Tagespolitik allgemein

Das wurde meines Wissens nach immer offen kommuniziert. Aber dass sind ja dann immer bloß feigenblätter. Und nur die die kriege befürworten sind die guten. Aber die guten haben uns auch Soldaten gebracht die tot sind, traumatisiert sind oder die sich jetzt nach den chaotischen Afghanistan Rückzug in der rechten Szene Radikalisieren. Und diese Soldaten werden wie es sich von guten Patrioten erwartet wird links liegen gelassen.

Schon ein bisschen einfach, finde ich. Was haben denn die Kriegsgegner gebracht, mit der ständigen Forderung, die bösen ausländischen Soldaten sollen doch endlich abziehen? Kaum wurde diese Forderung umgesetzt, gingen die zivilen Opferzahlen durch die Decke, und nun sind die Taliban wieder an der Macht, mit allen Konsequenzen - und Frieden herrscht weiterhin nicht. Tote, verletzte oder traumatisierte Soldaten als Feigenblatt zu verwenden, wenn diese regelmäßig aus der linken Ecke mit Hass, Verachtung und Beleidigungen versehen werden und gerne auch mal tätlich angegangen werden, ist schon interessant - aber man kann´s ja auch historisch beobachten, wie flexibel da viele sind, wenn es der Sache nützt, sind Krieg und Armee auf einmal echt okay (siehe die geradezu absurde Militarisierung in der DDR).

Und natürlich stellen sich die Grünen jetzt auch so empört hin aber die haben diesen Krieg damals mit der SPD Initiiert.

Eine Entscheidung, die der Partei Respekt einbringen sollte, nicht Verachtung. Man hat sich damals für internationale Solidarität und Bündnistreue entschieden und klipp und klar gesagt, dass man die Verantwortlichen für den schlimmsten Terroranschlag in der Geschichte - Leute, die uns umbringen oder versklaven wollen, und die Regionen, in denen sie aktiv sind, mit Terror und Chaos überziehen - nicht damit davonkommen lassen wird, sondern sich und seine Verbündeten verteidigen wird. Afghanistan war völkerrechtlich und verfassungsrechtlich legitim und die Grünen haben sich damals nicht vor der Verantwortung gedrückt, sondern sie angenommen - trotz mancher interner Konflikte.

Da hat man sowieso immer die falschen Schwerpunkte gesetzt. Wenn man da 12 Milliarden im Militär versenkt und nur rund 500 Millionen in sozialen Aufbau und ähnliches macht man da was falsch.

Die Zahlen sehen tatsächlich etwas anders aus. 12,5 Milliarden wurden aus dem Verteidigungsetat zusätzlich für Afghanistan bereitgestellt, das war Geld, das die Bundeswehr verwendet hat, um den Einsatz zu stemmen. Etwa 500 Millionen flossen in humanitäre Hilfe. Und etwa 6 Milliarden Euro wurden vom Bundesentwicklungsministerium als Entwicklungshilfe transferiert. Zwischen 2001 und 2021 wurden also circa 20 Milliarden Euro investiert, 2/3 davon in den Einsatz der Bundeswehr (unter den auch Ausbildung von Polizei und Armee fiel) und 1/3 in Aufbau- und Entwicklungshilfe. Je kleiner die Truppenzahl wurde, desto größer wurde der zivile Anteil der Zahlungen - ein Trend, der sich weiter fortgesetzt hätte. Wenn Afghanistan eines nicht gefehlt hat, dann Geld aus dem Ausland - wahrscheinlich war die Entwicklungshilfe tatsächlich insofern zu hoch, als dass teilweise die Transparenz über ihren Verbleib verloren ging.

Es ging niemals darum dass die nicht wollen sondern dass die Bundesregierung eine große Anzahl afghanische Helfer eben nicht retten wollte.

Der Nachweis für eine vorsätzliche Verweigerung der Evakuierung steht aus - stattdessen war wohl mal wieder die übliche deutsche Bräsigkeit, Zögerlichkeit und Inkompetenz in Sicherheitsfragen am Werk. Von den verkümmerten militärischen Fähigkeiten Deutschlands (das damit in Europa nicht alleine da steht) und der damit verbundenen Abhängigkeit von den Entscheidungen der USA fangen wir jetzt gar nicht mal an.

Aber man hat doch überhaupt nicht's erreicht nach 20 Jahren Afghanistan.

Oh, so einiges hat man erreicht in Afghanistan. Demokratische Wahlen, eine um neun Jahre gestiegene Lebenserwartung, eine drastische Reduzierung der Kindersterblichkeit, eine Verzwölffachung der Schulkinder, Frauenbildung - eine ganze Generation, die etwas anderes lernen durfte außer Kalaschnikows auseinander zu bauen und ausgewählte Koranverse zu rezitieren. Al-Qaida wurde in der Region so schwer getroffen, hat so viele Anführer, Kämpfer und Helfer verloren, dass diese Organisation dort nicht mehr wirklich aktiv ist und es wohl auch nicht mehr werden wird (denn die Taliban wissen, dass eine Rückkehr von Al-Qaida oder eine Etablierung des IS zu Vergeltung führen würde). Es gab einige Fortschritte und einige Probleme - Korruption, Drogenhandel, das Stadt-Land-Gefälle, die Kompetenz und Moral der Sicherheitskräfte. Das waren Probleme, die mehr Zeit gebraucht hätten, mehr Geld und ja, auch mehr Opfer, auf allen Seite. Fünf Jahre, vielleicht zehn - man denke an die Situation in Nordirland und wie lange es dort dauerte, bis eine gewisse Stabilität herrschte.

