[ST-Spoiler] Inhaltlich-kreativer Ideenaustausch zur Sequel Trilogie

@KdS

Volle Zustimmung zur emotionalen Einstellung und der daraus folgenden Interpretation bzw. Interpretationsspielraum.
Aber nicht nur die Filme an sich beeinflussen ja die Art und Weise, wie ich etwas empfinde sondern auch, was ich sonst noch so an Literatur/Filmen konsumiere. Und einer der Gründe, die dazu führten, dass ich an TLJ und TROS keinen Gefallen fand, war halt die Darstellung von Leia.

Letztlich ging es ja um die Idee, dass Leia rausgeht, um Kylo aufzuhalten und da unterliege ich halt der (positiven) Einschätzung, dass Kylo auch diesmal seine Mutter nicht hätte töten können und sie wahrscheinlich unter Arrest gestellt hätte, was imo eine elegante Lösung gewesen wäre.

Aber es war nun nicht so und von daher wird es ein reines Gedankenspiel bleiben.

Zum Thema Eltern noch eine letztes Begründung, warum ich das Engagement von Leia und Han so schlecht bewerte: im Roman zu TFA steht, dass Han seinen Sohn Jahre nicht gesehen hat und aus dem Dialog zwischen Han Leia (Warum soll ich das schaffen, ich bin kein Jedi-Aber Du bist sein Vater) habe ich tatsächlich interpretiert, dass zuvor keine Versuche seitens Han erfolgten, weil er sich der Erfolglosigkeit seines Unternehmens bewusst war. Irgendwo las ich auch (wahrscheinlich auch im Roman zu TFA, dass die Beziehung der beiden an Bens Fall zerbrach und sich jeder seither dem zugewendet hat, was er am besten kann. Was nicht heißt, dass es nicht zu Versöhnungsversuchen gekommen ist.
Aus Bloodline stammt die Information, dass Hans und Bens Verhältnis wohl immer schon sehr angespannt war. Dass Han und Lor ihn erkannten kann ja auch andere Gründe haben. Sicherlich hat Leia Erkundigungen eingezogen, was aus Ben geworden ist. Sie verfügte ja durch ihre Position über gute Kontakte, aber ich glaube nicht, dass es zu einem persönlichen Kontakt gekommen ist.

Aber natürlich ist die Zeit vor TFA noch ein großes schwarzes Loch, das hoffentlich mehr mit Informationen aufgefüllt werden wird, die ein paar Klarheiten bringen. Das wäre imo begrüßenswert.
 


Das unterschreibe ich so. Und sollte es dann tatsächlich so ausgestaltet werden, wie du es vermutest, dass es keine Versuche gab, Ben zurückzuholen, müsste ich meine Meinung nochmals überdenken, weil dann tatsächlich schwierig zu verstehen sein dürfte, dass man nach jahrelanger Resignation in E7 plötzlich Hals über Kopf versucht, etwas zu ändern (in Bezug auf Ben).
Allerdings (und das ist jetzt wieder out-universe, was ich eher ungern mache) kann ich mir vorstellen, dass sich die Autoren nicht die Möglichkeit entgehen lassen eine dramatisch gescheiterte Kontakt/Rückholaktion zu Papier zu bringen. Da könnte ein Autor doch einiges rausholen (dann aber bitte als Buch, nicht als Comic. Für die Story braucht es Innenleben)

Anderes Thema:
Was sich die Marketingstrategen rückblickend besser gekniffen hätten, wäre der Titel "Skywalkersaga" als Titel für die Episoden. Mir ist schon klar, dass man das brauchte, um diesen Bogen für abgeschlossen zu erklären und die Story von künftigen Filmen abzusetzen und bei der Episodennummeriereung in einem immer größeren Filmuniversum mit Filmen davor, danach und zwischendrin eine gewisse Sinnhaftigkeit zu erhalten.
Aber da nun mal keine Skywalker den letzten Schlag setzt, gibt das zu viel Angriffsfläche. Das war mMn ein Fehler.

