Sedros Xyrtademus
Zweitcharakter von Aleron Blackthorne, Sithschüler
Bastion | Imperium | Tempel der Sith, Kantine der Schüler | Ribanna, Sedros und diverse andere Sith
Ribanna...taute wahrlich auf, wo sie nicht mehr direkt unter der Knute von Kira stand.
„Es ist nichts besonderes, bei weitem nicht so luxuriös wie die Birthright und ganz gewiss nicht so groß. Aber die Obsidian Gauntlet bringt mich dorthin, wo ich hin will und sie bietet auch Platz für die paar Besitztümer, die ich habe.“
Zu der Natur seiner Haustiere behielt sich Sedros erst einmal bedeckt. Er war sich nicht sicher, wie sie auf die anstehende Fütterung reagieren würde und er war so auf die Reaktion seiner Schwester gespannt, dass er ihr nicht die Überraschung verderben wollte. Einem Wasserfall gleich gab es scheinbar ohnehin kein Halten mehr für Ribanna und sie erzählte dies und das aus ihrer Vergangenheit. Der reinblütige Sith konnte dazu nicht viel sagen, aber das schien auch gar nicht so recht nötig zu sein, da Ribannas Stimme gänzlich jeder Gefahr von peinlicher Stille auf wohlklingende Art und Weise vorbeugte.
„Ich habe auch kein Geld mehr einstecken. Wir haben das letzte auf der Station ausgegeben, erinnerst du dich?“
Bei der Erwähnung der Station rasten noch einmal die Bilder ihres kleinen Abenteuers dort an seinem inneren Auge vorbei und als seine Erinnerung kurz daran festklebte, wie sie Haut an Haut sich zwischen den Containern versteckt hatten, schoss ihm tatsächlich etwas Blut in die Wangen, was man aufgrund der natürlich roten Hautfarbe des reinblütigen Sith zum Glück nur bemerken konnte, wenn man sehr sehr genau darauf achtete.
„Also lass uns die Fütterung am besten als erstes erledigen. An Bord meines Schiffes habe ich noch etwas Geld, das wir mitnehmen können.“
Im Fahrzeughangar des Tempels angekommen, hatten sie sich schnell einen Gleiter organisiert und Ribanna nahm auch direkt auf dem Beifahrersitz mit den Worten platz, dass sie nicht wisse, wie man einen Gleiter steuere. Einmal mehr wirkte Ribanna so unglaublich...unschuldig auf Sedros und er musste tatsächlich anhalten, ihr nicht über den Kopf zu streicheln oder in die Wange zu kneifen. Stattdessen nahm er auf dem Fahrersitz platz und startete den Gleiter.
„Ich kann dir beibringen, wie man einen Gleiter lenkt und auch, wie man ein Raumschiff fliegt, nur die entsprechenden Papiere zu bekommen, wird nicht ganz einfach. Die imperiale Bürokratie hat da so ihre Eigenheiten. Aber unser neuer Status als Schüler gibt uns da vielleicht ein paar Privilegien.“
Mit diesen Worten fuhr Sedros los. Schnell genug, dass Ribanna den Fahrtwind in den Haaren spüren konnte, aber der reinblütige Sith fuhr bewusst langsam genug, dass Ribanna die Fahrt und die Aussicht genießen konnte. Er hatte einige Zeit auf Bastion verbracht, nicht genug um hier wirklich heimisch zu sein, aber es reichte dann doch, um eine szenische Route zum Raumhafen zu wählen, die seiner Schwester sicher gefallen würde. Ganz natürlich schlüpfte seine rechte Hand in Ribannas linke und verschränkte seine Finger mit ihren, um dann ihren Handrücken zu streicheln.
