Mit der Loki-Serie habe ich so meine Probleme, weil sie "seine" Entwicklung seit 'Avengers' komplett rebootet.
Ja, das ist sehr schade. Gerade diese Entwicklung war es nämlich, die mich ursprünglich für den Charakter eingenommen hatte.
Sein plötzlicher Tod in Infinity War hatte mich daher herbe getroffen...ich konnte mich nie so recht damit abfinden (obwohl es in-universe durchaus eine gewisse Logik hat. Er war mit seinem Bruder ausgesöhnt, bezeichnete sich zuletzt sogar als Sohn Odins - ein Kreis hatte sich geschlossen, wenn man so will. Gleichzeitig finde ich diese Form des Ablebens, die man gefühlt jedem geläuterten Bösewicht angedeihen lässt, einfach nur noch öde *gäähn*

).
Und der Reiz an Lokis Charakter bestand ja va darin, dass er nie ausschließlich gut, oder böse war; er bewegte sich stets in einer (moralisch) äußerst flexiblen Grauzone und nahm damit eine gewisse Sonderrolle ein, für die man im Rahmen der Avenger-Erzählung zuletzt wohl einfach keine Verwendung mehr hatte.
Das ist für mich aber nicht gleichzusetzen damit, dass seine Geschichte restlos außerzählt wurde. Ich finde, sein Charakterprofil liefer ganz viel Potential für weitere spannende Geschichten, die gar keines höheren Sinns bedürfen als dem, dass der Gott des Schabernacks nun mal unermüdlich Mittel und Wege findet, sich durchs Universum zu tricksen.

Wobei das natürlich nur die halbe Wahrheit ist...sein eigentlicher Antrieb war ja vielmehr der, sich als der betrogene Sohn gefühlt zu haben, der nie zu seinem Recht kam und sich dieses daher (durch äußerst fragwürdige Methoden) selbst verschaffen müsse.
Es bleibt abzuwarten, ob es dem Konzept der Serie gelingen wird, die ursprüngliche Idee dieser Figur (mitsam der ihr innewohnenden Tragik) aufzugreifen und sie in ebenso neue, wie reizvolle Bahnen zu lenken, die
nicht wie bloßer Fanservice anmuten.
Das wäre auch mir eindeutig zu wenig.