Bastion

Bastion | Imperium | Tempel der Sith, Kantine der Schüler | Ribanna, Sedros und diverse andere Sith

Ribanna...taute wahrlich auf, wo sie nicht mehr direkt unter der Knute von Kira stand.

„Es ist nichts besonderes, bei weitem nicht so luxuriös wie die Birthright und ganz gewiss nicht so groß. Aber die Obsidian Gauntlet bringt mich dorthin, wo ich hin will und sie bietet auch Platz für die paar Besitztümer, die ich habe.“

Zu der Natur seiner Haustiere behielt sich Sedros erst einmal bedeckt. Er war sich nicht sicher, wie sie auf die anstehende Fütterung reagieren würde und er war so auf die Reaktion seiner Schwester gespannt, dass er ihr nicht die Überraschung verderben wollte. Einem Wasserfall gleich gab es scheinbar ohnehin kein Halten mehr für Ribanna und sie erzählte dies und das aus ihrer Vergangenheit. Der reinblütige Sith konnte dazu nicht viel sagen, aber das schien auch gar nicht so recht nötig zu sein, da Ribannas Stimme gänzlich jeder Gefahr von peinlicher Stille auf wohlklingende Art und Weise vorbeugte.

„Ich habe auch kein Geld mehr einstecken. Wir haben das letzte auf der Station ausgegeben, erinnerst du dich?“

Bei der Erwähnung der Station rasten noch einmal die Bilder ihres kleinen Abenteuers dort an seinem inneren Auge vorbei und als seine Erinnerung kurz daran festklebte, wie sie Haut an Haut sich zwischen den Containern versteckt hatten, schoss ihm tatsächlich etwas Blut in die Wangen, was man aufgrund der natürlich roten Hautfarbe des reinblütigen Sith zum Glück nur bemerken konnte, wenn man sehr sehr genau darauf achtete.

„Also lass uns die Fütterung am besten als erstes erledigen. An Bord meines Schiffes habe ich noch etwas Geld, das wir mitnehmen können.“

Im Fahrzeughangar des Tempels angekommen, hatten sie sich schnell einen Gleiter organisiert und Ribanna nahm auch direkt auf dem Beifahrersitz mit den Worten platz, dass sie nicht wisse, wie man einen Gleiter steuere. Einmal mehr wirkte Ribanna so unglaublich...unschuldig auf Sedros und er musste tatsächlich anhalten, ihr nicht über den Kopf zu streicheln oder in die Wange zu kneifen. Stattdessen nahm er auf dem Fahrersitz platz und startete den Gleiter.

„Ich kann dir beibringen, wie man einen Gleiter lenkt und auch, wie man ein Raumschiff fliegt, nur die entsprechenden Papiere zu bekommen, wird nicht ganz einfach. Die imperiale Bürokratie hat da so ihre Eigenheiten. Aber unser neuer Status als Schüler gibt uns da vielleicht ein paar Privilegien.“

Mit diesen Worten fuhr Sedros los. Schnell genug, dass Ribanna den Fahrtwind in den Haaren spüren konnte, aber der reinblütige Sith fuhr bewusst langsam genug, dass Ribanna die Fahrt und die Aussicht genießen konnte. Er hatte einige Zeit auf Bastion verbracht, nicht genug um hier wirklich heimisch zu sein, aber es reichte dann doch, um eine szenische Route zum Raumhafen zu wählen, die seiner Schwester sicher gefallen würde. Ganz natürlich schlüpfte seine rechte Hand in Ribannas linke und verschränkte seine Finger mit ihren, um dann ihren Handrücken zu streicheln.

„Wie war das, während du aufgewachsen bist? Wurden Novizinnen wie du auch für einfache Arbeiten zum Betrieb der Einrichtung herangezogen, in der du gelebt hast? Ich frage, weil wir jetzt einige Tage fort von Bastion waren. Ein paar Servicedroiden kümmern sich zwar um das nötigste, aber sie können nicht alle anfallenden Stallarbeiten erledigen. Und manche meiner Tiere haben die unangenehme Eigenart dort Nester zu bauen, wo die Droiden nicht herankommen. Wenn wir zusammenarbeiten, sollte aber alles innerhalb einer Stunde erledigt sein. Weniger, wenn wir uns eilen.“

Die Porgs waren tatsächlich unglaublich lästig was das betraf. Wären sie nicht so pflegeleicht und unglaublich reproduktionsfreudig, was sie zu einer idealen Frischfutterquelle für seine eigentlichen Haustiere machte, würde er sich nie mit ihnen abgeben. Zugegeben, richtig zubereitet schmeckten sie gar nicht mal so schlecht. Aber wann hatte er denn mal Zeit, ordentlich zu kochen?

Nach vielleicht 20 Minuten erschien der Raumhafen hinter den Häusern von Bastion-Center und nach weiteren 15 fuhren sie auf eines der Landefelder. Ihre Zugehörigkeit zum
Sith-Orden sorgte glücklicherweise dafür, dass sie durchgewunken wurden und 10 Minuten später kamen sie an ihrem Ziel an. Sedros' Schiff hatte natürlich keinen günstig gelegenen Liegeplatz zugeteilt bekommen, dazu war er bei weitem nicht wichtig genug. Er befand sich jedoch innerhalb des für den Sith-Orden vorbehaltenen Bereiches, sodass die Obsidian Gauntlet praktisch sicher vor Diebstahl und Sabotage war. Zumindest so lange sie von außerhalb des Ordens drohte. Er parkte den Gleiter direkt vor der Zugangsrampe des Schiffes.

Die
Obsidian Gauntlet war ein pechschwarz lackiertes Patrouillenschiff der Lancer-Klasse und es war so blank poliert, dass es im Sonnenlicht geradezu zu leuchten schien. Mit dem Großteil seiner Geldreserven hatte Sedros veranlasst, dass das Schiff instandgesetzt wurde und die Techniker des Ordens hatte offenbar erstklassige Arbeit geleistet. Sicher hatten diese Leute ein paar versteckte Peilsender und ähnliches versteckt, bevor sie die Wartungsklappen geschlossen hatten, aber der reinblütige Sith hatte ohnehin nicht vor, aus dem Orden zu fliehen oder sich vor Kira Guldur zu verstecken. Also durften sie und andere hochrangige Ordensmitglieder gerne wissen, wann er abflog und wohin. Und sollte Sedros jemals unbemerkt verschwinden wollen, konnte er einfach ein Schiff stehlen oder irgendwo als blinder Passagier mitfliegen.

„So, da sind wir. Das ist mein Schiff, die Obsidian Gauntlet.“

Sedros stieg aus und eilte dann um den Gleiter herum, um Ribanna die Tür zu öffnen.

„Ich habe sie gebraucht gekauft und zwar billig. Das bedeutet, dass sie viele Defekte hatte. Mit ein wenig Geld, dass ich dank einem anderen Akolyten verdient hatte, konnte ich es aber instand setzen lassen. Vielleicht nutzen wir sie ja mal auf einer Mission, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass Kira mit dem Schiff zufrieden wäre. - Aber wenn wir die Zeit haben, kannst du mir vielleicht dabei helfen, die Aufenthaltsbereiche etwas wohnlicher zu machen?“

Damit führte er Ribanna an ein paar Kabeln und Schläuchen vorbei, die an das Schiff angeschlossen waren an Bord. Nach der Eingabe seines Zugangscodes öffnete sich auch die Luftschleuse am oberen Ende der Rampe, wo ein karger Gang auf sie wartete. Da das Schiff nicht groß war, hatte Sedros sie schnell herumgeführt. Es gab zwei Einzelkabinen für den Piloten und Kapitän und dann eine Doppelkabine und eine Viererkabine mit Doppelstockbetten. Keine der Kabinen war sonderlich groß, sie waren fast klaustrophobisch eng und es gab nur eine Nasszelle an Bord, die sich gegenüber einem begehbaren Waffenschrank befand, der praktisch leer war. Dafür bot der Aufenthaltsraum neben einer kleinen Kombüse und Sitzgruppe aber einen großen Esstisch, an dem alle 8 Personen, für die die Kabinen offenbar ausgelegt waren, Platz fanden. Der Raum war geradezu verschwenderisch groß im Vergleich zu allem anderen, was Ribanna bisher zu sehen bekommen hatte und war dennoch erheblich kleiner als der Speisesaal oder der Trainingsraum an Bord der Birthright.

Alles davon wirkte praktisch fabrikneu und roch auch entsprechend unbenutzt. Mit einem Deut wies
Sedros dann noch in Richtung Cockpit. Da sich seine Schwester aber bisher nicht als sonderlich technikaffin oder interessiert gezeigt hatte, ging er mit ihr nicht den Gang zum Cockpit entlang. Stattdessen führte er sie in Richtung Heck am Reaktor und Hyperantrieb vorbei und lächelte ihr dann entschuldigend zu.

