Mobbing?

In den USA ist das Thema z.B. richtig Groß. Es gibt richtige Kampanien ( stop bullying ) wo sich Prominente und Profisportler angagieren (die früher oft selbst gemobbt wurden), und Schulen besuchen um aufzuklären.
Das ganze hat auch was erzierisches. Man vermittelt den Kindern unsere grundlegendsten Werte. Jeder Mensch ist gleich viel wert. Egal woher er kommt, wie er Aussieht, spricht usw. Und das Vielfalt was gutes ist. Denn wenn diese Vermittlung fehlt und auch sonst nie angesprochen wird, entstehen möglicherweise auch später im erwachsenen Leben Vorurteile und Hass gegen Anderstartige und Anderstdenkende Menschen. Und was daraus resultieren kann, wissen wir denke ich, alle.
 
Ich weiß nicht warum immer wieder hier meine Familie in den Schmutz gezogen werden muß,obwohl weder meine Frau noch mein Sohn hier User sind und es hier um mich geht.
Aber ich versichere Dir,dieser Spuk wäre in zwei Tagen zuende.

Glaub mir, ich will alles andere als deine Familie in den Schmutz ziehen, deswegen wünsche ich ihr nämlich eben keinen Mobbingvorfall. Wenn ich mich mich unverständlich ausgedrückt habe, tut mir das leid. Es war in keinster Weise meine Intention dich oder deine Familie anzugreifen, lieber Jedihammer!

Zurück zum Thema. Ich ziehe mich ab diesem Punkt jetzt aus der Diskussion zurück. Ich hoffe du nimmst aus der Diskussion etwas mit und zwar dieses Thema noch einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Einem echten Opfer selbst die Schuld dafür zu geben, ist als würde ich einer Vergewaltigten sagen sie hätte sich ja mehr wehren können. Hier werden Opfer quasi zum Täter gemacht [Und ja es gibt auch den Missbrauch vom Opferstatus, aber darum geht es hier nicht] und das ist einfach ein NoGo.
 
@Jedihammer Du weisst, dass ich dich schätze. Aber ich finde deine Art der Argumentation hier mehr als seltsam. Mobbing ist eine Gesellschaftskrankheit (sowohl die Intention der "Täter" als auch das Leid der Opfer wachsen Hand in Hand), und du kannst einfach nicht die Art der Gesellschaft, in der du vielleicht damals aufgewachsen bist, mit der heutigen Gesellschaft vergleichen. Wenn es für dich früher lediglich reine Hänselei war, so ist dies heutzutage definitiv nicht mehr der Fall. Da gibt es meiner Meinung nach auch gar nichts zu diskutieren. Früher hat man Mobbing vielleicht noch direkt untereinander geklärt, mit einer guten alten Schulhofkeilerei,... bis der erste am Boden lag, und dann Ruhe herrschte. Im besten Fall. In Zeiten wie heute, wo Menschen sich immer mehr über Oberflächlichkeiten und digitale Medien definieren, werden automatisch größere Angriffsflächen geboten. Mobbing findet somit nicht mehr nur direkt gegenüber dem Opfer statt, sondern auch noch indirekt hinter dessen Rücken. Verleumdung, Lügen, ...
Außerdem mag ich Verallgemeinerungen nicht: wie hier im Thread schon oft erwähnt, hat jeder Mensch eine andere Persönlichkeit. Sich hinzustellen und sozusagen zu fordern "Ja meine Güte, dann muss man sich halt ein dickeres Fell wachsen lassen", ist einfach nur hanebüchen.

Mobbing ist Fakt, Mobbing ist existent. Punkt, Ende, aus.
 
