Meiner Meinung nach ist das Rauchverbot übrigens zu restriktiv. Dem Staat steht es nicht zu, soweit in die Selbstbestimmung des Wirtes einzugreifen und es sollte ihm - besonders wenn es sich um kleinere Kneipen (*) handelt, die keine Möglichkeiten haben, Raucherbereiche einzurichten - selbst überlassen sein. Niemand wird gezwungen ode genötigt, in eine Raucherkneipe zu gehen. Im gleichem Atemzug (punch intended) weiß auch der Angestellte, wenn er anfängt, unter welchen Umständen er dort zu arbeiten hat (und da wir eine freie Wahl des Arbeitsplatzes haben, wird er dazu nicht gezwungen).
Eine Kneipe ist KEIN öffentlicher Raum, sondern Privatbesitz. Genauso wie ein Besitzer Leuten einfach so Lokalverbot geben kann, weil ihm "die Nase nicht gefällt", sollte er auch selber eine Entscheidung zu diesem Thema treffen dürfen.
Lustig auch, dass 2/3 Nichtraucher es nicht geschafft haben, in den vergangen 20 Jahren (um mal einen Zeitraum zu nennen), eine Nicht-Raucher-Kneipen-Kultur auf die Beine zu stellen. Und jetzt fangt mir bitte nicht mit dem absolut lächerlichen Argument an, die Raucher seinen daran schuld. Das ist erbärmlich...
Was nun das Rauchverbot in meiner Heimatstadt Bochum angeht - es gilt seit dem 1. Januar 2008 mit einer Übergangszeit bis zum 1. Juli 2008....es ist ein Witz. So gut wie keine Kneipe hat bisher das Rauchverbot durchgesetzt, sondern nutzt die erwähnte Übergangszeit gnadenlos aus. Sollte bis dahin keine gerichtliche Entscheidung gefallen sein (siehe Artikel), wird zumindest meine Stammkneipe das Rauchverbot - notgedrungen - durchsetzen.
Eine abschließende Bemerkung noch zu den angeblichen Erfolgen des Rauchverbotes bspw. in Großbritannien. Ich arbeite beruflich mit vielen Briten zusammen und sie erzählen mir gelegentlich von den "Erfolgen", von denen die Presse hierzulande mitunter so begeistert berichtet (und auch andere Stellen). Ds Kneipenleben hat sich vielerorts VOR (!) die Kneipe verlegt, wo mitunter entsprechende Anbauten (Zelte etc.) vorhanden sind. Auch wurde mir gesagt, das die Kneipiers durchaus Umsatzeinbußen hinzunehmen hatten. Es gab wohl auch einige Pleiten. Also nichts mit problemlosem Übergang.....soviel zu objektiver Berichterstattung unserer Political-Correctness-Presse.
(*) bei Restaurants sehe ich sogar einen Grund für eine restiktivere Anwendung eines Rauchverbotes. Ebenso für definitiv öffentliche Einrichtungen wie Bahnen, Bahnhöfe, Ämter etc......