Episode I Episode I - Fluch oder Segen für die Saga?

Dass der Antrag erfolgreich war, liegt daran dass es so im Script stand. Palpatine sagt nur, dass es Unterstützung finden wird, wieso, weshalb, warum ist völlig unklar. Das ist ja der Kritikpunkt. Sich selbst etwas ausdenken kann man ja immer, daher stammt ja auch eigentlich die ganze Fanfiction über die krassen Intrigen des Darth Sidious, die man so gar nicht sieht. Was zählt ist, was man sieht und da sieht man eben nicht viel.
Palpatine sagt Amidala doch, dass Valorum schwach ist und ihm grad irgendwas vorgeworfen wird und dass die einzige Alternative zum Misstrauensantrag ein anderes noch langsameres Verfahren wäre. Dass diese Situation nicht nur für Naboo negativ ist, sondern für jedes System das ein Anliegen hat, das muss man meines Erachtens nicht extra erklären. Und mehr muss man auch nicht wissen, finde ich. Was genau die Vorwürfe gegen Valorum sind oder warum eine Mehrzahl der Senatoren ihn abwählt, ist für den Film doch nebensächlich. Um den Film zu verstehen braucht man nur die Information, dass die Invasion zum Misstrauensantrag führt und dieser dazu, dass Valorum durch Palpatine ersetzt wird. Wenn es in ANH heißt, dass der Imperator den Senat aufgelöst hat, muss man ja auch nicht wissen, wie er das angestellt hat. Wichtig ist nur die Information, dass es den Senat nicht mehr gibt. Statt in TPM noch mehr über Politik zu reden, hätte man das vielleicht sogar eher kürzen und diesen Machtwechsel mehr im Hintergrund darstellen sollen.

Aber stimmt, dasselbe Problem dass Palpatine eigentlich gegen seine eigenen Interessen arbeitet hat Episode II eigentlich auch. Amidala war dort ja die Sprecherin gegen eine Armee und dann versucht Palpatine sie umbringen zu lassen?
Gingen die Attentate auf Amidala nicht auf Nute Gunray zurück? Der wollte sie ja unbedingt tot sehen.

Wenn also letztlich alles so gekommen ist, wie Palpetine es geplant hat, dann fragt man sich doch, warum er gegen seine eigenen Interessen gearbeitet hat. Er hat ja vieles daran gesetzt, die Jedis aufzuhalten, er hat sich sehr darüber geärgert, dass Amidala vom Planeten entkommen konnte - und letztlich war ja auch die Rückeroberung von Naboo nicht in seinem Sinn. Wäre alles so gelaufen, wie er es wollte, dann hätte Amidala ja gar keinen Misstrauensantrag im Senat stellen können.
Dass wir den ursprünglichen Plan nicht kennen, heißt ja nicht, dass dieser nicht zum Ziel geführt hätte. Palpatine hätte den Antrag in diesem Fall vielleicht selber gestellt. Oder vielleicht sollte Naboo ursprünglich nur dazu dienen, Unruhe zu schüren und Valorums Unfähigkeit aufzuzeigen. Das Misstrauensvotum war dann vielleicht für später geplant, nach weiteren, ähnlichen Ereignissen.
Ich denke aber auch, dass man hier etwas mehr Informationen hätte geben müssen. Es hätte ja schon gereicht, wenn Sidious gegenüber Maul mal gesagt hätte, was er durch die Unterzeichnung des Vertrages zu erreichen hofft.
 
Palpatine sagt umgekehrt ebenso, dass der ganze Senat selbstsüchtig, gierig, kurzum korrupt ist und daher wenig Chancen bestehen. Am Ende ist aber genau dieser Senat voll auf Naboos Linie und findet den Kanzler, der ihnen das ja eigentlich erst ermöglicht, ganz doof. Das passt nicht zusammen. Und dieser Handlungsstrang ist eine ganz andere Dimension als die kurze Information darüber, was mit dem Senat in ANH passiert. Das ist kein Handlungsort, das spielt keine Rolle für den Plot, man könnte den Dialog einfach streichen und die Handlung wäre komplett unberührt. Man streiche dagegen die Handlung um Coruscant und den Senat in Episode I und der Film hätte ein Problem. Ein Film muss nicht alles erklären aber wenn etwas handlungsrelevant ist und der Aufstieg Palpatines, die "dunkle Bedrohung" wie der Filmtitel ja auch heisst ist eben ziemlich relevant und dafür macht man in meinen Augen zu wenig, zu widersprüchlich.

Was die Attentate angeht:
Also beauftragt hat sie soweit ich weiß Dooku, vielleicht weil Gunray es wollte aber in dem Fall stellt sich dann eben die Frage, inwieweit Palp die Kontrolle hat. Dooku ist sein Schüler und Gunray sein Verbündeter, wenn Palpatine sie nicht tot sehen will, dann hieße das beide würden ihm ziemlich wichtige Informationen vorenthalten und auf eigene Faust gegen seine Interessen handeln. In beiden Fällen sieht Palpatine nicht gut aus.
 
Dass wir den ursprünglichen Plan nicht kennen, heißt ja nicht, dass dieser nicht zum Ziel geführt hätte. Palpatine hätte den Antrag in diesem Fall vielleicht selber gestellt. Oder vielleicht sollte Naboo ursprünglich nur dazu dienen, Unruhe zu schüren und Valorums Unfähigkeit aufzuzeigen. Das Misstrauensvotum war dann vielleicht für später geplant, nach weiteren, ähnlichen Ereignissen.
Ich denke aber auch, dass man hier etwas mehr Informationen hätte geben müssen. Es hätte ja schon gereicht, wenn Sidious gegenüber Maul mal gesagt hätte, was er durch die Unterzeichnung des Vertrages zu erreichen hofft.
Ja, so hätte er es natürlich auch machen können, stimmt. Aber allein unsere Diskussion hier zeigt doch, dass man in einen eigentlich sehr einfachen und oberflächlichen Film (was die vordergründige Handlung anbelangt) im Hintergrund einen viel zu komplexen und nur sehr schwer nachvollziehbaren Kontent eingebaut hat. Das steigert für mich nur die Verwunderung über diesen Film. Während nämlich Watto, Jar Jar Binks und der kleine Anikan über das Bild huschen und uns als Zuschauer ziemlich auf die Nerven gehen, werden die wirklich spannenden Aspekte der Geschichte nur so wenig beleuchtet, dass man diese letztlich kaum versteht und so den Verdacht erwecken, die Handlung sei übermäßig konstruiert und wenig durchdacht.
 
Palpatine sagt umgekehrt ebenso, dass der ganze Senat selbstsüchtig, gierig, kurzum korrupt ist und daher wenig Chancen bestehen. Am Ende ist aber genau dieser Senat voll auf Naboos Linie und findet den Kanzler, der ihnen das ja eigentlich erst ermöglicht, ganz doof. Das passt nicht zusammen.
Ich denke, ausschlaggebend ist hier, dass der Kanzler nicht in der Lage ist, einen Planeten der Republik vor der Handelsföderation zu schützen. Und auch korrupte Senatoren wollen nicht Gefahr laufen, ihre Planeten zu verlieren. Zudem bedeutet die Unfähigkeit, sich gegen irgendeine Handelsorganisation durchzusetzen sowohl Macht- als auch Prestigeverlust für die Republik und damit auch für ihre Senatoren.

