Tagespolitik allgemein

Wir wissen wie solche Kriege enden können.
Meist gibt es drei Möglichkeiten.
1.Der Angreifer zieht sich freiwillig zurück.
Ist im Moment völlig ausser Frage .
2.Der Angegriffene erobert sein Territorium militärisch zurück.
Dazu ist die Ukraine nicht fähig.
3.Man löst es am Verhandlungstisch.
Und da ist Russland im Moment, ob es passt oder nicht, die stärkere Macht.

Du hast Möglichkeit #4 vergessen: Russland setzt seinen Kurs solange weiter fort, bis es einfach nicht mehr weiter machen kann und darüber kaputt geht. Innenpolitisch hat sich Putin nämlich überhaupt gar keine andere Option mehr offen gelassen. Russland war 2014 schon weitestgehend runter gewirtschaftet und wird mittlerweile nur noch durch Propaganda und Kriegswirtschaft am Leben erhalten. Die zivile Wirtschaft ist ziemlich fertig und ohne einen radikalen innenpolitischen Neuanfang wird Russland die Kurve zurück zur zivilen Wirtschaft in Frieden nicht kriegen können. Dazu sind unter gegenwärtigen Voraussetzungen schlicht keine Mittel und Leute mehr da.
 
@icebär
Tut mir leid, aber das Russland kaputt geht habe zu oft gehört um noch daran zu glauben.
Seit April 22 höre ich denen geht die Munition aus. Im Moment überziehen sie die Ukraine mit nie dagewesen Luftschlägen.
 
Ist die Aussage "denen geht die Munition aus", denn falsch, wenn die Munition nie ausgeht?
Also für mich hat sich das immer so angehört als wolle man uns erzählen der Russe müsse sehr bald den Krieg wegen Munitionsmangel einstellen.
Möglicherweise war die Munition hier und da mal knapp. Aber es war doch wohl nicht so das Russland die Kämpfe einstellen musste.
Und mittlerweile ist da offensichtlich nichts mehr knapp.
 
Möglicherweise war die Munition hier und da mal knapp. Aber es war doch wohl nicht so das Russland die Kämpfe einstellen musste.
Das sind ja auch vollkommen unterschiedliche Dinge. Es wird wohl seinen Grund haben, warum Russland auf nordkoreanische Munition und Soldaten zurückgreifen musste und auf iranische Drohnen. Vielleicht war der Grund ja, dass die Ressourcen knapp wurden aka "denen geht die Munition aus".
 
Tut mir leid, aber das Russland kaputt geht habe zu oft gehört um noch daran zu glauben.

Das brauchst du nicht glauben, das kannst du wissen:

Russlands politische Führung hat unerwartet deutlich vor Problemen für die russische Wirtschaft gewarnt. "Den Zahlen nach haben wir eine Abkühlung, den aktuellen Empfindungen der Unternehmer nach sind wir schon an der Grenze zum Übergang in eine Rezession", sagte Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum SPIEF. Er kritisierte die Politik der Zentralbank und warnte vor einem Einbruch bei den Investitionen.

Der Wirtschaftsminister stellte klar, dass eine Rezession vermeidbar sei. Es hänge von politischen Entscheidungen, insbesondere von den Zinssätzen, ab. "Ich habe keine Rezession vorhergesagt. Ich sagte, wir stehen am Rande. Von nun an wird alles von unseren Entscheidungen abhängen", sagte er. Reschetnikow betonte, er werde am Inflationsziel von 4 Prozent festhalten.

[...]

Zentralbankchefin Elvira Nabiullina wehrte sich gegen die Vorwürfe einer falschen Geldpolitik, prognostizierte aber ebenfalls Schwierigkeiten. Russlands Wirtschaft sei zwei Jahre lang trotz der Sanktionen durch Programme zur Importverdrängung gewachsen - dank Geldern aus dem Wohlstandsfonds und bestehenden Kapitalreserven des Bankensystems.

"Wir müssen verstehen, dass viele dieser Ressourcen tatsächlich aufgebraucht sind, und wir müssen über ein neues Wachstumsmodell nachdenken", sagte sie.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/russland-warnung-rezession-100.html

Diesmal sind's einfach keine Youtube-Influencer oder andere 'Russlandexperten', sondern halt echte russische Minister und Zentralbankchefs, die diese Dinge in aller Öffentlichkeit von sich geben. Da sehe ich erstaunlich wenig Raum für Propaganda.
 
