Sci-Fi Star Trek: Picard

Kirk hat den Mirrorverse Spock dazu ermutigt, den harten Kurs aufzugeben und dem Beispiel der Föderation zu folgen.
100 Jahre später, das Terranische Imperium ist untergegangen und die Menschheit kämpft ums überleben. Was sagt uns das?
 
Wie sollte es denn auch ohne Geld funktionieren? Was die Föderation betrifft, könnte man nun davon ausgehen, dass die Föderationsmitglieder alles, was sie so brauchen, gestellt bekommen. Aber es gibt ja auch ein normales Alltagsleben auf der Erde, auch im ST-Universum, wenngleich wir davon leider nur sehr wenig mitbekommen. Woher sollen diese Menschen Kleidung etc. herbekommen ohne Geld? Und so ein Replikator, mit dem man sich jederzeit Essen und Trinken reproduzieren kann, fliegt einem sicher auch nicht einfach so ins Haus. Davon abgesehen, dass nicht einmal jeder einen solchen hat, beispielsweise Picards Bruder, der sich sogar strikt dagegen sträubt, und dessen Familie.
 
Wie man ein Weingut wie das Chateau Picard ohne finanzielle Anreize pflegen und bewirtschaften soll ist mir auch ein Rätsel. Das ist ja nichts was zur Grundversorgung gehört, keine billige Replikatorware, sondern ein klares Luxusgut. Wer soll denn Picards Wein kaufen, so ganz ohne Geld?

Selbst wenn man berücksichtigt dass die ganze Arbeit von Robotern übernommen wird und keine Löhne bezahlt werden müssen...die Maschinen mussten ja auch mal angeschafft werden.
 
Mei... es wird halt wirklich ein Föderations-umfassendes Bedingungslos Grundeinkommen sein, welches mit Wohnung, Essen, Kleidung und Bildung gekoppelt ist und in dem man je nach Job immer noch kein Millionär wird, sich aber sehr wohl Extracredits für Luxusgüter und/oder Replikatorenergie dazuverdienen kann.
Leute wie Raffi steigen dann halt aus und ziehen in ihren Wohnwagen, weil sie von nix mehr was wissen wollen und Leute wie Mudd verdienen sich mit Betrügereien ihren Lebensunterhalt, weil sie kein Teil der Föderation sein wollen. Das hat im Grunde nix mit der Menschheit zu tun, sondern mit der Regierung, wie sie Quark beschreibt: bubbly und alles einnehmend.
Man sieht oft genug, dass die Menschheit nicht erleuchtet ist. In TOS, in TNG und auch anderswo. Da reichen ein paar Tage Isolation und so mancher "erleuchtete Mensch" verhält sich wie der letzte Arsch. Und manchmal braucht es dafür nichtmal Isolation ;)
 
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Und zum Thema Geld:

es wird zwar immer wieder gesagt, dass Geld keine Bedeutung mehr hätte und man die Sache anders handhaben würde, aber es gibt genügend Beispiele im alten Trekk, die sehr wohl zeigen, dass das nicht so ganz stimmt und nicht nur andere Welten natürlich noch Geld haben, sondern auch die Föderation nicht ganz davon losgekommen ist:

- McCoy bietet einem Schmuggler Geld an (ST3)
- Crusher hat ein Konto auf der Enterprise D, das nach Käufen auf dem Markt belastet wird (TNG)
- Picard kauft Andenken (TNG)
- die Bank von Bolias ist ein riesiges Unternehmen (DS9)

Der "Federation Credit" wird nicht ohne Grund in DS9, Voyager und First Contact erwähnt, Uhura kauft sich beinahe für 10 Credits einen Tribble (auch wenn ein paar Jahre später Kirk sagt, es gäbe kein Geld), die Föderation hat auf Mudd ein Kopfgeld von 10.000 Credits ausgesetzt und der Liebestrank von Mudd würde auch 300 Credits kosten. Ohne Credits hätte die Föderation den Barzanian auch nicht 1.5 Millionen Credits für die Benutzung ihres Wurmlochs zahlen können, wie es in Folge 3.08 von TNG vorkommt.

