Militärgeschichte

@Jedihammer Ja, aber der Punkt ist: Man ging davon aus, dass die Russen drei Wochen brauchen würden, um kampfbereit zu sein. Sie waren dann tatsächlich schneller kampfbereit, das stimmt, aber das war eben die deutsche Kalkulation. Und gleichzeitig war es die deutsche Kalkulation, dass man Frankreich innerhalb von vier Wochen besiegt haben würde.

Und DAS verstehe ich einfach nicht, weil es doch nicht zusammenpasst. Wenn man Frankreich besiegen will, bevor Russland kampfbereit ist, dann darf man doch nicht davon ausgehen, dass man für den Sieg über Frankreich eine Woche länger braucht als bis zur (geschätzten!) Kampfbereitschaft Russlands.

Was ich damit sagen will: Dass man die Russen da unterschätzt hat und sie am Ende schneller kampfbereit waren als gedacht, ist klar. Aber selbst wenn man sich nicht verkalkuliert und sich die ursprüngliche Kalkulation als richtig erwiesen hätte ("in drei Wochen sind die Russen kampfbereit, in vier Wochen haben wir Frankreich besiegt), ergibt diese doch keinen Sinn vor dem Hintergrund, dass man Frankreich besiegt haben wollte BEVOR Russland die Generalmobilmachung abgeschlossen haben würde.
 
Auch wenn es eine Mär ist,das Generalfeldmarschall von Schliefen noch auf dem Sterbebett gesagt haben soll "Macht mir den rechten Flügel stark" so ist es doch eine Tatsache,das die Verlegung eines Korps von der Westfront zur Ostfront die Schlacht an der Marne massgeblich beeinflusst hat..
Wäre dieses Korps bei dieser Schlacht vor Ort gewesen,möglicherweise hätte das Deutsche Reich die Schlacht an der Marne nicht verloren. Und damit den Krieg.Wir wissen es nicht.
 
Sorry für den Doppelpost,aber ich muß mir einfach mal Luft machen. Ich muß mir meinen heiligen Zorn von der Seele schreiben.
Ich kann und will es nicht mehr verstehen was in den letzten Jahren im Bereich der Militärliteratur abgeht. Der schreiben studierte Historiker,sogar ausgewiesene Militärhistoriker mit Doktortitel und sogar aktive Offiziere der Bundeswehr einen Müll das mir die Galle überlaüft.
Ich habe mir neulich einen Bildband über deutsche Spitzenmilitärs des III:Reichs gekauft. Ist ein eher rechter Verlag(was die Sache m.E.n. noch schlimmer macht).
Und dieser sogenannte "Autor" schreibt den selben Unsinn den bereits das von mir abonnierte Fachblatt "Militär und Geschichte" geschrieben hatte. Dort gab es eine kurze Biographie über Generalfeldmarschall Schörner. Und hier wie da wurde geschrieben Schörner sei der letzte deutsche Offizier gewesen der zum Generalfeldmarschall befördert wurde. Hallo ? Gehts noch.
In letzter Zeit habe ich Berichte gelesen die so hanebüchen sind das ich nicht wußte ob ich lachen oder weinen sollte.
Da wurde z.B. geschrieben Adolf Hitler habe auf der Reichstagssitzung am 19.07.1940 12(!!!!!!) Generaloberste zu Generalfeldmarschällen befördert. Herrgott ein Blick auf diese Sitzung wird jedem zeigen das es nur 10 Generaloberste waren.
Da gibt es "Militärhistoriker" die den Unterschied zwischen einem sowjetischen Marschall und einem Marschall der Sowjet-Union nicht kennen.
Ich weiß das ich ein fürchterlicher Pedant bin was das angeht. Aber von Historikern erwarte ich eine korrekte Sichtweise.
Wäre der Bildband nicht so teuer gewesen wäre es ihm ergangen wie seinerzeit einem "Landser".
Ich hatte mir vor sehr vielen Jahren mal einen Landser Roman gekauft um auf der Fahrt nach Hause etwas zum Lesen zu haben. Und beim Landser stand immer folgender Satz "Personen ausser Personen der Zeitgeschichte sind frei gestalltet"
Und da stand doch tatsächlich über Generaloberst Hans Valentin Hube"Generaloberst Hube stemmte sich mit beiden Armen über den Kartentisch" Und Generaloberst Hube IST eine Person der Zeitgeschichte. Aber alleine in dem Satz sind schon zwei Fehler. Da ging das Fenster auf und der Roman flog in die dunkle Nacht.
Ich habe fertig.
 
