Tagespolitik allgemein

Aha...Interessant....Man soll sich also nicht wundern....Gut bin dabei...

Bisher hat keiner bei uns sich für eine Internierung in Lagern oder Tötung der Flüchtlinge geäußert....Die meisten sind ja für die Aufnahme...Aber wenn schon die Länder ächtzen über Merkels Taktiken....Tja...
Da sitzt der Finger wieder mal zu schnell am Abzug....
 
Als Münchner finde ich da gar nichts belustigend. Für das Wohl dieser Menschen muss nämlich der Staat aka die Stadt München sorgen und nicht wie bei der Wiesn die Privatwirtschaft. Und jene wird sich hüten auch nur einen m² den ankommenden Flüchtlinge zu stellen. Gerade jetzt.

Das ist ja genau das Problem: Einerlei, wer auch immer die Wiesn finanziert, ob die Stadt München oder wie du sagst, die Privatwirtschaft - finanziert werden muss sie so und so. Und das wird sie. Es fließt hier also in jedem Fall Geld und auch Platz wird verwendet, wie du andeutest, was man beides, gemessen an der Lage, anders nutzen könnte.

Schau, ich zum Beispiel wollte dieses Jahr ehrlich gesagt die Wiesn sogar besuchen, weil es sicher ein launiges Fest ist und ich da gerne hingehen würde. Dennoch hätte ich vollstes Verständnis dafür, würde man die Wiesn ausfallen lassen und das Geld und den Platz zu Gunsten der Flüchtlinge verwenden, um diese dadurch zu unterstützen. Rein moralisch gesehen wäre es wohl auch die richtige Maßnahme. Aber ich will mir ja den Aufschrei, den das aus einer gewissen Ecke mit sich bringen würde (zu der ich dich nicht dazu zähle, also bitte nicht angegriffen fühlen!) mit sich brächte. So von wegen "Die Flüchtlinge verwässern unsere deutsche Kultur" und so.

Als in Niederbayern vor zwei Jahren das Hochwasser war, wurden auch Feste, die in der Zeit stattgefunden hätten, gecancelt, auch rein aus Solidarität mit den Flutopfern. Da ging das. Aber klar, da waren die Betroffenen ja größtenteils auch Deutsche Einheimische und keine "Fremden"... :facep:
 
Du kannst nicht eine der größten Einnahmequellen der Stadt ausfallen lassen und dann nach Geld schreien... München muss seine Kassen schon irgendwie füllen, um dann im Extremfall Menschen helfen zu können. Und das sage ich als jemand, der jedes Jahr zu allen Göttern betet, dass diese Orgie aus Alk und U-Bahn-Kotze bald wieder vorbei ist.
 
Moralkeule schwingen und Polemik auf beiden Seiten bringt da auch keinen weiter.
Die Wiesn nun zu Canceln bringt verbrennt nur Geld, da schon einiges an Geld geflossen ist in Vorbereitungen usw., da bringt die Bertreiber , Beschicker und alle die davon partizipieren nur unnötig
in Bedrängnis und schlimmer, von fehlende Steuereinnahmen ganz zu schweigen.
 
Als in Niederbayern vor zwei Jahren das Hochwasser war, wurden auch Feste, die in der Zeit stattgefunden hätten, gecancelt, auch rein aus Solidarität mit den Flutopfern. Da ging das. Aber klar, da waren die Betroffenen ja größtenteils auch Deutsche Einheimische und keine "Fremden"... :facep:
Natürlich betrifft uns unser eigenes Leid eher als das anderer. Das liegt wohl in der Natur des Menschen.
Milliarden Menschen leiden Hunger auf diesem Planeten . Aber just in diesem Moment wo das Elend uns wieder erreicht merken wir was.
Ein bisschen heuchlerisch finde ich das schon.
 
Man kann aber auch nicht das eigene Land in eine halbe Notlage bringen. Merkels Verantwortung liegt in erster Linie darin, sich um Deutschland und dessen Bewohner zu sorgen und zu kümmern, nicht Syrer usw.

Und der deutschen Bevölkerung geht es ziemlich gut. Wir haben auf der einen Seite einen Staat der in der Top Ten des Human Development Index eingenistet hat und daneben noch wirtschaftlich glänzend da steht. Den Vergleich mit den Syrer kann ich mir da eigentlich sparen.

Wenn ich nicht in der Lage bin, den Menschen das Handwerkszeug in die Hand zu geben, um Flüchtlinge gut zu betreuen, dann kann ich von ihnen nich eine derartige Mamutaufgabe erwarten. Aber es ist doch schön einfach, Taten zu fordern, und dann das ganze laufen zu lassen. Länder und Kommunen werden das schon schaukeln. Das Verhalten der Regierung ist unverantwortlich.

Da ist sicher noch Bedarf zur Besserung, auf allen Ebenen, aber das ändert nichts an der momentanen Situation. Es gibt einfach keine Lösung, die keine Opfer erfordert. Die Frage ist nur, welche Opfer größer sind.
 