Und dieser Handlungsstrang ist eine ganz andere Dimension als die kurze Information darüber, was mit dem Senat in ANH passiert. Das ist kein Handlungsort, das spielt keine Rolle für den Plot, man könnte den Dialog einfach streichen und die Handlung wäre komplett unberührt. Man streiche dagegen die Handlung um Coruscant und den Senat in Episode I und der Film hätte ein Problem. Ein Film muss nicht alles erklären aber wenn etwas handlungsrelevant ist und der Aufstieg Palpatines, die "dunkle Bedrohung" wie der Filmtitel ja auch heisst ist eben ziemlich relevant und dafür macht man in meinen Augen zu wenig, zu widersprüchlich.
Das Misstrauensvotum und Palpatines Ernennung zum Kanzler sind meines Erachtens ähnlich nebensächlich wie die Auflösung des Senats in ANH, weil in beiden Fällen auch ohne dieses Ereignis alles genauso hätte verlaufen können. Hätte man in TPM nur erfahren, dass der Senat zu lange braucht oder blockiert wird oder sonstwas und Amidala darum die Sache selbst in die Hand nimmt, wäre der Rest der Geschichte genauso verlaufen. Sie wären zurück nach Naboo, hätten die Handelsföderation allein besiegt und mit den Gunganern Frieden geschlossen. Dass Amidala vorm Senat spricht und den Antrag stellt, dient meines Erachtens nur dazu Palpatine als einen der Guten vorzustellen um es umso schockierender zu machen, dass er sich in ROTS als der Böse entpuppt. Aber es beeinflusst die eigentlich Geschichte von TPM nicht, also die von Naboo und Anakin. Und was die namensgebende dunkle Bedrohung in TPM ist, erfahren wir ja auch ohne die Politik-Szenen: Sidious.
In AOTC hätte man ihn dann einfach als Kanzler der Republik vorstellen können. Wie er Kanzler geworden ist, ist da für die Geschichte ebenfalls nicht so wichtig. Es ist zwar schön gemacht, dass in jedem Film etwas passiert das Palpatine mächtiger macht, aber wenn es das in TPM nie gegeben hätte, würde es, denke ich, keiner vermissen. Es wäre dann ja immernoch so, dass die Invasion der Beginn der Separatisten-Bewegung war, die Palpatine schließlich die Umgestaltung der Republik zum Imperium ermöglichte. Natürlich hätten die Fans dann wissen wollen, wie er Kanzler geworden ist. Aber wir wollen ja alles wissen. Das heißt ja nicht, dass man auch alles in den Film packen muss.

Also beauftragt hat sie soweit ich weiß Dooku, vielleicht weil Gunray es wollte aber in dem Fall stellt sich dann eben die Frage, inwieweit Palp die Kontrolle hat. Dooku ist sein Schüler und Gunray sein Verbündeter, wenn Palpatine sie nicht tot sehen will, dann hieße das beide würden ihm ziemlich wichtige Informationen vorenthalten und auf eigene Faust gegen seine Interessen handeln. In beiden Fällen sieht Palpatine nicht gut aus.
Kann es Palpatine nicht egal sein, ob Padmé stirbt? Wenn ich mich recht entsinne, nützt sie ihm ja nichts. Dass sie gegen die Armee ist, die Palpatine für seinen Krieg braucht, spricht ja dafür, dass er ihren Tod eher begrüßt hätte.

Aber allein unsere Diskussion hier zeigt doch, dass man in einen eigentlich sehr einfachen und oberflächlichen Film (was die vordergründige Handlung anbelangt) im Hintergrund einen viel zu komplexen und nur sehr schwer nachvollziehbaren Kontent eingebaut hat.
Wirklich komplex finde ich das nicht. Es fehlt halt die Information, warum es nicht gleich Teil von Palpatines Plan war, Padmé nach Coruscant zu bringen, damit sie den Misstrauensantrag stellt. (Und eventuell auch die Information, warum genau der Antrag durchgekommen ist. Aber wie oben schon gesagt, sehe ich in diesem Punkt bislang kein Problem.) Das ist zwar ein Mangel und es ist schade, dass es den gibt, aber ich finde ihn nicht so gravierend, dass ich sagen würde, dass man dadurch den Film schwerer versteht.
Ansonsten sind Palpatines Handlungen für mich nämlich nachvollziehbar. Er will einen gefährlichen Gegner für einen zukünftigen Krieg aufbauen und versucht darum, als Sidious, die Invasion Naboos erfolgreich ausgehen zu lassen um die Handelsföderation zu stärken und die Republik zu schwächen. Also sollen die Jedi sterben und Amidala den Vertrag unterschreiben. Gleichzeitig will er als Palpatine die Krise nutzen um politisch aufzusteigen. Amidala entkommt, aber er verwandelt diesen Rückschlag in einen Fortschritt, indem er sie den Antrag stellen lässt. Das einzige Problem ist, wie gesagt, dass man den ursprünglichen Plan nicht kennt und es darum so wirkt, als hätte er am besten gleich Amidalas Ankunft auf Coruscant eingeplant und selbst arrangiert.

Während nämlich Watto, Jar Jar Binks und der kleine Anikan über das Bild huschen und uns als Zuschauer ziemlich auf die Nerven gehen, werden die wirklich spannenden Aspekte der Geschichte nur so wenig beleuchtet, dass man diese letztlich kaum versteht und so den Verdacht erwecken, die Handlung sei übermäßig konstruiert und wenig durchdacht.
Mich persönlich haben Watto und Anakin nicht genervt. ^^ Und ich finde auch nicht, dass in TPM (ist ja auch eigentlich ein Kinderfilm) die Intrigen oder politischen Prozesse im Hintergrund der spannendste Teil sind. ;) Ich habe eher oft die Kritik gehört, dass es in TPM zu viel Politik gibt.
 
Einer der Punkte im Film ist aber, dass die Galaxis ja gar nicht weiß, ob das mit der Handelsföderation überhaupt wahr ist. Daher ja auch die Untersuchungskomission, die ja so scheinbar Gesetz ist, womit der Film einem im Grunde sagt, dass es egal ist wer Kanzler ist, da bevor man irgendwas tun könnte, das Gesetz ändern müsste. An anbetracht dessen, dass die ganze Naboo-Geschichte ja eigentlich ein Signal sein sollte alà "Seht was passiert, wenn ihr gegen die Handelsföderation vorgeht", hätte der Film hier ganz anders ablaufen sollen, auch um Valorum als tatsächlich problematisch darzustellen. So erinnern ihn die Bürokraten (das Wort sagt es ja schon), an die Regularien und dementsprechend dem korrekten Vorgehen.

