Tagespolitik allgemein

Der kommt jetzt flach und ist sehr unanständig, aber wäre Bodo Ramelow eine Frau, hätte man(n) auch fragen können, ob bei solchen Aussagen/Sendungen das Problem vielleicht ist, dass zu wenig gerammel(ow)t wurde? Aber das wäre zu offensichtlich sexistisch *hust*

Was mich hier am meisten ärgert, ist der Umstand, dass Leute wie Ramelow sich offenbar nicht bewusst machen wollen, dass ihnen als Volksrepräsentanten eine andere Aufmerksamkeit und Verantwortung zukommt als einer Privatperson, die beim Feierabendbier n paar dumme Sprüche klopft.
Meinem (Ur)Opa könnt ich ein solches Verhalten problemlos nachsehen. Der bekäme im schlimmsten Fall ein liebevolles „ach, Opachen, du bist halt von vor-vor-vorgestern ;)“ von mir reingedrückt. Wenn überhaupt...(mein Opi ist mir heilig, egal welchen verschrobenen Ansichten er nachhängt :inlove:)

Bei führenden Politikern bin ich aber nicht gewillt, dermaßen nachsichtig zu sein. Es ist nämlich unter anderem genau deren Job, die Werte unserer Gesellschaft nach außen hin zu repräsentieren und zu vertreten.

Wenn die das nicht in ihren Schädel bekommen, sollten sie ihre Berufswahl überdenken. Und das Gejammere vom armen, überforderten Politiker, der doch auch nur ein Mensch ist, kann ich auch nicht mehr hören...die werden so fürstlich entlohnt wie kaum eine andere Berufsgruppe und ich wage zu bezweifeln, dass hier immer ein ausgewogenes Verhältnis zur erbrachten Leistung vorliegt.
 
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Bei führenden Politikern bin ich aber nicht gewillt, dermaßen nachsichtig zu sein. Es ist nämlich unter anderem genau deren Job, die Werte unserer Gesellschaft nach außen hin zu repräsentieren und zu vertreten.

Wenn die das nicht in ihren Schädel bekommen, sollten sie ihre Berufswahl überdenken. Und das Gejammere vom armen, überforderten Politiker, der doch auch nur ein Mensch ist, kann ich auch nicht mehr hören...die werden so fürstlich entlohnt wie kaum eine andere Berufsgruppe und ich wage zu bezweifeln, dass hier immer ein ausgewogenes Verhältnis zur erbrachten Leistung vorliegt.
Ich sehe das ganz genau so. Natürlich darf sich auch ein:e Politiker:in mal nicht adäquat verhalten, denn niemand ist unfehlbar. Aber Herr Ramelow ist nicht das erste Mal aufmerksam geworden mit Sprüchen, Gesten oder Verhalten.
Leider ist er da nicht der einzige und wird's wohl auch nicht bleiben.
Wobei er als Linker vielleicht noch mal etwas genauer auf seine Ausdrucksweise achten sollte. Aber das ist meine persönliche Meinung^^
 
Wenn die das nicht in ihren Schädel bekommen, sollten sie ihre Berufswahl überdenken. Und das Gejammere vom armen, überforderten Politiker, der doch auch nur ein Mensch ist, kann ich auch nicht mehr hören...die werden so fürstlich entlohnt wie kaum eine andere Berufsgruppe und ich wage zu bezweifeln, dass hier immer ein ausgewogenes Verhältnis zur erbrachten Leistung vorliegt.

Dafür müssen die Entscheidungen treffen, die ich persönlich nicht treffen möchte-wie jetzt in der aktuellen Lage. Das ich mal eine Kaste verteidige, die mehr Gehalt bekommt als meiner Einer kommt übrigens auch höchstselten vor.
 
Und gerade das macht es umso wichtiger, dass sie ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.
Als Pilot:in wirst du psychologisch getestet, als Therapeut:in musst du selbst in Therapie gehen, etc.
Der Ton ist auch dank AfD schon rau genug geworden.
 
Dafür müssen die Entscheidungen treffen, die ich persönlich nicht treffen möchte-wie jetzt in der aktuellen Lage.

Der hohe Verdienst ist prinzipiell ja auch in Ordnung so. Dann darf man im Umkehrschluss aber auch erwarten, dass sie den Anforderungen ihres Jobs gerecht werden.
Das erwarten wir von ÄrztInnen, PflegerInnen, ErzieherInnen, LehrerInnen, PolizistInnen....(boah is das anstrengend, zukünftig bleib ich wieder beim generischen Maskulinum :kaw:)... ja ebenfalls, die aktuell alle unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen und dabei viel Verantwortung für andere tragen....

Das ich mal eine Kaste verteidige, die mehr Gehalt bekommt als meiner Einer kommt übrigens auch höchstselten vor.

