Tagespolitik allgemein

Wie kommt ihr überhaupt auf die Grenzen? Auch mit "geschlossenen Grenzen" wird es weiter Einwanderung und Tourismus geben, sowie Radikalisierung im Innern. Verstehe nicht wovor das schützen soll.

MMn geht es nur darum den Zustrom nach Europa - aus welcher Motivation heraus auch immer - zu drosseln. Wenn das einmal geschafft ist, dann müssen alle Energien darauf verwendet werden, Leute hier mittels Sozialprogrammen udlg noch besser zu integrieren.

Geschlossene Grenzen, Grenzkontrollen etc. können genau das bewirken. Orban hat es doch vorgezeigt. Der hat innerhalb von Wochen einen Zaun errichtet und seitdem betritt kaum mehr jemand von außerhalb österreichischen Boden an der ungarischen Grenze. Die kommen jetzt alle über Slowenien. Und was machen die? Richtig - die erreichten jetzt auch einen Zaun. Es funktioniert. Ungarn ist der Beweis.
 
Und die Antwort darauf soll sein, unsere Lebensweise einzuschränken? Wirklich?



Ich spreche aber von der europäischen Freizügigkeit. Stelle es dar, wie du möchtest, aber jede Einschränkung, die wir uns selbst auferlegen, ist ein Sieg für die Terroristen, vor denen du Europa geschützt sehen willst - und irgendwann gibt es dann nichts mehr, was es überhaupt zu schützen gilt.

Was bringt dir eigentlich eine europäische Freizügigkeit wenn einige Staaten in Europa nicht an einem Strang ziehen? Siehe jetzt die Flüchtlingspolitik der vergangenen Monate.
 
Eine Grenzschließung würde nichts erreichen, außer das Leute die aus Krisenländern flüchten aufgehalten werden. Mal ernsthaft: Glaubt ihr wirklich, ein Mensch, der plant andere zu töten und danach sich selbst, würde sich von geschlossenen Grenzen aufhalten!?

Oder anders: Es ist doch noch überhaupt nicht raus, ob die Terroristen in Frankreich nicht zu der Sorte "Homegrown" gehörten? Ich erinnere nur gern an die Sauerlandgruppe oder andere Gruppierungen, die Terroranschläge in Deutschland geplant haben. Damals gab es noch keine große Flüchtlingswelle und sie sind trotzdem hier gewesen.

Grenzschließung = Terrorproblem gelöst scheint mir eine ziemlich einseitige und zu einfache Denkweise zu sein..

Du wirst mit der Grenzschließung jetzt auch nicht zeitnahe Terroranschläge verhindern, darum geht es mMn aber auch nur bedingt.

Ich bin für ein Dichtmachen, damit wir mal erst in Ruhe die Leute, die hier sind, "verarbeiten" können. Also verteilen, intergrieren, etc. ... das hat doch schon in der Vergangenheit nicht perfekt funktioniert, warum soll es jetzt, wo noch mehr kommen, besser laufen?

Eben gerade damit verhinderst Du, dass es in 20 Jahren vielleicht mal wieder einen "Homegrown" Terroranschlag gibt, wie jenen von Charlie Hebdo. Ist das so schwer zu verstehen?
 
Was bringt dir eigentlich eine europäische Freizügigkeit wenn einige Staaten in Europa nicht an einem Strang ziehen?

Was bringen dir eigentlich geschlossene Grenzen, wenn es im Inland, besonders in den verarmten Banlieues, genug radikalisierte Muslime gibt, die nur den entscheidenden Funken brauchen, um zu explodieren? Siehe den Anschlag auf das Büro von Charlie Hebdo in diesem Jahr.
 
Durch eine Grenzschliessung bzw. Kontrolle würde ich meine Familienmitglieder und Freunde und mich etwas geschützter wissen, und unserer aller Freiheit zu leben wie wir wollen.

Und Muslime, wo es bekannt ist das sie radikalisiert sind,die müssen ausgewiesen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wirklich? Wenn diese Muslime aber französische Staatsbürger sind? Wohin willst du die denn ausweisen?

Meine Lösung:
Erschwerung der Erlangung der Staatsbürgerschaft durch Gesetzesänderung. Bringt zwar heute nichts. Dafür aber in 10 Jahren. Dann können unsere Nachkommen auch nicht empört die Frage stellen, warum wir denn damals nichts gemacht haben.
 