Das "kein Geld" System ist somit im Grunde kein "kein Geld" System per se, sondern ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches alle Bürger der Föderation bekommen. In meist digitaler Credit-Form. Und dann kann man sich halt mit Stellung mehr und mehr Luxus dazu verdienen und ein Captain der Sternenflotte kann sich kleine Schiffchen kaufen.

Das Wirtschaftssystem der Föderation wurde eigentlich nie groß thematisiert und ist somit sehr lückenhaft (tlw. auch widersprüchlich).

Dass auf der Erde kein Geld mehr existiert wurde alle Naselang erwähnt und würde ich schon davon ausgehen, dass man dort einfach kein Geld braucht (nicht nur bedingungsloses Grundeinkommen). Von dem her empfinde ich die Darstellung in PIC schon als widersprüchlich zum bisherigen Trek.

Was die anderen Föderationswelten anbelangt, so dürfte es hier kein einheitliches System geben. So ist das Unternehmen von Ezris Eltern in "Die verlorene Tochter" durchaus gewinnorientiert. Dazu wird immer wieder der Föderations-Kredit (in TOS "Kennen Sie Tribbels" mal als Föderations-Dukaten übersetzt) erwähnt, was auf einen geldartigen Handel innerhalb der Föderationswelten hinweist.

Auch dürften Föderationsmitglieder (auch Menschen von der geldfreien Erde) sehrwohl in Handel mit anderen Nicht-Föderationsmitgliedern treten (Stichwort goldgepresstes Latinum). Woher Sternenflottenoffiziere dieses Geld nehmen bleibt widersprüchlich bis ungeklärt. An ein Gehaltskonto Beverlys in TNG könnte ich mich jetzt nicht erinnern, aber kann schon sein, dass das mal erwähnt wurde. Andererseits impliziert z.B. der Dialog zwischen Picard und Lilly Sloan in "First Contact", dass Picard für seine Arbeit nicht bezahlt werde.

Sprich soweit die Infos reichen (wie gesagt, wurde dank fehlendem Zivilleben nie groß thematisiert), würde ich sagen: Erde Geld abgeschafft, innerhalb der Föderationswelten tlw. Geldhandel ("Federation Credit" bzw. Föderations-Dukaten), außerhalb stark verbreitet. Gaaanz ohne Geld können die Menschen des 24. Jhd. also (sofern sie nicht ihr Lotter-Leben auf der Erde genießen) also nicht leben. Dass es auf der Erde selbst auf einmal Armut zu gegeben scheint, ist jedoch ne Erfindung von Kurtzmann-Trek.
 
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Dass auf der Erde kein Geld mehr existiert wurde alle Naselang erwähnt und würde ich schon davon ausgehen, dass man dort einfach kein Geld braucht (nicht nur bedingungsloses Grundeinkommen). Von dem her empfinde ich die Darstellung in PIC schon als widersprüchlich zum bisherigen Trek.

Aber woher haben dann Leute wie Crusher und McCoy dieses Geld...?

An ein Gehaltskonto Beverlys in TNG könnte ich mich jetzt nicht erinnern, aber kann schon sein, dass das mal erwähnt wurde.

Pilotfolge: Encounter at Farpoint.

Andererseits impliziert z.B. der Dialog zwischen Picard und Lilly Sloan in "First Contact", dass Picard für seine Arbeit nicht bezahlt werde.

Und wie werden die Angestellten des Weinguts bezahlt? Wie verteilen die Picards ihre Ernte? Wie werden die Angestellten von Joseph Sisko bezahlt und wer darf da alles vooooollkommen umsonst im Sisko's Creole Kitchen essen? So funktioniert das eben nicht.

Dass es auf der Erde selbst auf einmal Armut zu gegeben scheint, ist jedoch ne Erfindung von Kurtzmann-Trek.

Wen meinst du damit? Raffi Musiker? Die ist doch freiwillig Aussteigerin...
 
