Serie [Netflix] The Witcher

Also ich muss sagen, dass mich die erste Folge so gar nicht in ihren Bann gezogen hat, auch wenn die Marktszene wirklich toll inszeniert war. Ich lese gerade das erste Witcher Buch, kenne auch die Geschichte "Das kleinere Übel", die mir auch gefallen hat, aber hier fand ich sie langweilig. Mal schauen ob ich mich noch motivieren kann, wenigstens Folge Zwei anzuschauen.
 
Wenn man richtig motiviert ist und unbedingt die Serie gucken will, würde ich auf jeden Fall mal empfehlen die Kurzgeschichten zu lesen. Ansonsten wird es teilweise echt schwer den Geschehnissen zu folgen.

btw. ich würde unabhängig von der Serie empfehlen die Kurzgeschichten zu lesen. Die Bücher sind wirklich gut und mMn auch besser als die Romane.
 
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Ich habe die erste Staffel durch und bin begeistert von der Serie. Die Handlungsstränge sind interessant, es kommen Feen, Hexen, Zauberer über Monster und Drachen bis Zwerge alles vor, die Schauplätze und Kulissen und Kostüme sind herausragend klasse. Ich würde die Serie bisher in eine Reihe mit GoT, Harry Potter und Herr der Ringe setzen wollen. Der Schauspieler, der den Witcher spielt, ist wie geschaffen dafür. Er sieht nicht nur gut aus, sondern spielt auch charismatisch. Das Gleiche gilt für Jennifer. Eine tolle Schauspielerin steckt hinter der Figur, die den Wandel gut dargestellt hat. Einziger Kritikpunkt sind die verschiedenen Zeiten, in denen alles spielt. Da kommt man schnell durcheinander, besonders anfangs. Man hätte die Vergangenheit irgendwie kennzeichnen sollen.
 
Das habe ich jetzt schon öfter gehört und gelesen. Ich habe also als jemand, der selbst nur die Spiele vom Hörensagen kennt, und lediglich weiß, dass Hexer Monster jagen, keine große Chance ohne Anstrengung das Ding zu verstehen?

Nun, ich würde mich an deiner Stelle von solchen Aussagen nicht abschrecken lassen. Es stimmt schon, viel Exposition findet nicht statt, man wird (zunächst) relativ unvermittelt mit der Welt, den Charakteren und der Geschichte konfrontiert. Was aber meines Erachtens nach oft unerwähnt bleibt: Das war in den Büchern im Grunde nicht anders. Wenn ich mal ein paar (leichte) Buchspoiler als Beispiele bringen darf:

Die erste Kurzgeschichte um Geralt, "Der Hexer", beginnt damit, dass Geralt in ein Wirtshaus geht, wo ihm ein paar Tunichtgute dumm kommen, mit denen er dann kurzen Prozess macht. Als Leser weiß man hier auch noch überhaupt nichts über ihn, wer er ist, was ein Hexer genau ist, etc. Man entdeckt es beim Lesen.

Am Ende des (innerhalb des Universums chronologisch) zweiten Kurzgeschichtenbandes "Das Schwert der Vorsehung" heißt es plötzlich, dass sich die Nördlichen Königreiche nun mit Nilfgaard im Krieg befinden. Keine Sau weiß zu diesem Zeitpunkt genau, was Nilfgaard eigentlich ist, das Kaiserreich wurde, wenn überhaupt, in den vorherigen Kurzgeschichten nur nebenbei erwähnt. Auch über die Ursachen für diesen Krieg erfährt man als Leser hier noch nichts, der Krieg ist da, und fertig. Die Hintergründe des Konflikts werden erst im Laufe der weiteren Erzählung, in den Romanen, dann wirklich behandelt.

Dieses Vorgehen der Serie entspricht also eigentlich einer Tradition der Bücher, die ich dort aber auch als große Stärke empfinde. Es macht dort Spaß, die Dinge nach und nach zu ergründen und ich kann mir vorstellen, obwohl ich als begeisterter Leser der Bücher natürlich Vorwissen mitgebracht habe, dass das in der Serie auch gut funktioniert. Was hier zu Beginn vielleicht gehetzt und unübersichtlich wirkt, wird im späteren Verlauf besser aufgearbeitet, gerade die beiden letzten Folgen, die ich gestern gesehen habe, leisten da nochmal ganze Arbeit.
 
Das Medium Buch und Film unterscheiden sich da leider und machen so ein Vorgehen schwieriger, da man seine Fantasie beim Film nicht so verwendet wie bei einem Buch...schwierig es zu formulieren.
Und welcher normale Konsument, will und kann sich gleich mit Hintergrundinfo voll stopfen?
 
Eine Serie sollte im Idealfall ohne Sekundärliteratur funktionieren. Das ist hier leider nicht wirklich der Fall. Habe jetzt drei Folgen geguckt und in jeder Episode gab es Dinge, die ich nicht so wirklich verstanden habe. Und wenn man als Zuschauer da nicht mitgenommen wird, ist es auf lange Sicht schwierig. Ich hoffe das bessert sich mit den nächsten Folgen.