Grundsätzlich frage ich mich, ob man mit Reys Herkunft die Rückkehr Palpatines einfach etwas runder machen wollte oder ob man einfach nur überraschen und nicht das Absehbare machen wollte. Denn hätte man aus Reys Vater den einzig lebensfähigen aber machtlosen Klon von Anakin gemacht (auch ein attraktives Kloner-Ziel, da er das Wesen mit den höchsten Midi-Werten war), hätte man das Problem mit dem Titel umgangen. Als Bonus hätten wir in den Szenen mit Reys Vater Hayden Christensen wiedergesehen. das hätte den einen oder anderen Fan vielleicht doch emotional noch mitgenommen. Rey hätte trotzdem Furcht vor ihrer dunklen Seite haben können und am Ende hätte Bens Tod ihre Machtfähigkeiten "ausgebrannt" (passiert halt bei Machtzwillingen, das weiß man doch). Der Film hätte dann übrigens "Das Erlöschen der Macht geheißen"... :-D
Somit wäre die Geschichte der Macht-Skywalker zu Ende gewesen.
In der letzten Szene hätten dann ein paar Rebellen auf Exegol zwei von Lukes Schüler aus dem Karbonit geholt, die dort gefangen waren, um Nachschub für weitere (gescheiterte) Klonexperimente zu liefern. Jacen Syndulla und meinetwegen einer kleiner Grüner...
Die hätten dann Lukes Erbe weitergeführt.

Keine Ahnung, warum der Text bei mir in blau erscheint. Ich wollte es jetzt noch ändern, aber es funktioniert nicht....
 
@KdS

Du hast irgendwie einen Link draus gemacht, deshalb ist er blau...

Aber die Gelegenheit, eine gute Geschichte aus Bens versuchter Rettung zu machen sollten sie sich nicht entgehen lassen. Dann müsste ich meine Einstellung revidieren.

Deine Idee mit der Anakin Klon Tochter finde ich ziemlich genial. Und Palps wäre in gewissem Sinn ja tatsächlich der Schöpfer. Das wäre eine spannende Kombi gewesen, die das Ganze ziemlich aufgemischt hätte.
 
@Raven Montclair
Danke für den Hinweis. Ich bekomme es aber irgendwie nicht rückgängig. Na ja, seis drum.

In einem anderen Thread (oder hier vor ein paar Seiten?) hatte ich ja schon mal angemerkt, dass der Rey-Retcon noch einen Joker hat: Reys Mutter. Sie ist ein weiteres "gescheitertes Experiment", nur weiß niemand mehr, (oder alle, die es wissen überleben nicht) wer der Spender war. Nur wir, die Zuschauer/Leser etc. erfahren, dass es Anakin war.
Aber als ich das schrieb, hatte ich noch spekuliert, dass Gideon eine geheime Klonbasis hat, in der all die gescheiterten Expermimente eingesperrt sind, eben zu diesem (TM) Zeitpunkt auch Reys Eltern.
 
Stattdessen schriebst Du „dass Han und Leia besser mal kein Kind in die Welt gesetzt hätten“. Was für mich keinen großen inhaltlichen Unterschied ausmacht, als dass Du diese Implikation jetzt glaubhaft in Gänze zurücknehmen könntest.

Ich möchte auch gar nicht zurücknehmen, was ich geschrieben habe, sondern nur darauf hinweisen, dass du den Kontext berücksichtigen solltest, in dem ich diese Aussage getätigt habe, da sie andernfalls verfälscht wird – insbesondere, wenn du zu einer deutlich schärferen Formulierung greifst als ich das getan habe.
Und davon kann ich mich sehr wohl distanzieren, wenn ich das will! ;)

Könntest Du das erläutern, Vanillezucker? Ich kann Dir gerade nicht folgen.

Du hattest geschrieben, dass meine Kritik nichts sei, was in deinen Augen SW „weiterhelfen" würde.
Entweder ist das ein Tippfehler gewesen, oder du bist wirklich der Meinung, dass man Kritik nur soweit äußern darf/sollte, wie sie von anderen Fans/dir noch als hilfreich und der Sache dienlich wahrgenommen wird.
Und das ist halt nichts, woran ich mich gebunden fühlen möchte...daher mein etwas flapsiger Kommentar mit dem Entwicklungshelfer. Nichts für ungut :)

Hmm...also ich bin schon der Meinung, dass das Ganze plausibel erscheint....
Das war also nie eine Option. Für solch einen persönlichen Mutter-Sohn-Arc hätte man im Grunde genommen den ganzen Charakter des Kylo Ren umschreiben müssen bzw. man hätte eine andere Carrie Fisher gebraucht.

