem Punkt immer nur auf das Beste vertraute. Details waren wichtig und konnten den Unterschied zwischen Erfolg und Fehlschlag bedeuten.

Spectre nickte nur und legt sich hinter das Gewehr um kurz das Zielfeld zu lokalisieren. Die Sitzgruppe, wie sie sich bereits gedacht hatte. Dann nahm sie das Gewehr hoch, setzte sich zurück und zerlegte es erst einmal vollständig, nur um es gleich darauf wieder zusammenzusetzen. Dabei kontrollierte sie den Füllstand des Treibgases und die Ladung des Energiesticks. Alles war zufriedenstellend.


„Ich vertraue keinem Gewehr, dass ich nicht selbst zusammengesetzt habe. Andere machen Fehler.“

Kommentierte sie nebenbei. Spectre stand auf und drehte sich um, bewusst nicht in Richtung des Riesen.

„Ich benötige einen Probeschuss um die Abweichungen dieser Waffe feststellen zu können. Für einen direkten Schuss hätte ich eine mir bekannte Waffe nutzen müssen. Die Geräusche und den Lichtblitz wird man von unten nicht sehen können.“

Sie kniete sich ab und zielte auf eine der Aufbauten der Violet, der durch die Plattform, von unten gesehen, verdeckt wurde. Sie zielte, hielt den Atem an und drückte ab. Der Schuss war nahezu perfekt, das Ziel exakt 100m entfernt, der Wind direkt aus dem Rücken, trotzdem gab es eine kleine Abweichung von 0,3°. Nicht viel, aber auf eine größere Entfernung ausreichend. Das ganze wiederholte sich noch einmal um zu testen ob die Einstellungen stimmten. Zufrieden nickte die Chiss und. Sich wieder umdrehen justierte sie das Zielfernrohr und legte sich dann in Position für den entscheidenden Schuss.

„Haben Sie noch ein frisches Magazin hier, ich habe ungerne ein angebrochenes Magazin in der Waffe, man weiß nie was am Zielort passiert?“

Aber der Yuzzem verneinte und hab ihr schließlich den Auftrag. Konzentriert hörte Spectre zu, das Ziel war nicht überraschend und so schaffte sie es keine Miene zu verziehen. Die Begründung war ausschlaggebend für ihr weiteres Verhalten. Sie nickte langsam als der Yuzzem geendet hatte. Es gab Beweise für einen Verrat. Jetzt war nur noch die Frage, ob es nur ein Test war, oder Wahrheit. Wenn es ein Test war, dann würde der Yuzzem sie entweder aufhalten, oder am Zielort waren Sicherungsmaßnahmen installiert. Die Waffe, und da war sich die Chiss sicher war nicht modifiziert.

Während der Yuzzem sie beobachtet und sich ebenfalls an sein Gewehr stellte, richtete sich Spectre ein. Sie korrigierte noch einmal Ihre Position um auch wirklich gerade hinter der Waffe zu liegen und zielte. Die starke Windgeschwindigkeit von vorne war ein Problem, aber wenn man den richtigen Moment abpasste, durchaus berechenbar. Sie zoomte an Etara heran, die mittlerweile in ein entspanntes Gespräch mit der Nerra vertieft war. Leider hatte Ihre Freundin eine sehr lebhafte Köpersprache, so dass ein verfrühter Schuss durchaus daneben gehen musste. Zudem wollte sich zuerst die Umgebung genau ansehen und etwas Zeit gewinnen um in sich zu gehen. Es gab ein zurück. Etaras Gerede über Freiheit war nur eine Illusion, der die Schmugglerin sich hingab, das wurde Spectre schmerzlich bewusst. Die ehemalige Imperiale erkanntem, dass sie einen Befehlshaber gegen einen anderen austauschte. IGD, Black Sun, NRGD, Huttenkartell… es machte am Ende unterm Strich keinen Unterschied. Sie war eine Waffe, die andere benutzen würde. So war sie trainiert. Vielleicht war es besser so, für alle. Klare Verhältnisse schaffen. Dieses Freiheits- und Unabhängigkeitsgerede der hübschen Chiss war der Grund gewesen, weshalb sie erst in die Situation mit Mol gekommen war. Es war nicht so, dass sie die nähe und Zärtlichkeit mit ihrer Freundin nicht genoss, aber es war jetzt klar, dass diese keine Priorität besaßen. Es war eher wie Nahrung zu sich nehmen, wichtig aber man sollte im nicht mehr Bedeutung zumessen als nötig.

