Serie Stranger Things

Habe jetzt mal die ersten 3 der 4 Folgen gesehen. Anbei meine Meinung dazu, sicherheitshalber verpackt:

Was mich am meisten stört, sind die neuen Synchronsprecher, vor allem bei Will. Dessen neue Stimme passt mMn überhaupt nicht zu ihm. Die anderen passen einigermaßen. Aber mich holen die immer wieder aus der Immersion.

Der nächste Punkt wäre die Atmosphäre. Natürlich ob der Situation ziemlich angespannt, aber gerade die unerwarteten Konflikte Steve-Jonathan und vor allem Steve-Dustin finde ich echt unschön. Ich dachte, nach allem was sie durchgemacht haben, würde die Chemie stets gut sein.

Weiters finde ich manche der Aktionen der Gruppe bis jetzt unrealistisch, nämlich vor allem das ZERSÄGEN eines fremden Hauses und das Entführen einer ganzen Familie. Etwas vergleichbar "brutales" haben die Protagonisten in den vorherigen Staffeln nicht gemacht.

Aber ich will nicht nur jammern. Bis jetzt gab es einige überraschende Twists, die Bock auf mehr machen.
 
Sind die Chars in der Serie ähnlich alt wie Ihre realen Schauspieler oder was ist der Gap ? Wieviel Zeit ist zwischen der letzten und der neusten Staffel in Ihrer Welt vergangen ?
 
Sind die Chars in der Serie ähnlich alt wie Ihre realen Schauspieler oder was ist der Gap ? Wieviel Zeit ist zwischen der letzten und der neusten Staffel in Ihrer Welt vergangen ?
Ca 1½ Jahre sind vergangen. Also sind z.B. die Jungs etwa 16 Jahre alt. Gespielt werden sie von etwa 21-jährigen.
Generell sind alle Schauspieler ein paar Jahre älter als ihre Charaktere, hat mit den ganzen Drehverzögerungen zu tun.
 
Hab jetzt Folge 4 gesehen.
Ich würde gerne Worte finden für das, was ich gerade gesehen habe, aber so richtig gehts nicht. Stattdessen beschreibe ich einfach mal, wie es mir dabei gegangen ist.

Schaue ich einen Film oder eine Serie, dann bin ich innerlich in der Story drinnen. Ich fiebere mit den Protagonisten mit und fühle mit ihnen mit. Wird es emotional, dann kann es sein, dass ich heulen anfange. So richtig. Wie auch beim Finale von Staffel 3 zum Beispiel.

Heute beim Schauen von Folge 4 ist mir etwas passiert, was so noch nicht zuvor der Fall war.

Mir ist einfach eine Träne die Wange heruntergelaufen. So unglaublich gut war das Ende.

Kein Heulkrampf oder dergleichen. Einfach nur eine Träne bei offenem Mund.

Fassungslosigkeit. Diese Qualität.

Ich bin sprachlos.
 
So, habe die vier Folgen jetzt auch in vier Tagen angeschaut und bin jetzt bereit, ein kleines (spoilerfreies) Zwischenfazit zu geben. Einsteigen möchte ich mit einem Rückverweis auf einen Post, den ich selbst einen Tag vor Erscheinen dieses 1. Teils der 5. Staffel geschrieben habe:
Morgen ist es dann soweit - das letzte Kapitel von "Stranger Things" beginnt. Persönlich hoffe ich darauf, dass Netflix einen umfassenden Rückblick voranstellt oder (noch besser) der Einstieg so gestaltet ist, dass er auch funktioniert, wenn man sich an die Einzelheiten der letzten Staffeln nicht mehr so gut erinnern kann.
Nun ja, meine Hoffnungen wurden so etwa zur Hälfte erfüllt. Es wurde ein Rückblick auf Staffel 4 vorgeschaltet, und Rückblicke auf die Staffeln 1-3 konnte man unter "Trailer und mehr" finden (die gab es ggf. schon früher). Es war aber nicht mehr als das, was ich mir nach einem Jahr Pause zwischen den Staffeln schon gewünscht hätte - der Tatsache, dass man hier wirklich einen 3-Jahres-Gap hatte, wurde man hingegen nicht gerecht. Und das, obwohl man teilweise wirklich tief in die Serienmythologie zurückgegangen ist: Wen Eleven da am Ende gefunden hat, musste ich erst einmal googeln - die Figur war selbst in den Rückblicken nicht zu sehen. (Ja, es gab einen ganz kurzen Verweis, aber das war wirklich ein "Blink & Miss it"-Moment.)

