Tagespolitik allgemein

Pegida-Teilnehmer sind ja nicht einfach nur unzufriedene Bürger, sie sind Pegida und tragen die Politik mit. Das kann man von muslimischen Mitbürgern wohl kaum sagen, die haben nicht einen gemeinsamen Schlachtruf, da gibt es keine fassbaren Veranstalter, es fehlt das was sie homogen machen würde. Dass darunter Menschen sind, die stille Akzeptanz gegenüber den Verbrechen üben, denke ich auch aber gleichzeitig gibt es eben auch viele, die das nicht so sehen. Wir haben keine Märsche von hunderttausenden wo wir auf Plakaten eindeutig sehen würden, wie die absolute Masse tickt. Allerdings haben wir ja letztens eine Studie gehabt, die dieser Bevölkerungsgruppe eine größere Integration bescheinigt als mancher vielleicht annehmen würde. Dann wäre sie allenfalls in der Art homogen.
 
Jetzt muss ich Frau Oertel mal zustimmen, wir brauchen die direkte Demokratie. Edit: geiles Argument von ihr, als Jauch fragt warum in Sachsen gegen Moslems Demonstriert wird, obwohl es fast keine gibt: " Es wird in Deutschland ja auch gegen die Abholzung des Regenwaldes Demonstriert, obwohl es keinen hier gibt." XD
 
Da kann ich nicht zustimmen, ich schätze direkte Demokratie nicht. Irgendwie hat der Ruf was von der abgeschwächten Version, des Rufs nach einem starken Mann, hauptsache schnell und unkompliziert wird Politik gemacht, möglichst natürlich nach den Wünschen desjenigen, der das fordert.

Das Argument war auch nicht besonders geil. Das ist ein Äpfel-Birnenvergleich par excellence.
 
Da kann ich nicht zustimmen, ich schätze direkte Demokratie nicht. Irgendwie hat der Ruf was von der abgeschwächten Version, des Rufs nach einem starken Mann, hauptsache schnell und unkompliziert wird Politik gemacht, möglichst natürlich nach den Wünschen desjenigen, der das fordert.

Das Argument war auch nicht besonders geil. Das ist ein Äpfel-Birnenvergleich par excellence.
Also mehr kann man das Volk doch gar nicht einbeziehen. Was hat das mit einem Ruf nach einem "starken Mann" zu tun? Edit: Ich hab doch bei diesem Argument selbst schmunzeln müssen. Und Sie selber und Jauch auch fast. Sie hatte sich natürlich solche Antworten schon zurechtgelegt.
 
@Joerschi
Sonst würde ich es nicht schreiben. Die Forderung nach direkter Demokratie ist oftmals einfach populistisch. Statt langer Diskussionen von Politikern lieber eine Abstimmung durch das Volk, die einen doof, die anderen gut, das eine quälend langsam und unzufriedenstellend, das andere schnell und legitim. Und zuletzt natürlich kommen solche Forderungen natürlich dann, wenn man sich gerade in der Mehrheit fühlt, es also eigentlich keinen anderen Ausgang geben kann. Das ähnelt natürlich diesem typischen Wunsch nach einem starken Mann, es ist Ausdruck der fehlenden Nähe der Politik zu einem selbst, dem Unverständnis warum etwas so ist, wie es ist und dem Wunsch nach schneller, unkomplizierte Änderung dieses Zustands. Mehr Demokratie, mehr Nähe, mehr Transparenz, das sind alles gute Sachen aber ich halte gar nichts von etwas derart plumpen wie direkter Demokratie. Demokratie sollte mehr sein als an Wahlurnen zu gondeln, sie sollte nicht mit dem Zählen der letzten Stimme enden, sie muss ein Kampf sein und der wird am besten in einem Parlament ausgetragen.
 
Und ich lehne Pegida wie gesagt genauso wie den Islam ab - Letzteren aber nicht wegen der ethnischen Herkunft seiner überwiegenden Anhänger, sondern weil es eine triebgesteuerte, frauenverachtende Religion ist.

Und worauf stützt du diese Annahme über den Islam? Auf den Koran? Ich zitiere mal aus der Bibel...


"Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?"


"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben".