Ansonsten ist die Serie definitiv nicht das neue "Game of Thrones", dazu hapert es sowohl bei der Story als auch bei der Umsetzung. Obwohl der optische Stil auch seinen ganz eigenen Charme hat. Bei mir ist noch nicht dieser Suchtfaktor eingetreten wie zuletzt bei "4 Blocks" oder eben bei "Game of Thrones". Aber ich bleibe dran.
 
Die Situation wird sich meiner Meinung nach mit Staffel 2 - also der Umsetzung der Romane - deutlich entspannen. Denn ab da ist die Handlung deutlich stringenter als in den Kurzgeschichten.

Grüße,
Aiden
 
Die Situation wird sich meiner Meinung nach mit Staffel 2 - also der Umsetzung der Romane - deutlich entspannen. Denn ab da ist die Handlung deutlich stringenter als in den Kurzgeschichten.

Grüße,
Aiden

Denke ich auch. Staffel 1 hat ja nun die beiden Kurzgeschichtenbände behandelt, auch wenn natürlich nicht jede Kurzgeschichte zum Zug gekommen ist. Ab der zweiten Staffel wird man dann entsprechend anfangen, die Romane zu verfilmen. Da freue ich mich darauf, gerade den ersten Roman finde ich schon sehr stark.

Wir werden dann in der nächsten Staffel also Ciris Ausbildung in Kaer Morhen sehen, ihr Magietraining mit Yennefer, den Konflikt mit den Scoia'tael, etc.

Ach ja, das wird schön, denke ich. Ich persönlich hoffe, dass die Serie gut genug laufen wird, um auf sechs Staffeln zu kommen, dann hätte man die gesamte Erzählung abgedeckt. Und mit der Zeit wird das mit dem Budget und damit zusammenhängend den Effekten, Kulissen etc. sicher auch besser. Ich meine, ich fand, bis auf wenige Stellen, die Optik und die Machart jetzt in der ersten Staffel schon sehr hochwertig. Aber beispielsweise die letzte Folge ist, was die Action angeht, durchaus großes Kino, man hat aber schon den Eindruck, dass der Wille, hier noch mehr abzuliefern, da war - im Gegensatz zu den Möglichkeiten. Aber gerade für eine erste Staffel kann sich die Sache in dieser Form wirklich sehen lassen, finde ich. So eine Serie "wächst" dann mit der Zeit. In der ersten Staffel von Game Of Thrones wurde Tyrion vor der großen Schlacht, anders als im Buch, noch ausgeknockt, damit man einen plausiblen Grund hat, die Schlacht nicht zu zeigen. Und wenn man die Kampf- und Schlachtszenen aus der ersten Staffel von Vikings mit denen aus der vierten oder fünften Staffel vergleicht, liegen da Welten dazwischen.
 
Hab die Staffel dieses Wochenende komplett gesehen. Anfangs tat ich mir mit dem Verständnis noch etwas schwer, aber mit der Zeit ging es. Mit den ganzen Zeitsprüngen hat man es halt unverständlicher Weise komplizierter gemacht, als es hätte sein müssen.

Dass man erst die Kurzgeschichten erzählt war IMO nicht die beste Idee. Dadurch hat die Staffel etwas sehr Episodenhaftes und Trashiges (Stichwort Monster of the Week). Erinnerte dahingehend etwas an "Hercules" mit Kevin Sorbo nur eben Mittelalter statt Antike und etwas blutiger und düsterer.

Was mir auch nicht gefallen hat, war das viele Mulitkulti (wirkt bei einem mittelalterlichen Setting einfach störend) und die zu modern aussehenden Kostüme. Die Effekte sind für ne TV Produktion ok, wenn auch klar hinter GoT oder "The Mandalorian".

Dass der Barde keinen Tag zu altern soll, obowhl in der Zeit Ciri gezeugt, geboren und erwachsen wird, fand ich ebenfalls so lala. Insgesamt hat der Char etwas genervt.

Den Rest empfand ich als sehr gut. Vor allem Yennefer hat mir (nicht nur optisch) gefallen. Gerald war ebenfalls ne coole Sau. Ciri ist süß.

Alles in allem war die Staffel schon ok und es hat auch Spaß gemacht sie anzusehen. Die bessere Fantasy-Serie heuer waren aber IMO "Der Dunkle Kristall" und "Carnival Row". Von dem her ne Enttäuschung auf recht hohem Niveau:

7 von 10 Punkten!
 
Die Effekte sind für ne TV Produktion ok, wenn auch klar hinter GoT oder "The Mandalorian".

Für eine erste Staffel fand ich die Effekte eigentlich soweit ganz solide. Zumal die erste Game of Thrones-Staffel in der Beziehung deutlich schlechter oder wenigstens genauso gut/schlecht abschneidet.

Sollte die Serie ein Erfolg werden, wird Netflix bestimmt noch die eine oder andere Million locker machen - genauso wie HBO damals.