Es dauerte ein, zwei Sekunden, in denen Spectre ihre bald tote Freundin beobachtete, geschehenes Revue passieren ließ. Aber etwas stimmte nicht. Ohne den Blick vom Ziel zu nehmen, fragte sie deshalb nach:


„Der Schusswinkel ist nicht optimal, ich muss knapp über die Sitzgelegenheit schießen, die entsprechende Sicherheitsvorrichtungen enthalten könnten. Ist es mir erlaubt eine bessere Position zu suchen, oder geht es auch darum meine Zielgenauigkeit zu testen?“

Der Yuzzem zögerte leicht bevor er antwortete, wägte wohl ab, aber verneinte die Anfrage nach einem Positionswechsel. Spectre nickte leicht und begann zu zielen.

Sie hatte Etara jetzt einige Sekunden studiert und die Schmugglerin flirtete offensichtlich. In Spectres Kopf spielten sich verschiedene Szenarien ab, mit und ohne Sicherungen und wie sie diese umgehen konnte. Schließlich hielt sie den Atem an und drückte ab, Aber nicht einmal, sondern leerte das restliche Magazin auf die Chiss, immer dem zusammensackenden Körper folgend, jeder Treffer direkt in den Kopf. Es gab kein Zögern, keine weitere Frage, einfach ein Auftrag und den wollte sie zur Zufriedenheit des Subvigos ausführen.






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Unter anderen Umständen hätte Etara wohl richtig viel Spaß an dem Gespräch mit Nerra Rheym gefunden, die Pantoranerin besaß einen ganz eigenen Charme und dass sie ganz offenkundig über eine Menge Macht und Einfluss verfügte, steigerte ihre Attraktivität noch einmal. Etara hatte eine Schwäche für gefährliche, interessante Lebewesen, das wollte die abenteuerlustige Blauhäutige nicht leugnen. Geheimnisse und Abgründe machte andere erst richtig reizvoll, mit ein Grund, warum sie sie Spectre so sehr mochte, die ehemalige Imperiale schleppte reichlich Ballast mit sich herum und war sehr speziell, das machte sie in den Augen ihrer Freundin schlicht unwiderstehlich. Es war wirklich mehr als schade zu wissen, das diese dumme Geschichte mit Mol so hohe Wellen schlug, Etara konnte nur hoffen, dass sich die andere Chiss dort oben auf der Plattform nicht aus der Ruhe bringen lassen würde. Die Situation war definitiv verzwickt, aber mit ein wenig Glück würde es Spectre schaffen, diesen mysteriösen Sub-Maritima davon zu überzeugen, dass sie für die Black Sun schlicht zu wertvoll war, um sie wegen eines einzigen Fehlers zu bestrafen. Etara wünschte sich, irgendetwas tun zu können oder wenigstens zu erfahren, was dort oben auf der Plattform geschah, aber mittlerweile war diese so weit entfernt, dass sie kaum noch etwas erkennen konnte. Und ohnehin war es nicht ratsam, zu viele Blicke in diese Richtung zu riskieren, Nerra Rheym hatte recht verschnupft auf Etaras Sorge um die „Verräterin“ reagiert und es wäre definitiv nicht hilfreich, die Pantoranerin noch zusätzlich zu provozieren. Also tat die hübsche Schmugglerin, was sie am Besten konnte, entspannte sich und ließ ihren patentierten Charme wirken. Es half, dass sie sich wirklich riesig darüber freute, ein eigenes Kampfschiff samt Besatzung zu erhalten, das war nichts geringeres als die Erfüllung eines langgehegten Traums und Etara konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Zu gerne hätte sie diesen Triumph angemessen gefeiert, aber ihre deutlich sichtbare Euphorie erhielt einen Dämpfer, als Nerra Rheym ihre Charmeoffensive mehr oder weniger ignorierte und kühl darauf hinwies, dass sie eine gewisse Distanz zu wahren hatte und Etara gut daran tun würde, sich den Erfolg nicht zu sehr zu Kopf steigen zu lassen. Die Warnung war ziemlich deutlich und für einen Moment wurden die roten Augen der schlanken Chiss ein wenig schmaler, als sie die andere Frau prüfend ansah. Offenbar meinte es die hochrangige Kriminelle ernst und so nickte Etara ruhig und präsentierte ein glattes, verbindliches Lächeln, ihre weiche Stimme klang ein wenig ernster als zuvor.


„Natürlich, Nerra Rheym. Ich habe nicht vor, es zu vermasseln. Nicht nach all dem, was ich im Koornacht-Sternhaufen überstanden habe.“


