Tagespolitik allgemein

Strafrecht runter? Bei geplantem, hinterhältigem mord würde ich definitiv zustimmen - und eben das war es ja vermutlich.

Ist halt so die Krux. Die Ermittlungsbehörden dürfen nichts über Motiv und Tathergang sagen und trotzdem weiß man irgendwie dass es ein "geplanter, hinterhältiger Mord" war. Im Spiegel war ein kurzer Artikel darüber und der kommt nach Sicht auf die Statistik für Straftaten von unter 14-jährigen, dass diese Taten extreme Einzelfälle sind.
Letztendlich sollte man schauen, ob eine Absenkung der Strafmündigkeit überhaupt einen positiven Effekt auf die Häufigkeit solcher Taten hat, oder ob es lediglich dazu dient die empörte Bevölkerung zu besänftigen.
 
Im Spiegel war ein kurzer Artikel darüber und der kommt nach Sicht auf die Statistik für Straftaten von unter 14-jährigen, dass diese Taten extreme Einzelfälle sind.

Ich persönlich erinnere mich an einige Fälle. U.A. in England.
Aber Dein Hinweis ist richtig. So grausam es ist, es kommt vor. Und es sind extrem seltene Einzelfälle.
 
Alleine in Deutschland sind 2021 genau 19 Kinder (14 Jungen und 5 Mädchen) als Verdächtige wegen Totschlag, Mord oder Mordversuch geführt worden. Kommt also so alle 2-3 Wochen vor, dass da ein Kind bei der Polizei als Verdächtiger sitzt. In der Regel fehlt da aber die mediale Begleitung, so dass es kaum einer mitbekommt.
 
…Jagden auf Queer People und andere Dinge...

Gibt es die nicht schon längst? Wenn man gezielt (solche) Menschen in Fallen lockt, um sie zu misshandeln und auszurauben, aus Hass oder sie als leichte Opfer ansieht, kommt das meiner bescheidenen Meinung Jagden schon gleich. Da gibt es viele schreckliche Fälle von, die nur nicht groß an die Öffentlichkeit gelangen.
 
Zum Glück nicht von der Regierung abgesegnet. Klar werd ich hie und da beschimpft und bespuckt, aber eine offizielle Jagd gabs noch nie...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Glück nicht von der Regierung abgesegnet. Klar werd ich hie und da beschimpft und gespuckt, aber eine offizielle Jagd gabs noch nie...
Nein, nicht von einer Regierung abgesegnet. Da habe ich scheinbar was falsch verstanden. Sorry. Das andere ist natürlich sehr bedauerlich. Zu einer offiziellen Jagd wird es hoffentlich nie kommen.
 
Ladendiebstahl, leichte Körperverletzung, etc. … ja das machen Jugendliche und dann kann man sie ja gerne anders behandeln, aber geplanter, hinterlistiger Mord… ne sorry.

So einfach kannst du es dir aber auch nicht machen. Entweder sagst du 12 jährige sind oder sind nicht vollumfänglich Straffähig. Du kannst nicht einfach Gesetze für einen hochemotionalen Einzelfall aushebeln oder aussetzen lassen.

In meiner Grundschul- und Mittelschulzeit hatten wir auch einen paar Mitschüler übel auf dem kicker und haben ihnen die Schulzeit echt zur Hölle gemacht. Mein erwachsenes ich wiedert so ein Verhalten in der Retrospektive hochgradig an. Aber als Kind (auch mit 12) reflektiert man eben gänzlich anders als im Erwachsenen Alter mit voller Reife.
 
Aktuell scheint ja zumindest die Hauptverdächtige in der Kinderpsychiatrie zu sein, wo sie denke ich erst mal gut aufgehoben sein dürfte.
Was das weitere Schicksal betrifft: Ich hab eben nur mal zwei Artikel überflogen, denen zu Folge hat sich mindestens eine der Verdächtigen zum Thema Strafmündigkeit erkundigt. Das liegt den Verdacht nahe, dass man vielleicht einfach mal was ausprobieren wollte, solange man damit straffrei davonkommt und spricht möglicherweise für ein geringes Wiederholungsrisiko.
 
Ladendiebstahl, leichte Körperverletzung, etc. … ja das machen Jugendliche und dann kann man sie ja gerne anders behandeln, aber geplanter, hinterlistiger Mord… ne sorry.

Auch bei Mord werden Jugendliche anders behandelt, als Erwachsene, und das wird sich nicht ändern, indem man das Alter der Strafmündigkeit senkt.
Klar, mordende Kinder sind krass, und solche Taten werden von der Öffentlichkeit emotional aufgenommen, aber davon sollte sich der Gesetzgeber nicht leiten lassen.

Letztendlich sollte man schauen, ob eine Absenkung der Strafmündigkeit überhaupt einen positiven Effekt auf die Häufigkeit solcher Taten hat, oder ob es lediglich dazu dient die empörte Bevölkerung zu besänftigen.

Ich würde eher sagen letzteres. In den USA ist es mW möglich, dass Kinder und Jugendliche bei solchen Taten wie Erwachsene zu behandeln vor Gericht. Zu einer gewaltloseren Gesellschaft hat es dort aber nicht unbedingt geführt, dass man 8-jährige in Hand- und Fußfesseln vor den Richter geführt hat.

C.
 
Es ist ja nicht nur das. Warum, weshalb, wieso, wie war ihre Kindheit und und und. All die Fragen, bis hin zu Filme von Serienmörder.

Das ist eben die klassische Suche nach dem "Warum" und in solchen Fällen ist qua Definition in der Regel der Täter der aktive und das Opfer der passive Part. Vermutlich möchte man einen Sinn in der Sache finden um Entscheidungen nachzuvollziehen oder was noch wichtiger wiegt, solche schrecklichen Taten eben nicht grundlos geschehen lassen zu sein. Straftaten sind (leider) auch mit sehr starken Emotionen verbunden und sei es nur für diejenigen die darüber lesen.
 
Bei mir wirft das halt auch die Frage auf wie viele Menschen einen Mord begehen würden wenn sie wüssten sie müssten strafrechtlich nichts deswegen befürchten.
 
Ja schon. Aber wenn du WEISST selbst wenn du auffliegst hast du nichts zu befürchten ist das noch eine ganz andere Nummer.

Hm, ich glaube, es gehört noch eine weitere Komponente dazu, und das ist die Gewissheit, dass das Töten nicht nur nicht strafbewehrt ist, sondern auch von einer übergeordneten Instanz so gewollt ist und als richtig eingestuft wird.

C.
 
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