Allgemeine Geschichte

@Geist
Eines habe ich noch vergessen.
Es gab sogar nach dem Tode Wilhelm I eine Diskussion zwischen Friedrich III und Bismarck.
Friedrich III war sich nicht sicher welches Thronnamen er wählen sollte. Sollte er im Bezug auf die Auf die früheren Kaiser des I.Reiches sich Friedrich IV nennen oder im Bezug auf die Könige Preussens Friedrich Wilhelm VI.
Bismarck überzeugte ihn dann sich auf Grund seines Rufnamens Friedrich III zu nennen als faktischer Nachfolger Friedrich II, Friedrich des Großen.
 
Zumindest im Militärischen nannte man Sie ja Cornicen, nach dem Intrument. Dürften also die Hornisten gewesene sein.
Ob sie im Zeremoniellen auch diesen Namen trugen weiß ich nicht.
 
Über das Video habe ich dieses interessante Video gefunden:


Da würde mich mal wirklich interessieren was die damit gespielt haben. Da man mit diesen Instrumenten recht schauerliche Klänge erzeugen kann, kann ich mir schon vorstellen dass die Römer die auch genutzt haben um den Gegner mit diesen Klängen einzuschüchtern.
 
Da wir gerade vom Römischen Reich sprechen.
Am 24 Januar 41, also heute vor genau 1980 Jahren wurde Kaiser Caligula von den Prätorianern ermordet.
 
Ach ja, Caligula. Eigentlich einer der (wenn auch auf zweifelhafte Art) bekanntesten römischen Kaiser, aber doch einer, mit dem ich mich nur relativ begrenzt auskenne wenn es um konkrete biographische Daten und Angaben geht. Aber ein bisschen was kann ich zu diesem sehr interessanten Thema beisteuern. Was man mit relativer Sicherheit sagen kann, ist, dass es sich bei ihm, ganz ähnlich wie etwa bei Nero, wohl um eine in mancherlei Hinsicht falsch verstandene und missinterpretierte Persönlichkeit handelt. Caligula herrschte und regierte zum Beginn seines ohnehin nur vier Jahre dauernden Prinzipats tatsächlich relativ volksnah und auch im Einvernehmen mit dem Senat (das Austarieren zwischen der notwendigen respektvollen Behandlung dieses alten Gremiums auf der einen und der monarchischen Alleinherrschaft auf der anderen Seite war bereits seit dem ersten römischen Kaiser Augustus ein generell häufiges Problem in der Kaiserzeit). Dies änderte sich dann aber rigoros, was oft auf die Folgen einer Krankheit zurückgeführt wird, unter der Caligula zu leiden hatte. Nicht nur wurden Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen unter seiner Ägide immer ausufernder und brutaler (womit allerdings die Wenigsten ein Problem gehabt haben dürften), auch initiierte Caligula Hochverratsprozesse wie sein Vorgänger Tiberius, wovon er sich zu Beginn seiner Herrschaft noch distanziert hatte. Es kam zu Gewaltanwendung und Hinrichtungen, vor allem Senatoren gegenüber. Auch das "Privatleben" Caligulas erschien zweifelhaft und unsittlich. Er hatte wohl ein Liebesverhältnis zu seiner Schwester, die jedoch bald starb. Er war daraufhin mehrfach mit Frauen verheiratet, die eigentlich schon verheiratet waren - Caligula ließ die Eheverbindungen einfach auflösen.

Was in antiken Quellen immer wieder behauptet wurde, wird heute von der Forschung größtenteils aber größtenteils abgelehnt, nämlich, dass Caligula wahnsinnig im Sinne einer Geistesstörung war. So wollten es weite Teile der antiken Geschichtsschreibung, es war aber schon immer eine gängige Vorgehensweise, unliebsamen und unbeliebten, negativ beurteilen Personen eine Art Geisteskrankheit zu "attestieren". Man denke dabei nur an die Erzählung über Nero, wonach er beim Anblick der angeblich von ihm in Brand gesetzten Stadt Rom auf der Laute gespielt und dazu gesungen haben soll. Über Derartiges kann man aus heutiger Sicht nur den Kopf schütteln. Und ähnlich ist wohl der Mythos um Caligula als geisteskranker und wahnsinniger Herrscher einzuschätzen. Er war sicher ein rücksichtslos und hatte einen Hang zur Grausamkeit, von Zeitgenossen, die persönlich mit ihm zu tun hatten, wurde er auch als arrogant und zynisch beschrieben. Das alles kann man sich durchaus vorstellen, aber geistesgestört war er mit relativ hoher Sicherheit nicht.
 
@Admiral X
Caligula gilt ja als "Begründer " des sogenannten Ceasarenwahnsinns .
Aber ob er wirklich Geisteskrank war kann man m.M.n nach 2000 Jahren nicht mit Gewissheit sagen.
M.W.n ist es nicht einmal gesichert das er wirklich sein Pferd zum Konsul ernennen wollte.
 
