Ich möchte mich schnell noch zu der Umweltschutz-Thematik äußern und dafür plädieren, dieses Thema weniger dogmatisch anzugehen. Angesichts der Möglichkeiten, über die insbesondere die großen Industrienationen verfügen, kann man - wenn man überlegt, sorgfältig, zeitnah und global wie regional handelt - die negativen Folgen des derzeit hauptsächlich durch den Menschen verursachten Klimawandels eingrenzen,
ohne dabei liberale und freiheitliche Grundsätze über Bord zu werfen. Schlussendlich ist die entscheidende Frage nämlich, dass man effizienter, ressourenschonender und sparsamer wirtschaftet und damit auch die Grundlagen für unseren Wohlstand und Komfort bewahrt. Umweltschäden sind nicht abstrakt und weit weg, sondern schaden ganz konkret der Lebensqualität und auch der Wirtschaft - man denke an die massiv gestiegenen Versicherungsprämien in Regionen, die von Überflutungen betroffen sind, an in Schwierigkeiten geratene Landwirte oder steigende Gesundheitskosten aufgrund von Lungenerkrankungen.
Unter diesem Gesichtspunkt sehe ich eine Menge Chancen in Bereich der Innovation und Forschung. Einige Punkte wurden hier schon genannt, wie beispielsweise Ersatzprodukte für Fleisch oder umweltfreundlichere Formen der Energiegewinnung. Vieles davon steckt noch in den Kinderschuhen und hat selbst noch negative Auswirkungen, aber das Potential ist da. Und gerade wir in Deutschland haben die Grundlagen, um diese Entwicklungen zu fördern, weil wir in einer Demokratie und einer Marktwirtschaft leben. Demokratie bedeutet, dass man durch Wahlen und Demonstrationen ohne Angst vor Repressionen politischen Druck aufbauen kann, beispielsweise für eine stärkere Regulierung von CO2-Ausstoß über dessen Besteuerung. Marktwirtschaft bedeutet, dass man mit jedem Euro, dem man ausgibt oder eben auch nicht ausgibt, ebenfalls abstimmen kann. Mir gefällt nicht, wie ein bestimmtes Unternehmen an seine Ressourcen kommt? Ich kann zur Konkurrenz gehen, die eher meinen Vorstellungen entspricht, oder sogar ein Boykott ausüben. Je mehr Menschen so Anreize für umweltfreundlicheres Wirtschaften erzeugen, desto eher bewegen sich Unternehmen auch in diese Richtung. Ob man dies nun durch Verzicht macht oder auf andere Weise, ist glücklicherweise jedem selbst überlassen, aber solange diese persönliche Freiheit nicht massiv tangiert wird, sehe ich aus einer liberalen Perspektive auch kein grundsätzliches Problem mit einer gewissen staatlichen Einflussnahme. Und seien wir ehrlich: Subventionen für Kohle und Co., während Zukunftsindustrien durch Bürokratie und Unfähigkeit gegängelt werden, hat mit Marktwirtschaft wenig, mit (schädlichem) Lobbyismus aber sehr viel mehr zu tun.
https://bdi.eu/artikel/news/15-projekte-fuer-innovationspreis-klima-und-umwelt-nominiert/
https://www.umweltbundesamt.de/site...kationen/2018-02-20_uib_02-2018_patente_0.pdf
Kurzum, Umweltschutz muss kein esoterisches Mutter Gaia-Gedöns oder eine "Ökodiktatur" sein, sondern einfach ein nüchterner Blick darauf, dass unsere Ressourcen begrenzt sind und wir allein schon aus Eigeninteresse sorgsam damit umgehen sollten. Im selben Atemzug will ich davor warnen, den Sozialismus als vermeintliche Lösung aus der Mottenkiste zu holen. Das katastrophale ökologische Vermächtnis eines Systems, das auf alternativlose, träge Staatsbetriebe mit Monopolstellung setzt und in dem es keinen Platz für Dissens oder Protest gibt, kann man im ehemaligen Ostblock im Übermaß "bewundern".
https://www.mdr.de/zeitreise/umweltverschmutzung-ddr-bitterfeld100.html
https://www.deutschlandfunk.de/umwe...astrophal.2245.de.html?dram:article_id=312147
https://www.bpb.de/internationales/europa/russland/48002/umweltprobleme-und-umweltpolitik?p=all