Ich habe zurzeit sogar noch gar kein (eigenes) Gehalt ;)
Es geht mir daher gewiss nicht um Sozialneid, wenn ich diesen Aspekt erwähne, sondern vielmehr um die mE völlig inadäquate Mitleidsschine, die manche Politiker zu fahren versuchen, sobald sie an ihre Pflichten erinnert werden.

@Darth Keebo
du tippst mir geradewegs aus der Seele! :)
Leider habe ich keine Likes mehr...
 
Und gerade das macht es umso wichtiger, dass sie ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.
Als Pilot:in wirst du psychologisch getestet, als Therapeut:in musst du selbst in Therapie gehen, etc.
Der Ton ist auch dank AfD schon rau genug geworden.

Es muss ja noch gar nicht der getestete Berufspolitiker sein. Mir würde schon reichen, wenn es eine schonungslose Transparenz gibt. In einer Demokratie möchte ich zum Teil auch gerne die Entscheidungsfindung nachvollziehen können, ich möchte wissen wieso eine Frau Kultusministerin Eisenmann sich mit einer x-beliebigen Elterninitiative trifft, die für Schulöffnung lobbyiert, aber nicht mit offiziellen Elternvertretungen.
 
Erwartungen an Menschen entsprechen aber häufig nicht der Realität. Wie gesagt wir sind alle Menschen und da kommt es vor das man eben nicht im Job oder im Privatleben 100% gibt.

Warum du jetzt mit dem Privatleben anfängst, ist mir schleierhaft...hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe, wenn ich mal höflich nachfragen darf?
Ich hab niemals Ramelow als Privatperson kritisiert, sondern Ramelow als Person des öffentlichen Lebens.
Und wie Darth Keebo bereits ganz richtig angemerkt hat, kam es bei ihm schon häufiger zu Situationen, in denen er negativ auffiel...das alles fließt mit ein, wenn ich mir seinen jüngsten Ausrutscher ansehe und insbesondere seine "Entschuldigung". :crazy

Aber du sieht's anders...ok, is halt so. :zuck:
Ich frag mich aber, ob du bei Politikern anderer Spektren auch so nachsichtig wärst...
 
Da das ganze jetzt doch zu Off-Topic wurde habe ich die Diskussion über Ramelow usw. in den Tagespolitik-Thread verlegt.
 
Es muss ja noch gar nicht der getestete Berufspolitiker sein. Mir würde schon reichen, wenn es eine schonungslose Transparenz gibt. In einer Demokratie möchte ich zum Teil auch gerne die Entscheidungsfindung nachvollziehen können, ich möchte wissen wieso eine Frau Kultusministerin Eisenmann sich mit einer x-beliebigen Elterninitiative trifft, die für Schulöffnung lobbyiert, aber nicht mit offiziellen Elternvertretungen.
Ich frage mich manchmal sowieso, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn Leute in gewissen politischen Bereichen, nicht auch in gewissen Bereichen gearbeitet haben sollten. Dann hätten sie womöglich auch einen ganz anderen Blick auf den tatsächlichen Ist-Stand und die Praxis. Wie viele Stellen gibt es, bei denen entweder vorausgesetzt wird, dass man einschlägige Berufserfahrung hat?
Je nachdem, zu welcher Ausbildung man sich zusätzlich bewirbt, wird sogar verlangen, dass man im entsprechenden Fach nicht nur den Bachelor, sondern auch den Master gemacht hat. Das bedeutet nicht, dass ich glaube, dass diese Menschen zwangsläufig besser für einen bestimmten Beruf geeignet sind. Aber wenn sie denn so gut verdienen... Nun ja.
 
Ich frage mich manchmal sowieso, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn Leute in gewissen politischen Bereichen, nicht auch in gewissen Bereichen gearbeitet haben sollten. Dann hätten sie womöglich auch einen ganz anderen Blick auf den tatsächlichen Ist-Stand und die Praxis. Wie viele Stellen gibt es, bei denen entweder vorausgesetzt wird, dass man einschlägige Berufserfahrung hat?
Je nachdem, zu welcher Ausbildung man sich zusätzlich bewirbt, wird sogar verlangen, dass man im entsprechenden Fach nicht nur den Bachelor, sondern auch den Master gemacht hat. Das bedeutet nicht, dass ich glaube, dass diese Menschen zwangsläufig besser für einen bestimmten Beruf geeignet sind. Aber wenn sie denn so gut verdienen... Nun ja.

Selbst das ist leider kein Garant dafür, dass die Person sich mit dem auskennt, was sie entscheidet. Die Berliner Bildungssenatorin hat eine Ausbildung zur Erzieherin und ein Studium zur Sozialpädagogin absolviert. Und beides hat ihr nicht geholfen die Missstände in den Berliner Bildungseinrichtungen ordentlich zu biegen, weder vor noch während Covid..

Das Problem sehe ich halt darin, dass es viele Menschen in Machtpositionen gibt, die vollkommen unreflektiert sind. Das führt dann dazu, dass man sich nur noch Menschen als Experten einlädt, die einem das sagen, was man sowieso hören möchte.
 
