Wie könnte das Debakel der ST gelöst werden?

Inwiefern? Ich habe viel Kritik vorgebracht, und ich bleibe dabei sachlich. Das macht mich ja wohl zu einem sachlichen Kritiker, das ist eher eine reine Definitions- als eine Selbstbewusstseinssache.

Sich selbst als einen der GRÖSSTEN sachlichen Kritiker zu bezeichnen halte ich für völlig überzogen und ziemlich überheblich. Außerdem können Filmkritiken (wie bei jedem Kunstobjekt) nie völlig sachlich ablaufen, da viel individueller Geschmack dabei. Da das aber jetzt Off Topic ist, lassen wir es besser dabei.
 
@Darth_Seebi Vielleicht kam meine Bezeichnung falsch rüber, aber ich meinte "einer der größten" im Sinne davon, dass ich oft und viel kritisiert habe in der Vergangenheit und nicht etwa, dass ich "der Größte" bin oder etwas derartiges. Also kein Grund für einen Affront.
Dass Kritiken nie völlig sachlich ablaufen können, da will ich dir hingegen widersprechen, ich denke, du verwechselst da Sachlichkeit mit Objektivität. Ich kann eine subjektive Meinung dennoch völlig sachlich formulieren, genauso wie ich einen objektiv richtigen Sachverhalt völlig unsachlich wiedergeben kann.
 
Merkwürdige Aussagen.......
Ach, weißt Du, eigentlich hatte ich Dir nur mit einem ironisch gestimmten Beitrag Recht gegeben. Was ich meinte: Allerspätestens seit der PT waren SW-Filme nicht mehr wirklich ruhig, sondern wurden auch einhergehend mit den Effekt-Möglichkeiten bombastischer und explosiver. Ich bleibe dabei: TROS ist nicht viel wilder oder hektischer als vor allem ROTS und TFA. Und das, was schneller ist, ist neben dem Stil des Regisseurs auch der In-universe-Situation geschuldet.

Das ist ein anlaufen gegen Windmühlen, bin ich auch schon kläglich gescheitert. Die Diskussion kannst du nur ignorieren da du grundsätzlich falsch liegst egal welche Argumente du bringst.
Hier möchte ich anmerken, dass ich dieses Gefühl auf eine gespiegelte Weise auch bei manchen Personen empfinde. Da kann man vermeintliche Plotholes und ähnliches mit ambitionierten oder fantasiereichen Erklärungsversuchen „stopfen“, aber alles man kommt ist „Funktioniert für mich nicht“ oder „So war SW noch nie“. Nein, ich meine nicht Dich (exklusiv); Du machst das zwar in meinen Augen manchmal auch etwas zu rigoros für meinen Geschmack („Nö, die Macht funktioniert so nicht“ aka „Ich bin George Lucas persönlich“), aber grundsätzlich bist Du ja an ausführlichem Austausch und an Diskussion interessiert. Ich rede noch nichtmal exklusiv vom PSW. Immer wenn ich sage, dass ich „Leuten im Internet begegne“ oder so ähnlich, schließe ich da auch YouTube, SWU, Instagram und ähnliche Plattformen mit ein.

Es war lebendig und hatte eine aktive und gut vernetzte Anhängerschaft... das nun als "klinisch tot" abzustempeln, das ist reißerisch und stimmungsmachend.
Ja, die Formulierung von ihm war reißerisch bis provokativ. Da gebe ich Dir Recht. Dennoch würde auch ich sagen, dass gerade um 2005-2010 herum durchaus ein Hauch von Abschied durch das SW-Universum wehte. SW wurde mehr und mehr Nischending und ich weiß noch, wie sich die Öffentlichkeit an den Strohhalm The Clone Wars (sowohl Kinofilm als auch Serie) klammerte. Ich hatte schon das Gefühl, dass George Lucas die Marke mehr oder minder mit ins Grab nehmen würde und wir niemals mehr Kinofilme oder die berühmtberüchtigte(n) Live-Action-Serie(n) zu sehen bekämen. Ich finde, mann kann nicht leugnen, dass SW aktuell so groß wie vielleicht nie zuvor ist. Du magst die Marke unter Disney vielleicht als Scheinriesen bezeichnen, aufgebläht durch Dollars und unheimlich viel audiovisuellem Content, aber wo war SW denn in der Gesellschaft um 2008 herum? The Clone Wars und The Force Unleashed waren mit die letzten Grüße, fernab gab es „bloß“ noch Roman- und Comicreihen für 'die-hard-fans'. Vielleicht täusche ich mich auch in meiner Erinnerung; trotzdem würde ich sogar (pikanterweise) sagen, dass der Neue Kanon mit seiner Wucht (audio-visuell funktioniert SW einfach am Besten mMn und „macht auch am meisten her“!) schon jetzt größer und schwerer ist, als es der Alte Kanon je war. Wir haben eine Sequel-Trilogie, demnächst ein Dutzend Serien, dazu gibt es parallel weiter Comicreihen, Bücher, Videospiele, eine neue Epoche ('Die Hohe Republik') und nebenbei wird immer mehr aus dem Alten Kanon (wenn auch nicht 1:1 oder bloß namentlich) transkanonisiert. Da kann man sich vielleicht schon bald fragen, was eher „Möchtegern-Autoren-Star-Wars“ oder „Fanfiction-Star-Wars“ ist: der Alte Kanon oder der Neue Kanon? Das klang jetzt vielleicht provokant, aber ich frage es mich tatsächlich und mir selbst ist es ja ohnehin nicht soo wichtig, weil ich mir seit jeher meinen eigenen Kopf-Kanon bastel - wo übrigens auch genug geliebter Alt-Kanon-Content drin ist. Oder kurzum: Sollte sich der Neue Kanon fragen, wie er ein „Debakel“ namens ST (zugunsten des Alten Kanons) „lösen“ kann oder sollte der audio-visuell (und damit in Sachen Öffentlichkeitswirksamkeit und allgemeiner Welt-Präsenz) dem Alten Kanon längst entwachsene Neue Kanon gut daran tun, selbst Maßstäbe zu setzen und das zu tun, was er für richtig hält? Selbstbewusstsein und Kreativität sind in Zukunft natürlich weiterhin (wenn nicht sogar: noch mehr) gefragt. Aber die Situation so darzustellen, als müsste sich der Neue Kanon jetzt selbst revidieren - geht jetzt längst nicht mehr an Dich persönlich, Die Du das ja auch gar nicht forderst, sondern generell an die Leute, die das tun! - führt meiner bescheidenen Meinung nach zu arg wenig. Dafür sind die Filme bereits viel zu sehr eingebrannt und längst im Prozess der öffentlichen Akzeptanz (im Sinne von Erinnerung, Verarbeitung und kognitiver wie kreativer Verschmelzung mit alten Inhalten). Verstehe mich nicht falsch: Man darf und soll kritisieren. Aber nochmal: Irgendwelche „Debakel aufzulösen“ soll jetzt gesunde und einladende Diskussionskultur sein? Für Leute, die in dieses Echo mit einstimmen wollen, vielleicht. „Klinisch tot“ finde ich die gute Stimmung, die dadurch gar nicht erst (wieder)aufkommt. Nunja, das ist wohl allerdings auch der Preis, den SW als Marke und dessen Fandom mit dieser Spaltung mit Ansage bezahlt. Es hat mittlerweile halt was von „SW ist tot, es lebe SW“ - nur dass da nicht jeder mitsalutiert; und das ist deren gutes Recht! Nur bringt es dann noch was, sich auszutauschen, wenn Erwartung und Rezeption derart unterschiedlich sind in den Fan-Lagern? Hm...wie auch immer...ich drifte in zu allgemeine Philosophiererei über das Fandom ab.
 
Hier möchte ich anmerken, dass ich dieses Gefühl auf eine gespiegelte Weise auch bei manchen Personen empfinde. Da kann man vermeintliche Plotholes und ähnliches mit ambitionierten oder fantasiereichen Erklärungsversuchen „stopfen“, aber alles man kommt ist „Funktioniert für mich nicht“

Ich kann das schon irgendwie nachvollziehen, aber warum sollte für jemanden deine wie du es selbst nennst fantasiereichen Erklärungsversuche die du dir ja selbst so ausdenkst funktionieren. Wenn ich etwas als unlogisch oder nicht sinnvoll ansehe kann ich mir es nicht durch noch so viel Fantasie "schönreden".

schon jetzt größer und schwerer ist, als es der Alte Kanon je war.

Das Gefühl habe ich zum Beispiel nicht, für mich plätschert er so vor sich hin und erzählt keine großen Geschichten mehr.

nebenbei wird immer mehr aus dem Alten Kanon (wenn auch nicht 1:1 oder bloß namentlich) transkanonisiert.

Das genau ist das aller schlimmste von allem diese pseudo transkanonisierung, anstatt neue Charaktere zu entwickeln nimmt man alte und schreibt sie komplett um damit sie in dem Kanon passen.

Selbstbewusstsein und Kreativität sind in Zukunft natürlich weiterhin (wenn nicht sogar: noch mehr) gefragt.

Leider misse ich aktuell ein Mindestmaß an Kreativität was auch ein ziemlich großer Kritikpunkt meinerseits ist.