Wie gesagt, die heutige Gesellschaft ist deutlich besser als die vorangegangenen. Das hat auch historische Gründe, denn in den früheren Generationen gab es noch viel weniger Rückzugsmöglichkeit. Es gab eben kein Internet, wo man seinesgleichen finden konnte, wer Probleme hatte dem wurde entweder nahegelegt er müsse sich wehren, was wir ja auch hier hatten oder die Person drohte schon durch diesen Schritt sich noch mehr Probleme aufzuhalsen und als Schwächling zu gelten. Frühere Gesellschaften sind weit grober, erbarmungsloser und brutaler, kurzum unmenschlicher. Nicht umsonst war das Schlagen von Kindern bis in die Neuzeit herein legal, denn die Psychologie hinter dem Mobbing ist auch verantwortlich für die Selbstverständlichkeit mit der Kinder die längste zeit entrechtet und misshandelt wurden. Mobbing kann nicht einfach mit Gewalt geklärt werden, das sage ich einerseits aus Erfahrung heraus, andererseits aber auch weil es sich eben um ein psychologisches Problem handelt. In dieser Spirale gibt es ein Opfer und eine Gruppe von Tätern unterschiedlicher Stufe, wenn das Opfer Gewalt anwendet, mag das ohne Zweifel Situationen geben wo es sich Respekt verschafft aber in den meisten Fällen ist das wohl kaum der Fall, da ist das eben ein Angriff auf die Gruppe und wird mit Gewalt beantwortet und wieviele Leute sagen schon "Du hast mich geschlagen, gut gemacht, jetzt bist du in Ordnung"? Darüber hinaus funktioniert das schon aus pädagogischer Sicht nicht, denn so setzt sich ja nur in den Kopf, dass Gewalt zur Konfliktlösung geeignet ist. Und wenn das schon Kinder lernen, hat die Gesellschaft die aus ihnen erwächst auch keine gute Zukunft. Nicht umsonst dauertes es so lange das heutige Rechtssystem zu erreichen, das bspw. Kinder vor Gewalt schützt. Es war einfach zu lange, zu selbstverständlich.
 
Der Fairness halber sollte man aber auch anerkennen, dass @Jedihammer zu einer anderen Zeit aufgewachsen ist. Mobbing ist gewiss keine Mode, aber auch meine Eltern, die sich den Auswirkungen wohl bewusst sind und das "Phänomen" als solches nie anzweifeln würden, würden nicht allem was hier inzwischen geäußert wurde zustimmen. Und es ist sehr schwer Leute, die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und Kinder großgezogen haben, von etwas zu überzeugen, wenn ihre Erfahrungswerte dem gegenüberstehen. Da bringt es auch nicht besonders viel sie mit Definitionen und Artikeln zu bombardieren.

Mobbing kann nicht einfach mit Gewalt geklärt werden, das sage ich einerseits aus Erfahrung heraus, andererseits aber auch weil es sich eben um ein psychologisches Problem handelt.

Meine Erfahrung ist eine andere. Ich will damit nicht großartig ins Detail gehen, weil's auch eigentlich niemanden etwas angeht, aber ich habe meine dahingehenden Erlebnisse in den Klassenstufen 5 und 6 gemacht. Internet und Handy waren damals kein Thema, doch sonst habe ich vermutlich alle Spielarten kennengelernt. Eine gewisse Zeit frisst man sowas in sich hinein, was dann aber nur dazu führt, dass die Täter noch mehr aus sich herausgehen und schließlich kriminelle Handlungen begehen. Und irgendwann war's halt, buchstäblich, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Stolz sollte man darauf vermutlich nicht sein, aber nach einer gewissen Eskalation war's vorbei. Und ich würde das heute wieder genauso machen.
 
Ich sage ja auch, dass es situationsbedingt ist. Sowas ist möglich, ist aber einfach nichts was man empfehlen kann. Es gibt da keine Allgemeinlösung die man da seinem Kind empfehlen kann, weder "red doch einfach mal mit denen", noch "Hau ihnen aufs Maul". Das heisst wie gesagt nicht, dass nicht sowohl das eine als auch das andere tatsächlich mal fruchten kann aber es wäre gefährlich sowas als Allzweckrezept zu präsentieren, wie gesagt ich habe auch meine Erfahrungen auf beiden Seiten gemacht. Ich möchte mich noch mal für das posten des Quarks & Co. Themas bedanken, denn es zeigt auch ganz gut, wie komplex diese Geschichte ist und zwar auf allen Ebenen, sowohl was Opfer, Täter und Situationen angeht und was dem wiederum alles vorausgeht.

