Tagespolitik allgemein

Das ist schon klar, aber ich denke, dass der Effekt trotzdem wichtig ist, schon allein, um für ei bestimmtes Bewusstsein zu sorgen.
Andernfalls bietet diese Tatsache sonst auch die sehr fatalistische Einstellung, dass es ohnehin überhaupt nichts bringt, etwas zu tun, weil alles den Bach herunter geht.
Eigentlich nicht. Die Erkenntnis, dass es ohnehin nichts bringt kann beide Seiten treffen. Wenn jemand sich zurücknimmt und anhand der Tatsache, dass es ohne systematischen Wandel nicht geht, resigniert, wird die gleiche Erfahrungen machen um zum Schluss kommen, dass es hoffnungslos ist. Klar kann man aus dem eignen Bewusstsein noch etwas positives herausziehen, aber am Endergebnis ändert es nichts.

Um ein gutes Gewissen muss es hierbei auch nicht gehen. Aber das Konsumverhalten zu verändern hat positive Effekte.
Wie bereits auch schon im Initialbeitrag geschrieben, und mehrfach wiederholt, stimmt das natürlich. Das es einen Effekt gibt, habe ich nicht in Abrede gestellt. Ich habe den Effekt individueller Einschränkungen auf das globale Problem der Klimagasemissionen lediglich eingeordnet. Negiert habe ich ihn - nochmals - nie.

Nein, das stimmt so nicht, finde ich.
Wenn du und ich uns zum Beispiele bewusst entscheiden, nicht in einen Flieger zu steigen, dann haben wir für Flug X nun mal kein Co2 verbraucht. Das ist alles andere als identisch.
Schau, wenn ich kein Fleisch esse, dann habe ich ein kleines bisschen Leid verhindert.
Global gesehen mag das nichts sein, aber persönlich ist es das schon.
Und ich bleibe bei dem Beispiel: Anderen ein Beispiel zu sein, kann helfen, dass kleienr Gruppen größer werden und sie haben Kraft etwasbzu verändern. Aber ja, allgemein muss von allen Stellen mehr getan werden.
Wir können uns bewusst entscheiden Verantwortung zu übernehmen. Und wenn es nur die ist, für eine Hand voll Menschen oder Tiere bessere Bedingungen zu schaffen.
Andernfalls muss man persönlich halt einfach gar nichts ändern, weil alles nix bringt. Das ist ein so krasser Ohnmachtsgedanke, den ich für nicht gesundheitszuträglich erachte.
Im Kontext einer globalen Betrachtung ändert das aber nichts. Und ja, auch wenn alle Menschen ihren individuellen Fußabdruck optimieren würden, wäre der Effekt...nicht ausreichend um den Klimawandel aufzuhalten, solange es keinen systemischen Wandel gibt. Mehr habe ich gar nicht gesagt.
Das hat auch nichts mit Ohnmachtsgedanke zu tun. Ich habe nie dafür plädiert gar nichts zu machen, deswegen fühle ich mich ehrlich gesagt auch gar nicht angesprochen, wenn es um diese fatalistische Darstellung geht. So eine Einstellung habe ich nicht, so eine Einstellung habe ich niemals vertreten oder auch nur irgendwie verteidigt.

Aber es ändert ja dennoch nichts daran, dass es möglich ist, den eigenen Co2 Abdruck zu verringern.

Was aber auch glaube ich niemand bezweifelt. Denke ich mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bundesregierung sagt per Gesetz, dass wir bis 2030 unseren CO2-Ausstoß um 65% gegenüber 1990 reduzieren müssen. Wir haben dazu jetzt noch sechseinhalb Jahre Zeit und mindestens ein Regierungswechsel steht da noch mittendrin an. Die Methodik der Letzten Generation scheint vordergründig fragwürdig und verwerflich zu sein. Aber es muss im großen Ganzen eben auch bewertet werden, ob es nicht tatsächlich einen rechtfertigenden Notstand gibt. Was eigentlich passieren müsste, wäre, dass unsere Regierung im Wochentakt (!) neue Maßnahmen zur Eindämmung von CO2-Emissionen beschließt und nicht einmal alles halbe Jahr mal. Wenn hier nicht bald drastisch der Output erhöht wird, dann werden wir diese Kurve nicht kriegen können und zum ersten Januar 2030 kommen dann plötzlich verpflichtende Radikalmaßnahmen zum Tragen, die dem ganzen Land massiven Schaden zufügen werden.