Ich würde ja schon gern wissen, wieso diese Handlung nebensächlich sein sollte. Man flieht von Naboo und will nach Coruscant, um dort Unterstützung zu finden, um Naboo zu befreien. Das ist ein ganzer Handlungsstrang im Film. Wie kann das gleichwertig sein zu zwei Sätzen in einem anderen Film? Es gäbe gar keinen Grund Naboo zu verlassen, wenn wir Coruscant rausnehmen, denn dann hätte der ganze Film auf Naboo spielen müssen. So wird man (und Amidala) die ganze Zeit an der Nase rumgeführt, dass es Auflösung auf Coruscant gäbe, dass die dann ausbleibt ist wiederum ein Kritikpunkt an Episode I, dass hier einen wichtigen Handlungsstrang völlig sinnloserweise ins Nichts führt.

Es ist ähnlich wie in Episode II. Es ist völlig widersinnig ausgerechnet die Person umbringen zu wollen, die der wichtigste Gegner ist, weil das logisch betrachtet natürlich eine Märtyrerin und Sympathien schafft. Nicht nur, dass solche Überlegungen wegfallen, auch nichts in der Hinsicht passiert, dieser ganze Teil der Handlung wird einfach unter den Teppich gekehrt und vergessen.

Der Kritikpunkt von "zuviel Politik", hat eher was damit zutun, dass man die Kritik verkürzt. Genau wie wenn man mangelnden Realismus ankreidet überhaupt nicht meint, dass es sich nicht an die Naturgesetze unseres Universums hält. Es ist ja nicht wirklich viel Politik, wenn man sich die Screentime anschaut, denn sie findet ja nur auf Coruscant statt. Es ist genau wie mit Jar Jar Binks, der an und für sich gar kein so großes Problem wäre, denn humorvolle Sidekicks gab es ja immer aber in seiner Ausformung ein Problem darstellt. Und genau dass ist auch bei der Politik der Fall. Sie findet auf Benjamin Blümchen Niveau statt. Sie ist langweilig, realitätsfern und platt.
 
Es gäbe gar keinen Grund Naboo zu verlassen, wenn wir Coruscant rausnehmen, denn dann hätte der ganze Film auf Naboo spielen müssen. So wird man (und Amidala) die ganze Zeit an der Nase rumgeführt, dass es Auflösung auf Coruscant gäbe, dass die dann ausbleibt ist wiederum ein Kritikpunkt an Episode I, dass hier einen wichtigen Handlungsstrang völlig sinnloserweise ins Nichts führt.

Der Punkt ist doch genau, zu zeigen, dass der rechtliche Instanzenweg ihr nicht weiterhelfen wird. Aber in diesem politischen Schmierentheater kommt Amidala ohnehin nur die Rolle einer Komparsin zu; sie ist jene verzweifelte Stimme, die sich erhebt, um den Misstrauensantrag ins Rollen zu bringen, der Palpatines Weg ins Kanzleramt schlagartig beschleunigt (da er ja ihre Flucht von Naboo nicht geplant hat). Er hat hier auf eine unerwartete Situation brillant reagiert.

Es ist ähnlich wie in Episode II. Es ist völlig widersinnig ausgerechnet die Person umbringen zu wollen, die der wichtigste Gegner ist, weil das logisch betrachtet natürlich eine Märtyrerin und Sympathien schafft.

Warum soll das so unlogisch sein? Dass ein Krieg kommt, ist von den Sith beschlossene Sache. Als Eskalationspunkt, der die republikanischen Hardliner auf die Barrikaden bringen soll, bietet sich da der Mord an einer friedliebenden, beliebten Senatorin doch geradezu an.
 
Der Punkt ist doch genau, zu zeigen, dass der rechtliche Instanzenweg ihr nicht weiterhelfen wird. Aber in diesem politischen Schmierentheater kommt Amidala ohnehin nur die Rolle einer Komparsin zu; sie ist jene verzweifelte Stimme, die sich erhebt, um den Misstrauensantrag ins Rollen zu bringen, der Palpatines Weg ins Kanzleramt schlagartig beschleunigt (da er ja ihre Flucht von Naboo nicht geplant hat). Er hat hier auf eine unerwartete Situation brillant reagiert.



Warum soll das so unlogisch sein? Dass ein Krieg kommt, ist von den Sith beschlossene Sache. Als Eskalationspunkt, der die republikanischen Hardliner auf die Barrikaden bringen soll, bietet sich da der Mord an einer friedliebenden, beliebten Senatorin doch geradezu an.

Es wurde quasi Terror verbreitet.Ganz im Sinne Palpatines'.
 
Aber allein unsere Diskussion hier zeigt doch, dass man in einen eigentlich sehr einfachen und oberflächlichen Film (was die vordergründige Handlung anbelangt) im Hintergrund einen viel zu komplexen und nur sehr schwer nachvollziehbaren Kontent eingebaut hat.

Jetzt ohne den ganzen möglichen Kritikpunkten ihre Berechtigung aberkennen zu wollen: Für mich zeigt die Diskussion hier, dass dieser "sehr einfache und oberflächliche Film" irgendwie manchmal genau das irgendwie nicht sein darf. Ja, man kann jetzt sagen, dass sich der Film da sein eigenes Ei gelegt hat, indem er zwar einerseits recht einfach sein sollte (für mich hatte bisher noch nie ein SW-Film Anspruch auf Komplexität erhoben und das sollen sie IMO, außer vielleicht in den Anthology-Filmen, auch gar nicht leisten), dann aber mit Politik ein heißes Eisen angefasst hat. Interessanterweise hatte ich aber mit dem Politikstrang bisher trotzdem nie ein Problem, weil ich auch immer akzeptiert habe, dass in einem Film, der jetzt gar nicht so sehr auf Komplexität aus ist, sondern eher einfache Wege sucht, auch die Politik stark vereinfacht wird. Und: Solange ich in der von GL ausgerufenen Zielgruppe war, fand ich den Politik-Strang gar nicht mal so einfach, sondern durchaus herausfordernd - wenn auch eben nicht überfordernd, bzw. gerade genug überfordernd, um mich für ein paar Jahre herauszufordern.

Und bei allen Verkürzungen, die in SW ja eben da sind, und die man gerne auch kritisch betrachten kann, war so manches in SW gezeigtes für mich in den ersten Jahren im PoWi-(und manchmal auch Geschichts-)Unterricht immer ein guter Bezugspunkt, um überhaupt erst einen Einstieg in bestimmte Thematiken zu erhalten. Es ist klar, dass ich, sobald ich dann in der Thematik eben drin war, auch erkannte, wie verkürzt das alles in SW dargestellt ist. Aber ich habe auch nie großartig etwas gegen Verkürzungen in SW gehabt: Auch die Verläufe der Romanzen (auch Han und Leia) sind doch recht stark vereinfacht und ich hatte nie ein Problem damit, das zu akzeptieren, auch wenn ich den Kritikpunkt, dass es eben auch als zu verkürzt empfunden werden kann, durchaus nachvollziehen kann. Für mich leidet vor allem Anakins Vader-Werdung an der SW-typischen Verkürzung, das war mir wirklich zu kurz.
 