Ansonsten liefert die Staffel bisher wohl genau das, was die Fans der Serie an "Stranger Things" lieben (evtl. war es etwas schwächer als das Niveau, auf dem man in Staffel 4 aufgehört hat, aber mei...) Die Serie bleibt sich treu - und das für mich mit allen Vorteilen und ja, auch ein paar Nachteilen. Die Duffer Brüder sind einfach gut in dem, was sie tun - die 80s wiederauferstehen lassen, die Charakterbeziehungen zwischen den Figuren stärken, generell ein (zuweilen auch sehr) gutes Maß aus Spannung und Witz finden -, sie unterlassen jedoch auch in in dieser 5. Staffel wieder ein paar Dinge, die es aber bräuchte, damit ich persönlich "Stranger Things" zu meinen Lieblingsserien zählen kann. So ist für mich vor allem die Strukturierung der einzelnen Episoden wieder etwas zu undurchsichtig: Gäbe es nicht immer die erwartbaren Cliffhanger, wüsste ich häufig jetzt gar nicht mehr, wo welche Folge angefangen hat und wo sie aufhört.

Dass die Kinderdarsteller mittlerweile älter sind als ihre Figuren, stört derweil zumindest mich gar nicht. Eigentlich trägt das sogar zum 80s-Feeling bei, erinnert es mich doch an Fälle wie "Zurück in die Zukunft". Interessant ist, dass man dafür teilweise neue Kinder stärker in den Fokus rückt - Holly Wheeler oder der Junge, dessen Hilfe man dann in der letzten Episode benötigt. Manchmal geht das auch auf Kosten der bereits etablierten Charaktere: Von Mike haben wir bisher recht wenig gesehen, er hat auch irgendwie keinen eigenen Arc mehr in dieser Staffel. Das Ende fand ich indes recht spannend, wenngleich eine so emotionale Reaktion, wie sie Arcturus beschrieben hat, bei mir ausblieb - vermutlich ist es auch hier wirklich der Gap von 3 Jahren, der bewirkt, dass ich das alles "nur gut" finde, denn zwischendrin ist einfach die emotionale Bindung an die Figuren bei mir etwas abgeflacht. Auf das Ende bin ich aber trotzdem gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war aber nicht mehr als das, was ich mir nach einem Jahr Pause zwischen den Staffeln schon gewünscht hätte - der Tatsache, dass man hier wirklich einen 3-Jahres-Gap hatte, wurde man hingegen nicht gerecht.

Hach was bin ich froh, dass ich die Serie erst vor Kurzem für mich entdeckt habe, und diese in den letzten Wochen quasi am Stück durchgeguckt habe, so dass ich vermutlich heute mit Staffel 4 fertig werde, und dann gleich mit 5 weitermachen kann. :kaw:

Manchmal geht das auch auf Kosten der bereits etablierten Charaktere: Von Mike haben wir bisher recht wenig gesehen, er hat auch irgendwie keinen eigenen Arc mehr in dieser Staffel.

Das ist mir auch bei Staffel 3 & 4 bereits aufgefallen, dass sich der Cast irgendwie immer weiter aufbläht und ständig neue Figuren dazu kommen, aber gleichzeitig so gut wie keine Hauptfiguren sterben, wodurch manche Charaktere irgendwie an den Rand gedrängt werden oder nur noch dabei sind, weil sie halt dazu gehören, ohne dass sie eine wirkliche Aufgabe haben. Jonathan hatte in Staffel 4 quasi keine wirkliche Funktion, außer halt den Van ab und an zu fahren.
Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, da die Serie sehr vieles richtig macht, und das 80er Jahre Flair einfach super umgesetzt ist, einschließlich der ganzen Anspielungen auf Filme und Serien aus dieser Zeit über sämtliche Genres hinweg. Gerade wenn man diese Zeit bewusst miterlebt hat, ist Stranger Things ein Eldorado an Easter-Eggs und nostalgischen Erinnerungen.

C.
 
Hach was bin ich froh, dass ich die Serie erst vor Kurzem für mich entdeckt habe, und diese in den letzten Wochen quasi am Stück durchgeguckt habe, so dass ich vermutlich heute mit Staffel 4 fertig werde, und dann gleich mit 5 weitermachen kann. :kaw:
Ja, ich denke, ich werde wieder zu einer alten Strategie von mir greifen, und - bis auf sehr wenige Ausnahmen, wo es mich einfach zu brennend interessiert (Harry Potter, Star Trek, Stargate) - wieder nur noch Serien schauen, die bereits abgeschlossen sind oder bei denen die letzte Staffel zeitnah rauskommt.
 