„Ich habe die Lebenserhaltungssysteme zwar aufrüsten lassen, aber den Stallgeruch kann man einfach nicht unterdrücken, also hol nochmal tief Luft, bevor wir reingehen, hm?“

Er strich ihr mit der Hand kurz ermutigend über den Oberarm und dann öffnete Sedros die Zugangsluke zum Frachtraum. Sofort wurden sie von der intensiven Duftnote eines Geflügelstalls erschlagen und Sedros drängte Ribanna schnell durch den Zugang, damit er die Luke hinter ihnen wieder schließen konnte. Ihnen bot sich hier das absolute Chaos. Es gab zwar ein paar Tierkäfige und vorbereitete Nistplätze, aber die Horde an Porgs, die hier hauste, schien praktisch alles als geeigneten Nistplatz nutzen zu wollen, so lange es eben nicht die Regale waren, die dafür hergerichtet worden waren. Es waren sicher an die 30 Tiere, doch wenn man sich die Nester und die darin liegenden Eier ansah, würden es alsbald vielleicht doppelt so viele werden.

„Ich hoffe, du hast keine Kontaktangst, denn die Porgs sind unglaublich neugierig und haben keinerlei Angst ihrer Neugierde nachzugehen. Ich glaube, die Tiere verfügen über keinerlei Selbsterhaltungstrieb, wenn ich ehrlich bin. Freunde dich aber bitte nicht mit ihnen an.“

Und tatsächlich kam das Wort zutraulich keineswegs dem gerecht, was die Porgs mit Ribanna und Sedros veranstalteten. Man musste aufpassen, dass man auf keinen trat, wenn man sich im Frachtraum bewegen wollte und eines der Tiere versuchte sogar, auf Ribannas Schulter zu landen, um sie aus absoluter Nähe zu begutachten.

Sedros machte sich direkt an die angefallenen Stallarbeiten. Die beiden Servicedroiden im Raum waren eindeutig mit dem Treiben der Porgs überfordert und schienen irgendwie...dankbar dafür zu sein, Hilfe zu bekommen. Und es sollte tatsächlich etwas Zeit dauern, bis alles wieder in Ordnung gebracht war. Zeit genug aber, dass sich einige der Porgs mit Ribanna angefreundet zu haben schienen. Sedros beobachtete das mit einem gequälten Lächeln, denn was als nächstes gemacht werden musste, würde ihr sicher ganz und gar nicht gefallen. Er wusste auch nicht so recht, wie er die Information sanft verpacken konnte.

Ribanna? Ribanna. Das sind Futtertiere.“

Sedros musste nicht einmal die Macht nutzen, um zu erkennen, wie diese Information ihre Stimmung merklich abkühlte.

„Komm, suchen wir sechs alte oder kranke Tiere aus. Dann können wir mit der Fütterung anfangen.“

Die Tiere einzufangen war anfangs gar nicht so einfach, aber dann atmete der reinblütige Sith tief durch, um sich zu zentrieren und die Tiere wurden erheblich fügsamer. Ribannas verwunderter Blick ließ ihn schmunzeln.

„So wie du eine Affinität zu den Elementen hast, habe ich eine besondere Beziehung mit Tieren.“

Der Hauptfrachtraum hatte zwei Nebenräume und als nächstes führte
Sedros die 6 hypnotisierten Porgs und Ribanna in den Frachtraum an Backbord des Schiffes, wo sich hinter einem Regal eine versteckte Tür befand, hinter der ein kleiner Raum mit einer Reihe von Stasisbehältern befand. Drei davon schienen winzige Insektenvölker zu beinhalten, während in dem vierten erheblich größere Tiere schwebten.

„Die Steinmilben hier können monatelang in einer Art Winterschlaf verbringen und brauchen nicht viel Pflege. Die drei Piranhakäfervölker aber stammen von einem tropischen Mond...die müssen regelmäßig gefüttert werden.“

Sedros schloss die Tür hinter ihnen und trat an einen der Behälter heran, um in die in den Deckel eingebaute Schleuse zwei der Porgs zu stecken, die das überhaupt nicht zu interessieren schien.

„Hast du einen festen Magen? Das wird jetzt kein schöner Anblick...andererseits würde Kira sicher von dir verlangen, zuzusehen, wenn sie davon hört, dass du hier zurückgeschreckt bist.“

Als nächstes belud Sedros auch die anderen beiden Behälter der Piranhakäfer. Ohne weitere Umschweife betätigte er die Kontrollen der Behälter und die Porgs vielen auf den Boden selbiger. Verwirrt richteten sie sich auf und schauten sich mit ihren Glubschaugen um, um sich neu zu orientieren. Im ersten Moment rührten sich die Piranhakäfervölker nicht, doch dann prasselte über die Macht tausendfache Fressucht auf die beiden Machtsensitiven ein. Geradezu explosionsartig setzten sich die Insekten in Bewegung und fielen über die wehrlosen Porgs her, die in den engen Behältern keine Chance zu Fluchthatten. Kurz hallten ihre panischen Schreie aus der sie umgebenden Insektenwolke auf, nur um in Sekundenbruchteilen zu verstummen.

Der ganze Prozess dauerte nur wenige Sekunden und die
Piranhakäfer ließen praktisch nichts von den Porgs zurück, bevor sie sich wieder zur Ruhe setzten. Dabei fiel Ribanna vielleicht auf, dass in zwei der Behälter altertümliche Schwerter standen, die von den Piranhakäfern als Ruheplatz genutzt wurden. Mit etwas Anstrengung wurde ihr vielleicht unter den Präsenzen der Käfer gewahr, dass die Klingen eine schwache Machtaura zu haben schienen, als wären sie lebendige Wesen. Dem reinblütigen Sith schien das Schlachten aber so wenig ausgemacht haben, wie er die Schwerter keines Kommentars würdig erachtete. Stattdessen lächelte er Ribanna entschuldigend an.

„Ich hoffe, das hat dir jetzt nicht den Tag vermiest, ich danke dir, dass du mir geholfen hast.“

Damit führte Sedros seine Schwester zurück in den Aufenthaltsraum an Bord und bot Ribanna etwas zu trinken aus dem Kühlschrank der Kombüse an.

„So wie wir nach Stall stinken, wird man uns nicht in die Stadt lassen wollen. Wir sollten also duschen, bevor wir in die Stadt fahren. Keine Sorge, ich habe einige Sithroben an Bord. Da ist sicher auch etwas dabei, was dir passt. Und wenn nicht, dann haben wir eine Ausrede, einen Einkaufsbummel zu machen, hm? Also, willst du zuerst duschen oder soll ich?“

Tatsächlich hatte Sedros den Einkaufsbummel fest eingeplant. Er wusste zwar nicht, wieviel Wert Ribanna auf Kleidung legte. Aber er glaubte, dass sie sich ganz gut von dem Schrecken der vergangenen Tage würde ablenken können, wenn sie durch die Läden streiften.

Bastion | Imperium | Raumhafen, an Bord der Obsidian Gauntlet | Ribanna und Sedros
 
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Wie lange diese gewaltige Kraft auf ihn eingewirkt hatte, vermochte Zion nicht zu sagen. Er hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren. Die Erleichterung, als die Aura langsam von ihm abließ, war nicht minder intensiv als die Wucht, mit der sie ihn zuvor niedergerungen hatte. Doch obwohl der Druck nachließ, hallte die Präsenz in seinem Inneren weiter wider, wie ein Echo aus purer Macht, das ihm noch immer die Kraft aus den Gliedern sog.
Seine Beine verweigerten den Dienst, unfähig, ihn zu tragen, doch es war nicht allein körperliche Schwäche, die ihn auf den Knien hielt. Etwas in ihm, seine Intuition oder vielleicht ein unterbewusstes Gespür für Hierarchien der Macht, sagte ihm, dass es richtig war zu verharren. Zu knien.

Langsam jedoch hob Zion den Kopf. Sein Blick wanderte nach oben, suchte die Quelle dieser ungeheuren Präsenz und er fand sie.
Vor ihm stand eine Frau. Menschlich, aufrecht, in sich ruhend, aber mit einer Ausstrahlung, die den Raum füllte wie eine zweite, unsichtbare Sonne. Ihre Haltung war nicht überhöht, nicht demonstrativ und doch war sie unmissverständlich die einer Herrscherin. Ihre Gesichtszüge waren markant und edel, sie hatte hohe Wangenknochen und ein klar gezeichneter Mund. Ihre hellgrauen Augen wirkten unbewegt und doch lag in ihnen etwas, das Zion innerlich durchbohrte. Es lag keine Emotionen, kein Zorn in ihnen – nur Gewissheit.
Ihr Haar fiel in dunklen, seidenmatten Wellen über ihre Schultern, rahmte ein Antlitz, das keinerlei Schwäche zeigte. Es war kein kaltes Gesicht, nein, aber eines, dass keine Zweifel kannte. Keinen Schmuck, kein Rangabzeichen und keine Krone wiesen sie als Anführerin aus. Und dennoch wusste Zion sofort, als er sie sah, diese Frau war geboren worden, um zu herrschen. Heute erkannte er es besser als damals.

