Fantasy Herr der Ringe (gesamtes Franchise)

Oweia.....die Bilder sind grausam.....tatsächlich Wheel of time, garniert mit verliebt flanierenden Elben und verkrampft aufgesetzter Multikulti-Message.
Der unverwüstliche Optimist in mir sagt aber trotzdem noch: hoffentlich nur eine unglückliche Bilderauswahl....wird bestimmt trotzdem cool...:unsure:
 
Okay also die Bildern sehen ja absolut nach The Witcher und nicht nach Herr Der Ringe aus :oops:
dachte ihr übertreibt aber leider nicht... Die Optik von Herr Der Ringe war sonst halt einzigartig.
 
Leute, es sind Bilder. Ich sehe daran erstmal nichts, was man grundsätzlich als grausam betiteln müsste.

Der Zwergenprinz Durin IV. erinnert mich von der Optik direkt an Jacksons "Herr der Ringe"-Ästhetik, auch die Bauwerke die man in manchen Bildern zu Gesicht bekommt. Ja, die Bilder wirken sehr glatt und digital. Das Problem hatte aber auch schon "Der Hobbit". Bevor es kein Bewegtbild gibt, möchte ich mir noch kein richtiges Urteil anmaßen.

Dass die Serie an Jacksons legendäre Ringe-Trilogie herankommt, bezweifle ich sowieso. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass sie nicht verdammt gute und hochwertig produzierte Unterhaltung werden kann. Die ersten Fotos stimmen mich tatsächlich eher optimistisch. Das macht imho deutlich mehr her als das, was ich bisher vom "Game of Thrones"-Prequel zu Gesicht bekommen habe. Aber letztendlich wird ein Trailer da mehr Gewissheit liefern.

PS: Ich befürworte btw Diversität auch in fantastischen, am Mittelalter orientierten Geschichten. Wir sind in 2022, langsam sollte das der Normalität entsprechen.
 
Bevor ich jetzt ein Fass aufmache bzgl. jahrhundertelanger Unterdrückung und Ausbeutung von Ethnien und Kulturen unter weißer Vormachtstellung und die reaktionäre Haltung Hollywoods in einer und für eine tolerante Welt mit Diversität ein antirassistisches/gesellschaftspolitisches Zeichen zu setzen erstmal die Frage, was du damit aussagen möchtest.
 
An welchen Stellen in Tolkiens Werken kommt das vor?

Grüße,
Aiden
Bei Tolkien bzw. dem „Herr der Ringe“ sind die guten Menschen klassischer weise hellhäutig und die bösen Menschen (die sogenannten „Südlinge“) dunkelhäutig. Das mag ohne böse Absichten passiert sein, fällt aber auf. Dieses schiefe Bild ein wenig zu korrigieren finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht schlimm.
 
An welchen Stellen in Tolkiens Werken kommt das vor?

Gar nicht. Ich beziehe mich auf die Realität. Die Gründe, weshalb Hollywood auch in solchen Werken divers besetzt.

Bei Tolkien bzw. dem „Herr der Ringe“ sind die guten Menschen klassischer weise hellhäutig und die bösen Menschen (die sogenannten „Südlinge“) dunkelhäutig. Das mag ohne böse Absichten passiert sein, fällt aber auf. Dieses schiefe Bild ein wenig zu korrigieren finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht schlimm.

Genau. Ich rede nicht davon, dass man Napoleon mit einem dunkelhäutigen Schauspieler besetzen muss. Sondern um Fiktion, die in einer Zeit entstanden ist, in der vieles noch anders war. Und damit will ich Tolkien keine (zumindest bewussten) rassistischen Tendenzen unterstellen, sondern einfach klarstellen, dass sich seitdem (zum Glück!) einiges verändert hat. Deshalb darf und sollte man sogar solche Geschichten auch im realgesellschaftlichen Kontext updaten.
 
Deshalb darf und sollte man sogar solche Geschichten updaten.

Empfinde ich nicht so. Denn es ist ein Eingriff gegen die Intention des Schöpfers. Des Weiteren ist es - wie man an deiner anfänglichen Reaktion sehen kann - eine komplette Einbahnstraße. Whitewashing ist eine böse kulturelle Aneigung, Black-/Yellowwashing hingegen eine gute. Ich habe nichts gegen einen diversen Cast. Wenn man das aber produzieren möchte, soll man sich halt eigene Stoffe ausdenken als bestehende Werke (aufgrund ihrer Popularität) umzuschreiben. Black Panther hat doch gezeigt, dass man seinen eigenen Weg gehen kann. Mulan funktionierte in der Vergangenheit genauso.

Nebenbei: Hollywood besetzt inzwischen schon die Rolle des Jarl Haakon mit Caroline Henderson, David Gyasi durfte für Netflix den Achilleus miemen und bei Bridgerton erzählt man eine Geschichte im England des 19. Jahrhunderts mit diversem Cast. Es dauert also bestimmt nicht mehr lange bis man auch Napoleon divers besetzt. ;)

Grüße,
Aiden
 
Bei Tolkien bzw. dem „Herr der Ringe“ sind die guten Menschen klassischer weise hellhäutig und die bösen Menschen (die sogenannten „Südlinge“) dunkelhäutig. Das mag ohne böse Absichten passiert sein, fällt aber auf. Dieses schiefe Bild ein wenig zu korrigieren finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht schlimm.

Dass das Bild schief sei, ist ja auch erstmal ein Eindruck und kein Fakt.