Aber woher haben dann Leute wie Crusher und McCoy dieses Geld...?

Diese Frage hab ich doch selbst gestellt. Zumal ein "Gehalt" für Sternenflottenoffiziere ja auch widersprüchlich behandelt wurde (siehe der Picard/Lilly-Dialog in FC).

Wobei es in beiden Fällen (Crusher, McCoy) nicht um Handel auf der Erde mit Erdbürgern geht. Dass dort das Geld abgeschafft wurde, wurde eben ziemlich häufig erwähnt.

Pilotfolge: Encounter at Farpoint.

Danke, kann mich jetzt nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern (auch wenn ich die Folge im Vorfeld zu PIC erst wieder gesehen habe *schäm*).

Und wie werden die Angestellten des Weinguts bezahlt? Wie verteilen die Picards ihre Ernte? Wie werden die Angestellten von Joseph Sisko bezahlt und wer darf da alles vooooollkommen umsonst im Sisko's Creole Kitchen essen? So funktioniert das eben nicht.

Dass das wirtschaftlich völliger Blödsinn ist, ist auch klar. Eben wer verrichtet dann die niederen Tätigkeiten? Ist ja nicht jeder Job Selbstverwirklichung. Dies dürfte wohl auch ein Grund sein, warum das erdliche Zivilleben in ST nie groß thematisiert ist, weil sich so ne geldfreie Gutmenschen-Gesellschaft nur schwer realstisch darstellen lässt. Dass es so ist, wurde aber, wie gesagt, ziemlich häufig erwähnt.

Wen meinst du damit? Raffi Musiker? Die ist doch freiwillig Aussteigerin...

In der ersten Folge sah man bereits Slum-artige Gegenden. Später in Folge 3 beim Dialog zwischen Picard und dem Piloten wirft dieser ihm quasi sein priviligiertes Leben vor.
 
Diese Frage hab ich doch selbst gestellt.

Ich weiß. Ich stelle sie aber dennoch ein weiteres Mal.

Zumal ein "Gehalt" für Sternenflottenoffiziere ja auch widersprüchlich behandelt wurde.

Jain. Die Menschen des 24. Jahrhunderts sehen sich anscheinend gerne als erleuchtet. Sie reden die ganze Zeit davon, dass es kein Streben nach Macht mehr gibt, kein Streben nach Reichtum. Keinen Hass etc. Und dennoch sehen wir immer und immer wieder, dass das nicht stimmt. Das LaForge über Barkley lästert, dass Neid besteht und Eifersucht und dass es natürlich auch Streit gibt zwischen Leuten. Erleuchtet ist etwas anders... aber die Föderation hat viele Probleme beseitigt: Hunger und Armut zB. Jeder der will hat Arbeit. Jeder der will hat Bildung. Und da dürfen dann auch elitäre Schnösel wie Picard gerne sagen, dass die Menschheit nun besser ist, auch wenn er dann im Wutanfall sein Büro zerdeppert und merkt, dass er sehr wohl noch "normaler" Mensch ist. Dass es noch mehr Menschen gibt, die dank dem System jetzt nicht leiden, aber auch nicht zu etwas besseren geworden sind.

Wobei es in beiden Fällen nicht um Handel auf der Erde mit Erdbürgern geht. Dass dort das Geld abgeschafft wurde, wurde eben ziemlich häufig erwähnt.

Und dennoch müssen sie Zugriff drauf haben. Sprich: ein Konto, wo ihre Arbeit entsprechend entlohnt wird oder eben ein Pool, wo sie im Notfall für genau solche Dinge (Urlaub, Geschäftsreisen, Bestechung von Schmugglern :braue) ihre Credits herbekommen. Herzaubern werden sie sie auf jedenfall nicht...

Danke, kann mich jetzt nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern (auch wenn ich die Folge im Vorfeld zu PIC erst gesehen habe *schäm*).

No problemo: "CRUSHER: Thank you. I'll take the entire bolt. Send it to our starship when it arrives. Charge to Doctor Crusher."

