Covid-19

Im Bildungsbereich scheint es eine Pandemie auch nie gegeben zu haben.
Bei uns läuft der Regelbetrieb wie vor Corona, außer das die Eltern für 10 Minuten ihre MNB tragen während das Kind übergeben wird.
Das bringt dann quasi auch nichts..
Große Gruppen, kleine Räume, Durchmischen der Gruppen draußen und in den Randdiensten.
Interessant, wie unterschiedlich das gehandhabt wird in Abhängigkeit von den Entscheidungsträgern. Neben anderen Vorsichtsmaßnahmen, sind bei uns an der Uni für das kommende Wintersemester strikte Begrenzungen der Personenanzahl in einem Raum vorgesehen. Da wurde jeder Raum einzeln bewertet.
 
Mit 1707 Neuinfektionen sind wir heute wieder fast bei Ende April angekommen.

Ihr Glücklichen. Österreich ist mit 347 Neuinfektionen schon wieder bei Anfang April ;). Wien hat mit 187 sogar so viele Neuinfizierungen wie noch nie zuvor. Bin gespannt, ob und wann die Politik auf diese Zahlen reagiert und wie lange man noch von "pöhsen Urlaubsrückkehrern" und "regionalen Clustern" sprechen will, während Wien eindeutig mitten in der zweiten Welle ist.
 
Mein Gesundheitsamt ist in der Kontaktverfolgung sehr großzügig. Am Dienstagnachmittag erhielt eine Erzieherin einer Kita in meiner Stadt ihren positiven Bescheid. Sie hatte die Gratistestung in Anspruch genommen, die in NRW für Beschäftigte im erzieherischen, schulischen Bereich alle zwei Wochen möglich ist. Das Gesundheitsamt hat dann am Dienstag für die 54 Kita-Kinder eine Quarantäne angeordnet. Obwohl die Testergebnisse für die Kinder der Kita noch nicht vorliegen, müssen die Geschwisterkinder die Schulen der Stadt besuchen.
 
Interessant, wie unterschiedlich das gehandhabt wird in Abhängigkeit von den Entscheidungsträgern. Neben anderen Vorsichtsmaßnahmen, sind bei uns an der Uni für das kommende Wintersemester strikte Begrenzungen der Personenanzahl in einem Raum vorgesehen. Da wurde jeder Raum einzeln bewertet.

Der Witz ist ja: Ich darf noch nicht wieder an die Hochschule im WiSe :konfus:
 
Der Witz ist ja: Ich darf noch nicht wieder an die Hochschule im WiSe :konfus:

Ich glaube, dass ist abhängig davon, was studiert wird. Studiengänge mit praktischem Anteil haben ja bereits seit längerem wieder Präsenzunterricht (Laborarbeit etc.), aber darüber hinaus wird wohl noch alles so weit wie möglich digital abgewickelt. Jedenfalls an meiner Alma Mater. Der Präsident hat schon angekündigt das es bis ins SoSe 21 erhebliche Einschränkungen in der Präsenzlehre geben wird.
 
Der Witz ist ja: Ich darf noch nicht wieder an die Hochschule im WiSe :konfus:

Bei uns ist es ähnlich wie von @Ben geschildert. Internationale Studiengänge erhalten weiterhin ein reines Online-Angebot, wie im SoSe. Vorlesungen/Seminare sind individuell geregelt. Wenn ein Online-Angebot möglich ist ohne Qualitätsverlust, gibt es das. Viele Vorlesungen finden also weiterhin vollständig online statt. Eine Ausnahme bilden die Grundlagenvorlesungen bspw. in der Physik für Erstsemester. Hier werden die Vorlesungen zweitgeteilt, sodass immer nur eine Hälfte der Studenten anwesend ist. Im Hörsaal darf dann nur jeder dritte Platz besetzt werden. Nach der aktuellen Einschreibestatistik sollte man damit gut hinkommen. Aus Sicht der Studenten gibt es demnach wechselweise Vorlesung und Selbststudium. Praktika finden als Präsenz statt. Für das Physik-Praktikum der Erst- und Zweitsemester (fand im SoSe noch online statt) kann ich sagen, dass jeder Studierende seinen eigenen Arbeitsplatz bekommt (normalerweise 2-3er Gruppen) und auch einen eigenen Laptop. Vor und nach dem Praktikum wird alles desinfiziert. Zwischen den Arbeitsplätzen sind gut 2-2,5 m Platz und die Masken dürfen nur am Arbeitsplatz abgenommen werden.