Denn Zion kannte sie. Ein einziges Mal hatte er sie bisher mit eigenen Augen gesehen, es war damals auf Empress Teta, in der 'Eisernen Zitadelle'. Der Anführer der Krath hatte sie vorgestellt, als wäre sie eine Offenbarung selbst.

Lucienne Raynar Vendar. Die zukünftige Imperatorin.
Dumm wie Zion war, hatte er sie damals als Hochstaplerin oder Marionette gesehen. Dies war dumm gewesen, er war dumm gewesen.

Ihre grauen, erhabenen Augen richteten sich direkt auf ihn. Sie waren durchdringend, forschend und wie ein kalter Strom aus reiner Präsenz. Zion spürte ein Kribbeln über seinen Nacken kriechen, als sich ihre Blicke kreuzten. Instinktiv senkte er den Blick, so wie man es vor einer Naturgewalt tut, der man sich nicht entziehen kann.

Dann sprach sie. Ihre Stimme war ruhig, wohlklingend, von einer Klarheit, die zugleich angenehm und erschreckend wirkte. Zion war zunächst irritiert, fast überrumpelt von der Sanftheit ihrer Worte, doch ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu. Jedes Wort war ein Statement, leise, aber mit dem Nachdruck eines unumstößlichen Befehls.


„Schau mich an, Darth Zion.“


Er gehorchte. Ein Schauder durchlief ihn, als seine Augen erneut auf ihre trafen.

„Du hast meiner Sache gut gedient. Doch einige in meinen Reihen stellen sich die Frage, ob dein Dienst auch von Treue getragen war.“


Sie ließ die Worte im Raum hängen. Es war eine Feststellung, kein Vorwurf. Aber die Leerstelle am Ende dieser Aussage sprach lauter als jeder Tadel. Zion wusste, dass er nicht für sie gekämpft hatte. Nicht bewusst. Seine Handlungen galten dem Überleben, seinem eigenen, dem des Zirkels, aber nicht ihrer Krone.

„Im Moment herrscht ein Machtvakuum“, fuhr sie fort. „Und dieses Vakuum muss gefüllt werden.“


Sie schwieg, nicht weil ihr die Worte fehlten, sondern weil jedes Wort Gewicht bekommen sollte. Zion hörte das Echo ihrer Stimme in seinem Innersten nachhallen.

„Das Vakuum auf dem Thron des Galaktischen Imperiums werde ich bald ausfüllen.“


Eine weitere Pause, ein Atemzug, kaum hörbar.

„Das Machtvakuum im Zirkel der Extinktoren …“


Zion spürte, wie sich seine Brust unwillkürlich spannte.

„… wirst du füllen müssen.“



Sein Blick zuckte, überrascht, beinahe erschrocken. Seine Augenbraue hob sich unwillkürlich. Ictus war doch gerade erst eingesetzt worden. Er war ein treuer, kampferprobter Sith. Zu wertvoll, um geopfert zu werden.
Doch sie hatte seine Gedanken längst vorweggenommen.


„Ich sehe es wie du. Darth Ictus ist zu loyal, um verheizt zu werden. Zu kontrolliert. Zu still. Er soll weiterführen, was er beherrscht.“ Sie trat einen Schritt näher.

„Aber die Extinktoren brauchen jemanden, der mit Faust und Flamme führt. Einen Hammer. Ich sehe in dir den neuen Großmeister der Extinktoren.“

Für einen Moment war Zion tatsächlich überrascht über ihre Worte, doch dieses Gefühl währte nicht lange. Stattdessen stieg ein warmes, beinahe ungewohntes Gefühl in ihm auf, Stolz. Eine Welle innerer Anerkennung, genährt aus Jahren der Entbehrung, des Kampfes und der Disziplin. Der Lohn für seine Taten, seine Standhaftigkeit, seine Stärke.
Doch der Stolz verflog so schnell, wie er gekommen war, er wurde verdrängt von einem anderen, tieferen Empfinden, von Verwirrung.
Es war, als könnte Lady Vendar seine Gedanken lesen. Denn noch ehe er seine Frage überhaupt formulieren konnte, sprach sie bereits die Antwort aus, ruhig, klar, unumstößlich.


„Deshalb bist du heute unter anderem hier. Deine Ernennung zum Großzirkelmeister der Extinktoren geht mit deiner Erhebung zum Lord der Sith einher.“

Zion hatte kaum Zeit, das Gesagte in seiner Gänze zu verarbeiten, da erhob sich ihre Stimme erneut. Lady Vendar stand noch aufrechter als zuvor, ihre Präsenz erfüllte den Raum mit einer Würde, die unausweichlich wirkte. Ihre Worte hallten nicht nur von den Wänden wider, sondern in seinem Innersten.
Die Luft schien schwerer zu werden, dichter, als die Dunkelheit sich wie ein lebendiger Schleier um die neue Realität legte.

„Darth Zion.

Schwörst du, mir, Lucienne Raynar Vendar, Imperatorin des Galaktischen Imperiums, mit Körper, Geist und Macht zu dienen?
Schwörst du, das Imperium gegen inneren Zweifel wie äußere Feinde zu verteidigen?
Schwörst du, die Ordnung zu sichern – nicht aus Ehrgeiz, sondern aus Pflicht?
Schwörst du, den Zirkel der Extinktoren zu führen in Stärke, Finsternis und Loyalität zum Sith-Orden?“

Noch immer kniend, senkte Zion demütig den Kopf und schloss die Augen. Die Dunkelheit um ihn herum war nun nicht mehr bloß die Abwesenheit von Licht, sie war erfüllt von Präsenz und von Macht. In ihr fand er Klarheit, kein Zögern und kein Zweifel.
Er ließ die Macht in sich aufsteigen, spürte, wie sie sich durch seine Gedanken wand wie flüssiges Feuer. Sie formte die Worte, ehe er sie selbst ganz greifen konnte und als er sprach, war seine Stimme ruhig und mechanisch, doch erfüllt von unerschütterlicher Entschlossenheit.


„Ich schwöre es.

Euch zu dienen, mit meiner Stärke, meinem Zorn, meinem Blut und meinem Leben.
Die Ordnung zu wahren, koste es, was es wolle.
Den Zirkel neu zu schmieden, standhaft, kompromisslos, rein.
Für das Imperium. Für den Orden. Für Euch Imperatorin.“


Als Zion seine letzten Worte gesprochen hatte, senkte sich eine fast greifbare Stille über den Raum. Keine Bewegung, kein Laut, nur das schwere Pochen der Macht in der Luft und der Nachhall seines Schwurs, der sein Schicksal von Grund auf verändern würde.

Dann spürte er es, kaltes, blankes Metall an seinem Hals. Er öffnete langsam die Augen und sah ein meisterhaft gefertigtes Stilett aus tiefschwarzem Metall. Ein grüner Edelstein schmückte seinen Griff, durchzog die gesamte Klinge wie ein leuchtendes Adernwerk.
Ein plötzlicher Stich - präzise und durchdringend – drang in seine wettergegerbte Haut. Doch ebenso schnell, wie die Klinge eingedrungen war, wurde sie auch wieder zurückgezogen. Zions Blut haftete daran, dick und dunkel. Sie ließ es langsam in eine kleine Phiole tropfen, welche sie in ihrer anderen Hand hielt.
Der Schmerz war flüchtig, aber etwas blieb zurück. Ein süßlich-brennendes Pulsieren, das an der Einstichstelle nachglühte; als hätte sich die Klinge selbst in sein Wesen gebrannt.


„Dieses Blut wird der Pfand Eurer Worte sein. Aber nun erhebt Euch, Lord Zion, Großmeister der Extinktoren.“


Mit fester Haltung und erhobenem Haupt kam Zion auf die Beine. Seine Silhouette wirkte noch ein wenig aufrechter, seine Präsenz schwerer – als hätte sich sein inneres Gewicht neu geordnet. Ein stiller Moment des Stolzes mischte sich mit der Ahnung kommender Verantwortung.

„Unser Tag ist noch nicht beendet, Lord Zion. Zwei Veranstaltungen stehen uns bevor. Ab morgen werdet Ihr Euch um meinen Zirkel kümmern. Und wenn er wieder so dasteht, wie es ihm gebührt, habe ich eine weitere Aufgabe für Euch.“


Zion nickte knapp. Er wagte nicht zu fragen, was sie meinte. Ihre Worte waren nicht kryptisch, sie waren durchdacht, messerscharf. Lucienne Raynar Vendar war anders. Anders als jeder Imperator, dem er je begegnete und gedient hatte. Keine Pose, keine Maske – sie war schlicht und dennoch unbegreiflich tief.
Ein kurzer Befehl beendete den Moment.

„Aber nun, folgt mir.“


Sie wandte sich ab, ihre Bewegungen von natürlicher Eleganz durchzogen. Zion zögerte nicht. Mit einem angemessenen Abstand, doch wachsam und voller neuer Entschlossenheit, folgte er seiner neuen Herrscherin – in eine Zukunft, die noch in Schatten gehüllt lag.