Allerdings fordert die LG das überhaupt nicht, sondern nur Maßnahmen, welche das hier in einigen Beiträgen prognostizierte Ergebnis im Endeffekt auch nicht verhindern würden. Hinzu das geistige Erbe der Räterepublik und eine Protestform, die bisher nur dazu führt, dass eben jene das Thema wird und gar nicht die Sache. Das (andeutungsweise) mit gewerkschaftlich organisierten Streiks gleichzusetzen, finde ich so nicht ganz sauber.

Ich sehe das Handeln der bayerischen Behörden, wie auch immer es am Ende von der Judikative bewertet wird, als vorläufigen Gipfel eines gescheiterten Umgangs mit einer Nischenbewegung, die unnötig durch Politik und Medien groß gemacht wurde. Carla Hinrichs & Co. wurden durch Talkshows geschleift, jeder durfte mal in den Ring und angesichts der zunehmenden Frustration/Polarisierung in der Bevölkerung wird es jetzt auch noch als Gelegenheit gedeutet, sich politisch zu profilieren. Ob nun die CSU in Bayern, oder Fr. Faeser in Hinblick auf die Landtagswahl in Hessen. Für den Diskurs soll das was genau bringen? Es ist doch viel mehr eine Ablenkung, die immer mehr Raum einnimmt.
 
Das (andeutungsweise) mit gewerkschaftlich organisierten Streiks gleichzusetzen, finde ich so nicht ganz sauber.

Ich setze das nicht gleich, sondern bin der Meinung, dass es grundsätzlich in dieser Sache einen Hebel geben sollte der sozialverträgliche Störungen ermöglicht und zwar nicht nur exklusiv für die Letzte Generation, sondern für jede ordentliche Organisation, deren Anliegen es ist, dass die Regierung ihren Hintern hoch kriegt. Das bedeutet nicht Freiheit zur Straftat, sondern halt echte Druckmittel in begrenztem Rahmen.

Ich sehe das Handeln der bayerischen Behörden, wie auch immer es am Ende von der Judikative bewertet wird, als vorläufigen Gipfel eines gescheiterten Umgangs mit einer Nischenbewegung, die unnötig durch Politik und Medien groß gemacht wurde.

Das Problem ist, dass es gleich alle Leute per Assoziation gleichermaßen über den Kamm schert. Es gibt genug Leute, für die es keinerlei Unterschiede zwischen FFF, LG und den Grünen selbst gibt. Manche werfen dann auch noch die Linken, die Sozialisten und die Kommunisten in diesen Topf und irgendwas mit Terror wird obendrein noch durch Focus, Welt und Bild kolportiert. Was da gestern abgegangen ist, hat die ganze Situation an sich grundsätzlich schlimmer gemacht.

Das sieht man am Ende halt auch in der Blockadehaltung innerhalb der Regierungskoalition.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Lied ist noch nicht gesungen,würde ich sagen

Ich hoffe ja das du recht hast.
Wenn ich aber sehe wie man aktuell, im Bezug auf die Wärmepumpe, Stimmung gegen die Grünen macht befürchte ich das uns eine CDU in der Regierung nicht erspart bleibt.
Hoffen wir das du Recht hast und ich mich irre.
Merz als Kanzler, na dann stellt die AfD den nächsten...
 
Das handeln der Kripo deckt sich doch wunderbar mit dem was man so in den sozialen Medien sieht. Da wird jedes Meme das sich über die „Klimakleber“ lustig macht abgefeiert. Umgekehrt lösen Triggerworte wie „Elektroauto“, „Fahrrad“, „Grüne“ oder „Habeck“ bei vielen anscheinend allergische Reaktionen wie nach dem Verzerr einer Erdnuss aus
Nun ja, sieht aber auf der "anderen Seite" des Meinungsspektrums auch nicht anders aus.
 