„Wie war das, während du aufgewachsen bist? Wurden Novizinnen wie du auch für einfache Arbeiten zum Betrieb der Einrichtung herangezogen, in der du gelebt hast? Ich frage, weil wir jetzt einige Tage fort von Bastion waren. Ein paar Servicedroiden kümmern sich zwar um das nötigste, aber sie können nicht alle anfallenden Stallarbeiten erledigen. Und manche meiner Tiere haben die unangenehme Eigenart dort Nester zu bauen, wo die Droiden nicht herankommen. Wenn wir zusammenarbeiten, sollte aber alles innerhalb einer Stunde erledigt sein. Weniger, wenn wir uns eilen.“
Die Porgs waren tatsächlich unglaublich lästig was das betraf. Wären sie nicht so pflegeleicht und unglaublich reproduktionsfreudig, was sie zu einer idealen Frischfutterquelle für seine eigentlichen Haustiere machte, würde er sich nie mit ihnen abgeben. Zugegeben, richtig zubereitet schmeckten sie gar nicht mal so schlecht. Aber wann hatte er denn mal Zeit, ordentlich zu kochen?
Nach vielleicht 20 Minuten erschien der Raumhafen hinter den Häusern von Bastion-Center und nach weiteren 15 fuhren sie auf eines der Landefelder. Ihre Zugehörigkeit zum Sith-Orden sorgte glücklicherweise dafür, dass sie durchgewunken wurden und 10 Minuten später kamen sie an ihrem Ziel an. Sedros' Schiff hatte natürlich keinen günstig gelegenen Liegeplatz zugeteilt bekommen, dazu war er bei weitem nicht wichtig genug. Er befand sich jedoch innerhalb des für den Sith-Orden vorbehaltenen Bereiches, sodass die Obsidian Gauntlet praktisch sicher vor Diebstahl und Sabotage war. Zumindest so lange sie von außerhalb des Ordens drohte. Er parkte den Gleiter direkt vor der Zugangsrampe des Schiffes.
Die Obsidian Gauntlet war ein pechschwarz lackiertes Patrouillenschiff der Lancer-Klasse und es war so blank poliert, dass es im Sonnenlicht geradezu zu leuchten schien. Mit dem Großteil seiner Geldreserven hatte Sedros veranlasst, dass das Schiff instandgesetzt wurde und die Techniker des Ordens hatte offenbar erstklassige Arbeit geleistet. Sicher hatten diese Leute ein paar versteckte Peilsender und ähnliches versteckt, bevor sie die Wartungsklappen geschlossen hatten, aber der reinblütige Sith hatte ohnehin nicht vor, aus dem Orden zu fliehen oder sich vor Kira Guldur zu verstecken. Also durften sie und andere hochrangige Ordensmitglieder gerne wissen, wann er abflog und wohin. Und sollte Sedros jemals unbemerkt verschwinden wollen, konnte er einfach ein Schiff stehlen oder irgendwo als blinder Passagier mitfliegen.
„So, da sind wir. Das ist mein Schiff, die Obsidian Gauntlet.“
Sedros stieg aus und eilte dann um den Gleiter herum, um Ribanna die Tür zu öffnen.
„Ich habe sie gebraucht gekauft und zwar billig. Das bedeutet, dass sie viele Defekte hatte. Mit ein wenig Geld, dass ich dank einem anderen Akolyten verdient hatte, konnte ich es aber instand setzen lassen. Vielleicht nutzen wir sie ja mal auf einer Mission, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass Kira mit dem Schiff zufrieden wäre. - Aber wenn wir die Zeit haben, kannst du mir vielleicht dabei helfen, die Aufenthaltsbereiche etwas wohnlicher zu machen?“
Damit führte er Ribanna an ein paar Kabeln und Schläuchen vorbei, die an das Schiff angeschlossen waren an Bord. Nach der Eingabe seines Zugangscodes öffnete sich auch die Luftschleuse am oberen Ende der Rampe, wo ein karger Gang auf sie wartete. Da das Schiff nicht groß war, hatte Sedros sie schnell herumgeführt. Es gab zwei Einzelkabinen für den Piloten und Kapitän und dann eine Doppelkabine und eine Viererkabine mit Doppelstockbetten. Keine der Kabinen war sonderlich groß, sie waren fast klaustrophobisch eng und es gab nur eine Nasszelle an Bord, die sich gegenüber einem begehbaren Waffenschrank befand, der praktisch leer war. Dafür bot der Aufenthaltsraum neben einer kleinen Kombüse und Sitzgruppe aber einen großen Esstisch, an dem alle 8 Personen, für die die Kabinen offenbar ausgelegt waren, Platz fanden. Der Raum war geradezu verschwenderisch groß im Vergleich zu allem anderen, was Ribanna bisher zu sehen bekommen hatte und war dennoch erheblich kleiner als der Speisesaal oder der Trainingsraum an Bord der Birthright.