Außerdem empfinde ich das Disney Ära star wars als viel lebloser und reines Konsum Produkt für den Mainstream (überspitzt dargestellt). Das Fandom, Conventions, Fantreffen und alles was damit einher geht ist so arg gespalten und nicht mehr so lebhaft und vernetzt wie es zu prä Disney Zeiten war und fühlt sich für mich somit viel toter an als es je der Fall war.
 
Als jemand, der von Anfang an sehr hohe Erwartungen und Ansprüche an die neuen Star Wars-Filme aus dem Hause Disney stellte, und außerdem als einer der größten sachlichen Kritiker, kann ich nur sagen, dass trotz diverser Schwächen das nahezu Unmögliche möglich gemacht wurde: ich wurde zufrieden gestellt. Etwas, was seit vielen Jahren nicht mehr geschehen war bei Star Wars, war plötzlich wieder da, und das nicht nur einmal mit einem Glücksgriff, sondern mehrmals.
Obwohl der Gedanke, dass das Happy End von ROTJ nun nicht mehr das Ende ist, sich noch immer etwas befremdlich anfühlt, bin ich zufrieden mit den neuen Facetten, um die das Star Wars-Universum bereichert wurde. Eine sympathische Generation neuer Charaktere, eine interessante Geschichte, glaubwürdige Laserschwert-Kämpfe und coole Raumschlachten... all das hatte ich lange vermisst an Star Wars, und all das bekam ich nun. Natürlich sind Dinge dabei, die ich nicht prickelnd finde und über die ich mich zu mehreren Gelegenheiten schon erschöpfend geäußert habe. Aber das Positive überwiegt bei weitem, und das ist die Hauptsache!

Als eine der konstruktivsten kritischen Stimmen kann ich also nur sagen: meine Erwartungen wurden erfüllt, und das war wahrlich kein leichtes Unterfangen. Von einem "Debakel" ist die ST also so weit entfernt, wie man nur sein kann. Solch reißerische, stimmungsmachende Titel, die nicht mal den Versuch unternehmen, als ernstzunehmende Kritik betrachtet werden zu wollen, kann ich also nur milde belächeln, während ich genüßlich an einem Drink aus meinem TROS-Kinobecher nippe. Star Wars lebt, nachdem es zu lange Zeit praktisch klinisch tot war. Und das ist gut so.

Realistische LS-Kämpfe? Jener in TFA war gut, aber auch nicht realistischer, als in den Vorgängern. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein erfahrener LS-Kämpfer von einer unausgebildeten Kämpferin besiegt wird. Choreographisch mag er realistischer sein, weil er weniger Herumgehoppse hat, als in der PT. Er ist also näher an "unserer" Realität. Nur sollte man, wenn man PT und ST Kämpfe vergleicht, auch dagegen halten, dass in der PT die Jedi auf dem Zenit ihrer Macht/ihres Könnens waren. Rey hingegen kann all dies aus dem Nichts (ja sie hat einen Magic-Grandpa, was damals aber sicher noch nicht der Plan war, egal was JJA dazu sagt). Und der völlig überladene Thronraumkampf aus TLJ, bei dem die Thronraumwachen, teilweise die Richtung ihrer Schläge ändern, damit sie Rey eben nicht treffen, ist m.E. der schlechteste LS-Kampf überhaupt.

Zu den Raumschlachten. Sorry, aber die sind in der ST unheimlich schlecht. Garniert mit "Mutter"-Witzen, Raumschiffen, die außer episch zu explodieren nichts können. Der Raumkampf bzw. die Verfolgungsjagd aus TLJ sind einfach wirklich mies geschrieben. Da passt wirklich nix zusammen.
Der Kampf aus TROS ist einfach eine aufgeblähte Version von ROTJ. Die Bilder aus TROS sind episch vom Aussehen her, aber leider unterstreichen sie eine völlig bescheuerte Story, die vor Widersprüchen nur so strotzt. Die Bilder sind beindruckend, was auch das Ziel gewesen sein dürfte, damit man über die vielen Logikfehler nicht nachdenkt. Ein typischer JJA-Film halt.

Zu den Charakteren:
Rey ist m.E. eine Mary-Sue. Sie kann alles besser, als alle anderen. Einfach ein langweiliger Char.

Finn hätte m.E. das größte Potential gehabt. Ein Trooper, der sich zur Desertation entschließt, der über seine Ängste hinauswächst. Leider dreht sich sein Char. am Ende im Kreis, wird in TLJ sogar ins lächerliche gezogen. In TROS ist er, wie Poe auch eigentlich völlig nebensächlich und wie dieser nur Staffage für Rey.

Kylo Ren hätte sogar eine spannende Entwicklung gehabt, als er in TLJ (das m.E. beste und einzig gute an dem Film) Snoke hintergeht. Keine Maske mehr, aber in TROS wird der Resetknopf gedrückt. Kylo: Ich will meine Maske zurück.

Die völlige Demontage meiner Helden aus der OT, kann und werde ich der ST nie verzeihen. Luke wurde in TLJ einfach lächerlich gemacht.



Ach, weißt Du, eigentlich hatte ich Dir nur mit einem ironisch gestimmten Beitrag Recht gegeben. Was ich meinte: Allerspätestens seit der PT waren SW-Filme nicht mehr wirklich ruhig, sondern wurden auch einhergehend mit den Effekt-Möglichkeiten bombastischer und explosiver. Ich bleibe dabei: TROS ist nicht viel wilder oder hektischer als vor allem ROTS und TFA. Und das, was schneller ist, ist neben dem Stil des Regisseurs auch der In-universe-Situation geschuldet.


Hier möchte ich anmerken, dass ich dieses Gefühl auf eine gespiegelte Weise auch bei manchen Personen empfinde. Da kann man vermeintliche Plotholes und ähnliches mit ambitionierten oder fantasiereichen Erklärungsversuchen „stopfen“, aber alles man kommt ist „Funktioniert für mich nicht“ oder „So war SW noch nie“. Nein, ich meine nicht Dich (exklusiv); Du machst das zwar in meinen Augen manchmal auch etwas zu rigoros für meinen Geschmack („Nö, die Macht funktioniert so nicht“ aka „Ich bin George Lucas persönlich“), aber grundsätzlich bist Du ja an ausführlichem Austausch und an Diskussion interessiert. Ich rede noch nichtmal exklusiv vom PSW. Immer wenn ich sage, dass ich „Leuten im Internet begegne“ oder so ähnlich, schließe ich da auch YouTube, SWU, Instagram und ähnliche Plattformen mit ein.


Ja, die Formulierung von ihm war reißerisch bis provokativ. Da gebe ich Dir Recht. Dennoch würde auch ich sagen, dass gerade um 2005-2010 herum durchaus ein Hauch von Abschied durch das SW-Universum wehte. SW wurde mehr und mehr Nischending und ich weiß noch, wie sich die Öffentlichkeit an den Strohhalm The Clone Wars (sowohl Kinofilm als auch Serie) klammerte. Ich hatte schon das Gefühl, dass George Lucas die Marke mehr oder minder mit ins Grab nehmen würde und wir niemals mehr Kinofilme oder die berühmtberüchtigte(n) Live-Action-Serie(n) zu sehen bekämen. Ich finde, mann kann nicht leugnen, dass SW aktuell so groß wie vielleicht nie zuvor ist. Du magst die Marke unter Disney vielleicht als Scheinriesen bezeichnen, aufgebläht durch Dollars und unheimlich viel audiovisuellem Content, aber wo war SW denn in der Gesellschaft um 2008 herum? The Clone Wars und The Force Unleashed waren mit die letzten Grüße, fernab gab es „bloß“ noch Roman- und Comicreihen für 'die-hard-fans'. Vielleicht täusche ich mich auch in meiner Erinnerung; trotzdem würde ich sogar (pikanterweise) sagen, dass der Neue Kanon mit seiner Wucht (audio-visuell funktioniert SW einfach am Besten mMn und „macht auch am meisten her“!) schon jetzt größer und schwerer ist, als es der Alte Kanon je war. Wir haben eine Sequel-Trilogie, demnächst ein Dutzend Serien, dazu gibt es parallel weiter Comicreihen, Bücher, Videospiele, eine neue Epoche ('Die Hohe Republik') und nebenbei wird immer mehr aus dem Alten Kanon (wenn auch nicht 1:1 oder bloß namentlich) transkanonisiert. Da kann man sich vielleicht schon bald fragen, was eher „Möchtegern-Autoren-Star-Wars“ oder „Fanfiction-Star-Wars“ ist: der Alte Kanon oder der Neue Kanon? Das klang jetzt vielleicht provokant, aber ich frage es mich tatsächlich und mir selbst ist es ja ohnehin nicht soo wichtig, weil ich mir seit jeher meinen eigenen Kopf-Kanon bastel - wo übrigens auch genug geliebter Alt-Kanon-Content drin ist. Oder kurzum: Sollte sich der Neue Kanon fragen, wie er ein „Debakel“ namens ST (zugunsten des Alten Kanons) „lösen“ kann oder sollte der audio-visuell (und damit in Sachen Öffentlichkeitswirksamkeit und allgemeiner Welt-Präsenz) dem Alten Kanon längst entwachsene Neue Kanon gut daran tun, selbst Maßstäbe zu setzen und das zu tun, was er für richtig hält? Selbstbewusstsein und Kreativität sind in Zukunft natürlich weiterhin (wenn nicht sogar: noch mehr) gefragt. Aber die Situation so darzustellen, als müsste sich der Neue Kanon jetzt selbst revidieren - geht jetzt längst nicht mehr an Dich persönlich, Die Du das ja auch gar nicht forderst, sondern generell an die Leute, die das tun! - führt meiner bescheidenen Meinung nach zu arg wenig. Dafür sind die Filme bereits viel zu sehr eingebrannt und längst im Prozess der öffentlichen Akzeptanz (im Sinne von Erinnerung, Verarbeitung und kognitiver wie kreativer Verschmelzung mit alten Inhalten). Verstehe mich nicht falsch: Man darf und soll kritisieren. Aber nochmal: Irgendwelche „Debakel aufzulösen“ soll jetzt gesunde und einladende Diskussionskultur sein? Für Leute, die in dieses Echo mit einstimmen wollen, vielleicht. „Klinisch tot“ finde ich die gute Stimmung, die dadurch gar nicht erst (wieder)aufkommt. Nunja, das ist wohl allerdings auch der Preis, den SW als Marke und dessen Fandom mit dieser Spaltung mit Ansage bezahlt. Es hat mittlerweile halt was von „SW ist tot, es lebe SW“ - nur dass da nicht jeder mitsalutiert; und das ist deren gutes Recht! Nur bringt es dann noch was, sich auszutauschen, wenn Erwartung und Rezeption derart unterschiedlich sind in den Fan-Lagern? Hm...wie auch immer...ich drifte in zu allgemeine Philosophiererei über das Fandom ab.