Ein Grund mehr für Russland die Ukraine oder Teile davon so schnell wie möglich zu erobern. Man wird die Eroberten Gebiete vermutlich ausbluten/ausbeuten lassen um zu retten was zu retten ist. Das dies langfristig nicht klappen wird ist klar aber Putin ist da vermutlich zu tief drin und sieht vermutlich schon lange nicht mehr klar um aufzuhören. Und solange die USA und Europa nicht energischer eingreifen kannn er das Spiel weiterführen.
Der Blutzoll ist jedenfalls gewaltig:

  • The Ukrainian General Staff reported that Russian forces have sustained over one million casualties since the start of Russia's full-scale invasion in February 2022, over half of which occurred since January 2024.
  • Russian forces have reportedly sustained an average of 1,286 casualties per day between January and early June 2025 in exchange for marginal territorial gains.
  • Russian forces recently advanced across the western Donetsk-Dnipropetrovsk Oblast border northwest of Kurakhove as part of a multi-pronged effort to advance into Dnipropetrovsk Oblast.
  • Russian forces are likely attempting to level the frontlines in the Novopavlivka and Kurakhove directions to advance into Dnipropetrovsk Oblast.
  • The Ukrainian forces continue to demonstrate their ability to conduct successful long-range strikes that target Russia's defense industrial base (DIB).
  • Ukraine and Russia exchanged prisoners of war (POWs) again on June 12, in accordance with agreements the parties previously reached during talks in Istanbul on June 2.
  • Southeastern European countries reiterated their support for Ukraine on June 11, including Serbia signaling its willingness to improve bilateral relations with Ukraine.
  • Germany pledged to supply Ukraine with additional financial and materiel support, including air defense systems.
  • Ukrainian forces advanced near Toretsk. Russian forces advanced in northern Sumy Oblast and near Siversk and Kurakhove.
 
Zuletzt bearbeitet:
… Europa nicht energischer eingreifen…
Das Problem ist ja u. a. auch, dass die Europäer selber gar nicht genug haben. Über viele Jahre wurde in Sachen Verteidigung gespart. Und bis das Aufrüsten wieder so richtig in Fahrt kommt, damit die Ukraine die Unterstützung erhält, die sie benötigt, um die russische Armee aufzuhalten, vergeht wertvolle Zeit – was der russischen Armee zum Vorteil gereicht wird. Bewiesen haben es die ukrainischen Streitkräfte, dass sie dazu in der Lage sind.
 
Vor ein paar Wochen hat der ukrainische Militärnachrichtendienst bewiesen, dass die Ukraine Drohnenschläge in ganz Russland durchführen kann, und hat dabei auch noch ⅓ der strategischen Bomberflotte zerstört, aber heute verliert Kiew den Krieg wieder, weil ein Oberst des sehr kriegserfahrenen österreichischen Bundesheers, Videos auf Youtube macht und so weiter. :konfus:
 
Vor ein paar Wochen hat der ukrainische Militärnachrichtendienst bewiesen, dass die Ukraine Drohnenschläge in ganz Russland durchführen kann, und hat dabei auch noch ⅓ der strategischen Bomberflotte zerstört, aber heute verliert Kiew den Krieg wieder, weil ein Oberst des sehr kriegserfahrenen österreichischen Bundesheers, Videos auf Youtube macht und so weiter. :konfus:
Ich habe keinen Oberst aus Österreich erwähnt.
 