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Der Punkt ist doch genau, zu zeigen, dass der rechtliche Instanzenweg ihr nicht weiterhelfen wird. Aber in diesem politischen Schmierentheater kommt Amidala ohnehin nur die Rolle einer Komparsin zu; sie ist jene verzweifelte Stimme, die sich erhebt, um den Misstrauensantrag ins Rollen zu bringen, der Palpatines Weg ins Kanzleramt schlagartig beschleunigt (da er ja ihre Flucht von Naboo nicht geplant hat). Er hat hier auf eine unerwartete Situation brillant reagiert.

Warum soll das so unlogisch sein? Dass ein Krieg kommt, ist von den Sith beschlossene Sache. Als Eskalationspunkt, der die republikanischen Hardliner auf die Barrikaden bringen soll, bietet sich da der Mord an einer friedliebenden, beliebten Senatorin doch geradezu an.

Dass Amidalas Versuch Hilfe von Coruscant zu bekommen scheitert ist was passiert, nicht der Punkt. Wenn ich mir so einen Handlungsstrang betrachte, dann stellt sich die Frage aus zwei Perspektiven, der filmischen und der handlungstechnischen. Filmisch ist das ganze wie gesagt problematisch, weil es nirgendwo hin führt, der Plot wird nicht vorangetrieben, das ganze ist endet einfach im Nichts. Amidala hätte genauso gut zu Hause bleiben können. Aus handlungstechnischer Sicht haben wir ebenso Sinnprobleme und es sind dieselben wie in Episode II.

Es gibt keine Parteien. Nicht nur im Sinne von SPD und CDU sondern ganz generell keine Meinungsgruppen, wir sehen nicht die Perspektive des Volkes, wir sehen nicht die Perspektive ihrer Vertreter, nichts. Es ist wie ein kleines Kind sich Politik vorstellt, kurz angerissen, grobschlächtig, undurchdacht und schnell vergessen. Natürlich ist es unlogisch, eine friedliebende Senatorin umzubringen, die sich gegen die Aufstellung der Armee stellt. Aus den Gründen, die ich schon genannt habe, dass man eine Märtyrerin des Friedens schafft. Man würde geradezu riskieren eine pazifistische Bewegung zu speisen und obendrein, noch viel wichtiger, wären ihre politischen Gegner im Fokus, die schließlich genauso denken könnten davon zu profitieren und direkt auf Coruscant einen besseren Zugang haben als Seperatisten. Diese Komplexität der Politik, in der es verschiedene Interessen gibt, Bewegungen, Parteien und Flügel, bleibt hier komplett auf der Strecke.
 
Amidala hätte genauso gut zu Hause bleiben können.
Dann wäre sie getötet worden. Wird im Film auch so gesagt. Des Weiteren wurden sämtliche Kommunikationskanäle gesperrt, und planmäßig sollten die Botschafter auch getötet werden. Das zeigt bereits, dass Palpatine andere Pläne hatte. Das zu zeigen oder zu erklären spielt allerdings für den aktuellen Plot nun wirklich keine Rolle ;) Der Zuschauer muss mit dem Agieren, was ihm vorgesetzt wird. Und mir als Zuschauer reicht es vollkommen aus, nachvollziehen zu können, dass Palpatine Amidala vorschiebt, um seinen politischen Plan unerwartet zu beschleunigen.
Und komplexe Politik in einem Film für 6jährige zu erwarten ist irgendwie deplatziert. Da muss man die Schuld am Gesamtkonzept der PT suchen, und nicht nur bei Episode 1.
 
Ich kann kaum die Schuld an einem Gesamtkonzept suchen, das es niemals gab, schließlich ist die PT genauso von Film zu Film entstanden. Und ich halte es nicht für deplaziert, gutgeschriebene (!) Politik in einem Film zu erwarten, der Politik nun mal einbringt. Man hätte ja auch darauf verzichten und die Story anders schrieben können, da Lucas das nicht hat ist es auch legitim zu kritisieren. Und bitte, es ist jetzt nicht so als hätten wir noch nie einen Widerstand auf einem Planeten gesehen, da gibt es ja auf unserer Erde genug Beispiele, da mussten in den letzten 200.000 Jahre niemand zum Senat auf Coruscant reisen und das war ja wie im Film zusehen sinnlos also hätte sie ja auch gleich zu den Gungans gehen können.
 
Du hast mit deiner Kritik bzgl. einer Unausgegorenheit der PT-Handlung zwar völlig Recht, nur denke ich, dass TPM da noch zum nachvollziehbareren Teil gehört (man denke da nur an den völlig konfusen Hintergrund um die Bestellung der Klon-Armee in AOTC)....vergiss nicht, dass die Reise nach Coruscant ja auch den Aufhänger für Tatooine hergibt.

Ansonsten gäbe es im Grunde wohl sehr viel, was man bei der PT alles anders hätte machen sollen. Aber nach bald 20 Jahren ist mir die Zeit für eine elendslange Diskussion diesbezüglich dann auch ein wenig zu schade und wird das Gesamtprodukt eh nicht mehr ändern. :zuck:
 
Weil man selber schuld ist, wenn man sich ungezeigte Sachen derart genau ausmalt, dass man am Schluss enttäuscht ist, ganz einfach...

Schon bissi älter ich weiß, würd dazu aber trotzdem gerne meine Meinung kund tun. Auch ich habe mir Anakin mindestens im Alter von Luke vorgestellt. Dafür gibts auch einen ganz plausiblen Grund, wäre es nicht ein erwähnenswertes Detail das ein 8jähriger Pilot quasi im Alleingang ein Sternenschiff zerstörte das größer als ein Standardsternenzerstörer war? Dieses Detail wäre so spektakulär das ObiWan das garantiert erzählt hätte. Hat er aber nicht also stellt man sich ganz automatisch einen mehr oder weniger erwachsenen Anakin vor. Das ist kein Hirnfurz sondern eine Vorstellung die aus plausibler Erfahrung resultiert.

Trotzdem bleibt der junge Anakin natürlich im akzeptablen Spielraum, denn das tatsächliche Alter wurde damals ja nie erwähnt. Dramaturgisch gesehen fand ich diese Entscheidung aber trotzdem sehr schlecht.
 
Dramaturgisch gesehen fand ich diese Entscheidung aber trotzdem sehr schlecht.

Ich bin da zwiegespalten. Einerseits ist es dramaturgisch gesehen schon gar nicht schlecht, dass wir den späteren Darth Vader dann wirklich noch in seiner "vollen" Unschuld sehen. Andererseits kommt dadurch aber der etwas ältere Anakin in Episode 2 irgendwie zu plötzlich und wird nicht mehr richtig eingeführt. Ich für meinen Teil hatte da immer das unbestimmte Gefühl, etwas verpasst zu haben - und dann doch wieder nicht, weil sich irgendwie noch jeder zu gut an die Ereignisse von Episode I erinnern konnte und sich Padmé etwas zu gut gehalten hatte...
 