Alles davon wirkte praktisch fabrikneu und roch auch entsprechend unbenutzt. Mit einem Deut wies Sedros dann noch in Richtung Cockpit. Da sich seine Schwester aber bisher nicht als sonderlich technikaffin oder interessiert gezeigt hatte, ging er mit ihr nicht den Gang zum Cockpit entlang. Stattdessen führte er sie in Richtung Heck am Reaktor und Hyperantrieb vorbei und lächelte ihr dann entschuldigend zu.
„Ich habe die Lebenserhaltungssysteme zwar aufrüsten lassen, aber den Stallgeruch kann man einfach nicht unterdrücken, also hol nochmal tief Luft, bevor wir reingehen, hm?“
Er strich ihr mit der Hand kurz ermutigend über den Oberarm und dann öffnete Sedros die Zugangsluke zum Frachtraum. Sofort wurden sie von der intensiven Duftnote eines Geflügelstalls erschlagen und Sedros drängte Ribanna schnell durch den Zugang, damit er die Luke hinter ihnen wieder schließen konnte. Ihnen bot sich hier das absolute Chaos. Es gab zwar ein paar Tierkäfige und vorbereitete Nistplätze, aber die Horde an Porgs, die hier hauste, schien praktisch alles als geeigneten Nistplatz nutzen zu wollen, so lange es eben nicht die Regale waren, die dafür hergerichtet worden waren. Es waren sicher an die 30 Tiere, doch wenn man sich die Nester und die darin liegenden Eier ansah, würden es alsbald vielleicht doppelt so viele werden.
„Ich hoffe, du hast keine Kontaktangst, denn die Porgs sind unglaublich neugierig und haben keinerlei Angst ihrer Neugierde nachzugehen. Ich glaube, die Tiere verfügen über keinerlei Selbsterhaltungstrieb, wenn ich ehrlich bin. Freunde dich aber bitte nicht mit ihnen an.“
Und tatsächlich kam das Wort zutraulich keineswegs dem gerecht, was die Porgs mit Ribanna und Sedros veranstalteten. Man musste aufpassen, dass man auf keinen trat, wenn man sich im Frachtraum bewegen wollte und eines der Tiere versuchte sogar, auf Ribannas Schulter zu landen, um sie aus absoluter Nähe zu begutachten.
Sedros machte sich direkt an die angefallenen Stallarbeiten. Die beiden Servicedroiden im Raum waren eindeutig mit dem Treiben der Porgs überfordert und schienen irgendwie...dankbar dafür zu sein, Hilfe zu bekommen. Und es sollte tatsächlich etwas Zeit dauern, bis alles wieder in Ordnung gebracht war. Zeit genug aber, dass sich einige der Porgs mit Ribanna angefreundet zu haben schienen. Sedros beobachtete das mit einem gequälten Lächeln, denn was als nächstes gemacht werden musste, würde ihr sicher ganz und gar nicht gefallen. Er wusste auch nicht so recht, wie er die Information sanft verpacken konnte.
„Ribanna? Ribanna. Das sind Futtertiere.“
Sedros musste nicht einmal die Macht nutzen, um zu erkennen, wie diese Information ihre Stimmung merklich abkühlte.
„Komm, suchen wir sechs alte oder kranke Tiere aus. Dann können wir mit der Fütterung anfangen.“
Die Tiere einzufangen war anfangs gar nicht so einfach, aber dann atmete der reinblütige Sith tief durch, um sich zu zentrieren und die Tiere wurden erheblich fügsamer. Ribannas verwunderter Blick ließ ihn schmunzeln.