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[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | vor dem Sith-Tempel ] - Aren Vayliuar

Sein gestriger Tag war gut verlaufen. Er hatte die Erfolg verwöhnten Stunden der vergangenen Tage andauern lassen, hatte weiter das Gefühl verstärkt, dass Aren nun einen ganz wesentlichen Schritt geschafft hatte. Und doch waren diese Stunden nun beinahe aus seinem Sinn verschwunden, dieses Gefühl der Euphorie. Die schwarze Pyramide vor ihm forderte seine gesamte Aufmerksamkeit. Der Tempel der Sith. Aren wusste nicht, ob er ihm schon jemals in seinem Leben so nahe gewesen war. Ob er jemals so nahe am Herzen dieser Metropole und ja, so viel musste man sich eingestehen, am Herzen dieses Imperiums gewesen war. Die Einladung, die er nun schon vor einigen Tagen bekommen hatte, war mehr als kryptisch gewesen, eine klare Anweisung, jedoch ohne in irgendeiner Art und Weise konkret zu werden. Er sollte sich in Kürze in einem der oberen Räumlichkeiten des Tempels der Sith einfinden. Aren hatte diese Nachricht mit unverhohlener Euphorie empfangen. Eine Einladung in den Tempel der Sith, in das Herz des Imperiums. So etwas war ein seltenes Privileg, dass, wenn man die letzten Tage bedachte, nur noch eine weitere Kirsche auf dem Sahnehäubchen bilden konnte. Er war voller Vorfreude gewesen, auch wenn er diese Nachricht seinen Mitreisenden und Bekannten verschwiegen hatte. Für sie war diese Reise lediglich eine Reise, um den Regierungsantritt Arens als Moff zu zelebrieren und die Kontakte der neuen Führung des Prefsbelt-Sektors in die imperiale Thronwelt auszubauen, sich dabei gleichzeitig besser kennenzulernen. Auch gestern auf der "kleinen" Cocktailparty in Haylem-House - in Arens gesellschaftlicher Stellung uferten auch kleine Cocktailpartys viel zu schnell zu Ereignissen von gewisser gesellschaftlicher Bedeutung aus - hatte er niemandem gegenüber diesen Ausflug in den Tempel der Sith erwähnt. Nicht aus Angst oder weil er nicht voller Vorfreude war, sondern eher, weil ihm ein Gefühl dazu geraten hatte, dass eine so kryptische Nachricht, oder allein das Wissen um die Existenz einer solchen, nicht für die Allgemeinheit bestimmt war. Und was hätte er ihnen schon sagen sollen? Immerhin wusste er nicht mehr als die Uhrzeit und den groben Ort für was auch immer.

Und nun stand er hier. Seine Vorfreude und das Gefühl der eigenen Erhabenheit war immer noch da - eigentlich. Und auch die Gewissheit, dass dieser Termin wohl kaum zu seinem Nachteil gereichen würde, auch, wenn er nach wie vor - trotz unzähliger Gedankenspiel - noch keinerlei Ahnung hatte, was ihn erwarten würde. Aber diese Pyramide schluckte dies alles irgendwie. Er war kein Machtnutzer, Gott bewahre, er war in seiner mehr oder weniger bodenständigen Welt, ohne Hexerei und Zauberei, mit den Fakten der Politik, mehr als glücklich. Doch man musste kein Machtnutzer sein, um zu spüren, was dieser Ort war, was er verkörperte. Aren fragte sich insgeheim, ob dieses Gefühl an seiner (momentan noch vorhandenen) relativen Unbedarftheit lag, was den Orden anging, oder ob es Agustin eben so ergangen wäre, wenn er hier gestanden hätte. Er war ein gestandener Mann, ein Mann mit Profil und ohne Frage einem nicht zu klein geratenen Selbstbewusstsein und Ego. Und doch hatte diese Pyramide etwas nach unten drückendes.

Er hatte sich nichts anmerken lassen, doch hatte ihn dieses Gefühl bereits umfangen, als er aus der Limousine gestiegen war und eingerahmt von seiner Garde in Richtung des Hauptportals marschiert war. Mit jedem Schritt hatte er sich etwas unbehaglicher gefühlt. Das Warten, zu welchem er jetzt kurz gezwungen war, verstärkte es nur nochmal. Auf diese Zeit, sich Gedanken zu machen, hätte er gut und gerne verzichten können. Nach außen hin wirkte er gefasst, dafür reichte seine jahrelange Erfahrung. Und auch seinen Geist hatte er so gut es ging, bewusst und unbewusst, verschlossen, waren ihm doch die Fähigkeiten der Sith nicht unbekannt. Doch er selbst war seinem nagenden Unterbewusstsein weiterhin ausgeliefert. Was, wenn das alles doch nichts positives zu bedeuten hatte? Wenn er sich irgendwas - vielleicht auch nur vermeidlich - hatte zu Schulden kommen lassen? Aren wischte diese Gedanken beiseite. Sie hatten nichts mit der Realität zu tun, sie waren das Ergebnis dieses bedrückenden Baus.


,,Moff Vayliuar, wir haben Sie bereits erwartet. Bitte, folgen Sie mir. Ihrer Garde können wir allerdings keinen Zutritt zum Tempel gewähren. Seien Sie sich aber gewiss, dass Sie in voller Sicherheit sind."

Die höffliche Stimme des in schwarze Seide gekleideten Mannes ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken und holte ihn in die Realität zurück. Eine Ablenkung, die er nun nutzte, um dieses ungewohnte, so bedrückende Gefühl beiseite zu schieben. Mit einem Handwinck entließ Aren die Garde.

,,Selbstverständlich, selbstverständlich. Bitte, nach Ihnen. Ich folge."

Der Mann lächelte Aren nochmals an, bevor er sich in Richtung des Tempels auf den Weg machte. Jetzt erst wurde Aren bewusst, dass dieser sich nicht vorgestellt hatte. Namen der Unteren zählten an diesem Ort wohl noch weniger, als anderswo im Imperium.

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Lilivienne Évarielle d'Oridin und Protokolldroide Q9, Major Quarrel, Jean Porter und Ralo

Der Platz roch nach Schweiß, Asphalt und ionisierten Abgasen, als Jean Porter mit zielgerichteten Schritten durch die Absperrungen trat. Lilivienne hatte sie schon kommen sehen, noch bevor Major Quarrel begriff, wer oder was sich da nähern konnte. Schon aus der Distanz wirkte die IGD-Agentin wie ein Fremdkörper zwischen all den schwer gepanzerten Sicherheitskräften und blinkenden Fahrzeugen des BSC. Unter der nun angelegten Schutzausrüstung blitzte eine Ausgehuniform hervor. Haare, die eher in einen gesellschaftlichen Rahmen gepasst hätten, als zu einer Einsatzsituation. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie gemeint, Porter wäre einer der Gäste auf diesem Empfang gewesen, aus dem sich nun diese Geiselnahme entwickelt hatte.

‘Die Imperiale Antwort auf Chaos ist nie Panik’, hatte mal einer von Lilys Lehrern gesagt. ‘Sondern Präzision’. Heute war so ein Tag.

Die Gouverneurin trat einen halben Schritt aus dem gepanzerten Gleiter heraus, die Arme locker vor dem Brustpanzer verschränkt. In ihrem matten Schwarz wirkte sie wie ein Mahnmal vor dem Schimmern der Glastürme um sie herum, und dem unaufhörlichen Blinken der Sicherheitsfahrzeuge. Ein Windstoß zog über den Platz. Kurz flattern die Saumkanten ihres Umhangs. Hinter ihr warteten Q9, ihr Protokolldroide, mit neutraler Haltung.

Sie beobachtete, wie die Agentin die unbeholfene Aufrichtigkeit des Majors abhandelte und war sich nun sicher, die richtige Frau für diese Aufgabe gerufen zu haben. Porter zu ihrer Verbindungsfrau zum IGD zu ernennen war ein intuitiver Schnellschuss gewesen. Aber vielleicht stellte sich das Ganze im Nachhinein als Glücksgriff heraus. Wenn nicht … Nun, man würde alles zu seiner Zeit einordnen müssen. Als Jean mit einem Begleiter (Ralo) im Schlepptau in ihre Richtung trat, nickte Lily ihr lediglich ernst zu.


“Agent Porter.”

Die Begrüßung war sachlich, aber nicht unfreundlich. Lediglich präzise, wie ihr Lehrer es verlangt hatte. Sie ließ den Blick kurz über Jeans Erscheinung gleiten. Eine abgeschnittene Eleganz, provisorisch ergänzt durch taktisches Equipment.

“Sie sind jetzt verantwortlich”, erklärte die Gouverneurin ohne Umschweife die Situation. “Dieser Platz steht unter Ihrem Kommando. Die derzeitige Lage birgt viele mediale Risiken. Zu viele. Wir haben eine vollständige Live-Übertragung der Geiseln, eingespeist über das öffentliche Netz. Jeder Fehltritt des Imperiums würde sich in Echtzeit verbreiten. Und das Imperium kann sich keine blutige Niederlage im Zentrum seiner Macht leisten.”