Die Antwort fiel selbstbewusst, aber nicht übermäßig arrogant aus, Etara balancierte vorsichtig auf dem schmalen Grad zwischen Frechheit und Unterwürfigkeit. Sie würde vor dieser Pantoranerin gewiss nicht kuschen und ihr die Füße küssen – nun, zumindest nicht in diesem Kontext - , aber natürlich würde sie einem mächtigen Mitglied der Black Sun nicht den angemessenen Respekt verweigern. Schließlich hatte die clevere Verbrecherin keine Lust, als Rancorfutter zu enden oder auf ähnlich kreative – und unschöne – Art aus dem Leben zu scheiden, es gab noch so vieles zu erfahren und zu genießen. Also dämpfte sie ihren Enthusiasmus etwas und hörte aufmerksam und konzentriert zu, als Nerra Rheym betont sachlich erläuterte, was genau auf Etara zukam, sie meinte also tatsächlich, was sie sagte. Etara unterdrückte ein Lächeln und nickte knapp, die anderen Blauhäutige stellte klar, dass sie keineswegs die Einzige ihrer Art war, wenn es um die Beurteilung von für das Kommando über Schiffe in Frage kommenden Mitgliedern ging. Eine leichte Verärgerung darüber, sich um solch bürokratischen Kram kümmern zu müssen und mehr oder weniger festzusitzen, war nicht zu überhören, den Wunsch, wieder loszuziehen, um zwischen den Sternen auf große Plünderfahrt zu gehen, konnte Etara gut nachempfinden und das machte die andere Frau wieder sympathischer, Etara nickte zustimmend und ein wissendes Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, als sie Blicknotakt mit der Pantoranerin suchte. Einige Fragen waren definitiv noch offen und lagen ihr auf der Zunge, für den Moment aber wollte sie sich damit begnügen, was sie wusste.


„Scheint, als käme keine größere Organisation ohne Bürokratie aus. Ich muss gestehen, ich bin nicht fürs Büro geschaffen, aber solange ich nicht dazu abkommandiert werde, Unterlagen zu stempeln, bin ich mit diesem Angebot wunschlos glücklich. Was also an Neugier verbleibt, können wir gerne zu einem anderen Zeitpunkt befriedigen.“


Da war er wieder, der spielerisch-vielsagende Unterton in ihrer Stimme, aber im Moment schien sie damit bei Nerra Rheym auf Granit zu beißen, die Pantoranerin wirkte nun tatsächlich verstimmt und erteilte Etara eine klare Abfuhr, mit warmer Stimme, aber unmissverständlich warnte sie die Schmugglerin, dass sie keinerlei Absicht hatte, zu Gunsten von Spectre zu intervenieren und einen Konflikt mit den Maritima zu riskieren. Offenbar hatte sie in deren Angelegenheiten ohnehin keinerlei Handhabe, der Rat, bei allem was diese Gruppe anging lieber den Mund zu halten, ließ Etara frösteln. Hatte sie sich zu weit vorgewagt? In was für Fänge waren sie und Spectre geraten? Die Schmugglerin nickte und riskierte lieber keine dicke Lippe, aber sie musste sehen, ob mit ihrer Freundin alles in Ordnung war, doch just in dem Moment, als sie den Kopf drehen wollte, traf sie etwas. Ein heftiger, dumpfer Schlag, so plötzlich und intensiv, dass Etara keinen Laut hervorbrachte und ihr wurde schwarz vor Augen, schwach spürte sie, wie noch etwas ihren Körper berührte, dann verschwand alles in einer trüben, undurchdringlichen Finsternis...

Ebenso unvermittelt wie sie in diesen Zustand gefallen war, erwachte die Chiss wieder, sie fühlte sich wie gerädert und es fiel ihr unglaublich schwer, die Augen zu öffnen, nur gedämpft kamen Geräusche an ihr Ohr, das Rascheln von Papier. Etara kam sich vor, als würde sie unter Wasser liegen, versuchte, den Mund zu öffnen...Nur ein unverständliches Grummeln kam zustande und Etara musste alle Kraft aufwenden, um die Augen zu öffnen, das Licht kam ihr ungeheuer grell vor und sie blinzelte, schaffte es endlich, die Augen aufzumachen. Als sie versuchte, sich umzusehen, wurde ihr prompt schwindlig und schwach hob sie die Hand, fuhr damit über ihren Körper. Immerhin war sie noch angezogen, also schon mal ein gutes Zeichen, wobei es nicht das erste Mal wäre, dass sie unbekleidet und mit furchtbaren Kopfschmerzen an einem fremden Ort aufwachte. Langsam kehrte die Kontrolle über ihre Motorik zurück und sie schaffte es mit einem gedehnten Seufzen, den Kopf leicht zu heben und sich aufzurichten, prompt wurde der Schwindel heftiger und Etara hielt sich die Stirn, schloss kurz die Augen und erst als sie einigermaßen sicher war, sich nicht gleich übergeben zu müssen, öffnete sie sie wieder. Ein Raum, nüchtern eingerichtet...ein Büro? Etara drehte den Kopf – langsam – und erblickte Nerra Rheym, die mit größter Selbstverständlichkeit an ihrem Schreibtisch saß und...Akten durchging? Was war hier los? Ächzend richtete sich die Chiss auf und setzte sich, blickte fragend zu der anderen Blauhäutigen. Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, mischten sich Neugier, Sorge und trockener Humor.