Aber stattdessen hat man gesagt: "Ach, kämpfen ist nicht toll, Gewalt ist keine Lösung, lass uns doch gehen, das wird schon alles werden." Man hat afghanische Sicherheitskräfte, die seit 2014 furchtbare Verluste im Kampf gegen die Taliban erlitten und unter einer korrupten und unfähigen Führung litten, allein gelassen im Kampf gegen einen hoch motivierten, gut ausgerüsteten und erfahrenen Feind, der genau weiß, wie er vorzugehen hat.

Wir als Westen haben aufgehört, zu kämpfen, deswegen bestimmen jetzt in Afghanistan Leute die Regeln, die eben nicht aufgehört haben, zu kämpfen. Das ist für mich die Lektion aus dieser Geschichte. So, wie für mich die Lektion aus dem Zweiten Weltkrieg und den ungeheuren Verbrechen der Unrechtsregime dieser Zeit nicht ist "Nie wieder Krieg", sondern "Nie wieder zulassen, dass Appeasement und falsch verstandene Friedfertigkeit dazu führen, dass Menschen ermordet, verfolgt und entrechtet werden". Die Linke als Partei konnte sich nicht einmal dazu aufraffen, die Evakuierung von Zivilisten unter dem Schutz einer militärischen Drohkulisse zu befürworten - das kann man konsequent nennen, mir fallen da andere Worte ein. Und wenn ich sehe, wie sich nicht wenige aus diesem Dunstkreis dem waffenstarrenden Kriegstreiber Putin andienen oder applaudieren, wenn ein Herr Maduro seine Bevölkerung zusammenschießen lässt, dann werden die Worte, die mir einfallen, noch etwas unfreundlicher.
 
Es wäre zumindest ein mW bisher einmaliger Vorgang, dass eine unterlegene Partei nach derart massiven Verlusten den Kanzler stellt.
Der künftige Kanzler wird ohnehin ein schwacher Kanzler sein, der mit weitreichenden Zugeständnissen ein Dreierbündnis (und im Fall der Union sogar ein Viererbündnis) zusammenhalten muss, und ich glaube kaum, dass das einem derart angezählten Armin Laschet gelingen wird.
Endlich wieder normale Konstellationen in der Regierung und keine GroKo. Endlich muss man sich wieder bewegen. Herrlich. :-D:-D
 
Die Linke als Partei konnte sich nicht einmal dazu aufraffen, die Evakuierung von Zivilisten unter dem Schutz einer militärischen Drohkulisse zu befürworten

Das ist ziemlich verkürzt. Im Gegenzug könnte man ansonsten behaupten, dass alle anderen Parteien die Evakuierung haben so lange ausgesessen bis den dortigen Leuten die Kacke um die Ohren geflogen ist. Die kindliche Trotzhaltung der Linken fand ich aber trotz allem nicht richtig. Meines Erachtens war das ein unnötiges Eigentor.

Grüße,
Aiden
 
Das ist ziemlich verkürzt.

Fair enough. Mit Ruhm bekleckert haben sich im Kontext der Afghanistan-Evakuierung wahrlich nur wenige Entscheidungsträger, Institutionen und Parteien. Das klassische deutsche Verhalten in Sicherheitsfragen: "Ignorieren, Aussitzen, Aussitzen klappt nicht, rasch halbherzig was tun, weiter ignorieren und tunlichst Debatten vermeiden, wie man es besser machen könnte" kam dort leider mal wieder sehr deutlich zum Vorschein.
 
Der künftige Kanzler wird ohnehin ein schwacher Kanzler sein, der mit weitreichenden Zugeständnissen ein Dreierbündnis (und im Fall der Union sogar ein Viererbündnis) zusammenhalten muss, und ich glaube kaum, dass das einem derart angezählten Armin Laschet gelingen wird

So wie Lindner immer noch verliebt zu sein schient in Armin Laschet fällt das bei der FDP ja schon mal weg. ;) Um Fair zu bleiben: Das was ich so mitbekommen habe, ist die FDP Basis aber alles andere als ein genereller Fan von Armin. Schon ein wenig gruselig, dass ich meine Hoffnung auf ein Scheitern von Jamaika mittlerweile in die FDP als in die Grünen setze..
 
Was haben denn die Kriegsgegner gebracht, mit der ständigen Forderung, die bösen ausländischen Soldaten sollen doch endlich abziehen?

Natürlich nicht's, aber dass liegt ja auch daran das niemals eine politische Alternative zur militärischen Intervention umgesetzt wurde.

Kaum wurde diese Forderung umgesetzt, gingen die zivilen Opferzahlen durch die Decke

Als ob sie in Afghanistan jemals niedrig gewesen wären. Die internationale Koalition war doch die 20 Jahre hinweg niemals in der Lage eine Phase ohne Kämpfe oder Terror schläge zu schaffen.

wenn diese regelmäßig aus der linken Ecke mit Hass, Verachtung und Beleidigungen versehen werden und gerne auch mal tätlich angegangen werden, ist schon interessant

Der Beweis das dies die allgemeine Haltung der Partei der Linken ist, ist mir neu. Aber diese Märchen werden ja gerne mal aus der konservativen oder rechten Ecke bedient. Lustig aber das solche Vorwürfe immer aus der Ecke kommt denen die Deutschen Soldat*innen min. wenn nicht noch egal ist ist immer sehr erstaunlich.

wie flexibel da viele sind, wenn es der Sache nützt, sind Krieg und Armee auf einmal echt okay (siehe die geradezu absurde Militarisierung in der DDR).