„So wie du eine Affinität zu den Elementen hast, habe ich eine besondere Beziehung mit Tieren.“
Der Hauptfrachtraum hatte zwei Nebenräume und als nächstes führte Sedros die 6 hypnotisierten Porgs und Ribanna in den Frachtraum an Backbord des Schiffes, wo sich hinter einem Regal eine versteckte Tür befand, hinter der ein kleiner Raum mit einer Reihe von Stasisbehältern befand. Drei davon schienen winzige Insektenvölker zu beinhalten, während in dem vierten erheblich größere Tiere schwebten.
„Die Steinmilben hier können monatelang in einer Art Winterschlaf verbringen und brauchen nicht viel Pflege. Die drei Piranhakäfervölker aber stammen von einem tropischen Mond...die müssen regelmäßig gefüttert werden.“
Sedros schloss die Tür hinter ihnen und trat an einen der Behälter heran, um in die in den Deckel eingebaute Schleuse zwei der Porgs zu stecken, die das überhaupt nicht zu interessieren schien.
„Hast du einen festen Magen? Das wird jetzt kein schöner Anblick...andererseits würde Kira sicher von dir verlangen, zuzusehen, wenn sie davon hört, dass du hier zurückgeschreckt bist.“
Als nächstes belud Sedros auch die anderen beiden Behälter der Piranhakäfer. Ohne weitere Umschweife betätigte er die Kontrollen der Behälter und die Porgs vielen auf den Boden selbiger. Verwirrt richteten sie sich auf und schauten sich mit ihren Glubschaugen um, um sich neu zu orientieren. Im ersten Moment rührten sich die Piranhakäfervölker nicht, doch dann prasselte über die Macht tausendfache Fressucht auf die beiden Machtsensitiven ein. Geradezu explosionsartig setzten sich die Insekten in Bewegung und fielen über die wehrlosen Porgs her, die in den engen Behältern keine Chance zu Fluchthatten. Kurz hallten ihre panischen Schreie aus der sie umgebenden Insektenwolke auf, nur um in Sekundenbruchteilen zu verstummen.
Der ganze Prozess dauerte nur wenige Sekunden und die Piranhakäfer ließen praktisch nichts von den Porgs zurück, bevor sie sich wieder zur Ruhe setzten. Dabei fiel Ribanna vielleicht auf, dass in zwei der Behälter altertümliche Schwerter standen, die von den Piranhakäfern als Ruheplatz genutzt wurden. Mit etwas Anstrengung wurde ihr vielleicht unter den Präsenzen der Käfer gewahr, dass die Klingen eine schwache Machtaura zu haben schienen, als wären sie lebendige Wesen. Dem reinblütigen Sith schien das Schlachten aber so wenig ausgemacht haben, wie er die Schwerter keines Kommentars würdig erachtete. Stattdessen lächelte er Ribanna entschuldigend an.
„Ich hoffe, das hat dir jetzt nicht den Tag vermiest, ich danke dir, dass du mir geholfen hast.“
Damit führte Sedros seine Schwester zurück in den Aufenthaltsraum an Bord und bot Ribanna etwas zu trinken aus dem Kühlschrank der Kombüse an.
„So wie wir nach Stall stinken, wird man uns nicht in die Stadt lassen wollen. Wir sollten also duschen, bevor wir in die Stadt fahren. Keine Sorge, ich habe einige Sithroben an Bord. Da ist sicher auch etwas dabei, was dir passt. Und wenn nicht, dann haben wir eine Ausrede, einen Einkaufsbummel zu machen, hm? Also, willst du zuerst duschen oder soll ich?“
Tatsächlich hatte Sedros den Einkaufsbummel fest eingeplant. Er wusste zwar nicht, wieviel Wert Ribanna auf Kleidung legte. Aber er glaubte, dass sie sich ganz gut von dem Schrecken der vergangenen Tage würde ablenken können, wenn sie durch die Läden streiften.