„Also...also wenn Sie wollten, dass ich mich auf Ihr Sofa lege, hätten Sie mich nicht...was auch immer Sie getan haben. Aua...mein Kopf fühlt sich an, als wäre mir der Kreuzer auf den Schädel gekracht...Moment, das ist er aber nicht, oder? Ganz ehrlich, wäre eine super Erklärung. Ich akzeptiere aber auch andere.“


Das Sprechen fiel Etara noch ein wenig schwer, aber die Neugier überwog. Was zum Henker war da passiert? Und wo war Spectre, war mit ihr alles in Ordnung? Etaras Herz schlug schneller, aber sie zwang sich sich, ruhig zu bleiben, und blickte die andere Frau im Raum aus großen roten Augen an, noch ein wenig belämmert, aber dennoch nicht weniger aufmerksam.


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Eine Imperiale wie aus dem Lehrbuch: unflexibel, die eigenen Fähigkeiten über die aller anderen stellend, überschwänglich sauber. Sie erklärte Dinge anstatt sie nur zu tun, probierte anstatt zu rechnen. Alles Sachen die man korrigieren konnte wenn es soweit war. Für Nazaan war nur wichtig das sie Bechesmy schoss und damit bezeugen konnte das sie in der Lage war selbst persönliche Bindungen und Gefühle für die Integrität der Familie aufgeben zu können. Auf die Anfrage eines frischen Magazines reagierte der Yuzzem mit einem ablehnenden grummeln während er selbst durch das Gewehr das Ziel anvisierte. Wenn sie ein volles Magazin wollte, hätte sie nicht Probeschießen sollen, unnötige Ressourcen am Körper, typische Mentalität des IGD. Die Maritima sicherten sich zwar auch ab, jedoch auf eine komplett andere Art und Weise, besaßen sie immerhin etwas von dem nicht einmal die Geheimdienste wussten. Die Maritima war die Hand des Ba'vodu, doch eine Hand alleine war ineffizient wenn es kein Auge gab... beide waren sie wichtig, so unterschiedlich sie sich auch präsentierten. Er begutachtete ihre Haltung am Gewehr, sie würde sich melden bevor sie schießen würde, sollte sie zu lange warten würde Nazaan das ganze selbst übernehmen. Womit er nicht gerechnet hatte war die Fixierung auf eine hundertprozent akkurate Position. Verhätschelte der IGD alle seine Scharfschützen so? In der Realität brauchte es schon viel Zufall um seinen Punkt inmitten unter den gewieftesten Verbrechern der Welt zu finden. Die Maritima war gerade deshalb so gefürchtet weil sie in Situationen tötete die als schlichtweg nicht machbar betrachtet wurden. In denen die Natur meist einen Schutzschild darstellte der jeglisches Ziel dazu veranlasste einen Großteil seiner Schutzmaßnahmen fallen zu lassen... die Frau war eine Pateessa in einer Einrichtung in der das mitführen von einem Großteil an technischem Schnick-Schnack reglementiert war... ja die Frage war nicht dumm aber es war schon fast wieder so abwegig das die Blaue vielleicht witterte welches Spiel Nazaan spielte?

"Ihre jetzige Ausgangslage wird ihnen genügen müssen."

Die Blaue schien sich damit zufrieden zu geben. Gut. Schließlich drückte Nazaans Prüfling ab und feuerte solange bis das Gewehr keinen weiteren Plasmabolzen mehr her gab. Die Bewusstlose Pateessa war aus dem Sichtfeld hinter die Sofalehne gefallen wie angedacht. Anstatt sich jedoch vom Gewehr weg zu bewegen, wartete Nazaan und beobachtete die nun folgende Inszenierung: Zwei Wachposten, herbeigewunken von Rheym Namen die "Tote" bei den Füßen und schleiften sie aus ihrem Blickfeld, während die Nerra das Schiff betrat und schließlich die Sofas weggebracht wurden. Am Ende drehte er sich zur Bechesmy um.

"Ich darf sie zum Bestehen ihres Aufnahmeverfahrens begrüßen Pateessa auf Probe Spectre."

Er reichte der Kleinen Blauen die gewaltige Pranke.

"Sie haben sich in den Augen der Schwarzen Sonne höchstpersönlich rehabillitiert und sind ausgewählt zum Training als Kind der Maritima zugelassen zu werden. Sie haben mir immerhin bewiesen das sie für den Kodex selbst persönliche Bindungen lösen können, für ihren Verlust tut es mir Leid, sie werden aber damit Leben müssen, dass außer uns niemand den Kodex verletzen darf. Wir korrigieren diese Verletzungen, was jedoch bedeutet dass wir ihm noch mehr verpflichtet sind als alle anderen. Die Familie ehrt mit der Erhebung zum Pateessa zudem ihre Arbeit im Rahmen des Koornacht-Auftrages, der Status ist aufgrund ihres ersten Vergehens jedoch nicht fest."

