Prefsbelt IV

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Theranos Zesh war erfreut, dass der Legat offensichtlich ähnlich dachte wie er.

„Einverstanden“, sagte Theranos schließlich, mit leiser Zufriedenheit in der Stimme. „Ich freue mich, dass wir uns bzgl. der Unterzeichnung einig sind.“
Er nickte ihm zu, und für einen Moment schien die Erleichterung über den erfolgreichen Abschluss dieses ersten offiziellen Verhandlungstags spürbar. Der Gouverneur hatte vieles erhofft, doch der Verlauf dieses Treffens übertraf selbst seine Erwartungen.

Als Teldor erwähnte, dass ein Medienteam von Truuine unterwegs sei, wandte sich Theranos kurz an seine Sekretärin.

„Miss Marris?“ fragte er ruhig.
Die blonde Frau trat einen halben Schritt vor, ihre Hände hinter ihrem Rücken verschränkt.

„Selbstverständlich haben wir noch ausreichend Platz Eure Exzellenz. Im selben Gästebereich, in dem die Delegation untergebracht ist, befinden sich noch ausreichend freie Zimmer.“

Theranos nickte leicht. „Ausgezeichnet. Dann sollen die Damen und Herren Ihres Medienteams dort einquartiert werden, Legat Kland – ich halte es für zweckmäßig, wenn Ihre Delegation sowie weitere Personen aus Truuine zusammenbleiben. Sollte es Ihnen aber lieber sein, die Ingenieure und das Medienteam zu trennen, kann ich Ihnen den angrenzenden Gästebereich zur Verfügung stellen.“

„So oder so,“
fügte Theranos hinzu, „wird es ihnen an nichts fehlen.“


Ein leises Schmunzeln huschte über seine Lippen. „Ich freue mich übrigens, dass Sie die Einladung zum Abendessen angenommen haben. Ich gestehe – ich liebe solche Gelegenheiten. Nicht den Konsum an sich,“ er machte eine kleine kugelartige Geste mit der Hand, „aber das Zelebrieren eines Momentes. Sei es Geschmack, Geruch, Atmosphäre, Unterhaltung, oder ein anregendes intellektuelles Gespräch."
Er wiegte kurz einen Kopf leicht hin und er als würde er die Perfekte Erklärung suchen.
"Ich bin der Meinung, dass Zeit – so wenig wir davon auch haben – das Einzige ist, was uns wirklich gehört. Und wenn man sie schon nutzt, dann doch richtig.“

Er machte eine kurze Pause, der Ton seiner Stimme wurde weicher, fast verschwörerisch. „Vielleicht erwartet uns beim Abendessen ja sogar ein kleines Highlight auf molekularer Ebene.“
Ein verschmitztes Grinsen stahl sich über sein Gesicht.

Als Teldor lächelte, fiel Theranos’ Blick auf das Tablett mit Süßigkeiten, das gerade ein Kellner in den Händen hielt. Der Legat griff sich im Vorübergehen ein kleines Gebäckstück.

„So, so, etwas Süßes“, bemerkte Theranos amüsiert, lehnte sich leicht zum Kellner hinüber und sprach in gedämpftem Ton. „Bringen Sie bitte das Tablett in meinen privaten Empfangsraum aber füllen Sie es davor nochmals mit ein paar Köstlichkeiten an – und, ah, nehmen Sie zwei Flaschen Imperialis Sensus, eine Classica, eine Luxa Solis, direkt aus dem Weinlager und bereiten sie alles vor.“

Der Kellner verneigte sich eilig und machte sich auf den Weg.

„Das heutige Menü“, erklärte Theranos schließlich auf Klands Frage hin,war eine Auswahl aus allen Teilen unseres Planeten. Die Meeresfrüchte stammen aus dem Süßwassersee gleich neben Blue One. Das Fleisch aus dem Jagdgebiet nähe Green One, Getreide und Gemüse aus Gold One. Selbst die Kräuter und Gewürze kommen aus dem Hochland kurz vor Red One. Wir versuchen, Prefsbelt IV auf den Tisch zu bringen, könnte man sagen.“
Er lächelte dezent. „Noch ist unser Fischfang sowie die Meeresfrüchte begrenzt, doch unser Projekt wird auch dies bald ändern.“

Er wandte sich der restlichen Delegation zu, die sich neben dem Tisch zusammengefunden hatte. Mit einer leichten angedeuteten Verbeugung und einem freundlichen Ton sagte er.
„Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für diesen produktiven Nachmittag. Bitte lassen Sie sich von Miss Marris Ihre Chipkarten und Bänder aushändigen – sie wird Sie zum Infopunkt führen. Ich freue mich, Sie alle beim Abendessen wiederzusehen.“

Er drehte sich kurz zu seinen beiden Legaten. „Meine Herren Bayl, Lydien – wir sehen uns ebenfalls später.“
Beide nickten zufrieden, sichtlich erleichtert über den erfolgreichen Verlauf der Gespräche.


Dann wandte sich Theranos wieder Kland zu, hob leicht die Hand und deutete zum Ausgang. „Wollen wir?“

Sie verließen gemeinsam den Raum. Zwei Wachen gingen voraus, vier folgten diskret. Die Gänge des Palastes lagen still, aber freundlich im goldgelben Licht der Wandleuchten. Der Marmor schimmerte matt, die schweren Türen reflektierten gedämpft den Glanz der imperialen Embleme.



Der Lift brachte sie dann anschließend nach oben in die Gouverneurs Etage. Als sich die Türen öffneten, wartete bereits ein Offizier mit einem dutzend Gardisten, die beim Erscheinen des Gouverneurs salutierten. Theranos erwiderte die Geste knapp, ging an den Gardisten und der Wachstube vorbei und trat mit dem Legaten in seine privaten Gemächer.

Der erste Raum dahinter wirkte wie der Anfang eines Rückzugsortes – groß, doch nicht zu protzig. Ein runder Vorraum mit ein Paar Skulpturen an den Wänden sowie Gemälden und mit einem leise plätschernden Brunnen im Zentrum, auf dem ein Schein der späten Nachmittagssonne durch eine schön verzierte Glasaussparung in der Decke fiel. Von diesem Zimmer führten mehrere Wege in die Residenz, durch einen dieser Wege kamen Sie zuerst in einen gedämpft beleuchteten Salon, überall lagen dezente Anklänge an den Stil des Palastes darunter, Elfenbeinfarbene Wände, dunkles Holz, goldene Linien immer wieder ein Blauer geäderter Stein.

Am Ende der Lounge öffnete sich die Tür zu einem kleineren, gemütlichen Zimmer.


Das private Audienzzimmer von Theranos war ein eleganter Rückzugsort – edel, doch bewusst zurückhaltend. Gedämpftes Licht fiel auf elfenbeinfarbene Wände, dunkles Holz und feine Goldlinien, die wie dezente Adern durch den Raum liefen. Vor dem Kamin standen zwei hohe Ohrensessel und ein kleiner Marmortisch mit Weinkühler und Gläsern, sowie das Tablett mit Süßigkeiten, während das Feuer in weichen Reflexen über Metall und Glas spielte.

Weiter hinten befand sich ein größerer Tisch aus poliertem Ebenholz, an dem sechs bis acht Personen Platz fanden – darüber hing eine feine, goldene Leuchte, deren warmes Licht den Raum in ruhige, kultivierte Töne tauchte. Hohe Bücherregale rahmten die Wände, zwischen den Bänden standen einzelne Skulpturen, Holokunstwerke und feine Dekorationen, die den Geschmack des Gouverneurs verrieten.

Zwei hüfthohe Pflanzen – sorgfältig beschnitten, in schlichten, glänzenden Gefäßen – brachten ein wenig Leben in die Komposition aus Stein, Holz und Metall. Zwei Kellner warteten still an der Seite, zwei Gardisten standen an der Tür welche aber nach einem kurzen Wink von Theranos vor die Tür geschickt wurden.


„Bitte“, sagte Theranos ruhig, „nehmen Sie Platz, Legat Kland.“

Als dieser sich setzte, trat einer der Kellner vor. „Welchen Wein darf ich öffnen, Exzellenz?“
Theranos blickte zu Kland. „Ich glaube, Sie haben vorhin nur den Classica probiert. Dann versuchen Sie diesmal den Luxa Solis.“

Der Kellner nickte, öffnete die Flasche mit geübter Hand und schenkte ein. Der goldene Schaumwein perlte in den Gläsern, das Licht des Kamins spiegelte sich auf der Oberfläche.

Theranos nahm sein Glas, reichte das andere dem Legaten und hob es leicht an.

„Auf unsere Zusammenarbeit“, sagte er ruhig, mit einem ehrlichen, warmen Unterton. „Und auf das, was daraus entstehen wird.“

Die Gläser stießen an, ein sanftes Klingen erfüllte den Raum. Draußen glomm das letzte Tageslicht über Blue One, während drinnen der goldene Schimmer des Feuers über Marmorboden und Glas zog – der Beginn einer Allianz, die mehr versprach als bloße Verträge.


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„Da habe ich durchaus nichts gegen.“

, antwortete Teldor auf Gouverneur Zeshs Vorschlag das Medienteam im gleichen Teil des Gästeflügels einzuquartieren wie das Ingenieursteam.

„Sie gehören zwar nicht direkt zu meinem Stab – sondern zu meiner Kollegin, Legatin Calhunow – doch räumliche Nähe wird sicherlich eine gute Gelegenheit für ein paar weitere Interviews mit meinem Team geben.“

Teldor warf den Ingenieuren einen Blick zu und lächelte. Einige der versammelten Herrschaften nickten, die Aussicht auf etwas PR-Arbeit war an sich nichts neues. Egal, ob dem Gouverneur Prefsbelts, oder der truuiner Bevölkerung gegenüber.

Zeshs Kommentar bezüglich des Abendessens beantwortete Teldor dann mit hochgezogenen Augenbrauen.


„Auf molekularer Ebene?“

, fragte er belustigt, während er versuchte zu enträtseln, was genau Zesh meinte. Dessen verschmitztes Lächeln zeugte davon, dass die Wortwahl wohl nicht von ungefähr kam. Neugierig wie vorfreudig nickte Teldor. Bei allem, was Zesh ihm heute alles an Prunk und Gloria gezeigt hatte, hätte man annehmen können, dass die Wunder irgendwann ihr Ende finden würden, doch schien Zesh immer noch etwas weiteres im Ärmel versteckt zu haben, mit dem er noch einen draufsetzen konnte.

Auf Teldors Frage nach dem Ursprung der angebotenen Gerichte antwortete Zesh dann gewohnt detailliert. Das Essen war ein Potpourri aus allen Ecken und Winkeln des Planeten, inklusive sogar der Wüste von Red One. Beeindruckt nickte der Legat und freute sich umso mehr auf das Abendessen. So wie er den Gouverneur erlebt – und es dieser ja grade angedeutet hatte – erwartete sie alle heute Abend dann noch etwas ganz Besonderes. Unwillkürlich musste Teldor schmunzeln, als sich der Gedanke, wie man ihn am Ende wieder an Bord der Seegrün rollen musste, vor seinem inneren Auge materialisierte.

Herzlich verabschiedete Zesh sich nun sowohl von Teldors Team als auch seinem eigenen. Dann war es an der Zeit zu gehen. Gemeinsam machten Legat und Gouverneur sich auf dem Weg und nahmen einen Aufzug hinauf auf die korrekte Etage. Dort gesellten sich zu den paar Gardisten, die sie bis hierher begleitet hatten, gleich noch ein paar dazu, die jedoch vor den privaten Gemächern zurückblieben. Auch die beiden Wachen im Inneren schickte Zesh hinaus, hatte jedoch dafür Anweisungen für die zurückbleibenden Kellner. Wie viel Personal der Gouverneurspalast wohl insgesamt beschäftigen mochte?

Wie angewiesen nahm Teldor Platz und nahm das angebotene Glas Wein entgegen.


„Auf unsere Zusammenarbeit!“

, erwiderte er den Trinkspruch des Gouverneurs und stieß mit ihm an. Genüsslich nahm Teldor einen Schluck und ließ sich den guten Tropfen auf der Zunge zergehen. Zesh hatte nicht zu viel versprochen, auch dieser Wein war köstlich.

„Großartig!“

, stellte Teldor nach einigen Sekunden wahrheitsgemäß fest.

„Ich muss sagen, Luxa Solis schmeckt mir fast noch besser als der Classica. Auch wenn ich nicht genug Weinexperte bin, um zu benennen warum.“

Nachdenklich nahm er einen weiteren Schluck, bevor er das Glas wieder auf dem Tisch vor sich abstellte. Schließlich sah er Zesh wieder direkt an.

„Aber Gouverneur, was wollten Sie denn noch unter vier Augen besprechen? Ich bin sicher Gelegenheit für einen guten Toast finden wir auch heute noch beim Abendessen.“

Amüsiert lächelte er den Gouverneur an.


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Theranos lächelte, als der Legat den Wein lobte. Ein leises, zufriedenes Schmunzeln huschte über seine Züge.
„Es freut mich, dass Ihnen der Luxa Solis zusagt,“ sagte er ruhig. „Er hat etwas mehr Frucht, ein wenig mehr Restzucker. Im Frühling oder Sommer, gut gekühlt, ist er… gefährlich trinkbar, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Ein Anflug von Humor lag in seiner Stimme. Er hob das Glas leicht, betrachtete die goldenen Reflexe darin, dann den Mann gegenüber. "Der Classica war kräftiger, klarer in der Säure – der Solis dagegen weicher, eleganter so würde ich es zumindest grob beschreiben" sagte Theranos.

Theranos lehnte sich ein Stück zurück, stellte das Glas behutsam auf den kleinen Tisch, atmete ruhig durch. Sein Blick fiel für einen Moment auf die tanzenden Flammen im Kamin, ehe er wieder zu Teldor Kland sah der ihn nach den genauen Grund seines vier Augen Gespräches fragte.

„Ich bin froh, dass ich Sie zu diesem kurzen Gespräch überreden konnte,“ begann er schließlich. „Sehen Sie, Herr Legat – ich erlaube mir selten, offen zu sprechen. Emotionen sind in unserem Geschäft ein zweischneidiges Schwert. Ich umschreibe gern, ich formuliere, ich erkläre Fakten, – aber selten im persönlichen Ton. Heute jedoch… ist es mir ein Bedürfnis.“



Er machte eine kleine Pause, nahm erneut das Glas und schwenkte dieses leicht.
„Verstehen Sie mich nicht falsch,“ fuhr er fort, leiser nun, „doch Offenheit ist in der Politik eine Währung, die man nur äußerst selten ausgeben kann und sollte. Wir alle wissen, wie schnell Worte als Schwäche, Überlegungen als Verrat ausgelegt werden können. Und dennoch – man erkennt, wenn man einem Mann gegenüber sitzt, dem man einen kleinen Vertrauensvorschuss geben kann . Sie wirken auf mich wie jemand, der das Imperium nicht als Bühne, sondern als Aufgabe begreift zumindest wirkt es auf mich so.“

Ein Hauch von Wärme mischte sich in seine Stimme. Dann nahm er wieder einen Schluck Wein, strich sich nachdenklich über das Kinn.
„Sehen Sie, ich bin erst seit wenigen Wochen in diesem Amt, sagte er, beinahe beiläufig. „Davor – Akademie auf Corulag, Verwaltung, Etikette, Disziplin, die Aristokratie und die Strenge Familie auf Naboo. Ich weiß, wie das Imperium denkt. Aber Theorie und Praxis – das sind zwei verschiedene Dinge wie Wissen und Weisheit. Prefsbelt IV ist… eine Herausforderung, wie sie mir auf keiner Karte oder Bericht begegnet ist. Unordnung, alte Geister, vergessene Strukturen. Doch wir arbeiten daran, Tag für Tag daran Prefsbelt IV dorthin zu bringen wo es in einem Strahlendem Imperium zu sein hat und ich werde nicht ruhen bis dies getan ist.“ endete Theranos den satz die letzen worte fast feierlich.



Er erhob sich, ging ein paar Schritte zum Kamin. Das Licht spielte über die goldenen Epauletten seiner
Paradeuniform.
„Ich sehe das Imperium nicht als reines Machtinstrument,“ sagte er leise, „sondern als Bauwerk. Ein Werk aus Disziplin, Fortschritt, Kultur – und ja, auch aus Schönheit. Wer führen will, muss Vorbild sein. Jede Entscheidung, so sehe ich das, sollte sich im Spiegel von Ethik, Effizienz, Moral und Ewigkeit prüfen lassen." Theranos machte eine Kunstpause und blickte kurz in sein Glas. "Aber auch mir ist Bewusst, das es nicht überall so ist.“

Er drehte sich wieder um, hob das Glas leicht, deutete auf Kland.
„Und in diesem Sinne,“ fuhr er fort, „sind Projekte wie unseres nicht nur ein Handel, sondern wir stärken das Fundament des Imperiums und wofür es steht.“


Theranos lächelte, ging zurück zu seinem Sessel, setzte sich wieder. Er deutete auf das Tablett zwischen ihnen auf dem sich viele verschiedene Deikatessen befanden.
„Bitte, bedienen Sie sich. Diese hier –“ Er zeigte auf einen kleinen haufen dunkle, glänzende Pralinen mit feinem Schimmer. „Ein wenig Schokolade, mit Himbeerfüllung umschlossen von knusprigem Krokant. Ich verspreche Ihnen, sie passt hervorragend zu diesem Wein.“


Er wartete, bis Kland zugriff, nahm selbst eine, biss vorsichtig hinein, ließ den Geschmack auf sich wirken. Dann wurde sein Blick wieder ruhiger, konzentrierter.
„Verzeihen Sie, ich neige bei Themen die mich Interessieren und Beschäftigen Abzuschweifen,“ sagte er mit einem leichten Lächeln. „Ich wollte Sie eigentlich ursprünglich etwas anderes fragen. Sie wissen – ich bin neu in diesem Amt. Ich habe viel gelesen, viele gehört über Truuine, über Gouverneur Solaris, über seine Reformen. Doch Akten sind kalt. Worte im Holonet aufpoliert. Doch Sie haben ihn erlebt.“

Er beugte sich leicht vor, die Stimme nun etwas neugieriger, ernster, aber ohne Druck.
„Wie würden Sie ihn beschreiben – als Individuum, als Gouverneur, als… Symbol? Welche Zukunft sieht Truuine unter seiner Leitung? Und, wenn ich so direkt sein darf ?“
„Damit Sie mich richtig Verstehen, Herr Legat – ich erwarte keine Geheimnisse, keine Indiskretionen. Ich respektiere und erwarte Ihre Loyalität gegenüber Ihrem Gouverneur. Aber als Gastgeber sollte man den Wunsch haben dürfen seine Gäste zu verstehen und zu kennen. Denn wer seine Gäste ehrt,“
– er lächelte leicht als würde er über einem Moment in seiner Vergangenheit nachdenken – „dessen Charakter ist viel Wert.“


Ein kurzer Moment des Schweigens folgte. Das Feuer knackte leise, irgendwo im Raum tickte eine Uhr.
Er nahm wieder das Glas, hob es leicht, als wäre es eine kleine Geste des Respekts.

