Was lest Ihr grad?

Aubrey/Maturin-Reihe von Patrick O'Brian, Band 8: "Die Inseln der Paschas".

Im Jahr 1813 fängt sich Kapitän "Lucky" Jack Aubrey während der Blockade der französischen Mittelmeerflotte vor Toulon eine Erkältung ein. Als er verschnupft vor dem Konteradmiral erscheint, um sich neue Befehle abzuholen, befiehlt dieser sofort die Umsetzung allgemeiner Hygieneregeln zur Vorbeugung von Infektionen, die über Tröpfchen und Aerosole übertragen werden: Abstand halten und Lüften. Ob es sich bei Kapitän Aubreys Infektion um ein (Erkältungs-)Coronavirus handelte, ist nicht überliefert. :-D

Anhang anzeigen 28149

Hach, ich liebe die Geschichten rund um Lucky Jack.

Grüße,
Aiden
 
Ich habe den ersten Band der Reihe hier auch im Regal stehen. Muss ich mich auch mal dran wagen, trotz der vielen nautischen Begrifflichkeiten :kaw:

Einen Teil der Begrifflichkeiten hat man irgendwann drauf oder man sieht es wie bei Star Trek einfach als Tech-Gebabbel an. Spannend sind die Geschichten aber - nicht nur im Hinblick auf die Gefechte zu See. Mir gefällt auch die Beziehung zwischen Jack und Stephen sowie allgemein die Charakterzeichnung.

Grüße,
Aiden
 
Hach, ich liebe die Geschichten rund um Lucky Jack.
Grüße,
Aiden
Ich auch - ich schwärm gerade so richtig dafür und freu mich auf meinen baldigen Urlaub, den ich hauptsächlich mit der Nase in diesen Büchern verbringen werde. :inlove: Jetzt hab ich schon genug Bücher durch, dass sich der harte Kern an Charakteren zusammengefunden hat, und man auch als Leser das Gefühl hat, als würde man sie schon seit Jahren gut kennen. Toll, wie gewisse Schrulligkeiten ausgearbeitet werden, seien es Stephens sehr spezielle Eigenheiten oder Killicks Herumgemosere; oder wie die Haltung des Lesers neuen Charakteren gegenüber darüber beeinflusst wird, wie sie bekannte Charaktere behandeln (ich weiß nicht, wie's dir ging, aber Kapitän Corbett war bei mir sofort unten durch >:(). Was hab ich mich gefreut, als Pullings endlich als Jacks Erster Offizier an Deck stand! Ich bin begeistert, wie historisch akkurat die Gefechte geschildert werden oder auch die medizinischen Details - das ist Geschichte zum Anfassen, als wäre man live dabeigewesen. Selbst Mowetts Gedichte sind nicht erfunden. All dieser durchaus ernste Detailreichtum und Realismus plus der Humor, der sich dicht gestreut durch die Geschichten zieht, machen diese Bücher einfach atmosphärisch und sympathisch. Absolute Suchtgefahr!

Ich habe den ersten Band der Reihe hier auch im Regal stehen. Muss ich mich auch mal dran wagen, trotz der vielen nautischen Begrifflichkeiten :kaw:
Nicht "trotz", sondern "genau deswegen"! Du willst doch nicht ein dussliger Landlubber bleiben, der das Kielschwein füttern geht! ;-)
 
Ich habe kürzlich aus Nostalgiegründen im Keller meines Vaters nach meinen alten Spielsachen gesucht und dort eine ganze Reihe meiner alten Kinder- und Jugendbücher gefunden. Eines davon habe ich mir jetzt wieder vorgenommen: Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn von Mark Twain.
Ich bin erstaunt wie anspruchsvoll die beiden Romane geschrieben sind, das hatte ich so gar nicht mehr in Erinnerung. Kein Wunder, dass ich damals als Drittklässler fast ein Jahr gebraucht hatte, bis ich durch war.

