Tagespolitik allgemein

Ist es bei so schweren Fällen nicht auch möglich das man mit einer Gerichtsverhandlung wartet bis die Person straffähig ist? Oder verwechsele ich das wieder mit einem Ausländischem System?

Ich habe jedenfalls auch schon von 21 jährigen gehört die schlimme Straftaten begangen haben und noch nach Jugendstrafmaß verurteilt wurden. Der Polizist der die Geschichte erzählte war von dieser juristischen Nachsichtigkeit auch eher ungehalten, da dieser junge Mann eben schon als Jugendlicher strafauffällig geworden war.
 
Franz-Josef Bode ist nicht mehr länger Bischof von Osnabrück. Der Papst nahm ein Rücktrittsgesuch des 72-Jährigen, der wegen des Umgangs mit Missbrauchsfällen heftig in der Kritik steht, an. Das gab der Heilige Stuhl am Samstag bekannt. Genaue Gründe für die Entscheidung von Papst Franziskus wurden nicht genannt.

 
Ist halt so die Krux. Die Ermittlungsbehörden dürfen nichts über Motiv und Tathergang sagen und trotzdem weiß man irgendwie dass es ein "geplanter, hinterhältiger Mord" war. Im Spiegel war ein kurzer Artikel darüber und der kommt nach Sicht auf die Statistik für Straftaten von unter 14-jährigen, dass diese Taten extreme Einzelfälle sind.
Letztendlich sollte man schauen, ob eine Absenkung der Strafmündigkeit überhaupt einen positiven Effekt auf die Häufigkeit solcher Taten hat, oder ob es lediglich dazu dient die empörte Bevölkerung zu besänftigen.

Solche Taten lassen sich nicht komplett verhindern. Trotzdem im Falle eines Tötungsdeliktes, ob Mord oder Totschlag gäbe es für mich sowas wie Strfafunmündigkeit maximal bis 12 Jahre. Ab 12 Jahre weiß man schon genau, dass man niemanden töten soll. Auch bin ich in Fällen von Tötungsdelikten für Erwachsenenstrafrecht. Die Zwei gehören m.E. in den Bau.

Mit einem schärferen Strafrecht wird man diese Taten nicht verhindern, aber verurteilte Täter sind zumindest aus dem Verkehr gezogen.
 
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Ab 12 Jahre weiß man schon genau, dass man niemanden töten soll.

Das weiß man sogar schon mit 8-10 Jahren, also das Unrechtsbewusstsein ist ausgeprägt und man versteht die Endgültigkeit des Todes. Es lässt sich aber nicht pauschal sagen, weil Kinder sich äußerst unterschiedlich entwickeln. Das Gehirn des Menschen erfährt in der Pubertät viele strukturelle Änderungen die nicht gleichzeitig ablaufen. Der Frontallappen der die Impulskontrolle beherbergt, entwickelt sich beispielsweise zuletzt. Ein Ungleichgewicht welches zu Konflikten führt.
Aber was geschieht mit 12 Lebensjahren, dass Du dort die Grenze ziehst?

Mit einem schärferen Strafrecht wird man diese Taten nicht verhindern, aber verurteilte Täter sind zumindest aus dem Verkehr gezogen.

Und das bringt was? Außer das Sühnegefühl zu befriedigen? Weiß Du wie viele Kinder die wegen Straftaten gegen das Leben mal verdächtigt wurden, später nochmal straffällig werden?
 
Das weiß man sogar schon mit 8-10 Jahren, also das Unrechtsbewusstsein ist ausgeprägt und man versteht die Endgültigkeit des Todes. Es lässt sich aber nicht pauschal sagen, weil Kinder sich äußerst unterschiedlich entwickeln. Das Gehirn des Menschen erfährt in der Pubertät viele strukturelle Änderungen die nicht gleichzeitig ablaufen. Der Frontallappen der die Impulskontrolle beherbergt, entwickelt sich beispielsweise zuletzt. Ein Ungleichgewicht welches zu Konflikten führt.
Aber was geschieht mit 12 Lebensjahren, dass Du dort die Grenze ziehst?