Ich fand den Auftakt von Staffel 5 soweit gut. Bei 50 Millionen Dollar pro Folge erwartet man aber auch mega Effekte und tolle Kameraführung. Inhaltlich war ich ein klein wenig enttäuscht bislang, da mich der Charakter "Derek" irgendwie nicht abgeholt hat. Auch der Wechsel auf Holly Wheeler hat mich irgendwie irritiert. Vieles wirkte so, als seien die damaligen Protagonisten zu alt, um sie allzu häufig im ursprünglichen Kinder-Flair der Serie zu zeigen, also muss man sich ein paar neue Kinder aus dem Hut ziehen, die plötzlich wichtig werden. Wie alt sollen die bartstoppeligen Haupt-Kinder eigentlich jetzt sein in-universe? Dreizehn? Vierzehn? Fünfzehn? Die Folge 4 war natürlich sehr cool gemacht mit Will, der dann so mächtig wird. Bin auf jeden Fall auf die nächsten Folgen gespannt und man kann wohl davon ausgehen, dass es ab jetzt durchgehend krachen wird.
 
Das Alter der Darstellerinnen und Darsteller ist ein Immersionsbruch, aber daran lässt sich halt nichts ändern. Mit Deaging & Co. wäre man sicher nicht glücklicher. Dafür muss man halt die ganzen Memes dazu in Kauf nehmen. Auf der anderen Seite funktionieren dadurch die Beziehungen zwischen der Party und den next-generation Kids sogar besser.

Was mir bei der Staffel allgemein bewusst wird, ist dass ich mir angewöhnen sollte, bei einer finalen Staffel die alten vorher nochmal nachzuholen (kostet halt Zeit). Es fühlt sich so an, als hätte ich 4/5 eines Films vor 3 Jahren gesehen und schaue mir gerade nur das Finale an. Vielleicht ist es auch das, was mich zuletzt bei anderen Serien in der Bewertung beeinflusst hat.

Inhaltich ist das schon großes Kino und mir gefällt, wie dier Serie bisher erzählt wird. Die Schlussszene mit Will war definitiv ein Höhepunkt und lässt erahnen, dass das Finale gegen Vecna ein ziemliches Fest werden dürfte.

Etwas unschlüssig bin ich noch mit der anderen Enthüllung, Kali bzw. Eight. Dass sie den Faden wieder aufnehmen, ist zwar befriegend angesichts der Tatsache, dass diese Nebengeschichte vorher irgendwie vergessen/verlassen wurde, hätte mir das aber schon etwas früher und nicht so auf den letzten Meter gewünscht. Sie hatten gute Gründe, die Szene mit den Rückblenden zu erklären.

Mit oder vielleicht die überraschend beste Szene gab mir Erica ("Eat your damn pie!").
 
Die ersten vier Folgen der fünften Stranger-Things-Staffel haben mich in einen seltsamen Schwebezustand versetzt. Ich fühlte mich gut unterhalten und bemerkte zugleich immer deutlicher, wie streng die Serie inzwischen nach einem festen Bauplan abläuft: ein Plan, ein weiterer Plan, noch ein Plan, schließlich der obligatorische Endkampf. Vieles wirkt wie präzise arrangierte Serienmechanik, jedoch kaum wie ein organisch wachsender, lebendiger Erzählfluss.

Das Ensemble bleibt das große Kapital dieser Serie. Ihre Chemie trägt die Handlung. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie sehr ich es genieße, einfach in ihrer gemeinsamen Dynamik mitzuschwingen und das Abenteuer mit ihnen zu teilen.

Besonders überrascht hat mich die neue Bedeutung, die Will erhält. Man spürt deutlich, dass die Duffer-Brüder seiner Geschichte im Nachhinein größeres Gewicht verleihen möchten. Diese Nachschärfung wirkt gelegentlich etwas konstruiert, doch insgesamt finde ich sie lohnend. Will war für mich lange der blasseste der Gruppe. Nun gewinnt er spürbar an Tiefe und Präsenz, und die Serie profitiert davon.