Nazaan wartete kurz bevor er fortfuhr.

"Sollten sie sich dazu entschließen sich der Zweiten Hürde zu stellen, ist ein Quartier in der Violett für sie hergerichtet worden um sich auszuruhen und zu sammeln. Im Gegensatz zu allen ihren späteren Pflichten, werden sie die nächste Hürde alleine nehmen müssen. Ich werde ihr Ansprechpartner für alle Belange sein und bin ihr Vater für die Zeit der Ausbildung. Haben sie fragen?"

Darauf hinweisen das eine Erwähnung jeglicher Informationen die Nazaan Spectre heute mitgeteilt hatte, vor nicht-Maritima dazu führte das es ihr ähnlich gehen würde wie Pateessa Narada eben, würde der Yuzzem sie zum ende.

[Mittlerer Rand :: Bright-Jewel-System :: Ord Mantell :: Am Rande von Worlport :: Fort Garnik :: Reparaturwerft Dockbucht 22 :: Aussichtsplattform] Nazaan, Spectre

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[Mittlerer Rand :: Bright-Jewel-System :: Ord Mantell :: Am Rande von Worlport :: Fort Garnik :: Reparaturwerft Dockbucht 22 :: Sitzecke] Kalea, Etara

Der Moment als es passierte erschreckte Kalea weit mehr als sie gedacht hatte. Sie krallte sich in der Lehne fest als die zunächst noch quitschfiedele Chiss plötzlich einen ganzen Haufen Blasterbolzen gegendie Schläfe bekam. Kalea hatte mit einem einem einzelnen Schuss gerechnet und konnte sich gut vorstellen mit welchen Kopfschmerzen die Blaue erwachen würde doch zunächst hatte die Nerra noch ihren Part zuende zu bringen. Sie fand diesen ganzen Test sehr makaber und ihr war nicht einmal wirklich klar was Nazaan damit bezwecken wollte, doch es war gut wenn sie sich auf ihre eigenen Ratschläge besann und das ganze nicht weiter hinterfragte als unbedingt nötig. Also erhob sich die Pantoranerin, winkte die beiden Wachen herbei und ließ die Blaue davonschleifen. Sie würden sie auf einem Umweg über eine der Zugangsbrücken ins Schiff und damit in Kaleas Büro bringen, so das die beiden oben auf der Plattform nichts davon mitbekamen. So schlängelte sich Kalea also durch ihr Schiff, dem verhassten Schreibtisch entgegen und hoffte das die Pateessa nicht allzu lange brauchen würde um durch die drei oder vier Bacta-Spritzen die man ihr gleich verabreichen würde wieder den Weg zurück unter die Lebenden zu finden. Kurz nachdem Kalea Platz genommen hatte und mit den Akten der neuen Crew für die "Rusty Reaver" beginnen wollte, öffnete sich die Tür zu ihrem Quartier erneut und die Chiss wurde hereingetragen, vorsichtig, geradezu behutsam wurde sie auf dem Sofa in Kaleas Büro niedergelegt und ohne einen weiteren Ton verzogen sich der Rodianer und der Twi'leki wieder. In der Hoffnung das sie nur eine kurze Zeit Langeweile haben würde brütete Kalea die nächsten 15 Minuten über ihren bis ihre ein rascheln verriet das Pateessa Etara langsam wieder zu sich kam... wurde ja auch höchste Zeit!

Sie wirkte verständlicherweise desorientiert, schien mit sich kämpfen zu müssen und sie tat Kalea ein wenig leid. Sowas war keine angenehme Erfahrung und sie war niemals froher gewesen zu keinem Zeitpunkt Part in so einer Idee gespielt zu haben. Ein wenig dauerte es bis die entsetzte, besorgte, verwirrte Miene auch entsprechende Laute formulieren konnte. Der Kommentar über das Sofa entlockte Kalea ein grinsen, zu spät besann sie sich dem Posten der eisernen Chefin und dann war es eigentlich auch schon passiert und sie schob die Attitüde auf die nächste Reaktion hinüber. Kleine Fehler konnten eben manchmal einfach passieren.

"Nein es war nicht das Schiff, die Erklärung ist viel einfacher Ad'ika Narada, oder darf ich bei Etara bleiben? Sie wurden erschossen. Wie es scheint hat ihre Gefährtin ihren Status als Eidbrecherin überwunden, wobei ich für meinen Teil mir nicht sicher wäre dass das was sie jetzt ist so viel angenehmer ist... "

Kalea erhob sich und half der geschundenen Chiss auf, stützte sie auf dem Weg zu einem der Stühle und nam dann wieder ihr gegenüber Platz.