Grüße,
Aiden
 
Weiß noch nicht so recht was ich von der Serie halten soll. Optisch gefällt es mir gut, aber irgendwie kommt sie storymäßig nicht in Schwung.
Da ist noch Luft nach oben.
 
Nach der vierten Folge, gebe ich der Serie eine 6/10. Großes Manko sind die verschiedenen Zeitebenen und die nicht einmal, betitelten Handlungsorte (Cintra, Blaviken oder Aretusa), dazu noch ein äußerst langsame Tempo in der Erzählung und Darstellung. Der Soundtrack ist einfach beliebig.
Viele Charaktere sind einfach fehlbesetzt (Yennefer, Triss Merigold, Fringilla Vigo...).
Henry Cavill, Joey Batey und Lars Mikkelsen sind dagegen eine gute Wahl.
Mal schauen, wie die restlichen Folgen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte mit The Witcher bis gestern nix zu schaffen. Weder Spiele noch Bücher haben bislang meinen Weg gekreuzt.

Zunächst mal muss ich sagen, dass ich der Handlung ziemlich gut folgen konnte. Allerdings hab ich auch keinerlei Probleme mit der nichtchronologischen Erzählstruktur, wie sie zum Beispiel auch in "Pulp Fiction" und "Kill Bill" Verwendung findet. Geht man so vor, dann hat das enorme Vorteile, man kann Rahmenhandlungen erzählen, ohne gleich das Ergebnis vorweg nehmen zu müssen. Und Ortsbeschriftungen und Jahreszahlen brauchte ich jetzt auch nicht, um der Handlung folgen zu können. Mit der Zeit wird dann schon klar, was wann und wo spielt.

Auch sind die Kostüme und das Casting ausreichend gut gewählt worden, sodass ich die Figuren klar voneinander trennen konnte. Henry Cavill gefällt mir in dieser Rolle auch ziemlich gut. Nicht so gut gefällt mir dagegen, dass man kaum etwas über die Titelfigur erfährt, jede andere Figur erhält neben mehr Screentime auch umfassende Charakterisierungen, allen voran Yennefer. Diese Gewichtung ist ein wenig seltsam, aber gut, da kommt bestimmt wohl noch was.

Fazit:
Staffel zwei: Ich bin dabei.
 
Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich persönlich finde es sehr schade, dass die nicht-lineare Erzählstruktur vielfach Anlass zur Kritik darstellt. Ich finde, unter anderen Dingen, gerade das an der Serie so positiv, dass sie eben aus konventionellen Erzählschemata ausbricht. Und mal ehrlich: Ist es wirklich SO schwer, der Handlung dadurch zu folgen? Ohne Vorkenntnisse würde in den ersten Folgen doch der Eindruck entstehen, dass die drei Handlungsstränge ganz normal parallel zueinander ablaufen. Dass sie zeitversetzt spielen, wird doch überhaupt erst in der dritten oder vierten Folge offenbart. Und gerade in den letzten Folgen werden die Verhältnisse der drei Erzählebenen zueinander ja nochmal verdeutlicht.

Die Erzählstruktur scheint aber im Allgemeinen vielen Zuschauern Schwierigkeiten zu bereiten, weshalb sie kritisiert wird. Persönlich finde ich es einfach schade, dass so ein unkonventionelles Vorgehen dann nicht gewürdigt, sondern im Gegenteil negativ rezipiert wird. Bitte nicht falsch verstehen, ich meine hiermit nun keine User des Forums, sondern mir geht es um den Grundtenor gegenüber dieser Erzählweise. Ich stelle mir dabei die Frage, ob das vielleicht an einer "modernen" Generation an Zuschauern liegt, welche vielfach bei einem Film oder einer Serie einfach nicht mitdenken möchte, sondern lieber nebenbei auf das Smartphone oder in die Popcorntüte starren will.
 
Ich finde, das es nichts mit einem "nichtwürdigen" von modernen Erzählweisen zu tun hat...es ist einfach unnötig verwirrend und unklar. Dazu kommt ja noch das auffällig schleppende Erzähltempo. Das stellt m.M. ne Hürde für viele Zuschauer da.
 
Also ich hab keine Hänger wahrgenommen. Was diese acht Folgen erzählen wollten, haben sie erzählt. Für mich gab es keine Redundanzen oder langweilige Segmente. Schleppend ist das wohl nur dann, wenn man die Geschichte schon kennt.
 
Ich schließe mich @icebär da weitestgehend an. Ich hatte hier ja mal geschrieben, dass ich einige der Folgen vielleicht als einen Tick zu lang empfand, insgesamt finde ich das Erzähltempo aber keineswegs schleppend. Die Serie ist insgesamt doch recht actionreich. Und insgesamt hatte ich nie das Gefühl, dass die Serie Szenen zeigt, die man sich hätte sparen können.

@Case39 mich würde mal interessieren, was genau du hinsichtlich der Handlung so verwirrend fandest?
 
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