[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Darth Aster, Vorn und Big Q (NPC)]
Technisch gesehen hatten alle drei Machtnutzer die Zwischenprüfung bestanden. Vorn hatte alle seine Mitglieder und das atmende Ziel, den Piloten, lebend herausgebracht. Dafür hatten sie danach fast ihre gesamte Ausrüstung wegwerfen und ersetzen und ein bisschen länger in der Krankenstation verbringen müssen. Also kein besonders schlechter Tausch. Big Q hatte ebenfalls alle herausgebracht und das sogar mit kaum nennenswerten Verletzungen, doch sich dafür am Ende geopfert. Ja scheiß die Wand an, was für ein grenz**biler, dummd**licher, hirntoter Affe! Sich als Machtnutzer für Insekten zu opfern! Fast während der gesamten Abschlusszeremonie hatte der menschliche Akolyth dem Wookiee deshalb einen Blick zugeworfen, als warte er nur darauf, dass ein ganz andere Kreatur plötzlich den Pelz abwerfen und sich offenbaren würde. Die ganze Aktion ergab noch weniger Sinn, bedachte man ihre gemeinsame Vergangenheit. Sie waren beide als Arbeitssklaven ins Imperium gekommen und hatten sich dann dank ihrer Fähigkeiten von zumindest diesen Ketten befreien können. Doch Gefangene waren SIE TROTZDEM! Es war eine Sache dem stinkenden Fellball mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, wenn er gleichzeitig solches Geschick in der Ausübung der Macht zeigte. Aber das er die Vorwürfe jetzt tatsächlich bestätigt hatte … fühlte Vorn da gerade etwa so etwas wie Enttäuschung?
Es klang komisch, aber er befasste sich während des Gelabers der Ausbilder tatsächlich damit. Das Aster ebenfalls bestanden, wenn auch dabei ein Mitglied verloren hatte, ging bei Vorn in ein Ohr rein und aus dem anderen heraus. Drauf geschissen, irrelevant. Sein Meister bestand die Prüfung genau so, wie er sie bestehen wollte. Aber der Wookiee sollte ein ernsthafter Rivale sein! Das beinhaltete aber auch die geistige Distanz von ihren Sklavenhaltern, vom Imperium. Sich für nen verfi**ten Piloten zu opfern war so hirnrissig, Vorn fehlten ganz offensichtlich die passenden Worte, um seinen aktuellen Gemütszustand zu beschreiben. Hätte er noch die Holonetprivilegien, er hätte die passende Diagnose nachschlagen müssen. Also ja, er war enttäuscht, da sich sein direkter Konkurrent gerade aus dem Spiel genommen hatte. Aster war nach wie vor außer Reichweite und sonst jeder um ihn herum meist minderwertig, aber mindestens eben nicht machtsensitiv.
Das Vorn im Gegensatz zu all den anderen nichts von dem Bestehen hatte: geschenkt. Das man ihn und sein Team nach der öffentlichen Bekanntmachung der Ergebnisse noch einmal im privaten die genaue Analyse der Prüfung präsentierte und dabei auf gewisse Unzulänglichkeiten hinwies: ebenfalls geschenkt. Offensichtlich gefiel es dem Imperium nicht, opferte sich Vorn nicht wie eine brave kleine Drohne für das höhere Wohl. Ja, ach was, wer hätte das gedacht?! Der rothäutige Mensch nahm absolut gar nichts aus diesem Gespräch mit. Er würde auch weiterhin sein eigenes Leben über das aller anderen stellen und in diesem Fall sogar ohne an die Lehren von Magga zu denken. Das war schlicht und einfach gesunder Menschenverstand. Klar, er würde auch weiterhin ZEITWEISE den Schild für seine Kameraden hinter ihm spielen, weil es eben seine eigenen Überlebenschancen erhöhten, doch sobald einer von ihnen zu einer Last wurde, würde Vorn das ganz schnell ändern. Wenn nötig persönlich.
