Truuine

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Süßwasserhospital / Bacta-Behandlungsraum M27 ] Lieutenant Aldor Karvek, sowie (NPC) Sergeant Greta Yagasdottir

Als Sergeant Yagasdottir den Raum betrat und ihm eine gehörige Standpauke verpasste, fühlte sich Aldor auf einmal sehr hilflos in der Schwerelosigkeit seines Tanks. Das sonst so angenehme Prickeln des Bactas auf seiner Haut, wurde nun von seinen Schuldgefühlen übertönt. Er hätte sich so gerne entschuldigt, doch das war ihm aufgrund des Beatmungsschlauchs nicht möglich. Das Ansehen, das er sich die ganze Zeit über in der Einheit hatte aufbauen wollen, war mit einem Fehler hinweggefegt. Er fühlte sich schrecklich. Vater hätte nie so einen Fehler gemacht. Vater hätte jetzt das gleiche getan, wie Greta es tat. Jedoch hätte er ihm vermutlich eine ganze Menge Trainingsstunden verrichten lassen. Das konnte Greta als Rangniedrigere schlecht, also musste er es selbst tun.

Ungeduldig wartete er darauf, endlich entlassen zu werden. Sekunden begannen sich wie Minuten anzufühlen, Minuten wie Stunden, Stunden wie Tage. Als dann endlich ein Arzt kam, und das Bacta entfernte, um einen Blick auf eine Selkath-Ärztin zu gewähren. Er stieg aus dem Bactatank und ging zu einem Spind, auf dem sein Name angebracht war und in den voller Voraussicht seine Offiziersuniform untergebracht worden war. Als diese dann übergestreift hatte nahm er schnurrstraks einen Gleiter nach Abyston zur Garnison. Dort angekommen, lief er ohne Umschweife zum Schießstand und nahm eines der dort zur Verfügung stehenden Gewehre, um sich abzulenken. Doch seine Gedanken glitten immerwieder zu dem Moment in der Höhle zurück. Was hatte er sich dabei gedacht? Vater hätte es sicherlich anders gelöst. Mit weniger Verlusten. Mit mehr Effizienz. Und Vater hätte gewollt, dass er es genauso machte. Dass er mit seinem Team im Einklang wäre. Doch das war er nicht, jetzt weniger denn je. Sie rutschten von einer Mission in die nächste und ihr Glück hatte sie verlassen. 5 treue Soldaten des Imperiums waren allein aus seinem Zug gestorben. 9 weitere waren verletzt worden. 14 von 18. Nur 4 waren ohne überbleibende Schäden davongekommen.

Er legte an, schoss und schoss und schoss. Er schoss seine Frust hinaus und zerlegte eine Zielscheibe nach der anderen. Diese dreckigen Schmuggler. Diese dreckige Rodianerin. Er würde trainieren und trainieren, Tag ein Tag aus, um irgendwann bereit zu sein, diese Feiglinge in Einklang mit seinen Trupplern auszuradieren, das beschloss er.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Schießstand ] Lieutenant Aldor Karvek alleine
 
[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Darth Aster, Vorn und Big Q (NPC)]

Technisch gesehen hatten alle drei Machtnutzer die Zwischenprüfung bestanden. Vorn hatte alle seine Mitglieder und das atmende Ziel, den Piloten, lebend herausgebracht. Dafür hatten sie danach fast ihre gesamte Ausrüstung wegwerfen und ersetzen und ein bisschen länger in der Krankenstation verbringen müssen. Also kein besonders schlechter Tausch. Big Q hatte ebenfalls alle herausgebracht und das sogar mit kaum nennenswerten Verletzungen, doch sich dafür am Ende geopfert. Ja scheiß die Wand an, was für ein grenz**biler, dummd**licher, hirntoter Affe! Sich als Machtnutzer für Insekten zu opfern! Fast während der gesamten Abschlusszeremonie hatte der menschliche Akolyth dem Wookiee deshalb einen Blick zugeworfen, als warte er nur darauf, dass ein ganz andere Kreatur plötzlich den Pelz abwerfen und sich offenbaren würde. Die ganze Aktion ergab noch weniger Sinn, bedachte man ihre gemeinsame Vergangenheit. Sie waren beide als Arbeitssklaven ins Imperium gekommen und hatten sich dann dank ihrer Fähigkeiten von zumindest diesen Ketten befreien können. Doch Gefangene waren SIE TROTZDEM! Es war eine Sache dem stinkenden Fellball mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, wenn er gleichzeitig solches Geschick in der Ausübung der Macht zeigte. Aber das er die Vorwürfe jetzt tatsächlich bestätigt hatte … fühlte Vorn da gerade etwa so etwas wie Enttäuschung?