Ach das war ja wieder klaar der DDR Vergleich.

Soll ich jetzt mit den Nazi und CDU Vergleich kommen. Oder das die CDU nachweislich die meisten ehemaligen PDS Mitglieder aufgenommen hat. Oder auch die Ost CDU die mit offen Armen empfangen wurde welche alle Entscheidungen des DDR Regimes mit abgenickt und mitgetragen hat mal ganz abgesehen.

Diese ewige Kalte Krieg Argumentation ist schon echt armselig.

Man hat sich damals für internationale Solidarität und Bündnistreue entschieden und klipp und klar gesagt, dass man die Verantwortlichen für den schlimmsten Terroranschlag in der Geschichte - Leute, die uns umbringen oder versklaven wollen, und die Regionen, in denen sie aktiv sind, mit Terror und Chaos überziehen - nicht damit davonkommen lassen wird, sondern sich und seine Verbündeten verteidigen wird.

Die USA wurden niemals von Afghanistan oder den Taliban (da diese schon kein interesse daran gehabt hätte) angegriffen sondern Al Qaida die aus mehreren Ländern agierten. Warum wurde nie der Yemen, Pakistan oder Somalia angegriffen. Weil dass von Seiten der USA einfach eine reine Vergeltungsaktion ohne Plan war.

Afghanistan war völkerrechtlich und verfassungsrechtlich legitim und die Grünen haben sich damals nicht vor der Verantwortung gedrückt, sondern sie angenommen - trotz mancher interner Konflikte.

Es war aber auch nichts anderes als ein Angriffskrieg und Deutsche Soldaten haben in solchen Kriegen nicht's zu suchen.

Die Zahlen sehen tatsächlich etwas anders aus. 12,5 Milliarden wurden aus dem Verteidigungsetat zusätzlich für Afghanistan bereitgestellt, das war Geld, das die Bundeswehr verwendet hat, um den Einsatz zu stemmen. Etwa 500 Millionen flossen in humanitäre Hilfe. Und etwa 6 Milliarden Euro wurden vom Bundesentwicklungsministerium als Entwicklungshilfe transferiert.

Damit haben die Taliban jetzt eine Luftwaffe die sie vorher nicht hatten. Und eine der best ausgerüsteten Armeen der Region.

Zudem haben sich Örtliche regionale Machthaber die unter den Taliban schon das Sagen hatten an den finanziellen "Hilfen" massiv gesund gestoßen. Ohne deren Hilfe die internationale Koalition kaum eine zivile Unterstützung bekommen hätte.

wahrscheinlich war die Entwicklungshilfe tatsächlich insofern zu hoch, als dass teilweise die Transparenz über ihren Verbleib verloren ging.

Sie war nicht zu hoch sie ging einfach an die falschen Ecken.

Der Nachweis für eine vorsätzliche Verweigerung der Evakuierung steht aus

Die ist meines Erachtens einfach Fakt, sonst hätte man einfach erst evakuiert und dann die Truppen abgezogen.

stattdessen war wohl mal wieder die übliche deutsche Bräsigkeit, Zögerlichkeit und Inkompetenz in Sicherheitsfragen am Werk.

Ich würde da eher sagen man wollte durch so eine politische Entscheidung kurz vor dem Wahlen der AFD nicht noch einige seiner Wähler antreten.

Und das Problem hat sich doch erledigt es kräht doch kein Hahn mehr nach dem Abzugsdesaster der Bundeswehr in Afghanistan.

und der damit verbundenen Abhängigkeit von den Entscheidungen der USA fangen wir jetzt gar nicht mal an.

Man ist ja aber auch ganz bequem mit dieser Abhängigkeit. Und natürlich ist von Seiten der USA eine gewisse Abhängigkeit auch gewünscht.

Oh, so einiges hat man erreicht in Afghanistan. Demokratische Wahlen, eine um neun Jahre gestiegene Lebenserwartung, eine drastische Reduzierung der Kindersterblichkeit, eine Verzwölffachung der Schulkinder, Frauenbildung - eine ganze Generation, die etwas anderes lernen durfte außer Kalaschnikows auseinander zu bauen und ausgewählte Koranverse zu rezitieren.

Stand jetzt?

In der Vergangenheit leben bringt der jetzigen Realität nichts.

Al-Qaida wurde in der Region so schwer getroffen, hat so viele Anführer, Kämpfer und Helfer verloren, dass diese Organisation dort nicht mehr wirklich aktiv ist und es wohl auch nicht mehr werden wird (denn die Taliban wissen, dass eine Rückkehr von Al-Qaida oder eine Etablierung des IS zu Vergeltung führen würde).

Ja temporär, aber die Sicherheit das Al-Qaida nicht zurückkehrt wage ich zu bezweifeln. Da sie ja auch einfach niemals weg waren. Es ist eine Frage der Zeit.

Und wer sollte da große vergeltungsschläge führen. Da giebt es ein paar Drohnen Angriffe welche ja aber schon zu Zeiten der Besatzung an der Tagesordnung waren und zum Schluss hin immer massiver worden.

Man würde die Verantwortung einfach auf die umliegenden Länder abwelzen.

Es gab einige Fortschritte und einige Probleme - Korruption, Drogenhandel, das Stadt-Land-Gefälle, die Kompetenz und Moral der Sicherheitskräfte.