Meinte auch eher den allgemeinen Grundtenor hier, seit ein paar Seiten. Bei dir weiß ich immerhin, dass militärisches Wissen hinter deinen Einschätzungen liegt - auch wenn ich die nicht teile. :)
 
@Clyde_
Sehen wir uns doch mal die momentane Lage an.
Ja, die russische Kriegsführung ist nicht das Gelbe vom Ei. Wahrlich enttäuschend.
Aber sie haben ca. 20% des Staatsgebiet der Ukraine besetzt. Und die Ukraine ist nicht fähig ihr Territorium militärisch zurück zu erobern.
Russland hat diese Gebiete erobert und hält sie nicht nur militärisch besetzt sondern hat sie, ob völkerrechtswiedrig oder nicht, teilweise annektiert. Und wird sie auf absehbarer Zeit nicht wieder aufgeben.
Wir wissen wie solche Kriege enden können.
Meist gibt es drei Möglichkeiten.
1.Der Angreifer zieht sich freiwillig zurück.
Ist im Moment völlig ausser Frage .
2.Der Angegriffene erobert sein Territorium militärisch zurück.
Dazu ist die Ukraine nicht fähig.
3.Man löst es am Verhandlungstisch.
Und da ist Russland im Moment, ob es passt oder nicht, die stärkere Macht.
Sollte es zu einer Verhandlungslösung kommen wird die Ukraine Kröten schlucken müssen.
Russland hat hier auf lange Zeit militärische Fakten geschaffen. Mit dem Begriff Ewigkeit bin ich immer vorsichtig. Aber auf sehr lange Zeit zumindest werden die eroberten Gebiete im Besitz Russlands bleiben.
Auch wenn Putin eines Tages nicht mehr da sein wird, auch ein neuer Präsident wird diese Gebiete nicht aufgeben können. Dazu
ist Zuviel Blut geflossen.
Was sollte die momentane Lage ändern ?

Du sagst das ein neuer Präsident diese Gebiete nicht aufgeben können wird, weil zu viel Blut geflossen ist.
Mir ist bekannt welchen... nennen wir es mal Fetisch... Russische Staatsführer aller bisherigen Zeiten im Bezug auf die Ukraine hatten. Dennoch schließe ich diese Möglichkeit nicht aus.

Es besteht auch die Möglichkeit das die Ukraine diesen Krieg solange zieht das Russland sich irgendwann zurückzieht, siehe Afgahnistan.
Was ist wenn die Ukraine solange Widerstand leistet bist Putin stirbt.
Ich glaube nicht an einen geregelten Übergang.
Ich glaube das es dort Machtkämpfe geben wird, und vielleicht setzt sich die Erkenntnis durch das der Blutzoll zu hoch ist den man für die Ukraine bezahlt.

Ansonsten bleibt nur eins: Die Ukraine mit so vielen Waffen zu versorgen, damit jeder Russe der in Richtung Front schaut in das Rohr eines Panzers, eines Geschützes und eines Gewehres blickt. Also mindest in das Rohr eines Panzers, eines Geschützes und einess Gewehres blickt, während über ihm die Drohnen kreisen.
Nicht das dies die russischen Offiziere aufhalten wird ihre Truppen zu verheizen, allerdings, wer weiß was im Chaos eines Machtkampfs in Moskau möglich ist?
Es wäre ja nicht das erste mal das russische Soldaten irgendwann beschließen das ein toter offizier der bessere offizier ist.
(ich weiß, damals waren viele bei den bolschewisten organisiert usw. aber gewisse traditionen leben ja in ausnahme situationen fort)

Geschichte ist unberechenbar, und wir erleben Geschichte.
Die Ukraine wird auf dem Schlachtfeld verlieren wenn sie die Unterstützung verliert, aber einen Gurillakrieg wie in Afghanistan?
Die Ukraine wird nicht verlieren wenn wir sie weiter und endlich richtig Unterstützen.

Denn eins ist sicher: Putin wird nach der Ukraine nicht aufhören, und diese Landesverräter von BSW und AfD, diese, das sind ja nicht mal kommunisten, und dieses rechtsradikale Pack, können es kaum erwarten Heil Putin zu rufen.
 
Denn eins ist sicher: Putin wird nach der Ukraine nicht aufhören, und diese Landesverräter von BSW und AfD, diese, das sind ja nicht mal kommunisten, und dieses rechtsradikale Pack, können es kaum erwarten Heil Putin zu rufen.
Wen sollte er nach der Ukraine denn angreifen ?
Die NATO ?
Das wird der Kreml nicht wagen.
 
Wen sollte er nach der Ukraine denn angreifen ?
Die NATO ?
Das wird der Kreml nicht wagen.