Nicht wirklich viel, aber durch Corona rücken Pflegekräfte, so glaube ich, auch noch mal in anderes Licht und ich hoffe, dass hier Hilfe kommt.

Verlass' dich mal nicht drauf. Was wurde nach 2015 und dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz nicht alles hinsichtlich der Polizei versprochen. Und was ist passiert? Brandenburg baut inzwischen wieder Dienststellen ab und in Berlin schafft man's nicht die bereitgestellte Kohle bedarfsgerecht zu investieren, rüstet für teures Geld alte Maschinenpistolen auf, bestellt aber keine passenden Tragekoffer oder kauft Sturmgewehre für die Einsatzhundertschaften, aber keine Munition, die man auf den veralteten Schießständen benutzen kann.
 
Verlass' dich mal nicht drauf. Was wurde nach 2015 und dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz nicht alles hinsichtlich der Polizei versprochen. Und was ist passiert? Brandenburg baut inzwischen wieder Dienststellen ab und in Berlin schafft man's nicht die bereitgestellte Kohle bedarfsgerecht zu investieren, rüstet für teures Geld alte Maschinenpistolen auf, bestellt aber keine passenden Tragekoffer oder kauft Sturmgewehre für die Einsatzhundertschaften, aber keine Munition, die man auf den veralteten Schießständen benutzen kann.
Sich auf Hoffnungen zu verlassen, das wäre vermutlich auch naiv.

@Count Flo Ich glaub, ich meine was anderes oder wir haben da einfach konträre Ansichten dazu.

Als Beispiel. Kultusminster:innen sollten vielleicht nur Jura studiert haben (in Hessen z.B. ist es Dr. Prof. Lotz), sondern auch Studiengänge, Weiterbildungen oder ähnliches besucht haben, in Bezug darauf, wie Kinder lernen. Ich will hier gar nichts gegen Herrn Lotz sagen, er diente mir nur als Beispiel.
Wer legt denn z.B. Betreuungsschlüssel im KiGa oder in der Jugendhilfe fest? Das sollten, nein, ich überspitzen müssten MmN Menschen sein, die in diesen Feldern schon tätig waren, oder die sich so weit fortgebildet haben, dass sie wissen, um was es geht.
Klar ist im Bundestag alles vertreten. Vielleicht hat es @Steven Crant aber auch besser ausgedrückt und es ist mangelnde Reflektion? Wobei ich nicht mal alle über einen Kamm scheren will, im Gegenteil. Ich glaube sehr wohl, dass Politiker:innen auch gute Arbeit leisten.
Aber es gibt Bereiche, da wäre eine gescheite Reform nicht nur wichtig, sondern mMn auch dringend notwendig. Gerade, was Bildungseinrichtungen betrifft. Oder eben viele Bereiche in denen es um Kinder und Jugendliche geht.
 
Wer legt denn z.B. Betreuungsschlüssel im KiGa oder in der Jugendhilfe fest? Das sollten, nein, ich überspitzen müssten MmN Menschen sein, die in diesen Feldern schon tätig waren, oder die sich so weit fortgebildet haben, dass sie wissen, um was es geht.

Das machen jedenfalls nicht die Kultusminister. ;) Minister sind immer nur die höchsten politischen Leiter eines Ministeriums und selten bis eigentlich gar nicht mit der tatsächlichen Fachpolitik betraut. Die wirkliche Arbeit wird in den Abteilungen, Unterabteilungen und Referaten erledigt und so sitzen in einem Kultusministerium eben oft nicht bloß Juristen oder Verwaltungsbeamte, sondern auch wirkliche Fachleute. Bspw. arbeiten in den Kultusministerien halt doch nicht gerade wenige studierte Lehrkräfte und es wird auch seitens der Ministerien durchaus aktiv um ebensolche geworben.
 
Ist doch der Fall. Im Bundestag ist von der Krankenschwester bis zum Lehrer alles vertreten.

Obwohl der Bundestag nach vielen Kriterien eigentlich ein schlechtes Beispiel ist um die Vielschichtigkeit der Bevölkerung zu repräsentieren.
Zum Beispiel ist die Akademikerquote in der Bevölkerung gerade mal 18,5% während sie im Bundestag 82% beträgt.
 
Obwohl der Bundestag nach vielen Kriterien eigentlich ein schlechtes Beispiel ist um die Vielschichtigkeit der Bevölkerung zu repräsentieren.
Zum Beispiel ist die Akademikerquote in der Bevölkerung gerade mal 18,5% während sie im Bundestag 82% beträgt.

Das Problem ist halt: Wahlkampf (auch in Deutschland) ist teuer. Ein Bundestagsabgeordneter muss wohl bis zu 50.000 Euro selbst aufwenden, um einen Platz ergattern zu können.

Grüße,
Aiden
 
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