[Fiktion] Emmergens

Wir haben gestern endlich unser Krimiabenteuer (Mordfall in einem Schnellzug) gespielt, welches ich seit Jahren vorbereitet habe. 6 Stunden waren wir insgesamt an dem Fall drangesessen und es hat wieder mal ordentlich Spaß gemacht, eine Art Werwolf mit RPG Regeln zu meistern.
Heute morgen habe ich dann die neuen Daten in unseren mittlerweile 19 DinA4 Blätter umfassende Zeitlinie eingetragen (Schriftgröße 9 mit Times New Roman) und mal wieder so meine Blicke über frühere Abenteuer schweifen lassen. Dabei sind mir einige Eckdaten aufgefallen:

der früheste Eintrag ist der August des Jahres 7.638 vor dem Sternenfall
der letzte Eintrag ist der 15. Oktober des Jahres 2.583 nach dem Sternenfall
die größte durchgängige Abfolge der Dokumentation ist zwischen den Jahren 735 nach dem Sternenfall und 767 nach dem Sternenfall. Diese 32 Jahre werden mit über 150 Abenteuern ausgeschmückt, die wir in 5 Kampagnen abdeckten
 
Und hier das Gruppenbild zu unserem Abenteuer "Der Corossus-Jeroch-Express":

Der Corossus-Jeroch-Express.jpg

Die Ermittler Zack MacPain und Normarie die Weise zusammen mit ihrem berühmten Kollegen Kheoropolus von Drugôsin :braue
 
Neulich in Emmergens... Zugwächter Hegar (ich als Meister) und Zack MacPain (Uwe):


Hegar: "Dies ist Herr Wendel. Herrn Wendel ist gerade, als er die Abteile kontrollierte, etwas - nennen wir es mal - 'ungewöhnliches' aufgefallen. Insofern würde ich gerne Ihre professionelle Meinung einholen, wie wir weiter vorgehen sollen."

MacPain: "Wendel...? Wendel? Hieß so nicht letztens diese.. dieser... Eselsmensch, der 'nen halben Kontinent auf die Straße gekackt hat, als der eine Druide den Schneebären auf ihn losgeschickt hat? ...ist wahrscheinlich auch egal, aber ja... gewiss. Äh, Ihr Deo hat versagt."
 
Mal ein Update unserer kleinen Ansammlung an Büchern, die sich zu Emmergens über die Jahre entwickelt hat:

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die obere Reihe sind die Skizzenbücher und ein bissi "Merchandise", die zweite Reihe sind dann unsere Chroniken. Die untere Reihe ist was anderes :p
 
Ein altes, zwergisches Lied, welches am nächtlichen Lagerfeuer in unserer "Hallen, Stollen und Tavernen" Kampagne gesungen wurde:

Fern vom warmen Herde stolz ziehe ich durch's Eis

Den Blicke stets nach vorn gerichtet, doch das Herz zahlt einen Preis

Denn zwischen kalten Gletschern und hohen Kiefernhainen

Sehn' ich mich nach Ruhe, sehne ich mich nach den Meinen


Fern vom warmen Herde, den Wanderstock im Griff

Des Falken Schrei erklingt, so wie des Murmlers Pfiff

Schritt um Schritt dem vertrauten Heim entgegen

Über hohen Gipfel heut', morgen schon durch grünes Tal entlegen


Der Weg ist schwer und unvergleichbar schön

Kann's kaum erwarten, ihn abermals und hundertfach zu gehn'

Und dort bist Du, wartest schon auf mich am Feuer

Dein Antlitz zornesrot und ich bezahl' die kurze Freiheit teuer


Fern vom warmen Herde stolz ziehe ich durch's Eis

Den Blicke stets nach vorn gerichtet, doch das Herz zahlt einen Preis​
 
Nach all den Jahren hat sich "Die Legende von Emmergens" immer mehr ausgebaut und teilweise verändert. Dadurch ist eine imo sehr übersichtliche und schöne Zusammenfassung unserer Geschichte zustande gekommen, die man als "Entstehungsgeschichte" und den Werdegang dieser kollektiv erstellten Welt ganz gut genießen kann... um sie (erneut) wieder hier zu veröffentlichen, mäöchte ich zuerst die ersten drei Sektionen posten, euch dann auch noch das PDF zum Download bereitstellen. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen :)




Das sterbende Meer der Geburt

Eine alte Qualle schwebte mit engelsgleichen Bewegungen durch das trübe Wasser eines Meeres, welches seit Äonen dem Untergang geweiht war. In ihrem Leib, der unendlich alt und doch so jung wie die Morgensonne war, flossen die Kräfte des Lebens einher mit der Melodie der über ihr schwappenden Wellen, die sich in einem Spiel mit den giftigen Dämpfen des Himmels empor schaukelten.