Bastion | Imperium | Raumhafen, an Bord der Obsidian Gauntlet | Ribanna und Sedros
Ribanna...taute wahrlich auf, wo sie nicht mehr direkt unter der Knute von Kira stand.
„Es ist nichts besonderes, bei weitem nicht so luxuriös wie die Birthright und ganz gewiss nicht so groß. Aber die Obsidian Gauntlet bringt mich dorthin, wo ich hin will und sie bietet auch Platz für die paar Besitztümer, die ich habe.“
Zu der Natur seiner Haustiere behielt sich Sedros erst einmal bedeckt. Er war sich nicht sicher, wie sie auf die anstehende Fütterung reagieren würde und er war so auf die Reaktion seiner Schwester gespannt, dass er ihr nicht die Überraschung verderben wollte. Einem Wasserfall gleich gab es scheinbar ohnehin kein Halten mehr für Ribanna und sie erzählte dies und das aus ihrer Vergangenheit. Der reinblütige Sith konnte dazu nicht viel sagen, aber das schien auch gar nicht so recht nötig zu sein, da Ribannas Stimme gänzlich jeder Gefahr von peinlicher Stille auf wohlklingende Art und Weise vorbeugte.
„Ich habe auch kein Geld mehr einstecken. Wir haben das letzte auf der Station ausgegeben, erinnerst du dich?“
Bei der Erwähnung der Station rasten noch einmal die Bilder ihres kleinen Abenteuers dort an seinem inneren Auge vorbei und als seine Erinnerung kurz daran festklebte, wie sie Haut an Haut sich zwischen den Containern versteckt hatten, schoss ihm tatsächlich etwas Blut in die Wangen, was man aufgrund der natürlich roten Hautfarbe des reinblütigen Sith zum Glück nur bemerken konnte, wenn man sehr sehr genau darauf achtete.
„Also lass uns die Fütterung am besten als erstes erledigen. An Bord meines Schiffes habe ich noch etwas Geld, das wir mitnehmen können.“
Im Fahrzeughangar des Tempels angekommen, hatten sie sich schnell einen Gleiter organisiert und Ribanna nahm auch direkt auf dem Beifahrersitz mit den Worten platz, dass sie nicht wisse, wie man einen Gleiter steuere. Einmal mehr wirkte Ribanna so unglaublich...unschuldig auf Sedros und er musste tatsächlich anhalten, ihr nicht über den Kopf zu streicheln oder in die Wange zu kneifen. Stattdessen nahm er auf dem Fahrersitz platz und startete den Gleiter.
„Ich kann dir beibringen, wie man einen Gleiter lenkt und auch, wie man ein Raumschiff fliegt, nur die entsprechenden Papiere zu bekommen, wird nicht ganz einfach. Die imperiale Bürokratie hat da so ihre Eigenheiten. Aber unser neuer Status als Schüler gibt uns da vielleicht ein paar Privilegien.“
Mit diesen Worten fuhr Sedros los. Schnell genug, dass Ribanna den Fahrtwind in den Haaren spüren konnte, aber der reinblütige Sith fuhr bewusst langsam genug, dass Ribanna die Fahrt und die Aussicht genießen konnte. Er hatte einige Zeit auf Bastion verbracht, nicht genug um hier wirklich heimisch zu sein, aber es reichte dann doch, um eine szenische Route zum Raumhafen zu wählen, die seiner Schwester sicher gefallen würde. Ganz natürlich schlüpfte seine rechte Hand in Ribannas linke und verschränkte seine Finger mit ihren, um dann ihren Handrücken zu streicheln.