„Und – wenn Sie erlauben, welchen Eindruck haben Sie von Prefsbelt IV bis jetzt? Und sein Sie ehrläch jeder Mängel der von Ihnen gesehn ist es Wert ausgemerzt zu werden. Denn Höfliche, Respektvolle und konstruktive Kritik ist immer Wert gehört zu werden.
sagte Theranos und nahm einen Schluck und wartete auf die Antwort des Legaten.

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Neugierig lauschte Teldor Gouverneur Zeshs Ausführungen. Der Mann hatte offensichtlich etwas das er fragen wollte, doch anstatt direkt mit der Sprache herauszurücken, hangelte er sich über diverse Nebenschauplätze und Umwege in Richtung des Themas, zu dem er eigentlich kommen wollte. Inklusive dessen Teldor noch etwas Süßes anzubieten, was der Legat nur allzu gerne annahm. Die Schokolade passte in der Tat sehr gut zu dem gereichten Wein.

Schließlich jedoch kam er zum Punkt. Unter einer Entschuldigung derart lange gebraucht zu haben, sprach er endlich seine Frage aus. Er wollte wissen, wie Teldor Gouverneur Solaris beschreiben würde und wie er glaubte, dass die Zukunft Truuines unter seiner Herrschaft aussehen mochte. Mit einem Lächeln und Nicken registrierte Teldor die Klarstellung, dass Zesh keineswegs Geheimnisse oder Indiskretionen erwartete. Das hatte er aus der Bitte auch nicht herausgehört.


„Ich denke ich behaupte nicht zu viel, wenn ich Gouverneur Solaris als Mann von Vision beschreibe.“

, setzte nun Teldor selbst zu einer Antwort an.

„Er ist in der Lage etwas anzuschauen – sei es einen Planeten, oder auch nur eine Person – und etwas zu sehen, das anderen verborgen bleibt. Als er sein Amt antrat, sprach niemand von Truuine als aufsteigende Wirtschaftsmacht. Lokale Industrie gab es nicht und die Bevölkerung war tief gespalten. Jemand anders hätte sich vielleicht hingesetzt und die Versetzung auf eine sprichwörtliche Hinterwelt lamentiert. Nicht jedoch, Gouverneur Solaris. Er setzt Fuß auf den Planeten und stellte sich vor was er sein könnte, wenn die richtigen Schritte eingeleitet würden.“

Teldor selbst war in dieser Antrittsphase noch nicht mit im Team gewesen. Sein eigener Auftritt war später gekommen.

„Dasselbe mit seinem Team. Die meisten von uns waren niedere Karriereverwalter, die Gouverneur Solaris abgeworben und eine neue Chance auf Truuine gewährt hatte. Wie ich schon andeutete, war ich den Großteil meiner Karriere Clerk auf Manaan, bevor der Gouverneur mich erst als Präfekten nach Truuine holte und schließlich zu seinem Legaten des Äußeren machte. Mein Gouverneur sah nicht einen austauschbaren Clerk, als er mich traf. Er sah jemanden, der sich in der imperialen Bürokratie eines ähnlichen Planeten wie Truuine auskennt.“

Für einen Moment pausierte Teldor, fragte dann jedoch schließlich:

„Beantwortet das Ihre Frage?“

Gouverneur Zesh fuhr fort und erkundigte sich nach Teldors bisherigem Eindruck von Prefsbelt. Für einen Augenblick zögerte der Legat. Er hatte da in der Tat etwas, war sich jedoch etwas unsicher, wie genau er es verpacken sollte. Zesh hatte sich zwar konstruktive Kritik erbeten, doch war es natürlich immer die Frage, wie ehrlich eine solche Bitte auch war. Schließlich entschied Teldor sich jedoch dazu ehrlich zu sein.

„Mein Eindruck von Prefsbelt ist äußerst positiv, Gouverneur. Ich danke noch einmal für den herzlichen Empfang. Das Einzige, was ich vielleicht anmerken könnte, ist, dass der Palast und all die zur Schau gestellten Kostbarkeiten von jemandem der Ihnen Schlechtes will, möglicherweise als Prunk gesehen werden könnten. Sie sagten ja, Ihr Vorgänger ist dafür verantwortlich und man soll benutzen was schon besteht. Ich möchte nur darauf hinaus, dass jemand der Ihnen nicht wohlgesinnt ist Ihnen diese Dinge ohne weitere Erklärung als Verschwendungssucht auslegen könnte.“

Teldor nahm einen weiteren Schluck seines Weines.

„Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Der Palast ist wunderschön und für die Unterbringung meines Teams muss ich herzlich danken, doch wenn Sie so explizit nach Kritik fragen, ist diese kleine Sache das Einzige, was mir einfällt.“


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Theranos hörte aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Der Wein in seiner Hand war längst vergessen, während er die Worte des Legaten verarbeitete.
Als Teldor Solaris’ Wesensbeschreibung beendete, hob der Gouverneur nur langsam den Blick, und ein ruhiges, fast nachdenkliches Lächeln glitt über sein Gesicht.


„Ja…“ sagte er schließlich leise. „Das beantwortet meine Frage, Herr Legat. Und um ehrlich zu sein – ich hatte nichts anderes erwartet."

Er nahm einen kleinen Schluck, um einen Moment zu überbrücken, während er sein Gedanken sortierten.
„Was Sie über Gouverneur Solaris sagen… bestätigt mir, was die Berichte nur erahnen ließen. Ein Mann, der Vision nicht als Wort, sondern als Werkzeug versteht. Ein Mann, der nicht den Ist-Zustand ansieht, sondern das, was werden kann. Solche Menschen…“

Er legte leicht den Kopf schräg.

„… sind selten. Und wertvoll.“

Ein kurzer Gedanke schlich sich ein – ein stilles Bild. Solaris, ein Mann, der aus einer zerrütteten Welt eine aufstrebende Macht formte. Theranos wusste genau, was das bedeutete. Und er hoffte – dass auch Prefsbelt IV in einigen Jahren so beschrieben werden würde.
Er atmete leise aus, wandte den Blick wieder bewusst auf Teldor.
Als dieser schließlich seine ehrliche Kritik über den Prunk des Palastes formulierte, blieb Theranos vollkommen ruhig. Er hörte zu, ohne Spuren von Abwehr oder Grahm – und am Ende nickte er langsam, respektvoll.


„Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit,“ sagte er mit leiser, aber fester Stimme. „Ehrliche und höfliche Kritik ist kein Angriff – sie ist ein Geschenk. Und vor allem ein Zeichen von Respekt.“

Er richtete sich ein Stück im Sessel auf.
„Sie haben vollkommen recht. Jemand, der mir schaden will, könnte Prunk als Verschwendung auslegen."
Theranos hob die Hand leicht und zeigte mit einer eleganten Bewegung Richtung Decke, Wände, Säulen.
Dann erklärte er dem Legaten ruhig und sachlich, dass der Prunk des Palastes keineswegs sein eigenes Werk war. Die Säulen, die Ornamente, die kostbaren Hölzer und Schimmerflächen – all das stammte von seinem Vorgänger. Er nutzte lediglich, was bereits bestand. Für die Bevölkerung hingegen war diese Welt aus Glanz längst unerreichbar geworden. Nur ein Bruchteil der Menschen von Prefsbelt IV bekam jemals einen Blick in diese Räume; der gesamte Ostflügel war für die Öffentlichkeit gesperrt und nur für Delegationen, Rangträger oder ausgewählte Gäste des Imperiums zugänglich.

Er ließ Teldor unmissverständlich erkennen, dass dieser Prunk nicht nur als Inszenierung diente, sondern als kontrolliert eingesetztes Werkzeug – ein kulturelles Mittel, um Souveränität zu zeigen, das Erbe zu erhalten und einem Gast wie dem truuiner Legaten zu vermitteln, dass er einem kultivierten, gefestigten Partner gegenüberstand.



Der Palast selbst, so erklärte Theranos weiter, werde Schritt für Schritt funktionaler umgewidmet. Der Prunk bleibe bestehen, doch er würde künftig Zweck erfüllen: Räume für Akademien, Archive, diplomatische Besprechungen, Forschung oder Repräsentation. Nur Gäste, die als Freunde betrachtet wurden, erhielten Zugang zu dieser Seite des Gouverneurssitzes – und Truuine gehörte seit diesem Tag dazu.

Er deutete mit einer Geste nach unten.

„Der Palast als solches ist nicht mehr öffentlich zugänglich. Die große Halle, die Ehrenhalle, die Büroflügel für Bauamt, Verwaltung und Infrastruktur , usw – ja. Aber alles andere… ist nicht zugänglich. Nur für Mitarbeiter, für die Blaue Legion, für Rangträger oder Gäste des Regierung.“

Theranos lehnte sich zurück, hob nun wieder entspannt das Glas, schwenkte es leicht.
Danach,würde noch ein paar Minuten mit Legat Kland plaudern wenn dieser wollte. Über Delegationen, über Kunst, über die Entwicklung kleinerer und größere Planeten. Über Politik, aber auch über persönliche Eindrücke. Theranos nahm noch zwei, drei Pralinen vom Tablett, bot sie immer wieder freundlich an.

Es war – wie er es gewollt hatte – ein kurzes, privates, ehrliches Gespräch zwischen zwei Männern, die hoffentlich gerade erst den Grundstein einer längerfristigen Allianz legten.

Schließlich, nach einer angemessenen Zeit, stand Theranos auf. Auch Teldor erhob sich.
Theranos deutete eine leichte verneigung sich leicht – ein feines, höfliches, kultiviertes Zeichen.


„Ich danke Ihnen, Herr Legat. Für Ihre Offenheit. Für Ihre Zeit. Und für dieses Gespräch.“

Dann wandte er sich an einen der wartenden Kellner.

„Bringen Sie bitte das Tablett mit den Süßwaren in die Gemächer des Legaten. Ich glaube, unser Gast hat Gefallen daran gefunden.“
Ein leises Schmunzeln begleitete den Satz.
Mit einem leichten Druck auf die versteckte Konsole am Tisch öffnete sich die Tür. Zwei Gardisten traten ein, salutierten.

„Bitte begleiten Sie den Herrn Legaten zurück in den Gästetrakt,“ sagte Theranos ruhig. „Und stellen Sie sicher, dass er alles hat, was er benötigt.“
Er wandte sich noch einmal Teldor zu.
„Und richten Sie Gouverneur Solaris meine besten Grüße aus. Ich freue mich auf das Abendessen.“



Theranos wartete, bis die Schritte verhallten.
Dann ließ er sich langsam wieder in den Sessel sinken, nahm einen letzten Schluck Wein und sah eine Weile schweigend in das Feuer.

Gedanken glitten durch seinen Geist – über Truuine, über Solaris, über mögliche Allianzen.
Über den Erfolg des Tages.
Über das, was dieser Vertrag alles für Möglichkeiten bieten könnte.

Er atmete entspannt tief durch.

Dann stand er auf, und machte sich auf den Weg in seine privaten Gemächer – um sich für einen Augenblick auszuruhen, bevor der restlich Abend begann.
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Zurück in seinem ausladenden Quartier fand Teldor sich tief in Gedanken wieder. Zwar hatte er das meiste, was Gouverneur Zesh ihm zum Thema seines Vorgängers erklärt hatte, bereits gewusst, doch war es durchaus interessant gewesen die Ausführungen noch einmal komprimiert zu hören. Besonders herausgestochen hatte dabei der aktuelle Verwendungszweck und die öffentliche Zugänglichkeit des Palastes. Während er Zesh das gewünschte Feedback gegeben hatte, hatte er sich innerlich die Frage gestellt, ob es nicht effektiv wäre Teile des Gebäudes als Museum freizugeben. Zesh hatte auf dieses Gedankenspiel jedoch geantwortet, ohne dass Teldor es hatte aussprechen müssen. Eine interessante Überlegung, doch nichts, was unter den aktuellen Umständen praktikabel war. Es ergab Sinn, vor allem wenn Teldor die hiesigen Gegebenheiten mit denen Truuines verglich.

Schließlich jedoch legte der Legat auch dieses Thema für den Moment ad acta. Vor dem Abendessen gab es noch einiges zu erledigen, wie zum Beispiel eine kurze Besprechung mit Gouverneur Solaris über einen Holoanruf. Solaris war noch immer so stark mit den Verhandlungen auf Umbara eingebunden, dass die Unterredung am Ende keine zehn Minuten dauerte. Grade genug Zeit, dass Teldor das zuvor mit Zesh besprochene weitergab und Solaris seine verbale Zustimmung erteilte. Schließlich dann verabschiedete er sich, schickte Teldor jedoch wenige Minuten später noch eine Holoaufnahme, die er Zesh statt eines live-Anrufes übermitteln würde.

Dies abgeschlossen, galt es dann auch noch die Erstellung der eigentlichen Verträge in die Wege zu leiten. Natürlich würde Teldor diese nicht selbst aufsetzen – das lag nun wirklich außerhalb seiner Expertise – jedoch musste sein Team instruiert und genau angewiesen werden, wie es verfahren sollte. Die Zeit verging schnell und ehe er sich’s versah, war es auch schon wieder an der Zeit sich auf den Weg zu machen.

Die Szenerie war der des Mittagessens nicht unähnlich. Das Ingenieursteam war anwesend, genau wie Gouverneur Zesh und dessen Team. Mit einem gewinnenden Lächeln wandte Teldor sich an den Souverän Prefsbelts:


„Gouverneur, ich habe gute Nachrichten. Ich habe vorhin mit Gouverneur Solaris gesprochen und seine Zustimmung für unsere bisherigen Verhandlungsergebnisse erhalten. Er hab mich Ihnen die folgende Nachricht zu übermitteln:“

Der Legat zog sein Com aus der Tasche und legte es in die Mitte des Tisches. Der kleine Holoprojektor im Inneren begann zu summen und der holografische Oberkörper des truuiner Gouverneurs erschien über ihm.


„Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Zesh. Ich bedaure bei diesen äußerst spannenden Verhandlungen nicht persönlich anwesend sein zu können. Leider erfordert meine aktuelle Mission noch immer meine volle Aufmerksamkeit. Legat Kland setzte mich eben über Ihre bisherigen Gespräche in Kenntnis und ich freue mich sehr diesen meine volle Zustimmung erteilen zu können. Ihre vorgeschlagenen Investitionen sind hochwillkommen und markieren hoffentlich den Beginn einer noch tieferen Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Verwaltungen. In diesem Sinne wünsche ich noch produktive Gespräche und hoffe schon bald die unterschriebenen Verträge in Händen halten zu können. Herzlichst, Gouverneur Solaris.“

Das Konterfei erlosch und Teldor steckte sein Com wieder ein.

„Wie Sie sehen, stehen einem für alle Seiten erfolgreichen Ende der Verhandlungen nur noch die Fertigstellung der Verträge entgegen. Mein Team ist aktuell auch mit diesem Aspekt beschäftigt, sodass wir darauf nicht allzu lange warten werden müssen, denke ich.“


Speisesaal ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und Kellner
 
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Nach dem kurzen Moment der Stille, der auf die holografische Zustimmung von Gouverneur Solaris folgte, erhob sich Theranos von seinem Stuhl. Sein Blick glitt über die Delegation, über seine eigenen Legaten, über die Musiker am Rand des Raumes, die mit angehaltenem Atem eine neue Anweisung erwarteten. Er hob sein Glas und sprach mit ruhiger und klarer Stimme.

„Es freut mich, dass Gouverneur Solaris dem Vorhaben zugestimmt hat.
Und ebenso, dass er die Investitionen Prefsbelt IVs begrüßt.
Ein glanzvoller Tag… auf den wir anstoßen sollten…auf das Imperium“

Die Gläser erhoben sich, der Toast wurde wiederholt und dann begann das Abendessen.


Zuerst traten wie beim Mittagsmahl Kellner hinzu und reichten jedem Gast ein feines Blatt, gedruckt auf dünnem, cremefarbenem Pergament. Darauf standen Zutaten – nicht als Menü, sondern als Mosaik aus Möglichkeiten.

Von Meeresfrüchte aus dem Süßwassermeer bei Blue One ,Filini-Krebse, zart und klar im Geschmack, Glasflossen-Forelle, Althon-Muscheln aus dem kleinen Riff nordöstlich des kleinen Meeres, dünn geschnittene Streifen von Seevyr-Fisch, einer regionalen Delikatesse.

Über Fleischspezialitäten der Welt wie der Goldenee Kybro-Rehbock aus den Hügeln von Gold One, Faserweiches Fleisch des Schildhorn-Rindes, einer robusten Spezies der südlichen Steppen, ein zartes Geflügelgericht mit Fleisch der Tavar-Wachtel sowie dünn geräuchertes Bantha-Filet aus dem Außenhandel, nur für besondere Anlässe.
Auch gab es diverse Gemüsearten und ähnliche Pflanzen wie, Honigwurzel aus Green One, aromatische Lumen-Pilze, scharfes Blattschnitt-Grün, glasige Mondbohnen, deren Zubereitung besondere Kunst verlangte und vieles mehr.
Den Abschluss auf der liste machte das Obst & Süßwaren, Sternfeige, Himmelsbeeren, geschnittene Kelor-Frucht mit leichtem Zitrusduft, um hier nur ein paar zu nennen.

Jeder Gast konnte wegstreichen, was er gar nicht wollte oder einkreisen, was er unbedingt wollte – und damit bestimmte er selbst die Richtung seines mehrgängigen Menüs.
Die Zettel wurden eingesammelt. Für einen Moment herrschte jene gespannte Neugier, die entsteht, wenn man weiß, dass etwas Besonderes folgt.


