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Predator: Badlands
Zum ersten Mal steht nicht der Mensch im Mittelpunkt, sondern der Predator selbst. Die Hauptfigur heißt Dek, ein kleinwüchsiger Jäger vom Planeten Yautja Prime, der in seiner eigenen Welt als schwach gilt. Um sich den Respekt seines Vaters zu verdienen, begibt er sich auf eine gefährliche Mission zum Planeten Genna.

Die Kamera fängt Genna als eine wunderschöne, aber gnadenlose Welt ein. Überall lauert Gefahr, und doch hat alles eine seltsame Schönheit. Man spürt sofort, dass der Planet selbst eine Hauptrolle spielt. Jeder Schritt kann tödlich sein.

Dek ist kein klassischer Held. Er ist wortkarg, wirkt verschlossen und grimmig. Trotzdem wächst einem dieser wortkarge Predator schnell ans Herz, weil er eine echte innere Reise durchmacht. Er kämpft nicht nur gegen Raubtiere und Maschinen, sondern auch gegen die Zweifel, die ihm sein Vater eingepflanzt hat. Nach und nach wird aus dem Ausgestoßenen ein Jäger, der sich auf seine eigene Weise behauptet.

Unterwegs trifft er auf Thia, eine beschädigte Androidin der Weyland-Yutani Corporation. Thia ist das genaue Gegenteil von ihm. Sie redet ununterbrochen, hat Witz, Charme und Neugier. Zwischen ihr und Dek entsteht eine interessante Dynamik. Sie neckt ihn, er knurrt zurück, und doch spürt man bald, dass sie sich gegenseitig brauchen. Ihre Gespräche bringen Leichtigkeit in die düstere Welt und geben dem Film etwas, das man in einem Predator-Film nicht unbedingt erwartet hätte: Wärme.

Die Beziehung zwischen Dek und Thia ist das Herzstück des Films. Man sieht, wie zwei völlig unterschiedliche Wesen lernen, sich zu vertrauen und füreinander einzustehen. Gerade in diesen Momenten findet Badlands seine stärksten Szenen.

Im letzten Drittel verliert der Film jedoch etwas von seiner Energie. Die Gegenspielerin Tessa, eine weitere Androidin, bleibt blass. Ihre Motive wirken austauschbar, und der finale Kampf gegen eine Armee namenloser Androiden ist zwar laut und visuell eindrucksvoll, aber erzählerisch wenig packend, die PT lässt grüßen. Man merkt, dass der Film zum Ende hin etwas von seiner erzählerischen Kraft einbüßt und sich stärker auf Schauwerte verlässt. Außerdem ist der Ton insgesamt sanfter, fast schon etwas disneyhaft, als in den früheren Predator-Filmen. Das macht ihn zugänglicher, nimmt ihm aber etwas von der Härte und dem Geheimnis des Originals.

Trotz dieser Schwächen bleibt Predator: Badlands ein sehenswerter Film. Er sieht über weite Strecken großartig aus, steckt voller Ideen und zeigt, dass selbst ein Predator Herz und Zweifel haben kann. Vor allem die Beziehung zwischen Dek und Thia macht den Film besonders. Sie ist witzig, berührend und überraschend menschlich. Ein Predator-Film der anderen Art.
 
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