Korruption war auch während der Besatzung massiv vorhanden.

Der Drogenhandel hat während der Besatzung seinen Höhepunkt erreicht da auch die Afghanische Regierung finanziell davon profitierte.

Das Stadt-Land gefälle haben sich kaum geändert da sowieso große Teile des Landes immer in Hand der taliban waren.

Und die Sicherheitskräfte sind massiv Übergelaufen. Dieser Fortschritt ist reines Wunschdenken.

Das waren Probleme, die mehr Zeit gebraucht hätten, mehr Geld und ja, auch mehr Opfer, auf allen Seite. Fünf Jahre, vielleicht zehn - man denke an die Situation in Nordirland und wie lange es dort dauerte, bis eine gewisse Stabilität herrschte.

Unwahrscheinlich das wären weitaus mehrere Jahrzehnte und Generationen gewesen die Afghanistan hätte Militärisch besetzt werden müssen.

Und Afghanistan das eine grundlegend andere Gesellsxhaftsorganisation hat mit einem europäischen Land das ähnliche lebenswirklichkeiten vorweist wie wir sie haben halte ich jetzt für vollkommen realitätsfern.

Man hat afghanische Sicherheitskräfte, die seit 2014 furchtbare Verluste im Kampf gegen die Taliban erlitten und unter einer korrupten und unfähigen Führung litten, allein gelassen im Kampf gegen einen hoch motivierten, gut ausgerüsteten und erfahrenen Feind, der genau weiß, wie er vorzugehen hat.

Die Führung der afghanischen Armee und Sicherheitskräfte war schon immer hochgradig korrupt und wäre es auch immer gewesen. Und bessert ausgerüstet waren definitiv die afghanische Armee und Sicherheitskräfte.

Aber stattdessen hat man gesagt: "Ach, kämpfen ist nicht toll, Gewalt ist keine Lösung, lass uns doch gehen, das wird schon alles werden."

Man hätte niemals kommen dürfen.

Wir als Westen haben aufgehört, zu kämpfen, deswegen bestimmen jetzt in Afghanistan Leute die Regeln, die eben nicht aufgehört haben, zu kämpfen. Das ist für mich die Lektion aus dieser Geschichte. So, wie für mich die Lektion aus dem Zweiten Weltkrieg und den ungeheuren Verbrechen der Unrechtsregime dieser Zeit nicht ist "Nie wieder Krieg", sondern "Nie wieder zulassen, dass Appeasement und falsch verstandene Friedfertigkeit dazu führen, dass Menschen ermordet, verfolgt und entrechtet werden".

Der Westen sollte bevor er mit kämpfen anfängt erst einmal aufhören sich wie die der letzte Egoist in der Welt aufführen.

Viele kriesenherde in Afrika, dem nahen Osten oder Südamerika sind direkte Folgen westlicher Intervention und Wirtschaftspolitik.

Die Linke als Partei konnte sich nicht einmal dazu aufraffen, die Evakuierung von Zivilisten unter dem Schutz einer militärischen Drohkulisse zu befürworten - das kann man konsequent nennen, mir fallen da andere Worte ein.

Da gab es aber schon anfang des Jahres ein Vorschlag der Grünen und der Linken zur Evakuierung der aber geschlossen ABGELEHNT wurde während die linke sich ja hauptsächlich enthalten hat. Da ist schon ein qualitativer Unterschied meiner Meinung nach. Aber wenn es nicht in die eigene Ideologie passt wird es halt ignoriert oder vergessen und die anderen kriegen dann die Breitseite. Meiner Meinung nach ziemlich kleingeistig.

Und die Regierung hat es komplett ignoriert die Notwendigkeit einer Evakuierung einzusehen. Das läuft bei mir klar unter Arbeitsverweigerung und unterlassener hilfeleistung. Aber ja klar die linke ist schuld für den Unwillen der Regierung.

Und wenn ich sehe, wie sich nicht wenige aus diesem Dunstkreis dem waffenstarrenden Kriegstreiber Putin andienen oder applaudieren, wenn ein Herr Maduro seine Bevölkerung zusammenschießen lässt, dann werden die Worte, die mir einfallen, noch etwas unfreundlicher.

Ja nee is klar, die von dir genannten Akteure werden genau so kritisiert wie die USA und andere.

Aber in mancher Leute Kalter Krieg Mentalität geht halt nicht rein dass man beide scheiße finden kann.

Und die Unions parteien, AFD und die FDP haben mit Diktaturen, Menschenrechtsverletzenden regierungen und Autokraten wahrhaftig keine Probleme da sie mit vielen gerne mal auf kuschelkurs gehen.

Wird aber natürlich wieder komplett ignoriert natürlich aus ideologischen Gründen.

Endlich wieder normale Konstellationen in der Regierung und keine GroKo. Endlich muss man sich wieder bewegen. Herrlich. :-D:-D

Naja ganz vom Tisch ist das ja nicht nicht. Da müssen sich vorher noch 3 von 4 Parteien untereinander einig werden.
 
