Barbie

Klar weckt Ken bis zu einem gewissen Grad Sympathie Punkte, weil vielen halt ein Spiegelbild vor Augen geführt wird. :zuck:
 
Und am schluss darf sich auch Ken selbst finden und von seinem simp dassein verabschieden. Von dem her fand ich es ganz nett umgesetzt und mit einem Augenzwinkern. Fand jetzt nicht das man Ken nur als Böse/Antagonist sehen soll. Da gabs für mich einen schönen Spagat.
 
Gerade weil Barbie zugehört hat konnte Sie Ken das geben was er wollte bzw verstehen um ein friedliches Miteinander zu garantieren. Fand ich vom Film gut gelöst, war eben doch kein stupides Männerbashing.
 
Sie hat aber zum Glück erst zugehört, als der Plan der Kens vereitelt war und sie ohnehin schon wieder machtlos waren... beim Zuhören der gequirrlten Scheiße der Macht innehabenden Kens hat das Zuhören nämlich gar nichts gebracht, außer dass sich die Kens umso mehr bestätigt gefühlt haben. Aber wem erkläre ich das...?
 
Vermutlich wäre Ken gar nicht so radikalisiert worden wenn sie Ihm schon früher zugehört hätte bzw ihm gesagt hätte woran er eigendlich ist :)
 
Wieso sogar Barbie sagt es ja und entschuldigt sich bei Ihm ;) Oder sprechen wir gar nicht mehr um den Film?
David Heyman Producer hat dies bewusst so gemacht das man Ken auch als Mann mag.
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During interviews for the cover story on Barbie in this magazine, producer David Heyman suggested that men of all ages would find resonance with Ken’s journey. “I think Ryan is undeniable and so affecting in the film. People really care for Ken even when he’s misguided,” he says. “I think a lot of boys and men will find there’s a lot to relate to in Ken as they try to find their place in the world. But it’s all done with such a light touch and such generosity, and Ryan is just, I think, extraordinary.”**
 
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Wieso sogar Barbie sagt es ja und entschuldigt sich bei Ihm
Sie entschuldigt sich für ihren Teil an der Sache, ja. Dafür, dass Ken am Anfang des Films dasteht und meint, er kann nur beach, kann Barbie aber halt einfach nichts.

Oder sprechen wir gar nicht mehr um den Film?
Das Tolle ist ja, das es gar nicht so wichtig ist, ob wir direkt über die Handlung des Film sprechen oder eben über die angesprochene Problematik.

During interviews for the cover story on Barbie in this magazine, producer David Heyman suggested that men of all ages would find resonance with Ken’s journey. “I think Ryan is undeniable and so affecting in the film. People really care for Ken even when he’s misguided,” he says. “I think a lot of boys and men will find there’s a lot to relate to in Ken as they try to find their place in the world. But it’s all done with such a light touch and such generosity, and Ryan is just, I think, extraordinary.”**
Und das Traurige ist, dass viele männliche Zuschauer das sehen und mitunter sehr sehr genial finden, was die Kens da machen. "Die haben ja Recht"...
Und da ist ein großer Unterschied zwischen "Parallelen erkennen / sich selber ein Stück weit erkennen" und "es geil finden".
 
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Vermutlich wäre Ken gar nicht so radikalisiert worden wenn sie Ihm schon früher zugehört hätte bzw ihm gesagt hätte woran er eigendlich ist :)
Das ist ein bisschen zu einfach, diesen Schluss zu ziehen.
Kens Problem ist, dass er nicht akzeptieren will, dass Barbie kein sexuelles Interesse an ihm hat. Das macht sie ihm ziemlich deutlich- aber Ken ignoriert das. Er versucht im Film nicht an einer einzigen Stelle, mal ihre Perspektive einzunehmen.
Klar, wie haben hier extra überspitzt herum gedrehte Rollen: In Barbieland ist Ken nur "und", aber eben nicht Einzigartig.
Er hat damit die gleichen Probleme wie Barbie, die mit ihrem Stereotyp auch nicht mehr so klar kommt.

