Covid-19

Ich hoffe, die Maskenpflicht im Unterricht kommt in den nächsten Wochen flächendeckend wieder. Besserer Schutz und die Schüler haben das Tragen des "Snutenpulli", des "Guschndeggl", des Söderlabbn, des "Goschnfetz", der "Schnüssjardinche", des "Maulkörbla", des "Gschnarrfilter", des Fratzenschlüppers, des "Ausgehfuahangl", der Karauna-Loarfn im August stoisch hingenommen.
 
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Mich hat es eher gewundert, dass es über den Sommer solange stabil war. Und da hatte ich kurzzeitig tatsächlich die Hoffnung, dass wir es in den Griff bekommen können.

Aber wenn man sich die vielen Menschen ansieht, die leben, als hätte es Corona nicht gegeben (außer im Supermarkt), dann wundert mich das leider nicht nicht.
 
Aus der Traum.
Nach nur einer Woche wieder zweite Welle. :mad::mad::mad::thuwn:

Und bevor es diesmal überhaupt zu partiellen Teil-Schließungen von Kitas und Schule kommen wird geht man lieber mit Menschenleben um als wären sie nichts wert.
Wie sagte meine Lieblingsvirologe letztens noch so frei bei Maischberger: Es ist auch sowieso müßig über Todesfälle zu sprechen.
 

Seine Heinsberg Studie wurde ja auch bei einer globalen Metastudie deswegen nicht berücksichtigt. Herr Streeck hatte nämlich wissenschaftlich falsch die nach Abschluss seiner Studie noch dazugekommenen Todesfälle nicht mehr berücksichtigt, was die Todesrate deutlich erhöht hätte.

Und mit diesen 0,37 % Todesfällen wird immer noch argumentiert, obwohl diese Zahl nachweislich nicht korrekt ist.
 
Ich könnte gerade platzen. Wirklich. Giffey und Spahn setzen sich vor die Presse um den Regelbetrieb von Kitas und Schulen in der Pandemie und die Corona-Kita-Studie vorzustellen.

Was man erwartet? Innovationen, Hygiene- und Gesundheitsschutz, neue Maßnahmen die an den Corona-Gipfel von Merkel und den Landeschefs anknüpft, vielleicht sogar Lüftungsanlagen damit der Regelbetrieb stattfinden kann oder was revolutionäre wäre: kleine, pädagogisch absolut sinnvolle Gruppengrößen.
Was man bekommen hat? Nichts. Business as usual. Spahn dankt allen Familien und Fachkräften und Giffey bringt die alte Leier, man wollte Kitas und Schulen nicht schließen. Schutz für Kinder, Fachkräfte und Familien in den Kitas und Schulen? Fehlanzeige: Weiterhin lüften und Händchen waschen als "wirksamste" Maßnahme.

Kranke Kinder dürfen weiter mit Schnupfen- und Erkältungssymptomen kommen oder wie Giffey es flapsig formuliert mit Rotznase (hihihi, die Situation ist ja so süß in den Kitas), es gibt eine "toll" ausgearbeitete Broschüre mit Praxisempfehlungen, die eigentlich nichts Neues sagen. Kinder sollen sich Hände waschen und jeder kriegt eigene Bettwäsche. Wow. Wirklich innovativ, haben wir erst seit wie viel Jahrzehnten so!?
Es wird weiterhin behauptet Kita und Schule sind keine Treiber der Infektion. Das sagt ja schließlich die Corona-Kita-Studie die jetzt schon eine ganze Weile läuft und in der von 60.000 Kitas in Deutschland nur ~10% freiwillige Daten abgebeben haben im Zeitraum in dem das Infektionsgeschehen bei weitem(!!!!) nicht vergleichbar mit dem Jetzigen ist.

Aber... Moment? Wie hat ein Verwaltungsgericht in Baden-Württemberg kürzlich geurteilt?
Auszug aus dem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (Az. 1 S 3156/20) schrieb:
„Derzeit seien trotz steigender Fallzahlen in Deutschland keine Ausbruchsgeschehen in Beherbergungsbetrieben bekannt. Vielmehr sei aktueller „Treiber“ der Pandemie das Feiern in größeren Gruppen oder der Aufenthalt in Bereichen, wo die Abstands- und Hygieneregeln aufgrund räumlicher Enge, z.B. in der Schule oder in verschiedenen Wohnsituationen (z.B. Pflegeheimen oder Flüchtlingsunterkünften) nicht eingehalten würden.“
und was sagt diese Karte? Verrückt.