Es klang komisch, aber er befasste sich während des Gelabers der Ausbilder tatsächlich damit. Das
Aster ebenfalls bestanden, wenn auch dabei ein Mitglied verloren hatte, ging bei Vorn in ein Ohr rein und aus dem anderen heraus. Drauf geschissen, irrelevant. Sein Meister bestand die Prüfung genau so, wie er sie bestehen wollte. Aber der Wookiee sollte ein ernsthafter Rivale sein! Das beinhaltete aber auch die geistige Distanz von ihren Sklavenhaltern, vom Imperium. Sich für nen verfi**ten Piloten zu opfern war so hirnrissig, Vorn fehlten ganz offensichtlich die passenden Worte, um seinen aktuellen Gemütszustand zu beschreiben. Hätte er noch die Holonetprivilegien, er hätte die passende Diagnose nachschlagen müssen. Also ja, er war enttäuscht, da sich sein direkter Konkurrent gerade aus dem Spiel genommen hatte. Aster war nach wie vor außer Reichweite und sonst jeder um ihn herum meist minderwertig, aber mindestens eben nicht machtsensitiv.

Das Vorn im Gegensatz zu all den anderen nichts von dem Bestehen hatte: geschenkt. Das man ihn und sein Team nach der öffentlichen Bekanntmachung der Ergebnisse noch einmal im privaten die genaue Analyse der Prüfung präsentierte und dabei auf gewisse Unzulänglichkeiten hinwies: ebenfalls geschenkt. Offensichtlich gefiel es dem Imperium nicht, opferte sich Vorn nicht wie eine brave kleine Drohne für das höhere Wohl. Ja, ach was, wer hätte das gedacht?! Der rothäutige Mensch nahm absolut gar nichts aus diesem Gespräch mit. Er würde auch weiterhin sein eigenes Leben über das aller anderen stellen und in diesem Fall sogar ohne an die
Lehren von Magga zu denken. Das war schlicht und einfach gesunder Menschenverstand. Klar, er würde auch weiterhin ZEITWEISE den Schild für seine Kameraden hinter ihm spielen, weil es eben seine eigenen Überlebenschancen erhöhten, doch sobald einer von ihnen zu einer Last wurde, würde Vorn das ganz schnell ändern. Wenn nötig persönlich.

Weil Vorn ziemlich beschissen darin war so zu tun, als hätte er sich die Kritik der Ausbilder zu Herzen genommen, würde er in den nächsten Monaten an genau dieser Sache arbeiten müssen. Viele, wenn auch nicht alle, ab diesem Zeitpunkt durchgeführten Szenarien beinhalteten irgendwelche Teamarbeit, bei der sie nur gemeinsam ans Ziel gelangen konnten. Es würde sich jedoch nichts – in der Richtung - in dem Menschen ändern. Tatsächlich wurde er nur besser darin zu erkennen, wie man seine Leute am effektivsten opfern konnte, um für sich selbst den sichersten Pfad einschlagen zu können. Da er aber gleichzeitig selbst immer noch ein Frontkämpfer war und keine Wunde scheute, fiel das aber wohl nicht auf, wie immer rücksichtsloser Vorn die Imperialen unter sich verheizen wollte. Das bedurfte nicht nur keiner mentalen Meisterleistung, es wurde ihm nur allzu leicht gemacht. Wer unter seinem Kommando nicht überleben konnte: Insekten. Wertlos. Wer nur als Ablenkung/Kanonenfutter Bedeutung erlangen konnte: Arsch auf Eimer. Passt. Vorn hatte ethisch gesehen wirklich keine schwere Zeit. Es war beinahe schon zu einfach.