Ein rationaler Politiker?
Der wagt das bestimmt nicht

Ein verblendeter Ideologe, der in einer Abhandlung über die Geschichte Russlands, die Grenzen von 1914 als die natürlichen Grenzen von Russland bezeichnet, und dazu den Westen noch für schwach hält, allerdings schon.
Und falls Putin jemals das erste von beiden war, ist er nun nur noch das zweite.
 
Vor ein paar Wochen hat der ukrainische Militärnachrichtendienst bewiesen, dass die Ukraine Drohnenschläge in ganz Russland durchführen kann, und hat dabei auch noch ⅓ der strategischen Bomberflotte zerstört, aber heute verliert Kiew den Krieg wieder [...]

Dieses Bild ist angesichts der medialen Berichterstattung in Deutschland wenig verwunderlich. Auf z.B. tagesschau liest du regelmäßig, wo die Russen gerade vorrücken, welche Stadt in Gefahr gerät oder aufgegeben wird, und seit Anfang Juni die besonders umfangreichen Angriffe durch "Drohnen", erst gestern mit einem Rekord von über 700 Stück in einer Nacht. Dann wäre da noch das Verhalten der Trump-Administration, der viele Menschen weiterhin eine Schlüsselrolle zuschreiben. Mal abgesehen davon, dass da selten eine gründliche redaktionelle Einordung erfolgt, sind das keine Nachrichten, die den durchschnittlichen Nachrichtenkonsumenten optimistisch stimmen dürften. Dafür musst du nicht Ralle Stegner heißen. Es ballert halt nicht jeder die OSINT-Kanäle durch.

Die beachtlichen Erfolge im Hinterland geben zwar Zeugnis der ukrainischen Fähigkeiten und Anlass zur Hoffnung, darüber wird ja auch berichtet, aber auf sie folgen eben keine grundsätzlichen Veränderungen am Kriegsverlauf, oder zumindest sind sie nicht ohne Weiteres mess- und kommunizierbar. Das Beispiel der koordinierten Angriffe auf die strategische Bomberflotte passt da hevorragend. Das war auch hierzulande ein riesen Ding, aber ein paar Wochen später geht es eben augenscheinlich weiter wie zuvor, die Front verschiebt sich Stück für Stück in die falsche Richtung. Das die Lage ohne diese und andere Schläge viel schlimmer wäre und es auch eine Reihe strategischer Auswirkungen gibt, die eben nicht nur kurzfristig betrachtet werden können, wird nicht so stark gewichtet. Vor allem nicht in einer Logik, in der "Vorrücken bzw. zurückweichen in x km²" und "Angriff mit x Drohnen" als Schlüsselindikatoren gelten.

Ein verblendeter Ideologe, der in einer Abhandlung über die Geschichte Russlands, die Grenzen von 1914 als die natürlichen Grenzen von Russland bezeichnet, und dazu den Westen noch für schwach hält, allerdings schon.

Hast du die letzten Seiten nicht aufgepasst? Sowas behaupten doch nur irgendwelche Youtube-Oberste aus Österreich, lernt man hier.
 
Hast du die letzten Seiten nicht aufgepasst? Sowas behaupten doch nur irgendwelche Youtube-Oberste aus Österreich, lernt man hier.

Eigentlich hab ich mir angewöhnt gewisse Personen hier zu überlesen, weil meine antwort sonst sehr direkt ausfallen würde mit eindeutigen titeln die sich gewisse Menschen hier verdient haben.
Und da wäre "Gekaufte Rubelnu....del" noch das netteste...

Aber wo wir bei solchen Menschen sind: Hier sieht man die friedliche russische Invasion in voller blüte:
(nicht drauf drücken wenn ihr nen schwachen magen habt oder ihr probleme damit habt was russische drohnen, gesteuert von kriegsverbrechern, in der zivilbevölkerung anrichten.)
Und genau deswegen darf Russland diesen Krieg nicht gewinnen.

 
Dieses Bild ist angesichts der medialen Berichterstattung in Deutschland wenig verwunderlich.