Ja SW ist durch Disney größer und schwerer geworden, aber m.E. auch schlechter. RO ist bis jetzt das einzig brauchbare für mich. Die ST ist storytechnisch eine Katastrophe und m.E. auch unkreativ. Und für mich ist sie ein Debakel, einfach weil sie unglaublich schlecht (ab)geschrieben wurde.
 
Ich kann das schon irgendwie nachvollziehen, aber warum sollte für jemanden deine wie du es selbst nennst fantasiereichen Erklärungsversuche die du dir ja selbst so ausdenkst funktionieren. Wenn ich etwas als unlogisch oder nicht sinnvoll ansehe kann ich mir es nicht durch noch so viel Fantasie "schönreden".
Das stimmt wohl, wenn man etwas partout als unlogisch ansieht (und es vielleicht auch gern unlogisch findet bzw es einem egal egal ist, weil einem der Inhalt sowieso wenig bis nichts bedeutet), braucht es keine Erklärungs-, geschweige Überzeugungsversuche und eigentlich auch keine Diskussionen - es sei denn, der in der erklärungssuchenden Rolle ist von seiner Erklärmöglichkeit derart überzeugt, dass jenes Argument „doch einfach überzeugen muss“. Aber es ist halt auch individuell. Der erste bricht SW ab, als Qui-Gon und Obi-Wan in Episode I Machtsprint einsetzen, der zweite bricht es ab, als Obi-Wan in Episode IV einen Krayt-Drachen perfekt imitiert, der dritte bricht ab, als Rey und Kylo sich durch die Macht sehen können. Und so weiter und so weiter. Es ist halt auch immer: Worauf und bis zu welchem Grad lässt man sich ein? Wie oft drückt man Augen zu? Wie präzise muss etwas erklärt sein? Wie viel Fantasie ist man bereit selbst zu investieren? Auch hier: Und so weiter und so weiter. Es ist höchstindividuell und das sollte man respektieren, da bin ich schon bei Dir.

Das Gefühl habe ich zum Beispiel nicht, für mich plätschert er so vor sich hin und erzählt keine großen Geschichten mehr.
Hm...gut, ist natürlich auch Ansichtssache. Die Geschichte der ST fand ich schon enorm groß (und mit fetter Reichweite auf die ganz große Leinwand projiziert). Das Erkunden der Ära um die Hohe Republik ist für mich vom Potential her - so weit ist es ja nocht nicht hin mit der Epoche - nicht sonderlich weit unter jener der Alten Republik anzusiedeln. Es kann halt cool oder langweilig werden. Oder meinst Du mit groß sowas wie Legacy oder die Yuuzhan Vong? Gut, welche Post-TROS-Bedrohungen uns in den 20er- und 30er-Jahren erwarten werden, kann man natürlich noch nicht absehen. Ich habe die Größe der Geschichte jetzt aber nicht am absoluten Umfang festgemacht (der Kanon ist ja noch vergleichsweise jung mit einem Alter von knapp neun Jahren) oder an einer Qualität, sondern eher an der Pompösität und der Aussicht. Die Sequel-Trilogie allein hat SW so viel Aufmerksamkeit beschert wie seit 1999-2005 nicht mehr; vielleicht sogar wie seit 1983 nicht mehr. Ich könnte jetzt nicht sagen, wann stimmungstechnisch oder merchandiseverkaufstechnisch der „Höhepunkt“ in der Geschichte der Marke Star Wars war, aber ich würde sagen, der Zeitraum 2015-17 dürfte auf jeden Fall in den Top 5 sein, wenn nicht sogar in den Top 3. Und die Jahre nach Episode III waren nun wahrlich nicht die fettesten SW-Jahre (selbst die guten Videospiele von LucasArts hörten da auf). Ich stimme ja zu: besser Klasse statt Masse. Aber ich denke, das wird man bei SW nicht bekommen. EU war Masse und das neue EU ist auch Masse. Und Klasse? Joa...ist halt subjektiv. Ich sehe in beiden Kanons Gutes wie Schlechtes. Aber um den Bogen zu schlagen: Größer und mit mehr Potential sehe ich den Neuen Kanon, weil er 1) rechte-, technik- und budgetbedingt jede Menge Inhalt audio-visuell erzählen kann, (2) aus manchen Fehlern des Alten Kanons lernen kann, (3) sich beim Alten Kanon bedienen kann und zuguterletzt (4) seit neun Jahren einfach am Drücker ist, während der Alte Kanon nichts mehr (offiziell) produziert. Wenn man aber sagt, dass SW schon dann geholfen ist, wenn X oder Y nicht produziert wird oder man das mit dem Audiovisuellen nicht allzu hoch hängt, lasse ich das auf jeden Fall auch gelten. Nur ich selbst sehe es halt anders und daher meine Aussage.
 
Entschuldigt mir den Doppel-Beitrag:

Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein erfahrener LS-Kämpfer von einer unausgebildeten Kämpferin besiegt wird.
Er hatte eine fette Wunde vom Wookie-Bogenspanner, war emotional beeinflusst aufgrund des blauen Lichtschwerts und seiner wohl begonnen Affinität für Rey; in ihr ist die Macht erwacht und wie auch Luke schnell durch das Blut seines Vaters Dinge lernen konnte, konnte sie durch das Blut ihres Großvaters eben noch ein bisschen schneller Dinge lernen. Darüberhinaus muss ich aber sagen, dass ich sie in TFA gar nicht soo badass finde. Sie schwingt das Schwert wie eine ziemliche Anfängerin, wird aber durch ihren emotionalen Boost (Rache für Han und Finn sowie Kampf-Adrenalin) geboostet und gewinnt dann knapp gegen einen wie gesagt beeinflussten und verwundeten Gegner. Für mich geht's in Ordnung. Es hat in Filmen schon größere (und unrealistischere) Außenseiter-Siege gegegeben.

Und der völlig überladene Thronraumkampf aus TLJ, bei dem die Thronraumwachen, teilweise die Richtung ihrer Schläge ändern, damit sie Rey eben nicht treffen, ist m.E. der schlechteste LS-Kampf überhaupt.
Ja, der war halt nicht top choreografiert. Er hat Fehler und ja, man sieht ein bis zwei davon relativ auffällig. Wie der aber seit 2017 zum unterdurchschnittlichen Fanfilm-Kampf verklärt wird, kann ich mir nicht erschließen. Aber hey, auch hier hilft zur Not ein Kopf-Kanon: vielleicht waren diese Wachen geistig ein wenig schwach und konnten von Rey und Kylo per Geistestrick ein bisschen manipuliert werden (im Sinne von: „Whoosh, einen Schritt zurück mit euch!“). Jaja, kann man total billig finden. Macht das Rezipieren aber angenehmer meiner Meinung nach.

damit man über die vielen Logikfehler nicht nachdenkt.
@Geist hat doch neulich im "Gute Szenen, Schlechte Szenen"-Thread zu TROS säuberlich und weitestgehend objektiv aufgelistet, was es an Logiklöchern und Ungereimheiten in TROS gab. Klar, er mag den Film und wird da nicht haarspalterisch zwanzig Punkte aufzählen, aber dass sich das Märchen von den unzähligen Logikfehlern(!) so wacker hält, finde ich irgendwie schade und unfair gegenüber dem Film.

