Seit gestern läuft die 11te Staffel auf Pro7 (VORSICHT MASSIVE SPOILER):
WTF! Folge 1 ist einfach ein riesiger Resset-Button. Allen voran, dass man das Finale der letzten Staffel gleich mal als Vision abtut. Auf der einen Seite gut, denn mit dieser Pantemie-Story hat sich Chris Carter ziemlich an die Wand geschrieben, auf der anderen wirkt es natürlich absolut unschön und "Dallas"-mäßig. Auch ist die Alien-Verschwörung nun doch ne Alien-Verschwörung. Gefällt mir ebenfalls mehr als bei Staffel 6, wo plötzlich alles nur eine Regierungs-Finte hätte sein sollen. Schätze mal Chris Carter hat gemerkt, wie sehr er sich hier verzettelt und die Fans vor den Kopf gestoßen hat. Bin gespannt ob der Medien-Heini von der ersten Folge und dem Finale der letzten Staffel nochmal auftaucht.
Die Fortführung der Alien-Handlung gefällt mir eigentlich ganz gut. Die Aliens wollen unseren Planeten nun doch nicht besiedeln, weil ihn die Menschen zu sehr zerstörten. Nette Umweltmessage und erklärt, warum es 2012 nicht zu der in "Die Wahrheit" angekündigten Invasion kam. Allgemein gab es mit Trump, den Fake-News usw. viele kritische Anspielungen auf die Realität. Die "Wir besiedeln den Weltraum"-Fraktion mit dem neuen Raucher erinnert an "Interstellar".
Der alte Raucher ist natürlich auch mit von der Partie und will die Menschheit mittels Alien-Virus auslöschen. Erinnert von dem her etwas an einen klassischen Bond-Bösewicht. Nett der Twist, dass er Williams (der für Scullys Visionen verantwortlich ist) Vater sein soll.
Alles in allem wäre die Folge eigentlich sehr gut und die Richtung des Main-Plots gefällt mir weit mehr als in Staffel 6. Allerdings wirkt der "Visions"-Twist einfach zu gewollt und unschön, weshalb es Punkteabzug gibt:
6/10
Folge 2 hätte wohl eher "Ghost in the Machine" heißen sollen
. Dass die NSA verstorbene clevere Köpfe als "Software-Sklaven" nutzt war ziemlich abgefahren und erinnerte an den Nazi-Wissenschaftler in "Captain America 2". Trotzdem ist es natürlich schön so ein "Wiedersehen" mit Richard Langley außerhalb von Mulders Drogen-Visionen in der letzten Staffel zu haben. Auch wird der Plot mit der Fremde-Planeten-besiedeln-Fraktion aus dem Staffel-Auftakt kombiniert.
Nett, dass man die X-Akten wieder ausgräbt und man Skinner nach dem Auftakt nicht gleich wieder vertraut. Die Jagd auf Mulder und Scully inkl Angriff in ihrem Haus und am Friedhof ("Arbeiten Totengräber nachts?"
) hatte auch etwas. Kommt es mir übrigens nur so vor oder ist David Duchovny zwischen den Staffeln stark gealtert? Gillian Anderson finde ich dafür im Alter immer heißer
.
Alles in allem eine nette kleine mehr oder weniger Einzelfolge. Nicht so viele Highlight-Elemente wie der Auftakt, aber auch nicht so viele negative Kritikpunkte. Insgesamt bin ich mit den ersten beiden Folgen recht zufrieden und es ist schön wieder "Akte X" zu sehen:
Ebenfalls 6/10