So. Und nun? Es ist auch nicht gerade Frauenfreundlichkeit, die hier suggeriert wird. Ist das Christentum deswegen jetzt auch frauenfeindlich? Nein, möchte ich als bekennender Christ sagen. Ich finde es nur lustig, dass der böse Koran immer zitiert wird, während die Bibel in dieser Hinsicht auch nicht besser da steht. Was bedeutet das nun für mich aber, der ich doch Christ bin? Einfach das, was viele Leute leider immer noch nicht begriffen haben, dass man diese Schriften nicht immer wörtlich nehmen sollte und man aus ihnen vor allem keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Religionsauslebung ziehen kann. Ich jedenfalls bin keineswegs frauen- oder homosexuellenfeindlich, auch da ist die Bibel ja nicht gerade zimperlich, kenne aber auch keinen Christen, auf den das zutreffend wäre. Dass es Moslems gibt, die mit Frauen unschicklich umgehen ist die eine Sache, doch gibt es auch genauso gut Nicht - muslimische Haushalte, in denen Frauen oder Kinder Gewalt erfahren. Nur wird dies in den Medien eben nicht so hochgeputscht, weil, ist ja bei weitem noch nicht so interessant als wenn es endlich wieder mal Bestätigung für das Klischee und das Feindbild gibt. Ich habe mich mal mit einer, im übrigen sehr intelligenten, freundlichen und anderen religiösen Ansichten gegenüber toleranten Muslima, nur um ein paar weiteren Vorurteilen entgegenzuwirken, über dieses Thema unterhalten und sie meinte dazu sinngemäß "Wenn ein Moslem seine Frau schlägt ist es in jeder Zeitung auf dem Titelblatt. Wenn ein Nicht - Moslem es aber tut, erscheint es irgendwo in den Kleinanzeigen". Und so ist es nicht nur beim Thema Frauenfeindlichkeit, sondern leider bei sehr vielen Themen. Wie ich schon einmal schrieb, mit den Moslems entwickelt es sich bald schon in eine ähnliche Richtung wie einst mit den Juden - wenn irgendwo was schief läuft sind natürlich zuvorderst erst einmal sie schuld. Ich habe schon öfter, wenn über Gewaltdelikte berichtet wurde und noch nichts über die Täter bekannt war, Aussagen gehört wie "Das waren bestimmt wieder irgendwelche Musels!" Traurig, dass so was in unserer Zeit noch passiert, aber da haben die Medien ja gut ihren Teil dazu beigetragen, dass diese Ressentiments immer weiter wachsen konnten.



Eine Frage hätte ich noch. Wenn du den Islam ablehnst, warum lehnst du dann auch die Pegida ab? Ich meine die steht ja zu großen Teilen im Grunde für die Ablehnung des Islams, eigentlich entspricht sie dann doch genau deiner Haltung? Und damit möchte ich dich nicht angreifen, mich würde das wirklich interessieren.
 
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@Seth Caomhin
Und warum können die Politiker nicht einfach ein zur Diskussion stehendes Problem mit allem Für und Wieder im Parlament verargumentieren und die Mehrheit entscheidet dann?
Dann hättest Du auch Deine lange Diskussion von Politikern, nur die finale Entscheidung liegt dort wo sie hingehört: beim Volk, dem Souverän.
Auch die ganzen Lobbys hätten wohl deutlich schwereres Spiel, via ihren Lieblingsparteien ihre Interessen dem Volk schmackhaft zu machen..

Warum ist es eigentlich illegitim, wenn eine (absehbare) Mehrheit zu einer bestimmten Problematik - und das sogar parteiübergreifend - existiert und dann nach Volksentscheid auch die Umsetzung des Sachverhalts in die Wege geleitet wird?
Wenn direkte Demokratie - also Volksentscheide - "populistisch" oder gar "plump" sind, dann ist es alle andere auch.
Ich glaube viel eher, Du hättest gern jemanden der Dich politisch an die Hand nimmt und die Entscheidungen (im Parlament) abnimmt. Den starken Mann brauchen gewiss nicht diejenigen, welche gern selbst mitgestalten möchten ;-)
 
Eine Masse hat nicht automatisch Recht, nur weil sie die Mehrheit stellt, entsprechend ist auch nicht jede Entscheidung die eine Mehrheit fällt auch gut und richtig. Es ist nicht dasselbe, ob Menschen miteinander diskutieren und zu einer Entscheidung gelangen oder ob Menschen diskutieren und andere zu einer Entscheidung gelangen, vor allem wenn diese anderen hundert oder tausend mal mehr sind und kaum garantiert ist, dass sie den Diskurs verfolgen. Die einen haben den Job sich jeden Tag mit neuen Themen zu beschäftigen und sie zu diskutieren, die anderen tun das nicht und sie können es auch gar nicht (ein Teil natürlich aber kaum alle).
Es ist gar nicht illegitim sich einen Volksentscheid zu wünschen aber es ist eben einfach. Es ist populistisch und plump, weil dabei eben nicht zwei Parteien direkt miteinander reden, sondern weil man denen die Entscheidung überlässt, die hauptsächlich andere Dinge im Kopf haben als sich hinzusetzen und jetzt mal zu dem gerufenen Thema das Für und Wider abzuwägen. Da kann man dann Plakate aufhängen, Flyer verteilen und der, der auf die Idee gekommen ist sich zurücklehnen und auf seine vermeintliche Mehrheit verlassen. Und das beste, es schwingt eben immer diese quasi gottgleiche Entscheidung des Volkes mit, die ein Mal gefällt nicht mehr zu hinterfragen sein sollte. Die Verantwortung der Volksmasse zuzuschieben, das ist bequem.

