Sam Rockwell
durch Titel Gebeutelter
The Smashing Machine
The Smashing Machine erzählt die Geschichte des Mixed-Martial-Arts-Kämpfers Mark Kerr, eines Mannes, der sich im Ring behauptet, im Leben aber zunehmend den Boden unter den Füßen verliert. Regisseur Benny Safdie hat sich bewusst gegen das übliche Muster des Sportfilms entschieden. Er interessiert sich weniger für Siege oder Niederlagen als für die innere Leere eines Menschen, der Stärke beweisen muss, um nicht an sich selbst zu zerbrechen. Das ist ein interessanter Ansatz, aber er entfaltet nicht immer die emotionale Wucht, die er anstrebt.Dwayne Johnson zeigt in der Hauptrolle eine überraschend zurückgenommene und ehrliche Leistung. Er spielt Mark Kerr als erschöpften, verletzlichen Mann, der seine Kraft wie eine Last trägt. Johnson verzichtet auf große Gesten und vertraut auf kleine, müde Bewegungen und lange Blicke. In diesen Momenten gelingt es ihm, die Tragik seiner Figur spürbar zu machen. Es ist ein Spiel, das seine bekannte Actionhelden-Persona bewusst hinter sich lässt.
Emily Blunt in der Rolle von Kerrs Partnerin Dawn überzeugt weniger. Ihre Figur bleibt unklar, weil sie ständig zwischen Zuneigung, Verzweiflung und Aggression schwankt, ohne dass der Film diese Brüche nachvollziehbar erklärt. Man hat den Eindruck, dass ihre Rolle vor allem dazu dient, Kerrs seelische Zerrissenheit zu spiegeln, statt ein eigenes Innenleben zu entwickeln. Dadurch verpuffen Szenen, die eigentlich emotional tragen sollten, und wirken eher angestrengt.
Safdies Regie ist uneinheitlich. Manche Szenen sind still, fast dokumentarisch gefilmt, und lassen den Figuren Raum. Andere sind laut, überreizt und visuell unruhig. Diese ständigen Wechsel zwischen Beobachtung und Überwältigung sollen vermutlich das innere Chaos des Protagonisten widerspiegeln, machen den Film aber schwer zugänglich. Immer wieder entsteht der Eindruck, dass die Inszenierung nicht weiß, ob sie Nähe oder Distanz sucht.
Thematisch möchte The Smashing Machine von Stärke, Sucht und Selbstverlust erzählen. Der Film zeigt, wie ein Mann versucht, Kontrolle zu behalten, während alles in ihm bricht. Diese Idee ist stark, aber nicht immer konsequent umgesetzt. Die Darstellung der Sucht bleibt oberflächlich, und die emotionalen Höhepunkte wirken manchmal zu berechnet, um wirklich zu erschüttern. Man spürt das Potenzial einer großen Tragödie, doch der Film wagt nicht genug, um sie vollständig auszuloten.
Am Ende bleibt ein zwiespältiger Eindruck. The Smashing Machine ist ambitioniert und ernsthaft, aber in seiner Wirkung ungleichmäßig. Dwayne Johnson trägt den Film mit einer eindrucksvollen, ungewöhnlich stillen Darstellung. Emily Blunt und das unruhige Erzähltempo verhindern jedoch, dass der Film die Tiefe erreicht, die er anstrebt. So bleibt ein Werk, das fesselt und irritiert, das bewegt und zugleich auf Distanz hält.