„Wie war das, während du aufgewachsen bist? Wurden Novizinnen wie du auch für einfache Arbeiten zum Betrieb der Einrichtung herangezogen, in der du gelebt hast? Ich frage, weil wir jetzt einige Tage fort von Bastion waren. Ein paar Servicedroiden kümmern sich zwar um das nötigste, aber sie können nicht alle anfallenden Stallarbeiten erledigen. Und manche meiner Tiere haben die unangenehme Eigenart dort Nester zu bauen, wo die Droiden nicht herankommen. Wenn wir zusammenarbeiten, sollte aber alles innerhalb einer Stunde erledigt sein. Weniger, wenn wir uns eilen.“
Die Porgs waren tatsächlich unglaublich lästig was das betraf. Wären sie nicht so pflegeleicht und unglaublich reproduktionsfreudig, was sie zu einer idealen Frischfutterquelle für seine eigentlichen Haustiere machte, würde er sich nie mit ihnen abgeben. Zugegeben, richtig zubereitet schmeckten sie gar nicht mal so schlecht. Aber wann hatte er denn mal Zeit, ordentlich zu kochen?
Nach vielleicht 20 Minuten erschien der Raumhafen hinter den Häusern von Bastion-Center und nach weiteren 15 fuhren sie auf eines der Landefelder. Ihre Zugehörigkeit zum Sith-Orden sorgte glücklicherweise dafür, dass sie durchgewunken wurden und 10 Minuten später kamen sie an ihrem Ziel an. Sedros' Schiff hatte natürlich keinen günstig gelegenen Liegeplatz zugeteilt bekommen, dazu war er bei weitem nicht wichtig genug. Er befand sich jedoch innerhalb des für den Sith-Orden vorbehaltenen Bereiches, sodass die Obsidian Gauntlet praktisch sicher vor Diebstahl und Sabotage war. Zumindest so lange sie von außerhalb des Ordens drohte. Er parkte den Gleiter direkt vor der Zugangsrampe des Schiffes.
Die Obsidian Gauntlet war ein pechschwarz lackiertes Patrouillenschiff der Lancer-Klasse und es war so blank poliert, dass es im Sonnenlicht geradezu zu leuchten schien. Mit dem Großteil seiner Geldreserven hatte Sedros veranlasst, dass das Schiff instandgesetzt wurde und die Techniker des Ordens hatte offenbar erstklassige Arbeit geleistet. Sicher hatten diese Leute ein paar versteckte Peilsender und ähnliches versteckt, bevor sie die Wartungsklappen geschlossen hatten, aber der reinblütige Sith hatte ohnehin nicht vor, aus dem Orden zu fliehen oder sich vor Kira Guldur zu verstecken. Also durften sie und andere hochrangige Ordensmitglieder gerne wissen, wann er abflog und wohin. Und sollte Sedros jemals unbemerkt verschwinden wollen, konnte er einfach ein Schiff stehlen oder irgendwo als blinder Passagier mitfliegen.
„So, da sind wir. Das ist mein Schiff, die Obsidian Gauntlet.“
Sedros stieg aus und eilte dann um den Gleiter herum, um Ribanna die Tür zu öffnen.
„Ich habe sie gebraucht gekauft und zwar billig. Das bedeutet, dass sie viele Defekte hatte. Mit ein wenig Geld, dass ich dank einem anderen Akolyten verdient hatte, konnte ich es aber instand setzen lassen. Vielleicht nutzen wir sie ja mal auf einer Mission, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass Kira mit dem Schiff zufrieden wäre. - Aber wenn wir die Zeit haben, kannst du mir vielleicht dabei helfen, die Aufenthaltsbereiche etwas wohnlicher zu machen?“
Damit führte er Ribanna an ein paar Kabeln und Schläuchen vorbei, die an das Schiff angeschlossen waren an Bord. Nach der Eingabe seines Zugangscodes öffnete sich auch die Luftschleuse am oberen Ende der Rampe, wo ein karger Gang auf sie wartete. Da das Schiff nicht groß war, hatte Sedros sie schnell herumgeführt. Es gab zwei Einzelkabinen für den Piloten und Kapitän und dann eine Doppelkabine und eine Viererkabine mit Doppelstockbetten. Keine der Kabinen war sonderlich groß, sie waren fast klaustrophobisch eng und es gab nur eine Nasszelle an Bord, die sich gegenüber einem begehbaren Waffenschrank befand, der praktisch leer war. Dafür bot der Aufenthaltsraum neben einer kleinen Kombüse und Sitzgruppe aber einen großen Esstisch, an dem alle 8 Personen, für die die Kabinen offenbar ausgelegt waren, Platz fanden. Der Raum war geradezu verschwenderisch groß im Vergleich zu allem anderen, was Ribanna bisher zu sehen bekommen hatte und war dennoch erheblich kleiner als der Speisesaal oder der Trainingsraum an Bord der Birthright.