Dass ausgerechnet Holly Wheeler, bislang kaum mehr als ein Randdetail, mich so berühren würde, hätte ich nicht erwartet. Die Darstellung ihrer Entführung und der anschließenden Horror-Momente gelingt bemerkenswert eindringlich. Die Szene, in der ihre Mutter verzweifelt um sie kämpft, zählt für mich zu den stärksten Momenten dieses Auftakts. In ihr flammt der ursprüngliche Grusel der Serie wieder auf: unmittelbar und emotional.

Besonders gelungen sind für mich die leisen, queeren Szenen zwischen Robin und Will. Die Serie zeigt hier eine Empfindsamkeit, die sie in ihren lärmenden Actionmomenten häufig verliert. Das vorsichtige Annähern, die Unsicherheit, die Scham, die Sehnsucht nach Offenheit: all das wirkt warm, menschlich und zutiefst verletzlich. Ich hoffe sehr, dass die Serie den Mut besitzt, diesen Weg konsequent weiterzugehen.

Was mich dagegen am meisten irritiert hat, ist der ästhetische Wandel. Je stärker die Serie auf CGI setzt, desto mehr verliert sie von jener rauen, handgemachten Qualität, die einst ihren Charme ausmachte. Vecna erscheint zunehmend wie eine digitale Figur aus einem Superheldenfilm, die Demogorgons sind so klar ausgeleuchtet, dass jeder Schatten, jeder Moment des Ungewissen entschwindet. Doch wahrer Grusel entsteht im Halbdunkel, im Unschärfen des Blicks, im Andeuten statt im Ausformulieren.

Die große Actionszene am Ende von Folge vier unterstreicht diesen Eindruck. Der lange, digital gestützte Kameraschwenk beeindruckt zwar technisch, doch er erzeugt kaum Spannung. Ich sehe die Choreografie und die Mühe, aber nicht die Gefahr. Genau hier wird die Serie mir zu glatt, zu technisch.

Trotz all dieser Kritik hatte ich Freude an den ersten vier Folgen. Das Ensemble trägt die Staffel, die rhythmische Dynamik stimmt, und manche Szenen entfalten eine echte Sogwirkung. Dennoch drängt sich mir das Gefühl auf, dass Stranger Things sich Stück für Stück von dem entfernt, was es einst auszeichnete: vom Unheimlichen, vom handgemachten Zauber, vom Mut, Dinge im Dunkel zu lassen.
 
Was mich dagegen am meisten irritiert hat, ist der ästhetische Wandel. Je stärker die Serie auf CGI setzt, desto mehr verliert sie von jener rauen, handgemachten Qualität, die einst ihren Charme ausmachte. Vecna erscheint zunehmend wie eine digitale Figur aus einem Superheldenfilm, die Demogorgons sind so klar ausgeleuchtet, dass jeder Schatten, jeder Moment des Ungewissen entschwindet. Doch wahrer Grusel entsteht im Halbdunkel, im Unschärfen des Blicks, im Andeuten statt im Ausformulieren.

Schatten und Ungewissen, das ist vorbei. Staffel 5 ist Krieg.

ezgif-51f4d212a88a3a60.gif
 
Ah, okay. Dann passt das ja sogar einigermaßen.

Ja, ich denke auch. Einfach mal Fotos aus der eigenen Lebensspanne zwischen 12 und 18 miteinander vergleichen, da sieht man das idR recht deutlich.
Hinzu kommt noch, dass es durchaus üblich ist, dass Teenager in Filmen von weitaus älteren Darstellern verkörpert werden. Prominentestes Beispiel dürfte Michael J. Fox sein, der bereits 24 war, als der in Zurück in die Zukunft den etwa 17 - 18-jährigen Marty McFly spielte, und bereits stramm auf die 30 zuging, als der dritte Teil ins Kino kam.

C.
 
Ich weiß nicht ob es an der Zeit zwischen Staffel 4 und Staffel 5 liegt aber bisher werde ich nicht so richtig warm.. Es ist weiterhin keine schlechte Serie und in 99% der Fälle auf einem sehr hohen Niveau. Aber irgendwie fehlt mir diese 80s Nostalgie und das Ankommen.
Das neue Aussehen von Vecna gefällt mir überhaupt nicht.

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil der Staffel aber lange nicht mehr so gehyped wie in den vorherigen Staffeln.

Gut, vielleicht liegt es auch am Infekt, dass gerade alles kacke ist : (
 
Ich finde es irgendwie lazy dass das Ende von Staffel 4 so abgewertet wird. Keine Sau juckt was da passiert ist und es geht weiter als wäre nix gewesen.

Schnee im Sommer? Risse in der Erde wo Feuer austritt?
 
Zurück
Oben