Und das, was folgte, war kein gewöhnliches Mahl, sondern eine Inszenierung – ein Abend, der mehr war als bloß Speise und Trank. Die Musiker wechselten von ihren dezenten Klängen zu weich fließenden Suiten, getragen von Streichern und dem tiefen Atem eines modifizierten Bass-Holonet-Instrumens. Das Licht wurde leicht gedimmt und dann begann es.

Die Türen an den Stirnseiten öffneten sich nahezu gleichzeitig. Keine lärmenden Gaukler, sondern zwei Gruppen von Tänzern, in dunkelblauem und gold bestickten Gewand, die Bewegungen zeigten, die zwischen Akrobatik, Eleganz und künstlerischem Ausdruck pendelten von Geschmeidige Drehungen und Hebefiguren bis zu schwebende Sprünge.

Einer der Tänzer ließ für wenige Sekunden goldene Lichtpartikel aus seinen Handschuhen aufsteigen – ein Hologrammeffekt, der wie Sternenstaub vor der Tafel verglühte.


Kurz darauf glitten Servierwagen heran – von Trockennebel begleitet, der sich wie feiner Dunst über den Boden legte. Die ersten Vorspeise bestand aus einer kalten Variation der ausgewählten Zutaten. Präsentiert auf einer schimmernden Platte aus Quarzglas, unterlegt mit dünnem Trockeneis, schwebten kleine Tropfen aus aromatisiertem Wasser über der Oberfläche – gehalten durch mikrofeine Energieblasen.


*Hier folgt ein Text nur über Speisen und deren Präsentation, der nicht Storyrelevant ist und ausgelassen werden kann.*


Einer der Gäste bekam eine Kugel aus gefrorenem Glasflossen-Forellenmousse, umhüllt von einer hauchdünnen, zerspringenden Schale aus Zitrus-Gel. Beim Aufbrechen entwich ein feiner Dampf, der nach frischem lemoranischem Blattgrün duftete.

Ein anderer eine Schale mit Glasflossenforelle, umhüllt von einer zerspringenden Citrus-Membran.
Winzige Perlen aus Seevyr-Fisch, die wie Kaviar wirkten, jedoch beim Zerdrücken eine Kräuterwolke freisetzten.
Feine Fäden von aromatisierter „Blattgrün-Essenz“, die sich beim Kontakt mit der warmen Raumluft kräuselten


Es war ein lautloser Auftakt, kühl, frisch, ein erster Atemzug des Abends.


Kurz darauf trugen die Kellner Schalen, die auf schwebenden Servierkugeln ruhten. Darauf befand sich ein mit Mikroflamme veredeltes Stück des Schildhorn-Rindes, dessen Oberfläche knusperte, ohne zu verbrennen
Lumen-Pilze, die mit einem Laser fein angeröstet wurden und beim Aufbrechen ein phosphoreszierendes Glühen freigaben und eine Aromenbouillon, serviert in einem winzigen Metallkelch, der sich bei Berührung warm vibrierend anfühlte


Der zweite Gang war ein kleines Schauspiel.


Eine Kellnerin führte ein Tablett mit Glaskugeln heran, darin befand sich für jeden Gast je ein warmes Gericht. Die Kugeln lösten sich erst auf, als sie ein paar Sekunden vor jeder Person standen, wobei ganz winzige Funken wie Sternenregen zu Boden sankten.

In zweien davon befand sich, Flambiertes Schildhorn-Rind, das durch eine kleine Flammenzunge im Raum für wenige Augenblicke zum Glimmen gebracht wurde. Tavar-Wachtel, deren Haut durch eine mikrofeine Laserkaramellisierung gold glänzend war.

Dann kam ein sogenannter Gruß aus der Küche, etwas, das kaum ein Gericht genannt werden konnte, mehr ein künstlerisches Häppchen.
Eine schimmernde Schale, in der sich drei flüssige Sphären befanden. Jede ein Tropfen, aber aromatisch wie ein kleiner Ozean.
Eine Mineralblase aus dem Süßwassersee, die beim Zergehen eine kühle Kräuterfrische entließ, eine Meeressalz-Luftkugel, die beim Zerplatzen das Aroma grillierter Krustentiere freisetzte und ein Konzentrat der Honigwurzel, das wie süß-würzige Luft schmeckte

Es war weniger ein Gang als eine Wahrnehmung.

Die nächsten Speisen wurden etwas kräftiger, aber blieben ebenso verspielt. Ein hauchdünnes Bantha-Filet, gegart durch Schallwellen, so dass es butterweich am Messer zerfiel. Ein Kybro-Rehbock in zwei Temperaturen, eine Hälfte warm und zart, die andere leicht gefroren und kristallin.
Beilagen erschienen in unerwarteter Form. Gemüse, das zu Schaum reduziert wurde, Obst das in winzigen, glasähnlichen Splittern kam und Pilze, die auf der Zunge zerflossen wie Schnee

Jeder Teller war eine neue Überraschung.


Als Ausklang folgten mehrere kleine, kunstvolle Nachspeisen, jede kaum größer als ein Daumen.

Eine Himmelsbeeren-Sphäre, die in einer Zuckerblase schwebte und mit einem leisen Knistern zerbrach.
Winzige Kelor-Fruchtkristalle, die beim Kontakt mit der Zunge knisterten wie leises Feuerwerk

Zwischen all dem reichten Kellner Spirituosen.
Feines, Aromatisches, Brennendes, Kühlenderes.

Zum Schluss wurden Teller in Form von Kelches gebracht, der auf einer halbgefrorenen Metallplatte ruhte. Darin befand sich

Ein Kern aus Himmelsbeeren-Sorbet,

umgeben von einer vom Koch erzeugten Zucker-Luftblase, die wie eine schimmernde Seifenhaut wirkte.
Mit einem kleinen goldenen Stäbchen wurde die Blase vor den Augen der Gäste geöffnet. Ein leises Knacken. Ein Hauch von süßem Dampf.
Das Sorbet begann sofort in feine Kristalle zu zerfallen, ein bewusst erzeugter Effekt, der es besonders zart machte.


*Hier endet der Text über Speisen*


Während all diese Gänge serviert wurden, spielten die Musiker abwechselnd klassische und moderne imperiale Stücke und die Tänzer traten immer wieder in kurzen, eleganten Einlagen auf.

Auf Anordnung des Gouverneurs wurden kurz nach dem Essen sollten sich manche Gäste etwas bewegen wollen, Stehtische hereingebracht und somit teilte sich nach kurzer Zeit die Gesellschaft in kleinen Grüppchen zwischen den Stehtischen und der Tafel auf.
Die Stimmung wurde entspannter, lauter, herzlicher. Gespräche lösten sich, sogar einige Lachen mischten sich unter die Klangwellen.

Bayl diskutierte energisch mit einem der Truuiner Ingenieure über Architektur. Lydien unterhielt sich mit einer Gruppe der Delegation über Logistik und Transportmethoden. Sogar Koss beobachtete alles mit professioneller Stille, war jedoch sichtbar zufrieden und hatte ein ganz leichtes Schmunzeln aufgesetzt.
Theranos unterhielt sich viel mit Legat Kland, aber versuchte auch mit jedem Mitglied der Delegation ein paar Worte zu wechseln und Sie nach dem Heuten Tag zu befragen und als Guter Gastgeber wahrgenommen zu werden.


Zwischendurch hörte kurz die Musik auf. Einer der höheren Offiziere der Palastsicherheit an die Delegation heran und erklärte ruhig dass ab Morgen früh der Speisesaal im Gäste-Bereich vollständig für sie vorbereitet sein werde und das Miss Marris oder ein Offizier der Blauen Legion sie gegen 10 Uhr zur Abflugplattform führen würde.

Danach ging es heiter weiter und es wurde noch einige Zeit debattiert, diskutiert, gelacht und das ein oder andere Getränk getrunken, da der Gouverneur immer wieder mit Leuten anstieß und diese so mehr oder weniger dazu anstiftete.


Als am Ende der letzte Gast gegangen war, blieb Theranos einen Moment allein im Speisesaal stehen. Er atmete tief ein, ließ den Blick durch die hohen Fenster schweifen, wo die Nacht über Blue One wie flüssiges Schwarz hing.
Ein guter Tag. Ein bedeutender Tag. Ein Tag, der Prefsbelt IV verändern würde.

Dann wandte er sich ab und ging zu seinen Gemächern.
Mit Vorfreude auf den nächste Tag.



[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Spiesesaal] Teldor und Theranos, sowie weitere NPCs
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Speisesaal ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und Kellner

An diesem Abend musste Teldor fast wortwörtlich zurück zu seinem Quartier rollen. Er war an diesem Punkt seiner Karriere durchaus häufig in Luxusrestaurants zugegen und kannte die Portionsgrößte, die dort standardmäßig angeboten wurde. Bei dem abendlichen Festmahl schienen die Köche jedoch das Memo nicht bekommen zu haben, dass die Gäste schon angeblich nach 250 Gram Festnahrung satt sein sollten. Kunst und Geschmack beim Abendessen waren etwas, das sich absolut nicht verstecken brauchte, doch hörten die Gänge einfach nicht auf.

Während Teldor ein angeregtes Gespräch vor allem mit dem Gouverneur, aber auch dessen Würdenträgern, führte, schlug er sich den Bauch mit allem voll, was die Köche sich vorgestellt hatten. Die Portionen und so war es durchaus möglich alles zu probieren. Vielleicht nicht unbedingt weise, aber doch möglich, wenn man am Ende ein bisschen schob. Vermutlich war es am besten, wenn sein Besuch auf Prefsbelt IV nicht mehr allzu lange dauerte. Zumindest wenn er nicht ein Dutzend galaktischer Standardkilos schwerer zurückkommen wollte.

Die Quittung erhielt der Legat dann, nachdem das angenehme Beisammensein schließlich geendet hatte. Als er vielleicht eine Stunde später im Bett lag, meldete sich sein Magen wieder zu Wort und verlangte unmissverständlich nach einer langen Phase der Kontemplation, die jedem Versuch zu schlafen vorweg gehen musste. Eine ganze Weile ging er also metaphorisch im Bett auf und ab, bevor unerholsames Wachliegen schließlich durch wenig erholsameren, unruhigen Schlaf abgelöst wurde.

Es war gut, dass es erst um 10:00 Uhr am nächsten Morgen zur Abflugplattform gehen sollte, denn als Teldors Wecker am nächsten Morgen um 06:00 bereits losging, fühlte er sich wie gerädert. Kurz dachte er darüber nach einen Wachmacher zu schlucken und einfach aufzustehen wie geplant, stellte dann aber doch noch einmal den Wecker um zwei Stunden vor. Er hatte zwar geplant am Morgen noch ein bisschen Papierkram zu erledigen, doch das konnte auch bis zum Nachmittag oder Abend warten.

Entsprechend stand Teldor also doch zwei Stunden später auf und ging vom Bett direkt dazu über sich auf den heutigen Termin vorzubereiten. Rasch nahm er eine Dusche und legte dann eine frische Uniform an. Da es zum See gehen sollte war es sogar eine seiner speziellen Garderoben von Truuine, die ein bisschen Feuchtigkeit, oder sogar ein unfreiwilliges Bad ohne Probleme abkonnten. Nicht, dass er vorhatte zu schwimmen, doch man wusste ja nie was passieren konnte.

Als Teldor sein Loft verließ, wurde er bereits von Sekretärin Marris erwartet, um zu ihrem Ziel geführt zu werden. Es war ein inzwischen gewohnt angenehmes Begrüßungskomitee, das natürlich von Gouverneur Zeshs Auftritt an der Plattform in den Schatten gestellt wurde. Sowohl Medienteams als auch Gardisten waren im Überfluss vorhanden und Blitzlichter flackerten auf, als Teldor dem Gouverneur zur Begrüßung die Hand reichte.


„Guten Morgen, Gouverneur.“

, begrüßte Teldor ihn und lächelte.

„Das Bett war so vorzüglich wie das Abendessen.“

Dass er schlecht geschlafen hatte, war ja am Ende des Tages die Schuld des Legaten selbst. Innerlich hoffte er, dass man ihm Müdigkeit nicht in Form von Augenringen ansah. Zwar hatte er diese nach dem Duschen sogar ein bisschen weggepudert, doch war er wahrlich kein Experte darin.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Raumhafen / Landeplattform P-102 ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Gouverneursgemächer] Theranos


Der Morgen auf Prefsbelt IV brach klar und hell an. Schon früh zeichnete die Sonne weiche goldene Linien über die metallenen Dachflächen von Blue One, und die Luft war von einer angenehmen Frische erfüllt, die auf ruhiges Wetter hindeutete. Gouverneur Theranos Zesh erwachte ausgeruht, aber spürt dann doch ganz wenig das ein oder andere Glas zuviel. Danach nahm eine kurze Dusche und kleidete sich in seine Gouverneursuniform, ehe er in sein Arbeitszimmer hinüberging.

Die ersten Stunden des Tages bestanden aus jener zuverlässigen, niemals endenden Bürokratie eines Gouverneurs.Durchsicht über Berichte der Sicherheit, Infrastruktur, Lieferlisten, Personalrotationen, juristische Anträge, eine Handvoll Beschwerden, der Aktuelle Stand der Werft die erbaut wurde und eine Übersicht über anstehende Termine. Es war Routine, doch eine Routine, die dem jungen Gouverneur mittlerweile vertraut geworden war.

Miss Marris erschien wie gewohnt zur rechten Zeit – aufmerksam, klar, effizient. Theranos gab ihr die Anweisung, sämtliche Abläufe für den heutigen Termin um fertigzustellen. Die Koordination der Shuttles, die Vorbereitung der Plattform-Anflugsequenz, die Einteilung der Blauen Legion, die Unterrichtung der Ingenieure sowie die Einladungen unterichtung unsere örtlichen Medienteams zusätzlich zu der von Truuine sollten diese schon eingetroffen sein. Marris notierte alles ohne einen einzigen überflüssigen Kommentar und machte sich sofort an die Arbeit.

Erst danach fiel Theranos’ Blick auf eine verschlüsselte Übertragung, die gestern kurz vor Mittag eingetroffen war – ein Moment, an dem der Gouverneur bereits tief in den Empfang der Delegation aus Truuine eingebunden gewesen war. Die Nachricht stammte von niemand Geringerem als Moff Aren Vayliuar, dem Leiter des Prefsbelt-Sektors.



Theranos öffnete die Übertragung.

Das Imperiale Wappen rotierte einen Moment lang im Holo, ehe es in einer klaren Projektion verschwand und den Moff zeigte: ernst, würdevoll, in makelloser Uniform, im Hintergrund eine elegante Bibliothek und ein weiter Blick in eine Parkanlage. Die Worte des Moffs waren direkt und glasklar – geprägt von Sorge, Anerkennung und strategischer Entschlossenheit.

Der Moff sprach über die Missstände, die Theranos’ Vorgänger hinterlassen hatte, über Täuschung, Verstrickungen und das ungeheuerliche Ausmaß des Schadens. Er lobte Theranos’ Maßnahmen, würdigte die Reformen und zeigte Vertrauen in Lydien, Bayl – und in jene neuen Experten, die Theranos in sein Regierungsteam gezogen hatte.

Besondere Bedeutung legte der Moff auf Projekt Orbis. Höchste Priorität, volle Unterstützung, keinerlei Sparmaßnahmen, umfassender Rückhalt durch den Sectoradjutant und die Sektor verwaltung. Zudem kündigte er einen baldigen persönlichen Besuch an, um die Fortschritte selbst zu inspizieren.

Und schließlich endete die Nachricht mit einer formellen imperialen Grußformel – klar, mächtig, unmissverständlich.



Theranos schaltete das Holo ab und verharrte einen Moment still. Die Anerkennung des Moffs war mehr als ein freundliches Wort – es war ein Zeichen imperialer Rückendeckung; ein politisches Schild. Ein beruhigender Gedanke. Und zugleich eine Verpflichtung, die schwer genug wog, um respektiert zu werden. Des weiteren war nochmal die Betonung des Moffs das Projekt Orbis die Größte Unterstützung genießt natürlich eine Willkommene Nachricht.

Nun machte sich Theranos bereit für seine Aufnahme. Er stand vor dem Aufnahmegerät, strich einmal über die Uniform atmete ruhig durch und hob dann leicht das Kinn – jene Haltung, die Respekt ebenso ausdrückte wie Souveränität und begann die Aufnahme.



//Nachricht an: Aren Vayliuar, Moff des Prefsbelt Sektors\\
Absender: Gouverneur Theranos Zesh von Prefsbelt IV
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und Gouverneur Theranos Zesh war in markloser Uniform zu sehen und begann umgehend zu sprechen.
Seine Stimme klang ruhig, kontrolliert, doch warm genug, um persönlichen Respekt zu transportieren.


„Moff Vayliuar,“ begann er, und ein kurzer, ehrlicher Nicken begleitete die Worte.
„ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Nachricht – und für Ihr Vertrauen.“


Während er sprach, verschränkte er die Hände locker hinter sich. Seine Augen glitten kurz zu den Datapads auf seinem Schreibtisch, als würde er die Eindrücke der letzten Tage vor sich sehen.

„Die Situation, die ich hier vorgefunden habe, war… herausfordernd. Doch ich kann Ihnen versichern, dass Prefsbelt IV Schritt für Schritt wieder auf festen Boden gestellt wird.“

Er hob eine Hand leicht an mit der Handfläche nach unten und bewegte sie locker nach rechts – eine offene, ehrliche Geste, die weder dramatisieren noch beschönigen wollte.

„Die nötigen Struktur wird wiederhergestellt. Die Unordnung des alten Regimes werden beseitigt. Und die Reformen, die Sie und Sector Adjutant de Fressco unterstützen, greifen bereits.“


Theranos’ Blick wurde schärfer, fokussierter. Man sah ihm an, dass er den nächsten Punkt mit Bedacht formulierte.


„Was Projekt Orbis betrifft – Ihre Priorisierung ehrt uns. Die Arbeiten schreiten voran, und ich werde die Effizienz weiterhin sicherstellen. Ihre Bereitschaft, zusätzliche Ressourcen bereitzustellen, nehme ich mit der nötigen Verantwortlichkeit an.“

Ein kurzer Atemzug. Seine Stirn glättete sich wieder.