Wieso Staatsbürger in Anführungszeichen? Das sind sie ja, genau wie die NSU Mitglieder deutsche Staatsbürger haben. Man kann doch niemanden ausweisen, weil er oder sie ein menschenfeindliches Gedankengut vertritt. Oder soll es nur für Islamisten gelten? Wohin sollen die dann abgeschoben werden, wenn die in Deutschland geboren und aufgewachsen wurde, zu welchem Land gehören sie und wieso sollte dieses Land, in das sie gebracht werden, sowas dann akzeptieren? Richtig ist sicher, dass man bei der ganzen Flüchtlingsgeschichte Ordnung braucht aber was soll denn jetzt diese Verbindung zu Asylsuchenden und Terrorismus?
 
Wieso Staatsbürger in Anführungszeichen? Das sind sie ja, genau wie die NSU Mitglieder deutsche Staatsbürger haben. Man kann doch niemanden ausweisen, weil er oder sie ein menschenfeindliches Gedankengut vertritt. Oder soll es nur für Islamisten gelten? Wohin sollen die dann abgeschoben werden, wenn die in Deutschland geboren und aufgewachsen wurde, zu welchem Land gehören sie und wieso sollte dieses Land, in das sie gebracht werden, sowas dann akzeptieren? Richtig ist sicher, dass man bei der ganzen Flüchtlingsgeschichte Ordnung braucht aber was soll denn jetzt diese Verbindung zu Asylsuchenden und Terrorismus?

Damit wir uns nicht missverstehen,radikalisierte Menschen die andere Menschen auf bestialische Art und Weise ermorden, sehe ich nicht als Staatsbürger bzw. Mitbürger an.Da mache ich keinen Unterschied ob sie der NSU angehören oder den Islamisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sollen sich diese muslimischen "Staatsbürger" wie freiheitsliebende Franzosen oder Europäer benehmen und nicht wie abartige Monster,ganz einfach.

Die Frage war aber, wohin du diese nicht freiheitsliebenden Franzosen oder Europäer ausweisen willst. Immerhin sprechen wir hier über "Staatsbürger", die womöglich radikalisiert, aber noch nicht straffällig geworden sind. Da helfen weder geschlossene Grenzen, noch rhetorische Meisterleistungen wie "abartige Monster". Die Zielgruppe der Hassprediger und Terroranwerber sind genau diese Menschen, die in der Gesellschaft bisher keinen Platz gefunden haben.

Erschwerung der Erlangung der Staatsbürgerschaft durch Gesetzesänderung.

Und was soll das nützen? Die meisten französischen Muslime sind nicht zugewandert und eingebürgert, sondern in Frankreich geboren und in zweiter oder dritter Generation französische Staatsbürger.
 
Richtig ist sicher, dass man bei der ganzen Flüchtlingsgeschichte Ordnung braucht aber was soll denn jetzt diese Verbindung zu Asylsuchenden und Terrorismus?

Je mehr Asylsuchende, desto größer die Anzahl potentieller Täter. Siehe Frankreich Anfang des Jahres. Das waren auch "Franzosen". Je mehr also reinkommen, desto größter der Integrationsaufwand. Und da Integration in zu vielen Fällen ohnedies alles andere als super funktioniert, muss man es sich nicht noch schwerer machen, indem man umso mehr Leute hereinholt und dadurch die Bildung von Parallelgesellschaften erst recht fördert.
 
Die Frage war aber, wohin du diese nicht freiheitsliebenden Franzosen oder Europäer ausweisen willst. Immerhin sprechen wir hier über "Staatsbürger", die womöglich radikalisiert, aber noch nicht straffällig geworden sind. Da helfen weder geschlossene Grenzen, noch rhetorische Meisterleistungen wie "abartige Monster". Die Zielgruppe der Hassprediger und Terroranwerber sind genau diese Menschen, die in der Gesellschaft bisher keinen Platz gefunden haben.



Und was soll das nützen? Die meisten französischen Muslime sind nicht zugewandert und eingebürgert, sondern in Frankreich geboren und in zweiter oder dritter Generation französische Staatsbürger.