Dass das wirtschaftlich völliger Blödsinn ist, ist auch klar. Eben wer verrichtet dann die niederen Tätigkeiten. Ist ja nicht jeder Job Selbstverwirklichung. Dies dürfte wohl auch ein Grund sein, warum das Zivilleben in ST nie groß thematisiert ist, weil sich so ne geldfreie Gutmenschen-Gesellschaft nur schwer realstisch darstellen lässt. Dass es so ist, wurde aber, wie gesagt, ziemlich häufig erwähnt.

Und darum empfinde ich es als Bereicherung, wenn dann sowas zur Sprache kommt und man merkt, dass es mehr BGE als "gar kein Geld" ist. Das ist gutes Worldbuilding imo

In der ersten Folge sah man bereits Slum-artige Gegenden. Später in Folge 3 beim Dialog zwischen Picard und dem Piloten wirft dieser ihm quasi sein priviligiertes Leben vor.

Slum? Ich sehe da keine Slums, sondern eine normale Großstadt. Die Leute leiden da nicht, hungern nicht.
Und klar wirft Rios Picard sein behütetes Leben vor. Er ist mittlerweile mehr Harry Mudd als Starfleet und muss sich selber um sein Zeug kümmern, weil er bei der Rootbeer-Party (danke, Quark) mitspielen will. Genauso wie Musiker. Wer sich von diesen Konzepten der Föderation löst, muss halt um sich selber sorgen und das kann gut frustrierend sein...?
 
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Mich erinnerte die Föderation auch immer ein bisschen an die USA: nach außen alles super und fortschrittlich, die Probleme werden einfach unter den Tisch gekehrt.

aber schon TNG und DS9 haben da ordentlich auf die Finger geklopft.
 
Mich erinnerte die Föderation auch immer ein bisschen an die USA: nach außen alles super und fortschrittlich, die Probleme werden einfach unter den Tisch gekehrt.

aber schon TNG und DS9 haben da ordentlich auf die Finger geklopft.

Gerade Sektion 31 hat bei DS9 immer wieder betont, dass dieses Utopia nur möglich ist, wenn sich andere Leute im Hintergrund die Finger schmutzig machen (oder der Terroristen-Knilch auf Risa in DS9 "Reise nach Risa", der meinte, die Menschheit wäre verweichlicht geworden).

Die TNG-Föderation war sicherlich wie sich die USA gerne selbst sehen. Ultraliberal und allen anderen in der Galaxis moralisch überlegen (einzig unter den Admirälen gab es ein paar schwarze Schafe, aber das waren eher "Einzeltäter"). In DS9 wurde das dann mit Sektion 31 etc. aufgeweicht. In DSC erscheint die Föderation mit der Gestapo-Sektion-31, den Im-Dunkeln-Gerichten oder dem gepanten aktiven Massenmord an den Klingonen (in DS9 wollte man "nur" unterlassene Hilfeleistung beim Heilmittel gegen die Gründer) schließlich völlig verkommen. PIC ist hierbei noch schwer abzusehen, da eben vieles in Mysteryboxen. Was mir jetzt schon nicht gefällt ist die unterlassene Hilfeleistung bei den Romulanern, befand man sich nicht im aktiven Kriegen mit diesen (im Gegenteil, im Dominion-Krieg war man Verbündete und nach "Nemesis" wird Riker zu Verhandlungen zwecks Aufhebung der Neutralen Zone geschickt).
 
Gerade Sektion 31 hat bei DS9 immer wieder betont, dass dieses Utopia nur möglich ist, wenn sich andere Leute im Hintergrund die Finger schmutzig machen (oder der Terroristen-Knilch auf Risa in DS9 "Reise nach Risa", der meinte, die Menschheit wäre verweichlicht geworden).

Natürlich sehen die Sektion 31 Agenten so oder äußern das zumindest. Was sollen sie sonst sagen? "Wir finden es geil, diese Macht zu haben! Füge dich!"?