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Natürlich betrifft uns unser eigenes Leid eher als das anderer. Das liegt wohl in der Natur des Menschen.

Ja? Dann muss bei mir aber was kaputt sein... also, ich weiß sehr wohl um die Auswirkungen des Hochwassers und die Konsequenzen der Betroffenen und will da nichts beschönigen, aber mir persönlich gehen ganze Gebiete, die zerbombt und zerschossen werden, Menschen, darunter Kinder, die den Tod finden und Familien, die ihr Zuhause verlieren und für immer auseinander gerissen werden jedenfalls deutlich näher als Häuser, die überflutet wurden und deren Bewohner eben neu aufbauen oder umziehen müssen. Es kommt da finde ich schon auf die Intensität der Katastrophe und der Folgen für die Betroffenen an und nicht darauf "Ach, das sind jetzt meine Landsleute und darum fühle ich mit denen automatisch stärker mit, auch wenn die anderen eigentlich noch viel stärker am Arsch sind".
 
Ja? Dann muss bei mir aber was kaputt sein... also, ich weiß sehr wohl um die Auswirkungen des Hochwassers und die Konsequenzen der Betroffenen und will da nichts beschönigen, aber mir persönlich gehen ganze Gebiete, die zerbombt und zerschossen werden, Menschen, darunter Kinder, die den Tod finden und Familien, die ihr Zuhause verlieren und für immer auseinander gerissen werden jedenfalls deutlich näher als Häuser, die überflutet wurden und deren Bewohner eben neu aufbauen oder umziehen müssen. Es kommt da finde ich schon auf die Intensität der Katastrophe und der Folgen für die Betroffenen an und nicht darauf "Ach, das sind jetzt meine Landsleute und darum fühle ich mit denen automatisch stärker mit, auch wenn die anderen eigentlich noch viel stärker am Arsch sind".
Meinst du die tun mir nicht leid?
Oder Menschen in Afrika die elendig krepieren ?
Es gibt genug Leid in der Welt .
Wenn es aber neben einem passiert wird man eher aufmerksam . Das meinte ich.
 
Nein, so was wollte ich dir auf keinen Fall unterstellen. Ich kenne deine Beiträge hier ja und weiß, dass es dir nicht gleichgültig ist. Falls das so rüberkam, tut es mir leid.

Ich habe mich nur auf deine Aussage bezogen, dass es normal sei, dass das Leid der eigenen Bevölkerung einem nähergeht als das anderer Völker, was ich so, gemessen an dem von mir aufgestellten Vergleich Hochwasser und Syrienkonflikt, eben nicht bestätigen kann, sondern es für mich sich danach richtet, was gravierender ist und nicht danach, ob es in meinem Land oder in einem anderen stattfindet. Damit, dass dir das egal wäre, hat es aber nichts zu tun und das habe ich auch nie so gemeint.
 
Meinst du die tun mir nicht leid?
Oder Menschen in Afrika die elendig krepieren ?
Es gibt genug Leid in der Welt .
Wenn es aber neben einem passiert wird man eher aufmerksam . Das meinte ich.
Das ist aber immer so. Wenn meiner Freundin irgendwas passieren würde, dann wäre ich sofort bei Ihr und würde mich vollstens um Sie kümmern, aber wenn man in den Nachrichten sieht oder liest das ein Laster mit toten Flüchtlingen darin gefunden wurde ... Sehr bedauerlich, trifft mich aber noch nicht längst so kalt wie ersteres Szenario.
 
Nun, das Schicksal der Flüchtlinge sollte uns schon was angehen, denn wegschauen klappt hier nicht. Es gibt halt weiß Gott nicht viele Alternativen als irgendwie zu helfen und diese Menschen aufzunehmen.
Meterhohe Mauern mit Selbstschuss Anlagen vielleicht, U-Boote die Flüchtlingsboote versenken, oder als Ultima Ratio den ganzen nahen Osten in Schutt und Asche (bzw Glas) verwandeln? Wär technisch sicher machbar, gab's alles ja auch schon im kleinen Maßstab, aber ich denke so weit wollen die meisten dann hoffentlich doch nicht gehen.
 
17.30 Uhr Erklärung von Innenminister de Maizière

Deutschland wird voraussichtlich Schengen vorübergehend außer Kraft setzen und wieder Grenzkontrollen einführen.
http://www.welt.de/politik/deutschl...chland-fuehrt-Grenzkontrollen-wieder-ein.html

Es war ja nur eine Frage der Zeit... Dublin quasi außer Kraft setzen war der erste Teil, nun Schengen.
Am Ende logisch, da zuletzt völlig unkontrolliert Zehntausende nicht registrierte Personen ankommen.