Rey ist m.E. eine Mary-Sue. Sie kann alles besser, als alle anderen. Einfach ein langweiliger Char.
Man hätte sie mehr herausfordern können, ja. Aber waren ihre schreckliche Kindheit in Kombination mit der quälenden Nachforschung nach ihrer Herkunft sowie persönliche oder physische Niederlagen wie auf der Supremacy, auf Pasaana oder auf Kef-Bir nicht Charakterformung und Charakterleid genug? Auch hier: Klar, Geschmackssache. Und nein: Sie hat keinen Arm verloren und sie musste nicht aus einer Zelle befreit werden. Sie hatte sogar die Macht-Kanalisierungs-Plot-Armor am Ende. Ich weiß. Aber hier finde ich das Verhältnis seltsam. Nur weil sie viel drauf hat und ein wenig mehr gefordert hätte werden können, hassen sie viele Leute regelrecht - so zumindest mein Eindruck. Und da liegt halt für mich auch der Verdacht nahe, dass das auch wieder so eine Art „Stellvertreterding“ ist mit dem Rey-Bashing. Erneut: Vielleicht bin ich auch nur Fanboy und sehe Gespenster. Aber einen Lionel Messi hassen die Leute auch nicht, obwohl er seit seinem Teenager-Alter technisch quasi der beste Fußballer der Welt ist. „Boah, ist der langweilig. Der gewinnt ja fast alles und hat einfach das größte Talent in die Wiege gelegt bekommen.“ Höre und lese ich irgendwie nicht so oft. Da kommt dann eher Faszination oder Respekt. Und sag jetzt nicht, Messi ist einer der besten Fußballspieler, weil er am härtesten trainert hat. Es gibt halt stärkere und schwächere Personen. Erfolgreichere und weniger erfolgreiche. Talentiertere und weniger talentierte. Helden und Nicht-Helden. Warum muss Rey also (noch) mehr leiden oder gefordert werden? Ich bleibe dabei: Es steht nicht wirklich im Verhältnis, wie die Figur Rey Skywalker (teils) angegangen wird.

Finn hätte m.E. das größte Potential gehabt. Ein Trooper, der sich zur Desertation entschließt, der über seine Ängste hinauswächst. Leider dreht sich sein Char. am Ende im Kreis, wird in TLJ sogar ins lächerliche gezogen. In TROS ist er, wie Poe auch eigentlich völlig nebensächlich und wie dieser nur Staffage für Rey.
Ich finde, es musste nicht so in-the-face wie im 'Duel of the Fates'-Script mit großer Sturmtruppler-Revolte enden. Die leiseren Töne anschlagen, wie mit dem Treffen von Jannah, fand ich durchaus elegant. Und am Ende schaltet der sogar mit Hilfe seiner entdeckten Machtsensitivität das Hauptschiff aus (rund um das Thema „Ein Gefühl brachte uns alle zusammen“ mit der Vorstellung der Macht als mehr als nur die Jedi betreffender Aspekt in der Galaxis). Habe auch nie gecheckt, was Boyega eigentlich damals wollte mit seiner Kritik. Er war nie die Hauptrolle dieser Trilogie und hat in TLJ eher schon zu viel Screentime als zu wenig gehabt. TROS musste auch ganz andere Probleme (TLJ, hust) in den Griff bekommen, als dass man da übermäßig viel mit Finn hätte machen sollen. Unter dem Strich bin ich persönlich mit dem Character-Arc von FN-2187 ziemlich zufrieden. Keine unrealistische Überheroen-Geschichte, sondern eher die Perspektive aus der Sicht eines von vielen desertierten Strumtruppen.

Kylo Ren hätte sogar eine spannende Entwicklung gehabt, als er in TLJ (das m.E. beste und einzig gute an dem Film) Snoke hintergeht. Keine Maske mehr, aber in TROS wird der Resetknopf gedrückt. Kylo: Ich will meine Maske zurück.
Ja, aber hätte ein gebrochener Kylo Ren als letzter Antagonist der Saga getaugt? Vielleicht, wenn Rey übergelaufen wäre oder sich herausgestellt hätte, dass sie eine Reinkarnation von Palpatine gewesen wäre oder irgendsowas wildes. Ansonsten hätte man halt Plagueis oder so auskramen müssen. Rückblickend überzeugt mich kein Script (mehr), wo es keinen richtigen rückgeschlagenen Bogen zu den ersten sechs Filmen (und deren Bösewicht bzw. seinen Plänen) gegeben hätte. Und die Maske trägt er in TROS, um vor seinen Leuten bei der Ersten Ordnung sowie den Rittern von Ren und nicht zuletzt vor Darth Sidious seine gemischten Gefühle zu verstecken.

Die völlige Demontage meiner Helden aus der OT
Luke war grenzwertig in TLJ, das sehe ich auch so. Aber wurden Han und Leia (oder auch Lando) demontiert? Oder warst Du eher mit den Figurenschicksalen nicht einverstanden? Ja, Hans und Leias Ehe ist zerbrochen und er wurde wieder Schmuggler. Aber ist das für Dich eine Demontage? Für mich ist das bloß das, was sich leider auch manchmal Leben nennt: Unglück und unschöne Entwicklungen. Aber alles in allem waren Han und Leia in der ST doch wohl heldenhaft und respektvoll geschrieben und porträtiert - vor allem noch mit Hinblick auf Fords Unmut, die Rolle länger als bloß einen Film zu spielen sowie Fishers Drogenexzesse und dem damit einhergegangenen Tod. Und spätestens in TROS finde ich an der Darstellung der Drei und ihren Rollen nichts mehr groß auszusetzen. Da kann ich beileibe nichts Respektloses oder gar Demontierendes erkennen.

Ja SW ist durch Disney größer und schwerer geworden, aber m.E. auch schlechter.
Ja, gut, das sagte ich ja schon, dass manche den Neuen Kanon eher als Scheinriesen bezeichnen würden.
 
Die Sequel-Trilogie allein hat SW so viel Aufmerksamkeit beschert wie seit 1999-2005 nicht mehr; vielleicht sogar wie seit 1983 nicht mehr.

Diese große Aufmerksamkeit, dass jeder (auch z.B. bei der Feuerwehr) über Star Wars gesprochen hat, war meiner Erfahrung nach nur zu EP7-Zeiten so. Schon ein Jahr später, bei "Rogue One", wurde es weitaus ruhiger. Über EP8 wurde dann wieder etwas mehr gesprochen, aber spätestens bei "Solo" und EP9 konnte ich gar keinen Hype mehr feststellen.

Klar lag SW zwischen 2005 und 2015 ziemlich im Winterschlaf, aber das tut es meiner Erfahrung nach auch wieder. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich außerhalb unseres Filmstammtisches, jemals im RL mit jemandem über "Mandalorian" gesprochen habe.

Die PT stand im Schatten von HdR und Potter, die ST tut es jetzt in dem des MCU und "Game of Thrones". Einen wirklich großen Hype hab ich bei der PT auch nur bei EP1 gemerkt. Trotzdem wurde gefühlt über EP2 und 3 mehr gesprochen als über 8 und 9.

Ob, wenn die ST anders / besser gewesen wäre, mehr los wäre, ist schwer zu sagen. Wir leben einfach in schnelllebigeren Zeiten. Was heute "inn" ist, kann 2 Jahre später keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken (oder wie viel wird heute noch über "Avengers: Endgame" geredet?). Und Star Wars ist hierbei definitiv keine Ausnahme.
 
viel Fantasie ist man bereit selbst zu investieren?

Ich bin da auch bereit Augen zu zudrücken aber wenn ich einen Punkt habe der für mich komplett unlogisch/Unrealistisch ist, hat das für mich nicht's mit fehlendem Willen zu tun sondern einfach mit meinem persönlichen Anspruch/Vorstellungen an etwas.

Hm...gut, ist natürlich auch Ansichtssache. Die Geschichte der ST fand ich schon enorm groß (und mit fetter Reichweite auf die ganz große Leinwand projiziert).

Habe zum Beispiel nie das Gefühl das der Konflikt in der ST die Galaxis in irgend einer Art und Weise betrifft.

- Handlung spielt fast ausschließlich (zum größten Teil) auf spärlich besiedelten Planeten im Outer Rim

- Republik ist in einer Minute abgeharkt und übrig bleibt ein Konflikt zwischen zwei splittergruppen von etwas ehemals großen die sich irgendwo verstecken

- Die Größe und bedrohlichkeit der FO kommt nie wirklich zum Tragen oder wird visuell untermauert

Es fühlt sich halt an wie ein kleiner Randkonflikt der niemand etwas angeht (abgesehen von dieser Überskalierten Schlacht am Ende).

Das Erkunden der Ära um die Hohe Republik ist für mich vom Potential her - so weit ist es ja nocht nicht hin mit der Epoche - nicht sonderlich weit unter jener der Alten Republik anzusiedeln.

Bin ich gerade am erforschen und da muss sich erst einmal herausstellen das es das Potential (welches es durchaus hat) auch nutzt oder ob es doch bloß beliebiger Einheitsbrei wird. Denn vom umfahren des Old Republic Stoffes ist es noch meilenweit entfernt um das zu beurteilen.

Größer und mit mehr Potential sehe ich den Neuen Kanon, weil er 1) rechte-, technik- und budgetbedingt jede Menge Inhalt audio-visuell erzählen kann, (2) aus manchen Fehlern des Alten Kanons lernen kann, (3) sich beim Alten Kanon bedienen kann und zuguterletzt (4) seit neun Jahren einfach am Drücker ist, während der Alte Kanon nichts mehr (offiziell) produziert.

Erste Punkt könnte auf beides angewandt werden denn auch das EU könnte man mit Filmen und Serien bereichern wenn man es wollte.