"Es tut mir leid, bevor ich sie entlassen kann müsste ich mit ihnen noch ein paar Formalitäten durchgehen. Mir ist klar dass das viel auf einmal ist aber ich würde ihnen gerne einigen Akten mitgeben, Leute mit denen sie sich vertraut machen sollten bevor sie das Kommando über die "Rusty Reaver" übernehmen um dort unter Beweis zu stellen das wir uns in ihnen als Captain eines Schiffs nicht geirrt haben... ich habe ein paar Schmerztabletten und etwas gegen Übelkeit hier... sie sehen trotz der konzentrierten Bacta-Spritzen noch nicht wirklich fit aus."

Die Chiss sah wirklich noch nicht gut aus... Maritima waren einfach echte Bastarde...

"Wie bereits kurz angeschnitten, ich darf sie bitten sich zu erheben. Im Namen der Familie in den Stand werden sie Pateessa Narada in den Stand eines Ad'ika erhoben. Sie haben bewiesen das sie ein wahrer Freund der Black Sun und eine treue Anhängerin unserer Sache sind. Um ihnen formell meine Glückwünsche auszusprechen."

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Langsam – äußerst langsam – wurden Etaras pochende Kopfschmerzen etwas weniger unangenehm und erlaubten es der Chiss, wieder klare Gedanken zu fassen und auszusprechen. Zwar fühlte sie sich noch immer so, als wäre ihr ein veritabler Kreuzer auf Schädel gefallen, und der Rest ihres Körpers schmerzte auch nicht gerade wenig, aber es wurde besser. Offenbar man der hübschen Blauhäutigen Bacta verabreicht, das Gefühl, wenn der heilende Stoff seine Wirkung entfaltete, kannte sie ziemlich gut. Vorsichtig streckte sich Etara ein wenig und bereute diese Entscheidung sofort mit einem gequälten Seufzen, bis sie wieder Luftsprünge veranstalten konnte, würde es auf jeden Fall noch eine Weile dauern. Immerhin war man so nett gewesen, die Schmugglerin halbwegs sanft auf das bequeme Sofa zu legen, das war mehr, als sie vom Schmugglermond gewöhnt war. Dort war sie einmal völlig verkatert in einem uralten Speederwrack aufgewacht, weil sie die Wirkung von exotischen Gewürzen, die dieser charmante Balosar ihr angedreht hatte, völlig unterschätzt hatte. Natürlich hatte der Mistkerl Datapad, Komlink und Credits mitgehen lassen, aber da er zuvor für so angenehme Momente gesorgt hatte, war Etara gnädig gewesen und hatte nicht versucht, den Dieb zu finden. Ohnehin war sie für Tage unfähig gewesen, mehr zu tun als völlig fertig im Bett zu liegen, nachdem sie es nach Hause geschafft hatte. Die junge Frau war hart im Nehmen, aber ihr Stoffwechsel eben auch nicht allmächtig. Was die Situation jetzt anging, konnte sie aber Gewürze oder Alkohol definitiv ausschließen, die Beulen an ihrem Körper rührten eindeutig von Treffern her. Blasterschüsse? Aber warum? Und, was noch wichtiger war, abgefeuert von wem? Es gab eigentlich nur eine Verdächtige, und dieser Gedanke behagte Etara nicht, überhaupt nicht. Hatte man Spectre gezwungen, auf sie zu schießen, als Treuebeweis? Die Kriminelle verkniff sich einen deftigen Fluch über die mütterlichen Vorfahren des Sub-Maritima, der mit ihrer Freundin auf dieser Plattform gewesen war. Dachte sie vielleicht gerade in die falsche Richtung und es steckte jemand anderes hinter dieser Aktion? Neugierig und verwirrt blickte sie zu Nerra Rheym und erhoffte sich Antworten von der Pantoranerin, die ihre Akten zur Seite gelegt hatte und sie nun prüfend musterte. Trotz ihres belämmerten Zustands musste Etara schmunzeln, als ihr freches Mundwerk der hochrangigen Verbrecherin ein verstohlenes Grinsen entlockte, offenbar hatte sie mit ihren Avancen doch nicht völlig auf Granit gebissen. Wohl auch ein bisschen in dem Bestreben, das zu überspielen, richtete die Nerra nun das Wort an Etara, kühl und höflich teilte sie ihr mit, was Sache war.

Die Chiss legte nachdenklich den Kopf schief und nickte angesichts der Frage, was die Art der Anrede ging, übertriebene Förmlichkeit war nicht ihr Ding. Moment, die Pantoranerin hatte sie gerade als „Ad´ika bezeichnet, den nächsthöheren Rang in der Hierarchie der Black Sun. Mallory hatte diesen Titel getragen und – so schien es – nun war Etara ebenfalls in diese erhabene Sphäre vorgestoßen. Das war dann wohl ein gutes Zeichen und die hübsche Blauhäutige lächelte und strich sich eine verirrte Strähne ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht, bevor sie mit den Schultern zuckte.