Ich denke, das ist ein guter Kompromiss zwischen Infektionsschutz und einem guten Lehrangebot. Gerade die Erstsemester wollen wir schon auch in der Präsenz haben. Es ist sicherlich förderlich, wenn man nach 2 oder 3 Semestern Studium immer noch kein Uni-Gebäude von innen gesehen hat.
 
Ich bewundere euch alle und fühle mit euch, die ihr im Kontakt mit den Kindern eure Gesundheit riskieren müsst! :eek: :thup: Ich drücke euch die Daumen, dass es euch nicht "erwischt" und falls doch, dass es wenigstens glimpflich abgeht.

Hier in Hessen machen übrigens sogar Kindergärten mit Offenem Konzept auf, also kompletter Durchmischung aller Kinder und Angestellten. Mit dem Resultat, dass die erste KiTa jetzt schon wieder für 2 Wochen komplett dichtmachen muss...

Es wundert mich (leider) nicht, dass das mit den Tests holprig läuft. Ich sehe das schon kommen, dass ihr für euer "Testrecht" stundenlang herumtelefonieren und/oder von Pontius zu Pilatus laufen dürft, um eine Praxis oder sonstige Stelle zu finden, die bereit ist und Kapazitäten hat, den Test zu machen.

Man möchte nicht glauben, dass die Deutschen berüchtigt für ihre gute Organisation sind, wenn man sich das (und so manches andere rund um diese Pandemie) anschaut. :rolleyes:

Und wenn man dann in Interviews liest, dass Schauspieler während Dreharbeiten teilweise alle 2 Tage getestet werden, kann man sich erst recht nur noch an den Kopf greifen. Es ist ja schön, dass wieder Filme gedreht werden, die Branche will auch (über)leben, aber da stellt sich schon die Frage, ob das eine sinnvolle Verwendung der Testkapazitäten ist, gerade in der momentanen Situation...


Wenn dann der Impfstoff da ist, gibt es bestimmt auch ein heilloses Chaos. Weil man sicher nicht in der Lage sein wird (oder es vielleicht als "unfreiheitlich" ablehnen wird), für die zuerst berechtigten Berufs- und/oder Altersgruppen Reihenimpfungen am Arbeitsplatz oder an irgendwelchen zentralen Anlaufstellen anzubieten. Sondern jeder wird selbst einen Termin bei seinem Arzt organisieren müssen, der muss sehen, dass er den Impfstoff beibekommt und dann auch noch die Berechtigung prüfen...

Wenn man denn überhaupt die Koordinierung nach besonders gefährdeten und daher zuerst berechtigten Gruppen hinkriegt bzw. haben will und nicht einfach nach dem Motto verfährt, zuerst kriegt die Impfung, wer am schnellsten ist / Glück hat / am meisten bezahlt.


Sagt man in Österreich zu Klinik nicht Klinikum ?

Aber nicht "Kilinikum". Außerdem ist "Essen" was ganz anderes als "Hessen". ;)


Diverses Aktuelles:

Es ist mir unbegreiflich, dass sowas hier erlaubt ist / genehmigt wird. Selbst wenn die Zuschauer alle einverstanden sind / die Ansteckungsgefahr in Kauf nehmen, ist das epidemiologische Risiko einfach zu hoch:

https://www.wunschliste.de/tvnews/m...-your-voice-produktionsfirma-bezieht-stellung


Ein anderer Schocker aus den Nachrichten der letzten Tage: Ein Artikel über Schweden, das die Corona-Maßnahmenkritiker ja gerne als leuchtendes Beispiel im freiheitlichen Umgang mit der Pandemie anführen.

https://www.tagesspiegel.de/politik...demie-wie-schweden-schule-macht/26108354.html

Da steht drin, dass in den Alten- und Pflegeheimen seit dem 1. April ein Besuchsverbot gilt!

Das ist also das, wofür diese Leute plädieren: Die Menschen, die in der Regel noch die Entbehrungen von Krieg und Nachkriegszeit erlebt haben und die mit ihrer Hände und Köpfe Arbeit den Grundstein für den luxuriösen Wohlstand gelegt haben, in dem wir uns heute so gemütlich eingerichtet haben, dürfen in ihrer kurzen noch verbleibenden Lebenszeit nun seit schon fast 5 Monaten ihre Lieben nicht sehen! Und warum? Weil jüngere Leute sich in dem von ihnen als Geburtsrecht verstandenen luxuriösen Wohlstand nicht einmal ein bisschen einschränken wollen, nicht mal für ein Jahr auf den Flug nach Malle verzichten können und es ihnen nicht ausreicht, statt riesiger Partys mit 100ten Leuten für eine Zeitlang nur einen festen Kreis guter Freunde zu treffen.