Als erste Lösungsmöglichkeit für die Flüchtlingskrise würde ich mir wünschen, dass Merkel mal genauso auf den Tisch haut wie sie das doch sonst auch kann (Griechenland-Gelder versenken, NSA wegblocken, TTIP vorantreiben...usw.). Irgendwo hatte ich kürzlich gelesen, dass die Staatschefs theoretisch per Mehrheit eine verbindliche Verteilungsquote definieren sowie oktroyieren könnten und damit auch die bisherigen Blocker (Ungarn, Polen, ...) einfach überstimmen.
Das sollte man schnellstens tun, auch auf die Gefahr hin, dass dann böse Worte gewechselt werden.
Es kann auch nicht schaden, dass die Politik die Grenzen des Möglichen endlich mal klar definiert. Der Winter steht vor der Tür und keiner hat einen Plan, was dann passiert.
Von nächsten Jahr ganz zu schweigen.
 
Der ganze Umgang mit dieser Situation zeigt doch glasklar, wieviel diese EU und die Idee eines vereinten Europas eigentlich wert ist. Solange es keine Probleme gibt, halten alle zusammen, aber wehe, da gerät irgendwas aus dem Ruder. Dann kämpft wieder jeder für sich alleine. Eigentlich schade, wie die Werte, die man sich selbst gesetzt hat, mit Füßen getreten werden.
 
Die Grenzkontrollen sind wenigstens schonmsl ein Zeichen das man nicht ganz handlungsunfähig geworden ist.
Ob es zu einer Beruhigung der Lage führt wage ich zu bezweifeln .

Nein, wird es nicht. Grenzkontrollen oder geschlossene Grenzen führen nur dazu, dass die Flüchtlingsströme sich andere Wege suchen. Wenn Ungarn jetzt z.B. seinen Zaun fertig hat, dann weichen die Menschen halt nach Kroatien aus oder kommen wieder vermehrt übers Meer. Für die Flüchtlinge bedeutet das, dass die Flucht wieder schwieriger und gefährlicher wird, und dass sie wieder vermehrt windigen Schleppern in die Hände fallen. Nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder von erstickten Menschen in Transportern oder gesunkenen Booten hören und lesen werden.
Die Politik der EU und der Bundesrepublik bei diesem Thema ist ohnehin eine Farce. Zuerst ist Deutschland ein Motor bei der Durchsetzung des Dublin-Abkommens, welches Asyl in den Nordeuropäischen Staaten quasi unmöglich gemacht hat, dann werden plötzlich die Grenzen geöffnet und Hoffnung bei den Flüchtlingen geschürt und jetzt macht man wieder dicht.
Es gehört endlich eine europaweite Flüchtlingspolitik her, die den Namen auch verdient. Kurzfristig muss eine Quotenregelung her, nach der die Flüchtlinge gerecht auf die Mitgliedsstaaten der EU verteilt werden. Zum einen kann es nicht sein, dass man die Länder an der südlichen Peripherie mit dem Problem allein lässt, und allenfalls nach Gutsherrenart die Grenzen nach Norden nach Belieben öffnet und schließt, zum anderen entspricht es kaum dem Sinn einer "Gemeinschaft" die guten Dinge wie z.B. Subventionen abzugreifen, bei Katastrophen dann aber die Ohren auf Durchzug stellen.
Mittel- und langfristig sollte die EU eine Politik betreiben, welche die Fluchtursachen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge ernsthaft bekämpft. Wir können nicht hergehen, und ganze Regionen ausbeuten, destabilisieren und mit Waffen versorgen, und dann 'rumheulen, wenn die Menschen von dort zu uns flüchten, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen.

C.
 
Mittel- und langfristig sollte die EU eine Politik betreiben, welche die Fluchtursachen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge ernsthaft bekämpft. Wir können nicht hergehen, und ganze Regionen ausbeuten, destabilisieren und mit Waffen versorgen, und dann 'rumheulen, wenn die Menschen von dort zu uns flüchten, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen.

C.
Es geht hier jetzt nicht mehr ums rumheulen sondern darum das Europa nun endlich zusammen stehen muss. So viel Mist wird entschieden, nun wo ein unangenehmes Thema ansteht wollen viele nichts damit zu tun haben.
Auch Amerika sollte mehr Flüchtlinge aufnehmen . Die lachen sich doch übern grossen Teich ins Fäustchen .
Kriege kann man immer leicht führen , mal etwas humanitäres zu machen das wäre doch mal was fürs Ansehen .
 
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Es geht hier jetzt nicht mehr ums rumheulen sondern darum das Europa nun endlich zusammen stehen muss. So viel Mist wird entschieden, nun wo ein unangenehmes Thema ansteht wollen viele nichts damit zu tun haben.

Das hat Crimson u.a. geschrieben.
Die ganze Problematik ist nicht wirklich neu. Sie erst jetzt in größeren Maße bei uns angekommen.
Italien und Griechenland haben schon seit Jhren gesagt, dass sie mit der großen Menge an Menschen nicht zurechtkommen und Hilfe brauchen.
Von deutscher Seite hieß es damals mit Verweis auf das Dublinabkommen, es wäre nicht unser Problem, sonder der Staat an den Außengrenzen.
Die Seenotrettungsmission wurde eingestellt, weil die italiener die Kosten nicht mehr tragen konnten und der Rest von Europa sich auch nicht in der Pflicht gesehen.

Soviel zur europäischen Solidarität.....
 
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