"Generaloberst Hube stemmte sich mit beiden Armen über den Kartentisch" Und Generaloberst Hube IST eine Person der Zeitgeschichte. Aber alleine in dem Satz sind schon zwei Fehler.

Na ja, Minza spricht einen naheliegenden Gedanken aus. ;)

Aber ich bin auch neugierig. Was ist den an dem Satz "Generaloberst Hube stemmte sich mit beiden Armen über den Kartentisch" falsch?
 
Aber ich bin auch neugierig. Was ist den an dem Satz "Generaloberst Hube stemmte sich mit beiden Armen über den Kartentisch" falsch?
Hans-Valentin Hube wurde im ersten Weltkrieg der linke Arm amputiert.

Weiterhin verstarb er beinahe unmittelbar nach seiner Ernennung zum Generaloberst. Dass er zwischen der Ernennung und seinem Tod noch über einen Kartentisch gebeugt war ist je nach Kontext mindestens unwahrscheinlich.
 
Aber ich bin auch neugierig. Was ist den an dem Satz "Generaloberst Hube stemmte sich mit beiden Armen über den Kartentisch" falsch?

Zum einen : Der spätere Genraloberst Hans Valentin Hube hatte als junger Offizier im ersten Weltkrieg einen Arm verloren. Also nix mit beiden Armen über dem Kartentisch.

Zum anderen : Es ist zwar richtig,das Hans Valentin Hube am Ende seiner militärischen Laufbahn den Rang eines Generaloberst bekleidete.
Allerdings ist hier an zu merken das er zwar am 20.04.1944 bei einem Besuch bei Adolf Hitler auf dessen Berghof unter gleichzeitiger Auszeichnung mit dem Eichenlaub mit Schwertern und Brillianten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes zum Generaloberst befördert wurde. Aber er hat diesen Rang niemals augeübt.
Generaloberst Hans Valentin Hube ist am 21.04.1944 beim Rückflug von Hitlers Berghof zur Front bei einem Flugzeugabstrurz ums Leben gekommen.
Arm hin oder her, es hätte heissen müssen "General der Panzertruppe Hube" oder meinewegen der spätere Generaloberst Hube.
Da mag jetzt mancher den Kopf schütteln,aber ich achte auf solche Feinheiten und sehe sie als sehr wichtig an.

Sorry,@Darth Stassen war schneller.
 
Noch ein kurzes Wort zu Generaloberst Hube. Der Mann war in vieler Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Generalität des II.WK.
Zum einen war er kein hoher General der vor Don Adolpho gekuscht hat. Er hat ebenso wie Generalfeldmarschall Walter Model Hitler mehr als einmal die Messe gelesen.
Unvergesslich seine Ansprache an Hitler nach der Katastrophe von Stalingrad. Da sagte er,der selber ein maßgeblicher militärischer Führer während diese Schlacht war zu Adolf Hitler (wegen der schlechten Versorgung der 6.Armee aus der Luft)" Hier muß ein Versagen vorliegen. Warum mein Führer killen sie nicht einmal einenLuftwaffengeneral.Heeresgenarale müssen immer dran glauben"
Zum anderen war Generaloberst Hube einer der wenigen Spitzenmilitärs der deutschen Wehrmacht der niemals eine Militärakademie besucht hatte.
Der Mann war einfach ein Naturtalent.
 
USS Bonhomme Richard - möglicherweise einer der größten Verluste in der Geschichte der US-Marine

Seit drei Tagen brennt im Hafen von San Diego der Mini-Flugzeugträger "USS Bonhomme Richard". Das Feuer ist bei Wartungsarbeiten ausgebrochen. Der Flugzeugträger droht im Hafen zu versinken. Es wäre einer der größten Verluste in der Geschichte der US-Marine.