Die TNG-Föderation war sicherlich wie sich die USA gerne selbst sehen. Ultraliberal und allen anderen in der Galaxis moralisch überlegen (einzig unter den Admirälen gab es ein paar schwarze Schafe, aber das waren eher "Einzeltäter").

Ist das die neueste Ausflucht zu diesem Thema? "Einzelfall" bzw "Einzeltäter"? ;)

In DS9 wurde das dann mit Sektion 31 etc. aufgeweicht. In DSC erscheint die Föderation mit der Gestapo-Sektion-31, den Im-Dunkeln-Gerichten oder dem gepanten aktiven Massenmord an den Klingonen (in DS9 wollte man "nur" unterlassene Hilfeleistung beim Heilmittel gegen die Gründer) schließlich völlig verkommen. PIC ist hierbei noch schwer abzusehen, da eben vieles in Mysteryboxen. Was mir jetzt schon nicht gefällt ist die unterlassene Hilfeleistung bei den Romulanern, befand man sich nicht im aktiven Kriegen mit diesen (im Gegenteil, im Dominion-Krieg war man Verbündete und nach "Nemesis" wird Riker zu Verhandlungen zwecks Aufhebung der Neutralen Zone geschickt).

Die Föderation hat schon immer mit "Unterlassener Hilfeleistung" zu kämpfen, schon alleine wegen einer gewissen Direktive. Und ja: im Krieg greift auch diese Regierung hie und da zu Mitteln, die dann im Nachhinein als falsch angesehen werden. Alles andere wäre wieder äußerst unrealistisch.
Die Romulaner waren ein Problem der anderen Art: Millionen von Flüchtlingen wären ein Problem für die Mitgliederwelten geworden und da einige lautstark protestierten und mit ihrem Austritt drohten, zog die Föderation den Schwanz ein. Klar hat das aktuellen Politik-Bezug, das hatte aber ST mit Folgen über den Krieg und Rassenhass und Co schon immer. Früher nicht ganz so deutlich, aber immer aktuell am Puls der Zeit.


Also mal ein kurzer Faktencheck:

- in ST zahlen die Leute zumindest fern ab der Erde mit Geld
- es gibt keine Armut auf der Erde
- es wird gesagt, dass das Prinzip von Geld überholt sei
- es wird gesagt, dass es in der Menschheit kein Streben nach Reichtum mehr gibt
- wir sehen Streben nach Reichtum bei Menschen
- wir erleben direkte Transaktionen mit elektronischem oder physischem Geld
(wohlgemerkt: alles pre-Kurtzmann)

So, jetzt können wir uns das zusammen setzen. Ich habs schon: BGE und Federation Credits für zusätzliche Leistungen.
 
Es war schon immer recht klar dass die Föderation mit den Romulanern nicht wirklich viel anfangen kann.
Im Dominion War hat die Sternenflotte sogar Beweismittel gefälscht nur damit die Romulaner in den Krieg ziehen. Das zeugt nicht von respektvollen Umgang. Dass man sie am Ende fallen lässt ist finde ich nicht überraschend.
 
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Ist das die neueste Ausflucht zu diesem Thema? "Einzelfall" bzw "Einzeltäter"? ;)

Nachdem dies die einzige Szene ist, wo ansonsten groß gesplattert wurde, ist es nun einmal ein Einzelfall (nicht umsonst wird die Szene gerade in allen Foren von allen PIC-Verteidigern ausgegraben).

Es gab immer wieder "Grauslichkeiten" (etwa das "Zungeabbeißen" bei VOY "Die Schwelle" oder die Ohrwürmer bei "Der Zorn des Kahn" zu "bewundern", aber keinen Splatter.

Oder kannst du mir ein weiteres Beispiel nennen?


Auch waren die pöhsen Admiräle stets Einzeltäter, welche am Ende der Episode zur Veratwortung gezogen wurden. Einzige Ausnahme dürfte Admiral Dowerty in "Der Aufstand" sein, welcher meint, er handle bei der Zwangsumsiedlung der Bak`ku auf Anweisungen des Föderationsrates. Vielleicht kann man noch Admiral Ross' Zusammenarbeit mit Sektion 31 in DS9 "Zwischen den Waffen schweigen die Gesetze" und Siskos Betrug in "Im fahlen Mondlicht" nennen.