„Meh, ich sitze völlig plemplem auf Ihrem Sofa und wir sind allein, schätze also, Sie können mich nennen, wie auch immer Sie wollen, Boss. Solange Sie nicht anfangen, mir Kosenamen zu verpassen, denn dafür müssten wir erstmals was trinken und diese Kopfschmerzen vertreiben. Aua...lassen wir das Trinken, okay?“


Etara gab sich bewusst locker und hielt sich mit Fragen vorerst zurück, wenn Nerra Rheym ihr etwas mitteilen oder erklären wollte, würde sie das auch so tun. Die Chiss rieb sich die Schmerz und versuchte, aufmerksam zuzuhören, ihre Vermutung bestätigte sich. Spectre hatte also tatsächlich auf dieser Plattform abgedrückt und sich damit reingewaschen. Es war verdammt mies von den Maritima, sie auf diese Weise zu testen, die Gruppe wurde Etara dadurch nicht gerade sympathisch, aber musste zugeben, dass es wohl eine ziemlich effektive Prüfung war. Wenn man auf jemanden schießen konnte, der einem wichtig war, dann konnte man auf jeden schießen. Etara blinzelte und hob den Kopf ein wenig, als Nerra Rheym so freundlich war und ihr half, sich auf einen Stuhl ihr gegenüber zu setzen, erleichtert reckte sich Etara ein bisschen und straffte ihre Haltung.


Netter Test...Machen die so was öfter oder nur, wenn man Mist gebaut hat? Dann hat Spectre also jetzt keine Probleme mehr, die Vorwürfe gegen sie sind vom Tisch?“


Erleichterung ließ die Schmugglerin lächeln und ihre roten Augen funkelten, dann hatten sie und ihre Freundin nochmal verdammt viel Glück gehabt. Auch wenn es Etara ein wenig Unbehagen bereitete, dass die andere Frau abgedrückt hatte, konnte sie es ihr in dieser Situation nicht wirklich übel nehmen, sie hätte das wohl das gleiche getan. Hoffentlich ging der Sub-Maritima jetzt anständig mit ihr um und zollte ihr den Respekt, den sie verdient hatte. Die Gedanken an ihre Freundin musste Etara erstmal zur Seite schieben, denn Nerra Rheym ergriff wieder das Wort und entschuldigte sich, worauf Etara mit einen milden Handbewegung reagierte, sie würde schon nicht zusammenklappen. Demonstrativ richtete sich die Chiss ein wenig auf, ihr Gesichtsausdruck war ernst und konzentriert und ihr Blick lag ruhig und fest auf der Pantoranerin. Personalakten, um sich mit der Crew vertraut zu machen, bevor sie das Kommando übernahm. Der Satz elektrisierte die Blauhäutige und ihr kribbelte es in den Fingern, die Black Sun vertraute ihr also tatsächlich und würde ihr ein Schiff auf Probe überlassen. Das war die Chance, auf die sie so lange gewartet hatte, sie würde diese Gelegenheit nicht vergeuden. Als ihre Gesprächspartnerin ihr Schmerztabletten und ein Mittel gegen die Übelkeit anbot, schüttelte Etara höflich ablehnend den Kopf und sie antwortete, ihre Stimme war nun glatt und formell, aber nicht gänzlich frei von einem spielerischen Unterton.


„Danke, aber nein. Wenn ich jetzt was einwerfe, liege ich erst recht flach, wäre wirklich ungünstig. Ein Glas Wasser wäre nett...und lächeln Sie doch nochmal, Nerra, das hat so eine beruhigende Wirkung. Also, die „Rusty Reaver“? Was für ein Typ Schiff ist das und was ist seine Aufgabe?“


Etara, die kurz kokett gezwinkert hatte, bevor sie wieder sachlich geworden war, war äußerst neugierig und versuchte sich vorzustellen, was für eine Art Prüfung man für sie im Sinn hatte. Würde sicher nicht einfach werden, aber die clevere Verbrecherin hatte sich noch nie vor einer Herausforderung gedrückt und sie würde jetzt auch nicht damit anfangen. Es brauchte schon ein bisschen mehr als Blasterbolzen, um Captain in spe Etara aus den Socken zu hauen, dachte sich die junge Frau stolz und ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, man konnte sehen, wie die Blauhäutige wieder aufblühte und der Gedanke an ihr zukünftiges Kommando die Schmerzen vertrieb. Nun kam der formelle Teil, feierlich gebot ihr Nerra Rheym, sich zu erheben, Etara kam der Aufforderung prompt nach und stand aufrecht und stolz da, als sie zur Adi´ika ernannt wurde. Eine wahre Freundin der Black Sun und eine treue Anhängerin...und äußerst begierig darauf, vom Syndikat die Gelegenheit zu erhalten, noch weitaus mehr zu erreichen. Die Chiss freute sich, sie war stolz, und was wohl am wichtigsten war: Sie blickte optimistisch in die Zukunft. Freundlich nickte sie der anderen Frau ihr gegenüber zu.