@Ashaar Khorda In Teilen stimme ich dir zu. In wieder anderen nicht. Da ich gerade nicht viel Zeit habe, hier eine schnelle Antwort.
Ja, natürlich muss die Linke leider sehr oft als Sündenbock herhalten, gerne wird hier mit dem Finger drauf gezeigt und abgestempelt. Allerdings bringt es an der Stelle leider auch nichts mit Whataboutism zu beginnen. Mich nervt das in Politik ziemlich. Da redet viel zu oft jemand von "Ja, aber". Ist mir in dem Fall einfach egal, denn auch ich kann meine Handlung nicht damit entschuldigen, dass die Handlung einer anderen Person vielleicht noch schlimmer war.
Vor allem nervt es extrem, wenn eine Partei auf andere angewiesen ist. Wie soll eigentlich koaliert werden, wenn "alle schlimmen Entscheidungen" doch von Partei X oder Y stammten? Solche Gespräche habe ich unter anderem geführt und da schüttelt es mich.

Nein, bei der Enthaltung wurde nicht mit offenen Karten gespielt - auch wenn die Linke k´jetzt gerne behaupten kann, dass sie Opfer der Medienerstattung ist. Ich mache der Linken zum echten Vorwurf hier nicht klare Kante gezeigt zu haben. Dazu auch das ZDF.
Bei der Enthaltung ging es der Linken, so im Gespräch, vor allem darum, dass sie gegen militärische Gewalt sind, sie bezogens ich hier auf den Antrag, aus dem hervorgeht, dass ein Einsatz auch
"den Einsatz militärischer Gewalt zur Durchsetzung des Auftrags" erfasst.
Ja, natürlich gab es unter anderem auch von der Linken den Antrag, alle Einsätze der Bundeswehr zu beenden und "alle Schritte in die Wege zu leiten, um die anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr
wie in Mali, am Horn von Afrika, im Kosovo oder im Mittelmeer unverzüglich zu
beenden und dabei dort, wo dies für deren Sicherheit notwendig ist, eine zeitgleiche
Evakuierung aller Ortskräfte auf den Weg zu bringen, um weitere humanitäre Kata-strophen zu vermeiden".
Hier hab ich einige Kritikpunkte. Wie stellen sie sich das vor? Wie wollen sie vorgehen, wenn die Taliban die Evakuierung verhindern wollen?
Und nein, ich fange jetzt nicht an gegenzuargumentieren, was ich von anderen Parteien halte und davon, dass es den meisten schnurz ist, wohin Deutschland seine Waffen liefert - das ist ein anderes Thema.
Mir geht es hier ganz konkret darum, dass sich die Linke meiner Meinung nach aus der Verantwortung gezogen hat. Und ja, mir als langjährige Wählerin der Linken stößt das sehr, sehr bitter auf.

Was den arabischen Frühling etc. betrifft, bleibt mMn ohnehin anzuzweifeln, ob es immer gut ist, wenn, ganz vereinfacht, ein Staat glaubt, er wüsste was für einen besonders gut ist.
Ich mag @Janus Sturn Post nicht auseinander nehmen, da er mir zu einseitig ist^^ Entschuldige, Janus :D

Was das für mich zum Teil sehr einseitige Auseinandernehmen der Linken betrifft, dazu hab ich vermutlich schon genug geschrieben und könnte mich da bloß wiederholen.
Denn es ist auch zu einfach die Linke abzustempeln. Trotzdem muss sie sich Kritik gefallen lassen, genau wie alle anderen. Und das ganz ohne "Ja, aber die anderen". Das spielt keine Rolle, weil es hier um die Haltung der Linken geht und nicht um die einer anderen Partei.
Daher ist mein Schlusswort dazu einmal mehr ein Artikel von Stephan Anpalagan.
 
Natürlich nicht's, aber dass liegt ja auch daran das niemals eine politische Alternative zur militärischen Intervention umgesetzt wurde.

Die wie ausgesehen hätte? Sanktionen? Geharnischter Brief der UN? Verhandlungen (mit welchen Druckmitteln)? Als Reaktion auf einen Terroranschlag mit 3.000 Toten und die Tatsache, dass sich Afghanistan zu einer Brutstätte für regionalen und internationalen Terrorismus entwickelt hatte, aus meiner Sicht wenig erfolgsversprechend. Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber mir wäre recht, eine klare Aussage zu bekommen, wie diese Alternative aussehen und funktionieren soll.

Als ob sie in Afghanistan jemals niedrig gewesen wären. Die internationale Koalition war doch die 20 Jahre hinweg niemals in der Lage eine Phase ohne Kämpfe oder Terror schläge zu schaffen.

Niedriger als jetzt, und die Zurückhaltung der Taliban angesichts der Präsenz der ausländischen Truppen ist kein Märchen, sondern Fakt - allein die Tatsache, dass sie nicht so offen agierten konnten wie jetzt, hat die Gewalt reduziert. Afghanistan war nicht auf dem Weg zu einem sicheren Land, aber zu einem Land, in dem die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg zur Schule oder beim Einkaufen in die Luft gesprengt zu werden, stetig sank. Erneut sei auf das Beispiel Nordirland verwiesen. Immer noch ein gefährlicher Ecken in Europa, aber weit entfernt von dem Schrecken der Siebziger.

Der Beweis das dies die allgemeine Haltung der Partei der Linken ist, ist mir neu. Aber diese Märchen werden ja gerne mal aus der konservativen oder rechten Ecke bedient. Lustig aber das solche Vorwürfe immer aus der Ecke kommt denen die Deutschen Soldat*innen min. wenn nicht noch egal ist ist immer sehr erstaunlich.