. ..nicht ausreichend um den Klimawandel aufzuhalten, solange es keinen systemischen Wandel gibt.

Oh. Hier liegt das Problem. Schade dich aus deinem Traum aufwecken zu müssen, aber der ist nicht mehr aufzuhalten.

Das 1,5° Ziel ist im arsch und nicht mehr zu halten. Aktuell steuern wir auf um die 3° zu. Und sollte das eintreffen brauchen wir uns auch um keinen systemwechsel Gedanken zu machen weil auch dass dann keinen Effekt mehr haben wird.


Das Problem wenn wir die persönliche Verantwortung aus der ganzen Rechnung entfernen und energetisch Klimaneutral sind rennen die laute los und sagen sich "jawoll klimaneutral, jetzt kann ich Meiner Familie wieder fünf Karren vor die 300m² Bude stellen und am Tag 5 Kilo Fleisch fressen". Und dann geht der Tanz wieder von vorne los.

Das (andeutungsweise) mit gewerkschaftlich organisierten Streiks gleichzusetzen, finde ich so nicht ganz sauber.

Wo ist der Unterschied?

die unnötig durch Politik und Medien groß gemacht wurde.

Bitte was? Die werden von allen und jeden in der Politik und den Medien niedergemacht.

Hinrichs & Co. wurden durch Talkshows geschleift, jeder durfte mal in den Ring und angesichts der zunehmenden Frustration/Polarisierung in der Bevölkerung wird es jetzt auch noch als Gelegenheit gedeutet, sich politisch zu profilieren.

Frage mich sowieso von was die Bevölkerung so frustriert ist, genau von nicht's.

Allerdings fordert die LG das überhaupt nicht, sondern nur Maßnahmen, welche das hier in einigen Beiträgen prognostizierte Ergebnis im Endeffekt auch nicht verhindern würden.

Falsch da wird auch gefordert das fossile Brennstoffe als Energieträger verschwinden sollen. Was die größte CO² Einsparung wäre.

Nun ja, sieht aber auf der "anderen Seite" des Meinungsspektrums auch nicht anders aus.
In dem Ausmaß? So persönlich? So unfundiert? Bei weitem nicht.

Selbe Argument wenn rechte Gewalt thematisiert wird "giebt ja auch Gewalt von rechts".

Das Lied ist noch nicht gesungen,würde ich sagen

Ich bin da eher auf der Seite von @Clyde_ glaube das Ding ist gegessen und die Sache mit der Klimapolitik ist so ziemlich durch.

Und dank @David Somerset weis ich nun auch dass ich getrost auf alles scheißen kann bis mir die Politik was anderes sagt. Ach was für schöne Zeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
die unnötig durch Politik und Medien groß gemacht wurde
Ich finde auch nicht alles gut was diese sogenannte "Nischenbewegung" tut, dennoch müssen unangenehme und unangenehme Dinge auch angesprochen werden. Viele Politiker sind da ja zu feige mal die Klappe aufzukriegen und belügen den Wähler und das verfängt dann bei manch einen der nicht um die Ecke denken kann.

Ich bin da eher auf der Seite von @Clyde_ glaube das Ding ist gegessen und die Sache mit der Klimapolitik ist so ziemlich durch.
Ich will es eigentlich auch nicht glauben, mein Gefühl sagt mir aber auch dass das nichts mehr wird, da in Deutschland die Masse einfach zu dumm ist.
 
Das eine kann man halt sehr gut für das andere verwenden.
Aber gut, ich gebe zu, man hätte auf @Dr. Sol s populistische Aussage wirklich geschickter reagieren können. Mea Culpa :)
 
Oh. Hier liegt das Problem. Schade dich aus deinem Traum aufwecken zu müssen, aber der ist nicht mehr aufzuhalten.
Das 1,5° Ziel ist im arsch und nicht mehr zu halten. Aktuell steuern wir auf um die 3° zu. Und sollte das eintreffen brauchen wir uns auch um keinen systemwechsel Gedanken zu machen weil auch dass dann keinen Effekt mehr haben wird.
Ähm, aufhalten heißt ja gerade dafür zu sorgen dass er nicht weiter fortschreitet. Keiner redet davon ihn ungeschehen zu machen, was Du aber zu glauben scheinst. Seltsam, das steht ja nirgends.