Weil Vorn ziemlich beschissen darin war so zu tun, als hätte er sich die Kritik der Ausbilder zu Herzen genommen, würde er in den nächsten Monaten an genau dieser Sache arbeiten müssen. Viele, wenn auch nicht alle, ab diesem Zeitpunkt durchgeführten Szenarien beinhalteten irgendwelche Teamarbeit, bei der sie nur gemeinsam ans Ziel gelangen konnten. Es würde sich jedoch nichts – in der Richtung - in dem Menschen ändern. Tatsächlich wurde er nur besser darin zu erkennen, wie man seine Leute am effektivsten opfern konnte, um für sich selbst den sichersten Pfad einschlagen zu können. Da er aber gleichzeitig selbst immer noch ein Frontkämpfer war und keine Wunde scheute, fiel das aber wohl nicht auf, wie immer rücksichtsloser Vorn die Imperialen unter sich verheizen wollte. Das bedurfte nicht nur keiner mentalen Meisterleistung, es wurde ihm nur allzu leicht gemacht. Wer unter seinem Kommando nicht überleben konnte: Insekten. Wertlos. Wer nur als Ablenkung/Kanonenfutter Bedeutung erlangen konnte: Arsch auf Eimer. Passt. Vorn hatte ethisch gesehen wirklich keine schwere Zeit. Es war beinahe schon zu einfach.
Neben der alltäglichen Grundausbildung durfte Vorn auch weiterhin jede Art von Strafarbeit annehmen, wobei man ihn offensichtlich von den Dingen fern hielt, die A seine Ausbildung beeinträchtigen konnte und B ihm, den irren Kannibalen, vielleicht doch noch Spaß machen würde. Er musste zwar bei der Konstruktion und Reparatur von Installationen helfen, doch diese hatten nie mit seinen eigenen Kämpfen zu tun. Mal war es etwas für Scharfschützen, Computerspezialisten oder Meds und in anderen Fällen konnte der ja doch eher nur seicht gebildete Hüne nicht einmal erkennen, worum es überhaupt ging. Des weiteren durfte er zwar weiterhin den Latrinendienst verrichten, aber zum Beispiel nicht mit Toten arbeiten. Davon gab es hier überraschend wenige, aber es gab sie. Unfälle passierten selbst im blank geleckten Imperium, wie es schien. Hinrichtungen fanden auch keine statt, sodass er nicht einmal dort aushelfen musste. Disziplinarmaßnahmen, die im Grunde einfach nur Folter waren, konnte der Akolyth auch keine finden. Also nichts, das Spaß hätte machen können oder wofür sich andere zu schade waren oder es nicht ertrugen. Aster lutschte den ganzen Tag Sch****e oder ließ sich von diesen f***en, aber er verschwendete nichts, das musste Vorn seinem Meister lassen. Das war eben die Unbegreiflichkeit des Geistes. Er war ein Planetenherrscher, verbesserte mit Sicherheit seine eigenen Fähigkeiten in der Macht, bildete zwei Akolythen aus und nahm dann auch noch an der Grundausbildung teil. Faul war Aster also nun wirklich nicht. Wahrscheinlich übertrieb er es sogar, weshalb er es ja auch mit Männern und Xenos trieb. Bei so einer Belastung musste der Geist Risse kriegen und Abartigkeiten gebären. Oh, und ein Imperialer zu sein, half natürlich auch nicht. Ja, sah man es mal so, konnte Vorn kaum verhindern, dass er seinen Meister für seinen Ehrgeiz bewunderte. Hielt man diese Bohnenstange nicht rechtzeitig auf, ein A**chf***er würde am Ende auf dem Thron des Imperiums sitzen. Das konnte wohl kaum gut für Vorn sein.
Als dritte von drei Baustellen in Vorns aktuellem Leben stand dann die Ausbildung zum Sith. Sie vertieften auch weiterhin ihre bereits erlernten Fähigkeiten, gaben ihnen neue Anwendungsgebiete und Sichtweisen auf sie, sodass sie manchmal wie eine neue Technik wirkten. Der frustrierenste Teil darin war, dass Vorn ungefähr einmal pro Woche einsehen musste, wie falsch er bisher gelegen hatte und das Aster ihm doch noch etwas beibringen konnte. Kreativität und Phantasie waren ja nun leider nicht gerade seine Stärken, weshalb er die neuen Ansätze seines Meisters nur selten vorhergesehen hatte. Und selbst wenn er dann nachträglich versuchte, das Neue herunter zu reden und als nutzlos zu deklarieren, kam er am Ende nicht sonderlich weit. Es fand sich einfach immer irgendein tatsächlicher Nutzen dafür. Nur eines hatte sich wirklich nicht geändert. Die Bohnenstange verhielt sich immer noch wie eine und stufte deshalb gewisse Techniken höher ein als der Akolyth es tat.