Die Föderation hat schon immer mit "Unterlassener Hilfeleistung" zu kämpfen, schon alleine wegen einer gewissen Direktive. Und ja: im Krieg greift auch diese Regierung hie und da zu Mitteln, die dann im Nachhinein als falsch angesehen werden. Alles andere wäre wieder äußerst unrealistisch.

Weder greift hier die Oberste Direktive (die Romulaner sind nicht Prä-Warp), noch befand man sich mit den Romulanern zu diesem Zeitpunkt im Krieg. Selbst den Klingonen (mit welchen man sich in einer Art kaltem Krieg befand) hat man nach der Explosion von Praxis geholfen.

Also mal ein kurzer Faktencheck:

- in ST zahlen die Leute zumindest fern ab der Erde mit Geld
- es gibt keine Armut auf der Erde
- es wird gesagt, dass das Prinzip von Geld überholt sei
- es wird gesagt, dass es in der Menschheit kein Streben nach Reichtum mehr gibt
- wir sehen Streben nach Reichtum bei Menschen
- wir erleben direkte Transaktionen mit elektronischem oder physischem Geld
(wohlgemerkt: alles pre-Kurtzmann)

Du hast vergessen:

- auf der Erde gibt es kein Geld (wurde alles naselang erwähnt)

Es war schon immer recht klar dass die Föderation mit den Romulanern nicht wirklich viel anfangen kann.
Im Dominion War hat die Sternenflotte sogar Beweismittel gefälscht nur damit die Romulaner in den Krieg ziehen. Das zeugt nicht von respektvollen Umgang. Dass man sie am Ende fallen lässt ist finde ich nicht überraschend.

Das mit den Romulanern war ein Verzweiflungsakt, weil man im Begriff war den Dominion-Krieg zu verlieren. Alles andere als "Roddenberry-Gutmenschentum" und wurde damals auch scharf von einigen Fans kritisiert, aber doch etwas anderes, als wenn man bei der Vernichtung des Volkes einfach nur zusieht.
 
Nachdem dies die einzige Szene ist, wo ansonsten groß gesplattert wurde, ist es nun einmal ein Einzelfall (nicht umsonst wird die Szene gerade in allen Foren von allen PIC-Verteidigern ausgegraben).

Und nun ist es halt ein zweites Mal passiert. Was beim zweiten Mal so viel schlimmer als beim ersten Mal ist, verstehe ich halt nicht.

Oder kannst du mir ein weiteres Beispiel nennen?

Nicht auf diese Art, nein. Verdrehte und zerstückelte Leichen bei DISCO waren da nicht ganz so, stimmt.

Auch waren die pöhsen Admiräle stets Einzeltäter, welche am Ende der Episode zur Veratwortung gezogen wurden.

Das sind die gezeigten Fälle. Und jetzt sieht man halt, dass mittlerweile einige so denken und nun wird die Föderation zur Verantwortung gezogen... und wenns nur durch ihren Fall ist. Vulcans und Co durften ja bis jetzt auch immer moralisch in die Kacke greifen (ENT etc).

Weder greift hier die Oberste Direktive (die Romulaner sind nicht Prä-Warp), noch befand man sich mit den Romulanern zu diesem Zeitpunkt im Krieg. Selbst den Klingonen (mit welchen man sich in einer Art kaltem Krieg befand) hat man nach der Explosion von Praxis geholfen.

Hat man. Weil es nicht dermaßen viele Flüchtlinge waren. Und weil man sie noch auf andere klingonische Welten verteilen konnte. Bei Romulus war das nicht mehr möglich. Weil viele Welten mit Romulus untergingen. Und die Föderation als Ganzes hätte ja geholfen. Picard hatte seine Befehle. Und dann kamen die Proteste von Mitgliedswelten... und die Sache ging den Bach runter.