Ich kann die Filme durchaus so nehmen wie sie sind und finde sie auch gar nicht durchweg misslungen. Trotzdem gibt es Punkte, die mir in ihrer Darstellung einfach nicht zusagen und da ändern auch nachträgliche Umdeutungsversuche nichts, weil sie in meinem Fall zu weit weg sind von dem, was ich mir von der ST gewünscht hätte – zumindest in Hinblick auf Leia.

Ich bin jetzt nicht untröstlich deswegen und hab auch kein Interesse daran, anderen ihre Freude an den Filmen madig zu machen. Also nicht falsch verstehen. Umgekehrt muss ich mir aber auch nicht deine Sichtweise aufzwingen lassen, schon gar nicht, wenn sie auf der Prämisse fußt, dass sich Leias Rolle angeblich "schlüssig" aus ihrem Charakter ergibt. Diese Argumentation ist nämlich nichts weiter als ein Zirkelschluss, weil es ja gerade ihre Charakterdarstellung innerhalb der ST ist, die ich kritisiere.

Du kannst das natürlich gerne anders sehen, ich finde es aber keineswegs plausibel, dass sich ihr Charakter ausschließlich in dem von dir skizzierten Rahmen entwickelt haben kann, um in-universe noch als glaubwürdig durchzugehen.
Da hätte es gewiss noch andere und mMn eben deutlich spannendere Möglichkeiten gegeben, da reicht es schon, wenn man sich auf ihre Anfänge in ANH rückbesinnt, in denen sie ebenso mutig wie spitzzüngig vor keinerlei Gefahren zurückschreckt und Tarkin und Vader selbst dann noch konfrontativ die Meinung geigt, als sie mit dem Rücken schon längst zur Wand steht.
Ich habe daher keine Ahnung, warum du der Meinung bist, ein aktiveres Wesen als jenes, das in der ST gezeigt wird, sei in Leia von vornherein nie angelegt gewesen. Verglichen mit ihrem Bruder war sie (gerade) anfänglich sogar die deutlich forschere Person.

Außerdem war Leia schon immer eine Figur, die eine Konfrontation nicht unbedingt gesucht hat. „Nein, Luke. Wenn er deine Nähe spüren kann, dann musst dich ihm entziehen!“ Leia hat wohl schon immer auf eine günstigere Gelegenheit gewartet, wenn es um unangenehme Konfrontationen ging. Dass sie sich jetzt nicht mit ihrem unberechenbar wirkenden Sohn verabredet, wenn ihre Leute vom Widerstand sie noch so lange wir möglich brauchen, kann ich tatsächlich aber auch nachvollziehen.

Gut, du kannst das nachvollziehen. Ich hingegen finde es ein bisschen weit hergeholt, eine Analogie zwischen diesen beiden Situationen herstellen zu wollen, die sich bei genauerem Hinsehen grundlegend voneinander unterscheiden.
Zu Vader hatte Leia niemals einen persönlichen Bezug, für sie war er stets nur die massenmordende Schreckgestalt, die unter anderem auch ihre Heimaltwelt auf dem Gewissen hatte.
Ben hingegen war ihr Sohn, mit dem sie sich emotional auf einer gänzlich anderen Ebene verbunden gefühlt haben muss, folglich scheint es mir auch nicht komplett aus der Luft gegriffen, ein an diese Ausgangslage angepasstes Verhaltensrepertoire von ihr zu erwarten, das über „Abwarten und Tee trinken" hinaus geht.