Ich bin da zwiegespalten. Einerseits ist es dramaturgisch gesehen schon gar nicht schlecht, dass wir den späteren Darth Vader dann wirklich noch in seiner "vollen" Unschuld sehen. Andererseits kommt dadurch aber der etwas ältere Anakin in Episode 2 irgendwie zu plötzlich und wird nicht mehr richtig eingeführt.

Das Problem ist halt, dass "der kleine Ani" in TPM viel zu kurz kommt. Ich bin immer noch der Meinung, dass man die PT diesbezüglich ganz anders hätte aufziehen sollen. Ein starker Fokus auf Anakin und eine spätere Einführung von Padme dann erst in Episode II sowie eine Vertiefung in Episode III (statt sie in die Ecke der Nebendarsteller zu schieben) wäre das strategisch bessere Konzept gewesen.
 
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Einer der Punkte im Film ist aber, dass die Galaxis ja gar nicht weiß, ob das mit der Handelsföderation überhaupt wahr ist. Daher ja auch die Untersuchungskomission, die ja so scheinbar Gesetz ist, womit der Film einem im Grunde sagt, dass es egal ist wer Kanzler ist, da bevor man irgendwas tun könnte, das Gesetz ändern müsste. An anbetracht dessen, dass die ganze Naboo-Geschichte ja eigentlich ein Signal sein sollte alà "Seht was passiert, wenn ihr gegen die Handelsföderation vorgeht", hätte der Film hier ganz anders ablaufen sollen, auch um Valorum als tatsächlich problematisch darzustellen. So erinnern ihn die Bürokraten (das Wort sagt es ja schon), an die Regularien und dementsprechend dem korrekten Vorgehen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass gesagt wurde, dass die Untersuchungskommission gesetzlich vorgeschrieben wäre. Wenn mir nichts entgangen ist, kommt erst der Senator der Handelsföderation mit der Empfehlung ("We recommend..."), die Sache erstmal zu untersuchen. Der Senator von Malastare stimmt zu und meint, das müsse geschehen - er sagt aber nicht warum. Valorum lässt sich dann von Amedda bequatschen und fragt Amidala, ob sie einer Vertagung zustimmt. Wenn diese Untersuchung unumgänglich wäre, hätte der Senator der Handelsföderation das sicher gesagt um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Und Valorum hätte Amidala dann auch nicht fragen müssen, ob sie da mitmacht.
Aber selbst wenn dieser Weg durch das Gesetz vorgeschrieben wäre, so kann man dieses ja ändern. Somit kann Amidala mit dem Misstrauensantrag zwar nicht ihr aktuelles Problem lösen aber zumindest zu einer Verbesserung des Systems in der Zukunft beitragen. Und das wäre auch gut für ihr Volk, falls sich in Zukunft etwas ähnliches ereignet oder falls ihr eigener Versuch die Handelsföderation zu besiegen fehlschlagen sollte.

Ich würde ja schon gern wissen, wieso diese Handlung nebensächlich sein sollte. Man flieht von Naboo und will nach Coruscant, um dort Unterstützung zu finden, um Naboo zu befreien. Das ist ein ganzer Handlungsstrang im Film. Wie kann das gleichwertig sein zu zwei Sätzen in einem anderen Film? Es gäbe gar keinen Grund Naboo zu verlassen, wenn wir Coruscant rausnehmen, denn dann hätte der ganze Film auf Naboo spielen müssen. So wird man (und Amidala) die ganze Zeit an der Nase rumgeführt, dass es Auflösung auf Coruscant gäbe, dass die dann ausbleibt ist wiederum ein Kritikpunkt an Episode I, dass hier einen wichtigen Handlungsstrang völlig sinnloserweise ins Nichts führt.
TPM ist ja von vornherein als Teil einer Trilogie angelegt worden und innerhalb dieser Trilogie führt auch die Flucht nach Coruscant nicht ins Leere, sondern ist Teil von Palpatines Aufstieg, zeigt, dass die Republik kein besonders gutes/effektives System ist und durch diesen Ausflug wird auch Anakin entdeckt, der ja immerhin derjenige ist, um den es in der ganzen Trilogie geht.
Ich habe in meinem letzten Beitrag auch nicht behauptet, die ganze Flucht nach Coruscant wäre nebensächlich, sondern nur von dem gesprochen, was dann im Senat passiert. Es ist nebensächlich, was genau den Senat so ineffektiv macht, wer warum gegen Valorum und für Palpatine ist. Darüber braucht man nicht viel zu wissen. Wichtig ist nur, dass das System Mist ist und Padmé sich was neues einfallen lassen muss.

Natürlich ist es unlogisch, eine friedliebende Senatorin umzubringen, die sich gegen die Aufstellung der Armee stellt. Aus den Gründen, die ich schon genannt habe, dass man eine Märtyrerin des Friedens schafft. Man würde geradezu riskieren eine pazifistische Bewegung zu speisen und obendrein, noch viel wichtiger, wären ihre politischen Gegner im Fokus, die schließlich genauso denken könnten davon zu profitieren und direkt auf Coruscant einen besseren Zugang haben als Seperatisten.
Für dich mag das ganz natürlich sein aber es ist nicht das einzige, was passieren kann. Was @Darth_Jango sagt, stimmt genauso. Wenn sich jemand gegen die Armee ausspricht und dann umgebracht wird, ist das für die Armee-Befürworter der beste Beweis dafür, dass der Weg des Friedens einen nicht weit bringt. Zudem gibt es dann einen Gegner weniger und andere Gegner werden eingeschüchtert.
Die Ermordung Amidalas konnte sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Armee-Debatte haben. Und es ist in beiden Fällen möglich, dass diese Auswirkungen so minimal gewesen wären, dass es Palpatine egal sein und er Dooku einfach machen lassen konnte. Um sagen zu können, ob das Zulassen oder Befehlen der Ermordung unlogisch sei, müsste man erstmal wissen, ob diese positive, negative oder unerhebliche Folgen für Palpatine gehabt hätte. Das lässt sich nur danach beurteilen, wie viele Senatoren in welcher Weise darauf reagiert hätten und das geht aus dem Film, soweit ich weiß, nicht hervor.