Neben der alltäglichen Grundausbildung durfte Vorn auch weiterhin jede Art von Strafarbeit annehmen, wobei man ihn offensichtlich von den Dingen fern hielt, die A seine Ausbildung beeinträchtigen konnte und B ihm, den irren Kannibalen, vielleicht doch noch Spaß machen würde. Er musste zwar bei der Konstruktion und Reparatur von Installationen helfen, doch diese hatten nie mit seinen eigenen Kämpfen zu tun. Mal war es etwas für Scharfschützen, Computerspezialisten oder Meds und in anderen Fällen konnte der ja doch eher nur seicht gebildete Hüne nicht einmal erkennen, worum es überhaupt ging. Des weiteren durfte er zwar weiterhin den Latrinendienst verrichten, aber zum Beispiel nicht mit Toten arbeiten. Davon gab es hier überraschend wenige, aber es gab sie. Unfälle passierten selbst im blank geleckten Imperium, wie es schien. Hinrichtungen fanden auch keine statt, sodass er nicht einmal dort aushelfen musste. Disziplinarmaßnahmen, die im Grunde einfach nur Folter waren, konnte der Akolyth auch keine finden. Also nichts, das Spaß hätte machen können oder wofür sich andere zu schade waren oder es nicht ertrugen.
Aster lutschte den ganzen Tag Sch****e oder ließ sich von diesen f***en, aber er verschwendete nichts, das musste Vorn seinem Meister lassen. Das war eben die Unbegreiflichkeit des Geistes. Er war ein Planetenherrscher, verbesserte mit Sicherheit seine eigenen Fähigkeiten in der Macht, bildete zwei Akolythen aus und nahm dann auch noch an der Grundausbildung teil. Faul war Aster also nun wirklich nicht. Wahrscheinlich übertrieb er es sogar, weshalb er es ja auch mit Männern und Xenos trieb. Bei so einer Belastung musste der Geist Risse kriegen und Abartigkeiten gebären. Oh, und ein Imperialer zu sein, half natürlich auch nicht. Ja, sah man es mal so, konnte Vorn kaum verhindern, dass er seinen Meister für seinen Ehrgeiz bewunderte. Hielt man diese Bohnenstange nicht rechtzeitig auf, ein A**chf***er würde am Ende auf dem Thron des Imperiums sitzen. Das konnte wohl kaum gut für Vorn sein.

Als dritte von drei Baustellen in Vorns aktuellem Leben stand dann die Ausbildung zum Sith. Sie vertieften auch weiterhin ihre bereits erlernten Fähigkeiten, gaben ihnen neue Anwendungsgebiete und Sichtweisen auf sie, sodass sie manchmal wie eine neue Technik wirkten. Der frustrierenste Teil darin war, dass Vorn ungefähr einmal pro Woche einsehen musste, wie falsch er bisher gelegen hatte und das Aster ihm doch noch etwas beibringen konnte. Kreativität und Phantasie waren ja nun leider nicht gerade seine Stärken, weshalb er die neuen Ansätze seines Meisters nur selten vorhergesehen hatte. Und selbst wenn er dann nachträglich versuchte, das Neue herunter zu reden und als nutzlos zu deklarieren, kam er am Ende nicht sonderlich weit. Es fand sich einfach immer irgendein tatsächlicher Nutzen dafür. Nur eines hatte sich wirklich nicht geändert. Die Bohnenstange verhielt sich immer noch wie eine und stufte deshalb gewisse Techniken höher ein als der Akolyth es tat.

Zusätzlich dazu nervte ihn
Big Q ständig damit, dass sie doch nun endlich das Abwehren von Machtangriffen üben sollten. Dabei würde das gegen jemanden wie Aster eh nicht helfen und bei einem Kampf gegen den Wookiee verließ sich Vorn lieber auf seine überlegenen offensiven Fähigkeiten. Zwei Wochen lang tat er das und nichts greifbares wurde erreicht. Bis der Rothäutige mehr aus Zufall auf einen lange vergrabenen Gedankengang stieß. Sein Meister hatte anfangs versucht sie darauf hinzuweisen, wie wichtig die Technik sei, sich dabei aber auch nicht so große Mühe gegeben. Man hätte denken können: Damit sich die Akolythen nicht zu gut gegen ihren Meister wehren konnten. Inzwischen konnte Vorn aber nicht mehr wegrationalisieren, wie viel Energie Aster in seine Ausbildung investiert hatte. Er ließ den Akolythen wirklich kaum Zeit um zur Ruhe zu kommen und hätten sie die Tiefschlaftrance nicht, sie würden es vermutlich gar nicht schaffen. Es war also nicht so, als würde sein Meister ihn nicht zu einer besseren Tötungsmaschine machen. Aber die Verteidigung gegen andere Machtnutzer sprach er nicht mehr an. Konnte es also sein, dass der Planetenherrscher seine Akolythen lieber als Soldaten sah? Also mit einer lächerlich tödlichen Waffe ausgerüstet, die sogar Machtnutzer mit einem Treffer töten konnten, doch dafür ohne jeden nennenswerten Schutz? Unter einigen der Rekruten kursierte dafür der Begriff „Glaskanone“. Weil man sie eben zwar mit katastrophal vernichtendem Zerstörungspotential ausstatte, sie aber gleichzeitig in Uniformen und anderer Ausrüstung steckte, welche durch jeden verschissenen Handblaster, den man sich buchstäblich aus dem Arsch ziehen konnte, durchschossen werden konnte. Ihre Uniform schütze sie maximal vor Kieselsteinen und Ästen, also vor Kratzern und blauen Flecken. Da sein Meister ein IMPERIALER Machtnutzer war, übertrug er seine militärische Ideologie sicherlich auch auf die Ausbildung seiner Akolythen. Er wollte gar nicht, dass sie mehr als Glas waren!

