Die Grenzkontrollen sind wenigstens schonmsl ein Zeichen das man nicht ganz handlungsunfähig geworden ist.
Ob es zu einer Beruhigung der Lage führt wage ich zu bezweifeln .
Nein, wird es nicht. Grenzkontrollen oder geschlossene Grenzen führen nur dazu, dass die Flüchtlingsströme sich andere Wege suchen. Wenn Ungarn jetzt z.B. seinen Zaun fertig hat, dann weichen die Menschen halt nach Kroatien aus oder kommen wieder vermehrt übers Meer. Für die Flüchtlinge bedeutet das, dass die Flucht wieder schwieriger und gefährlicher wird, und dass sie wieder vermehrt windigen Schleppern in die Hände fallen. Nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder von erstickten Menschen in Transportern oder gesunkenen Booten hören und lesen werden.
Die Politik der EU und der Bundesrepublik bei diesem Thema ist ohnehin eine Farce. Zuerst ist Deutschland ein Motor bei der Durchsetzung des Dublin-Abkommens, welches Asyl in den Nordeuropäischen Staaten quasi unmöglich gemacht hat, dann werden plötzlich die Grenzen geöffnet und Hoffnung bei den Flüchtlingen geschürt und jetzt macht man wieder dicht.
Es gehört endlich eine europaweite Flüchtlingspolitik her, die den Namen auch verdient. Kurzfristig muss eine Quotenregelung her, nach der die Flüchtlinge gerecht auf die Mitgliedsstaaten der EU verteilt werden. Zum einen kann es nicht sein, dass man die Länder an der südlichen Peripherie mit dem Problem allein lässt, und allenfalls nach Gutsherrenart die Grenzen nach Norden nach Belieben öffnet und schließt, zum anderen entspricht es kaum dem Sinn einer "Gemeinschaft" die guten Dinge wie z.B. Subventionen abzugreifen, bei Katastrophen dann aber die Ohren auf Durchzug stellen.
Mittel- und langfristig sollte die EU eine Politik betreiben, welche die Fluchtursachen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge ernsthaft bekämpft. Wir können nicht hergehen, und ganze Regionen ausbeuten, destabilisieren und mit Waffen versorgen, und dann 'rumheulen, wenn die Menschen von dort zu uns flüchten, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen.
C.