Giffey und Spahn betonen mehrmals wie systemrelevant die Kita doch ist, natürlich besonders auch für die Wirtschaftskreisläufe. Anscheinend nicht systemrelevant genug, denn mehr Gesundheits- und Infektionsschutz haben weder Spahn noch Giffey für Fachkräfte, Kinder und betroffene Familien übrig. Auch die zähen Tarifverhandlungen, die viele Kita-Beschäftigte im öD gerade führen zeugen nicht davon wie relevant frühkindliche Bildung in Deutschland ist. Als Trostpflaster gibt es aber ein Schulterklopfen vom Gesundheitsminister und ein herzliches Dankeschön.
Da geht mir das Herz auf. Endlich bin ich wirklich wertgeschätzt.

Ich bin stinksauer. Nicht nur weil wir unaufhaltsam in eine zweite Welle rutschen, sondern weil etwas dagegen gemacht werden könnte! Hier wird an einer Normalität festgehalten, die es so nicht geben kann, die MENSCHENLEBEN und Gesundheit gefährdet, ja, auch die von kleinen Kindern.

Aber ich bin nicht nur deswegen stinksauer, ich bin auch sauer, weil das Argument der Bildung herhalten muss. Jedes Kind, jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung. Das was hier gewollt wird ist aber Betreuung, in Schule und Kita sollen Kinder geparkt werden, damit Eltern arbeiten gehen können, damit die Wirtschaftskreisläufe weiter funktionieren. Ja, natürlich ist auch das wichtig. Aber wieso spielt man Gesundheit gegen Wirtschaft aus? Geht nicht beides auch Hand in Hand? Tote und Langzeitkranke werden auch in Zukunft nicht wirklich viel zum BIP beitragen, oder?

Ich bin gegen eine Kita-Schließung und gegen eine Schul-Schließung. Man hätte Konzepte ausarbeiten können, indem kleinere Gruppen das Infektions- bzw. Spreaderrisiko deutlich verringern, hat man aber nicht gemacht. Die Gesundheitsämter hier in Berlin sind vollkommen überlastet. Ich habe Freundinnen und Freunde die in Kita und Hort arbeiten und als Erstkontakte bis zur angeordnete Quarantäne weiterarbeiten müssen. Die Ämter melden sich nicht, ordnen keine Quarantäne oder Test an weil sie überlastet sind.
Auf lange Sicht wird ein regionaler Lockdown und auch eine Einschränkung von Kita und Schule unausweichlich sein. Das schmerzt mich nicht nur, weil ich das Recht der Kinder auf Bildung unheimlich gerne verteidige, sondern es schmerzt auch weil bewusst(!) Menschenleben in Kauf genommen werden.
 
Zumal bei Quarantänen wegen Corona Fällen in Schulen und Kitas ja auch die Eltern mit in Quarantäne müssen. Da freut sich auch der Arbeitgeber.

Vom Corona Management bin ich auch von Herrn Tonne, seines Zeichens Kultusminster in Niedersachsen endgenervt. Außer Blablabla und Selbstbeweihräucherung kam da nichts. Auch keine Idee wie eine erneute Schulschliessung besser gehändelt werden wird.

Von den Lehrern kam nämlich teilweise NICHTS (unter Berufung auf den Datenschutz) oder nur Wiederholungen des bereits vermittelten Stoffes, und das Verpasste in „essentiellen Fächern“ musste „eigenständig, notfalls mit Unterstützung externer Nachhilfe“ von den Schülern nachgeholt werden (so wurde uns das am ersten Elternabend im neuen Schuljahr mitgeteilt)! >:(

Sport, Musik, Kunst und Religion/Normen und Werte waren nicht betroffen.:P
 
Also, wenn der gemeine Deutsche sich so zuverlässig an die paar grundlegenden Regeln und Einschränkungen halten würde, wie er das Toilettenpapier in den Supermärkten aufkauft, dann wäre die zweite Welle in zwei Wochen ausgestanden. :) Die Leute stehen echt schon wieder mit fünf Paketen Klopapier und achtzehn Kilogramm Mehl an den Kassen und rüsten sich für den Weltuntergang. Kannste dir nicht ausdenken.
 
Die Leute stehen echt schon wieder mit fünf Paketen Klopapier und achtzehn Kilogramm Mehl an den Kassen und rüsten sich für den Weltuntergang.