Der zweite Punkt ist für einen direkten Vergleich auch nicht zu berücksichtigen da ja das EU im Gegensatz zum Kanon niemals eine Vorlage hatte um daraus zu lernen.

Der dritte Punkt ist sogar eher negativ zu sehen da es auch einfach ein Zeichen an mangelnden Vertrauen in neue Geschichten/Charaktere der eigenen Kreation zu Werten sind. Oder auch blanke Ideenlosigkeit und fehlende Kreativität.

Unding der vierte Punkt ist der einzige Punkt warum der Kanon und nicht das EU am Drücker ist. Weil der Kanon neue Releases erhält die beworben und vermarktet werden und das EU eben nicht.
 
Realistische LS-Kämpfe? Jener in TFA war gut, aber auch nicht realistischer, als in den Vorgängern. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein erfahrener LS-Kämpfer von einer unausgebildeten Kämpferin besiegt wird. Choreographisch mag er realistischer sein, weil er weniger Herumgehoppse hat, als in der PT. Er ist also näher an "unserer" Realität. Nur sollte man, wenn man PT und ST Kämpfe vergleicht, auch dagegen halten, dass in der PT die Jedi auf dem Zenit ihrer Macht/ihres Könnens waren. Rey hingegen kann all dies aus dem Nichts (ja sie hat einen Magic-Grandpa, was damals aber sicher noch nicht der Plan war, egal was JJA dazu sagt). Und der völlig überladene Thronraumkampf aus TLJ, bei dem die Thronraumwachen, teilweise die Richtung ihrer Schläge ändern, damit sie Rey eben nicht treffen, ist m.E. der schlechteste LS-Kampf überhaupt.
Mir gefällt, dass die ST das Laserschwert wieder so verwendet wie es auch in der OT verwendet wurde, als eine Klinge aus reiner Energie. Wenn du die in der Hand hälst, bist du nämlich auch dann gefährlich, wenn du unausgebildet bist, weil einfach die Waffe so gefährlich ist. Selbst wenn du damit rumfuchtelst wie mit einem Baseball-Schläger. Wenn das Zenit der Jedi darin bestand, ihre Klinge hinter ihrem Rücken herumzuwirbeln und damit den eigenen Körper ungeschützt dem gegnerischen Angriff auszuliefern, dann hat der Orden es auch durchaus verdient, untergegangen zu sein.
Die Choreographie in TLJ mag nicht so prickelnd sein, aber auch dort wird das Schwert wenigstens sinnvoll verwendet. Alleine, wie Kylo Ren sich seines letzten Widersachers entledigt, ist ein Beispiel dafür, was für clevere Einfälle entstehen können, wenn man das Laserschwert als die gefährliche Energieklinge konzipiert, die sie sein soll. Abgesehen davon ist der Kampf, choreographische Details hin oder her (deren Schwachstellen es in jedem Kampf gibt), einfach vollgepumpt mit kinetischer Power und geil inszeniert. Ich spüre die Energie der Figuren. Einfach super! Und dabei finde ich TLJ noch den schwächsten Teil der Trilogie.

Zu den Raumschlachten. Sorry, aber die sind in der ST unheimlich schlecht. Garniert mit "Mutter"-Witzen, Raumschiffen, die außer episch zu explodieren nichts können. Der Raumkampf bzw. die Verfolgungsjagd aus TLJ sind einfach wirklich mies geschrieben. Da passt wirklich nix zusammen.
Der Kampf aus TROS ist einfach eine aufgeblähte Version von ROTJ. Die Bilder aus TROS sind episch vom Aussehen her, aber leider unterstreichen sie eine völlig bescheuerte Story, die vor Widersprüchen nur so strotzt. Die Bilder sind beindruckend, was auch das Ziel gewesen sein dürfte, damit man über die vielen Logikfehler nicht nachdenkt. Ein typischer JJA-Film halt.
Bei dem fettgedruckten Teil stimme ich dir zu, beim Rest eher nicht. Zum einen habe ich mich in meinem Beitrag absichtlich nicht auf die ST beschränkt, sondern generell die Disney-Filme angesprochen, was auch Solo und Rogue One mit umfasst. Die Schlacht von Scarif finde ich eine der besten Raumschlachten von Star Wars insgesamt. Zum anderen hat die Schlacht zu Beginn von TLJ vorrangig das Problem des überzogen "witzigen" Anfangs; kürze man den am Schneidetisch, wäre die Schlacht selbst völlig in Ordnung. Die Schlacht um die Starkiller-Basis finde ich ein echtes Highlight und die Schlacht von Exegol hat auch viele fantastische Momente, die mir ein echtes Hochgefühl erzeugen.

Die angeblichen Logikfehler, die du ansprichst, sind nicht so zahlreich vorhanden, wie immer getan wird. Wir haben einen ganzen Thread dazu, in dem sich das meiste, was als Logikfehler deklariert wurde, einfach erklären ließ und manchmal sogar einfach auf Irrtümern bzw. der schlechten Erinnerung der User beruhte statt auf tatsächlichen Inhalten. Wo sich diese ganzen Logikfehler also tummeln sollen, danach suche ich vergeblich bis heute.

Zu den Charakteren:
Rey ist m.E. eine Mary-Sue. Sie kann alles besser, als alle anderen. Einfach ein langweiliger Char.

Finn hätte m.E. das größte Potential gehabt. Ein Trooper, der sich zur Desertation entschließt, der über seine Ängste hinauswächst. Leider dreht sich sein Char. am Ende im Kreis, wird in TLJ sogar ins lächerliche gezogen. In TROS ist er, wie Poe auch eigentlich völlig nebensächlich und wie dieser nur Staffage für Rey.

Kylo Ren hätte sogar eine spannende Entwicklung gehabt, als er in TLJ (das m.E. beste und einzig gute an dem Film) Snoke hintergeht. Keine Maske mehr, aber in TROS wird der Resetknopf gedrückt. Kylo: Ich will meine Maske zurück.

Die völlige Demontage meiner Helden aus der OT, kann und werde ich der ST nie verzeihen. Luke wurde in TLJ einfach lächerlich gemacht.
Mit Rey konnte ich mich auch erst seit TROS arrangieren, wo sie mir nachvollziehbarer und greifbarer vorkommt und vor allem mal echte Tiefschläge wegstecken muss. Super interessant finde ich sie noch immer nicht, aber sie ist okay. Ich kann sie jetzt viel ernster nehmen als früher.
Finn ist in Ordnung. Eines der Highlights von TFA, leider zur Seite arrangiert in TLJ, dafür wieder seriös, aber halt nur mehr eine Nebenfigur in TROS. Schade für Boyega, ich hätte ihm mehr gegönnt, aber ich verstehe, dass TROS sich in erster Linie mit den bedeutenderen Figuren befassen wollte.
Poe finde ich super. Der Han Solo dieser Trilogie, nur weit sympathischer und auch konsistenter, weil seine Figur in TROS im Gegensatz zu Han in ROTJ nicht an Qualität einbüßt. Eigentlich meine Lieblingsfigur der ST.
Kylo / Ben ist gleich nach Poe meine Lieblingsfigur, seine Entwicklung finde ich spitze. Bis zur ST hätte ich nicht geglaubt, dass ich für Hans und Leias Nachkommenschaft einmal Sympathie entwickeln könnte, da war ich noch zu gebrandmarkt von den früheren Fassungen die mir einfach nie zugesagt haben. Gott sei Dank haben sie mit Adam Driver auch einen extrem fähigen Schauspieler ins Boot geholt, der die Rolle so genial ausgefüllt hat. Tatsächlich bin ich ja ein bisschen wehmütig, dass Ben TROS nicht überlebt hat. Seine Figur, sein Zusammenspiel mit Rey sowie der Zweiklang hätten noch Raum für viel interessante Geschichten geboten, eventuell sogar das Potential für einen neuen, dualitären "Jedi"-Orden.

Nomis Ar Somar schrieb:
Und die Maske trägt er in TROS, um vor seinen Leuten bei der Ersten Ordnung sowie den Rittern von Ren und nicht zuletzt vor Darth Sidious seine gemischten Gefühle zu verstecken.
Ich fand an der Reparatur der Maske noch nie etwas unpassend. Warum trug Kylo denn ursprünglich die Maske? Weil er seinem großen Vorbild Vader nacheifern wollte. Warum zerstörte Kylo seine Maske? Weil Snoke ihn ihretwegen lächerlich gemacht hat. Aber Kylo tötet Snoke. Er befreit sich von ihm. Und symbolisch dafür steht unter anderem eben, dass er sich auch nichts mehr daraus macht, dass Snoke ihn lächerlich gemacht hat wegen der Maske, und es ihm wichtiger ist, dass er sie trägt, weil er sie als für sich passend empfindet. Klappt imho für den Charakterbogen sehr gut, auch ohne dass man das Retconning von TLJ durch TROS als Erklärung hernehmen muss.
 
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Zum anderen hat die Schlacht zu Beginn von TLJ vorrangig das Problem des überzogen "witzigen" Anfangs; kürze man den am Schneidetisch, wäre die Schlacht selbst völlig in Ordnung.