Mir ist aber klar, dass man ihr Handeln mit ausreichend gutem Willen auch ein Stück weit versöhnlicher interpretieren kann - und da finde ich deine Überlegungen durchaus interessant! :)
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich mit einem anderen Story-arc rund um ihre Person dennoch glücklicher gewesen wäre. Muss es aber auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Etwas, was mir selbst gar nicht bewusst aufgefallen ist, bis ich es heute wo gelesen habe:

Reys Verlust ihrer Familie in TFA:
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Reys drohender Verlust ihrer neuen Familie verkörpert von Chewie, der auf einem Schiff aus ihrem Leben zu entschwinden droht:
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Kein Wunder, dass dieser Augenblick in Rey viel Angst triggert, und sich verstärkt durch die Provokation von Kylo dann als wütende Macht-Blitze manifestiert. Eine eigentlich sehr gelungene und passende Parallele, welche die bewusste Szene in TROS für mich nochmal aufwertet. Dadurch wirkt ihre emotionale Reaktion wirklich passender und begründet, da sie sich mit einem Kindheitstrauma konfrontiert sieht. Ziemlich cooles Detail! :thumbsup:
 
Für konkrete Handlungsstränge fehlt mir heute die Zeit.
Was mir jedoch allgemein an der ST missfällt, sind die vielen Themen und Personen, die teilweise nur grob angerissen werden.

So hätte ich Finn und das Thema "desertierende Sturmtruppler", Widerstand der Deserteure gegen die Erste Ordnung, Sklaven- und Waffenhandel stärker herausgestellt. Canto Bait war dazu weniger geeignet.

Kylo und Rey, das Machtband....davon hätte ich gerne noch viel mehr gesehen.

Ein Zusammenspiel von Han, Luke, Leia und Lando wäre toll gewesen. Noch einmal um der alten Zeiten willen und dann ist auch gut damit. Stattdessen agierten sie getrennt voneinander, mal mehr mal weniger konsistent.

Erste Ordnung, Republik, Widerstand....das hätte plastischer und raumgreifender dargestellt werden können. Hier ist die PT Vorbild.

Ich hätte tatsächlich Rey zumindest kurze Zeit der dunklen Seite zukommen lassen.

Palpatine...sein musikalisches Thema bei Snoke als Ankündigung ist etwas wenig. Da muss mehr sein als der Fließtext am Anfang.

Mehr fällt mir spontan nicht ein.
 
Beim Durchstöbern von YouTube bin ich auf folgendes Video gestoßen:


Ich hoffe, der Thread ist passend für das Thema. Ich finde es ganz interessant wie der Macher herausarbeitet wie sehr die Sequels eine Anti-Trilogie zu vielen Dingen sind, die klassisch für Star Wars sind.

Grüße,
Aiden
 
Ich hoffe, der Thread ist passend für das Thema.

Leider nicht ganz - ich hatte den Thread damals gegründet, damit nur in-universe diskutiert wird und Disney/Lucasfilm/Castingprozesse etc. außen vor gelassen werden, da es dafür schon genügend Threads gibt. Siehe Thread-Einleitung:
Ich möchte hier nun eine Plattform dafür schaffen, den Kopf von den weltlichen Hintergründen der Filmproduktion frei zu machen

Ich bitte für den Austausch über Disney/Lucasfilm/Personalien u.ä. die bereits bestehenden Diskussionen zu nutzen.
Die Idee dahinter war, dass ich und viele andere es leid waren, immer in hitzige Disney-Diskussionen abzudriften, wenn man nur was zur Handlung der Filme diskutieren wollte und immer wieder Argumente à la "weil Disney es so wollte" kamen, die den Austausch über die Filmhandlung (wie bspw. Gedanken zu Beweggründen eines Charakters o.ä. in-universe) verwässerte und leider bei vielen für Frust sorgte.

+++

Ich hab mir mal den Anfang des Videos angeschaut und bin immerhin dankbar für den ruhigen Tonfall, der nicht ins Hetzerische verfällt. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider nicht ganz - ich hatte den Thread damals gegründet, damit nur in-universe diskutiert wird und Disney/Lucasfilm/Castingprozesse etc. außen vor gelassen werden, da es dafür schon genügend Threads gibt. Siehe Thread-Einleitung:

Oh. Dann entschuldige ich mich natürlich und hoffe, ein zuständiger Moderator verschiebt meinen Beitrag in einen passenderen Thread. Danke für den Hinweis.

Grüße,
Aiden
 
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