In einem Bewerbungsschreiben mag es nützlich sein, fehlerfrei zu schreiben. Aber wer kann das heute noch, bei all diesen Reformen der reformierten Rechtschreibereform. Hier im Forum darf man die Sache durchaus etwas lockerer angehen, zumal gewisse orthografische Fehlgriffe durchaus der Unterhaltung dienen.
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Bei Bewerbungsschreiben ist es sogar meist unabdingbar fehlerfrei zu schreiben, vor allem Berufen, die ein Minimum an genauem Arbeiten und/oder geistiger Kompetenz verlangen sowieso, in anderen Berufen aber häufig auch. Ausnahmen gibt es aber immer. Allerdings achten Personalmanager, Abteilungsleiter usw. nicht darauf, ob man in den alten oder neuen Rechtschreib- und Grammatikregeln schreibt, oder ob man wie die meisten Erwachsenen in einer Mischform aus alt und neu schreibt.
Wer sich für Deutsche Sprache, insbesondere für Grammatik und Rechtschreibung interessiert, kann ich wärmstens die drei Bücher von Bastian Sick empfehlen, der Kolumnist bei Spiegel Online ist und den "Zwiebelfisch herausbringt. Die Bücher heißen "Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod" Band 1,2 und 3, erhältlich jeweils für ca. 10 ?. Sick beschreibt auf sehr unterhaltsame Weise die Unzulänglichkeiten, Stilbrüche, Hässlichkeiten, gesellschaftlich weit verbreiteten Fehler und sonstigen Skurrilitäten in der Deutschen Sprache. Die Bücher sind sehr einfach zu lesen, auch fand ich sie sehr spannend und sehr lehrreich, weil ich vieles Neue erfahren habe. Allerdings hat es mich auch erschreckt, was ich bisher alles an Fehlern in meiner Sprache hatte. Seither verbessere ich mich und andere Leute ständig, wenn sie "falsch" sprechen. Die Bücher sind aber auch urkomisch, nicht zuletzt wegen Sicks gutem Humor, mit dem er teils augenzwinkernd teils aber auch sarkastisch seine berechtigte Kritik äußert.
Ich bin fast schon ein richtiger Fan von Bastian Sick und werde mir noch mehr von ihm kaufen, vielleicht auch mal live anhören, denn es geht regelmäßig auf Tournee und hält Vorträge. Unter anderem hat er einen Preiß im Guinness Buch der Rekorde gewonnen, weil er in der Kölnarena vor 15 000 Menschen die größte Deutschstunde der Welt gehalten hatte. Im Saarland ist sein "Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod" mittlerweile im Abitur Pflichtlektüre.
Also unbedingt kaufen.