Ich hatte diesbezüglich für meinen eigenen TLJ-Recut mal ein wenig Hand angelegt und all die - in meinen Augen - unpassenden Momente aus der Schlacht bzw. den ersten 10 Minuten der Handlung entfernt. Und subjektiv muss ich sagen, dass die Schlacht dadurch tatsächlich etwas stimmiger wird.

 
Diese große Aufmerksamkeit, dass jeder (auch z.B. bei der Feuerwehr) über Star Wars gesprochen hat, war meiner Erfahrung nach nur zu EP7-Zeiten so. Schon ein Jahr später, bei "Rogue One", wurde es weitaus ruhiger. Über EP8 wurde dann wieder etwas mehr gesprochen, aber spätestens bei "Solo" und EP9 konnte ich gar keinen Hype mehr feststellen.
Ja, EP7 war ein nie da gewesener Ausnahme-Boom; auch an den Kinokassen. Es war ja schon unfair genug, diesen als Maßstab für die Einspielergebnisse von Rogue One, Episode VIII, Solo und Episode IX zu nehmen.

Klar lag SW zwischen 2005 und 2015 ziemlich im Winterschlaf, aber das tut es meiner Erfahrung nach auch wieder. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich außerhalb unseres Filmstammtisches, jemals im RL mit jemandem über "Mandalorian" gesprochen habe.
Also das sehe ich nicht so. Die ganz große Euphorie in der Spitze ist natürlich abgeflacht, aber es stehen ein Dutzend SW-Serien bevor. Und weitere Filme. Eher wird SW inflationsbedingt in der Bedeutungslosigkeit bzw. endgültig im Massengeschmack verschwinden als dass es in einen „Winterschlaf“ fällt.

die ST tut es jetzt in dem des MCU und "Game of Thrones"
Gut, MCU und GOT waren halt auch so Hype-Trains. Die ST war ja ab VIII eher so ein Anti-Hype-Train, der aber dadurch trotzdem gewaltig im Fokus stand. Also alles in allem würde ich schon sagen, dass das quasi maximale Aufmerksamkeit war. SW ist allerdings auch kein Monopol in Sachen Unterhaltung; muss man natürlich auch mal erwähnen. Gerade heutzutage gibt es irrsinnig viel Konkurrenz (u.a. HBO, AMC, Netflix, AmazonPrime). Wenn man sich als Film/Serie in den Top 10 der Gesprächsthemen über Filme/Serien hält (und das würde ich SW doch wohl locker mal attestieren; zumindest in 2015-2017), hat man schon eine gigantische Reichweite.

Was heute "inn" ist, kann 2 Jahre später keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken (oder wie viel wird heute noch über "Avengers: Endgame" geredet?). Und Star Wars ist hierbei definitiv keine Ausnahme.
Da gebe ich Dir Recht. Das ist auch so ein Grund, warum ich irgendwie nicht mehr glaube, dass „Kult-Filme“ noch so ohne weiteres reifen können über Jahre; zumindest nicht mehr so wie früher.

Ich bin da auch bereit Augen zu zudrücken aber wenn ich einen Punkt habe der für mich komplett unlogisch/Unrealistisch ist, hat das für mich nicht's mit fehlendem Willen zu tun sondern einfach mit meinem persönlichen Anspruch/Vorstellungen an etwas.
„Anspruch“...hmm....weiß ich nicht. Sicherlich nicht generell. „Vorstellungen“, natürlich, kann ich verstehen.

Habe zum Beispiel nie das Gefühl das der Konflikt in der ST die Galaxis in irgend einer Art und Weise betrifft. (...) Es fühlt sich halt an wie ein kleiner Randkonflikt der niemand etwas angeht (abgesehen von dieser Überskalierten Schlacht am Ende).
Gut, aber das war auch die geplante Inszenierung dieser Geschichte. Dieses ganze Gefühl von „Es geht keinen was an, sind wir Coruscant oder was?“ wurde ja dadurch mMn interessant vermittelt. Und am Ende gipfelt es eben doch in dieser alles entscheidenden Schlacht. Manchmal geht es eben schnell und aus einem kleinen Aschefunken wird doch wieder ein Feuer. Das ist die Story der ST, wenn man so will. Aber natürlich auch Geschmackssache bzw. eine Frage der Erwartungshaltung.

Bin ich gerade am erforschen und da muss sich erst einmal herausstellen das es das Potential (welches es durchaus hat) auch nutzt oder ob es doch bloß beliebiger Einheitsbrei wird. Denn vom umfahren des Old Republic Stoffes ist es noch meilenweit entfernt um das zu beurteilen.
Ja, ich bin auch noch nicht so weit. Wollte es ursprünglich gar nicht lesen, aber nach den ersten Comics will ich doch mal dranbleiben und auch den Büchern eine Chance geben.

Erste Punkt könnte auf beides angewandt werden denn auch das EU könnte man mit Filmen und Serien bereichern wenn man es wollte.
Gut, ich war jetzt vom Status quo ausgegangen. In der Theorie hätte man das damals auch machen können. Mit SW: Underworld (oder wie das hieß) hatte Lucas ja auch etwas vergleichbares geplant.

Der zweite Punkt ist für einen direkten Vergleich auch nicht zu berücksichtigen da ja das EU im Gegensatz zum Kanon niemals eine Vorlage hatte um daraus zu lernen.
Ich vergleiche ja nicht direkt. Ich sehe es nur so, wie es ist. Der Neue Kanon hat die Chance, aus den Erfahrungen mit dem Alten Kanon etwas zu machen.

Der dritte Punkt ist sogar eher negativ zu sehen da es auch einfach ein Zeichen an mangelnden Vertrauen in neue Geschichten/Charaktere der eigenen Kreation zu Werten sind. Oder auch blanke Ideenlosigkeit und fehlende Kreativität.
Das sehe ich halt nicht so. Von den Autoren und Regisseuren geliebte und geschätzte Ereignisse und Figuren sind legitim (zumindest ähnlich oder namentlich) in den neuen Kanon überzuführen - viele Fans freut das auch. Klar, nicht alle - aber viele. Es ist eher Wertschätzung und ein Hauch Nostalgie und weniger Diebstahl oder Kreativitätslosigkeit in meinen Augen.

Kam jetzt nicht direkt als Zustimmung rüber
Sorry. War aber wirklich so gemeint. Weil Du ja auch sagtest, dass Du TROS gar nicht soo gehetzt findest. Also nochmal: ich finde ihn auch nicht soo gehetzt und finde, SW tut ein bisschen wilde Äktschn auch gut; vor allem in einem großen Finalfilm.
 
Ich hatte diesbezüglich für meinen eigenen TLJ-Recut mal ein wenig Hand angelegt und all die - in meinen Augen - unpassenden Momente aus der Schlacht bzw. den ersten 10 Minuten der Handlung entfernt. Und subjektiv muss ich sagen, dass die Schlacht dadurch tatsächlich etwas stimmiger wird.


Die Schlacht wäre mit einem FO Kommandant der ein wenig Ahnung hatte nach ein paar Minuten gegessen gewesen.

Einfach auf die wartenden Schiffe schießen und die Jäger auf die Transport Schiffe hetzen. Zum Abschluss noch eine Salve auf die Basis und das wäre es gewesen.

Da "Schlacht" als solche wie sie gezeigt wird ist zu kein Sekunde stimmig außer wenn sie unterstreichen soll wie inkompetent die FO und der Wiederstand sind.
 
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@Deak Ziemlich genau so, wie ich es auch schneiden würde. Super Arbeit, Hut ab. Und es ist sehr bezeichnend, wie inhaltlich weder irgendwas fehlt noch wie die Schnitte unpassend oder hastig wirken. Eine runde Sache :thumbsup:
 
Entschuldigt mir den Doppel-Beitrag:

Er hatte eine fette Wunde vom Wookie-Bogenspanner, war emotional beeinflusst aufgrund des blauen Lichtschwerts und seiner wohl begonnen Affinität für Rey; in ihr ist die Macht erwacht und wie auch Luke schnell durch das Blut seines Vaters Dinge lernen konnte, konnte sie durch das Blut ihres Großvaters eben noch ein bisschen schneller Dinge lernen. Darüberhinaus muss ich aber sagen, dass ich sie in TFA gar nicht soo badass finde. Sie schwingt das Schwert wie eine ziemliche Anfängerin, wird aber durch ihren emotionalen Boost (Rache für Han und Finn sowie Kampf-Adrenalin) geboostet und gewinnt dann knapp gegen einen wie gesagt beeinflussten und verwundeten Gegner. Für mich geht's in Ordnung. Es hat in Filmen schon größere (und unrealistischere) Außenseiter-Siege gegegeben..

Oh ja die fette Wunde vom Bogenspanner. Nun Rey hätte mehrere Knochenbrüche haben müssen, nachdem Kylo sie gegen einen Baum geschleudert hat und sie mehrere Meter nach unten fiel. Dass es in Filmen schon unrealistischere Außenseitersiege gab, ist für mich nun auch kein Argument. Rey ist im ganzen Film overtopped. Luke konnte nichts von alledem in ANH. Die Macht hat Fähigkeiten(Fliegen und Schießen) von ihm verstärkt. Telekinese hat man bei ihm erst in TESB gesehen und bevor er zu Yoda kam, musste er sich dafür noch mächtig konzentrieren. Rey meistert diverse Machtfähigkeiten aus dem Nichts.