Witzig, das eine Mal im halben Jahr, wo ich hier vorbeischaue, diskutiert Ihr ausgerechnet ein altertumswissenschaftliches Thema:D:D
Mit Caligula habe ich mich nicht näher befasst, aber aus der Überblickslesen ist bei mir das Bild entstanden, dass Caligula halt einer der verschiedenen römischen Machtträger um die Zeitenwende war, der sich stark am hellenistischen Königtum orientierte (Ähnliche Probleme wie bei Marc Anton, Nero, Domitian; auch bei Caesar und Pompeius scheint es ja solche Anwandlungen gegeben zu haben). Das führt notwendigerweise im noch jungen Prinzipat dazu, dass die senatorische Geschichtsschreibung Caligula zum Tyrannen stilisiert.

@Admiral X
M.W.n ist es nicht einmal gesichert das er wirklich sein Pferd zum Konsul ernennen wollte.

Diese Episode ist meines Erachtens schon möglich. Caligula unterschied sich fundamental von seinen Vorgängern. Augustus hatte das falsche Bild der res publica restituta entworfen und trotz seiner faktischen Alleinherrschaft offiziell nur als erster unter den gleichen Senatoren regiert. Tiberius scheiterte am Versuch wirklich nur erster unter gleichen zu sein, im Grunde ist er noch ein "typischer" Vertreter der alten gens Claudia, und reagiert dann wie ein dauerbeleidigtes Kind. Caligula ist sich der realen Machtverhältnisse bewusst - und bewundert die großen hellenistischen Herrscherpersönlichkeiten. Als eine solche versucht er sich zu inszenieren. Dagegen begehrt der Senat auf - und Caligula lässt den Senat die wahren Machtverhältnisse spüren. Welche größere Schmach für Senatoren kann es geben, wenn ein Alleinherrscher das höchste senatorische Amt ganz offensichtlich nach seiner Willkür an ein Pferd vergibt?
Du hast absolut recht, dass wir nach 2000 Jahren nichts gewisses sagen können. Geschichte ist eben die Deutung der Deutung von Deutung (Hockerts). Aber ganz unplausibel ist die Pferde-Story nicht. M.E. eher Hinweis, dass Caligula ganz genau wusste, was er tat.
 
Witzig, das eine Mal im halben Jahr, wo ich hier vorbeischaue, diskutiert Ihr ausgerechnet ein altertumswissenschaftliches Thema:D:D

Ach, das könnte man wegen mir auch öfter machen ;) Geschichte allgemein, aber vor allem die Geschichte des Altertums (und da wiederum vor allem die griechische Geschichte) ist absolut mein Steckenpferd und ich rede da sehr gerne darüber.


Witzig, das eine Mal im halben Jahr, wo ich hier vorbeischaue, diskutiert Ihr ausgerechnet ein altertumswissenschaftliches Thema:D:D
Diese Episode ist meines Erachtens schon möglich. Caligula unterschied sich fundamental von seinen Vorgängern. Augustus hatte das falsche Bild der res publica restituta entworfen und trotz seiner faktischen Alleinherrschaft offiziell nur als erster unter den gleichen Senatoren regiert. Tiberius scheiterte am Versuch wirklich nur erster unter gleichen zu sein, im Grunde ist er noch ein "typischer" Vertreter der alten gens Claudia, und reagiert dann wie ein dauerbeleidigtes Kind. Caligula ist sich der realen Machtverhältnisse bewusst - und bewundert die großen hellenistischen Herrscherpersönlichkeiten. Als eine solche versucht er sich zu inszenieren. Dagegen begehrt der Senat auf - und Caligula lässt den Senat die wahren Machtverhältnisse spüren. Welche größere Schmach für Senatoren kann es geben, wenn ein Alleinherrscher das höchste senatorische Amt ganz offensichtlich nach seiner Willkür an ein Pferd vergibt?
Du hast absolut recht, dass wir nach 2000 Jahren nichts gewisses sagen können. Geschichte ist eben die Deutung der Deutung von Deutung (Hockerts). Aber ganz unplausibel ist die Pferde-Story nicht. M.E. eher Hinweis, dass Caligula ganz genau wusste, was er tat.

Ein interessanter Gedankengang - ich wusste, bevor @Jedihammer dies schrieb, gar nicht, dass Caligula sein Pferd zum Konsul ernennen wollte und die Vorstellung entlockte mir erstmal ein Schmunzeln. Wir werden sicher, wie bei so vielen Ereignissen, die so lange zurückliegen, nicht mehr genau feststellen, wie viel Wahrheitsgehalt dieser Anekdote innewohnt. Aber sie ist ein gutes Beispiel dafür, aus welchen unterschiedlichen Perspektiven man eine solche Erzählung, wenn man einmal annehmen will, dass sie sich ereignet hat, betrachten kann. Machen würden dann sagen, dass es ein Zeichen für die Geisteskrankheit Caligulas war, man kann es aber auch, so wie von dir geschildert, als bewusste Trotzreaktion und vor allem Verspottung des Senats interpretieren - was dann eben wieder bedeuten würde, dass er durchaus bei klarem Verstand war. Ein- und dieselbe Begebenheit kann in völlig entgegengesetzte Narrative eingepasst werden. Schon faszinierend.
 