In der echten Welt wird es dann fast wieder typisch: Ken bekommt die volle Aufmerksamkeit und denkt, dass Patriarchat hat mit Pferden zu tun.
Er schmeißt Barbie aus ihrem Haus und will sie immer noch - akzeptiert weiter nicht, dass sie kein sexuelles Interesse an ihm hat.
Während Barbie aber nachdenkt, was sie ändern kann und das auch tut, heult Ken einfach nur rum, verzettelt sich dann, was eine Lösung mit den anderen Kens betrifft. Und hier greift er auf die altbekannten Strukturen zurück.
Am Ende hat er wenigstens die Erkenntnis, dass er herausfinden muss, wer er ist :D
Sicher ist er nicht der Böse, aber eben einfach nicht der Held ;)
 
Antiheld trifft es wohl gut :) Und klar eben weil man als Mann viele Situationen verstehen kann machte Ihn das für mich so Symphatisch. Ganz unabhängig davon hat er auch einfach sehr gut gespielt. Da gabs halt auch grosse Pluspunkte.
 
Wow. Wie ihr den Film seht. Interessant!

Ich habe es von Anfang an so verstanden,
dass in Barbieland die Frauen und Männer einfach vertauscht wurden! Die anfängliche Dominanz der Frauen/Barbies entspricht der Dominanz der Männer in unserer Welt. Und Ken ist eigentlich eine Frau.
 
Für mich ist die Frage gar nicht, ob "Frau" oder "Mann". Für mich zeigt der Film ganz gut, wenn man zu extrem im Geschlechterkampf vorgeht, es immer einen Gegenreaktion der anderen Seite geben wird. Deswegen sollte man doch aufeinander zugehen und gemeinsam Lösungen finden.

Edit: Auch wenn es natürlich Zeiten für extreme Maßnahmen gibt!
 
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Und wenn man nicht auf die Seite zugehen will, die einen seit langer Zeit alle Rechte, Würde und Selbstbestimmung nimmt...?

Dann bist du, in deren Weltbild, eine radikale Feministen die nicht zu einem Kompromiss bereit ist. Also du bist zum Beispiel dann nicht bereit dich weiter unterdrücken zu lassen, nur eben ein wenig weniger als vorher....
 
Klar hat der Film die Rollen umgedreht- aber sehr überspitzt und gerade das hat ihn ausgemacht.
Dass aufeinander Zugehen gab es ja von einer Seite aus, von der anderen eher weniger :D
Mir hat Ken maximal leid getan, weil er stumpf war und es für mich beinahe bis zum Schluss auch blieb. In Teil 2 hat er sich vielleicht selbst gefunden :p

Gerade das Überspitzt fand ich total gut, denn ich habe den Eindruck, dass manche Männer tatsächlich nicht erkennen wollen, dass sie eben doch gewisse Privilegien haben und diese auch immer wieder gespiegelt und verstärkt bekommen.

All das sehe ich auch in dem Film.

Allein wenn man mal den Song von Ken nimmt.
What will it take for her to see the man behind the tan and fight for me?

Hier geht es nur darum, hinter sein gutes Aussehen zu schauen. Allein die Formulierung. Was, wenn Barbie gar keine 10 sieht? Dann kann sie auch nicht dahinter schauen. Der Film ist für mich eine Parodie auf toxische Männlichkeit.

Er singt es ja selbst:
I'm just Ken, anywhere else I'd be a ten
Is it my destiny to live and die a life of blonde fragility?

Das macht ihn tatsächlich irgendwie sympathisch, weil er hier erkennt, dass es hier um seine männliche/blonde/weiße Verletzlichkeit geht. Und die muss er selbst heilen. Das versteht er auch noch:p

I wanna know what it's like to love, to be the real thing
Is it a crime? Am I not hot when I'm in my feelings?

Die Gefühle zeigt er z.B. ja auch nie.

What will it take for her to see the man behind the tan and fight for me?

Und warum soll Barbie für ihn kämpfen, wenn die Friend Zone für sie passt?
Ist immer blöd, sich da zu befinden, und sicher ein Problem beider Geschlechter.
Aber hier würde man einfach besser fahren, zu akzeptieren, dass Gefühle eben nicht erzwungen werden können.

Trotzdem kommt der Film nicht ohne Ken aus - und er hat mir viel Spaß gemacht.
Aber die Message war für mich: Hinterfrage was du bist und finde heraus, wer du sein willst.
 
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