Um noch mal ein paar Dinge klarzustellen:
Die Türkei ist nicht nur irgendein laizistischer Staat, sondern beinahe schon ein religiös feindlicher. Der Islam wird innerhalb jeglicher staatlichen Einrichtung nicht geduldet. An den meisten Schulen, Universitäten, öffentlichen Ämtern usw. ist das Tragen von Kopftüchern oder Fez verboten, der Staat ging und geht auch heute noch mit brutaler Härte gegen religiöse Eiferer vor. Jegliche religiöse Symbolik oder sprachliche Formulierung ist innerhalb der staatlichen institutionen verboten.
Des weiteren ist die Türkei ein Land in dem im außerstaatlichem Bereich absolute Religionsfreiheit gewährt wird. Die Unterdrückung der Armenier und Kurden ist mehr ein rassistisches, ethnisches und geoplitisches Problem als ein religiöses.
Die derzeitige Regierung unter dem Ministerpräsidenten Erdogan ist hingegen dafür dem Islam wieder mehr Einfluss zuzugestehen, was von seiten des mächtigen Militärs, der Opposition und des Präsidenten und weiteen Teilen der türkischen Gesellschaft auf Widerstand stößt.
Die hier in Deutschland lebenden Türken sind zudem kein representativer Schnitt der türkischen Bevölkerung, das die meisten aus der 1. Generation der Einwanderer dem ländlichen Unterschichtsmilieu entstammen. Die meisten hier in Deutschland stammenden Türken sind zudem Aleviten, die nicht für religiösen Fanatismus stehen.
Es gibt aber tatsächlich Staaten, in denen Kirchen nicht erlaubt sind, wie z.B. Saudi Arabien. Weil die aber so intolerant sind, müssen wir Deutschen es auch sein? Nein, ich bin glücklich darüber in einer einigermaßen liberalen Gesellschaft zu leben, in der Andersreligiöse genauso akzeptiert werden wie Christen oder Atheisten. Viele Menschen kommen ja zu uns nach Europa, weil sie Diktatur, religiösen Fanatismus, Scharia usw. entfliehen wollen. Das ist doch kein Argument: "ich bin ein A*schloch, weil andere auch A*schlöcher sind.
Blutrache, Kopftuch, Zwangsheirat sind definitiv keine islamischen Regeln oder Gebräuche, sondern entstammen bereits aus vorislamischer Zeit.
Zum Thema Gewalt gegen Frauen in der Türkei.Jede dritte Frau in Spanien erlebt innerfamiliär körperliche Gewalt, jede Fünfte Frau in Deutschland ist schon Opfer sexuellen Missbrauchs gewesen. Gewalt gegen Frauen ist keine Erfindung der Türken. Der Unterschied ist nur das in der Türkei Gewalt gegen Frauen zum Teil noch gesellschaftlich legitimiert ist, während bei uns doch mehr im Verborgenen geschieht. Das war aber bei uns auch nicht immer so und wird (hoffentlich) in der türkei auch nicht immer so bleiben.
Zum unserem Thema:
Dass solche Täter wie in Berlin, mit größtmöglicher Härte bestraft werden müssen und ggf, sollten sie keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, ausgewiesen werden, ist nur selbstverständlich. Doch wie schützt man Frauen vor Zwangsheirat und Ehrenmord? Viele muslimische Frauen können kein Wort deutsch und bewegen sich tagein tagaus auf einer Stadtfläche von wenigen hundert Quadratmetern, wo sie von einer türkischen Subgesellschaft beobachtet und somit kontrolliert werden können. Deutsche Gesetze, die Möglichkeit bei Polizei, Sozialpädagogen usw. Schutz zu suchen sind ihnen oft fremd.
Ich denke wir brauchen Werkzeuge, ausländische Minderheiten besser in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wer einen Aufnahmetest als Einwanderer nicht besteht, sollte verpflichtet werden an deutschen Sprachkursen, an deutscher Gesellschaftskunde, Rechtskunde usw. teilzunehmen. Dort könnten wiederum Sozialpädagogen kontrollieren inwieweit insbesondere Kinder und Frauen von Gewalt bedroht bzw. betroffen sind, um ggf. den Opfern Wege aus der Misere zu offerieren. Ähnlich dem Zeugenschutzprogramm können betroffene Frauen eine neue Identität erhalten und weit wegziehen. Das wird zwar schon praktiziert, viele Frauen wissen jedoch nichts von solchen Möglichkeiten.
Um verfassungsfeindliche Agitatoren aufzuspüren bedarf es einer besseren personellen und materiellen Ausstattung der Polizei- und Geheimdienstbehörden.
Leider wurde integrationspolitisch in den letzten 40 Jahren so gut wie gar nichts getan, die Entstehung einer Parallelgesellschaft ist die Folge dieses Nichtstun. Entweder man lässt niemand rein in unserer Land oder man öffnet die Grenzen, betreibt aber eine vernünftige Integrationspolitik.