Wie sonst sind denn die politischen Forderungen der Linkspartei und die Aussagen ihrer Entscheidungsträger zu verstehen? 1. Soldaten voll okay, aber nur, wenn die Armee NVA 2.0 heißt. 2. Internationale Bündnissysteme in Ordnung, aber bitte an der Seite Russlands und Chinas. 3. Alles Mörder in Uniform und grundsätzlich zu verdammen, kann und muss weg. 4. Bundeswehr bleibt bestehen, Einsätze aber höchstens als UN-Blauhelme - und bitte ohne militärische Mittel. Das sind eine Menge verschiedener Positionen, die man aus der Ecke hört. Mir ist schon klar, dass es so etwas wie ein Meinungsspektrum gibt - woran genau soll man sich jetzt orientieren?

Die USA wurden niemals von Afghanistan oder den Taliban (da diese schon kein interesse daran gehabt hätte) angegriffen sondern Al Qaida die aus mehreren Ländern agierten. Warum wurde nie der Yemen, Pakistan oder Somalia angegriffen. Weil dass von Seiten der USA einfach eine reine Vergeltungsaktion ohne Plan war.

Die Taliban, die damals Afghanistan kontrollierten und sich als Staat verstanden, waren mit Al-Qaida ideologisch, personell, finanziell und organisatorisch eng verbunden. Sie kämpften Seite an Seite gegen die sogenannten Nordallianz und die Taliban wanden sich wie ein Wurm aus der Forderung, Bin Laden auszuliefern - weil er ihr Freund und Verbündeter war und es kein Zufall war, dass nur zwei Tage vor dem 11. September der Nordallianz-Führer Massoud von Attentätern der Al-Qaida ermordet worden war. Man half sich gegenseitig und man wusste, dass die USA gegen alle Beteiligten und Unterstützer der Anschläge zurückschlagen würden. Auch in den genannten Ländern, die schiere Anzahl von Drohnenangriffen in Somalia, Jemen und dem pakistanischen Grenzgebiet spricht da Bände - man konzentrierte sich 2001 auf Afghanistan, weil dort Bin Laden mit Unterstützung der Taliban fest im Sattel saß und am meisten Aufwand nötig war, ihn und sein Umfeld zu bekämpfen.

Soll ich jetzt mit den Nazi und CDU Vergleich kommen. Oder das die CDU nachweislich die meisten ehemaligen PDS Mitglieder aufgenommen hat. Oder auch die Ost CDU die mit offen Armen empfangen wurde welche alle Entscheidungen des DDR Regimes mit abgenickt und mitgetragen hat mal ganz abgesehen.

Bedaure, aber die Tatsache, dass die brave Mitwirkung am real existierenden Sozialismus mit all seinen Folgen für die Menschen nach 1989 nicht konsequenter aufgearbeitet und geahndet wurde (ähnlich wie nach 1945 die Verwicklung in den Nationalsozialismus oder der Umgang mit IS-Rückkehrern) soll jetzt was genau aussagen? Dass die Systemträger nicht so übel waren, weil sie es gut in die Wendezeit geschafft haben? Dass die Linke als Partei nicht so schlimm ist, weil die anderen auch jede Menge Systemträger in ihren Reihen haben?

Wir fassen also zusammen: Weil jetzt, nach einseitiger Einstellung der Kämpfe in Afghanistan durch den Westen, die Fortschritte verloren gehen, die es gab, wäre es schlauer und moralisch richtig gewesen, es gar nicht erst auf diese Weise zu versuchen, sondern eine nebulöse politische Alternative zu wählen? Wenn diese Alternative so aussieht wie das hier von @Darth Keebo so treffend zusammengefasste Konzept "Evakuierung von Menschen vor dem Ansturm einer bewaffneten Streitmacht religiöser Fanatiker, aber bitte ohne den Einsatz oder auch nur die Androhung von Gewalt", dann habe ich so meine Zweifel, ob das in irgendeiner Form tragfähig ist oder sein kann.

Ich mag @Janus Sturn Post nicht auseinander nehmen, da er mir zu einseitig ist^^ Entschuldige, Janus :D

Post mit heißer Feder geschrieben, Entschuldigung nicht notwendig. :D
 
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Die wie ausgesehen hätte? Sanktionen? Geharnischter Brief der UN? Verhandlungen (mit welchen Druckmitteln)? Als Reaktion auf einen Terroranschlag mit 3.000 Toten und die Tatsache, dass sich Afghanistan zu einer Brutstätte für regionalen und internationalen Terrorismus entwickelt hatte, aus meiner Sicht wenig erfolgsversprechend. Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber mir wäre recht, eine klare Aussage zu bekommen, wie diese Alternative aussehen und funktionieren soll.

Ich bin keine Friedensexpertin, aber ich denke, wichtig wäre und ist, sich weiter mit Expert:innen darüber zu unterhalten, wie am besten für eine Beruhigung, Entspannung und Verbesserung der Situation gesorgt werden kann. Das IFSH (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik) beispielswiese hat einiges zum Thema geschrieben und da gibt es ein paar wesentliche Punkte, die meiner Meinung nach tatsächlich dazu hätten beitragen können, die Situation zu verbessern. Benannt werden dort

  • Tribale Strukturen,
  • eine hohe Analphabetenrate,
  • keine Wirtschaftskraft,
  • dafür ausgeprägte Korruption,
  • eine extrem hohe Geburtenrate und Armut.

Aus heutiger Sicht weiß man, dass ich vor allem Menschen radikalisieren, die von der Gesellschaft abgehängt sind, die wenige Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, etc.
Einige der Taliban sind ungebildet.
Vielleicht wäre es wichtig, Afghan:innen selbst zu ermächtigen: Ihnen nicht irgendetwas vorzusetzen, sondern ihnen zu zeigen, wie sie mit eigenen Mitteln Dinge verbessern können.
Hilfe zur Selbsthilfe ist hier ein Stichwort.