Und nein, ich möchte nicht an die Hand genommen werden. Ich möchte nur keine Diktatur. Keine Diktatur eines Einzelnen, keine einer Partei oder Gruppe und auch keine der Mehrheit.
 
@Joerschi: Ich glaube das Problem ist das viele uns Deutschen, gerade wegem dem zweiten WK und wie er zu Stande kam, keine direkte Demokratie zutrauen. Und das unsere Poliker sehr ungern ihre "Macht" zu entscheiden, abgeben wollen. Der Lobbyismus trägt natürlich auch seinen Teil dazu bei.
 
@ Admiral X

Ich kenne die entsprechenden Passagen, aber es interessiert mich auch herzlich wenig, da ich zwischen Glaube und Religion differenzieren kann. Jeder, der eines dieser Bücher wortwörtlich auslegt, kann nicht ganz bei Trost sein, denn die weltlichen Zwecke, die damit bereits ursprünglich verfolgt wurden, sollten eigentlich jedem ins Gesicht springen. Und neben dem normativen Aspekt schaue ich mir auch eher mal die deskriptive Seite an, und da bewegen sich die überwiegend islamischen Länder nun mal weitgehend im Mittelalter. Sicherlich kann man da viel relativieren und richtigerweise behaupten, dass es in allen theistischen Religionen gewaltverherrlichende Passagen usw. gibt, aber das wird kaum die absoluten Zahlen an islamistisch motivierten Gewalttaten und dergleichen rechtfertigen können, die so in anderen Religionen eben nicht oder nicht mehr auftreten.

Eine Frage hätte ich noch. Wenn du den Islam ablehnst, warum lehnst du dann auch die Pegida ab? Ich meine die steht ja zu großen Teilen im Grunde für die Ablehnung des Islams, eigentlich entspricht sie dann doch genau deiner Haltung? Und damit möchte ich dich nicht angreifen, mich würde das wirklich interessieren.
Weil ich mich nicht mit irgendeiner Gruppe solidarisieren muss, nur weil von dieser vielleicht mal die ein oder andere richtige Auffassung vertreten wird. Es ist ja offensichtlich auch viel Mist dabei. Aber wenn ich eine Aussage für richtig erachte, dann mache ich meine diesbezügliche Haltung nicht davon abhängig, von wem sie geäußert wurde.
 
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Und nein, ich möchte nicht an die Hand genommen werden. Ich möchte nur keine Diktatur. Keine Diktatur eines Einzelnen, keine einer Partei oder Gruppe und auch keine der Mehrheit.

Soso...
Haben wir denn auf Grund Volksentscheiden/Referenden/... in der Schweiz, Großbritannien (z. B. Referendum 2017), Österreich, Niederlande, Irland & Co eine florierende Diktatur einer Partei, eines Einzelnen oder einer bestimmten Gruppe?
Die hätte ich echt gern genannt, denn das ist mir entgangen. Deine Worte implizieren dies explizit als Folge der Volksentscheide.

Die Bürger der oben genannten Länder würden sicher sehr enttäuscht sind, wenn Du sie direkt entmündigst oder salopp gesagt für bescheuert genug hinstellst, über einfache oder komplexe Probleme in der Masse der Wähler keine eindeutige Richtung vorgeben zu können.
Na sicher sind nicht alles Hochschulprofessoren unter den Wählern. Sind es aber bei allen anderen Wahlen auch nicht und die werden komischerweise akzeptiert bzw. daraus resultierend werden Deine gepriesenen Parlamente etc. gebildet.


Eine Masse hat nicht automatisch Recht, nur weil sie die Mehrheit stellt, entsprechend ist auch nicht jede Entscheidung die eine Mehrheit fällt auch gut und richtig.
Seit wann steht denn vorher bei einem Sachverhalt fest, was "richtig" und was "falsch" ist?? Und was "Recht haben" bedeutet?
Solche Einordnungen kann man überall verorten, nur in nichts, was demokratisch ist.