Alles davon wirkte praktisch fabrikneu und roch auch entsprechend unbenutzt. Mit einem Deut wies Sedros dann noch in Richtung Cockpit. Da sich seine Schwester aber bisher nicht als sonderlich technikaffin oder interessiert gezeigt hatte, ging er mit ihr nicht den Gang zum Cockpit entlang. Stattdessen führte er sie in Richtung Heck am Reaktor und Hyperantrieb vorbei und lächelte ihr dann entschuldigend zu.
„Ich habe die Lebenserhaltungssysteme zwar aufrüsten lassen, aber den Stallgeruch kann man einfach nicht unterdrücken, also hol nochmal tief Luft, bevor wir reingehen, hm?“
Er strich ihr mit der Hand kurz ermutigend über den Oberarm und dann öffnete Sedros die Zugangsluke zum Frachtraum. Sofort wurden sie von der intensiven Duftnote eines Geflügelstalls erschlagen und Sedros drängte Ribanna schnell durch den Zugang, damit er die Luke hinter ihnen wieder schließen konnte. Ihnen bot sich hier das absolute Chaos. Es gab zwar ein paar Tierkäfige und vorbereitete Nistplätze, aber die Horde an Porgs, die hier hauste, schien praktisch alles als geeigneten Nistplatz nutzen zu wollen, so lange es eben nicht die Regale waren, die dafür hergerichtet worden waren. Es waren sicher an die 30 Tiere, doch wenn man sich die Nester und die darin liegenden Eier ansah, würden es alsbald vielleicht doppelt so viele werden.
„Ich hoffe, du hast keine Kontaktangst, denn die Porgs sind unglaublich neugierig und haben keinerlei Angst ihrer Neugierde nachzugehen. Ich glaube, die Tiere verfügen über keinerlei Selbsterhaltungstrieb, wenn ich ehrlich bin. Freunde dich aber bitte nicht mit ihnen an.“
Und tatsächlich kam das Wort zutraulich keineswegs dem gerecht, was die Porgs mit Ribanna und Sedros veranstalteten. Man musste aufpassen, dass man auf keinen trat, wenn man sich im Frachtraum bewegen wollte und eines der Tiere versuchte sogar, auf Ribannas Schulter zu landen, um sie aus absoluter Nähe zu begutachten.
Sedros machte sich direkt an die angefallenen Stallarbeiten. Die beiden Servicedroiden im Raum waren eindeutig mit dem Treiben der Porgs überfordert und schienen irgendwie...dankbar dafür zu sein, Hilfe zu bekommen. Und es sollte tatsächlich etwas Zeit dauern, bis alles wieder in Ordnung gebracht war. Zeit genug aber, dass sich einige der Porgs mit Ribanna angefreundet zu haben schienen. Sedros beobachtete das mit einem gequälten Lächeln, denn was als nächstes gemacht werden musste, würde ihr sicher ganz und gar nicht gefallen. Er wusste auch nicht so recht, wie er die Information sanft verpacken konnte.
„Ribanna? Ribanna. Das sind Futtertiere.“
Sedros musste nicht einmal die Macht nutzen, um zu erkennen, wie diese Information ihre Stimmung merklich abkühlte.
„Komm, suchen wir sechs alte oder kranke Tiere aus. Dann können wir mit der Fütterung anfangen.“
Die Tiere einzufangen war anfangs gar nicht so einfach, aber dann atmete der reinblütige Sith tief durch, um sich zu zentrieren und die Tiere wurden erheblich fügsamer. Ribannas verwunderter Blick ließ ihn schmunzeln.