Es gibt keine Parteien. Nicht nur im Sinne von SPD und CDU sondern ganz generell keine Meinungsgruppen, wir sehen nicht die Perspektive des Volkes, wir sehen nicht die Perspektive ihrer Vertreter, nichts. Es ist wie ein kleines Kind sich Politik vorstellt, kurz angerissen, grobschlächtig, undurchdacht und schnell vergessen. [...] Diese Komplexität der Politik, in der es verschiedene Interessen gibt, Bewegungen, Parteien und Flügel, bleibt hier komplett auf der Strecke.
Die Politik kommt für dich zu kurz aber was ich bisher diesbezüglich von anderen so gehört hatte war immer etwas in Richtung: "Ich wollte Star Wars sehen und bekommen habe ich Politik-Gerede". Es gibt also offenbar viele, denen es wirklich zu viel ist, vermutlich weil es in ihren Augen nicht zu SW passt. Das ist ja auch verständlich, wenn man sich die Politik in der OT anschaut: Böses Imperium, gute Rebellen. Rebellen müssen Imperium militärisch besiegen.
George Lucas hat sich eigentlich schon was getraut, dass er den Fans dieser OT-Filme überhaupt etwas vorsetzt, in dem Politik irgendeine Rolle spielt. Noch weiter zu gehen und die Politik auch noch komplex darzustellen, hätte ihm vermutlich keine Pluspunkte eingebracht, sondern nur noch mehr Kritik hervorgerufen. Dir hätte es vielleicht gefallen, wenn man mehr auf die Politik eingegangen wäre und du bist auch sicher nicht der einzige. Aber gleichzeitig hätte es denen, die gar keine Politik in SW wollen und denen, die SW-Politik im TPM-Ausmaß grade noch ertragen können, nicht gefallen. Dann würden statt dir jetzt Vertreter dieser Gruppen hier schreiben, warum die Politik in TPM so schlimm ist. Man hat ja in R1 gesehen, wie es ankommt, wenn da etwas mehr ist als nur eine homogene Gruppe von Idealisten, die alle das gleiche denken. Da haben sich gleich welche aufgeregt, dass man gar nicht mehr weiß, ob die Rebellen jetzt die Guten oder die Bösen sind und das sie ziemlich dumm dastehen, weil sie Meinungsverschiedenheiten haben. Daher würde ich sagen, dass mehr Komplexität nicht zwangsläufig besser ist.
Und hätte GL die Politik weggelassen, dann hätten wir noch eine Trilogie, in der es von vornherein eine gute und eine böse Seite gibt und die Bösen am Ende besiegt werden. Dann hätte es geheißen, das wäre völlig unoriginell und platt und GL wäre wieder der Arsch.

Zudem reden wir hier von galaktischer Politik. Selbst, wenn es im Senat einige größere Gruppen gäbe und wir erfahren würden, dass X% der Bevölkerung für und Y% gegen etwas sind, wäre das immer noch oberflächlich. Du wärst damit vielleicht schon zufrieden aber an deiner Stelle würde dann ein anderer kritisieren, dass das alles viel zu undurchdacht ist. Diese Kritik kann man immer bringen, bei diesen Ausmaßen, von denen wir hier sprechen. Es gibt hunderte Senatoren. Jeder Senator vertritt mindestens einen Planeten voller Individuen, die manchmal auch noch verschiedenen Spezies angehören. Jeder Planet hat verschiedene Eigenschaften, eine Geschichte und innere Konflikte. All das beeinflusst, was die Menschen wollen und wie sie auf ein Ereignis reagieren. Und dann kommen noch die individuellen Eigenschaften des Senators hinzu. Der eine will seinem Volk dienen und bescheißt dafür andere Völker, der andere dient nur sich selbst und irgendein Idealist will, dass es allen gleichermaßen gut geht. Ein Senator kann für die Armee sein, weil er hofft, dass er oder sein Volk von der Rüstung profitieren. Oder weil in seiner Kultur Macht und Stärker einen hohen Stellenwert haben. Oder weil er seine Heimat von den Separatisten bedroht sieht. Oder weil er bestochen oder erpresst wird. Weil andere Senatoren es wollen, deren Welten mit seiner eng verbunden sind. Weil er sich selbst seine Wertigkeit beweisen muss indem er an einem bedeutenden Wandel teilhat. Weil er denkt, Abschreckung wäre der beste Friedensgarant. Da spielt so unglaublich viel mit rein, dass man so etwas in einem Film gar nicht so darstellen kann, dass niemand sagen könnte, es wäre vereinfacht. Es muss vereinfacht sein, weil es ein Film ist. Und der Grad dieser Vereinfachung ist dann nur noch Geschmackssache. Der eine will die Vorgänger nachvollziehen und wissen, aus welchen Gründen und auf welche Art die Meinung wie vieler Senatoren von der Ermordung Amidalas beeinflusst worden wäre. Dem Anderen reicht es zu wissen, was geschieht, also einfach dass am Ende genügend Senatoren für Sondervollmachten für den Kanzler stimmen und der dann die Armee durchsetzt um seinen Krieg führen zu können. Das heißt nicht, dass einem alle Varianten gefallen müssen, aber ich denke, man kann einfach nicht sagen, dass es ein Fehler ist, wenn der von einem selbst bevorzugte Grad am Komplexität nicht erreicht wird.
 
Wenn ich mir das so durchlese, muss ich sagen, dass mich das auch ein wenig an die Ausgangslage für RO erinnert bzw. an ein paar Sachen, an die RO ganz gut angeknüpft hat. (Dass ich das jetzt en detail im Spoiler bespreche, ist doch richtig, oder?)

Dieses "Das ist nur passiert/ging nur so, weil es im Drehbuch so stand" kann man doch auch ganz gut für diese desaströse Schwachstelle des Todessterns anführen, wenn man möchte. Und: Die im Vergleich ausdifferenzierte Darstellung der Rebellen in RO führte dann auch noch einmal ganz gut vor Augen, wie vereinfacht die Darstellung der Rebellen in der OT eigentlich war.

Ich muss sagen: Einem Politik-Anthology-Film zur Zeiten der Republik - egal, ob jetzt die aus der PT oder auch die Neue Republik - könnte ich durchaus etwas abgewinnen. (Nur rechne ich jetzt da wirklich nicht mit hohen Chancen...)
 
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Ich kann mich nicht erinnern, dass gesagt wurde, dass die Untersuchungskommission gesetzlich vorgeschrieben wäre. Wenn mir nichts entgangen ist, kommt erst der Senator der Handelsföderation mit der Empfehlung ("We recommend..."), die Sache erstmal zu untersuchen. Der Senator von Malastare stimmt zu und meint, das müsse geschehen - er sagt aber nicht warum. Valorum lässt sich dann von Amedda bequatschen und fragt Amidala, ob sie einer Vertagung zustimmt. Wenn diese Untersuchung unumgänglich wäre, hätte der Senator der Handelsföderation das sicher gesagt um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Und Valorum hätte Amidala dann auch nicht fragen müssen, ob sie da mitmacht.
Aber selbst wenn dieser Weg durch das Gesetz vorgeschrieben wäre, so kann man dieses ja ändern. Somit kann Amidala mit dem Misstrauensantrag zwar nicht ihr aktuelles Problem lösen aber zumindest zu einer Verbesserung des Systems in der Zukunft beitragen. Und das wäre auch gut für ihr Volk, falls sich in Zukunft etwas ähnliches ereignet oder falls ihr eigener Versuch die Handelsföderation zu besiegen fehlschlagen sollte.