„Ich freue mich zudem, Ihnen mitteilen zu können, dass wir mit dem Planeten Truuine eine aussichtsreiche Zusammenarbeit aufbauen. Die Verhandlungen verlaufen konstruktiv, und heute werde ich der Delegation die geplante Plattform im südlichen Becken präsentieren, dazu lasse ich Ihnen ein Datei mit allen Informationen zu diesem Projekt zukommen.“

Er ließ den Satz wirken, blickte kurz zur Seite – hinaus auf das helle Morgenlicht, das durch die Fenster seines Büros fiel – und wandte sich dann wieder voll zur Kamera.


„Ich freue mich darauf, Sie bald persönlich auf Prefsbelt IV begrüßen zu dürfen. Ein Besuch Ihrerseits wird nicht nur ein wichtiges Zeichen für die Bevölkerung sein, sondern auch ein Signal für Stabilität, Fortschritt und das Fortbestehen imperialer Stärke.“

Er senkte leicht den Kopf, nicht unterwürfig, aber respektvoll – die Verbeugung eines Mannes, der seine Aufgabe ernst nahm.

„Lang lebe das Imperium.“


Ein letzter, kontrollierter Atemzug – die Aufnahme endete.

\\ Ende der Nachricht //


Nachdem die Aufnahme übertragen war, blieb Theranos noch einen Moment stehen. Er dachte an Prefsbelt IV, an die Last, die er trug, an das Imperium, dessen Werte er verkörpern wollte – und an den Tag, der nun bevorstand.

Dann legte er die Uniform beiseite und griff stattdessen zu der wetterfesten Variante – die imprägnierte, Ausführung mit verstärkten Nähten und wasserabweisendem Material für die Tage an dehnen er draußen unterwegs war.



Auf der Abflugplattform des Palastes herrschte bereits reger Betrieb. Gardisten der Blauen Legion standen in makelloser Formation, die Transport-Shuttles summten leise im Bereitschaftsmodus, und über den metallenen Boden zogen sich lange Schatten des frühen Vormittags.

Veran Koss erwartete ihn bereits. Theranos begrüßte ihn mit knapper, vertrauter Höflichkeit – ein professioneller Austausch, wie er unter Männern geführt wurde, die einander im Dienst vertrauten. Kaum waren die Begrüßungen abgeschlossen, trafen auch Legat Gregor Bayl und Legat Zahyn Lydien ein.

Nicht viel später rollten die ersten Kamerateams an, mehrere Holo-Reporter und Assistenten, die sofort begannen, die Landschaft einzufangen: Blue One im Hintergrund, die glänzenden Fassaden, das Meer, das im Licht glitzerte.

Und dann erschien Legat Kland mit seiner Delegation.



Theranos trat dem Legaten entgegen, der Wind trug die kühlen Brisen des morgendlichen Meeres über die Plattform, und er reichte Teldor Kland die Hand.


„Guten Morgen, Herr Legat,“ erwiderte er mit angenehm tiefer Stimme.

Sein Händedruck war fest, aber nicht aufdringlich – die Art, die Respekt vermittelte, ohne Dominanz aufzudrängen. Für einen Moment musterte er das Gesicht des Legaten, bemerkte den Hauch von Puder, registrierte es lediglich und nickte dem Legat zu.

Ein feines, beinahe verschmitztes Lächeln zog über seine Lippen, als er die Bemerkung über die Unterkunft hörte.


„Das freut mich zu hören,“ sagte er leise und ließ den Blick kurz über das glitzernde Wasser schweifen.
„Dann war die Balance zwischen Kulinarik, Erholung und Umtrunk gestern wohl doch nicht so sehr aus dem Gleichgewicht geraten.“

Theranos machte einen Schritt zur Seite, sodass sich hinter ihm und Legat Kland das Panorama von Blue One weit öffnete – perfekt für die wartenden Kameralinsen die immer Fotos schossen.

„Wenn Sie bereit sind,“ fuhr er fort,
„beginnt damit der zweite Tag unserer Zusammenarbeit.“

Er nickte Kland zu, dann hob er die Hand leicht und gab Veran Koss ein diskretes Zeichen.

Koss verstand sofort und begann die vorbereiteten Abflugabläufe einzuleiten. Techniker überprüften letzte Verriegelungen, Gardisten nahmen neue Positionen ein, und die Medienteams wurden von Offizieren zu ihren Shuttles geleitet und nach ein paar Minuten flogen die Transporter und Fähren los.



Aus der Höhe erstreckte sich das endlose Süßwassermeer wie eine glatte, tiefblau schimmernde Fläche, durchzogen von helleren Turbulenzlinien und vereinzelten Spiegelpunkten der Sonne. Der Tag war ruhig, die Sicht klar – ein idealer Moment für jene, die zum ersten Mal Prefsbelt IVs größte Oberfläche aus dieser Perspektive sahen.

Nach wenigen Minuten erschien sie am Horizont:
Die gewaltige Plattform, breit wie eine kleine Stadt, massiv und unerschütterlich.

Waren erst die grundlegende Struktur vorhanden, dominierte sie bereits den Wasserspiegel. Man sah die Mehrfach-Gleise, die zur Küste führten – schon jetzt wie Adern eines gewaltigen Systems. Die Grundpfeiler des geplanten Logistikbahnhofs ragten wie halbfertige Monumente aus dem metallischen Unterbau hervor. Kräne, Gerüste, ein Netzwerk aus Arbeitsstegen war bereits am westlichen Bereich der Insel von seinem Vorgänger errichtete worden um egal für welches Projekt bereit zu sein.

Der Flugzugang erfolgte über die zentrale Landeplattform. Die Shuttles setzten fast gleichzeitig auf, die Triebwerke ließen das Metall unter ihnen vibrieren, und Sekunden später öffneten sich die Rampen.

Die Gruppe formierte sich. Kameras wurden aktiviert. Gardisten nahmen Stellung.
Und Theranos Zesh – flankiert von seinen Legaten Bayl, Lydien und Koss sowie Legat Kland und den Ingenieuren – führte die Gruppe in die Mitte der gigantischen Anlage, wo die erste offizielle Besprechung stattfinden sollte.


Der Wind war frisch, das Meer rauschte unter ihnen, und die Sonne warf ein klares warmes Licht auf alles, was hier in Zukunft entstehen würde.



[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Raumhafen / Landeplattform P-102 ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure

“So perfekt balanciert wie Ihre Gastfreundschaft, Gouverneur.“

, antwortete Teldor auf Zeshs Frage. Dass er am Ende des Tages zu viel gegessen hatte, war allein seine Verantwortung. Es hatte ja niemand mit einem Trichter über ihm gestanden, um ihm die diversen köstlichen Häppchen Prefsbelts einzuflößen. Nein, an dem zwanglos servierten Luxus hatte er in der Tat nichts auszusetzen und hätte sich wohl einen neuen Job suchen sollen, hätte er es doch getan. Statt sich also zu beschweren, folgte er dem Gouverneur an Bord des Transporters und wartete gespannt auf ihren Abflug.

An Bord der Fähre war mehr zu sehen, als er erwartet hatte. Vermutlich war das Luftschiff genau aus diesem Grund für ihre Gruppe ausgewählt worden. Während sie flogen, betrachtete Teldor eingehend die makellos unter ihnen herziehende Wasserfläche. Es handelte sich um einen Binnensee und so war die Wellenbildung deutlich geringer als er von den Wasserflächen von Truuine – oder gar Manaan – gewohnt war. Auch hatte das Gewässer einen ganz eigenen Farbton und füllte die Luft mit einer Note, die er in seiner ganzen Karriere in der Nähe von Wasserflächen noch nicht gerochen hatte.


„Das ist ja fast wie zuhause.“

, kommentierte er mit einem Schmunzeln in Zeshs Richtung, während hinter ihnen die Stadt am Horizont verschwand.

„Sagen Sie, Gouverneur, wie einfach ist der See zu befahren?“

, erkundigte er sich. Materialien würden über den Luftweg oder eine stationäre Transportlinie transportiert werden, weswegen er dieses Detail nicht aus seiner Vorbereitung kannte.

Während sie flogen, begann sich nach verhältnismäßig kurzer Zeit der Umriss ihres Projektes am Horizont abzuzeichnen. Auch wenn die Plattform erst am Anfang stand und die Kooperation zwischen Prefsbelt IV und Truuine erst noch besiegelt werden musste, war ein Skelett bereits vorhanden und in Arbeit. Vermutlich hätten die Ingenieure es bevorzugt von einem unbeschriebenen Blatt aus anzufangen, aber die konnten ja nicht alles haben. Insgesamt erschien der Auftrag wie ein recht angenehmes Pöstchen und Teldor erwischte sich bei dem Gedanken die Männer und Frauen ein wenig zu beneiden, Gouverneur Zeshs Gastfreundschaft noch weiter strapazieren zu können.

Schließlich setzte der Transporter dann auf der improvisierten Plattform auf. Die Gruppe formierte sich um Gouverneur Zesh und verließ die Fähre unter den aufmerksamen Schnappschüssen der Medienteams. Teldor schenkte besonders den bekannten Gesichtern aus Truuine ein freundliches Lächeln für die Titelseiten, widmete jedoch auch allen anderen Kameras mindestens einen Blick. Interviews würden später folgen, doch zunächst würde es eine Präsentation der Anlage durch die Gastgeber geben. In der Mitte der Plattform bildeten Ingenieure und politisches Personal einen Kreis, wo Teldor – die Kameras für den Moment aus dem Bild – eine Sonnenbrille mit runden Gläsern gegen das schöne, aber doch stechende Wetter aufsetzte.


„Ich bin durchaus beeindruckt, wie weit das Grundkonstrukt bereits vorangeschritten ist.“

, läutete Teldor das Meeting ein.

„Die Unterlagen waren natürlich klar, aber in Person ist die Sache noch einmal etwas anderes. Mir auf jeden Fall ist schon einmal deutlich klarer, wie genau sich die Module ins Gesamtkonstrukt einfügen werden.“

Nachdenklich sah er sich um.

„Gibt es denn schon Pläne, woher die Siedler kommen werden, die die Station letztlich bewohnen sollen? Ist die Idee Anreize zur Besiedelung zu geben, oder werden Freiwillige von Ihrer Verwaltung benannt werden?“

Teldor schmunzelte und warf Zesh einen neugierigen Blick zu.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Binnensee / Projekt NEREUS Plattform ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s


Auf die frage des Legaten bzgl. des Wellengangs und wie einfach das Wasser zu befahren war, antwortete Theranos wie folgt.
„Sehr einfach,“ antwortete er ruhig. „Die Wellenbildung ist minimal. Sie haben es selbst gesehen – kaum der rede wert. Richtig ernst wird es nur bei starkem Sturm, und selbst da sprechen wir eher von groben Wellen als von imperialen Katastrophen.“

Ein Hauch von Humor glitt durch seine Stimme, kaum hörbar, aber da.

„Und die Infrastruktur, die wir darum herum planen, ist entsprechend ausgelegt. Die erweiterte Magnetschwebebahnen, sowie Straßen die vom Festland zur Plattform führen, sind werden so konstruiert und ausgebaut, dass die Tragstruktur gut Fünfzehn bis Zwanzig Meter über dem Wasserspiegel liegt. Was an Wellen da ist, kommt gar nicht erst an die Trasse heran – und wer unbedingt mit einem Schiff fahren möchte, kann bequem darunter hindurch.“

Er deutete mit einem leichten Kopfnicken nach unten, als könnte Kland die imaginären Stützen schon sehen.
„Parallel dazu bauen wir mehrere Unterwasserstrecken,“ fuhr Theranos fort. „Geschützte Tunnelverbindungen für Güter- und Personentransport. Unterwasserdocks eingeschlossen. Wenn es die Lage erfordert, können wir Material und Personal direkt unter der Plattform auf die Station bringen, unabhängig vom Wetter an der Oberfläche und auch ungesehen..“

Als bald waren all Transporter gelandet.
Nachdem alle Gäste die Fähre verlassen hatten, wurde die Gruppe von den Medien die man kurz vorher hatte ankommen lassen begrüßt.
Kameras klickten. Mehrere Holorecorder schwebten in diskretem Abstand über der Gruppe, ihre Linsen leise summend. Theranos warf ihnen kurze und kontrollierte Blicke zu. Er hatte diese Präsenz bewusst zugelassen. Das hier sollte nicht im Verborgenen entstehen.




Nach dem Legat Kland die Gruppe um sich versammelt und sich eine Sonnenbrille aufgesetzt hatte begann er das Meeting mit positiven Worten zur Grundsubstanz der Plattform.

„Das freut mich zu hören, Herr Legat,“ erwiderte er. „Das Grundkonstrukt verdanken wir zu einem großen Teil meinem Vorgänger. Die Plattform selbst war bereits in Planung und Bau, als ich den Posten übernommen habe – allerdings für einen völlig anderen Zweck.“

Er machte eine kurze Handbewegung in Richtung des westlichen Segments, wo massive Stützen und eine Art unvollständiger Dockring aus dem Unterbau ragten.

Die ursprüngliche Idee war… sagen wir, weniger transparent. Es gab nie einen klaren Plan, der der Bevölkerung kommuniziert wurde. Nur ein weiteres ‚Prestigeprojekt‘, das sehr viel Budget verschlungen und sehr wenig Nutzen gestiftet hätte.“

Sein Blick wurde einen Moment dunkler, ehe er wieder weicher wurde.

„Die Struktur selbst ist jedoch solide. Stützen, Traglast, Versorgungsadern – das Fundament war zu gebrauchen. Also haben wir beschlossen, die Plattform nicht abzureißen, sondern ihr einen neuen Sinn zu geben. Alles, was Sie hier sehen, kann jederzeit angepasst werden, wenn es der Sache dient. Nichts ist in Stein gemeißelt.“

Theranos ließ den Moment wirken, bevor er wieder einhakte. „Umso wichtiger, ist es das ich...das wir auf die Expertise von Truuine zurückgreifen können.“

„Ich hoffe doch, Herr Legat, ich kann auch immer wieder auf Ihre Expertise sowie Ihre Meinung zählen und das Sie uns während des Projektes hin und wieder wieder besuchen.“

Es klang nicht nur nach einer höflicher Floskel. Eher nach einem Angebot, das man nur ungern ausschlug.
Theranos schätze den Legat und seine Meinung sowie den Planeten und den dieser Vertrat wenn es sich mit Gouverneur Solaris ähnlich verhielt hatte er mit seinem ersten außerplanetarischem Kontakt einen Glücksgriff gemacht. So oder so war es in seinem Interesse das Band zwischen Prefsbelt IV und Truuine zu stärken. Denn ihm war Bewusst das man ohne Kontakte oder Verbündete in dieser Galaxis leider allzu schnell ins politische Hintertreffen geraten würden und das war das letzte was er wollte.

Und ganz nebenbei würden Sie damit auch dazu beitragen, die diplomatischen Bande unserer Welten weiter zu stärken.“

Nach einer kurzen Pause, in der sich Theranos den Plan bzgl. der Siedler noch einmal ins Gedächtnis rief, sprach er weiter.
„Bezüglich der Siedler" sagte Theranos und deutete gen Osten. "Geplant ist, die Ostseite der Plattform als primären zivilen Bereich zu entwickeln,“ erklärte er. „Das gibt den Bewohnern die Sonnenseite – im wahrsten Sinne des Wortes. Morgens Licht über dem See, abends Ruhe und weite Sicht. Es soll kein graues Industrieplateau werden, auf dem man lediglich arbeitet und so schnell wie möglich wieder verschwindet.“

Er machte eine leichte, Handbewegung.
„Wir werden in jedem Viertel günstige Studien- und Arbeitswohnungen schaffen – gezielt dort, wo Werkstätten, Labore, Steuerzentren oder Ausbildungsbereiche liegen. So bleiben die Wege kurz, und wir verhindern tote Bezirke, die nachts nur von Wartungsdroiden bewohnt werden zumindest so die Idee.“

Sein Tonfall blieb sachlich, aber in seinen Augen stand ein leiser Funke Begeisterung – der eines Mannes, der sich tatsächlich Gedanken um seine Bewohner machte, nicht nur um Tabellen.
„Wichtig ist mir, dass jedes Segment der Insel im Gleichgewicht bleibt. Deshalb planen wir überall Plätze, Aufenthaltsbereiche und kleine Grünflächen ein. Ein paar Parks, wenn die endgültige Struktur steht, mit Bäumen, Wasserbecken, Sitzgelegenheiten. Nicht riesig groß wie, aber genug, um atmen zu können ein Balance zu schaffen.“

Er hielt kurz inne, ließ den Blick über die Gruppe schweifen.
„Was die Siedler selbst betrifft – wir werden beides tun. Es wird Anreize geben: vergünstigte Mieten, verlässliche Arbeitsverträge, Studienprogramme. Gleichzeitig werden wir gezielt Menschen ansprechen, die sich für diesen Ort eignen – Familien aus Blue One und Gold One, Fachkräfte aus unseren Werften, jüngere Akademieabsolventen, die Praxis und Perspektive suchen es soll dies Insel an nichts fehlen, eventuell planen wir auch andere Planeten und Partner dabei mit einzubeziehen um soviel Fachkräfte wie möglich zu erreichen.“

Theranos ließ seine Worte einen Moment offen in der Luft stehen, während der Wind die Geräusche der arbeitenden Kräne über das Metall trug. Unter ihnen rauschte das Wasser, gedämpft, dunkel, beständig. Die Delegation stand im Halbkreis, manche mit verschränkten Armen, andere mit Datapads in den Händen, und alle mit diesem aufmerksam-abwägenden Blick, den Großprojekte hervorriefen.
Mittlerweile war ein fahrbarere Holoprojektor herangefahren worden und ein Techniker übergab Theranos die Fernbedienung.
Nachdem Theranos sein Datapad was er immer mit sich führe angesteckt hatte, begann auch schon die Projektion des Projektes aufzuscheinen.

Theranos holte leise Atem. Dann begann er weitere Fragen zu stelln.
Theranos deutete mit der Fingerspitze auf hervorgehobene Sektoren.
Die Logistikzone und Industrie im Süden, das zivile Viertel im Osten, das Forschungstrapez im Nord sowie das Handels Vietel das im Osten angedacht war sowie ein kleiner Raumhaufen pro viertel sowie kleine zusätzliche Landeplätze.