Und der verschissene Wookiee war schon vor Vorn darauf gekommen. Zugegebenermaßen eine scheiß frustrierende Tatsache, doch selbst Tiere konnten blind, taub und dumm wie Scheiße einmal Glück haben und etwas richtig machen. Also kein Grund dem Wookiee gleich so etwas wie Intelligenz zu unterstellen. Aber der Mensch ging darauf ein. Ab der dritten Woche des ersten Monats fingen sie damit an und es war - erneut zugegebenermaßen – ein richtig gutes Gefühl. Weil sie einander nämlich nun täglich den Hals umdrehen konnten! Sie taten dies aber nie in Anwesenheit ihres Meisters, obwohl Vorn dennoch davon ausging, dass das Schoßtier von Aster ihm davon berichten würde. Auch wenn es gerade Big Q gewesen war, der dies hatteANGEBLICH geheim halten wollen. Ja ja, als ob.

Also gleich drei Aufgabengebiete und keines davon war optional. Folglich hatte Vorn nicht allzu viel Zeit, um nach weiteren Anhängern der Lehren von Magga zu suchen. Er tat es dennoch, fand aber auch niemanden, obwohl er dank der Strafarbeiten durchaus mit vielen bisher unbekannten Rekruten und Handwerkern zusammen sein konnte. Doch niemand reagierte auf seine Gesten mit etwas, das nach Verständnis aussah. In dem Bereich war er also nicht weiter gekommen. Dafür hatte er es aber immerhin geschafft, seinen Sex aus den Dörfern in seine Baracke zu holen, auch wenn das gute vier Wochen gedauert hatte. Insofern lief es also gerade ganz gut. Sogar so gut, dass Vorns aktuell größtes Problem das nach wie vor beschissene Essen war. Rotes Fleisch in der Menge und Qualität, wie er es auf dem Wasserschiff gegessen hatte, gab es hier einfach nicht. Und obwohl es eigentlich eine Nebensächlichkeit sein sollte, die einen Machtnutzer wie Vorn nur peripher tangieren sollte … war dem nicht so. Der Hüne überlegte zeitweise sogar das Essen von Offizieren zu stehlen. Wenn man halt sonst keine Sorgen hatte...

[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Darth Aster, Vorn und Big Q (NPC)]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband ] Ridley

Der nächste Morgen brach so ungewohnt wie vertraut an. Ungewohnt, da Ridley das erste Mal seit einer ganzen Weile an einem Wochentag nicht hens Rekrutenuniform anlegen und zu hens Squad stoßen würde. Vertraut, da die Militärparade endlich mal wieder ein Großevent sein würde, bei dem hen ganz hen selbst sein konnte. In vertretbarem Maße zumindest. Also legte Ridley nach Frühstück und Dusche zunächst einmal wieder hens Gouverneursuniform an. Die schwarze Version, die hen die letzten Monate über favorisiert hatte, ließ hen heute im Schrank und griff stattdessen zu einem neuen Schnitt mit schwarzer Brustpartie, Schultern und langen Handschuhen über weißem Jackett und Hose.

Dass Ridleys Ehefrau tragischerweise ums Leben gekommen war, war nun mehr als drei Monate her und hen sehnte sich schon seit einer Weile nach einem visuellen Upgrade. Die reinweiße Uniform mit schwarzen Elementen zu verzieren, schien da wie die logischste Wahl und die Gouverneursperson zeigte sich äußerst zufrieden mit dem neuen Look. Damit konnte hen sich vor laufenden Holokameras sehen lassen. Bester Laune begab hen sich also zu hens Lambda-Shuttle und machte sich auf den Weg zum heutigen Event.

