Oh man, weißt du, irgendwie ist das schon lustig, wie du Beiträge liest.
Modal lässt sich auf, wie es für ihm ist, wenn sich Leute drüber aufregen. Er ist ein Mann. Ich sag, wie ich es finde, als Frau.
Keine Sorge, auch wenn ich deinen Aufwand, den Kommentar für mich nochmal aufzubereiten und auszudeuten durchaus zu schätzen weiß, all das hatte ich schon mitbekommen. Die Implikation war dennoch die, dass er den Vorfall, hinter dem Sexismus einer Frau gegenüber vermutet wird, deswegen bagatellisiert, weil er ein Mann ist. So wirkte deine Gegenüberstellung "Frau" - "Mann", auf die man getrost hätte verzichten können, nämlich. Wenn du es nicht so gemeint hast, wie von mir verstanden, dann ist es in der Tat an mir, mich für den Vorwurf zu entschuldigen und ihn zurückzunehmen. Wenn du den entsprechenden Beitrag bzw. diese Äußerung, um die es mir ging, aber nochmal genau liest, verstehst du vielleicht besser, wie man zu der Auslegung, wie ich sie schrieb, gelangen konnte bzw. könnte.
Und scheiße Frau Merkel ist eine Frau, Ramelow ein Mann, von dem kam der Spruch.
Auch darüber befand ich mich bereits in Kenntnis, trotzdem danke. Die Frage ist aber: Was soll uns das jetzt sagen? Heißt das, dass JEDER Spruch von einem Mann einer Frau gegenüber, der nicht unbedingt nett gemeint ist (und das war "Merkelchen" jetzt vermutlich in der Tat nicht unbedingt) sexistisch ist? Ich denke eben, dass man da unterscheiden muss. Wie ich schon sagte, wissen wir nicht, ob er diese Verniedlichung nicht auch bei einem männlichen Bundeskanzler angewandt hätte, und somit wissen wir auch nicht, ob das Geschlecht dabei wirklich eine Rolle spielte.
Wäre mal spannend sich zu Fragen, warum Menschen solche Aussagen als sexistisch sehen.
Das ist ja genau die Frage, die sich mir stellt. Und zwar, wie nun schon öfter dargestellt, deswegen, weil die eindeutigen Hinweise fehlen, auf deren Grundlage sich zwischen der Aussage Ramelows und dem Geschlecht der Bundeskanzlerin eine Kausalität zweifelsfrei feststellen ließe.
wo hören sexistische Aussagen an und wo hören sie auf? Sind die nur dann relevant, wenn sie als schlimm wahrgenommen werden?
So direkt gestellt, würde ich die Frage mit "nein" beantworten. Sexistische Aussagen sind IMMER schlimm, da spielt die individuelle Wahrnehmung keine Rolle. Doch dafür muss eine Aussage wiederum erst einmal sexistisch sein, und das war, auch wenn ich mich wiederhole, bei Ramelows "Merkelchen" aus meiner Sicht wie gesagt nicht der Fall. Man kann es respektlos und unanständig finden, ja, aber Sexismus lässt sich dahinter einfach nicht erkennen.
Ich wundere mich auch schon eine Weile darüber, dass ich in der Position bin, Ramelow hier in Schutz zu nehmen - ich bin ganz sicher auch kein Freund von ihm. Aber Unrecht bleibt Unrecht, so fair muss man sein, und Ramelow in dieser Sache Sexismus zu unterstellen, das halte ich einfach nicht für gerechtfertigt. Es ist auch einfach weder konstruktiv noch in irgendeiner Weise rational, in den Tenor, der sich gegen eine Person richtet, unkritisch mit einzustimmen, einfach weil es gerade die aus der eigenen Sicht heraus "richtige" Person trifft.