„Wir haben Prioritäten definiert, ja. Aber Ihre Erfahrung – Truuines Erfahrung – mit küstennahen Großprojekten ist wertvoll.“
Sein Blick wurde schärfer, nicht drängend, sondern aufmerksam beziehungsweise fragend.
„Was denken Sie? Wohnmodule zuerst? Technische Kernbereiche? Oder sollten wir das Logistikpriorisieren? Ich kann mir gut vorstellen und denken was so ein großes Projekt braucht dennoch bin ich weder Baumeister noch erfahrener Planer solcher reisen Projekte.“
Theranos überlegte kurz wie sinnvoll es war die Delegation mit diesen Fragen zu löchern, doch wenn das Projekt dem nächsten starten, oder der Moff ihn dazu befragen würde. Beziehungsweise man es der Bevölkerung präsentieren wollte so sollte man die nächste Schritte und wichtige Randdetails durchaus wissen. Und wenn nicht jetzt wann sollte er die ganze Gruppe von Ingenieuren denn sonst fragen?
Und Theranos fragte gerne denn seiner Meinung nach was Wissen einfach eine form von Macht.


"Des weiteren wenn Truuine uns schon hier seine Ingeneure schickt..."Theranos machte eine kunspause und grinste leicht.
„vielleicht gibt es Unternehmen auf Truuine, die Interesse hätten, hier einen Standort zu eröffnen?
Ingenieurwesen, Werfttechnik, Materialverarbeitung, Energie – all das könnte diesem Ort eine solide Grundlage geben und würde auch die Bevölkerung etwas beleben wenn Sie verstehen.“
sagte Theranos mit einem Lächeln, das auf die auf Truuine stark vertretenen Rassen anspielen sollte.

Als Theranos kurz die Holoprojektion im ganzen betrachtete kam ihm eine weitere Frage.

"Und ein letztes noch" und verschränkte nachdenklich die Arme. "Der Seeboden ist weitgehend unerforscht,“ begann er. "Wir sehen Hinweise auf Strömungsverwerfungen, Sedimentbewegungen und vielleicht mineralische Anomalien, mögliche Erze und so weiter.
Ich spreche nur von Potenzial – niemand möchte voreilige Behauptungen aufstellen, aber ich bitte die Delegation sich dahingend vielleicht auch noch damit zu beschäftigen, da wir dahingehend nicht wirklich experten auf diesem Gebiet haben."

Da kam Theranos eine Idee.
"Wenn Sie es wünschen, können wir auch noch gerne bevor die Besprechung hier endet noch eine Rundgang mit unserem AT-AT schwimmen machen wenn die delegation dies wünscht". Theranos deutete ans gerade noch ersichtliche ende der Plattform. "Dort wartet er auf uns. Auf Wunsch bringen uns die Transporter die paar Kilometer hin."



[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s
 
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[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Raumhafen / Landeplattform P-102 ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure

Aufmerksam lauschte Teldor Gouverneur Zeshs Antworten auf seine Fragen. Zesh war gut informiert und gab eine detaillierte Erklärung zu den natürlichen Bedingungen und zur bereits entweder installierten oder geplanten Infrastruktur ab. Bedächtig nickte der Legat, während er versuchte sich ein mentales Bild der hier herrschenden Bedingungen zu formen.

„Ein interessantes Vorgehen!“

, kommentierte er die Ausführungen seines Gegenübers.

„Auf Truuine haben wir ein ähnliches Vorgehen in Betracht gezogen, jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. Unsere Meere sind deutlich tiefer als dieser See und die Strecken zwischen Zielen betragen tausende von Kilometern. Die meisten Güter und Personen werden noch immer über Raumschiffe transportiert, doch hat Gouverneur Solaris vor wenigen Monaten einem Hyperloop-Projekt grünes Licht gegeben. Schon bald werden Vakuumröhren am Meeresgrund Güter und Passagiere zwischen den Bevölkerungszentren am Nordpol und Äquator transportieren – was auch auf den Südpol ausgeweitet werden wird, ist auch dieser Konflikt erst einmal befriedet.“

Nach kurzer Zeit landete die kleine Gruppe auf der Plattform, wo Teldor weitere Fragen an den Gouverneur hatte. Auch hier hatte Zesh wie immer einiges an Information zu teilen und erklärte, dass das Grundgerüst der Plattform auf ein weiteres verschwenderisches – nun eingestelltes – Projekt seines Vorgängers zurückging. Er erklärte, dass das Fundament für den neuen Plan zu gebrauchen, aber nichts in Stein gemeißelt war. Schließlich stellte er noch fest, dass jedoch dadurch grade die truuiner Expertise umso wichtiger war und lud Teldor noch einmal nachdrücklich ein auch während des Projektes mal wieder vorbeizuschauen.

„Soweit der Plan, Gouverneur. Die Intention ist nicht, mich nach getaner Arbeit nie wieder sehen zu lassen. Gerne werde ich in verschiedenen Intervallen vorbeischauen und nach dem Rechten sehen.“

Teldor lächelte, während Gouverneur Zesh weitersprach.

„Da haben Sie ganz Recht. Und meine Aufgabe als Legat des Äußeren besteht ja nicht nur in der Akquise neuer Verbündeter, sondern auch in der Pflege von einmal aufgebauten Beziehungen.“

Nun war es wieder an dem Legaten eine Frage zu stellen, die der Gouverneur wortreich beantwortete. Die Strategie neue Siedler anzulocken, bestand darin gute und schöne Lebensbedingungen zu schaffen, sowie Anreize zu bieten, um Fachkräfte anzulocken. Teldor nickte. Das Konzept hatte Hand und Fuß und trotz des Rohbaus konnte er die Vision des Gouverneurs gut erkennen.

Für einen Moment legte sich Stille über die Gruppe, während ein mobiler Holoprojektor erschien. Nun war es an Gouverneur Zesh sie mit Fragen zu löchern, was der Wortführer des Teams, Porro Dene, ein weiteres Mal mit Bravour meisterte. Wenn auch nicht immer ohne Augenkontakt mit Mak Kaldha zu suchen. Auf die Fragen des Gouverneurs, was als erstes eingerichtet werden sollte, antwortete der Ingenieur:


„Aus Erfahrung ist es an sinnvollsten die Logistik so weit als möglich einzurichten. Was bei ihrer Vernachlässigung an Zeit gespart werden kann, rächt sich später fast immer. Dennoch gibt es sicherlich einige Aspekte, die sich parallel dazu angehen lassen. Kleinere Aufgaben in den anderen Bereichen, die uns jedoch nicht vom wirklich Essenziellen ablenken sollen. Ansonsten sollten die Wohnmodule jedoch als letztes angegangen werden. Sie sind für den täglichen Baubetrieb nicht so wichtig und generell empfiehlt es sich nicht zu früh auf Zivilisten im Baubereich achtgeben zu müssen.“

Nun hatte Zesh jedoch wieder eine Frage an Teldor. Mit einem leichten Grinsen erkundigte er sich, ob es eventuell Truuiner Unternehmen gab, die auf Prefsbelt Fuß fassen wollten. Nachdenklich rieb der Legat sich das Kinn. Das war tatsächlich kein Thema, das er aus dem Ärmel schütteln konnte.

„Ich gebe zu auf diese Frage noch einmal später zurückkommen zu müssen. Die meisten größeren Betriebe Truuines sind in Staatshand, jedoch wäre eine derartige Kooperation auf jeden Fall eine attraktive Gelegenheit unsere Privatwirtschaft zu stärken. Das einzige, was ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt anbieten kann, sind Lieferungen von Kolto aus truuiner Vorkommen.“

Schließlich noch kam der Gouverneur noch auf mögliche Mineralvorkommen am Grund des Sees zu sprechen, der laut ihm noch größtenteils unerforscht war. Ihm fehlten Experten und so war es ihm ein Bestreben, dass die Truuiner Delegation auch an dieser Front ihre Expertise zum Besten gab.

„Das sollte auf jeden Fall machbar sein. Ia Rokva hier“

Er wies auf eine Ingenieurin mit heller Haut und braunen Haaren:

„Hat auf Truuine viel mit der Erschließung der Koltovorkommen zu tun gehabt.“

Die junge Frau nickte und lächelte etwas verlegen, so plötzlich im Rampenlicht zu stehen. Gouverneur Zesh zeigte sich enthusiastisch und bot an dem Vorkommen doch gleich per AT-AT Swimmer einen Besuch abzustatten. Teldor lächelte und nickte.

„Es wäre sicherlich erhellend die Plattform einmal unter Wasser zu sehen. Ich denke es spricht nichts dagegen auch dem Vorkommen noch einen Besuch abzustatten. Sagen Sie, Gouverneur, gehört der Swimmer zu Ihren Planetaren Sicherheitskräften, oder der Planetenverteidigung? Auf Truuine übt die Armee leider eine strenge Kontrolle über ihr Kontingent an Swimmern aus, was grade im Zusammen mit unseren truuiner Unruhen zu viel unnötigem Kompetenzgerangel und Bürokratie führt.“


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Binnensee / Projekt NEREUS Plattform ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s


Theranos hörte aufmerksam zu, während Legat Kland über Truuines geografische Herausforderungen sprach. Der Truuiner erzählte von den tiefen Meeren seiner Heimat, den ungeheuren Entfernungen zwischen den Siedlungszentren und dem ehrgeizigen Hyperloop-Projekt, das Gouverneur Solaris jüngst genehmigt hatte. Die ruhige, sachliche Art, mit der Kland die technischen Details erklärte, verlieh den Worten zusätzliches Gewicht.

Der Gouverneur von Prefsbelt IV hielt den Blick ruhig auf seinen Gast gerichtet. Das Beschriebene war faszinierend: Transportlinien am Meeresgrund, Vakuumröhren, ein planetenweites Netz effizienter Verbindungen. Der Gedanke, ein solches System irgendwann in kleinerer Form zu adaptieren, fügte sich beinahe selbstverständlich in Theranos’ langfristige Vision.

Er nickte leicht und sprach mit höflicher, aber ehrlicher Neugier

„Das klingt überaus beeindruckend, Legat. Wenn es Ihnen recht ist, würde ich mir dieses Projekt gerne einmal persönlich ansehen. Und natürlich unsere Werftstandorte bei Ihnen. Gouverneur Solaris scheint sehr viel voranzutreiben – es wäre mir eine Freude, mir selbst ein Bild davon zu machen.“

Kland hörte aufmerksam zu und erklärte schließlich, dass er in regelmäßigen Abständen zurückkehren würde, um den Fortschritt zu begleiten.
Die gefiel Theranos; eine regelmäßige Anwesenheit des Legaten versprach Kontinuität und stärkte die politische Verbindung beider Welten. Ein solches Fundament konnte er immer noch am Anfang seiner Amtszeit gut gebrauchen. Denn lt. Theranos konnte man nie genug Kontakte und verbündete haben.

Anschließend antwortete Porro Dene souverän auf die Fragen des Gouverneurs, und als der Ingenieur erklärte, welche Prioritäten beim Bau gesetzt werden sollten, folgte Theranos seinen Worten mit wachsender Achtung. Die nüchtern-praktische Empfehlung, die Logistik früh auszubauen und Wohnmodule erst spät, erschien vollkommen schlüssig.
Er bestätigte dies mit einem leichten Nicken.

„Dann werden wir diese Reihenfolge berücksichtigen.“

Bei der Frage nach truuinischen Firmen zeigte Kland jedoch erstmals Zurückhaltung. Es gab keine unmittelbare Antwort – denn zu viele größere Betriebe waren in Staatshand, und das Thema benötigte Vorbereitung.
Der leichte nachdenkliche Zug in Theranos Gesicht wich rasch einer sachlichen Klarheit gefolgt von einem schmunzeln.


„Dann werden wir, sobald die Bauphase beginnt, eine ausführliche Ausschreibung an Truuine senden was für Firmen und Betriebe gesucht werden. Truuinische Betriebe erhalten Vorzüge und auch Förderungen sind denkbar, auch reduzierte Zölle oder Steuererleichterungen im ersten oder zweiten Geschäftsjahr. Das stärkt Ihre Mutterstandorte und hilft uns, die Wirtschaft hier weiter auszubauen bzw. traut sich vielleicht so manch einer sich Selbstständig zu machen.“

Er strich sich kurz an der Seite des Gesichts entlang, eine kleine Gewohnheit, wenn er gedanklich mögliche Szenarien abwog.
Der Ansatz würde beiden Welten nutzen und die Verbindung zusätzlich vertiefen.

Auf die Frage bzgl. dem Thema mit dem Mineralvorkommen, antwortet Kland mit der Erwähnung seiner Geologin und wandte sich Theranos Ia Rokva zu. Die junge Frau wirkte überrascht vom plötzlichen Mittelpunkt, doch ihre Haltung verriet kompetente Ruhe.
Theranos schenkte ihr ein warmes, höfliches Lächeln.

„Ich freue mich, Ihr Fachwissen heranziehen zu können – sofern das für Sie in Ordnung ist. Jede Ressource dieses Sees sollte verantwortungsvoll genutzt werden.“




Theranos sprach daraufhin die Möglichkeit an, die Unterwasserstrukturen gleich persönlich zu besichtigen. Der Vorschlag wurde positiv aufgenommen, und Kland stimmte einem Tauchgang zu. Kurz bevor sie aufbrachen, erkundigte sich der Legat allerdings noch nach der Zugehörigkeit des AT-AT-Schwimmers.
Theranos blieb stehen und antwortete offen.


„Der Schwimmer gehört offiziell den planetaren Sicherheitskräften,“ erklärte er. „Mein Vorgänger hatte… eine sehr enge, sagen wir sehr unklare Zusammenarbeit mit dem damaligen Leiter der planetaren Verteidigung. Beide haben über Jahre hinweg Material und Zuständigkeiten so verschoben, wie es ihnen gerade zweckmäßig erschien. Vieles davon war weder dokumentiert noch nachvollziehbar.“

Er ließ einen Moment verstreichen, bevor er fortfuhr.

„Nachdem nun beide Personen verschwunden sind, haben wir erhebliche Bestände gefunden, die nie korrekt verbucht wurden – Waffen, Fahrzeuge, Ausrüstung, alles quer über die militärischen und zivilen Bestände verteilt. Ich habe das Material beschlagnahmen lassen und neu kategorisiert.“

Ein kurzer, kontrollierter Atemzug. Keine Empörung, keine Dramatik – nur nüchterne Klarheit.

„Nach dem Attentatsversuch auf mich hat mir der Moff freie Hand gegeben. Um endlich Struktur und Ordnung in die Sicherheitsarchitektur zu bringen, haben wir die Blaue Legion gegründet und sie mit einem großen Teil dieser Ausrüstung ausgestattet. Ein geordneter, zentraler Einsatz ist sinnvoller, als verstreute Einheiten ohne klare Führung.“
Da unser Militär momentan kaum Strukturen hat und der frühere Leiter wie bereits erwähnt verschwunden ist wie der vorige Gouverneur, befindet sich einiges an Gerät nun in Regierungshand.“


Er hob leicht die Schultern, eine gelassene Geste.

„In den Städten war die Ausrüstung der Sicherheitskräfte lange unzureichend. Immerhin konnte ich mit der ganzen Ausrüstung wieder alle Sicherheitskräfte auf den aktuellen stand bringen. Das hat uns endlich wieder handlungsfähig gemacht.“

Eine kurze Pause, dann fügte er fragend hinzu.

„Was halten Sie grundsätzlich von einer planetaren Einheit, die Loyalität, Kultur und Identität stärkt? Eine solche könnte auch Truuine helfen gerade in unruhigen Zeit wie diesen.“

Er wartete den Moment ab, dann sprach er leiser, die Stimme kaum über dem Summen des Windes.

„Wenn Sie etwas Ähnliches aufbauen möchten, unterstützen wir Sie gern. Und falls Sie Hilfe gegen die Unruhen benötigen – lassen Sie es uns wissen. Wir schützen unsere Verbündeten. Und natürlich auch unsere gemeinsame Werft.“
Ein kurzes, bewusst kontrolliertes Grinsen.
Dann noch etwas leiser.

„Truppenbewegungen im Rahmen einer Investitionssicherung oder einer gemeinsam Übung sind schließlich nichts Verwerfliches, nicht wahr, Legat Kland?“. Aber… das besprechen wir besser nicht vor den Kameras.“



Die Gruppe setzte sich kurz darauf in Bewegung. Schritte klangen über die Metallplatten, der Wind trug den Duft des Sees herüber. Der AT-AT-Schwimmer wartete bereits am Rand wie ein ruhender Stahlkoloss.
Theranos betrat das Innere als Erster. Die restlichen Delegierten folgten, bis sich die Türen zischend schlossen und gedämpftes Licht die Kabine erfüllte.

Dann begann der Abstieg.
Der Schwimmer neigte sich sanft vorwärts, senkte sich tiefer, und das Wasser schloss sich wie ein dunkler Vorhang um die Sichtkanäle.
Sonnenreflexe verzogen sich zu fließenden Mustern, bevor die Oberfläche schließlich im blauen Schimmer der Tiefe verschwand.
Die Beleuchtung des Fahrzeugs schaltete automatisch in den Unterwassermodus: weiche, gerichtete Scheinwerfer, die die Umgebung in goldene, klare Lichtkegel schnitten.

Theranos beobachtete alles mit aufrichtigem Interesse und trat an Legat Kland heran.
"Nun werter Legat, auch wenn es gerade nichts mit unserem gemeinsamem Projekt zu tun hat, erlaube ich mir die Frage. Wie steht es um die aktuellen Unruhen auf Truuine."
fragte Theranos mit ehrlichem interesse.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / im AT-AT Schwimmer unter der Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Orbit - im Anflug auf Blue One ] Caelis Marron und sein Astromech CM-1


Der Sprung in den Realraum verlief so weich, dass es kaum mehr war als ein kurzes, vertrautes Ziehen in den Organen. Dann war der Tunnel des Hyperraums verschwunden – und Prefsbelt IV lag vor ihm.

Caelis Marron saß im Pilotensessel seines Omega-Klasse-Frachters und blickte durch die Frontscheibe auf den Planeten hinaus. Ein ruhiger, blaugrauer Himmelskörper, durchzogen von weißen Wolkenfeldern, mit deutlich erkennbaren Landmassen und einem auffallend großen Binnenmeer, das wie ein tiefblauer Spiegel in der Sonne lag.