Soll mir keiner mehr mit dem Argument kommen, dass die Pandemie auf dem Rücken der jungen Generation ausgetragen würde. Die sind selbst Age-isten allererster Güte! :mad:


Bei uns in Hessen bewegen wir uns jetzt übrigens im Bereich um die 200 Neuinfektionen pro Tag und haben damit schon fast wieder das Niveau der Lockdown-Phase erreicht. Auch die Kurve ist mittlerweile nur noch unwesentlich weniger steil als im März. :(

Offenbach hat heute die Marke 50 / Woche / 100.000 Einwohner gerissen, die laschen Maßnahmen haben also nichts gebracht und möglicherweise hat man schon die Kontrolle verloren. Immerhin taugen die neuen Maßnahmen mal was: Sperrstunde ab 24 Uhr, Open Air-Veranstaltungen nur noch mit 100, in Räumen nur noch mit 50 Personen und generell nur noch 5 Personen / 2 Haushalte in der Öffentlichkeit. Was aber natürlich bedeutet, dass gerade jetzt am Wochenende, die Leute aus der Stadt raus und in die Nachbarkreise fahren werden, um zu "feiern" (dieses Wort ist für mich mittlerweile komplett verbrannt), also unter anderem zu uns. :rolleyes:

Weitere Städte / Kreise sind ebenfalls dabei oder auf dem besten Weg, Grenzen zu reißen. Ich hoffe, dass man da gleich mit wirksameren Maßnahmen anfängt.

Und um den Irrsinn komplett zu machen: Letztes Wochenende fand in der Region eine zweitägige Hochzeitsfeier mit 100 Gästen an einem und 200 an dem anderen Tag statt (offiziell erlaubt sind 250 Leute bei privaten Feiern ohne Hygienekonzept / Genehmigungspflicht, was ich sowieso schon wahnwitzig finde). Mindestens eine anwesende Person war infiziert. Jetzt darf das betroffene Gesundheitsamt 300 Leuten und ihren Kontakten nachjagen, wahrscheinlich kreisübergreifend, wenn nicht sogar überregional. Bis das passiert ist, ist das "restliche" Infektionsgeschehen komplett aus dem Ruder gelaufen...


Immerhin eine Hoffnung, die ich habe: Wenn es jetzt vermehrt passiert, dass schärfere Maßnahmen ergriffen werden müssen, bereits geplante Feiern und Veranstaltungen ausfallen müssen oder nicht mehr mit der ursprünglich vorgesehenen Personenzahl stattfinden können etc., dass sich dann der gesellschaftliche Wind in die Richtung dreht, dass diejenigen, die sich nicht an Maßnahmen halten bzw. die alles bis zum Anschlag ausreizen müssen, auch wenn es nicht vernünftig ist, sich rechtfertigen müssen - statt derjenigen, die Zurückhaltung und Schutz für sich durch Abstand und Masken einfordern.

Micah
 
Ich finde es bedenklich, den Kontakt zu Kindern als gesundheitliches Risiko darzustellen.
Ich möchte in so einer Gesellschaft nicht leben und bin "unseren" Lehrerinnen und Betreuerinnen sehr dankbar, dass sie es die Kinder nicht spüren lassen und ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Ich weiß schon auch, wie es gemeint ist @micah und Teile deine Bedenken. Trotzdem gehen mir solche Formulierungen gerade ziemlich nahe.

Meine Kinder tragen nun täglich 6 Stunden durchgehend Masken, auch dank der feierfreudigen Menschen im Kreisgebiet. Danke für nichts! >:(
 
Ich finde es bedenklich, den Kontakt zu Kindern als gesundheitliches Risiko darzustellen.

In einer Pandemie ist der Kontakt zu jedem Menschen potenziell mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden.

Von dem was wir bisher von SARS-CoV-2 wissen ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch nun mal in engen, geschlossenen Räumen mit vielen Menschen ohne ausreichende Belüftung und ohne Maske am wahrscheinlichsten. (Bars, Clubs, Kino, Schulen und Kitas im Winter, etc.)
 
https://www.tagesschau.de/inland/rki-studie-ansteckungen-101.html

Hier eine Studie des rki zum Thema Ansteckungsorte.