Ein kurzer Blick zu Major Quarrel im Hintergrund folgte, der sich bemühte, Haltung zu bewahren. “Der Major hat bereits eine kompetente Zugriffssimulation laufen lassen. Er wird Sie Ihnen zeigen. Er und sein volles Kontingent des BSC vor Ort steht Ihnen zur Verfügung.”

Dann wandte Lily sich um und deutete mit einer kleinen Geste auf einen langen Transport-Gleiter im rückwärtigen Areal des Platzes.

“Darin befindet sich das mobile Lagezentrum. Sie finden dort eine Übersicht aller bekannten Grundrisse, Gebäudestrukturen, Personalpläne, eine Gästeliste der Veranstaltung und eine Akte über den vermeintlichen Rädelsführer der Geiselnahme. Sobald Sie sich handlungsfähig gemacht haben, erwarte ich, dass Sie gemäß Ihrer taktischen Einschätzungen handeln.”

Sie stockte kurz, um Luft zu holen. Und fügte dann leiser hinzu:

“Die Geiselnehmer haben die Befreiung von Terroristen verlangt. Diese Bedingung ist nicht erfüllbar. Nehmen Sie die Verhandlung in Ihre Hände, bieten Sie ihnen eine unmoralische Summe Credits, schalten Sie die Geiselnehmer auf jede erdenkliche Weise aus … es ist mir egal. Aber eines ist wichtig: Ich will keine Bilder von toten Geiseln in irgendeinem Feed.”

Sie blickte ernst, um ihre Forderung zu unterstreichen.

“Der Chronometer bis zum Ablauf des Ultimatums läuft.”

Sie sah erst Jean, und dann ihren Begleiter, der vermutlich auch zum IGD gehörte, lange an.

“Handeln Sie entsprechend. Wir werden nicht zulassen, dass dieser Vorfall ein Exempel dafür wird, dass das Imperium erpressbar ist - oder dass seine Bürger und Helden verletzbar sind.”

Ein Windstoß ließ den Umhang der Gouverneurin erneut auffliegen. Irgendwo auf dem Platz rief jemand Kommandos. Dichte Stimmen drängen sich aus der mobilen Kommandozentrale, als neue Berichte einliefern. Lilivienne trat zurück.

“Halten Sie mich informiert. Und … Agent Porter - bringen Sie die Geiseln da lebend raus.”

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Lilivienne Évarielle d'Oridin und Protokolldroide Q9, Major Quarrel, Jean Porter und Ralo
 
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Samin & Sane, weitere Geiseln, fünf Geiselnehmer

Samin bewegte sich langsam. Nicht, weil sie sich fürchtete, sondern weil jede zu schnelle Bewegung falsch interpretiert werden konnte oder, womöglich schlimmer, Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde. Ihr Gesicht blieb eisig, der Blick neutral - kein Widerstand, keine Unterwerfung. Es war das Gesicht, das man von einer Chiss erwartete. Dabei handelte es sich nur um die präzise Kontrolle einer Frau, die es gewohnt war, in einem Sternjäger dem Tod ins Auge zu blicken. Krise war nur ein Wort für Leute, die nicht mehr weiter wussten.

Sie hatten jedoch nun einen Ansatzpunkt, eine Handhabe. Die Worte von Sane hatten Wirkung entfaltet. Jonas war offenbar ins Grübeln geraten - und das bedeutete, sie hatten buchstäblich einen freien Raum geschaffen, in den sie nun stoßen mussten wie in einem Dogfight.

Also half sie, den General vom Boden aufzuheben. Blut tropfte auf den Boden, als sie ihn mühevoll unter den Armen stützte. Zwar war Samin athletisch, aber ihr Training bestand vor allem darin, das Gewicht zu gering wie möglich zu halten und dabei so viel Muskelstabilität, vor allem im Nacken, wie möglich zu gewinnen, um mit den G-Kräften eines Raumkampfs umgehen zu können. Jemanden zu stemmen, der das doppelte ihres eigenen Gewichts auf die Waage brachte, war nicht das Ziel ihres Trainings, und das merkte sie nun. Die Pilotin pustete angestrengt, als einen Blick auf seinen Kopf riskierte. Er hing schlaff, aber er atmete. Die Situation war gefährlich, unübersichtlich und kurz vor dem Kippen. Aber es war auch ihre Gelegenheit. Eine, die sich vielleicht nicht mehr so schnell wiederholen würde.

“Vorsicht mit dem Kopf”, murmelte sie demonstrativ, während sie den altgedienten Offizier zusammen mit Sane aufrichtete. Dabei war es nur halbe Tarnung - der Mann war schließlich wirklich verletzt.

Als sie aus dem Büro traten, sah sie, dass die Korridore auf Alarmbetrieb standen. Blasse, rot getönte Notlichter blinkten und wiesen den Weg zu den nächsten Ausgängen. Im angesprochenen Pausenraum angekommen - er war steril und kalt - war alles so, wie sie es erwartet hatte. Ein versiegelter Medi-Koffer hing an der Wand, daneben ein simples Waschbecken. Der Bewaffnete Mann, dem Jonas aufgetragen hatte, ein Auge auf sie zu werfen, und der ihnen auf Schritt und Tritt gefolgt war, blieb daneben im Türrahmen stehen.

Gemeinsam mit Sane ließ Samin den bewusstlosen General zu Boden sinken. Sie stand dem Medi-Kit am nächsten. Also griff sie danach, löste ihn mit einem Ruck von der Wand, kniete neben dem General und Sane nieder und öffnete ihn. Als sie den Inhalt mit einem schnellen Blick prüfte, erkannte sie Verbandmaterial, verschiedene Schmerzmittel, einen Injektor und anderes medizinisches Zeug, das sie nicht zuordnen konnte.


“Sobald er stabil ist, bring ich euch zurück”, murmelte der Geiselnehmer.

Samin warf ihm einen Blick über die Schulter zu und nickte. Dann beugte sie sich über den General und tätschelte seine Wange.


“General, wenn Sie mich hören können, heben Sie einen Finger.”

Nichts, keine Reaktion. Aber seine Brust hob sich gleichmäßig. Sie warf ihren rotäugigen Augen auf Sane, suchte den seinen. Als ihre Blicke sich trafen, senkte sie den Blick auf den Injektor, lenkte ihn dann auf die abgestellte Wache und schließlich zurück zu Sane. Hoffentlich verstand er.

“Wenn Sie uns helfen, geht es schneller. Wir brauchen kaltes Wasser”, sagte sie dann, abermals über die Schulter gewandt. Als sie sah, dass der Geiselnehmer sich in Richtung des Waschbeckens drehte, nahm sie mit geschickten Händen den Injektor aus dem Kasten und steckte ihn Sane zu. Zwar hatte sie keine Ahnung, welches dieser unzähligen Fläschchen im Medi-Kit dazu geeignet war, einen ausgewachsenen Menschen auszuknocken, aber dem Blick, den der Adelige im Vorhinein über den Koffer gleiten ließ, konnte sie entnehmen, dass er nach etwas bestimmtem suchte.

“Jetzt oder nie”, flüsterte sie in Richtung ihres Mitverschwörers.

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit | Pausenraum
Samin & Sane, bewusstloser General a.D. und ein Geiselnehmer
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - verlassenes Quartier - Agatosh, Sera

Einige Stunden des Wartens später hatten sich die beiden Schüler des Hammers von Bastion erneut in dem verlassenen Quartier eingefunden. Ihr Comlink hatte vor zehn Minuten aufgepiept: Kunde von Auxilius. Er war keine 24 Stunden nach ihrem Treffen auf Informationen gestoßen und wollte sie unverzüglich treffen. Agatosh, der sich nach der mehrstündigen Erholung in den Quartieren wieder in die schwere Rüstung gezwängt hatte, stand wortlos neben Sera. Ihr Blick war auf die Tür gerichtet, durch die der treue Gefährte ihres Meisters in Kürze eintreten würde. Der Chiss hatte alles verdrängt - für ihn zählte jetzt nur das, was Auxilius ihnen in Kürze berichten würde. Und die noch immer ausstehende Rückkehr des Jüngers, der sich verdächtig viel Zeit ließ - zu viel Zeit für sein Empfinden.

Es dauerte keine fünf Minuten mehr, ehe der
Sith, der den Eindruck eines windigen Kämpfers erweckte, in voller Montur den Raum betrat. Er musterte die beiden Schüler kurz mit strengem Blick, ehe sich seine Mimik etwas lockerte. Er lockerte seine Pose mit den verschränkten Armen etwas und ließ den Ansatz eines raubtierhaften Lächelns aufblitzen, als er hinter seinem Rücken etwas von seinem Gürtel lockerte und kurz darauf ein Datapad vor sich hielt.

"Ich hatte Erfolg"

Mit einer anmutigen Bewegung ging er hinüber zu dem kleinen Küchentisch und legte das Gerät dort ab.

"Ich habe die Mitschnitte aus der Unterkunft, in der El'mireth untergebracht war, bevor sie in die Pyramide des Extinktoren-Zirkels verlegt wurde."