Dumpf und wie das immer langsamer schlagende Herz eines Leviathans drangen die Geräusche dieser Gewässer an die Qualle und während sie ihre Fangarme in die dunkle Sicherheit der bodenlose Tiefe herabsenkte, löste sich eine Gestalt mit messerscharfen Zähnen aus den diffusen Weiten des sterbenden Meeres.

Schwere Wunden wurden gerissen, als die rauen Flossen des Haies sich im aufgewühlten Wassers zu allen Seiten warfen und die durchsichtige Gestalt der Qualle auseinander gepflügt und in einer Wolke aus Pseudoblut und sterbenden Fleischbrocken um den ungleichen Kampf herum verteilte.

Doch obgleich sich das Leben der zerteilten Qualle ins sterbende Meer ergoss, formte sich in ihrem Körper ein neuer Teil ihrer Selbst. Ein neuer Baustein wie so viele andere und doch einzigartig in seiner Natur.



Das Licht einer Welt

Und dieser neue Körper in dem dahin treibenden Wesen formte sich und in seinem Inneren entfaltete sich der Bauplan der Welten, mit dem die äußeren und inneren Realitäten gefestigt waren und während der Kern dieser Zelle langsam zu glimmen begann, entfaltete sich ein Band um diesen hellen Körper und es wand sich wie die feine Ranke einer Kletterpflanze und fing an, sich zu drehen.

Lichter flammten an der Hülle der Zelle auf und spendeten dem neugeborenen Körper Helligkeit, während sich andere Platten lösten, sich in ihrer Gestalt veränderten und ebenfalls das strahlende Zentrum umkreisten.

Ein großer Haufen aus losen Plattenstücken sammelte sich und ballte sich zu einem Mond, der schwerfällig anfing, das feine Band zu umtanzen. In der Dunkelheit der abgewandten Weltenspirale erleuchteten Mond und Sterne die Nacht, während die Sonne das Gesicht des Landes wärmte.

Wasser sammelte sich in den Tälern und Berge erhoben sich aus dem Gestein. Der Zyklus einer neuen Welt hatte begonnen.



Der erste Atem

In den Meeren und Seen entfaltete sich über die unzähligen Jahre, die wie der unruhige Schlaf eines gefallenen Giganten wirkte, die ersten Formen des Lebens, die diese Welt gesehen hatte. Und schon bald bevölkerten sie nicht nur die Tiefen der Gewässer, sondern auch das Land und die Höhen der Luft und zwischen den Pflanzen suchten Tiere Schutz vor den Gewalten der Natur und inmitten dieser Arten wuchsen die ersten Völker heran und die Seele dieser Welt manifestierte sich als wandelndes Geschöpf und durchstreifte mit Leichtigkeit und Freude die Weiten seiner Realität.

Und aus den Gedanken und Ideen der ersten Völker manifestierten sich Gestalten der Natur, die die Aspekte der Welt darstellten und diese Verkörperungen der Welt wachten über ihre Kinder.



...wenn euch das gefallen hat, wäre vermutlich "Die Legenden von Emmergens" schon einen Blick wert:
 

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Ein kleiner Auszug aus dem Abenteuer "Der Corossus-Jeroch-Express"... von zwei Spielern wunderschön ausgespielt:


"Also was ist passiert, während ich dort lag?" richtete von Drugôsin seine Worte an den ebenfalls stark taumelten Ork, der sich wie er von Wand zu Wand hangelte.

"Nachdem ich Euch nicht aus der Gefahrenzone bewegen konnte, bin ich zurück zu Normarie und habe meiner Gefährtin Bescheid gesagt," berichtete Zack dunkel, von seinem unsicheren Gang extremst abgelenkt. "Sie ist zu Euch gelaufen, um sich um Euch zu kümmern, hat dann zwei Fenster eingeschlagen. Eines in der Lokomotive und eines im Wagon 1. Damit ein Durchzug entsteht und dieses Giftgas 'rausgepresst wird..."