Ansonsten kann man nur sagen, die eigene Erfahrung ist immer einen feuchten Kehricht wert, wenn man sie nicht einzuordnen und auch unterzuordnen weiß.
 
Und vor allen Dingen hat die eigene Erfahrung, nur weil sie empirisch erworben ist, nicht automatisch uneingeschränktene Allgemeingültigkeit. Kaum etwas ist so vermessen und anmaßend wie zu sagen: "Mir ist sowas nie passiert, also gibt es das gar nicht!"
 
Der Fairness halber sollte man aber auch anerkennen, dass @Jedihammer zu einer anderen Zeit aufgewachsen ist. Mobbing ist gewiss keine Mode, aber auch meine Eltern, die sich den Auswirkungen wohl bewusst sind und das "Phänomen" als solches nie anzweifeln würden, würden nicht allem was hier inzwischen geäußert wurde zustimmen. Und es ist sehr schwer Leute, die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und Kinder großgezogen haben, von etwas zu überzeugen, wenn ihre Erfahrungswerte dem gegenüberstehen. Da bringt es auch nicht besonders viel sie mit Definitionen und Artikeln zu bombardieren.

Es macht dennoch einen Unterschied, ob man beharrlich auf seinem Standpunkt bleibt, oder nicht.
Diskussionen leben davon, sich die Argumente des anderen nicht nur anzuhören, sondern auch drüber nachzudenken.
Ich will hier nicht behaupten, dass das geschieht, aber es wirkt sehr. Aber hier fehlen eben einfach Mimik, Gestik und Sprache...

Und vor allen Dingen hat die eigene Erfahrung, nur weil sie empirisch erworben ist, nicht automatisch uneingeschränktene Allgemeingültigkeit. Kaum etwas ist so vermessen und anmaßend wie zu sagen: "Mir ist sowas nie passiert, also gibt es das gar nicht!"
Hat sie nicht. Aber ein Allgemeines Gleichstellungsrecht konnte nur entstehen, weil sich Menschen diskriminiert gefühlt haben. Empfinden spielt also durchaus eine große Rolle.
 
Du lieber Jedihammer hast das Thema 2003 erstellt. Wenn Mobbing nur eine Modeerscheinung ist, warum reden wir 14 Jahre später immer noch darüber ? ;-)

Weil es jemand wieder ausgegraben hat.
Und mancher Vorwurf gegen mich hier ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen und verleumderich das ich ihn nicht einmal mit einer Antwort ehre.

@Ben
Ich danke Dir.
 
Wie du aber einwandfrei sehen könntest, nehmen manche deine Argumentation durchaus persönlich, weil du urteilend über Dinge sprichst, mit denen du augenscheinlich wenig Erfahrung hast, von denen sie aber hingegen definitiv betroffen waren. Nachfragen betreffend deiner Familie waren aber weder Vorwürfe noch Verleumdung, sondern wertfreie(!) Nachfragen in dem Versuch, deinen Standpunkt nachzuvollziehen. Was weitaus respektvoller ist als der Umgang, den du bei diesem Thema mit andersartigen Meinungen pflegst.
 
Sowas ist möglich, ist aber einfach nichts was man empfehlen kann.

Ich kann jedem Menschen empfehlen sich zu wehren und das am besten so früh wie möglich. Niemand muss sich ein Verhalten gefallen lassen, dass die persönlichen Grenzen verletzt. Und lieber stehe ich am Ende schlechter da und kann noch in den Spiegel schauen, als mit eingezogenem Schwanz weiter im selben Elend festzustecken.

Diskussionen leben davon, sich die Argumente des anderen nicht nur anzuhören, sondern auch drüber nachzudenken.

Das Problem ist ja gerade, dass man Menschen, die ihre Meinung zu einem bestimmten Thema allein oder zumindest vorwiegend auf ihre Erfahrung gründen, schwerlich mit Argumenten beikommen kann. Darum läuft sowas auch selten auf eine Diskussion hinaus, sondern auf ein Spektakel bei dem die eine Seite mit Fakten um sich wirft und die andere bestenfalls nur alles trotzig von sich abprallen lässt.
 