Klar, nur geht das jetzt schon locker drei Jahre so, dass die Ukraine nur noch ein paar Wochen vor dem totalen Kollaps steht und irgendwie fliegen trotzdem täglich irgendwelche russischen Fabriken und Raffinerien in die Luft. Gleichzeitig muss man halt auch nicht auf Miltwitter oder in OSINT-Gefilden unterwegs sein, um 1+1 zusammenzählen zu können: Der Russe braucht personelle Unterstützung aus Nordkorea, um Kontrolle über eigenes Territorium zurückzugewinnen, also läuft der Krieg bestimmt ganz super.

(Und ne, ist jetzt keine Polemik auf dich, sondern auf die Gesamtsituation.)

Sowas behaupten doch nur irgendwelche Youtube-Oberste aus Österreich, lernt man hier.

Sagen auch andere, keine Frage, aber wenn der Herr Oberst Reisner pessimistisch davon erzählt, wie viele Panzer der Russe so vom Band rollen lässt, stelle ich mir als einfacher HG dann aber die Frage, wer diese tollen Panzer überhaupt fahren soll, wenn der Russe mittlerweile sogar seine Krüppel zusammenschießen lässt.
 
Hast du die letzten Seiten nicht aufgepasst? Sowas behaupten doch nur irgendwelche Youtube-Oberste aus Österreich, lernt man hier.

Nein, meine Kritik beruht auf dem Widerspruch zur schlichten, hier getätigten Aussage, dass ein hoher Militär alleine Kraft seines Amtes gar nicht falsch liegen könne! Das wurde von Aztlan wortwörtlich, mit zynischem Unterton, genau so hier in diesen Raum hinein geworfen:

Klar Selenski und hohe Militärs liegen falsch...

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Und ja, ich behalte mir eine grundsätzliche Skepsis gegen jeden Influencer vor, der über den Weg der sozialen Medien erheblich mehr politische Meinung verbreitet, als es z.B. Kochrezepte, Nähanleitungen oder Programmiertutorials jemals hergeben könnten... das gilt insbesondere für einen Oberst aus Österreich, der scheinbar ohne jeden Filter seitens eines Aufsicht führenden Dienstherren in der Öffentlichkeit unter Führung eines militärischen Ranges herumlabern darf, wie es ihm beliebt. Letzteres finde ich sogar unfassbar bizarr und kaum nachzuvollziehen! Der Vergleich zu Schönbach drängte sich hier für mich nicht nur auf, er hat sich mit aller Gewalt nach oben durchgebohrt.

Passt aber ins Bild des NATO-NICHT-Mitglieds Österreich, welches sich auch drei Jahre nach Beginn eines barbarischen Angriffskriegs ganz grundsätzlich extrem schwer tut, mit Russland zu brechen:

Auf dem Weg zum G7-Gipfel nach Kanada hat Wolodymyr Selenskyj einen Zwischenstopp in Wien eingelegt. Wenige Stunden nur dauerte der Besuch, der ukrainische Präsident sprach mit seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen und mit Kanzler Christian Stocker, er gab eine Pressekonferenz.

Nur eine Frage wurde nicht gestellt: Seit dem russischen Überfall vor drei Jahren besuchte Selenskyj fast alle EU-Staaten – warum ließ er Österreich bislang aus?

Der Grund liegt auf der Hand: Kremlchef und Kriegstreiber Wladimir Putin war in der Alpenrepublik über zwei Jahrzehnte hoch willkommen. Ungewöhnlich enge Verflechtungen entstanden zwischen der kleinen Alpenrepublik und dem – zumindest flächenmäßig – größten Land der Welt. Russische Oligarchen kauften Villen in Österreich, österreichische Konzerne operierten in Putins Reich, wohl auch Moskaus Agenten tummelten sich in Wien. Europäische Diplomaten nannten die Metropole deshalb einen »Flugzeugträger« der russischen Spionage.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/oest...wendet-a-bde05a30-e6f0-4bcc-ae56-2f22de645767

Sehr mangelhafte Motivation gibt es auch bei der praktischen Umsetzung von EU-Richtlinien im Sinne von Sanktionen gegen russische Oligarchen.

Was macht Svetlana E. mit vier Villen?

Als Zypriotin kaufte sie, das hat der Abgeordnete Sint fein säuberlich dokumentiert, in den Jahren 2017, 2018 und 2021 die Kitzbüheler Anwesen. Woher hatte Swetlana E. die 26 Millionen, und was macht eine Frau mit vier Villen? Sint war empört. „Behörden und Politik wissen um dieses Zypern-Schlupfloch“, kritisiert er gegenüber der taz.