Reys-Checklist

- Flieg wie ein Kampfpilot, check.
- Mach den Geistestrick, check.
- Mach die Machttelekinese, check.
- Besiege einen ausgebildeten und erfahrenen Machtnutzer im LS-Kampf, check.


Ja, der war halt nicht top choreografiert. Er hat Fehler und ja, man sieht ein bis zwei davon relativ auffällig. Wie der aber seit 2017 zum unterdurchschnittlichen Fanfilm-Kampf verklärt wird, kann ich mir nicht erschließen. Aber hey, auch hier hilft zur Not ein Kopf-Kanon: vielleicht waren diese Wachen geistig ein wenig schwach und konnten von Rey und Kylo per Geistestrick ein bisschen manipuliert werden (im Sinne von: „Whoosh, einen Schritt zurück mit euch!“). Jaja, kann man total billig finden. Macht das Rezipieren aber angenehmer meiner Meinung nach.

Wäre GL mit so einer Erklärung angekommen, dann hätte man ihn in der Luft zerissen. Und funktioniert für mich nicht.

@Geist hat doch neulich im "Gute Szenen, Schlechte Szenen"-Thread zu TROS säuberlich und weitestgehend objektiv aufgelistet, was es an Logiklöchern und Ungereimheiten in TROS gab. Klar, er mag den Film und wird da nicht haarspalterisch zwanzig Punkte aufzählen, aber dass sich das Märchen von den unzähligen Logikfehlern(!) so wacker hält, finde ich irgendwie schade und unfair gegenüber dem Film.

Es ist m.E. völlig egal ob es fünf oder 20 Fehler sind. Allein die Qualität der Fehler ist atemberaubend. Nie und Nimmer kann sich die Suche nach dem Dolch, dem Wayfinder diverse Konfrontationen mit Kylo, der TS-Parcourt oder der Weg nach Exegol innerhalb von 16 Stunden abspielen, no way. Palpatines Überleben ist schon hanebüchen, aber das riesige Trümmer vom TS überbleiben, auf die genau die Einkerbungen im Dolch passen. ja klar... Und natürlich landen sie sofort an der richtigen Stelle, damit das Ding passt. Und auch die Treibstoffprobleme (das dümmste was je in SW vorkam) von TLJ existieren in TROS einfach nicht mehr. Der Film passt weder zum Ende von ROTJ noch zu seinem eigenen Vorgängerfilm.

Palpatine ist außerdem noch so blöd, falls er wirklich ein Klon ist, dass er sich einen alten verschrumpelten Körper klonen lässt. Und wenn er schon Klone für den Notfall herstellen ließ, warum dann keine jungen vitalen Klone?

Rey fliegt mit einem X-Wing-Wrack aus dem Meer zum geheimen Sith-Planeten. Angeblich noch mit Teilen aus Kylos Schiff repariert, welches sie vorher schon niedergefackelt hat.

Kylo fliegt mit nem Uralt-TIE, welcher keinen Hyperraumantrieb besitzt und anscheinend ebenso ein Relikt aus dem Endor-Battle ist nach Exegol, ja klar.

Lightspeed-Skipping:
In ANH wurde dem Zuschauer erklärt, dass man Sprünge in den Hyperraum genau berechnen sollte, damit man nicht einem Stern oder ähnlichen Hindernissen zu nah kommt. In TROS Lightspeedskipping. Nur um atemberaubende Action zu kreieren, wurde eine In-Universe-Regel auf den Müll geworfen. Ich weiß, dass Han einen solchen Sprung nicht ausschließt, aber selbst er der nicht viel auf Wahrscheinlichkeiten hält, riskiert sowas nicht.

Palpatines Armada kann nicht starten, wenn seine SAT-Anlage zerstört wird. Ja klar. Palpatine hat 1000 SZ bauen lassen, die alle ineffektiv sind, wenn seine SAT-Schüssel kaputt ist. Warum hat nicht jedes Schiff so einen Übertragungsturm? Eines hat ja einen. Es ist schon unlogisch, dass die Schiffe von einem Übertragungsturm auf dem Planeten abhängig sind, um vom Planeten wegzukommen. Was ist denn das für eine Schwachstelle? Der Plot an sich ist schon mies, aber die Umsetzung ist noch schlimmer.

Und dann noch die Spacepferde, ich kann einfach nicht mehr. Sogar der kleine Anakin hätte das Problem lösen können, welches die imperialen nicht lösen konnten. "Ich versuch mal zu rollen..."

TROS beeindruckt mit bombastischen Bildern und spricht dadurch viele emotional an. Da erging es mir ähnlich, aber je mehr ich über den absurden Plot Gedanken nachgedacht habe, je weniger konnte ich ihm abgewinnen.

Das physische Eingreifen der Machtgeister war in TLJ schon Mist, aber natürlich hat man das noch in TROS beibehalten. Auch hier hat man der OT fundamental widersprochen, wo etabliert wurde, dass Obi-Wan eben nicht physisch eingreifen kann.

Anakin's Lichtschwert:
Ich fand das Auftauchen von Anakins LS in TFA schon befremdlich, aber es in TROS wieder zu sehen, nach dem es in TLJ zerstört wurde ist auch eine bescheidene Idee.

Chewies Doch Nicht Tod:
Wer ist da im Kino gesessen und hat geglaubt, dass Chewie tot ist? Schlecht gemacht.

Palpatines Ende:
Der gottähnliche Palpatine, der gerade 1000 Schiffe mit einem Machtblitzgewitter zerstört/angreift, wird besiegt weil eine Jedi mit gekreuzten Lichtschwertern alle Blitze zu ihm zurück schleudert. Echt jetzt? Was für ein Idiot. Konnte er keine Telekinese oder keinen Würgegriff? Er kann seine Strategie während des Kampfes nicht adaptieren? Wie lächerlich...

Man hätte sie mehr herausfordern können, ja. Aber waren ihre schreckliche Kindheit in Kombination mit der quälenden Nachforschung nach ihrer Herkunft sowie persönliche oder physische Niederlagen wie auf der Supremacy, auf Pasaana oder auf Kef-Bir nicht Charakterformung und Charakterleid genug? Auch hier: Klar, Geschmackssache. Und nein: Sie hat keinen Arm verloren und sie musste nicht aus einer Zelle befreit werden. Sie hatte sogar die Macht-Kanalisierungs-Plot-Armor am Ende. Ich weiß. Aber hier finde ich das Verhältnis seltsam. Nur weil sie viel drauf hat und ein wenig mehr gefordert hätte werden können, hassen sie viele Leute regelrecht - so zumindest mein Eindruck. Und da liegt halt für mich auch der Verdacht nahe, dass das auch wieder so eine Art „Stellvertreterding“ ist mit dem Rey-Bashing. Erneut: Vielleicht bin ich auch nur Fanboy und sehe Gespenster. Aber einen Lionel Messi hassen die Leute auch nicht, obwohl er seit seinem Teenager-Alter technisch quasi der beste Fußballer der Welt ist. „Boah, ist der langweilig. Der gewinnt ja fast alles und hat einfach das größte Talent in die Wiege gelegt bekommen.“ Höre und lese ich irgendwie nicht so oft. Da kommt dann eher Faszination oder Respekt. Und sag jetzt nicht, Messi ist einer der besten Fußballspieler, weil er am härtesten trainert hat. Es gibt halt stärkere und schwächere Personen. Erfolgreichere und weniger erfolgreiche. Talentiertere und weniger talentierte. Helden und Nicht-Helden. Warum muss Rey also (noch) mehr leiden oder gefordert werden? Ich bleibe dabei: Es steht nicht wirklich im Verhältnis, wie die Figur Rey Skywalker (teils) angegangen wird.

Das meiste zu Rey habe ich schon weiter oben ausgeführt. Naja auf Pasaana hat sie nicht wirklich verloren. Auf der Supremacy hat sie gegen den stärksten Nutzer der dunklen Seite verloren, den es zu dieser Zeit gab. Ja ich weiß im Hintergrund gab es Palpatine, was da aber sicher noch nicht geplant war.
Der Vergleich mit Messi hinkt m.E., denn Messi musste sicherlich hart dafür trainieren, um das zu werden was er heute ist. Und es gibt genug Leute, die ihn nicht leiden können. Reys Fähigkeiten erinnern eher an Jedi Knights: Jedi Academy wo man Fähigkeiten per Knopfdruck auswählen kann. Ihre Kräfte steigen überproportional schnell. Rey ist alles. Super Pilotin von Anfang an, unaufhaltsame Kriegerin, Atemberaubende Schiffsskipperin, Superheilerin. Und last but not least Fake-Skywalker.

Zum Vergleich
Luke schafft es innerhalb von 5 Jahren nicht ein ernst zu nehmender Gegner für Palpatine zu werden. Zumindest sieht es in ROTJ danach aus. Wir wissen natürlich nicht, ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn er sein Schwert nicht weggeworfen hätte.

Anakin ist trotz 10 jähriger Ausbildung Count Dooku nicht gwachsen.

Rey hat 2 Jahre Ausbildung und tritt Palpi in den A.... Sie schleudert Palpis Blitze geradezu mühelos zurück. Windu hatte da erheblich mehr Probleme, obwohl Palpi da noch nicht im God-Mode war.