Und ich kann demnächst wieder kucken, wo ich Mehl für meine Pasta herbekomme, weil 20 Leute in der Gemeinde das ganze Angebot wegkaufen, um daheim damit einen Vorrat zum Wegwerfen (oder für Ratten und Mäuse) anzulegen...
 
Von den Lehrern kam nämlich teilweise NICHTS (unter Berufung auf den Datenschutz) oder nur Wiederholungen des bereits vermittelten Stoffes

Na ja, in NRW gab es vom Schulministerium zeitweise die Anordnung, dass während der Schulschließungen keine neuen Lerninhalte durchgenommen werden durften. Das wird in vielen Bundesländern ähnlich gewesen sein. Auch die Art der Vermittlung von Lernstoffen wurde in der Regel von den Schulleitungen vorgegeben, damit die Schule einheitlich auftritt. Wie intensiv ein Lehrer natürlich mit seinen Schülern und Eltern im Austausch war, war ziemlich individuell und auf diesem Feld gibt es sicherlich auch eine Reihe negativer Beispiele.

Ich denke, dass viele Schulen mittlerweile besser aufgestellt sind. Die meisten Schulen werden bereits mit den Sommerferien eine schulische digitale Plattform installiert haben. Aber diese musste auch erst einmal ausgesucht, angeschafft und eingerichtet werden, Unterschriften von Eltern mussten eingeholt werden, Schüler und Eltern mussten sich erst einmal auf der digitalen Plattform anmelden.

Aber egal wie der digitale Unterricht aussieht, er kommt niemals annährend an normalen Unterricht heran. Bequeme Schüler können sich beim Homeschooling zu sehr entziehen. Die motivierten Schüler haben im Frühjahr toll gearbeitet, sich immer wieder von sich aus gemeldet, ihre Lernfortschritte durchgegeben, die bequemen Schüler haben dagegen nicht viel gemacht. In die Noten durften nur positive Arbeiten einfließen. Verweigerung, schwache Arbeiten durften nicht bewertet werden.

Ich unterrichte schwerpunktmäßig naturwissenschaftliche Fächer. Lerninhalte werden hier oft praktisch erarbeitet (Experimente, Untersuchungen ...). Homeschooling wird insofern nur ein schwaches Abbild vom normalen Unterricht sein können. Insofern wünsche auch ich mir, dass der Kelch einer Schulschließung an meiner Schule vorüber geht, dass sich mein Landkreis noch möglichst lange von den steigenden Infektionszahlen abkoppeln kann.

Ich bin aktuell Klassenlehrer einer 10. Klasse. Nach den Herbstferien gehen meine Schüler für zwei Wochen in ein Betriebspraktikum. Es haben alle Schüler meines Jahrganges eine Stelle gefunden. Wir fahren aber zweigleisig. Uns ist bewusst, dass immer noch Betriebe angesichts steigender Infektionszahlen einen Rückzieher machen können oder NRW das Praktikum kurzfristig untersagt. Für den Fall, dass eine Gruppe von Schüler nach den Herbstferien ihren Praktikumsplatz verliert, haben wir einen Stundenplan erarbeitet und uns Aufgaben in verschiedenen Fächern überlegt, evtl. nur für den Papierkorb.

Ebenso ist man immer wieder generell damit beschäftigt zu überlegen, wie der Unterricht weitergehen soll, wenn Homeschooling angesagt ist, doch der Ernstfall eintritt. Es gibt Unterrichtsinhalte, die dann komplett anders vermittelt werden müssen.
 
Stell dir vor du bist promovierte und habilitierte Virologin und Direktorin des virologischen Instituts der Universitätsklinik Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität und wirst in einer Virus-Pandemie mit solchen Fragen konfrontiert. :facep::facep::facep:

Ja, sie ist bestimmt nur die "Quoten-Frau" und auch immer nur lächelnd an Drostens Seite.

EkeVs3YXYAAQoE9
 
Stell dir vor du bist promovierte und habilitierte Virologin und Direktorin des virologischen Instituts der Universitätsklinik Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität und wirst in einer Virus-Pandemie mit solchen Fragen konfrontiert. :facep::facep::facep:

Ja, sie ist bestimmt nur die "Quoten-Frau" und auch immer nur lächelnd an Drostens Seite.

EkeVs3YXYAAQoE9
Krass, in jeder Frage eine Abwertung. Wie heißt der Interviewer?
 
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