Dass Abyston heute Schauplatz von etwas Besonderem werden würde, war bereits aus der Luft erkennbar. Das zentrale Boulevard war für die Parade abgesperrt worden und überall in der Stadt wehten imperiale Flaggen und Banner von Truuine. Den neuen Raumhafen hatte man für den Anlass gänzlich stillgelegt und nutzte die freigewordene Fläche nun als Sammelpunkt für das militärische Gerät, das heute feierlich von der Schwarzen Garde an die Planetaren Sicherheitskräfte übergeben werden würde. Je 75
2-M Saber Repulsorpanzer und GAP-1 Angriffspanzer glänzten in der Morgensonne, hinter denen sich 100 Einheiten Mobiler Artillerie aufreihten. Ebenfalls anwesend war die zweite Division Planetarer Sicherheitskräfte, die heute von Rekruten zu echten Soldaten werden würden. 27.648 Männer und Frauen, aufgereiht nach Batallionen und Spezies, gehüllt in ihre brandneuen Paradeuniformen.

Ridleys Lächeln wurde breiter, während das Lambda-Shuttle den Raumhafen überflog und sich schließlich auf das Gelände der Militärgarnison absenkte. Auch die imperiale Armee war für den heutigen Tag in Alarmbereitschaft und das Landefeld glich einem organisierten Ameisenhaufen, während Soldaten sich darauf vorbereiteten ihren verschiedenen Pflichten nachzukommen. In einer Ecke hatte man eigens für Ridley und hens Entourage einen eigenen Bereich abgesperrt, wo die ausladende Repulsorplattform, die hen für Anlässe dieser Art zu benutzen pflegte, bereits auf hen wartete. Als die Gouverneursperson schließlich feierlich die Shuttlerampe hinabschritt, war hen bereits eine:r der letzten, die noch eintrafen.

Auf einer Seite der in Stufen abfallenden Plattform hatte man Stühle für alle Gäste eingerichtet, die der Zeremonie von dieser privilegierten Position aus beiwohnen würden. Am anderen Ende der Plattform befand sich eine Bühne mit transparentem Transparistahlschild im Rücken, um etwaige Scharfschützen abzuhalten. Auf und um die sich noch am Boden befindliche Plattform, hatte sich bereits die kleine Armee aus Gästen und Würdenträgern eingefunden, die zu diesem Anlass geladen worden waren. Vizegouverneur Severide und seine Schülerin waren nicht hier – ihre Grundausbildung dauerte ja noch an – aber so ziemlich jeder andere der Rang und Namen hatte.

Während Ridley auf die Menge zuschritt, hoben sich gleich mehrere Hände zum Gruß und hen versuchte diese nach bestem Wissen und Gewissen zu erwidern. Die erste Person die hen erkannte, war Commander
Saku Keznoi, den hen letzte Woche erst zu einem gemeinsamen Abendessen in Moraband empfangen hatte. Der junge Zeltron war der kommandierende Offizier der STR Justica und repräsentierte die Systemverteidigung. Ebenfalls hier waren natürlich die fünf Legaten Kolba, Belin, Di Ghuta, Denizli und Drakkar, sowie die Präfekten Calhunow, Stygia und Kland. Am Rande der Menge erkannte hen Operative Yazhu, der heute seinen neuen Atmosphäreanzug zur Schau stellte, der ihn davon abhielt von der salzhaltigen Luft high zu werden. Der Arkonier war grade in ein angeregtes Gespräch mit dem Temolak Khongordzol vertieft, dem neuen Repräsentanten der vor einigen Monaten erworbenen Raumstation.

Kurz, alles was Rang und Namen hatte, war hier, was zu einer äußerst diversen Menge führte, die vermutlich am Ehesten auf Coruscant nicht aufgefallen wäre. Menschen waren die absolute Minderheit und wurden vor dem einstelligen Prozentbereit wohl nur von den anwesenden Soldaten bewahrt. Fast alle truuiner Würdenträger derart auf einem Platz zu versammeln, ging eigentlich gegen alle Sicherheitsprotokolle und entsprechend schlagkräftig war auch das Wachkontingent. Ein vollzähliger Zug Aquatrooper unter dem Kommando von Lieutenant Shydaien war hier, wobei heute nicht nur Trooper von der Justica unter seinem Kommando standen. Zwei Squads kamen heute aus Lieutenant Karveks Zug. Jene nämlich, die neulich beim Angriff auf die Schmugglerhöhle nicht teilgenommen hatten. Wer von den Aquatroopern grade nicht im Dienst war, war trotzdem anwesend. Jedoch in Paradeuniform und als geladener Gast. Lieutenant Karvek sah Ridley noch nicht direkt, doch war hen sich sicher, dass der Mann hier irgendwo war.