Ich finde, es musste nicht so in-the-face wie im 'Duel of the Fates'-Script mit großer Sturmtruppler-Revolte enden. Die leiseren Töne anschlagen, wie mit dem Treffen von Jannah, fand ich durchaus elegant. Und am Ende schaltet der sogar mit Hilfe seiner entdeckten Machtsensitivität das Hauptschiff aus (rund um das Thema „Ein Gefühl brachte uns alle zusammen“ mit der Vorstellung der Macht als mehr als nur die Jedi betreffender Aspekt in der Galaxis). Habe auch nie gecheckt, was Boyega eigentlich damals wollte mit seiner Kritik. Er war nie die Hauptrolle dieser Trilogie und hat in TLJ eher schon zu viel Screentime als zu wenig gehabt. TROS musste auch ganz andere Probleme (TLJ, hust) in den Griff bekommen, als dass man da übermäßig viel mit Finn hätte machen sollen. Unter dem Strich bin ich persönlich mit dem Character-Arc von FN-2187 ziemlich zufrieden. Keine unrealistische Überheroen-Geschichte, sondern eher die Perspektive aus der Sicht eines von vielen desertierten Strumtruppen.

Ich verlange nicht, dass er gleich zum großen Anführer der Sturmtruppenrevolte wird. Das wär sogar mir fast zu viel. Was mich stört ist aber, dass er vom ängstlichen Sturmtruppendeserteur zum Mitglied des Widerstands und findet am Ende von TFA seinen Mut, um Rey zu helfen. Am Beginn von TLJ wird er plötzlich wieder zum Feigling. Er wird sogar zum Slapstick-Charakter. In TROS ist er mehr oder minder Beiwerk zu Rey, was auch für Poe gilt.
Und eine Überheroengeschichte haben wir mit Rey ohnehin bekommen.

Ja, aber hätte ein gebrochener Kylo Ren als letzter Antagonist der Saga getaugt? Vielleicht, wenn Rey übergelaufen wäre oder sich herausgestellt hätte, dass sie eine Reinkarnation von Palpatine gewesen wäre oder irgendsowas wildes. Ansonsten hätte man halt Plagueis oder so auskramen müssen. Rückblickend überzeugt mich kein Script (mehr), wo es keinen richtigen rückgeschlagenen Bogen zu den ersten sechs Filmen (und deren Bösewicht bzw. seinen Plänen) gegeben hätte. Und die Maske trägt er in TROS, um vor seinen Leuten bei der Ersten Ordnung sowie den Rittern von Ren und nicht zuletzt vor Darth Sidious seine gemischten Gefühle zu verstecken.

Nun TLJ zeigt am Ende wohl kaum einen gebrochenen Kylo Ren. Hier scheint Kylo seinen Platz auf der Dunklen Seite gefunden zu haben. Zumindest nachdem er Snoke beseitigt hat. Viel mehr scheint er entschlossen zu sein, seine Vergangenheit endgültig zu töten. Er schwingt sich zu Führer der FO auf und verfolgt eisern sein Ziel. Klar ist er noch nicht gefestigt, aber bereit dazu alles zu tun, um sein Ziel zu erreichen. Er will Luke töten und am Ende auch seine Mutter. Das war m.E. die einzige Stärke von TLJ. Was macht JJA, er drückt den Reset-Button. Kylo wird wieder zum Maskenträger. Als er herausfindet, dass Palpatine die Stimme in seinem Kopf war bekommt er keine Sinnkriese, sondern macht einfach irgendwie weiter. Hier hätte er seine Motivation in Frage stellen können sogar müssen. Das geschieht aber nicht. Erst der Tod seiner Mutter ändert das. Am Ende ist Ben/Kylo nichts anderes, als Anakin/Vader 2.0.

Luke war grenzwertig in TLJ, das sehe ich auch so. Aber wurden Han und Leia (oder auch Lando) demontiert? Oder warst Du eher mit den Figurenschicksalen nicht einverstanden? Ja, Hans und Leias Ehe ist zerbrochen und er wurde wieder Schmuggler. Aber ist das für Dich eine Demontage? Für mich ist das bloß das, was sich leider auch manchmal Leben nennt: Unglück und unschöne Entwicklungen. Aber alles in allem waren Han und Leia in der ST doch wohl heldenhaft und respektvoll geschrieben und porträtiert - vor allem noch mit Hinblick auf Fords Unmut, die Rolle länger als bloß einen Film zu spielen sowie Fishers Drogenexzesse und dem damit einhergegangenen Tod. Und spätestens in TROS finde ich an der Darstellung der Drei und ihren Rollen nichts mehr groß auszusetzen. Da kann ich beileibe nichts Respektloses oder gar Demontierendes erkennen.

Ich hätte kein Problem mit einem gebrochenen Luke, aber die Art und Weise war einfach quark. Luke der selbst in Vader etwas gutes sehen konnte, spielt mit dem Gedanken Ben zu töten, weil er eine Vision hatte. Hat er denn nichts von Yodas Lehren behalten, wonach die Zukunft ständig in Bewegung ist? Hat er vergessen, dass er als er aus einer Vision auf Dagobah heraus gehandelt hat, fast auf Bespin untergegangen wäre? Ich hätte kein Problem, wenn er Bens Fall nicht verhindern hätte können, ja sogar dazu beigetragen hätte. Aber auf diese Weise? Wirkt für mich einfach unglaubwürdig. Was bitte hat es der Story geholfen, dass Luke diese Milch-Szene hatte? Auch sein letztes Gefecht war einfach nur schwach. Ben war für Luke in TLJ verloren, nur Rey hatte immer Hoffnung für Ben.

Zu Han-Leia
Nun mir hat Han-Leia im EU besser gefallen. Warum? SW ist nun mal ein Spacemärchen, warum hätte PT-OT kein märchenhaftes Ende haben sollen. Hat nicht sollen sein. Hans Tod aber löste bei mir nichts aus, weil er so vorhersehbar war. Leia berührt mich in der ST auch kaum. Ich finde es gut, dass sie eine Jedi-Ausbildung erhalten hat, aber diese Einlage in TLJ ist einfach schrecklich. Absoluter Tiefpunkt für mich aber war, dass sie nach Hans Tod, als der Falke zurück gekehrt war, Rey umarmte, aber nicht Chewie. Fand ich unpassend. In TROS wäre es aber passend gewesen, wenn Rey Leias Lichtschwert auch von Leia bekommen hätte und zwar von Anfang an, statt dem zusammengeklebten von Anakin.


Fazit zur ST:
Man hätte die Skywalker-Saga in Ruhe lassen sollen. Die Geschichte war trotz einer stellenweise fragwürdigen PT in sich relativ homogen und ansprechend. Die Geschichte war erzählt. Es war die Geschichte von Anakins Fall und Erlösung, und als solche ganz in Ordnung. Klar hätte man speziell in der PT vieles besser machen können, aber trotzdem war die Geschichte ok.

Die ST hat m.E. die Skywalker-Geschichte komplett zerstört. Auch wirkt sie stellenweise wie das Fanfic-Werk einer Feminismus-Fanatikerin. In der echten Welt ist Feminismus (leider) notwendig, weil es frappante Ungerechtigkeit (Bezahlung usw) gibt. Ich habe nichts gegen starke Frauen im Film , ich begrüße es so gar. Aber in der ST wirkt es zeitweise übertrieben. Die alten männlichen Helden werden regelrecht entsorgt. Luke verschwindet und lässt seine Schwester, seinen besten Freund, sowie die ganze Republik im Stich. Han verlässt seine Frau, und kümmert sich nur um sich selbst. Leia hingegen will die Neue Republik retten. Von den alten Heldinnen/Helden ist nur die Frau standhaft und selbstlos geblieben. Han geht auf einen Egotrip und Luke suhlt sich im Selbstmitleid.

Zu den neuen Heldinnen, Helden und weiteren Figuren.
Auch hier kommen die Frauen wesentlich besser weg, als die Männer. Alle Bösewichte bis auf Phasma (welche auch total verschwendet wurde) sind Männer. Männer werden sehr oft entweder als besonders grausam (Kylo, Snoke, Hux), verschlagen (Hux, DJ), ängstlich (Finn), lächerlich/tollpatschig (Finn, Hux) oder überheblich (Poe) dargestellt. Frauen haben in der ST großteils gute Eigenschaften. Verantwortungsbewusst (Leia, Rey, Rose), stark/mutig (Leia, Rey), ehrenhaft/moralisch (Rey, Rose, Leia), selbstlos (Holdo, Rey, Leia) oder weise (Maz Kanata). In TLJ ist das m.E. besonders deutlich.

Natürlich muss am Ende die/der Auserwählte auch eine Frau sein. Das Licht (Rey) gegen die Dunkelheit (Palapatine). Um es mit den Worten von Kathleen Kennedy zu sagen: THE FORCE IS FEMALE!

PS: Mir ist schon klar, dass die Bösewichte großteils Männer sein müssen, ist ja wenn man die Weltpolitik betrachtet auch so. Und auch die Geschichte hat da in der Regel nur Männer zu bieten. Aber es gab auch skrupellose Frauen, wie Elisabeth I. von England, Maria I. von England, Katharina die Große von Rußland, Maria-Theresia von Österreich.
 
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