Agatosh fixierte das Gerät. Sein Drang, sofort danach zu greifen, war groß - Sera ging es vermutlich ebenso. Jedoch hielten sie still, denn Auxilius war noch nicht fertig.

"Zuvor wurde sie im Domizil von Graf Janus Sturn gefangen gehalten, einem seit Kurzem verschollenen Sith-Lord und Mitglied des Inquisitorenzirkels."

Der Mundwinkel des Sith zuckte kurz auf, fast so, als wüsste er noch mehr, würde aber mit seinem Wissen noch ein Stück weit zurückhalten.

"Eine kampferprobte Sith-Vollstreckerin namens Darth Makhaira - damals noch im Rang einer Kriegerin - hatte zunächst dort mit ihr gesprochen. Ihre Loyalität gegenüber dem Sith-Orden gilt als gesetzt. Das Gespräch verlief... ungewöhnlich, aber es ist auszuschließen, dass sie etwas mit der Flucht zutun hat. Hört euch den Mitschnitt dann selber an."

Agatosh starrte den Sith aufmerksam an. Er ließ seinen Worten etwas Zeit, um sie sacken zu lassen, ehe er fortfuhr.

"Dann ein weiterer Vollstrecker; Lord Saphenus, Gouverneur von Korriban und ein Verbündeter von Graf Sturn. Dieser gebrechliche Zabrak hat ihre Grenzen ausgelotet und sie mehr oder weniger verhört. Auch wenn er mit ihrer Flucht allem Anschein nach nichts zutun hat, empfehle ich euch auch diesen Mitschnitt genau zu verfolgen."

Wieder eine Pause.

"Einige Tage später hat ein frischer Krieger des Extinktoren-Zirkels sie aufgesucht. Der junge Darth Angelus, ein Mitglied des imperialen Ritterordens und eines von Allegious' neuen hochdekorierten Nepo-Babies. Er hat sie auf Anweisung der Zirkelführung gewaltsam in die Pyramide der Extinktoren verlegt, nachdem er sie in Sturns Domizil bedrängt hatte."

Auxilius beließ es dabei. Dieser Angelus schien bei ihm am schlechtesten wegzukommen, jedoch hatte er auch gegenüber ihm keine Loyalitätsbedenken.

"Doch nun wird es interessant. Darth Keebo, Vollstrecker der Sith. Lange Zeit verschollen, dann plötzlich mit der Jedi-Rätin im Schlepptau wieder auf Bastion aufgekreuzt. Ich will nicht zu viel verraten - hört es euch selber an."

Auxilius musterte die beiden Schüler.

"Diese Informationen lösen unser Problem noch nicht, aber sie bringen auf jeden Fall Licht ins Dunkel. Nutzt sie für weitere Nachforschungen, um die Sicherheitslücke ausfindig zu machen, die es diesem Jedi-Pack ermöglicht, im Tempel des Sith Ordens - unserem Allerheiligsten - ein- und auszugehen. Seid auf der Hut...-"

Plötzlich fuhr er um sich, seine Waffe gezückt, als die Tür sich hinter ihnen öffnete. Auch Agatosh war sofort in Alarmbereitschaft. Jedoch war es die zitternde Gestalt ihres erbeuteten Jüngers, die durch die Tür trat und sich vor Auxilius unterwürfig auf die Knie warf...

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - verlassenes Quartier - Agatosh, Sera, Auxilius, Jünger
 
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Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Vor dem Thronsaal - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, bisher unbekannte Gesichter (Kira Guldur, Aren Vayliuar), sämtliche Mitglieder des Ritterordens


Der Atem des Kriegers ging ruhig und gleichmäßig, als er mit wölfischer Eleganz den Nebenraum des Thronsaals betrat – seine innere Anspannung sorgfältig verborgen und die schwarze Rüstung prachtvoll am Körper anliegend, darüber der schwarze Pelzumhang. Der Raum war oval, mit kuppelartiger Decke, minimalistisch und zugleich von herrschaftlicher Strenge geprägt. Doch das Auffälligste war die kalte Schwere, die in der Luft lag – eine beinahe greifbare Dichte von Autorität und Macht. Jeder spürte augenblicklich, dass dies das Herz des Galaktischen Imperiums war. Kein anderer Ort in der Galaxis verströmte eine derart reine, unverfälschte Präsenz der Dunklen Seite. Doch etwas war anders als bei Angelus’ erstem Aufenthalt in diesen Hallen. Die finstere, angsteinflößende und gleichzeitig magnetische Ausstrahlung, die Darth Allegious einst von diesem Ort aus verströmt hatte, war nicht mehr dieselbe wie heute. Dieses drückende Gefühl von damals, nach seiner Mission im Koornacht-Cluster, hatte sich bis in alle Ewigkeit in sein Gedächtnis eingebrannt. Seine Verbindung zum Imperator - seinem Förderer - besiegelt, auch wenn er diesen seither nicht mehr persönlich gegenübergetreten ist. Der Unterschied war für ihn also greifbar.

Einige Mitglieder hatten bereits Stellung in einem Halbkreis bezogen, die Schnallen ihrer Ritterorden sichtbar um den Hals gelegt – bronzene, silberne, einige wenige güldene Abzeichen. Andere, wenige unbekannte Gesichter hatten außerhalb des Kreises stramm stehend Stellung bezogen. Sie trugen keine Orden – noch nicht, wie Sabar insgeheim vermutete. Die meisten unter ihnen waren offensichtlich Mitglieder des Sith-Ordens, jedoch war auch ein bärtiger und elegant auftretender Verwalter unter ihnen, der das Rangabzeichen eines Moffs trug. Mit selbstsicherem Schritt nahm Sabar einen freien Platz am äußeren Rand ein, dort, wo die Bronzeorden standen. Der Halbkreis war von außen nach innen nach Ritterstand geordnet. Direkt neben sich spürte er Adrias vertraute Präsenz – er nickte ihr stumm und knapp zu.

Die grünen Augen des Sith glitten aufmerksam über die versammelte Belegschaft. Seine Miene war hart wie Stahl, doch ein wölfisches Zucken umspielte seine Lippen – begleitet von dem charakteristischen Hauch von Selbstgefälligkeit, den er nahezu immer ausstrahlte, auch in Momenten der Anspannung. Es standen fast alle bereit, als eine weitere - die letzte - Person eintraf und sich im Zentrum positionierte. Dort stand nun eine unverkennbare und Angelus' bekannte Gestalt, reglos wie eine Statue und vor martialischer Stärke geradezu strotzend: Darth Zion. Die Royal Guards, die zu beiden Seiten den Zugang zum Thronsaal flankierten, strafften unmittelbar darauf ihre Haltung, als sich die schweren Flügeltüren öffneten. Doch es war nicht der Imperator, der eintrat – sondern Iago Kroan, dessen Herold. Der hochgewachsene Morellianer trug eine kunstvoll verzierte Robe, seine Erscheinung zugleich kultiviert wie einschüchternd. Mit durchdringendem Blick ließ er seine Augen über die Versammelten gleiten, die Aura autoritärer Präsenz unverkennbar. Und wieder beschlich Sabar ein Gefühl – ein kaum greifbares Raunen in der Macht, das sich wie Spannung in der Luft aufbaute. Noch während er das Zentrum des Halbkreises ansteuerte, flankiert von den Gardisten, erhob der Herold die Stimme.

"Ritter und Diener des Imperators..."

Eröffnete er. Die Stimme des Herolds hallte durch die gewölbte Kammer, kalt und doch mit tragender Würde erfüllt. Angelus blickte ihn gebannt an. Spürte es einmal mehr, doch bewahrte Haltung.

"Es gibt tragische Neuigkeiten, die das Fundament unseres Imperiums erschüttern: Der Imperator, seine Majestät Darth Allegious, ist gefallen."

Darth Angelus spürte, wie ihm sämtliche Gesichtszüge zu entglitten drohten. Sein Atem stockte. Sein Kiefer presste sich zusammen, malmte förmlich aufeinander. Ein roter Funken blitzte in seinen grünen Augen auf.

"Er fiel nicht in der Schlacht, nicht durch die Hand eines würdigen Gegners – sondern durch Verrat. Aus den Schatten heraus, feige und hinterhältig."

Die hinter dem Rücken verschränkten Fäuste des adeligen Kriegers ballten sich zusammen. Die Aura im Raum mischte und intensivierte sich. Viele der Anwesenden mussten sich wie er zusammenreißen. Andere hingegen nahmen die Neuigkeiten mit stoischer Gelassenheit auf... oder wussten schon im Vorfeld Bescheid. Bei diesem Gedanken wanderte sein funkelnder Blick abermals hinüber zu Adria.

"Doch das Galaktische Imperium ist nicht gefallen. Und der Thron wird nicht lange unbesetzt bleiben. Eine neue Ordnung formiert sich. Eine Macht, die bereit ist, die Leere zu füllen – mit Entschlossenheit, Klarheit und der Stärke, die dieses Reich verlangt. Ihr alle werdet Zeugen dessen, was nun beginnt. Und ihr werdet euren Platz darin finden."