"Sehr effektiv."

"Ja."

"Großtartig."

"Und das bei dieser kleinen Person. Ganz ohne Hilfe des Eichhörnchens." Zack schnaubte. "Ulkigerweise sind dann die Leute, die wir gesehen haben, wieder aufgewacht. Da das Gas auch bei dieser längeren Einwirkung nicht tödlich war. Was ich sehr interessant finde," fügte er hinzu.

"Sehr erfreulich."

"Ja. Allerdings ist der Dämmungskristall beschädigt. Er sitzt nicht mehr richtig in der Fassung. Und es wurde festgestellt, dass der Zug in drei Stunden automatisch auf null abbremst."

"Von solchen Möglichkeiten habe ich gelesen. Das ist faszinierend."

"Das führt dazu..." Der Ork schüttelte seinen immer noch leicht schwummrigen Kopf. "Jaaa..."

"Das würde Passagiermus bedeuten."

"Genauso ist es. Wir würden alle auf einmal eine sehr breiige Verbindung eingehen."

"Aber wer würde..." Der Tiefling stolperte beinahe. "Naja. Wer würde so etwas tun...?" Seine violetten Augen wurden weiter, als alles plötzlich Sinn ergab. "Die Anschläge! Das wird Ksechmartan sein!"

"Ja, aber..."

"...lohnt sich das in einem fast leeren Zug?"

Zack stutzte, sah von Drugôsin durchdringend an. "Vielleicht hat es mit irgendwelchen Persönlichkeiten im Zug zu tun."

Ein bestimmtes Ziel würde einen solchen Terrorakt erklären. Nicht immer zielte die Untergangssekte auf die meisten Opfern ab, sondern konzentrierte sich ab und zu auch auf prominente Personen, deren Ermordung dann einen ebenso großen Aufschrei in der Bevölkerung und den Medien verursachte. Und gerade auf dieser Fahrt waren neben Schauspielern und Wissenschaftler alle interessanten Möglichkeiten vertreten, um einen solchen Angriff in den Augen dieser Fanatiker vermutlich zu rechtfertigen.

"Vielleicht der Botschafter? Gustavson?" gab von Drugôsin zu bedenken.

Wieder grunzte Zack. "Was mich noch immer umtreibt ist diese Schatulle..."

"Die Schatulle wird uns vor dem Tod retten?"

"Nein. Aber mein Gedankengang könnte etwas Licht in die Angelegenheit bringen, denn der Erpsch behauptet ja steif und fest, dass Ihr die Schatulle aufgenommen habt. Erpsch behauptet steif und fest, dass er sie dort platzieren sollte. Ihr behauptet steif und fest, dass Ihr Euch an keine Schatulle erinnern könnt..."

"Ich habe keine Schatulle."

"Ich war noch nicht fertig," brummte der Ork. "Ruhe auf den billigen Plätzen."

Der Tiefling blinzelte ihn verwundert an.

"...was mich zu der Überlegung führt, ob Ihr nicht vielleicht doch die Schatulle genommen habt, geöffnet habt... äh, und durch irgendeine Droge, die dort drinnen war... ähm offen für Manipulationen wart und gleichzeitig Euer Gedächtnis geschädigt wurde. Also den Gedanken habe ich jetzt."

Von Drugôsins Miene verdunkelte sich. "Das wäre bedenklich."

"Ja. Was Euch zu einem Opfer machen und gleichzeitig dafür sorgen würde, dass Ihr der Täter seid, ohne dass Ihr die Absicht hattet, dieser Täter zu sein." Sein breites Grinsen zeigte die orkischen Hauer in seinem Unterkiefer. "Häää? Das ist doch gar nicht so schlecht, ne?" Er lachte laut und albern auf. "Darauf noch einen Schluck aus der Pulle!" Er trank gierig, während ihn von Drugôsin nur verdattert musterte.
 
Neues ausm Skizzenbuch: der Falsche Zwilling... eine Pflanze, welche eine wichtige Nebenrolle in der Solokampagne "Grastänzer" einnahm, als der Hauptcharakter von ihr kopiert wurde.