Wenn "der Westen" einem Land helfen möchte, sollten nicht westliche Interessen im Vordergrund stehen.
Länder müssen aufhören, andere Länder mit Waffen auszuästen. Unter anderem waren es die USA, Pakistan und Saudi-Arabien, die Geld haben fließen lassen. Für Waffen.
Wo ich fast schon beim durchgekauten Thema bin: Waffenlieferungen allgemein.

Ich verkürze jetzt extrem und polarisiere (so ein bisschen wie das mit Kritik gegen Links auch passiert :p ). Aber erst mal in ein Land gehen, da ein wenig herumbasteln und dann wieder verschwinden? Da ist es schöner der Linken um die Ohren zu hauen, dass sie nicht solidarisch waren, da es vermutlich auch sehr davon ablenkt, dass eigene Handlungen es wohl auch nicht waren.
 
Aus heutiger Sicht weiß man, dass ich vor allem Menschen radikalisieren, die von der Gesellschaft abgehängt sind, die wenige Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, etc.
Einige der Taliban sind ungebildet.
Vielleicht wäre es wichtig, Afghan:innen selbst zu ermächtigen: Ihnen nicht irgendetwas vorzusetzen, sondern ihnen zu zeigen, wie sie mit eigenen Mitteln Dinge verbessern können.
Hilfe zur Selbsthilfe ist hier ein Stichwort.

Afghanistan ist seit 1978 ein Land im permanenten Kriegszustand. Und es hat angefangen mit einer Revolte afghanischer Kommunisten, dem Widerstand der afghanischen Bevölkerung gegen diese und der daran anschließenden Invasion der Sowjetunion. Das ist imho das wesentliche Fundament, auf dem sich die tiefe Ablehnung von fremden Einflüssen in Afghanistan gründet. Es ist eigentlich egal, wer da nun von Außen dazu kommt, wirklich willkommen wird er da nie sein. Dafür ist zu viel passiert.

Wenn "der Westen" einem Land helfen möchte, sollten nicht westliche Interessen im Vordergrund stehen.
Länder müssen aufhören, andere Länder mit Waffen auszuästen. Unter anderem waren es die USA, Pakistan und Saudi-Arabien, die Geld haben fließen lassen. Für Waffen.
Wo ich fast schon beim durchgekauten Thema bin: Waffenlieferungen allgemein.

Wie oben angesprochen, ist marxistische Ideologie als Exportgut eine wesentliche Ursache dafür gewesen, warum Afghanistan massiv destabilisiert wurde und bis heute einfach nicht zur Ruhe kommt.

Das Verhalten der Linken ist vor diesem historischen Hintergrund, gelinde gesagt, ziemlich heuchlerisch, insbesondere deshalb, da auch die DDR ihr Scherflein zum Afghanistankrieg beigetragen hat. Davon hört man aber nix, die Zeitrechnung der Linken fängt praktischerweise halt erst 2001 an:

https://www.die-linke.de/themen/frieden/afghanistan/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, ob du es dir jetzt nicht ein bisschen zu einfach machst.

Afghanistan ist seit 1978 ein Land im permanenten Kriegszustand. Und es hat angefangen mit einer Revolte afghanischer Kommunisten, dem Widerstand der afghanischen Bevölkerung gegen diese und der daran anschließenden Invasion der Sowjetunion. Das ist imho das wesentliche Fundament, auf dem sich die tiefe Ablehnung von fremden Einflüssen in Afghanistan gründet. Es ist eigentlich egal, wer da nun von Außen dazu kommt, wirklich willkommen wird er da nie sein. Dafür ist zu viel passiert.
Afganistan war schon lange vorher ein ziemlich interessanter Ort, Dank seiner geografischen Lage.
1838 gab es da schon erste Streitereien. Und dann der Anglo-Afghanische Krieg, der 1919 endete.
Die USA sollten wir bei der ganzen Thematik auch nicht außen vor lassen, denn da gab es nicht nur einen Einfluss der Sowjetunion. Mudschaheddin-Gruppen wurden von den USA unterstützt.
Beide Mächte hatten sich schon Mal zurück gezogen - was auch zu Problemen geführt hat, da es ein Machtvakuum gab.
Vielleicht lag es auch mit daran, dass die Taliban entstanden.
Und wenn es so egal ist, wenn er reingeht, frage ich mich, warum das überhaupt passiert ist? Im gleichen Atemzug könnte man nämlich dann auch behaupten, dass alles ganz anders gekommen wäre, hätte man die Finger da raus gelassen.

Das Verhalten der Linken ist vor diesem historischen Hintergrund, gelinde gesagt, ziemlich heuchlerisch, insbesondere deshalb, da auch die DDR ihr Scherflein zum Afghanistankrieg beigetragen hat. Davon hört man aber nix, die Zeitrechnung der Linken fängt praktischerweise halt erst 2001 an:

https://www.die-linke.de/themen/frieden/afghanistan/
Ja, aber die Linke ist nicht die DDR.
Afghanistan war auch nicht der Schwerpunkt der DDR und Marxismus und Leninismus etc oder die die DVPA sind auch nicht von der Linken gegründet worden.
Es gab einen Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit mit der DDR.
Streitet hier sicher niemand ab, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die DDR und die linke eben nicht das gleiche sind. Es kann nicht Sinn und Zweck der Diskussion werden, sie so zu führen, als wäre die Linke verantwortlich für den immerwährenden Krieg in Afghanistan und den Terrorismus dort.