Während eine Staffel
D-Typ Jäger über den Himmel rauschte, begann Ridley sich guter Dinge durch die Menge zu arbeiten. Es dauerte eine Weile, denn so ziemlich jeder wollte die Gouverneursperson auf ein paar Worte abpassen, oder hem wenigstens ein Händeschütteln abringen. Doch schließlich fand Ridley die kleine Gruppe, nach der hen gesucht hatte. Sergeant Shostak und der Rest von hens Squad hatten sich ein bisschen verschüchtert auf der anderen Seite der Menge gruppiert. Der Sergeant trug eine Paradeuniform der Schwarzen Garde, doch hatten die Rekruten die neue Festtagskleidung der Truuiner Sicherheitskräfte angelegt: Marineblaue, imperialen Offizieren nachempfundene, Uniformen mit kurzen Ärmeln und weißen Akzenten an Kragen und Mütze. Mit einem breiten Lächeln trat Ridley auf die beiden Akolythen zu und begrüßte sie mit einem Nicken.

„Rekrut Qowrow, Rekrut Meri.“

, sagte Ridley und nahm Vorns Lichtschwert vom Gürtel, um es dem massigen Mann hinzuhalten.

„Für die Feierlichkeiten sei Ihnen Ihr Lichtschwert als Teil Ihrer Uniform vergönnt.“

Nun begrüßte Ridley auch nacheinander Sergeant Shostak und die anderen Rekruten, mit denen hen die letzten Monate über einigermaßen vertraut geworden war. Alle wirkten sie ein wenig unbehaglich als Gäste hier zu sein. Kurz hatte Ridley erwogen als einfacher Rekrut der Parade beizuwohnen, sich jedoch nach vehementem Feedback von Legat Di Ghuta, Operative Yazhu und Command Sergeant Akwaake dagegen entschieden. Diese Methode mochte zwar weniger authentisch sein, doch war es auf der Plattform sehr viel einfacher einen Anschlag zu verhindern.

Nachdem die Begrüßungsfloskeln abgeschlossen waren, drehte Ridley sich noch einmal suchend um und erspähte endlich Lieutenant Karvek in der Menge. Freundlich winkte hen den Mann heran und gab ihm zur Begrüßung die Hand.


„Willkommen, Lieutenant. Ich habe mir sagen lassen Sie wurden auf Ihrer letzten Mission verwundet? Ich freue mich darüber Sie in einem Stück zu sehen. Haben Sie Major a.D. Beck schon gesehen? Er sollte hier auch irgendwo sein.“

Mit einem gewinnenden Lächeln trat hen zur Seite, um auch die Akolythen ins Gespräch mit einzubeziehen. Freundlich legte Ridley dem Lieutenant einen Arm um die Schultern und dirigierte ihn an die richtige Stelle im Konversationskreis.

„Ich glaube Sie drei kennen sich schon grob vom Sehen, aber da hatten Sie natürlich Ihren Helm auf.“

Ridley lachte. Lieutenant Karvek war grade nicht im Dienst und trug daher eine Stoffuniform, die sein Gesicht freiließ.

„Dies sind meine beiden Akolythen Vorn Aphadon Meri und Qowrow. Mister Meri, Mister Qowrow, dies ist Lieutenant Karvek, der kommandierende Offizier meiner Garde. Und heldenhafter Krieger, wenn man dem letzten Missionsbericht glauben kann. Stimmt es, dass Sie einer Schmugglerin mit Rotationsblaster unter Feindfeuer ein Messer in den Hals geworfen haben?“

„[Mahlzeit]“

, röhrte Qowrow zur Begrüßung auf shyriiwook und fragte dann mit vor der Brust verschränkten Armen:

„[Sicher, Aster? Ist der nicht ein bisschen klein für‘n Sturmtruppler?]“

Ridley gab sein Bestes weiter zu lächeln und dem Wookiee gleichzeitig einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Immerhin war die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch, dass Karvek ihn verstanden hatte, weswegen die Gouverneursperson sich eine Antwort sparte. Der Lieutenant mochte zwar ein paar Zentimeter kleiner als Ridley sein, doch war das für einen Menschen eine wirklich stattliche Größe. Neben Vorn und Qowrow sahen sie natürlich beide wie Zwerge aus.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Landefeld / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat
 
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