Der Herold holte Luft, zelebrierte den Augenblick förmlich. Dann erhob er feierlich die Stimme.

"Eure Majestät!"

Ein dunkler Schleier breitete sich aus. Die Aura tränkte augenblicklich den gesamten Raum. Angelus' Atem stockte für einen Moment. Er war überfordert, aber konnte dem Reiz dieser Präsenz kaum widerstehen. Sie wirkte bedrohlich und gleichzeitig umarmend - elektrisierend. Die Blicke schnellten hinter zur Flügeltür, als etwas weiter entfernte und leise Schritte die Ankunft ihres neuen Herrschers ankündigten. Des Mannes, der sie nun führen würde. Dem sie von nun an dienen würden.

"Es ist meine Ehre – und mein Privileg –, die neue herrschende Ordnung zu verkünden.

Imperatorin
Lucienne Raynar Vendar.

Heil der Imperatorin!“

Als er ihren neuen "Herrscher" erblickte, weiteten sich die Augen des adeligen Kriegers. Es war... eine Frau. Mit anmutigen, langsamen Schritten passierte sie den Zugang. Sabar kam gar nicht dazu, sie länger als zwei Sekunden anzublicken. Denn augenblicklich sanken die Anwesenden auf die Knie, ausgehend vom Zentrum, von Darth Zion, wie Darth Angelus zu spüren glaubte. Auch Angelus kniete sich umgehend nieder, seine Bewegung elegant, doch seine Fäuste noch immer verkrampft und geballt. Im Saal herrschte nun absolute Stille.


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaal - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, bisher unbekannte Gesichter (Kira Guldur, Aren Vayliuar), sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Herold Iago Kroan, Imperatorin Lucienne Raynar Vendar
 
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| Bastion | Alt-Varnin | Plaza vor dem Centrilux-Tower | Regierungsgleiter |
Lilivienne Évarielle d'Oridin und Protokolldroide Q9, Major Quarrel, Jean Porter und Ralo



Jean trat einen Schritt vor und erwiderte das knappe Nicken der Gouverneurin mit der gebotenen Formstrenge. Die Agentin war angespannt, dass hier war alles andere als Altag. Gewiss wurde das Personal auf Geiselnahmen geschult, aber es war doch etwas ganz anderes wie in einer Simulation. Das Ralo, ebenfalls noch keine Geiselnahme in echt auflösen musste, linderte die Anspannung nicht sonderlich. Doch sie versuchte sich die Informationen so gut wie es irgendwie möglich war zu merken.


„Verstanden, Gouverneurin.“

Die Frau mit der Ausgehuniform salutierte und trete sich zu ihrem Kollegen um.

"Wir sollten zuerst die Simulation des BSC auswerten und prüfen ob es Informationen über die Geiselnehmer gibt" sagte die Agentin kühl und blickte mit zusammen gekniffenen Augen auf das Gebäude vor sich.

Noch bevor Ralo einen Einwand hatte äußern können, war die Agentin mit der Notrüstung auch schon im Stechschritt los gelaufen. Die

Jean marschierte zielsicher auf den langen Transportgleiter zu, der zur mobilen Kommandozentrale umgebaut worden war. Vor dem Eingang standen zwei Mitglieder des BSC-Wachdienstes.


Drinnen war es kühl und steril. Monitore zeigten Live-Aufnahmen von verschiedenen Kamerawinkeln rund um das Gebäude, in dem die Geiseln festgehalten wurden. Hologramme flimmerten über Tische, darunter ein 3D-Modell des gesamten Komplexes – eine Mischung aus Verkaufsflächen, Lager und Verwaltungstrakten. Die Agentin fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als sie die ersten Bilder sah.

Sie sah abwartend zu dem Major.


„ Ich habe die aktuelle Zugriffssimulation vorbereitet. Die Geiselnehmer scheinen sich im Nordflügel verschanzt zu haben, die Bilder die wir sehen ist ein Livefeed."


Jean trat näher an das Hologramm, warf einen schnellen Blick auf die dargestellten Daten. Dann:


Währenddessen lehnte sich Jean leicht vor, ihre Augen auf das pulsierende Modell gerichtet. Ihre Stimme war ruhig, aber fokussiert:


„Wenn sie schon einen Feed ins Netz speisen, dann wollen sie gesehen werden. Wir müssen wissen, warum – und was sie davon abhält, die Situation eskalieren zu lassen, bevor wir an sie herankommen. Was schlägst du vor?“

Jean sah zu Ralo. Er war analytisch, dass konnte hier sicherlich vom Vorteil sein.
| Bastion | Alt-Varnin | Plaza vor dem Centrilux-Tower | Regierungsgleiter |
Lilivienne Évarielle d'Oridin und Protokolldroide Q9, Major Quarrel, Jean Porter und Ralo
 
Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean
Schweigend folgte er Jean in das provisorische Kommandozentrum. Uniformierte BSC-Beamte waren überall zu sehen, an Eingängen und bei Patrouille. Als sie das Fahrzeug betraten, sahen sie sich der Gouverneurin von Bastion gegenüber. Er hatte sie im Holo-Netz gesehen. Sie war noch nicht so lange im Amt. Ihr voller Name war Lilivienne Évarielle d'Oridin. Sie war etwas größer als er und hatte markante schöne Gesichtszüge. Schweigend hörte er zu. Er hatte sich bewusst etwas weiter hinter der Agentin positioniert, um zu betonen, dass sie die Ranghöchste war. Das klappte ausgezeichnet. Es wurde kein einziges Wort von Seiten der Gouverneurin an ihn gerichtet und er konnte schweigend ein Lösung ausgrübeln. Als die Frau die Lage erläutert hatte, richtete sich Jean an ihn und fragte nach einem Plan. Er antwortete, vorerst auch an den BSC-Major gewandt:

"Mit Vibroklingen kann man zwar Leute aufschlitzen, aber in langen Gängen kommen wir nicht weit. Major, haben sie zufällig Blaster für uns. Ich habe meinen zu Hause vergessen."

Das war eine glatte Lüge. Er hatte seinen DL-44 im Holster an seinem Oberarm versteckt, da Blaster bei öffentlichen Veranstaltungen nicht worklich erwünscht waren. Doch Jean hatte sicherlich keinen.

"Die einzige Möglichkeit, die mir bisher in den Sinn kommt, ist, alle Geiselnahmestellungen schnell und koordiniert zu attakieren. Hätten sie dafür genug Männer, Major? Wir müssen bedenken, dass es bei einem Fehler zu massenhaften Verlusten an Zivilisten kommen kann. Schärfen sie das ihrem Männern, im Falle der Umsetzung dieses Plans, ein. Hat irgendwer einen besseren Plan?"

Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo, Jean, Lily, sowie (NPCs) Q9 und Major Quarrel
 
Ja, die Freude war riesig. Aber zeitgleich auch der Zeitdruck. Jederzeit könnte jemand kommen und sie erwischen und dann, dann war Ende im Gelände. Wahrscheinlich für sie alle. Gleichzeitig bestand aber auch die Gefahr von Verfolgungs-Hardware in den Tentakel-Protesen ihres Kollegen. Also trat sie furchtlos auf Q-Tahem zu, mehr noch,als dieser sie vor einem bissigen Robotik-Feature warnte.

„Dem legen wir wohl besser als aller erstes nen Maulkorb an. Spürst du, wie er zubeisst? Also, nicht nur da, wo er beisst sondern… sind Nerven mit dem Implantat verbunden?“

fragte sie , drehte aber kurz vor Erreichen ihres Ziels aber nochmal um und ging zu der kleinen Med-Tasche, die Brianna mitgebracht hatte. Heftpflaster. Zur Not.

„Regel Nummer 14: Gutes Klebeband repariert fast alles.“

Sie grinste, wobei sie Heftpflaster nicht unbedingt als „Gutes Klebeband“ bezeichnen würde. Damit wandte sie sich nun endgültig dem ungezogenen Ding zu, dass tatsächlich versuchte, sie zu beissen. Das Ding sah überaus grotesk aus, aber Bailee hatte nicht vor, es lang zu bewundern. Sie packte es kurz hinter dem „Kopf“ und umwickelte es wirklich dick mit dem Heftpflaster. Schluss mit beissen und damit hätte sie auch genug Zeit, um sich die Funktion anzusehen. Der Kopf wandte sich und versuchte, in seine ursprüngliche Funktion zurück zu kehren,aber damit war jetzt Schluss. Erst jetzt konnte Bailee weiter gucken und sah den regelrecht zerfetzten Rücken des Nautolaners. Auch die Biss-Spuren dieser Protese sahen übel und entzündet aus. Sie verkniff sich, scharf die Luft einzuziehen oder sonst irgendeine Bemerkung zu machen, ausser der einen: Sie sah zu Brianna.


„Wir sollten versuchen zu verhindern, das offene Wunden mit der Gülle in der Kanalisation in Berührung kommen. Blutvergiftungen sind nicht lustig.“

Dann wandte sie sich an Q-Tahem und sah ihn entschuldigend an.