Dann sollen diese halt in das Land ausgewiesen werden wo diese Lebensweise gebilligt wird,oder meinetwegen lebenslang in den Knast.Tragbare Mitglieder einer Gesellschaft sind die eh nicht mehr. Und warum haben diese Menschen keinen Platz in der Gesellschaft gefunden? Ich kann mir schon vorstellen das manche von den Leuten keinen Platz in unserer bzw.europäischen Gesellschaft finden wollten.Wohlgemerkt manche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was soll das nützen? Die meisten französischen Muslime sind nicht zugewandert und eingebürgert, sondern in Frankreich geboren und in zweiter oder dritter Generation französische Staatsbürger.

Ich würde die Erlangung der Staatsbürgerschaft einfach an andere Tatbestandsmerkmale als "Geburt im Inland" knüpfen. Das bringt zwar rückwirkend nichts mehr, wäre aber zumindest für zukünftige Fälle etwas.

Wohin allerdings mit radikalisierten "Inländern", ist in der Tat eine gute Frage. Würde man ihnen die Staatsbürgerschaft aberkennen, dann macht man sich damit ja nicht automatisch zur Syrern, Allgeriern, etc. ...
Allerdings müsste man sich anschauen, wie die völkerrechtlichen Regelungen der anderen Staaten betreffend Staatsbürgerschaftserwerb ausschauen. Da gibt es neben dem Geburtsortprinzip auch das Abstammungsprinzip. Wenn jetzt jemand beide Tatbestandsmerkmale erfüllt, dann hätte er die Staatsbürgerschaft des Geburtsstaates und eventuell noch die Staatsbürgerschaft des Staates seiner Eltern. Würde ersterer Staat ihm jene dann entziehen, so müsste man ihn doch in jenes Land abschieben können, von dem er dann noch die andere Staatsbürgerschaft besitzt.

Weiß nicht, wie es in der Praxis aussieht, aber wenn man das so vertreten will, dann lässt es sich bestimmt machen. Ginge eben nur in Fällen, in denen der betroffene neben der aberkannten Staatsbürgerschaft noch eine weitere besitzt. Das wäre zB eine Überlegung wert.
 
Wenn das in der Konsequenz bedeutet, dass Menschen außerhalb unser Grenzen sterben, dann nehme ich das in Kauf, wenn es eine Erhöhung unserer Sicherheit bedeutet.

Keine Sorge es erhöht nicht deine Sicherheit.

Dieses ist mir mittlerweile völlig egal (Du liest richtig), da die Verfasser der div. Charten solche Zustände, wie wir sie derzeit erleben einfach nicht bedacht haben.

Ende des zweiten Weltkrieges gab es keine großen Mengen an Flüchtlingen... Wait! Doch gab es.


Generell kann ich euch nur davon abraten aus dem Angstgefühl eine politische Meinung abzuleiten.
Opfer eines Terroranschlags zu werden ist als Todesursache eher selten. Die häufigte Todessursache sind immer noch Verkehrsunfälle gefolgt von Infektionen durch Multiresistente Keime.
Das macht die Taten in Paris natürlich nicht weniger schrecklich, aber zumindest meine Angst ist dadurch nicht gestiegen.
 
Ich würde die Erlangung der Staatsbürgerschaft einfach an andere Tatbestandsmerkmale als "Geburt im Inland" knüpfen. Das bringt zwar rückwirkend nichts mehr, wäre aber zumindest für zukünftige Fälle etwas.

In Frankreich gelten beide Gesetze, die die Frage der Staatsbürgerschaft klären, das droit du sol (Geburtsort Fr) und das droit du sang (französische Eltern), beide sind absolut sinnvoll.

Wohin allerdings mit radikalisierten "Inländern", ist in der Tat eine gute Frage. Würde man ihnen die Staatsbürgerschaft aberkennen, dann macht man sich damit ja nicht automatisch zur Syrern, Allgeriern, etc. ...
Allerdings müsste man sich anschauen, wie die völkerrechtlichen Regelungen der anderen Staaten betreffend Staatsbürgerschaftserwerb ausschauen. Da gibt es neben dem Geburtsortprinzip auch das Abstammungsprinzip. Wenn jetzt jemand beide Tatbestandsmerkmale erfüllt, dann hätte er die Staatsbürgerschaft des Geburtsstaates und eventuell noch die Staatsbürgerschaft des Staates seiner Eltern. Würde ersterer Staat ihm jene dann entziehen, so müsste man ihn doch in jenes Land abschieben können, von dem er dann noch die andere Staatsbürgerschaft besitzt.