Das Problem wenn wir die persönliche Verantwortung aus der ganzen Rechnung entfernen und energetisch Klimaneutral sind rennen die laute los und sagen sich "jawoll klimaneutral, jetzt kann ich Meiner Familie wieder fünf Karren vor die 300m² Bude stellen und am Tag 5 Kilo Fleisch fressen". Und dann geht der Tanz wieder von vorne los.
Das ist eine sehr eindimensionale Betrachtung. Aber das weißt du auch. Weil keiner gesagt hat, dass man die persönliche Verantwortung "entfernen" soll. Das redest Du Dir gerade wunderbar ein, damit Du hier einen Konflikt heraufbeschwören kannst. Kann ich mit umgehen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähm, aufhalten heißt ja gerade dafür zu sorgen dass er nicht weiter fortschreitet. Keiner redet davon ihn ungeschehen zu machen, was Du aber zu glauben scheinst. Seltsam.

Dann sag abschwächen oder abmindern und nicht aufhalten. Du weißt sehr genau dass es genug kloppies giebt die wirklich denken dass man ihn aufhalten kann.

Das ist eine sehr eindimensionale Betrachtung. Aber das weißt du auch. Weil keiner gesagt hat, dass man die persönliche Verantwortung "entfernen" soll. Das redest Du Dir gerade wunderbar ein, damit Du hier einen Konflikt heraufbeschwören kannst. Kann ich mit umgehen. :D

Kommt bei mir halt einfach so rüber wenn du davon sprichst es würde nichts ändern.

Aber gut, ich gebe zu, man hätte auf @Dr. Sol s populistische Aussage wirklich geschickter reagieren können. Mea Culpa :)

So populistisch empfand ich die Aussage nicht wirklich. Spiegelt schon ziemlich genau die aktuelle Politische sowie Mediale Realität wieder.

Wahrscheinlich wieder eine Frage der Sicht auf die Situation.
 
Dann sag abschwächen oder abmindern und nicht aufhalten. Du weißt sehr genau dass es genug kloppies giebt die wirklich denken dass man ihn aufhalten kann.
U.a. habe ich sogar davor geschrieben "abschwächen". Aber aufhalten trifft es halt auch. Es kommt nur darauf an wie weit man mit den Maßnahmen geht. Eine Begrenzung der Erderwämung (aka aufhalten...;)) ist jedenfalls das Ziel.
Kommt bei mir halt einfach so rüber wenn du davon sprichst es würde nichts ändern.
Dann lies halt weiter, wenn ich da schreibe, dass es im globalen Ausmaß der Emissionen nichts ändert. Das gibt dem ganzen nämlich einen völlig anderen Rahmen, in dem Du die Aussage dann einordnen solltest, und der deckt sich mit dem Stand der Wissenschaft.
 
Logo, aber mit einem globalen Rahmen hat man eigentlich den größtmöglichen und allumfassendsten Rahmen gewählt. Für mich ist es so ziemlich der einzige Rahmen der relevant ist, bei einem Problem wie dem Klimawandel. Klima scherrt sich nicht um Grenzen. :)
 
Kann ich nicht wirklich bestätigen.
Von Links gibts auch genug übertriebene Empörung. Spontan fallen mir da die Lustigen Gesellen ein welche Weissen Rastas verbieten wollten und bei allem cultural appropration sehen .
Oder generell die Debatte um race swaps oder Gender woke etc. Vernünftige Debatten sind da schwer. Sehr schnell ist die Rassimuskarte als Todschlagargument gezogen.
Generell würde ich sagen das es grundlegend schwieriger ist einen Diskurs oder Mittelweg zu finden und sich alles ins Extreme bewegt.
 
Zurück
Oben