Charaktere sind nicht gleich Erzähler und Erzähler ist nicht gleich Autor. Wer sagt überhaupt wann was über wen und was bringt der Text damit zum Ausdruck? Selbst wenn einer der Charaktere rassistisch ist, ist es der Text ja nicht automatisch. Man kann ein Thema ja nicht ansprechen ohne es darzustellen. Soviel Abstraktion kann man dem Leser ja schon zumuten. Das ist eigentlich 9. Klasse Deutschunterricht.

Dass die Protagonisten hellhäutig sind, hat ja erstmal den logischen Grund, dass Tolkien keine von der Realität abgekoppelte Phantastik schreibt, sondern eine fiktive Mythologie Englands. Die prä-historischen Protagonisten (Hobbits usw.) entsprechen dabei in ihrer Herkunftsgeographie und Charakteristika der von Tolkien und seiner imaginierten Leserschaft, nämlich Engländern.

Man könnte die Frage nach dem Rassismus bei Tolkien ja auch so stellen: Wie reagieren denn die kleinen naiven, dörflichen, unbedarften Engländer... ähhh Hobbits, die noch nie einen Schritt aus ihrer Tür getan haben auf Fremde, die anders sind? Und wie unterscheiden sie sich darin von den "weltoffenen", weit gereisten und informierten Weisen und Politikern ihrer Welt? Warum haben die Leute ohne Macht eine andere Sicht als die mit Macht. Das ist eines der Hauptthemen im HdR. Und dann ist es auf einmal gar nicht diskriminierend, dass die vier Hobbits nicht schwarz, asiatisch, trans und im Rollstuhl sind. Es ist der Punkt.

Natürlich kann man alle Hobbits in der nächsten Verfilmung möglichst divers besetzen. Das bringt aber nur für das Bauchgefühl des Gleichstellungsbeauftragen etwas. Handlungstechnisch ist es bestenfalls irrelevant. Aber eines der Themen, die der Text selbst verhandelt, ist dann komplett hinfällig. Und das ist eben schon eine grobe Verfälschung des Werks.
Und dann muss man sich irgendwann schon die Frage gefallen lassen, was dieses Werk dadurch gewinnt und ob man nicht lieber einen anderen Film drehen würde, wenn die Themen der Vorlage sowieso nicht interessieren.
 
Whitewashing ist eine böse kulturelle Aneigung, Black-/Yellowwashing hingegen eine gute.

Okay, dann bin ich ja schonmal beruhigt, dass du Whitewashing richtig einzuordnen weißt und ich offensichtlich nur die Ironie deines Kommentars nicht verstanden habe.

Nebenbei: Hollywood besetzt inzwischen schon die Rolle des Jarl Haakon mit Caroline Henderson, David Gyasi durfte für Netflix den Achilleus miemen und bei Bridgerton erzählt man eine Geschichte im England des 19. Jahrhunderts mit diversem Cast. Es dauert also bestimmt nicht mehr lange bis man auch Napoleon divers besetzt. ;)

Ich persönlich finde das völlig in Ordnung. Rassismus und Ausgrenzung war und ist immer noch ein großes Thema. Und immer noch haben es Menschen anderer Ethnien enorm schwer, vor allem in den USA.

Diversität im Medium Film hat zwar unmittelbar und aktiv im ersten Moment keine Auswirkungen auf diese Tatsache, aber Medien sind nun mal das Nonplusultra unserer Zeit. Und wenn das bedeutet eine Sensibilität für ein Thema zu schaffen, in dem man ein Übergewicht für die jahrhundertelang unterdrückte Partei schaffen muss, um auf lange Sicht Gleichberechtigung zu erlangen, dann verstehe ich das voll und ganz.

Wie du schon gesagt hast: Whitewashing ist in einer Zeit der Unterdrückung und Ausgrenzung entstanden. In einer Zeit der Toleranz ist Blackwashing entstanden, als Gegenbewegung und Symbol für Gleichberechtigung.

Ich kann aber durchaus verstehen, wenn Leute damit ein Problem haben wenn es sich um historische Persönlichkeiten handelt. Allein auf die historische Akkuranz bezogen.

Wo ich es wie gesagt nicht verstehen kann ist bei fiktiven Werken, die in einer Zeit entstanden sind, in der das Mindset eines priviligierten Weißen durch eine fragwürdige gesellschaftliche Norm geformt ist, die hellhäutig als gut und dunkelhäutig als böse definiert (ohne Tolkien bewussten Rassismus unterstellen zu wollen, wie gesagt!). Dagegen ein Zeichen der Diversität zu setzen, steht wie ich finde außer Frage.
 
Wo ich es wie gesagt nicht verstehen kann ist bei fiktiven Werken, die in einer Zeit entstanden sind, in der das Mindset eines priviligierten Weißen durch eine fragwürdige gesellschaftliche Norm geformt ist, die hellhäutig als gut und dunkelhäutig als böse definiert. Dagegen ein Zeichen der Diversität zu setzen, steht wie ich finde außer Frage.

Es geht also nur um die Zeit in der ein Werk entstanden ist? Es gab also in dieser Zeit keine Menschen mit anderen Ansichten? Und deswegen hatte Tolkien diese Ansicht auch? Und deswegen steckt diese Ansicht auch automatisch im HdR?

Das ist so vereinfachend, dass es einfach falsch ist.

Und es ignoriert ja auch die vielen Szenen bei Tolkien, die man klar antirassistisch lesen kann, auch wenn das Publikum direkt nach dem Krieg da deutlichere Anspielungen gefühlt haben mag, als wir heute. Z.B.: "Those were happier days, when there was still close friendship at times between folk of different race"
 
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