Der Mini-Flugzeugträger, der 1997 seinen Stapellauf hatte und im Herbst 1998 in Dienst gestellt wurde, ist 257 Meter lang und hat eine Wasserverdrängung von etwa 40.000 Tonnen. Der US-Flugzeugträger Lexington, der im Zweiten Weltkrieg 1942 in der Schlacht in der Korallensee vor Australien von den Japanern attackiert wurde und letztlich sank, war 270 Meter lang und etwa 42.000 Tonnen schwer.
 
Heute vor genau 80 Jahren,am 19.07.1940 fand in der Berliner Krolloperr die Reichstagssitzung zu den Siegen der Wehrmacht in Skandinavienfeldzug sowie im Festfeldzug statt.
Hitler lies an diesem Tage einen Beförderungsregen auf die Wehrmacht niederfallen wie es ihn noch nie mals zuvor beim Deutschen Militär gegeben hatte. Auch nicht nach gewonnenen Kriegen.
Hier nur die Spitzenmilitärs.
Zu Generalobersten wurden an diesem Tage befördert :
Die Heeresoffiziere :
Heinz Guderian
Hermann Hoth
Ewald von Kleist(später GFM)
Erich Hoeppner(später Schütze)
Friedrich Dollmann
Adolf Strauß
Kurt Haase
Franz Halder
Friedrich Fromm
Nikolaus von Falkenhorst
Eugen Ritter von Schobert
Georg von Küchler(später GFM)
Ernst Busch(später GFM)
Maximilian von Weichs(später GFM)

Die Luftwaffenoffiziere :
Alfred Keller
Ulrich Grauert
Hans-Jürgen Stumpff
Ernst Udet
Hubert Weise

Der Marineoffizier Carl Rolfs wurde an diesem Tag in den Rang eines Generaladmirals befördert welcher dem Generaloberst entspricht.

Desweiteren wurden an diesem Tage 12 Generalfeldmarschälle ernannt.Was in einigen Teilen der Wehrmacht für Unmut sorgte weil diese Massenbeförderung diesem Rang nur abträglich sein könne.

Diese Feldmarschälle waren :
Für das Heer :
Walter von Brauchitsch
Walter von Reichenau
Fedor von Bock
Wilhelm Ritter von Leeb
Gerd von Runstedt
Wilhelm Keitel
Hans-Günther von Kluge
Wilhelm List
Erwin von Witzleben

Für die Luftwaffe :
Albert Kesselring
Hugo Sperrle
Ehrhard Milch

Für den prunksüchtigen Popanz Hermann Göring wurde an diesem Tage der Rang des Reichsmarschalls geschaffen.


Natürlich gab es noch unzählige andere Beförderungen auf Generals/Admirals Ebene. Von den unteren Rängen ganz schweigen.
Und auch führte Adolf Hitler hier etwas ein,was in alten deutschen Streitkräften wie in Preussen oder Süddeutschen Staaten undenkbar gewesen wäre.Es wurden Ränge übersprungen. So wurde z.B der Chef des Wehrmachtsführungsstabes,der spätere Generaloberst Alfred Jodl unter Überspringung des Rang eines Generalleutnants vom Generalmajor zum General der Artillerie befördert. Ebenso "erging es dem späteren Generalfeldmarschall Wolfram von Richthofen der vom Generalmajor zum General der Flieger befördert wurde.
Diese zweifelhafte Praxis wurde von Adolf Hitler während dem Rest des Krieges beibehalten.
So wurde z.B. der Nachfolger von Generaloberst Franz Halder als Chef des Generalstabes des Heeres, der spätere Generaloberst Kurt Zeitzler direkt vom Generalmajor zum General der Infanterie befördert. Und Hugo Sperrle,Albert Kesselring und Karl Dönitz übersprangen sogar bei ihren Beförderungen zum Generalfeldmarschall/Großadmiral den Rang eines Generaloberst/Generaladmiral.
 