Als Russin hätte E. ein öffentliches Interesse an den Villen nachweisen müssen, als EU-Bürgerin stehen ihr die Pforten offen. Sie fungiere „nur als Strohfrau für einen sanktionierten Oligarchen“. Das OCCRP berichtet, dass E. bislang meist nicht gearbeitet hat und wenn, dann bei staatlichen russischen Stellen mit einem Jahresgehalt von unter umgerechnet 20.000 US-Dollar.

Da sich die Gemeinde, das Land Tirol und Österreich nach Ansicht von Sint nicht um den Fall kümmern, meldete er selbst Mitte 2024 die Immobiliendeals an die zuständige Direktion Staatsschutz und Nachrichten (DNS) im Innenministerium. Bald darauf konnte der Abgeordnete im Grundbuch nachschauen, dass die Villen eingefroren und damit sanktioniert worden waren, wie es die EU vorsieht.

Dagegen klagte Swetlana E. allerdings vor dem Innsbrucker Landesgericht – und bekam am 30. Januar dieses Jahres Recht, wie das österreichische Innenministerium auf taz-Anfrage bestätigt. Die Richter haben auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes verwiesen, dass „die bloße Darlegung einer beispielsweise familiären Verbindung“ zwischen einem Oligarchen und etwa seiner Partnerin nicht für eine Sanktionierung ausreichten.

Ähnlich gelagert ist der Fall, der von Einheimischen bezeichneten „Putin-Villa“ in Kitzbühel. Diese gehört offiziell einer zypriotischen Briefkastenfirma, tatsächlich aber laut OCCRP dem Oligarchen und Putin-Freund Arkadi Rotenberg. Auch dieses Haus ist nicht sanktioniert. Nicht bestätigt sind Beobachtungen von Kitzbühelern, die dort schon die beiden Töchter von Wladimir Putin im Urlaub gesehen haben wollen.

Und nun? Das Innenministerium bleibt wage und schreibt über die „Herausforderung“ an seine Staatsschützer, den sanktionierten Oligarchen Vermögen nachzuweisen, auch wenn diese es mit „Verschleierungsmethoden“ verbergen. Der Abgeordnete Sint sagt das viel direkter: Auf allen Ebenen müsse weitaus hartnäckiger recherchiert und ermittelt werden. „Wenn so etwas wie mit den Villen durchgeht“, meint er, „dann gute Nacht Österreich, gute Nacht Europa.“

Quelle: https://taz.de/Russisch-gehaltene-Immobilien-in-Tirol/!6081118/

Und wenn man noch ein wenig weiter herumsucht, dann findet man selbst zu Oberst Markus Reisner auch noch Verbindungen nach Russland. Das nennt man wohl mittlerweile Networking, wenn man wiederholt an den selben Ort reist, um dort Informationen einzuholen und offensichtlich auch Kontakte zu knüpfen:

Zusätzlich veröffentlichte er bis jetzt drei weitere Bücher zu zeitgeschichtlichen Themenstellungen in mehreren Auflagen (deutsch/französisch). Sein letztes Buch erschien im August 2020. Es behandelt die Thematik der sogenannten „Wiener Operation“ der sowjetischen Streitkräfte im März/April 1945. Zur Recherche absolvierte er wiederholte Forschungsaufenthalte in Moskau. Neben seinen bisherigen Publikationen verfasst er laufend Artikel zu relevanten historischen und aktuellen militärischen Themenstellungen und ist auch immer wieder Interviewpartner zu aktuellen Fragestellungen (u. a. zu den Themen, Autonomisierung der Kriegsführung, Robotik, Künstliche Intelligenz, Resilienz, Luftkrieg über Österreich 1943 bis 1945, Kriegsende und Befreiung 1945, Ukrainekrieg seit 2014).

Quelle: https://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung/publikationen/person.php?id=1606

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Ja, ich sehe hier sachliche Gründe, die einem bedingungslosen Vertrauen in die Aussagen eines sehr spezifischen Youtube-Oberst aus Österreich im Wege stehen.
 
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