Heute vor genau 500 Jahren, am 27.01.1521 eröffnete Kaiser Karl V den Reichstag zu Worms. Zu diesem Reichstag, welcher sich bis zum 26.05.1521 ziehen sollte wurde auch Martin Luther vorgeladen.
 
Heute vor genau zehn Jahren hat sich die bislang zweitschlimmste Havarie eines Kernkraftwerks ereignet. In Folge des Tohoku-Erdbebens vor der Küste Japans, das zu einem Tsunami kaum gekannten Ausmaßes führte und welcher verheerende Flutschäden und mehr als 19.000 Opfer nach sich zog, kam es überdies im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einer Kernschmelze in drei von sechs Reaktorblöcken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau zehn Jahren hat sich die bislang zweitschlimmste Havarie eines Kernkraftwerks ereignet. In Folge des Tohoku-Erdbebens vor der Küste Japans, das zu einem Tsunami kaum gekannten Ausmaßes führte und welcher verheerende Flutschäden und mehr als 19.000 Opfer nach sich zog, kam es überdies im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einer Kernschmelze in drei von sechs Reaktorblöcken.

Und da die Geschichte es zuweilen liebt den Menschen "zu ärgern" geschah das Unglück ausgerechnet man Jahrestag der Machtübernahme Gorbatschows der zuvor verzweifelt versucht hatte den größten Atomunfall aller Zeiten zu vertuschen.
 
Heute vor genau 60 Jahren, am 11.04.1961 begann vor dem Bezirksgericht in Jerusalem der Prozess gegen den ehemaligen SS Obersturmbannführer Adolf Eichmann.
Adolf Eichmann war als Leiter des Judenreferats im Reichssicherheitshauptamt der Organisator der sogenannten Endlösung der Judenfrage.
 
Sorry für den Doppelpost. Aber wenn es kein Anderer macht.
Heute vor genau 60 Jahren fand ein Meilenstein der Welrtraumforschung statt.
Am 12.04.1961 flog der spätere Oberst Juri Alexejewitsch Gagarin mit dem Raumschiff Wostok - 1 als erster mensch in den Weltraum und umkreiste in 108 Minuten einmal die Erde.

Auch wenn sich alle Wünsche der Menschheit im All erfüllen sollten, selbst wenn der Mensch eines Tages zu den Sternen reisen kann. Niemals wird der Name Juri Gagarin vergessen werden.
 
Heute vor genau 75 Jahren, am 21.04.1946 begann in Ost-Berlin der sogenannte Vereinigungsparteitag in dessen 2tägigen Verlauf sich die Ost-SPD und die stalinistische Ost-KPD zur stalinistische SED vereinigten.
Die beiden sich schüttelnde Hände von Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck waren bis Ende der DDR das Emblem der SED.

P.S.
Die SPD Frankfurt war sich leider bei letzten Kommunalwahl in Hessen nicht zu schade auf ihren Wahlkampfplakaten ein ähnliches Emblem zu benutzen .
 
Heute vor genau 75 Jahren, am 21.04.1946 begann in Ost-Berlin der sogenannte Vereinigungsparteitag in dessen 2tägigen Verlauf sich die Ost-SPD und die stalinistische Ost-KPD zur stalinistische SED vereinigten.
Die beiden sich schüttelnde Hände von Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck waren bis Ende der DDR das Emblem der SED.

P.S.
Die SPD Frankfurt war sich leider bei letzten Kommunalwahl in Hessen nicht zu schade auf ihren Wahlkampfplakaten ein ähnliches Emblem zu benutzen .
Ach, das passt ja. Ich musste heute sogar noch was zur SED für die Schule machen. Ich hab ein Wahlplakat analysieren müssen. An sich gut machbar, aber das dauert ewig, bis man die ganzen Details und was sie bedeuten könnten rausgesucht hat. (Könnte aber auch an mir liegen.):confuse:
 
Ich liebe diese Art von Forschung:


Und ja: als Römer sollte das fies gewesen sein, solche Schlachtenhörner zu hören, während sich keltische Krieger aus dem Wald schälen :braue
 
Ich liebe diese Art von Forschung:


Und ja: als Römer sollte das fies gewesen sein, solche Schlachtenhörner zu hören, während sich keltische Krieger aus dem Wald schälen :braue
Also wenn das so klingt wie in dem Video wäre ich als Römer wahrscheinlich weniger erschrocken, aber wahrscheinlich würde ich fasziniert am Waldrand stehen bleiben und der Musik lauschen, bis mir ein Kelte sein Schwert in den Rücken rammt. :kaw:
 
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