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Es gab ja viele faszinierende “Wunderwaffen” im 2. Weltkrieg, aber der japanische I-400 U-Flugzeugträger ist das verrückteste was ich bisher gehört habe. Ich mag aber das Design.
 
Es gab ja viele faszinierende “Wunderwaffen” im 2. Weltkrieg, aber der japanische I-400 U-Flugzeugträger ist das verrückteste was ich bisher gehört habe. Ich mag aber das Design.

Da gibts ne ganz nette 45 Minuten Doku zu auf YT. „Japans Geheimwaffe. Japans tauchender Flugzeugträger“ über die bin ich damals auf das uboot gestoßen.
Der Kahn war, für mich, ne ziemliche Verzweiflungstat um noch irgendwas zu retten.
 
Herrgott,die paar Flieger die diese Boote an Bord hatten waren völlig bedeutungslos.
Die hätten ganz bestimmt keinen Einfluss auf den Krieg gehabt. Aber imposant sahen sie aus. Ich habe ein Modell von einem dieser Boote der I-400 Klasse in meiner Sammlung.
 
Es gab ja viele faszinierende “Wunderwaffen” im 2. Weltkrieg, aber der japanische I-400 U-Flugzeugträger ist das verrückteste was ich bisher gehört habe. Ich mag aber das Design.

Janein, grundsätzlich hat die IJN bereits vor dem Krieg U-Boote mit Flugzeugen an Bord gebaut. Die U-Bootstrategie der IJN war sehr mannigfaltig und gleichzeitig inkonsequent: die Vorgänger der I400 waren als Kommandoschiffe gedacht, die ein Schwadron U-Boote koordinieren - und dafür, neben erweiterten Kommunikationseinrichtungen eben auch Flugzeuge zur Aufklärung an Bord hatten. Der Gedanke war, dass diese "Mutterschiffe" den Feind aufklären und dann die anderen U-Boots bzgl des folgenden Angriffs koordinieren sollten. Parallel arbeiteten die Japaner jedoch auch an Strategien (siehe der Kreuzer Oyodo) um solche U-Bootflottillen analog zu den Zerstörerflottillen durch extrem schnelle Überwasserschiffe zu koordinieren. Alles vor dem Hintergrund der Abnutzung der US-Flotte auf dem Weg zur "Decisive-Battle" mit den japanischen Schlachtschiffen (um Parität herzustellen).

Die I400-Boote sind dann von Yamamoto als, aus Kriegssicht folgerichtige Weiterentwicklung des Ansatzes der "A1-Kommandoboote" geplant worden. Jedoch gab es zu diesem Zeitpunkt bereits die Abkehr von der Strategie der Entscheidungsschlacht hin zu einer eher kopflosen weil ungerichteten Strategie.

Unterm Strich war die gesamte U-Bootwaffe mit den unterschiedlichsten nie wirklich validierten Strategien und die damit einhergehende Mannigfaltigkeit der U-Boottypen eine reine Verschwendung an Ressourcen.
 
Heute vor genau 150 Jahren, am 02.09.1870, siegten die deutschen Truppen bei Sedan über die Franzosen während des deutsch/französichen Krieges 1870/71.
Dieser Sieg brachte die Vorentscheidung zu Gunsten der deutschen Staaten. Nach der französichen Kapitulation ging auch der Französiche Kaiser Napoleon III. in deutsche Gefangenschaft.
Von 1871 an bis zum Untergang des II.Reiches war der 02. September im Deutschen Reich der Nationalfeiertag,der sogenannte Sedantag.

Heute vor genau 75 Jahren, am 02.09.1945 kapitulierte das japanische Kaiserreich an Bord der USS Missouri bedingungslos vor den USA und ihren Verbündeten.
Zwar kapitulierten die die japanische China-Armee erst am 09.09.1945 vor Marschall Chiang Kai-shek und die japanischen Streitkräfte in Südost-Asien sogar erst am 12.09.1945 in Singapur vor Fleet Admiral Sir Louis Lord Mountbattan, aber der 02.09.1945 gilt allgemein als das offiziele Ende des II.WK.
 
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