Das hier war also Prefsbelt IV – seine neue Heimat, sein neuer Arbeitsplatz, vielleicht der Ort, an dem der Wein, den er mitgebracht hatte, zu etwas Größerem werden konnte als nur ein Projekt am Rande.

Im Cockpit summten Anzeigen, die Navigationslichter justierten sich neu, und sein Astromech CM-1 hinter ihm quittierte die Rückkehr in den Normalraum mit einem kurzen, zustimmenden Pfeifen. Caelis legte die rechte Hand locker an den Steuerknüppel und spürte gleichzeitig das vertraute Gewicht der Entscheidung, die er getroffen hatte. Hinter sich hatte er fast ein ganzes Leben auf Corulag zurückgelassen – die Rebstöcke seiner Familie, die Hügel, die er seit seiner Kindheit gekannt hatte. Aber vieles davon hatte er eingepackt, soweit das mit Pflanzen überhaupt möglich war. Jetzt schwebten Teile dieser alten Heimat in seinem Frachtraum über einem fremden Planeten.



Er atmete einmal ruhig durch und schaltete den Kommunikationskanal.


„Hier Transporter Marron’s Venture, Omega-Klasse, Registrierung KDY-7-3-2-Beta“, meldete er mit ruhiger Stimme. „Ich ersuche um Anflugkorridor und Landeerlaubnis nach Blue One. Ich komme auf Einladung von Gouverneur Theranos Zesh. Autorisierungscode liegt vor.“

Für einen Augenblick herrschte nur das leise Hintergrundrauschen auf der Leitung, dann meldete sich eine klare, kontrollierte Stimme aus der Orbitalüberwachung.

„Omega-Frachter KDY-7-3-2-Beta, hier Raumkontrolle Prefsbelt IV. Ihre Ankunft ist registriert. Bleiben Sie vorerst auf Position, wir prüfen Ihre Daten. Bitte senden Sie den Autorisierungscode.“

Caelis griff ohne zu zögern nach dem Datapad auf der Konsole. Miss Marris’ Nachricht mit den Coes und seiner Einladung war noch offen, er übermittelte den Code, lehnte sich dann kurz zurück und ließ den Blick erneut über den Planeten wandern.

Der Gedanke, dass unter ihm irgendwo schon die künftigen Terrassen lagen, auf denen seine Rebstöcke Wurzeln schlagen würden, gefiel ihm. Ein anderer Teil in ihm spürte zwar ein leichtes Ziehen – eine leise, aber beständige Wehmut darüber, die alten Reben und Böden zurückgelassen zu haben –, doch diese Wehmut mischte sich mit Neugier und Aufbruchsstimmung zu einem Gefühl, das ihn eher belebte als beschwerte.

Die Antwort der Raumkontrolle ließ nicht lange auf sich warten.


„Omega-Frachter KDY-7-3-2-Beta, Code bestätigt. Ihre Einladung ist verifiziert. Sie erhalten Landeerlaubnis auf Plattform G-1 im Regierungssektor von Blue One. Folgen Sie Korridor Gamma-Null-Fünf. Ihre Anflugvektordaten sind soeben übermittelt worden.“

Eine kurze Pause, dann kam der Zusatz – professionell, aber höflich.

„Willkommen auf Prefsbelt IV, Herr Marron.“

Caelis’ Mundwinkel hoben sich unwillkürlich zu einem leichten Lächeln. Er quittierte die Freigabe, griff erneut an die Steuerung und brachte den Frachter sanft in den neuen Kurs. Der Astromech piepte zustimmend und der Frachter schob sich näher an die obere Atmosphäre.



Beim Eintritt in die Schichten über Prefsbelt IV begann die Hülle leicht zu vibrieren und ein feines Zittern sowie das leise Dröhnen der Hülle ließen spüren, dass sie nicht mehr in der kalten Stille des Alls waren. Unter dem Frachter wuchs der Planet, das Binnenmeer nahm Form an, und bald zeichnete sich auch die Kontur der Hauptstadt Blue One ab.

Aus der Höhe wirkte die Stadt sauber und klar strukturiert. Breite Magistralen, geometrische Platzanlagen, Hafenstrukturen entlang der Küste, die wie präzise gezogene Linien in den See hineinragten. Dazwischen Gebäude in hellen Tönen, durchsetzt von tieferem Blau, das in der Sonne fast metallisch glänzte.

Für einen Mann, der aus einer Winzerfamilie stammte, in der jede Rebe, jeder Stein am Hang seine eigene Geschichte hatte, waren solche Anblicke gewöhnlich eher etwas Abstraktes. Doch hier war es anders. Die Stadt mit Ihren Grünbereich und Parkanlagen, besaß eine spürbare Balance und Ordnung.

Der Frachter tauchte tiefer, der Anflugkorridor lenkte ihn auf die Stadt zu, weiter in Richtung des Regierungsdistrikts. Die Stadtoberfläche wurde größer, Details traten hervor. Schwebende Verkehrsstreifen, Terrassen, auf denen sich Menschen bewegten, Speeder, die in geordneten Bahnen kreuzten, und immer wieder bläuliche Fassaden, aufgelockert durch weiß-goldene Akzente.



Schließlich meldete sich die Kontrolleitstelle der Stadt.


„Omega-Klasse KDY-7-3-2-Beta, Sie nähern sich Plattform G-1. Senken Sie Geschwindigkeit auf Standard-Landeprotokoll. Automatische Leitsysteme übernehmen in drei… zwei… eins.“

Leichte Vibrationen gingen durch das Cockpit, als die Station den Frachter erfasste. Caelis spürte, wie sich die Steuerung minimal gegen seine Hand bewegte, dann glitt das Schiff in eine sanfte Kurve. Vor ihm öffnete sich inmitten des Regierungsbezirkes eine kreisrunde Landeöffnung – wie ein heller, metallisch eingefasster Schacht im Boden der Stadt, aus dem Positionslichter nach oben leuchteten.

Der Frachter sank hinab. Die Wände des Schachtes zogen an ihm vorbei, gesäumt von Leuchtstreifen, Markierungen und wenigen Nischen, in denen Sensoren und Wartungsgeräte untergebracht waren. Der Klang der Triebwerke hallte gedämpft zurück, dann weitete sich der Schacht zu einem großen, runden Hangarraum.

Die Landeplattform in der Mitte war bereits frei. Am Rand standen bereits mehrere Personen.
Drei Techniker in funktionaler Arbeitskleidung sowie fünf Angehörige der planetaren Sicherheitskräfte von Prefsbelt IV warteten bereits auf sie. Die Sicherheitskräfte wirkten wie eine Prefsbelt IV Variante der imperialen Armee. Schlicht, diszipliniert, funktional – aber in den Farben ihres Planeten gehalten.
Sie trugen hochgeschlossene Uniformjacken in einem gedämpften Blaugrau, sauber geschnitten, mit robustem, Stoff und versteckten Schutzpaneelen an Brust und Oberarmen. Die Hosen, in Hellgrau bis Anthrazit, lagen eng an und waren in schwarze, kniehohe Synthlederstiefel gesteckt, deren Oberfläche glatt und praktisch wirkte.
Auf ihren Köpfen saß der typische Army-Trooper-Helm des Imperiums – hier jedoch in einer prefsbeltischen Lackierung aus mattem Anthrazit mit einer feinen blauen Mittelbinde. Die halbkugelige Form, die dunkle Transpari-Stahl-Augenblende und die beiden seitlichen Projektionsmodule verliehen ihnen den bekannten, beinahe ikonischen Umriss, nur dezent modernisiert.
Über ihren Utility-Belts hingen Taschen, Magazine und eine schmale Brustweste in Dunkelgrau, in die unauffällig Schutzpolster eingelassen waren. Die Soldaten hielten ihre E-11-Blaster mit einer entspannten, aber geübten Präzision.

Ihre Haltung war wach, geordnet und professionell – nicht prunkvoll wie die Blaue Legion, nicht schwer gepanzert wie Sturmtruppen, sondern die verlässliche, nüchterne Sicherheitslinie eines strukturierten Planeten.


Die Landestützen setzten mit einem satten, metallischen Ton auf. Die Triebwerke fuhren herunter, das Dröhnen erstarb allmählich, und einen Augenblick lang herrschte nur dieses stille Nachvibrieren in der Luft, das jeden abgeschlossenen Flug begleitete.

Caelis stand auf, strich die Jacke glatt und warf einen kurzen Blick auf die Statusanzeigen. Alles im grünen Bereich. Der Frachter hatte die Reise ohne Murren mitgemacht. Seine Fracht – die sorgfältig gelagerten Weinreben, die Hilfsdroiden, das Werkzeug, die Tanks mit Nährlösung – wartete hinter der bulligen Schottwand.
"CM-1, du bleibst hier und passt auf das Schiff auf" sagte Caelis, was mit einem zustimmenden Pipen von CM-1 beantwortet wurde.

Als er sich zur Rampe begab, kam ihm kurz der Gedanke, wie lange er diese Rebstöcke begleitet hatte – vom ersten Pflanzen auf Corulag an, über die Jahre hinweg, in denen aus einer jungen Spielerei ein ernstzunehmender Wein geworden war. Jetzt sollten dieselben Reben neue Wurzeln schlagen, auf einem fremden Planeten, im Auftrag eines alten Freundes, dann aktivierte er die Rampe.



Mit einem hydraulischen Zischen öffnete sich die Luke, und kühle, leicht nach Metall und Reinigungsmitteln riechende Luft strömte herein. Die Rampe senkte sich langsam zu Boden.

Unten traten die Soldaten der Blauen Legion einen Schritt nach vorne, der vorderste – ein Unteroffizier, erkennbar an Rangabzeichen und Haltung – löste sich aus der Reihe. Die Techniker hielten sich in respektvoller Distanz, bereit, sobald das Kommando kam.

Caelis schritt die Rampe hinunter, in einem ruhigen, selbstbewussten Tempo. Er wirkte nicht gedrückt, aber auch nicht arrogant; eher wie jemand, der wusste, dass er hier gebraucht wurde, ohne sich deswegen unentbehrlich zu wähnen.

Der Unteroffizier trat ihm entgegen, nahm die Fersen leicht zusammen und neigte knapp den Kopf.


„Willkommen auf Prefsbelt IV, Herr Marron“, sagte er mit klarer Stimme. „Im Namen der Planetaren Sicherheitskräfte, darf ich Sie in Blue One begrüßen. Miss Marris hat uns informiert, dass Sie eintreffen.“

Der Tonfall war höflich, aber nicht unterwürfig – eine saubere, militärisch geprägte Höflichkeit.
Caelis erwiderte den Gruß mit einem knappen Lächeln.


„Danke. Ich freue mich, endlich hier zu sein.“

Der Blick des Unteroffiziers glitt kurz an ihm vorbei, über seine Schulter, zu den geschlossenen Schotten des Frachtraums.
„Darf ich nach Ihrer Ladung fragen, Herr Marron? Wir sind seit der neuen Sicherheits-Verordung dazu angehalten“

Caelis nickte.

„Erntehelfer-Droiden, technische Ausrüstung und eine große Anzahl Weinreben“, erklärte er ruhig. „Die Rebstöcke stammen von Corulag und sind für ein neues Weingut in der Nähe von Gold One vorgesehen, auf Wunsch des Gouverneurs. Mein persönliches Gepäck ist sehr überschaubar.“

Die Erwähnung von Gold One und einem Weingut dürfte den Unteroffizier nicht überraschen – die Information war ihm vermutlich bereits vorab zugegangen –, doch er quittierte die Aussage mit einem nachvollziehbaren, kurzen Nicken.

„Verstanden, Herr Marron.“

Er wandte den Kopf, ein gezielter Seitenblick zu den Technikerinnen und Technikern.
„Ladung verifizieren, alles in den Nebenlagern einsortieren. Die Droiden werden hier im Hangarbereich bleiben, bis der Gouverneur oder Miss Marris weitere Anweisungen geben. Schiff wird überprüft, gewartet und betankt.“

Der Befehl wurde ohne Verzögerung aufgenommen. Zwei Techniker machten sich auf den Weg zur Frachtluke; ein weiterer rief über ein Handgerät zusätzliche Hilfskräfte herbei. Einer der Sicherheitskräfte trat heran, um das Datapad entgegenzunehmen, das Caelis aus seiner Jackentasche zog.

„Hier die Frachtliste“, sagte Caelis. „Positionen sind nach Priorität gereiht – die Reben sind in Kühlschotts, die Droiden in Reihe zwei bis vier.“

Der Legionär nahm das Datapad mit geübter Selbstverständlichkeit entgegen.

„Danke. Wir werden auf Ihre Waren aufpassen Herr Marron.“

Der Unteroffizier wandte sich wieder Caelis zu. Die Art, wie er sprach, ließ erkennen, dass er diesen Ablauf schon öfters durchgegangen war.

„Ihr Schiff bleibt vorerst hier. Solange Sie Gast des Gouverneurs sind, kümmert sich der Hangarservice um Wartung und Versorgung sowie etwaige Reparaturen wenn benötigt, bitte besorgen sie sich eine Permanente An & Abflug-Erlaubnis sonst kann ich Sie aufgrund der neuen Verordnung nicht abfliegen lassen.“ sagte der Unteroffizier und zuckte leicht mit den Schultern.

Dann machte er eine einladende Geste in Richtung eines Seitenausgangs des Hangars, an dem bereits ein eleganter Schwebespeeder wartete – flach, glattlinig, mit einer dunklen Glasfront, die sich fast nahtlos um den vorderen Bereich legte. Die Form wirkte dezent imperial, aber im Detail verfeinert – eher Repräsentationsfahrzeug als reiner Dienstgleiter.

„Miss Marris hat veranlasst, dass Sie direkt zum Palast gebracht werden. Sie erwartet Sie dort.“

Caelis ließ den Blick einen Moment über den Speeder gleiten. Die Linie war schlicht, aber hochwertig. Es entsprach ziemlich genau dem, was er von Theranos erwartet hätte – praktisch, aber mit Anspruch.

„Dann will ich sie nicht warten lassen“, meinte er ruhig, und der Unteroffizier deutete ihm, in den Speeder einzusteigen.



Im Inneren war der Gleiter überraschend geräumig. Die Sitzbank war bequem, aber nicht verschwenderisch gepolstert, die Oberflächen glatt, matt gehalten, mit wenigen, gezielten Metallelementen. Vorne nahm ein Fahrer Platz, daneben ein weiterer Legionär. Zwei Soldaten stiegen zusätzlich im Heckbereich ein, ließen sich jedoch so nieder, dass ihre Präsenz mehr Sicherheit als Kontrolle ausstrahlte.

Die Türen schlossen sich, ein sanftes Summen setzte ein, und der Speeder hob sich vom Boden. Durch die breite Frontscheibe öffnete sich der Blick auf die Auffahrrampe und wenig später auf den Regierungssektor von Blue One.

Die Stadt glitt an ihnen vorbei.

Sie durchquerten zunächst breitere Verkehrsadern, auf denen andere Gleiter, Transportfahrzeuge und kleinere Frachtspeeder in gut geordneten Bahnen unterwegs waren. Die Fassaden im Regierungsbezirk wirkten noch klarer strukturiert als in den äußeren Vierteln – viel helles Steinmaterial, helle Grau- und Weißtöne, durchzogen von dunkelblauen Flächen, die dem Ganzen eine harmonische, beinahe kühle Klarheit gaben.
Hier und da erhoben sich Gebäude mit deutlicher, repräsentativer Note: Säulen, abgeschrägte Vorsprünge, große Fensterbänder, in denen das Tageslicht schimmerte. Es war kein prunkvoller, überladenener Stil, sondern eine kontrollierte, bewusst gesetzte Pracht. Ordentliche Linien, klare Symmetrie, vereinzelt goldene Akzente an Kanten, Emblemen oder Geländern.

Auf Caelis wirkte es ansprechend. Er war Reichtum und gute Häuser gewöhnt, aber dieses Zusammenspiel aus Ordnung, Helligkeit und kühler Eleganz hatte seinen eigenen Reiz. Äußerlich blieb sein Gesicht ruhig, nur die Augen folgten aufmerksam der Stadt, den Übergängen, den Menschen auf den Terrassen, den Uniformen der Sicherheitskräfte, die punktuell auftauchten und wieder verschwanden.
Der Speeder gewann leicht an Höhe, bog in eine Seitentrasse ein und schwebte auf ein komplexes Gebäudearrangement zu, das sich deutlich vom restlichen Stadtbild abhob.

Und dann war er zu sehen, der Gouverneurssitz von Blue One.

Die Anlage dominierte den umliegenden Sektor, ohne sich plump aufzudrängen. Helle Fassaden, durchzogen von dunkelblauen Elementen und goldenen Linien, spiegelten die Farben von Stadt und Planet wider.
An einigen Stellen erkannte man den typischen Einschlag der Prefanischen Klassik – hohe Fenster, leicht geschwungene Balustraden, ornamental eingefasste Torbögen, eingelassene Leuchtelemente, Dataterminals, Diskret integrierte Sicherheitssysteme.

Der Speeder senkte sich vor dem Haupeingang. Eine breite Treppe, gesäumt von dezenten Beleuchtungen und mehreren stehenden Gardisten in Paradeuniform – diesmal in der eleganten Variante der Blauen Legion, mit dunkelblauen Stoffen, goldenen Epauletten und weißen Handschuhen. Sie würdigten die Ankunft mit einem knappen, strengen Blick.

Caelis stieg aus. Die Luft hier oben fühlte sich anders an als in der Hangarbucht; klarer, frischer, mit einem Hauch des nahen Sees, vermischt mit dem trockenen Geruch gepflegten Steinbodens.

Als er die Treppe hochstieg und die Gardisten passierte, öffneten sich vor ihm die schweren Eingangstüren des Palastes beinahe lautlos.



Die Eingangshalle dahinter war hoch, weit und sofort eindrucksvoll – ohne grell zu sein. Heller Steinboden, der an polierten Marmor erinnerte, weit gespannte Decken mit dezenten, in die Struktur eingelassenen Leuchtstreifen, die das Licht gleichmäßig und weich verteilten. Große, schlanke Säulen trugen Galerien, von denen aus man in die Halle hinabblicken konnte.
Zwischen den klaren, geraden Linien fanden sich feine, geschmackvolle Verzierungen, goldene Bänder entlang von Geländern, eingelassene Embleme von Prefsbelt IV, stilisierte Lorbeerornamente – alles zurückhaltend, aber bewusst gesetzt.