Es stehen zu einer konkreten Sachfrage zwei Auswahlmöglichkeiten und das Volk wählt - anhand der vorgebrachten Argumente durch Politiker, Experten etc. - welche Richtung es einschlagen will.
Die Politiker haben den Volkswillen dann in Zeitraum x umzusetzen. Völlig egal welche Partei grad an den Trögen sitzt und ob denen das parteipolitisch aktuell in den Kram passt oder nicht - damit müssen sie sich arrangieren. Ganz simpel.
 
Meine Worte implizieren sicher nichts dergleichen explizit, ich beziehe mich auf die Forderungen nach direkter Demokratie. Ich habe schon vorher geschrieben, dass ich den Status Quo eben nicht als makelloses System ansehe und eben durchaus Veränderungen gegenüber aufgeschlossen bin und gerne sehen würde. Dass ich nun direkte Demokratie nicht sehen will, ist nicht gleichbedeutend damit, dass ich jede Volksbefragung oder Volksentscheid direkt für falsch halte.

(...)damit müssen sie sich arrangieren. Ganz simpel.

Und genau das ist das Problem.
 
Morgen ;) ich verstehe schon wa du damit sagen willst, aber zum Glück denkt ein Großteil der Deutschen Bevölkerung nicht so, wie dieser verbitterte Demontrant.

Ich hoffe mal, dass dem so ist. Trotzdem sehe ich große Probleme bei der Umsetzung einer direkten Demokratie. Viele Sachverhalte sind doch recht kompliziert und lassen sich nicht auf eine simple Ja/Nein-Frage runterbrechen. Desweiteren möchte ich manchmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich sehe, wie es um die politische Bildung vieler Menschen in diesem Land bestellt ist. Ein Blick in die Kommentarspalten großer Nachrichtenportale spricht da Bände.

C.
 
Solange es Menschen gibt, die sowas in eine TV-Kamera sagen, stehe ich Volksentscheiden ebenfalls sehr kritisch gegenüber.
C.
In Bundestags-, Landtags- und sonstigen Wahlen werden doch auch seit jeher Mehrheiten aus der gesamten Masse aller teilnehmenen Wähler gebildet; und da sind natürlich auch solche Idioten drunter (wie auch Linksextreme, Rechtsextreme etc.).
Warum ist es dort kein Problem, aber bei einem Volksentscheid - der auf gleicher demokratischer Basis beruht - schon?

Die Demokratie hat doch noch unzählige Male bewiesen, dass solche Abweichler in der Koalitions- und Themenfindung ohnehin untergehen.
Wieso soll man Angst von denen haben, außer man glaubt tatsächlich, sie würden letztlich eine Mehrheit bilden?
Die ganze Welt schreit, dass man sich von solchen Flachpfeifen nicht oktroyieren lassen soll was eine angeblich schweigende Mehrheit vermeintlich will oder nicht, aber wenn man ihnen in eindeutigen Sachfragen direkt die "Kante" bzw. den Gegenbeweis mittels absoluter Mehrheit aufführen kann, wird plötzlich daran gezweifelt.

Viele Sachverhalte sind doch recht kompliziert und lassen sich nicht auf eine simple Ja/Nein-Frage runterbrechen.
Sachverhalte, die sich nicht auf Ja/Nein hinunter brechen lassen, sollen und können doch auch gar nicht durch Volksentscheide herbeigeführt werden.
Aber diejenigen, bei welchen das möglich ist - an dieser Stelle wäre das kein Problem.
 
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Ich hoffe mal, dass dem so ist. Trotzdem sehe ich große Probleme bei der Umsetzung einer direkten Demokratie. Viele Sachverhalte sind doch recht kompliziert und lassen sich nicht auf eine simple Ja/Nein-Frage runterbrechen. Desweiteren möchte ich manchmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich sehe, wie es um die politische Bildung vieler Menschen in diesem Land bestellt ist. Ein Blick in die Kommentarspalten großer Nachrichtenportale spricht da Bände.

C.
Das bei Vielen, was Wissen oder Interesse um die Politik angeht, es schlecht bestellt ist stimme ich dir zu. Aber dann ist es auch Aufgabe unserer Politiker alles auch ein bischen transparenter zu gestalten. Nicht zu vergessen unser vermodertes Schulsystem, wo Poltik im allgemeinen viel zu kurz kommt.
 
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