Du hast vergessen:

- auf der Erde gibt es kein Geld (wurde alles naselang erwähnt)

Vielleicht keine herkömmlichen Scheine mehr. Aber irgendwer muß Josephs Kellner bezahlen und mit irgendwas müssen seine Gäste das Gumbo bezahlen. Und wenns nur Credits sind, die von Account zu Account geschoben werden.

Das mit den Romulanern war ein Verzweiflungsakt, weil man im Begriff war den Dominion-Krieg zu verlieren. Alles andere als "Roddenberry-Gutmenschentum" und wurde damals auch scharf von einigen Fans kritisiert, aber doch etwas anderes, als wenn man bei der Vernichtung des Volkes einfach nur zusieht.

Und das mit den Romulanern war ein Verzweiflungsakt, weil gerade ein großer Teil der Föderation austreten wollte. Warum ist der eine Verzweiflungsakt im Nachhinein und trotz dem Protest vieler Fans okay, der andere aber nicht stimmig?
 
Also die Föderation war in "Insurrection" auch schon ziemlich arschig unterwegs, als sie einen ganzen Planeten umsiedeln lassen wollte.

Edit: Wieviele "Einzelfälle" braucht es eigentlich, damit aus einem Fehlverhalten die Norm wird?
 
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Edit: Wieviele "Einzelfälle" braucht es eigentlich, damit aus einem Fehlverhalten die Norm wird?

Eine gute Frage...

Einzelfall.jpg
 
Und das mit den Romulanern war ein Verzweiflungsakt, weil gerade ein großer Teil der Föderation austreten wollte. Warum ist der eine Verzweiflungsakt im Nachhinein und trotz dem Protest vieler Fans okay, der andere aber nicht stimmig?

Es ist wohl schon ein "kleiner" Unterschied, ob man, weil man befürchtet, dass sonst der ganze Alpha-Quadrant unter Dominion-Herrschaft gerät und die Föderation untergeht, einen Betrug versucht, oder ob man ein Volk zum Tode verurteilt, weil sonst ein paar Mitglieder der Föderation angepisst sind und sonst mit dem Austritt drohen ;). Ging ja nicht mal um "einen großen" Teil. Soweit ich mich erinnere, war in Folge 3 von 18 (?) Welten die Rede.

Da möchte ich Einspruch erheben.
Admiral Hanson sagt doch in Best of Both Worlds das man alle verfügbaren Geldmittel eingesetzt habe um sich auf Gefahr durch die Borg vorbereiteten.

Könntest du bitte das genaue Zitat nennen? Kenne BobW so gut wie auswendig und könnte mich an kein Geld-Zitat erinnern.

Doch selbst wenn, die Sternenflotte besteht nicht nur aus der Erde. Dass die Föderation sehrwohl finanzielle Mittel hat, sieht man ja beim Handel um das Barzan-Wurmloch. Nur weil es auf dem Planeten des Sternenflotten-Hauptquartieres das Geld abgeschafft wurde, heißt das nicht, dass es nirgendwo in der Föderation eines gäbe.

Edit: Wieviele "Einzelfälle" braucht es eigentlich, damit aus einem Fehlverhalten die Norm wird?

Genau diese Frage stellt Picard Admiral Dougerty in "Der Aufstand": "Wie viele sind nötig, dass aus Recht Unrecht wird, Admiral", als dieser meint, es ginge nur um ein paar hundert "Menschen".

In der FPÖ sind es auch ständig nur "Einzelfälle" ;). Wobei ich hier schon eher Pro-Sternenflotte anstelle von FPÖ, dass es wirklich nur "Einzelfälle" sind, argumentieren würde ;).
 
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Zumindest hatte die Sternenflotte immer schon Probleme mit arschigen Admirälen. Das lässt sich ja zurück bis zur TOS zurückverfolgen. Wenn das die (moralische) Speerspitze der zukünftigen menschlichen Zivilisation sein soll, gute Nacht.
 
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