Was ich nur dazu sagen kann ist, das eine Lösung wirklich situationsbedingt ist.

Was gegen Mobbing in der Schule helfen kann, ist das zurückschlagen. Wobei ich in meinem Fall, Eltern und Schule zuerst zur Kenntnis gebracht habe das ich überhaupt das Problem habe. Ich habe in beiden Fällen den diplomatischen Weg gewählt. Mit wenig Erfolg.
Manche hören auf, wenn die Eltern das Kind warnen oder die die Lehrerschaft mit dem Mobber spricht und daraufhin verwarnt. Aber halt nicht immer.

Manche Mobber haben den letzten Funken an Respekt verloren. Den Respekt holt man sich wenn man aufsteht und die Sache in die eigene Hand nimmt. Hat in meinem Fall geholfen, weil Worte auch nur Worte sind und sich ein wehrendes Opfer nicht mehr leicht angreifbar ist.
 
Ich bin aber niemand gegenüber persönlich geworden und habe auch niemandens Familie ins Spiel gebracht. Mit mir könnt ihr umgehen wie ihr wollt. Ich kann mich selbst verteidigen. Aber meine Familie ist hier nicht das Thema und spricht hier nicht mit. Und teilt nicht einmal meine Ansicht.

So wie ich das hier sehe, hast du als erstes deine Familienmitglieder in die Diskussion eingebracht. Jemand anders hat dann einen Vergleich herangezogen (wie DU dich fühlen würdest, wenn DEINE Familie betroffen wäre). Das war alles. Kein Vorwurf, keine Behauptung, ... und erst recht hat hier niemand wen in den Dreck gezogen, um es mit deinen Worten zu sagen.
 
Ich kann jedem Menschen empfehlen sich zu wehren und das am besten so früh wie möglich. Niemand muss sich ein Verhalten gefallen lassen, dass die persönlichen Grenzen verletzt. Und lieber stehe ich am Ende schlechter da und kann noch in den Spiegel schauen, als mit eingezogenem Schwanz weiter im selben Elend festzustecken.



Das Problem ist ja gerade, dass man Menschen, die ihre Meinung zu einem bestimmten Thema allein oder zumindest vorwiegend auf ihre Erfahrung gründen, schwerlich mit Argumenten beikommen kann. Darum läuft sowas auch selten auf eine Diskussion hinaus, sondern auf ein Spektakel bei dem die eine Seite mit Fakten um sich wirft und die andere bestenfalls nur alles trotzig von sich abprallen lässt.
Gerade wenn man keine Fakten kennt, ist es umso wichtiger, sich zu informieren
Und wenn man Ein Experte in einem bestimmten Gebiet ist, würde man das auch durch Recherchieren. Also ein Grund es besser zu Wissen.

Das mit der anderen Generation nehme ich auch nicht hin.
Zwei Leute mit denen ich eng verbunden bin, einmal geboren Mitte der 50er und einmal Mitte der 60 - also deutlich älter - haben krasse Mobbingerfahrungen gemacht. Damals war Mobbing da noch so anerkannt wie Depression. Wunderbar ;)

@Jedihammer ich glaube, du siehst Vorwürfe, wo gar keine sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich immer sage..es gibt kein Problem welches sich nicht mit einem Basie regeln lassen würde.
Im Klartext: Ich verstehe des Hämmerchen's
Einstellung zum Mobbing. Allerdings setzt es eine gehörige Portion innere Stärke,Selbstbewusstsein und Kenntnisse gewisser archaischer Diskussionsmittel voraus um sich gegen Mobbing zu schützen,bzw. dafür zu sorgen das es gar nicht so weit kommt. Das mag auf den geschätzten Jedihammer zutreffen,auch auf meine Wenigkeit aber was ist mit den labilen,psychisch und physisch nicht so starken? Fallen die durchs Raster? Natürliche Evolution? Survival of the fittest?
Das war mal der Weg aber heute leben wir in Gemeinschaften nach Regeln und haben das Faustrecht abgeschafft. So sehr ich das manchmal auch bedaure,es ist nunmal so.
 
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