Malastare sagt am Ende "that is the law". Dann wird so vorgegangen wie du sagst. Es gibt keinen Grund, warum der Senator der Handelsföderation das unbedingt sagen müsste, ist ja nicht so als wäre er eine reale Person. Er ist einfach nur ein geschriebener Charakter von George Lucas, der Qui-Gonn schon vorher sagen lässt, dass die Handlung der Handelsföderation jeglicher Logik entbehrt. Die ganze Politik ist nun mal völlig undurchdacht. Dass Valorum Amidala noch fragt, lässt sich aber zumindest daraus erklären, dass wir ja im Film gesagt bekommen, dass es auch noch die Möglichkeit gibt sich an die Gerichte zu wenden.

Klar, kann man das Gesetz, wenn es das denn gibt, ändern.. sehen wir aber im Film halt auch nicht, ist für die Handlung nicht relevant, wird nicht erwähnt und das eigentliche Ziel bleibt Valorum abzusetzen und Unterstütung zu gewinnen. Eine Unterstützung zu der es nicht kommt und die Amidalas Reise nach Coruscant zu einer nutzlosen Zeitverschwendung macht.

TPM ist ja von vornherein als Teil einer Trilogie angelegt worden und innerhalb dieser Trilogie führt auch die Flucht nach Coruscant nicht ins Leere, sondern ist Teil von Palpatines Aufstieg, zeigt, dass die Republik kein besonders gutes/effektives System ist und durch diesen Ausflug wird auch Anakin entdeckt, der ja immerhin derjenige ist, um den es in der ganzen Trilogie geht.
Ich habe in meinem letzten Beitrag auch nicht behauptet, die ganze Flucht nach Coruscant wäre nebensächlich, sondern nur von dem gesprochen, was dann im Senat passiert. Es ist nebensächlich, was genau den Senat so ineffektiv macht, wer warum gegen Valorum und für Palpatine ist. Darüber braucht man nicht viel zu wissen. Wichtig ist nur, dass das System Mist ist und Padmé sich was neues einfallen lassen muss.

Soweit ich mich erinnere, war doch Episode I ziemlich isoliert und auch bei Episode II und III wurde jedes Mal von vorn angefangen und nicht ein riesiger, total genialer Plot gesponnen. Und das ist ja nun Mal einer der Kritikpunkt, ja wir sehen so grob Palpatines Aufstieg und er ist extrem konstruiert und platt. Klar, in dem Sinne macht es irgendwie "Sinn" aber wenn ich die Handlung von Episode I bewerte, dann geht es da nicht um Palpatines Aufstieg, sondern um die Bedrohung Naboos und Amidalas Reise, um ihre Heimat zu retten und dafür hätte sie halt ihren Planeten nie verlassen müssen. Sie hätte genauso gut einfach einen Widerstand, gemeinsam mit den Gungans bilden können. Die Politik verspricht mir als Zuschauer eine Lösung für den Konflikt, zu der es nicht kommt. Kann man machen, halte ich aber frustrierend und bin nicht verwundert, dass daher auch die Reaktionen äußerst negativ ausgefallen sind. Wenn man Politik schreiben will, braucht man Figuren, ein Für und ein Wider, Vorteile und Nachteile und Konsequenzen. Das ist es was politischere Serien interessant und spannend macht und das Fehlen ist das was die Politik in Star Wars lächerlich und zum Kritikpunkt werden lässt.

Für dich mag das ganz natürlich sein aber es ist nicht das einzige, was passieren kann. Was @Darth_Jango sagt, stimmt genauso. Wenn sich jemand gegen die Armee ausspricht und dann umgebracht wird, ist das für die Armee-Befürworter der beste Beweis dafür, dass der Weg des Friedens einen nicht weit bringt. Zudem gibt es dann einen Gegner weniger und andere Gegner werden eingeschüchtert.
Die Ermordung Amidalas konnte sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Armee-Debatte haben. Und es ist in beiden Fällen möglich, dass diese Auswirkungen so minimal gewesen wären, dass es Palpatine egal sein und er Dooku einfach machen lassen konnte. Um sagen zu können, ob das Zulassen oder Befehlen der Ermordung unlogisch sei, müsste man erstmal wissen, ob diese positive, negative oder unerhebliche Folgen für Palpatine gehabt hätte. Das lässt sich nur danach beurteilen, wie viele Senatoren in welcher Weise darauf reagiert hätten und das geht aus dem Film, soweit ich weiß, nicht hervor.

Das ist das was ich mit Konsequenzen meine. Es gibt keine, die Figuren handeln einfach, sie müssen nichts bedenken, weil der ganze Senat nur eine Kulisse ist, genau wie das Volk in der Galaxis nicht existiert, es hat keine Wünsche, keine Ängste, keine Ansichten. Beide Elemente, die Elementar für Politik sind, haben keinerlei Relevanz für die Handlung, so dass Palpatines Weg völlig frei von Hürden und Aufgaben ist, wenn man mal von einer einzigen Szene, wo er von den Jedi verhaftet werden soll, absieht und danach ebenso wieder völlig ohne jede Opposition handeln kann, wie zuvor schon.

Die Politik kommt für dich zu kurz aber was ich bisher diesbezüglich von anderen so gehört hatte war immer etwas in Richtung: "Ich wollte Star Wars sehen und bekommen habe ich Politik-Gerede". Es gibt also offenbar viele, denen es wirklich zu viel ist, vermutlich weil es in ihren Augen nicht zu SW passt. Das ist ja auch verständlich, wenn man sich die Politik in der OT anschaut: Böses Imperium, gute Rebellen. Rebellen müssen Imperium militärisch besiegen.
George Lucas hat sich eigentlich schon was getraut, dass er den Fans dieser OT-Filme überhaupt etwas vorsetzt, in dem Politik irgendeine Rolle spielt. Noch weiter zu gehen und die Politik auch noch komplex darzustellen, hätte ihm vermutlich keine Pluspunkte eingebracht, sondern nur noch mehr Kritik hervorgerufen. Dir hätte es vielleicht gefallen, wenn man mehr auf die Politik eingegangen wäre und du bist auch sicher nicht der einzige. Aber gleichzeitig hätte es denen, die gar keine Politik in SW wollen und denen, die SW-Politik im TPM-Ausmaß grade noch ertragen können, nicht gefallen. Dann würden statt dir jetzt Vertreter dieser Gruppen hier schreiben, warum die Politik in TPM so schlimm ist. Man hat ja in R1 gesehen, wie es ankommt, wenn da etwas mehr ist als nur eine homogene Gruppe von Idealisten, die alle das gleiche denken. Da haben sich gleich welche aufgeregt, dass man gar nicht mehr weiß, ob die Rebellen jetzt die Guten oder die Bösen sind und das sie ziemlich dumm dastehen, weil sie Meinungsverschiedenheiten haben. Daher würde ich sagen, dass mehr Komplexität nicht zwangsläufig besser ist.
Und hätte GL die Politik weggelassen, dann hätten wir noch eine Trilogie, in der es von vornherein eine gute und eine böse Seite gibt und die Bösen am Ende besiegt werden. Dann hätte es geheißen, das wäre völlig unoriginell und platt und GL wäre wieder der Arsch.