„Die Schaltungen liegen oben am Ansatz. Um da dran zu kommen brauch ich feines Werkzeug. Da kümmer ich mich also drum, wenn wir raus sind. Ich hab dem Ding aber nen Maulkorb angelegt. Bis wir draussen sind, darfst du geniessen, wie sehr das Teil das NICHT mag.“

Sie grinste und zeigte ihm, dass sie sicher die Hälfte vom Heftpflaster um den Bissigen gewickelt hatte. Dann ging es los. Da die Menschenfrau ihr Trainingslichtschwert abgelehnt hatte, bot sie ihr wenigstens den Unterarm als Stütze an und sah dann auch zu Q-Tahem.

„Du bist grösser, du kannst deine Hände auf meine Schultern legen und dich so stützen. Keine Sorge: Ich bin kräftig genug, ich brech nicht so schnell zusammen.“

Sie warf Brianna ein Grinsen zu, die bei ihrem Kennenlernen ja gesagt hatte, dass sie durch das Schleppen von schweren Kisten ihre Muskeln zu einseitig trainiert hatte. Jetzt, genau in diesem Moment, war dieses einseitige Training genau das, was sie brauchten. Was das Trainingslichtschwert anging: Vielleicht würde die Jedi sich das doch noch überlegen, wenn sie sie wirklich in Action sehen würde. Gut, Brianna hatte mit ihr geübt. Aber sie hatten nicht viel Zeit gehabt und ihre Fähigkeiten reichten wahrscheinlich wirklich nur dafür, sich für ein paar Minuten zu verteidigen, bis Brianna ihr zur Hilfe eilen konnte. Nen Blumentopf würde sie aktuell wohl nicht gewinnen. Da aber jetzt zumindest die Möglichkeit bestand, dass sie raus kommen könnten, beschloss Bailee, schnell besser zu werden. Ganz schnell. Lichtschwert-schwingen brauchte man doch öfter, als einem lieb war.

Dann ging es los. Zurück in die Dunkelheit der Katakomben. Marrev vorran, Brianna und Q-Tahem hinter ihr, ihre ehemalige Meisterin an ihrem Arm und Stimmen und Schreie in ihrem Kopf. Bailee konzentrierte sich so gut es ging auf die Erinnerungen an ihr Zuhause. Jetzt war es nur deutlich schwieriger, weil sie ja auch auf die Verletzten acht geben musste. Ihr Herz schlug wieder unnormal schnell, und das nicht von dem Gewicht, das die beiden Verletzten auf sie legten. Nicht umdrehen. Brianna war hinter ihr, wenn da was wäre, würde sie sie warnen. Sie war doch noch hinter ihr, oder? Bailee sah nach hinten, was sie ja eigentlich nicht wollte. Naja, zu spät. Und ja: Brianna war da. Und warum sah Marrev die ganze Zeit grinsend zu ihnen? Warum grinste er? Plante er etwas, wovon sie nichts wussten? Er kannte sich hier aus, aber… musste er grinsen? Was, wenn er sie jetzt in eine Falle führte? Wenn er irgendwas geplant hatte? Wenn er dazu gehörte? Bailee kniff die Augen zusammen. Ganz ruhig. Sie kannte Marrev, wenn auch nur kurz….. Er war ein Guter. Oder? Sie waren auf dem Weg nach draussen, . oder? Sie wusste, wie lang sie für den Rein-Weg gebraucht hatten! Sie würde merken, wenn sie länger brauchen würden. Wobei ihr der Weg jetzt bereits länger vor kam als der Weg rein. Aber das lag an ihrer Ungeduld, oder? Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Nein, nicht irrational werden! In ihr baute sich Spannung auf.Jene Spannung, die kam, wenn man kurz davor war, jemanden anzufallen. Bailee war für die beiden Verletzten mit verantwortlich! Und auch wenn sie gegen Briannas Kampfkraft eher wie ein Knallfrosch neben einem Lasergeschütz wirkte, würde sie mitmischen. Der Begriff „Knallfrosch“ für sich selbst zu nehmen, wenn man amphibisch war, machte das Ganze irgendwie ungewollt komisch, weswegen auch Bailee kurz grinste. Boah, diese Umgebung hier machte einen völlig gaga. Sie brauchte auch nen Psychologen, wenn sie hier raus kam.

Dann wurden die Schritte der Menschin plötzlich unsicherer, langsamer. Ihre Hände begannen zu zittern und Bailee legte ihre Hand tröstend auf die der Menschin. Ja, die Umgebung war zum Verzweifeln. Aber jetzt nicht! Oder doch? Die Frau liess ihren Arm los, fiel geradezu zu Boden und legte eine astreine Panikattacke hin.

„Hast du nicht gesagt, die Kette würde irgendwie helfen?“

fragte Bailee Brianna und hockte sich vor die Jedi.

„Hey, alles gut! Wir sind auf dem Weg nach Hause! Der Jedi-Tempel wartet! Kommt schon, nur noch ein Stück!“

Sie reichte der Jedi die Hand, um ihr Hilfe anzubieten und ja: Vielleicht sollte sie die Frau wirklich tragen. Sie wollte hier auch raus! Bailee sah zu Brianna mit der stillen Frage, ob sie die panische Frau jetzt einfach aufsammeln sollte, damit sie weitergehen konnten oder ob man ihr das später zur Last legen würde, wenn sie es jetzt einfach tat. Zumal die Jedi ja gerade eben gesagt hatte, dass sie nicht getragen werden wollte. Weil sie nicht zur Last fallen wollte. Weil sie Bailee nicht blockieren wollte. Aber so...blockierte sie doch sie alle! Und fast schlimmer noch: Sie spielte Anker. Sie zwang die ganze Gruppe zum Anhalten, weil sie sie nicht bei einem noch nicht aktuellen Duell blockieren… Bailee biss die Zähne zusammen und schnappte sich die Jedi. Nicht grob. Sie hätte sie sich ja auch einfach über die Schulter werfen können. Aber so schlimm war es noch nicht. Erstmal nahm sie sie Pricess-Styl, könnte sie aber immernoch über die Schulter werfen, sollte sie beginnen,auf sie einzuschlagen.

(Farbe und co kommen später)
 
Braxant-Sektor – Sartinaynian-System – Bastion – Alt-Varnin – Plaza vor dem Centrilux-Tower | Jean & Ralo


Jean lauschte der Ausführung ihres Partners aufmerksam und nickte dann leicht. Insbesondere der Einwand mit den Blastern war gut. Zwar war sie inzwischen mit einer improvisierten Schutzweste und einem Messer ausgestattet, aber ein Blaster war in dieser Situation doch deutlich beruhigender.


Der junge BSC-Major reichte beiden Agenten wortlos je einen Blaster samt Holster. Jean befestigte ihre Waffe am Gürtel. Die Notfall-Rüstung war ihr etwas zu eng, schnürte sie leicht ein – aber das war in diesem Moment nebensächlich.


Mit verschränkten Armen sah sie auf die schematische Darstellung des Centrilux-Towers. Eigentlich hatte sie sich auf einen ruhigen Abend mit Spotchka auf dem Sofa in ihrer kleinen Wohnung gefreut. Eine Geiselnahme in einem der prestigeträchtigsten Türme Bastions hatte definitiv nicht auf ihrer Liste gestanden.


In diesem Moment hätte sie gerne eine Funkverbindung zu Meren gehabt. Er hätte sicher schon längst einen kühlen, präzisen Plan aus dem Ärmel geschüttelt – und dabei noch gewirkt, als wäre das alles bloß ein überambitioniertes Trainingsszenario. Aber sie war nicht er. Und sie durfte sich vor Ralo keine Blöße geben. Der wirkte schon wieder unverschämt gelassen.


„Es sind rund 170 Kräfte des BSC vor Ort“, sagte Major Quarrel in Richtung des Operativen.


Jean nickte knapp. Dann sprach sie weiter – ruhig, aber mit weniger Schärfe als in einem Verhör. Wer sie nicht gut kannte, hätte es wohl kaum bemerkt.


„Ein koordiniertes Eindringen auf mehreren Ebenen ist möglich – aber wir riskieren eine Panikreaktion. Die Täter sind bewaffnet, nervös, und haben den Feed weltweit livegeschaltet. Ein falscher Schritt, und wir haben ein Massaker. Ich würde vorschlagen, dass sie Major ihre Zugriffstrupps aufteilen, dass in jeder Etage ein Zugriff erfolgen kann. Nehmen sie unauffällig Stellung, für einen Überraschungseffekt."

Dann sah sie zu Ralo.„

"Meine Idee wäre, dass wir Verhandlungen mit den Geiselnehmern aufnehmen. In der Zeit sind sie abgelenkt und es verschafft uns hoffentlich etwas Zeit. Außerdem will ich Bilder die nicht aus diesem Livefeed kommen. Kannst du hacken?
" fragte die Agentin Ralo direkt."Was haltet ihr von diesem Plan?"

Braxant-Sektor – Sartinaynian-System – Bastion – Alt-Varnin – Plaza vor dem Centrilux-Tower | Jean & Ralo
 
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