Der Kontakt zu den Mitmenschen ist auch ganz ohne Pandemie immer auch ein gesundheitliches Risiko. Diese Sichtweise ist jedoch nicht die meine, denn es nimmt mir jegliche Lebensfreude und Sicherheit.

"Es wurden nur Fälle ausgewertet mit Meldedatum bis einschließlich 29. KW 2020"

Edit:
Sicherlich gibt es allgemein Risiken des Lebens. Aber um es mal überspitzt zu sagen könnte ich dann auch Kondome weglassen, die Handgriffe im Bus ablecken oder während einer Pandemie keine Maske aufsetzen..
 
Wo genau infizieren sich die Menschen mit dem Coronavirus? Eine RKI-Studie zeigt: In Deutschland stecken sich die meisten im privaten Umfeld an. Kaum eine Rolle spielen demnach Schulen und Büros.
Ja wie den auch, die Schulen waren zu, ebenso wie Restaurants und Hotels, und viele Büros haben die letzten Monate sweit möglich Homeoffice gemacht.

Hier noch der direkte Link zur RKI Studie, da kann man sich besser einen Überblick über die Verbreitungsfälle beschaffen. Speziell die Tabelle auf Seite 4 und die Statistik auf Seite 5 sind sehr interessant.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/38_20.pdf?__blob=publicationFile
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dann der Impfstoff da ist, gibt es bestimmt auch ein heilloses Chaos. Weil man sicher nicht in der Lage sein wird (oder es vielleicht als "unfreiheitlich" ablehnen wird), für die zuerst berechtigten Berufs- und/oder Altersgruppen Reihenimpfungen am Arbeitsplatz oder an irgendwelchen zentralen Anlaufstellen anzubieten. Sondern jeder wird selbst einen Termin bei seinem Arzt organisieren müssen, der muss sehen, dass er den Impfstoff beibekommt und dann auch noch die Berechtigung prüfen...

Wenn man denn überhaupt die Koordinierung nach besonders gefährdeten und daher zuerst berechtigten Gruppen hinkriegt bzw. haben will und nicht einfach nach dem Motto verfährt, zuerst kriegt die Impfung, wer am schnellsten ist / Glück hat / am meisten bezahlt.

Es gibt wohl schon erste Konzepte, wer wann wie geimpft werden soll, wenn es soweit ist. Vermutlich zuerst das Personal in den Kliniken. Dann hängt es aber wohl auch vom Impfstoff ab. Nachdem er eher an Menschen "mittleren Alters" getestet wird, werden mutmaßlicherweise Ältere und Kinder erstmal warten müssen, bis auch hier die Wirksamkeit belegt ist...

Ansonsten Stimme ich dir in vielen Dingen zu: Mich ärgert es auch, wenn ich in meinem Bekanntenkreis höre: "Also auf Urlaub im Ausland kann ICH ja nicht verzichten!!"

Und zum Thema Schweden: Von unseren Schwedischen (Ex-)Nachbarn (und Freunden) weiß ich, dass Grad am Anfang einfach nicht getestet wurde. Selbst bei Leuten in Kliniken und Altenheimen mit deutlichen Symptomen... Gleichzeitig fanden sie es zumindest lange auch den besseren weg (klar, hier mussten die Kids zu Hause bleiben, dort wäre die Kinderbetreuung kein Problem gewesen).

Ich finde es bedenklich, den Kontakt zu Kindern als gesundheitliches Risiko darzustellen.
Ich möchte in so einer Gesellschaft nicht leben und bin "unseren" Lehrerinnen und Betreuerinnen sehr dankbar, dass sie es die Kinder nicht spüren lassen und ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Meine Kinder tragen nun täglich 6 Stunden durchgehend Masken, auch dank der feierfreudigen Menschen im Kreisgebiet. Danke für nichts! >:(

Und gleichzeitig sind wir Lehrer da in einer gewissen "Zwickmühle"... Die Hygienekonzepte sind auf dem Papier sicherlich ganz OK - nur kaum überprüfbar (entweder ich Stelle mich neben alle Kinder und kontrolliere das ordentliche Händewaschen ODER ich komme meiner Aufsichtspflicht im Klassenzimmer nach) oder schlicht auch kaum umsetzbar (lüften oder Zimmer fluten? - davon abgesehen, dass einige schon im Juli gefroren haben bei ständig geöffnetem Fenster / in meiner Klasse musste ich oft den Mindestabstand aufgeben, um den Kindern helfen zu können). So wie es aussieht, werden wir auf nach den Ferien selbst keinerlei Pause haben (versetzte Pausen und Aufsicht, dass sich Klassen nicht mischen.