Da das Buch jahrzehntelang im Keller lag, habe ich das Glück eine alte Übersetzung zu besitzen. D.h. dass dort in vollem Umfang von den Ne*-Wort gebrauch gemacht wurde, oft sogar in der verschärften Ni*-Variante. Ich will jetzt gar nicht davon anfangen, dass man halt in den 70ern des vorletzten Jahrhunderts so geredet hat. Ich denke aber, dass man Sprache und Inhalt klar trennen sollte. Die Verwendung dieser Wörter macht "Die Abenteuer des Tom Sawyer" zu keinem rassistischen Buch, im Gegenteil.
Mark Twains Bücher sind eine Anklage gegen den Sklaverei, was besonders im Sequel "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" zu spüren ist. Im Gegensatz zu "Onkel Toms Hütte", wo sich die Protagonisten irgendwie mit ihrem Sklavendasein abfinden, lesen wir hier von der Person Jim, einen entlaufenen Sklaven, der mit Huck, ähnlich einem Roadmovie, auf dem Mississippi reist. Die Sympathien der weißen Hauptfigur und der Leser liegen bei Jim und seinem Kampf nach Freiheit und selbstbestimmten Leben. Ich konnte als Kind klar einordnen, wie ich diese Wörter zu verstehen habe. Deswegen empfinde ich es durchaus als Sakrileg in Klassikern herumzudoktern.
Ich bin froh, diese beiden Romane so lesen zu können, wie Mark Twain sie sich ausgedacht hat.
 
Duke_of_Caladan_cover.jpg


Der erste Band der Caladan Trilogie. Die Reihe spielt zwischen der Prequel Trilogie und dem Orginalwerk und erzählt die Geschichte der Atreides, kurz bevor sie nach Arrakis aufbrechen. Gerade bin ich noch skeptisch, aber das Buch ist eh eher dünn mit seinen 300 Seiten und gerade bin ich gut im Dune-Flow drinnen...
 
Nino Haratischwili
Das achte Leben (Für Brilka)

Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten, beginnt dieses berauschende Opus über sechs Generationen. Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird, weit weg von seiner Frau. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern Kitty und Kostja in Tbilissi Schutz bei ihrer Schwester Christine, die bekannt ist für ihre atemberaubende Schönheit. Doch als der Geheimdienstler Lawrenti Beria auf sie aufmerksam wird, hat das fatale Folgen...

(Sorry, da rein kopiert, ist die Schrift anders als gewohnt)
 
Ich habe gestern nach langer Zeit wieder das Comic Rose von Jeff Smith und Charles Vess gelesen (hatte einfach auf die klassische Fantasy Story und den Look Bock) und danach unglaublich Lust, mir die Hauptgeschichte reinzuziehen, zu der Rose letztendlich nur ein Prequel war...

Bone

Also hab ich mir die Omnibus Ausgabe dieses unglaublich genialen Comics von Jeff Smith ausm Regal gezogen, mich mit ner heißen Schokolade in meinen Ohrensessel gepflanzt und angefangen, die 1000+ Seiten zum wiederholten Male zu genießen. Und heute sitze ich immer noch da, jetzt aber mit weissem Tee und die alten Geschichten von Fone Bone, seinen Cousins, Thorn, dem großen roten Drachen und all diesen genialen Figuren zieht wieder durch meine Gedanken...

20201121_151305.jpg
 
"Der futurologische Kongreß", Stanislav Lem (1970)
SciFi der etwas groteskeren Art......kann ich aber empfehlen. Das Buch ist nicht wirklich spannend (und will es auch nicht sein), aber sehr unterhaltsam, wenn man makaberen Humor mag.
Die Story wird aus Sicht des Raumfahrers Ijon Tichy erzählt, wechselt später in den Tagebuch-Stil und hat im späteren Verlauf einen Knalleffekt zu bieten, den ich nicht erwartet hätte und der dem ganzen erst seinen bitterbösen Beigeschmack verleiht. Das Lachen bleibt einem danach etwas im Hals stecken.

Ach ja: Falls übrigens mal jemand über die Verfilmung der "Sterntagebücher" von Stanislav Lem stolpern sollte (Amazon Prime): Auf gar keinen Fall gucken....soll orginell sein, ist aber einfach nur scheiße.
 
Ich wollt's gerade schreiben...;-)
Habe nach fünf Minuten entsetzt ausgemacht. Größere Scheiße ist wohl selten mal gefilmt worden. Lem würde sich im Grab rumdrehen, der war ein kluger Kerl, der einige technologische Entwicklungen vorausgesehen hat (VR, Nanotechnologie, KI, auch wenn Asimov da wohl früher dran war) und versuchte, diese philisophisch und ethisch weiterzudenken. Das ganze mit viel Humor.
Die Verfilmung reduziert das alles auf einen schlecht imitierten polnischen Akzent und pseudo-witzige Low-Tec-Ausstattung. Zum sterben schlecht.
So einen filmischen Brechdurchfall hat Stanislav Lem nicht verdient!
 
Zurück
Oben