„So wie du eine Affinität zu den Elementen hast, habe ich eine besondere Beziehung mit Tieren.“
Der Hauptfrachtraum hatte zwei Nebenräume und als nächstes führte Sedros die 6 hypnotisierten Porgs und Ribanna in den Frachtraum an Backbord des Schiffes, wo sich hinter einem Regal eine versteckte Tür befand, hinter der ein kleiner Raum mit einer Reihe von Stasisbehältern befand. Drei davon schienen winzige Insektenvölker zu beinhalten, während in dem vierten erheblich größere Tiere schwebten.
„Die Steinmilben hier können monatelang in einer Art Winterschlaf verbringen und brauchen nicht viel Pflege. Die drei Piranhakäfervölker aber stammen von einem tropischen Mond...die müssen regelmäßig gefüttert werden.“
Sedros schloss die Tür hinter ihnen und trat an einen der Behälter heran, um in die in den Deckel eingebaute Schleuse zwei der Porgs zu stecken, die das überhaupt nicht zu interessieren schien.
„Hast du einen festen Magen? Das wird jetzt kein schöner Anblick...andererseits würde Kira sicher von dir verlangen, zuzusehen, wenn sie davon hört, dass du hier zurückgeschreckt bist.“
Als nächstes belud Sedros auch die anderen beiden Behälter der Piranhakäfer. Ohne weitere Umschweife betätigte er die Kontrollen der Behälter und die Porgs vielen auf den Boden selbiger. Verwirrt richteten sie sich auf und schauten sich mit ihren Glubschaugen um, um sich neu zu orientieren. Im ersten Moment rührten sich die Piranhakäfervölker nicht, doch dann prasselte über die Macht tausendfache Fressucht auf die beiden Machtsensitiven ein. Geradezu explosionsartig setzten sich die Insekten in Bewegung und fielen über die wehrlosen Porgs her, die in den engen Behältern keine Chance zu Fluchthatten. Kurz hallten ihre panischen Schreie aus der sie umgebenden Insektenwolke auf, nur um in Sekundenbruchteilen zu verstummen.
Der ganze Prozess dauerte nur wenige Sekunden und die Piranhakäfer ließen praktisch nichts von den Porgs zurück, bevor sie sich wieder zur Ruhe setzten. Dabei fiel Ribanna vielleicht auf, dass in zwei der Behälter altertümliche Schwerter standen, die von den Piranhakäfern als Ruheplatz genutzt wurden. Mit etwas Anstrengung wurde ihr vielleicht unter den Präsenzen der Käfer gewahr, dass die Klingen eine schwache Machtaura zu haben schienen, als wären sie lebendige Wesen. Dem reinblütigen Sith schien das Schlachten aber so wenig ausgemacht haben, wie er die Schwerter keines Kommentars würdig erachtete. Stattdessen lächelte er Ribanna entschuldigend an.
„Ich hoffe, das hat dir jetzt nicht den Tag vermiest, ich danke dir, dass du mir geholfen hast.“
Damit führte Sedros seine Schwester zurück in den Aufenthaltsraum an Bord und bot Ribanna etwas zu trinken aus dem Kühlschrank der Kombüse an.
„So wie wir nach Stall stinken, wird man uns nicht in die Stadt lassen wollen. Wir sollten also duschen, bevor wir in die Stadt fahren. Keine Sorge, ich habe einige Sithroben an Bord. Da ist sicher auch etwas dabei, was dir passt. Und wenn nicht, dann haben wir eine Ausrede, einen Einkaufsbummel zu machen, hm? Also, willst du zuerst duschen oder soll ich?“
Tatsächlich hatte Sedros den Einkaufsbummel fest eingeplant. Er wusste zwar nicht, wieviel Wert Ribanna auf Kleidung legte. Aber er glaubte, dass sie sich ganz gut von dem Schrecken der vergangenen Tage würde ablenken können, wenn sie durch die Läden streiften.
Bastion | Imperium | Raumhafen, an Bord der Obsidian Gauntlet | Ribanna und Sedros