Es ist eine absurde Situation - weit ab von Normalität und ich hab oft mit den Tränen kämpfen müssen, wenn mein Sohn mir wieder erzählt, was alles "Verboten" Ist - oder wenn die ersten zwei Deutschen Wörter "Abstand" und "Maske" sind...
 
Ich habe mich in dieser Woche über folgendes geärgert: In NRW ist mittlerweile die zweite Schulbesuche beendet und bis jetzt hat das Tragen der Maske auch während des Unterrichts gut funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler an meiner Schule (eine Stadt abseits der Großstädte) nehmen dies bisher stoisch hin.

Lehrerinnen und Lehrer sind offiziell von der Maskenpflicht im Unterricht befreit, wenn sie den Abstand von 1,5 Metern zu ihren Schülern einhalten können. Aber was das Schulministerium gestattet, ist eine Sache, es geht auch um die Vorbildfunktion des Lehrers. Ich kann nicht von einem Schüler verlangen, wozu ich nicht selbst bereit bin. Auf der ersten Lehrerkonferenz wurde diese Vorbildfunktion des Lehrers von einer Kollegin thematisiert, die selbst zu den Hochrisikogruppen zählt, ebenso ihr Ehemann, mit der Bitte, dass alle Kolleginnen und Kollegen ständig die Maske im Unterricht tragen.

Mitte dieser Woche wurde jene Kollegin von ihren Schülern angesprochen, dass zwei Kolleginnen ihre Maske im Unterricht ablegen. Interessanterweise Kolleginnen, die aufgrund ihres Alters nach den Osterferien sechs Wochen vom Präsensunterricht befreit waren. Wir verstehen dieses Verhalten nicht.
 
Das ist bei uns an der Förderschule leider auch so. Wenige Kollegen argumentieren, dass das Absetzen der Maske aus pädagogischen Gründen erfolgt...
Ich bin aber stolz, dass die Förderschüler sich an die Regeln halten und die Vorbildfunktion übernehmen!!
 
Ich sehe die Vorbildfunktion sehe ich ein. Aber es gibt klar Situationen, wo man sie als Lehrer abnehmen muss für den Kern Fortschritt. Ich hatte letztes Jahr eine Deutschlernklasse. Mit Maske fehlten den Schülern ganz deutlich zwei wichtige Aspekte: 1. Mimik und 2. die klare und deutliche Ausprache. Mit Maske war die Kommunikation wirklich ein Kampf...
 
In der frühkindlichen Bildung ist dauerhaftes Tragen einer MNB sehr kontraproduktiv. Spracherwerb, sozial-emotionale Entwicklung oder vor allem Bindungs- und Beziehungsarbeit brauchen ganz klar eine deutliche Mimik.
In bestimmten körpernahen Situationen wird es allerdings von der DGVU empfohlen. Ich halte mich daran, bin aber so ziemlich der einzige Kollege..

Allerdings würde ich ja den Familienministern vorschlagen, einfach solche transparenten Filtermasken für pädagogisches Personal anzuschaffen. :braue
 
In NRW gilt die Maskenpflicht im Unterricht nur ab der 5. Klasse. In der Primarstufe, Kindergärten und Kitas wird keine Maske getragen, insofern entfällt hier die Vorbildfunktion.

Ich unterrichte in der Sekundarstufe I. Die beiden Kolleginnen haben ihre Maske in einer 10er Klasse abgelegt, die eine im Mathematikunterricht, die andere in Gesellschaftskunde, also in Situationen, in denen es für die Wissensvermittlung nicht nötigt war.

Ich gehe davon aus, dass die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen ihre Maske zeitweise ablegen werden, wenn es in den sprachlichen Fächern um die Aussprache geht, ebenso in DaZ-Kursen, die bei uns mittlerweile sehr klein geworden sind.

Die teilweise nicht sichtbare Mimik ist ein Handicap. Viele Informationen werden im Unterricht nonverbal transportiert. Ich hoffe dennoch, dass NRW die Maskenpflicht im Unterricht bis zur Impfung verlängert. Ansonsten wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass Familienmitglieder unserer Schülerinnen und Schüler bedingt durch ihren Schulbesuch sterben, ebenso Lehrer in NRW und darüber hinaus.
 
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