Das Parteien gerne mit dem Finger auf andere zeigen, ist leider nicht allein das Ding der Linken, das machen sie alle ziemlich gerne.

Ich hab gesagt, was ich von der Enthaltung der Linken halte.
Allerdings ist es wenig zielführend sie jetzt zu zerfleischen.
 
Wie oben angesprochen, ist marxistische Ideologie als Exportgut eine wesentliche Ursache dafür gewesen, warum Afghanistan massiv destabilisiert wurde und bis heute einfach nicht zur Ruhe kommt.

Nicht nur marxistische Ideologie, sondern auch radikal-islamische. Das war die Mischung, die das Fass am Ende zum Explodieren gebracht hat. Auf der einen Seite gab es Afghanen die von der UdSSR ge- und unterstützt wurden, wie Mohammed Najibullah, der als Geheimdienstchef zehntausende vermeintliche Dissidenten foltern und exekutieren ließ, auf der anderen Seite militärisch-talentierte Afghanen wie Gulbuddin Hekmatyar und Ahmed Shah Massoud, die an den Universitäten des Landes von Leuten ausgebildet wurden, die die radikalen Ideen von Sayyid Qutb aus Ägypten exportiert haben.
 
Die USA sollten wir bei der ganzen Thematik auch nicht außen vor lassen, denn da gab es nicht nur einen Einfluss der Sowjetunion. Mudschaheddin-Gruppen wurden von den USA unterstützt.
Beide Mächte hatten sich schon Mal zurück gezogen - was auch zu Problemen geführt hat, da es ein Machtvakuum gab.
Vielleicht lag es auch mit daran, dass die Taliban entstanden.
Und wenn es so egal ist, wenn er reingeht, frage ich mich, warum das überhaupt passiert ist? Im gleichen Atemzug könnte man nämlich dann auch behaupten, dass alles ganz anders gekommen wäre, hätte man die Finger da raus gelassen.

Ich hab hier einen schönen Artikel auf Jacobin gefunden, der das ganze Trauerspiel recht ausführlich erzählt:

https://jacobin.de/artikel/afghanistan-saurrevolution/

Ja, aber die Linke ist nicht die DDR.

:rolleyes: Die Linke behauptet, dass SED und DDR ihre eigene Geschichte sei!

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Quelle: https://www.die-linke.de/partei/ueber-uns/geschichte/

Ist für meine Augen ein ziemlich deutlicher Schlussstrich, wenn die Internetseite der Linken über "Afghanistan" einfach erst ab 2001 anfängt und alles, was davor passiert ist und in die gegenwärtige Situation reinspielte, komplett unerwähnt lässt. Andernfalls müsste man nämlich zugeben, dass diese Aufarbeitung ziemlich selektiv ist und man bezüglich der Teilnahme der DDR an der Besatzung Afghanistans einfach nix lernen will. Ich verstehe ja, dass eine Teilnahme der NVA im Afghanistankrieg nicht so recht zum gegenwärtigen Narrativ der Linken über Frieden und Waffenembargos passt. Das kann man aber auch transparent kommunizieren und nicht so, wie die Linke es halt macht.
 
:rolleyes: Die Linke behauptet, dass SED und DDR ihre eigene Geschichte sei!
Kannst gerne mit den Augen rollen, aber da steht nun trotzdem nicht das die Linke die DDR ist.
Dass die Linke aus de PDS hervorgegangen ist, ist unleugbar und das tut die Linke auch nicht. Die redet hier ja auch von Auseinandersetzung mit Geschichte.
Daher passt es hier nicht zwei verschiedene Aussagen in einen Topf zu werfen.


Ist für meine Augen ein ziemlich deutlicher Schlussstrich, wenn die Internetseite der Linken über "Afghanistan" einfach erst ab 2001 anfängt und alles, was davor passiert ist und in die gegenwärtige Situation reinspielte, komplett unerwähnt lässt. Andernfalls müsste man nämlich zugeben, dass diese Aufarbeitung ziemlich selektiv ist und man bezüglich der Teilnahme der DDR an der Besatzung Afghanistans einfach nix lernen will. Ich verstehe ja, dass eine Teilnahme der NVA im Afghanistankrieg nicht so recht zum gegenwärtigen Narrativ der Linken über Frieden und Waffenembargos passt. Das kann man aber auch transparent kommunizieren und nicht so, wie die Linke es halt macht.
Es wird vermutlich wieder ein Augenrollen folgen, wenn ich das schreibe ;)
Und ja, man kann durchaus sagen, dass das was da steht ein dünnes Statement ist und das diese Art der Entschuldigung nicht ausreicht.
Allerdings kann an der Stelle die Frage erlaubt sein, wie kritisch die Auseinandersetzung auf der Seite sein muss.
 
Allerdings kann an der Stelle die Frage erlaubt sein, wie kritisch die Auseinandersetzung auf der Seite sein muss.

Zwischen "Die NATO hat alles verbockt, jetz isses raus und wir haben das sowieso von Anfang an gewusst und eh schon immer gesagt" und "Wir tragen eine Intervention nicht mit, weil wir selbst bereits zehn Jahre vorher da nix erreicht haben" gibts eine ganze Menge an möglichen Abstufungen.

Das eine ist transparent und das andere eben eine Nebelkerze.
 
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