„Danke, Nerra Rheym. Die Black Sun kann sich auf mich verlassen, ich bin erpicht darauf, mich meines neuen Rangs als würdig zu erweisen...und wenn dann auch noch ein eigenes Kommando raus springt, sag ich sicher nicht nein. Was jetzt? Muss ich nochmal einen Eid schwören, führen wir einen rituellen Tanz auf, feiern wir? Muss gestehen, meine letzte Beförderung war etwas...eilig, ich wurde quasi gleich im Anschluss zur Tür raus geschickt, also...keine Ahnung, wie der Rest abläuft.“


Etara lachte und nahm der Situation damit ein wenig die Anspannung, ein verstohlenes Grinsen zupfte an ihren Mundwinkeln, als die Nerra Rheym musterte. Was auch immer die Pantoranerin vorhatte, sie war dabei. Immerhin war sie nun ihr Boss, und mit dem Boss pflegte man am besten ein produktives Verhältnis. Ein sehr produktives Verhältnis.


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Auch Spectre beobachtete durch die Zielvergrößerung was bei der Sitzgruppe weiter geschah. Als sie Etaras Leiche sah, fühlte sie kurz in sich hinein, aber was geschehen war, war geschehen. Etara hatte sich das schließlich selbst zuzuschreiben, auch wenn sie die Zeit mit der hübschen Schmugglerin genossen, ja sogar geliebt hatte. Spectre war einfach zu gefährlich, selbst für Etara. Es hatte einfach nicht gut gehen sollen.

Fast zur selben Zeit erhoben sich die beiden Black Sun Mitglieder und Spectre nahm die Hand des Sub-Maritima in ihre zarte Hand als er ihr gratulierte. Dann fuhr Nazaan fort und eröffnete Spectre, dass sie Mitglied der Maritima werden sollte. Es war eine Auszeichnung, die sie entsprechend mit einem


„Danke, ich werden die Black Sun und sie nicht enttäuschen.“


Der Yuzzem fuhr fort und Spectre nickte. Natürlich würde sie auch die zweite Hürde bewältigen.

„Natürlich stelle ich mich auch der nächsten Aufgabe, Sub-Maritima. Ich würde mich dann auf das Quartier zurückziehen bis ich neue Anweisungen erhalte.“

Fragen hatte sie keine, denn noch gab es keinen Auftrag. Aber sie spürte, dass etwas mit ihr nicht stimmte, nicht in Ordnung war und wollte alleine sein.

Sie salutierte vor dem Yuzzem und begab sich ins innere der Violett. Kurz erkundigte Sie sich bei einem der Droiden nach der Lage des Quartieres und gibt dorthin. Als sie sich der Tür näherte, beschleunigten sich ihr Schritte unbewusst, bis sie schließlich fast rannte. Wie besessen hämmerte sie auf den Schließmechanismus und verriegelte die Tür hinter sich. Dann brach es aus ihr heraus und sie konnte die Tränen nicht mehr halten. Sie sackte in sich zusammen, zog die Knie heran und weinte. Weinte wegen dem was sie getan hatte, wegen dem Verlust, der sich jetzt wie ein Speer in ihr Herz bohrte. Bis zum Schluss hatte sie gehofft, dass er sie aufhalten würde wirklich abzudrücken, dass es etwas gegeben hätte, dass den Schuss blockierte.

Aber sie hatte getroffen und selbst ein kleiner tragbarer Schutzschildgenerator hätte nach der Salve nicht viel geholfen. Vielleicht ein größerer, aber das wäre wohl zu viel Aufwand für jemanden wie sie. Sie hatte Etara gewarnt, warum hatte diese nicht auf sie gehört? Die verschiedenen Stimmen in ihrem Kopf trieben sie immer weiter.

Du hast sie umgebracht…

Du bist der einzige der Schuld hat…

Du bist nicht fähig jemanden zu lieben…

Du kannst niemanden vor Dir schützen…

Sie fasste sich an den Kopf und zuckte unter den Einschlägen der vielen Worte zusammen, bis sie schließlich ruhig vor der Tür lag und einfach weinte. Alles was sie bewegte endlich losließ. Alle die Jahre hatte sie alle Gefühle weggesperrt…





Am nächsten Morgen war sie gerade dabei ihre morgendlichen Übungen zu machen, auch etwas das sie seit Etara vernachlässigt hatte, als es an der Tür klopfte. Sie unterbrach die Übung und öffnete die Tür.




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