Zudem reden wir hier von galaktischer Politik. Selbst, wenn es im Senat einige größere Gruppen gäbe und wir erfahren würden, dass X% der Bevölkerung für und Y% gegen etwas sind, wäre das immer noch oberflächlich. Du wärst damit vielleicht schon zufrieden aber an deiner Stelle würde dann ein anderer kritisieren, dass das alles viel zu undurchdacht ist. Diese Kritik kann man immer bringen, bei diesen Ausmaßen, von denen wir hier sprechen. Es gibt hunderte Senatoren. Jeder Senator vertritt mindestens einen Planeten voller Individuen, die manchmal auch noch verschiedenen Spezies angehören. Jeder Planet hat verschiedene Eigenschaften, eine Geschichte und innere Konflikte. All das beeinflusst, was die Menschen wollen und wie sie auf ein Ereignis reagieren. Und dann kommen noch die individuellen Eigenschaften des Senators hinzu. Der eine will seinem Volk dienen und bescheißt dafür andere Völker, der andere dient nur sich selbst und irgendein Idealist will, dass es allen gleichermaßen gut geht. Ein Senator kann für die Armee sein, weil er hofft, dass er oder sein Volk von der Rüstung profitieren. Oder weil in seiner Kultur Macht und Stärker einen hohen Stellenwert haben. Oder weil er seine Heimat von den Separatisten bedroht sieht. Oder weil er bestochen oder erpresst wird. Weil andere Senatoren es wollen, deren Welten mit seiner eng verbunden sind. Weil er sich selbst seine Wertigkeit beweisen muss indem er an einem bedeutenden Wandel teilhat. Weil er denkt, Abschreckung wäre der beste Friedensgarant. Da spielt so unglaublich viel mit rein, dass man so etwas in einem Film gar nicht so darstellen kann, dass niemand sagen könnte, es wäre vereinfacht. Es muss vereinfacht sein, weil es ein Film ist. Und der Grad dieser Vereinfachung ist dann nur noch Geschmackssache. Der eine will die Vorgänger nachvollziehen und wissen, aus welchen Gründen und auf welche Art die Meinung wie vieler Senatoren von der Ermordung Amidalas beeinflusst worden wäre. Dem Anderen reicht es zu wissen, was geschieht, also einfach dass am Ende genügend Senatoren für Sondervollmachten für den Kanzler stimmen und der dann die Armee durchsetzt um seinen Krieg führen zu können. Das heißt nicht, dass einem alle Varianten gefallen müssen, aber ich denke, man kann einfach nicht sagen, dass es ein Fehler ist, wenn der von einem selbst bevorzugte Grad am Komplexität nicht erreicht wird.

Es geht nicht einfach darum, dass Politik zu kurz kommt, sondern dass sie schlecht geschrieben ist. Das ist genau wie bei Videospielen, die meinen irgendwas aus anderen Genres aufgreifen zu müssen bspw. das Fahren eines Fahrzeugs aber ohne sich darum zu kümmern, dass das Fahrgefühl stimmt und diese Szene tatsächlich einen Mehrwert hat, sprich Spaß macht und sich nicht so anfühlt als wollte man einfach nur irgendwas cooles einbauen. Wie oben schon geschrieben, "Politik-Gerede" nur um des Geredes Willens ist nun mal schlecht, vor allem natürlich in Star Wars. Hätte George Lucas mehr Wert auf gutgeschriebene Politik gelegt, hätte er vermutlich die ganze Trilogie anders aufziehen müssen, einfach aus dem Grund heraus, dass gutgeschriebene Politik mehr verlangt als "der Böse steigt, weil ihn alle toll finden", machen muss. Und doch, ich denke das hätte der Saga sogar richtig gut getan, man stelle sich vor man hätte einen richtigen Handlungsbogen über drei Filme, der ordentlich durchdacht ist und Palpatine hätte ernsthaft was tun müssen, um aufzusteigen. Die Handelsföderation hätte richtige Motive gehabt, abseits von "muh, mah money!" und wäre nicht einfach nur eindimensional halt die Gegner oder man hätte Dooku richtig kennengelernt und er wäre nicht einfach mal der nächste, fiese alte Sack.

Ich will bestimmt nicht ausschließen, dass es irgendwen gäbe, dem das nicht gefällt aber die PT hat das Star Wars Fandom ohnehin gespalten und das mit einer Reihe von alles andere als gutgeschriebenen Filmen. Wenn die Alternative eine Spaltung mit gutgeschriebenen Filmen wäre, why not? Ist immer noch besser und die Leute die an Rogue One kritisieren, dass die Guten ein bisschen weniger Gut sind, ist jetzt gefühlt ziemlich marginal. Wohingegen die Fraktion Jar-Jar, I-dont-like-sand und Ist-am-gebrochenen-Herz-gestorben denke ich durchaus etwas sind, das wir hier im Forum quantifizieren könnten.
Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, nicht jeden einzelnen Senator einzubringen. Ich mein, ist das irgendwo anders ein Problem? In House of Cards gibt es hunderte von Senatoren, Gouverneuren ect. pp. und ich bezweifle, dass man dort jedem einzelnen Raum einräumt und die Serie funktioniert hervorragend. Es reicht völlig, wenn man verschiedene Fraktionen hat und deren Köpfe, genau wie bei Game of Thrones, da brauchen wir auch nicht jeden Lord, jede Lady, jeden Bastard kennen. Das wichtige ist, es gibt Antagonisten, wir kriegen mit dass das Volk Meinungen hat, dadurch fühlt sich die Welt lebendiger an, die Konflikte bekommen Gewicht und wenn gut gemacht, haben die Figuren für ihre Erfolge zu arbeiten oder haben für ihr Scheitern Konsequenzen zu fürchten. Es gibt einfach einen riesigen Unterschied zwischen vereinfacht und nicht-existent. Letzteres ist völlig unbefriedigend und das Ergebnis ist die gewaltige Fanfiction bezüglich Sidious, inkl. Büchern die da irgendwie versuchen die Lücken zu füllen und dem ganzen mehr Sinn zu geben. Beides gäbe es auch, wenn das alles besser geschrieben wäre aber es wäre eben keine komplette Fantasie mehr es etwas zwischen Misstrauensvotum, aufstellen der Armee, Notstandsgesetzen/Ausrugung des Imperiums gibt - nämlich eine tatsächliche Handlung.
 
Die Musik von J.W. der Sound des Streifens und einige Spezialeffekte waren i.m.Augen und Ohren noch das beste an E I.
Mehr kann ich dem Film nicht abgewinnen.
Klar, Dart Maul war genial allerdings i.m. A. fast komplett verschenkt,verheizt.Von daher kein wirklicher Pluspunkt.

Auch die eigentlich guten weiteren Akteure kommen viel zu kurz und hölzern rüber.
Dank George Lucas' Regiekünsten.

Die CGI- Effekte sehen grösstenteils grottig aus, will sagen E I ist m.M.n. sehr schlecht gealtert, was die ComputerEffekte angeht. Jedenfalls die meisten.
 
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