Sam Rockwell
durch Titel Gebeutelter
Das denke ich auch.... Ich vermute, die Regisseurin hat viel Mühe darauf verwendet, den weiblichen Blick in den Vordergrund zu stellen. Also nicht nur, dass die Darstellerinnen direkt zur Kamera schauen. Sondern auf den männlichen Blick auf weibliche Figuren verzichtet. Zumindest liest es sich so und sieht im Trailer so aus.
Das ist für uns als Zuschauer tatsächlich erstmal ungewohnt, weil man ja doch durch unzählige Bilder, bestimmte Posen, Bewegungen, Farben etc. beeinflusst ist.
Genau, das sieht man besonders gut an der Figur Angelika. Der Film zeigt zwar männliches Begehren und Gewalt, bleibt aber nicht in dieser Sichtweise stecken. Der mögliche Missbrauch durch den Onkel und die Schwärmerei des Cousins wirken nie romantisch oder reizvoll, sondern bedrohlich und beklemmend. Die Kamera bleibt bei Angelika, macht ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit spürbar. Der Film zeigt also weniger, wie Männer sie sehen, sondern vielmehr, was dieser Blick mit ihr macht. So übernimmt er den männlichen Blick nicht, sondern legt ihn offen und stellt ihn kritisch in Frage.
Vielleicht ist der Film durch seine Art eher sogar "gefährlich" oder zumindest schwer zu verarbeiten, wenn man selbst mental nicht so stabil ist. Da ist ein klarer Handlungsstrang vielleicht sicherer. Ich weiß es nicht...
Ja. Für psychisch stabile Zuschauerinnen und Zuschauer kann der Film eine künstlerische Erfahrung sein, die zum Nachdenken und Fühlen anregt. Für Menschen in einer akuten Krise könnte es dagegen schnell zu viel werden, weil die Bilder und die Atmosphäre die eigene innere Dunkelheit eher verstärken als abfedern. Wiederholt wird auch Todessehnsucht thematisiert.