Zusätzlich dazu nervte ihn Big Q ständig damit, dass sie doch nun endlich das Abwehren von Machtangriffen üben sollten. Dabei würde das gegen jemanden wie Aster eh nicht helfen und bei einem Kampf gegen den Wookiee verließ sich Vorn lieber auf seine überlegenen offensiven Fähigkeiten. Zwei Wochen lang tat er das und nichts greifbares wurde erreicht. Bis der Rothäutige mehr aus Zufall auf einen lange vergrabenen Gedankengang stieß. Sein Meister hatte anfangs versucht sie darauf hinzuweisen, wie wichtig die Technik sei, sich dabei aber auch nicht so große Mühe gegeben. Man hätte denken können: Damit sich die Akolythen nicht zu gut gegen ihren Meister wehren konnten. Inzwischen konnte Vorn aber nicht mehr wegrationalisieren, wie viel Energie Aster in seine Ausbildung investiert hatte. Er ließ den Akolythen wirklich kaum Zeit um zur Ruhe zu kommen und hätten sie die Tiefschlaftrance nicht, sie würden es vermutlich gar nicht schaffen. Es war also nicht so, als würde sein Meister ihn nicht zu einer besseren Tötungsmaschine machen. Aber die Verteidigung gegen andere Machtnutzer sprach er nicht mehr an. Konnte es also sein, dass der Planetenherrscher seine Akolythen lieber als Soldaten sah? Also mit einer lächerlich tödlichen Waffe ausgerüstet, die sogar Machtnutzer mit einem Treffer töten konnten, doch dafür ohne jeden nennenswerten Schutz? Unter einigen der Rekruten kursierte dafür der Begriff „Glaskanone“. Weil man sie eben zwar mit katastrophal vernichtendem Zerstörungspotential ausstatte, sie aber gleichzeitig in Uniformen und anderer Ausrüstung steckte, welche durch jeden verschissenen Handblaster, den man sich buchstäblich aus dem Arsch ziehen konnte, durchschossen werden konnte. Ihre Uniform schütze sie maximal vor Kieselsteinen und Ästen, also vor Kratzern und blauen Flecken. Da sein Meister ein IMPERIALER Machtnutzer war, übertrug er seine militärische Ideologie sicherlich auch auf die Ausbildung seiner Akolythen. Er wollte gar nicht, dass sie mehr als Glas waren!
Und der verschissene Wookiee war schon vor Vorn darauf gekommen. Zugegebenermaßen eine scheiß frustrierende Tatsache, doch selbst Tiere konnten blind, taub und dumm wie Scheiße einmal Glück haben und etwas richtig machen. Also kein Grund dem Wookiee gleich so etwas wie Intelligenz zu unterstellen. Aber der Mensch ging darauf ein. Ab der dritten Woche des ersten Monats fingen sie damit an und es war - erneut zugegebenermaßen – ein richtig gutes Gefühl. Weil sie einander nämlich nun täglich den Hals umdrehen konnten! Sie taten dies aber nie in Anwesenheit ihres Meisters, obwohl Vorn dennoch davon ausging, dass das Schoßtier von Aster ihm davon berichten würde. Auch wenn es gerade Big Q gewesen war, der dies hatteANGEBLICH geheim halten wollen. Ja ja, als ob.
Also gleich drei Aufgabengebiete und keines davon war optional. Folglich hatte Vorn nicht allzu viel Zeit, um nach weiteren Anhängern der Lehren von Magga zu suchen. Er tat es dennoch, fand aber auch niemanden, obwohl er dank der Strafarbeiten durchaus mit vielen bisher unbekannten Rekruten und Handwerkern zusammen sein konnte. Doch niemand reagierte auf seine Gesten mit etwas, das nach Verständnis aussah. In dem Bereich war er also nicht weiter gekommen. Dafür hatte er es aber immerhin geschafft, seinen Sex aus den Dörfern in seine Baracke zu holen, auch wenn das gute vier Wochen gedauert hatte. Insofern lief es also gerade ganz gut. Sogar so gut, dass Vorns aktuell größtes Problem das nach wie vor beschissene Essen war. Rotes Fleisch in der Menge und Qualität, wie er es auf dem Wasserschiff gegessen hatte, gab es hier einfach nicht. Und obwohl es eigentlich eine Nebensächlichkeit sein sollte, die einen Machtnutzer wie Vorn nur peripher tangieren sollte … war dem nicht so. Der Hüne überlegte zeitweise sogar das Essen von Offizieren zu stehlen. Wenn man halt sonst keine Sorgen hatte...
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