11 - Falscher Zwilling.jpg
 
Und noch ein Eintrag... diesesmal eine Gestalt, die nur als Hintergrund für einen Charakter im Abenteuer "Der Corossus-Jeroch-Express" erwähnt wurde :)

Langer Pfeifer.jpg
 
Und wie immer bin ich auch für Feedback, Fragen oder auch nur einen Plausch über RPG oder Worldbuilding immer zu haben ^^

Hier mal unser aktueller Zeitstrahl, falls jemand das interessieren sollte. Man sieht halt doch, wie lange wir da schon dransiten 0o
 

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  • 1. Kalender von Emmergens.pdf
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Wie hast du die Worldmaps deiner Deviantart Page gemacht?
Diese zb
https://www.deviantart.com/minzamondblume/art/Resham-full-map-873190424

Ja, da habe ich jeden Baum einzeln gezeichnet und Stück für Stück mit paint.net zusammengestückelt. Sitze immer noch an dem Kontinent Shuko und habe danach noch einen (Tarmyn) vor mir. Is halt ordentlich viel Fleißarbeit, aber es ist cool, eine Karte vom "Hauptkontinent" zu haben. Die auf deviantart ist übrigens ohne jegliche Beschriftung, die kann ich mit paint.net aber allesamt einblenden. Sieht dann so aus:

Resham.jpg


Und daran sitze ich grad noch (komm aber derzeit nicht wirklich so rasch weiter):

Shuko.jpg

Und danach kommt das *sfz*

Tarmyn- Sonnenscheininseln.jpg


Damit das dann am Ende so ein schönes Weltenband ergibt (nur in besserer Auflösung ;)):

1. Emmergens.jpg
 
Cool, hört sich nach einer mega Arbeit an. Dachte du kennst da vielleicht ein gutes Programm oder App dazu :P
 
Um alles zu bearbeiten: paint.net

Aber davor scann ich halt alles ein, was ich mit Bleistift vorzeichne und dann mit Tuschestiften inke ^_^'
 
donu co sjen'chu lor aimen nagaí buzmar
ain koroo tai gona Jindo cas
aimen'e rhaig Jindo'sa, ress: "Purka pej laswa?"
resh Jindo: "Qa, aimen-lak. Mei dachur tu kalan..."

aimen dsalaa men Jindo birsa



es war einmal eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen, die sich in der Wüste verirrt hatten
auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrem Leid trafen sie auf einen Geist
die Leute fürchteten sich vor diesem Geist und fragten: "Wirst Du uns wehtun?"
der Geist sagte: "Nein, liebe Menschen. Ihr seid durchaus in der Lage, Euch dies selbst anzutun..."

die Menschen waren verwirrt und der Geist weinte




(Eine alte Geschichte des Shiswan Stammes aus der Endlosen Weite)
 
Wieder einige neue Seite für mein viertes Enchiridion:

14 - Agathe Drachprügler.jpg

In der Kampagne "Die Kunst, aus Scheiße Gold zu machen" kamen unsere Tunnelratten unter dieser Statue vorbei, die Geschichte wurde nur kurz angeschnitten. Hier wollte ich alle Informationen dazu preisgeben...

15 - Krieger der Götter.jpg

Im selben Abenteuer wurde ein Dämonenausbruch von Klerikern und Paladinen der verschiedenen Kirchen bekämpft. Darum wollte ich dann eine Seite darüber erschaffen, der die wichtigsten Krieger dieser Tempel zeigt.

16 - Die Silberne Kerze.jpg

In "Der Corossus-Jeroch-Express" fuhren die drei Ermittler lediglich mit dem Schnellzug, um zum Jahrestreffen der Silbernen Kerze zu gelangen. Das Treffen an sich wurde nicht weiter thematisiert, darum gibt es nun diesen Eintrag im Büchlein ^^
 
17 - Gaucakinder.jpg

Durch unsere "Corossus-Jeroch-Express" Kampagne wurde die Vorgeschichte des Kheoropolus von Drugôsin inspiriert, für dieses Skizzenbüchlein habe ich dann das Buch "Gaucakinder" erfunden. Hier nähere Informationen dazu :)

18 - Chid.jpg

Dieses Volk wurde durch @Conquistador angestoßen und wartet noch darauf, gespielt zu werden :kaw:
 
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