Weiß nicht, wie es in der Praxis aussieht, aber wenn man das so vertreten will, dann lässt es sich bestimmt machen. Ginge eben nur in Fällen, in denen der betroffene neben der aberkannten Staatsbürgerschaft noch eine weitere besitzt. Das wäre zB eine Überlegung wert.

,,Radikalisierte Inländer" sind, soweit ich dich verstanden habe, in Frankreich aufgewachsene Muslime mit radikaler Meinung? Das heisst, du würdest französische Staatsbürger nur aufgrund ihrer kritischen Ansichten abschieben, ohne das sie straffällig geworden seien? Leute, die dort ihr Leben verbracht haben, vielleicht keine Ahnung von der Kultur ihrer Vorfahren haben, in deren Land sie plötzlich verwiesen werden, Menschen, die sich hier ein Leben aufgebaut und vielleicht eine Familie gegründet haben. Und nur aufgrund der geringsten Möglichkeit eines potentiellen Verdachtes, sie seien Terroristen, werden sie abgeschoben?
Mögen sie noch so menschenverachtende Ansichten haben, diese Leute haben nichts verbrochen und, mit Verlaub, wir haben bei weitem nicht das Recht, Unschuldige aus dem ihnen bisher bekannten Leben gewaltsam hinauszuwerfen, in eine ungewisse Zukunft.

Lies das Grundgesetz, lies die Constitution und in jedem Fall wirst du vergleichsweise früh auf einen Artikel stossen, der dir ,,Meinungsfreiheit" garantiert. Auch ,,radikalisierte Inländer" haben jedes Recht, radikal zu sein, sofern sie keine Sprengstoffattentate verüben.
Mein Gott, das wird noch eine regelrechte Hexenjagd.
 
Und warum haben diese Menschen keinen Platz in der Gesellschaft gefunden?

Weil etwas in ihrem Leben fehlt und die Gesellschaft, die an dieser Stelle einspringen sollte, ihnen nur selten mehr entgegenbringt, als dieselbe Verbohrtheit und Sturköpfigkeit, die auch du hier propagierst. Wer geht diesen Menschenfängern denn auf den Leim? Das sind jene, die keine Perspektive sehen, keine Chancen haben und trotzdem gerne jemand sein möchten und jene, die sich mit ihrer eigenen Identität schwer tun, denen vielleicht eine Familie fehlt, die in der Religion einen Ersatz finden. Eine Radikalisierung ist nur selten unumkehrbar, aber die Lösung ist es nicht, diese Menschen wegzusperren. In Frankreich hat man genau das versucht und genau das fliegt den Franzosen jetzt um die Ohren, denn gerade in den Zuchthäusern stoßen die Hassprediger auf fruchtbaren Boden.

Das wäre zB eine Überlegung wert.

Nein, wäre es nicht und das nicht bloß, weil sich der betreffende Staat damit auch seiner eigenen Verantwortung entzieht.
 
Wahnsinn wie hier Leute zum Teil diskutieren...unreflektiert auf RTL und Bild Niveau polemisch irgendwelche Stammtischparolen nachplappernd in den Raum werfen.

Denken manche hier auch dran, dass die ganzen Flüchtlinge genau vor dem Terror fliehen, den sie vor Ort täglich so erleben wie ihn Frankreich gestern erlebt hat? Gerade jetzt sollten wir Solidarität und Offenheit zeigen und dabei aber nicht zulassen, dass eine Parallelgesellschaft entsteht.

Die Anschläge sind schrecklich und sollten mit entsprechenden Maßnahmen beantwortet werden. Aber wenn man Beiträge liest wie "Die Bastarde auslöschen... " komm ich mir vor wie im Mittelalter und nicht wie im Hier und Jetzt.

Eigentlich könnte man eine interessante Sozialstudie hier im Forum betreiben. Ich könnte wetten, dass entweder Alter oder Bildungsgrad mit der Unreflektiertheit und Polemik der Beiträge korrelieren. Jeder sollte mal sein Alter und Bildungsstätten in den Beitrag schreiben.

M.Sc. 27
 
Zurück
Oben