Ein Mann, der sein Leben lang auf Weingütern, in Gutshöfen und zweckmäßigen Verwaltungsgebäuden verbracht hatte, konnte durchaus unterscheiden, ob hier jemand protzte – oder ob jemand Wert auf Stil legte. Die Halle fiel deutlich in die erste Kategorie.

Caelis ließ den Blick einen Herzschlag lang durch die Weite des Raums wandern. Der Eindruck war deutlich. Der Gouverneur hatte es hier nicht einfach „nett“ – er hatte es sehr gut arrangiert. Und doch wirkte das Ganze fast wie die laute Bühne eines eitlen Machthabers, nicht wie das sorgfältig kuratierte Umfeld eines Mannes, der Ordnung und Repräsentation als Werkzeuge verstand wie er es von Theranos gewohnt war. Aber Caelis wusste das diese Gebäude lang vor Theranos Ankunft bereits gestanden hatte und machte somit seinem altem bekannten keinen Vorwurf.



In diesem Moment löste sich eine schlanke Gestalt von einer der seitlichen Türen und kam auf ihn zu.

Die Frau trug eine tadellos sitzende Uniform, das blonde Haar zu einem ordentlichen Zopf gebunden, die Haltung aufrecht, der Blick wach. Sie blieb in angemessenem Abstand stehen, lächelte leicht und neigte den Kopf in einem höflichen Gruß.


„Herr Marron, nehme ich an?“
Die Stimme war sehr freundlich, aber fest und ohne Zögern in der Ansprache.

„Ich bin Liena Marris, persönliche Sekretärin von Gouverneur Zesh. Es freut mich, Sie endlich persönlich begrüßen zu dürfen. Der Gouverneur hat mir viel von Ihrem Weinprojekt erzählt.“

Caelis erwiderte ihren Gruß mit einem leichten, respektvollen Nicken.

„Miss Marris. Die Freude ist ganz meinerseits.“

Sie lächelte und machte eine einladende Handbewegung.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden. Der Gouverneur befindet sich derzeit außerhalb des Palastes, auf einer Inspektionsplattform mit einer Delegation. Er wird voraussichtlich später am Tag zurückkehren. Bis dahin bekommen Sie eine Suite in der Nähe seiner privaten Gemächer die ich für Sie vorbereiten lies.“

Sie durchquerten den Saal und gingen einen langen Gang entlang währenddessen kam Caelis nicht drum herum mit seinen Augen die Silhouette von Miss Marris zu analysieren was ihm ein kleines Grinsen entlockte.
Am ende des Ganges, stiegen in einen schönen und prunkvollen Lift und begaben sich auf die Obere Ebene.

Auf den oberen Ebenen änderte sich die Atmosphäre leicht. Die repräsentative Weite der Halle wich einem etwas ruhigeren, privateren Flair. Die Gänge waren immer noch hell, doch die Verzierungen dezenter, die Geräusche gedämpfter. Hier liefen nur wenige Personen – einzelne Diener, ein Offizier, der mit einem Datapad vorbeihastete, vereinzelt Sicherheitskräfte der Blauen Legion, die an Knotenpunkten Stellung hielten.

Schließlich blieb Miss Marris vor einer Doppeltür stehen, die etwas weniger monumental wirkte als die großen prunkvollen Zugänge des Erdgeschosses, aber dennoch qualitativ hochwertig gestaltet war – mit einer schmalen Einfassung, dezentem Ornament und einer dezenten Kennzeichnung.
Sie aktivierte das Steuerpanel.


„Das ist Ihre Suite, Herr Marron. Sie liegt im gleichen Trakt wie die Räumlichkeiten des Gouverneurs, allerdings in einem etwas ruhigeren Flügel. Wenn Sie etwas benötigen – Verpflegung, Unterlagen, eine Verbindung nach Gold One oder irgendwo sonst – lassen Sie es mich bitte wissen. Ein Diener wird Ihnen in wenigen Minuten eine Erfrischung bringen.“

Die Türen glitten auf und Miss Marris deutete hinein.

Der Raum dahinter war groß genug, um als komfortable Unterkunft zu gelten, ohne ins Übermaß zu kippen. Ein Wohnbereich mit Sitzgelegenheit, ein Schreibtisch mit integrierter Konsole, ein Schlafraum hinter einer seitlichen Schiebetür, ein kleines Badezimmer mit allen Notwendigkeiten. An der gegenüberliegenden Wand zog sich ein breites Panoramafenster entlang, durch das man auf Teile von Blue One und in der Ferne auf das Binnenmeer blicken konnte.
Die Einrichtung war geschmackvoll – helle Stoffe, dunklere Akzentmöbel, vereinzelte Blau- und Goldtöne, die die Linie des Palastes fortsetzten. Nichts war zufällig; jedes Detail schien einer gewissen Ordnung zu folgen.

Miss Marris blieb noch einen Moment an der Schwelle stehen.


„Der Gouverneur lässt Sie herzlich willkommen heißen“, sagte sie. „Sobald er aus seinem Termin zurück ist, werde ich Ihn Informieren das Sie angekommen sind. Bis dahin wäre es gut, wenn Sie sich etwas ausruhen von der Reise."

Ein Hauch von trockenem Humor schwang in der Bemerkung mit, ohne dass sie darüber lächelte.

„Wenn Sie mich brauchen – das interne Kommunikationspanel ist bereits auf meinen Kanal eingestellt.“

Sie neigte noch einmal knapp den Kopf, drehte sich dann präzise um und verließ den Raum. Die Türen schlossen sich hinter ihr lautlos.



Für einen Augenblick stand Caelis einfach in der Mitte des Wohnbereichs und ließ die Stille auf sich wirken. "Hm also eine hübsche Sekretären hat er schon mal, das muss man Ihm lassen." sagte Caelis leise zu sich und grinste verschmitzt. Dann blickte er sich um. Der Kontrast zur vibrierenden Enge des Frachtercockpits, zur neutralen Funktionalität des Hangars, zur Weite der Palasthalle – all das legte sich jetzt auf eine angenehm ruhige Art um ihn.

Er trat zum Fenster.

Blue One lag vor ihm, in strukturierten Linien, durchzogen von Verkehrswegen und den reflektierenden Flächen der Dächer. In der Ferne schimmerte das Binnenmeer, das wie ein glatter Spiegel einen Streifen Licht zurückwarf. Von hier oben wirkte alles geordnet, kontrolliert – ein Umfeld, in dem sich vieles planen, strukturieren, bauen ließ.

In dieser Stadt, auf diesem Planeten, würde er neue Rebstöcke setzen, ein Gut aufbauen, das seinen Namen tragen würde – und den seines alten Freundes. Der Wein, der später im Palast und vielleicht an ganz anderen Orten des Sektors serviert werden würde, lag im Frachtraum, in Kisten und Kübeln.
Die Vorstellung, dass aus diesen Reben irgendwann etwas entstehen könnte, das man auf Prefsbelt IV mit bestimmten Momenten, Räumen und Personen verband, hatte ihren eigenen Reiz.

Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Überlegungen.

Ein Diener war erschienen, mit einem Servierwagen. Auf einem Tablett standen eine Karaffe mit Wasser, ein Glas, ein kleiner Teller mit leichten Häppchen – nichts Übertriebenes, aber ausreichend, um anzukommen.

Als die Tür wieder geschlossen war, blieb Caelis allein zurück – mit dem Blick auf Blue One, der Ahnung eines neuen Kapitels und der leisen Gewissheit, dass der Tag, an dem er mit Theranos Zesh in Ruhe auf diesen Beginn anstoßen würde, nicht allzu fern lag.



[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Gouveneruspalast ] Caelis Marron
 
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[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Binnensee / Projekt NEREUS Plattform ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure

„Das wird sich auf jeden Fall einrichten lassen!”

, antwortete Teldor auf Gouverneur Zeshs Wunsch sich selbst ein Bild von dem Hyperloop-Projekt machen zu können.

„Bis dahin sollten die Bauarbeiten auch soweit angelaufen sein, dass Sie sich auch ein Bild der geplanten Tiefsee-Wegstationen machen können. Die Idee ist, um die nötigen Wartungsstationen herum weiteren Wohnraum spezifisch für Aquaner zu schaffen und so die großen Städte zu entlasten. Wir planen mehrere solcher Projekte etwa alle tausend Kilometer Strecke oder mehr, so sind neue Bevölkerungszentren auch direkt am Netz angeschlossen.“

Das Gespräch ging weiter und führte zu gleich mehreren positiven Entwicklungen, wie Zeshs Ankündigungen truuiner Betrieben bei einer öffentlichen Ausschreibung Vorzüge und Förderungen zu gewähren, oder dem Gedankenspiel Zoll- und Steuererleichterungen zu gewähren. Teldor zeigte sich dahingehend äußerst enthusiastisch und nickte, während er überlegte, wie Truuine die großzügigen Angebote vergüten konnte. Nicht, dass Zesh darauf besonders viel Wert zu legen schien. Der Legat konnte nicht umhin als schmunzelnd festzustellen, dass dies vermutlich die einfachste Mission seiner gesamten Karriere sein würde.

Auf seine Frage zur Zugehörigkeit des AT-AT Swimmers erklärte Zesh, dass dieses und anderes Gerät durch weitere Versäumnisse seines Vorgängers unter die Kontrolle der Planetaren Sicherheitskräfte gelangt war. Nun waren die Bestände größtenteils an die neu gegründete Blaue Legion verteilt worden, was zweifelsohne eine positive Lösung des Problems war. Wenn nur alle Probleme so einfach durch Umverteilung zu lösen wären, dachte sich Teldor.


„Ich halte eine solche Einheit für eine ausgezeichnete Idee.“

, antwortete Teldor auf die Frage des Gouverneurs.

„Aus ganz ähnlichen Kalkül hat Gouverneur Solaris die Planetaren Sicherheitskräfte komplett neu organisieren lassen. Sämtliche Polizeiorganisationen der alten Machthaber wurden aufgelöst und die Aufgabenbereiche an die neuen Sicherheitskräfte übergeben. Das Personal ist bunt gemischt und besteht aus Personal aus allen Regionen und Bevölkerungsschichten. Eine Gesetzesmacht aus Truuinern, für Truuiner.“

, erklärte er, bevor Zesh anbot Truuine beim weiteren Aufbau zu unterstützen.

„In der Tat ist dies ein Thema für später, denke ich.“

Der Gouverneur hatte Recht, die Vorschläge waren hochwillkommen, doch wollten sie den Holoteams auch keine halbgaren Informationen zum Abdrucken mitgeben. Gemeinsam begab die Gruppe sich also zu dem bereits wartenden Swimmer. Die Ingenieure zogen sich für den Moment in den hinteren Bereich zurück – für alle war das Cockpit dann doch zu eng – und für einige Minuten waren Legat und Gouverneur bis auf die beiden Piloten allein. Hier brachte Zesh dann auch wieder das Thema auf die erwähnten Unruhen. Ernst nickte Teldor.

„Aktuell haben wir etwas, was man leicht als die Ruhe vor dem Sturm bezeichnen könnte. Die Rebellen sind in ihrer Bunkerstadt am Südpol eingenordet und haben wenig Einfluss auf das politische Tagesgeschehen. Grundlegend könnten wir sie jederzeit per BDZ vernichten, doch möchte Gouverneur Solaris keine derart radikale Lösung, wenn es noch andere Möglichkeiten gibt. Die letzten Monate über haben wir die Planetaren Sicherheitskräfte in Mannstärke verdoppelt und die neuen Rekruten an der Waffe ausgebildet. Soweit ich informiert bin, ist der Plan bald nach der Rückkehr des Gouverneurs die Erstürmung der Stadt zu beginnen und so endgültig auch den letzten widerspenstigen Rest des Planeten unter imperiale Kontrolle zu bringen.“

, erklärte Teldor und fügte schließlich noch hinzu:

„Ihr Hilfsangebot ist natürlich überaus willkommen, Gouverneur. Generell möchte ich mich auch für Ihre Großzügigkeit bedanken. In welchem Rahmen und welcher Größenordnung stellen Sie sich eine mögliche Hilfe vor?“


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Binnensee / Unter der Projekt NEREUS Plattform / AT-AT Swimmer / Cockpit ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) zwei Piloten
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / im AT-AT Schwimmer unter der Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s


Theranos lauschte der Erzählung des Legaten über die Tiefsee-Wegstationen wie er sie nannte.
Der Legat hatte zuvor – nüchtern, fast beiläufig – erklärt, wie weit das Hyperloop-Projekt auf Truuine bereits gediehen war. Tiefseeröhren, Wartungsstationen im Meeresgrund, darum herum zusätzliche Wohnräume speziell für aquatische Spezies; neue Knotenpunkte, die in Abständen von tausend Kilometern entlang der Strecke entstehen sollten. Nicht nur Infrastruktur, sondern gezielte Entlastung der großen Städte an der Oberfläche.

Die Idee Wohnraum um Wartungsstationen zu schaffen, war eine gute Lösung, die Entlastung der Städte sowie extra Wohnraum für Aquatische Spezien war praktisch ein doppelter Gewinn für Truuine. Mehr noch so könnte sich eine Ganze Unterwasserwelt mit kleinen und großen Städten entwickeln.
Es war ein Konzept, das Theranos gefiel.

Möglicherweise könnte sich Theranos dies ebenso zu nutze machen, immerhin hatte er ja auch vor den Unterenteil der Schwimmenden Plattform zu besiedeln. Er würde sich Truuine bei seinem ersten besuch sehr genau ansehen und versuchen jede möglich Innovation die sah so gut es geht auf Prefsbelt IV umzumünzen.


„Sie erwähnten die Wegstationen und die angegliederten Wohnbereiche“, sagte er nach einem Moment des Nachdenkens. „Das ist ein bemerkenswerter Ansatz. Nicht nur eine Versorgungsader, sondern gleich ganze Siedlungspunkte in die Infrastruktur eingebunden…“

Sein Blick glitt kurz über die Instrumente, dann wieder zum Legaten.

„Ich bin gespannt, das mit eigenen Augen zu sehen. Vielleicht können wir uns für einen Teil der Unterstrukturen unserer Plattform etwas davon abschauen. Ein kleiner Unterwasserbezirk, der mehr kann als nur technische Wartung – das hätte seinen Reiz.“

Der Gedanke, dass man unter der Oberfläche des Binnenmeers eines Tages nicht nur Reaktormodule, Stabilisatoren, Industrie fand sowie einzelne Wohnbereiche für Arbeiter, sondern auch kleine öffentliche Unterwasserplätze, vielleicht sogar eine kleine blühende Unterwasserstadt finden konnte, fügte sich für ihn nahtlos in die Idee einer lebendigen, in sich verzahnten Anlage ein und entzückte Theranos. Es war kein Projekt für ein oder zwei paar Jahre; es war ein Fundament für Jahrzehnte.

Das Gespräch glitt weiter zu den wirtschaftlichen Aspekten, zu Förderungen, Vorzügen für truuinische Betriebe, zu möglichen Steuer- und Zollerleichterungen. Teldor zeigte sich sichtbar zufrieden mit den Angeboten – das war in seiner Haltung ebenso abzulesen wie in dem gelösten Ton, der sich in seine Antworten eingeschlichen hatte.

Für Theranos war der Nutzen mindestens doppelt. Natürlich kam Truuine eine Vorzugsbehandlung zugute – ein Planet, der wirtschaftlich nicht zu den Schwergewichten des Sektors zählte und dessen Unternehmen sich über jede Expansion freuten. Gleichzeitig wusste er, dass Prefsbelt IV zwar Einwohner hatte, aber keine beliebige Masse an Fachkräften, die man ohne weiteres auf eine künstliche Insel versetzen konnte, ohne anderswo Lücken zu reißen und schon gar nicht für so eine Art von Projekt.

Wenn er also den Aufbau beschleunigen wollte, brauchte er Lebewesen, Firmen, Know-how. Wenn einige Tausend von ihnen für ein, zwei Jahre geringere Abgaben zahlen zu lassen, um hier Wurzeln zu schlagen, hielt er das für ein faires Geschäft – für beide Seiten. Diejenigen, die diese Plattform aufbauen und als erste bewohnen würden, durften ruhig spüren, dass man ihren Einsatz würdigte und schätzte. Und zu guter letzt würde es auch hier Truuine und Prefsbelt IV näher aneinander bringen, sei es durch die Bürger Truuines, die Fachkräfte oder die Firmen die hier dann einen Sitz haben würden. In jeder sich wurden die beiden Regierungen in jeder Phase dieses Projektes und darüber hinaus miteinander Verbunden sein und genau das war es worauf Theranos anspielte.



Nach einer Weile war das Thema auf Sicherheitskräfte und Spezialeinheiten übergegangen. Kland hatte geschildert, wie auf Truuine sämtliche alten, politisch belasteten Polizeistrukturen aufgelöst und durch neu organisierte planetare Sicherheitskräfte ersetzt worden waren – eine Durchmischung von Personal aus allen Regionen, ein Instrument „von Truuinern für Truuiner“, wie er es formuliert hatte.

Theranos hatte dazu nur ruhig genickt. Die Entscheidung war ihm sympathisch.



„Es ist ein starkes Bild“, erwiderte er schließlich, „wenn die Bevölkerung sieht, dass die Ordnungskräfte wirklich aus ihren Reihen kommen – und nicht wie ein Fremdkörper wirken.“

Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken blickte kurz durchs das Cockpit hinaus ehe er sich wieder Teldor zuwandte und fügte nach kurzem Überlegen hinzu „Vielleicht könnte man das noch weiterdenken. Eine Einheit, die das sogar ausdrücklich verkörpert – eine Garde, die aus Menschen und Aquanern besteht, in einer Uniform, die sowohl an Land als auch im Wasser getragen werden kann. Nach außen eine sichtbare, gemischte Formation unter imperialem Banner…“

Es lag kein überschwänglicher Eifer in seiner Stimme, eher sachliche Überlegung.

„So etwas kann man propagandistisch nutzen – im besten Sinne. Für viele Spezies ist das Imperium etwas Abstraktes oder Bedrohliches. Wenn sie auf Plakaten und in Holosoldaten sehen, die ihnen ähnlich sind und nicht nur Menschen, kann das helfen, Loyalität nicht nur zu fordern, sondern auch zu vermitteln, zumindest kann ich Ihnen sagen das eine Einheit die Augenscheinlich eine Planetare Verbindung hat den Leuten immer gefällt. Es fühlt sich für die Leute an als wäre sie nicht nur ein kleiner Teil eines riesigen Apparates sondern trotzdem eine Stolze Gemeinschaft.“

Er überließ es dem Legaten, wie viel er davon mitnahm. Für Theranos war der Gedanke schlicht und einfach. Wer Vielfalt kontrollieren wollte, musste sie sichtbar integrieren und das diese das mitbekam, aber er war sich sicher das die Regierung von Truuine dies bereits wusste wenn man sich die Erfolge eben jener ansah.


Der Schwimmer war weiter abgesunken. Irgendwo hinter ihnen im Rumpf klang gedämpft eine Stimme – vermutlich Bayl und der Techniker der die Plattform bis heute betreut hatte, den Ingenieuren einen Stabilisator, eine Unterwassertrasse oder etwas ähnliches an der Konstruktion erklärte. Vorne im Cockpit war es ruhiger geworden; man hörte fast nur noch das monotone Summen der Antriebe und das gelegentliche Klicken der Konsolen.

Als Teldor auf die Lage am Südpol zu sprechen kam, veränderte sich die Atmosphäre spürbar.

Er schilderte die Bunkerstadt der Rebellen – tief im Eis, militärisch gesichert, isoliert. Er erwähnte die klare militärische Option, sie mit einem Orbitalbombardement einfach auszulöschen, und die bewusste Entscheidung von Gouverneur Solaris, diesen Weg noch nicht zu gehen. Stattdessen Aufbau, Verstärkung, Ausbildung. Verdoppelte Stärke der planetaren Sicherheitskräfte. Vorbereitung eines Bodenangriffs, wenn der Gouverneur von seiner aktuellen Mission zurückkehrte.

Theranos hörte schweigend zu.

Es gab nicht viele Gouverneure, die bei einer derart klar umrissenen Bedrohung nicht reflexartig zur schnellsten, brutalsten Lösung griffen. Dass jemand wie Solaris trotzdem nach anderen Wegen suchte, bevor er zur radikalsten Option griff, registrierte er mit stillem Respekt.

Er hatte sich auf Prefsbelt IV manchmal gefragt, wie viele Gleichgesinnte es im imperialen Verwaltungsapparat tatsächlich gab – Verwalter und Imperiale, die nicht nur in Kategorien von Gehorsam und Furcht dachten, sondern auch in solchen von Verantwortung und Vorbild. Auf der Akademie hatte er sich stehst bemüht ähnlich denkende zu finden doch war schnell zum Entschluss gekommen das sein Gedankengut nicht von vielen geteilt wurde. Er hätte das nie laut ausgesprochen, das wäre in der Imperialen Gesellschaft sichtlich nicht die beste Idee, aber der Gedanke, mit seinem Regierungsstil nicht völlig allein zu sein, empfand er als äußerst angenehm und erfrischend.



Als Teldor schließlich zu der direkten Frage kam, in welchem Rahmen er sich Hilfe aus Prefsbelt IV vorstellen könnte, holte er ihn damit aus diesen Überlegungen zurück.

Theranos schwieg einen Moment, wandte den Blick nach vorne, als würde er sich die Karte eines Planeten vorstellen, den er noch nie betreten hatte. Dabei war seine Entscheidung innerlich bereits im Begriff, Form anzunehmen.


„Nun“, begann er langsam, „unsere Blaue Legion ist keine planetare Armee im klassischen Sinn. Aber sie ist für genau jene Fälle gedacht, in denen die regulären Sicherheitskräfte an Grenzen stoßen.“

Er wandte sich wieder dem Legaten zu.
„Die planetaren Sicherheitskräfte auf Prefsbelt sind für das Alltägliche zuständig – zivile Kriminalität, kleinere Zwischenfälle, von gelegentlichen Piratenproblemen abgesehen. Die Blaue Legion hingegen ist für das vorgesehen, was man nicht einfach mit Streifenposten lösen kann.“

Kurz hob er die Hand und deutete in Richtung der beiden Legionäre die am Ende des Cockpits standen.

„Viele unserer Legionäre kommen aus dem Militärdienst, andere aus bestehenden Polizeieinheiten. Sie sind diszipliniert, gut ausgebildet – aber es gibt einen Unterschied zwischen Übungsszenarien und einem echten Einsatz.“

Er dachte kurz nach, strich sich mit dem Daumen nachdenklich über das Kinn, dann drehte er sich zur Seite und winkte einen der beiden Legionäre zu sich.

Der Legionär mit der Tasche trat sofort ein Stück vor.


„Exzellenz?“ fragte er ruhig.

„Mein Datenpad bitte.“ antwortete Theranos und hielt die Hand auffordernd entgegen.

Der Mann öffnete die Tasche, holte ein Datapad hervor und reichte es ihm. Theranos nahm das Gerät entgegen, rief mit wenigen Eingaben die aktuelle Struktur der Legion auf. Die stationären Einheiten in Blue One, Green One und Gold One, die mobilen Kompanien, die bereits für flexible Einsätze vorgesehen waren sowie die Einheiten sich gerade im Aufbau befanden.


Einige Sekunden glitt sein Blick über die Zahlen, dann stellte er das Display wieder auf Standby und gab es dem Legionär zurück welcher sich sodann wieder an seinen Platz zurückbegab.


„Ich möchte Ihnen keine rein symbolische Geste anbieten, Herr Legat“, sagte er. „Wenn wir helfen, dann so, dass es einen Unterschied macht wenn auch nur einen Kleinen – für Sie und für uns.
"Was halten Sie von folgendem Vorschlag."
Theranos hob leicht seine rechte Hand und zeigte zwei Finger. "Wir stellen Ihnen zwei Kompanien der Blauen Legion zur Verfügung. Dss wären in etwa fünfhundert Mann. Das ganze würde unter dem Kommando von Captain Cestus Varro stehen.“

Bei der Nennung des Namens huschte ein kaum merklicher Anflug von Anerkennung über sein Gesicht.

„Cestus ist die rechte Hand meines Palastdirektor Koss, er kennt Garnisonen, Sicherungsoperationen und war in etwa Fünfzehn Jahre beim Militär im Dienst. Er ist pragmatisch, diszipliniert wenn auch ein wenig Wortkarg. Aber dafür weis er wie man mit gemischten Kontingenten arbeitet.“
Er ließ einen kurzen Moment verstreichen, bevor er fortfuhr.

„Die zweite Kompanie kann als flexible Komponente dienen – teils als Reserve für Ihren Einsatz im Süden oder als Logistische Einheit die Nachschub schützt oder aufs Feld bringt. Dazu werden wir zusätzlich Transportkapazität stellen – Truppentransporter, Landungsschiffe, Munition, Lebensmittel sowie Medikamente und Verbandszeug jede Art von Material welches für die logistische Unterstützung notwendig ist. Nichts, was Ihren Kampf für Sie führen könnte, aber genug, um Ihre Kräfte spürbar zu entlasten.“

In seiner Stimme lag kein Pathos, nur nüchterne Klarheit.
„Für uns ist das eine Möglichkeit, unsere Legion unter realen Bedingungen zu prüfen. Für Sie ist es zusätzliche Schlagkraft, die nicht nur auf dem Papier steht. Und für das Imperium ist es immer von Vorteil, wenn Planeten Ihre Probleme gemeinsam lösen können des weiteren sollte es Interesse eines jeden Imperialen liegen Rebellen oder ähnliches nach besten Wissen und Gewissen auszumerzen hab ich nicht recht?.“ sagte Theranos und ein kleines lächeln umspielte seine Mundwinkel.

Er lehnte sich ein Stück vor, der Tonfall wurde für einen Augenblick einen Hauch persönlicher, ohne die offizielle Linie zu verlassen.

„Formell lässt es sich problemlos begründen – als Schutzmaßnahme für gemeinsame Investitionen, als Ausbildungsmission, als Sicherheitskooperation zwischen zwei Planeten des Imperiums. Niemand wird daran Anstoß nehmen, dass Einheiten, die ohnehin künftig Ihre Werft mit sichern sollen, zuvor im Rahmen einer Operation Präsenz zeigen.“

Er konnte es sich schon vorstellen, wie dies später in Berichten oder Hologrammen aussah. Eine Blaue Legion, die Seite an Seite mit truuinischen Kräften gegen eine Bunkerstadt von Rebellen vorging und in einem Triumpf des Imperiums mündete. Eine Erzählung von Stabilität, Zusammenarbeit, imperialer Entschlossenheit – die Art von Geschichte, die man gern verbreitete.

„Die Details zu – Aufmarsch, Stationierung, Kommandostruktur, Materialen, Kriegsgerät, Landungsschiffen sowie Transportern und so weiter– können wir im Anschluss in Ruhe festhalten“, schloss er. „Ich lasse Ihnen ein vollständiges Dossier zukommen, inklusive Zusammensetzung der Kontingente und Aufstellung der eingesetzten Schiffe.“



Für einen Moment war nur das Summen der Antriebe zu hören. Der Schwimmer hatte inzwischen die Höhe der unteren Stützkonstruktionen erreicht; durch die Frontscheibe konnte man schemenhaft dunkle Säulen erkennen, die im Wasser verschwanden.

Theranos ließ ihm genügend Zeit und Raum um zu reagieren und zu antworte. Danach wechselte er schließlich, das Gespräch, mit einem knappen Nicken.


„Wir sollten nun zu den anderen zurückkehren“, meinte er. „Legat Bayl und der Techniker werden bereits die gesamte Unterstruktur drei Mal erklärt haben, falls wir Sie noch länger alleine lassen.“

Ein Anflug von trockenem Humor blitzte in seinen Augen auf.

Sie bewegten sich fast zeitgleich. Die Gardisten traten einen Schritt zur Seite, ließen sie passieren. Die Tür zum hinteren Bereich glitt auf und gab den Blick frei auf einen breiteren Raum, dessen eine Wand ein längliches Unterwasserfenster beherbergte.

Dort drängten sich die Ingenieure, manche mit Datapads in der Hand, andere mit verschränkten Armen. Bayl und der Techniker standen leicht erhöht an einer Konsole, zeigten mit Handbewegungen nach draußen, wo im Halbdunkel die massiven Dreifachpfeiler der Plattform emporragten. Dazwischen sah man Unterwassertrassen, Strömungsturbinen, Verstärkungen – und immer wieder einen flüchtigen Schatten eines Schwarmes oder einzelner Fische, die neugierig in die Nähe der Konstruktion kamen.

Theranos und Teldor traten hinzu, reihten sich nahtlos in die Gruppe ein. Niemand machte viel Aufhebens darum; die Szene wirkte wie ein natürlicher Übergang – vom politischen Gespräch im Cockpit zur technischen Besichtigung der gewaltigen Struktur, die all diese Gespräche überhaupt erst notwendig gemacht hatte.

Während Bayl mit ruhiger Stimme erklärte, wie die Last der Plattform auf mehrere Ankerpunkte verteilt wurde, glitt der Schwimmer langsam an einer der zentralen Stützen vorbei.
Es war eine passende Metapher, dachte Theranos. Ob über oder unter Wasser – am Ende hing alles daran, dass man stabile Pfeiler setzte und sie klug miteinander verband.

Legat Bayl erklärte gerade die Reaktormodule, in denen die Primärenergie der Plattform erzeugt wurde, eingehüllt in transparente Schutzkuppeln.
Strömungsturbinen, die den Wasserdruck in Energie umwandelten und die Umwälzung regulierten.
Unterwassertrassen, die wie schimmernde Linien durch das Wasser führten und später Verkehr, Gütertransport und Versorgung übernehmen würden.
Theranos beobachtete alles mit aufrichtigem Interesse drehte sich dann zu Legat Kland.


„Beeindruckend, nicht wahr?“ murmelte er leise, fast mehr zu sich selbst als zu Kland. „Der Unterbau ist der wahre Körper der Plattform. Vielleicht haben Sie schon etwas in der Form schon mal gesehen doch für mich ist es bis jetzt einzigartig."

Je weiter sie abtauchten, desto stärker zeigte sich die Natur dieses Binnenmeeres.
Fischschwärme zogen wie glitzernde, koordinierte Wolken vorbei – silbrig, ruhig, ungestört.
Grüne, langgezogene Algenbänder wogen sanft hin und her, manche davon mit schwachem biolumineszentem Schimmer, der auf die Scheinwerfer reagierte.
Weiter rechts erkannte man eine felsige Erhebung, auf der ein kleines Riff saß – überraschend bunt, durchzogen von winzigen Lebewesen, die im Schein des Fahrzeugs für kurze Augenblicke leuchteten.
Etwas tiefer glommen rötliche Punkte aus einer Spalte im Boden
thermische Quellen, die in Intervallen warme Wolken aus Mineralien ausspuckten.

„Wir vermuten hier wie bereits angesprochen die geologischen Aktivitätn. Nicht gefährlich – aber interessant. Eventuell auch ergiebig vielleicht wäre das hier auch für Sie von interesse oder für Ihre Ingeneurin la Rokva.“

Nachdem noch die Struktur der Plattform genauer gezeigt wurde, Unterwasserschnittstellen zu Blue One egal ob für den Logistik oder Personenverkehr. Zu guter letzte auch, Brutbereich von vielerlei Fischen anderen Getier. Die sanft Pulsierenden kleiner Schwärme, die zwischen Algenbüscheln hindurchschossen, verlieh der Szenerie beinahe etwas Intimes. Theranos erklärte beiläufig, das viele der Meeresfrüchte und Fische, die am Vorabend serviert worden waren, genau aus diesen geschützten Zonen stammten.



Während die Gruppe noch beobachtete, wie winzige, hell schimmernde Larven in der Strömung tanzten, klang aus dem hinteren Teil des Schwimmers ein kurzes akustisches Signal. Ein Crewmitglied trat an Bayl heran, sprach leise mit ihm, und nur einen Atemzug später nickte der Legat zustimmend.

Wenig später öffnete sich eine seitliche Wandverkleidung des Raumes und zwei Gardisten der Blauen Legion traten mit einem kompakten, antigrav-schwebenden Serviermodul ein. Weitere folgten mit zusammenklappbaren Stehtischen – schlicht, aber elegant –, die sie routiniert im Raum verteilten. Ein paar hohe Hocker mit Rückenlehnen, ebenfalls auf schwebenden Basen, ergänzten das improvisierte Unterwasser-Salondeck.

Innerhalb weniger Augenblicke entstand aus dem nüchternen Beobachtungsraum ein kleiner, beinahe intimer Empfangsbereich.
Auf dem Serviermodul öffneten sich mehrere Trays, Dämpfe stiegen auf, Aromen mischten sich mit der kühlen, gefilterten Luft des Schwimmers.

Das Buffet war – wie alles auf Prefsbelt IV – schlicht, aber von bemerkenswerter Qualität.
fein marinierte Scheiben eines hellen Süßwasserfisches, nur leicht angeflammt, knackige Algensalate in unterschiedlichen Grüntönen, teils mit zartem, biolumineszentem Schimmer.
Kleine, aromatische Wurzelgemüse aus den Uferschichten, gedämpft und mit einer goldenen Kräutersauce versehen und warme Bissen aus in Mineralien reich gealterten Karpfenschuppen, eine lokale Spezialität.
Zarte Teigtaschen, gefüllt mit fein gehackten Pflanzen, die im seichten Uferbereich wuchsen und eine klare Brühe aus Seegras und Muschelessenzen, leicht rauchig, angenehm würzig.

Alles war frisch, sauber komponiert, schön angerichtet und schmeckte nach dem Wasser, dessen Tiefe sie gerade durchquerten.

Die Delegation begann sich zu verteilen.
Einige der Ingenieure lösten sich kaum von den Fenstern, aßen sowie tranken mit einer Hand und zeigten mit der anderen auf Strukturen im Halbschatten. Andere standen oder saßen an den Stehtischen, sprachen leise, verglichen Daten oder blickten einfach in die blauen Wirbel hinaus, während der Schwimmer lautlos weiterglitt.

Der Pilot des AT-AT Schwimmers lenkte das Fahrzeug nach kurzer Zeit aus den technischen Zonen hinaus in einen weiter offenen Abschnitt des Binnenmeeres und mit jedem Meter, den sie tiefer oder seitlicher fuhren, gewann das Wasser an natürlicher Schönheit.


Ein Korallenriff erschien – ein richtiges, lebendiges Mosaik aus Farben.
Purpurrot, meerblau, bernsteinfarben, smaragdgrün.
Die Scheinwerfer des Schwimmers tanzten darüber, ließen einzelne Flächen wie Edelsteine glitzern. Schwärme kleiner Fische flüchteten kurz auseinander, nur um sich Sekunden später wieder in harmonischen Formationen zusammenzufinden. Eine größere Kreatur, vermutlich ein harmloser Pflanzenfresser, zog gemächlich und völlig unbeeindruckt an der Panoramascheibe vorbei.

Für einen Moment herrschte tiefe Ruhe.
Nur das Rauschen des Wassers, das leise Summen der Antriebe und das dezente Klirren von Gläsern und besteckt untermalten die Szenerie.

Es war eine dieser seltenen Gelegenheiten, in denen politische Gespräche, technische Expertise und zukünftige Pläne für ein paar Minuten verstummten – zugunsten des schlichten Staunens über die Welt, in der man stand.

Theranos betrachtete das Riff mit einem Ausdruck, der irgendwo zwischen analytischer Neugier und einem leisen Anflug echten Gefallens lag. Bayl hob kurz eine Augenbraue, murmelte etwas über „ästhetisch nutzbare Zonen für die spätere Inszenierung“, was Theranos schmunzeln ließ.

Erst als die Teller und kleinen Schalen allmählich geleert waren und sich die Gespräche wieder der Planung zuwandten, steuerte der Pilot den Schwimmer langsam höher.

Das Wasser wurde heller und dann durchbrach das Licht der Nachmittagssonne die Oberfläche.
Ein feiner Schleier aus Tropfen rann an der Frontscheibe hinab, während sich das Fahrzeug wieder vollständig aus dem Binnenmeer erhob. Hinter den Nebelschwaden erschien die Plattform, gefüllt mit Sonnenlicht, Bewegung und Erwartung.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / im AT-AT Schwimmer unter der Plattform des Projektes NEREUS ] Theranos Zesh und Teldor Kland, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und NPC´s
 
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