Und das bringt was? Außer das Sühnegefühl zu befriedigen? Weiß Du wie viele Kinder die wegen Straftaten gegen das Leben mal verdächtigt wurden, später nochmal straffällig werden?

Wenn man danach geht, dass man nicht weiß ob jemand nochmals straffällig wird, dann braucht man gar nicht mehr strafen oder? Möglich das die Beiden nicht mehr straffällig werden. Sollte aber eigentlich egal sein. Fakt ist, dass die einem anderen Menschen die Chance auf ein erfülltes Leben genommen haben, von der Familie des Opfers möchte ich gar nicht erst anfangen. Vielleicht haben sie sogar ihre eigenen Familien zerstört. Die werdn Dank solch milder Gesetzgebung noch die Chance auf ein erfülltes Leben haben. Alles Dinge, die sie mit ihrer Tat, dem Opfer verwehrt haben. Gerechtigkeit wird es für das Opfer sowieso nie geben, tot ist tot, aber ein Mindestmaß an Strafe sollte es geben.

Ich ziehe nicht die Grenze ab 12 Jahren, aber spätestens ab dem Alter sollte man wissen, dass man andere Menschen nicht einfach tötet.
 
Die werdn Dank solch milder Gesetzgebung noch die Chance auf ein erfülltes Leben haben.

In Deutschland ist der Strafvollzug idR auf Resozialisierung gerichtet, sprich jemand, der seine Strafe verbüßt hat, soll anschließend die Chance erhalten, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen. Ausnahmen bilden Gewohnheitsverbrecher, die eine beständige Gefahr darstellen, und in eine lebenslange Sicherheitsverwahrung überführt werden.

C.
 
Was dann? Ganz einfach: egal des Alters draufhauen (verbal, physisch), schauen dass die Täter nie wieder glücklich werden können, sich trotz vollzogener Rache auch nicht wirklich erfüllter fühlen und nach noch mehr "Gerechtigkeit" sehnen. Altbekannt und nie wirklich zielführend :/
 
In den USA sind ja meines Wissens auch schon Minderjährige hingerichtet worden. Sowas wünscht sich der Mob bei Facebook und co vermutlich auch bei uns.
 
Ich ziehe nicht die Grenze ab 12 Jahren, aber spätestens ab dem Alter sollte man wissen, dass man andere Menschen nicht einfach tötet.

Nochmal...man weiß in der Regel schon mit 8-10 Jahren was Unrecht ist und man weiß, dass der Tod etwas endgültiges ist. Daran liegt es also nicht. Was die Strafmündigkeit ausdrückt, ist die Gewissheit, dass Kinder sich bis zur Pubertät und weit darüber hinaus in einer Weise entwickeln, die auch Einfluss auf Entscheidungen haben können. Der Gesetzgeber hat entschieden, dass man Kinder nicht als Erwachsene behandelt...weil es so in der Gesellschaft halt überall so ist. Kinder haben nicht alle Rechte in einer Gesellschaft, also haben sie auch nicht alle Pflichten. Das ist normal und hat man schon in der Antike so gehandhabt, einfach aus der Beobachtung heraus, dass Kinder sich nicht so verhalten wie Erwachsene. Es war halt logisch. Was in den letzten Jahrzehnten noch hinzu kam, waren Methoden mit dem man diese Entwicklungen im Gehirn nachvollziehen konnte und diese haben bestätigt...ja, Kinder durchlaufen eine Entwicklung - man kann sie live beobachten! - die man in der Gesetzgebung berücksichtigen sollte. Deswegen werden Kinder bis zu einem gewissen Alter gar nicht bestraft, dann mit geminderten Strafmaßen im Rahmen des Jugendstrafrechts und selbst wenn sie voll straffähig sind, wird geschaut ob es vielleicht Entwicklungsdefizite gibt.

Kann es sein, dass Du bei einem Alter von 12 jetzt die Grenze ziehst, weil es gerade jetzt passt? Wenn eine der Täterinnen 11 wäre, würdest Du dann die Grenze bei 11 ziehen, weil mit 11 weiß man spätestens, dass man Menschen nicht töten soll?
 
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Nochmal...man weiß in der Regel schon mit 8-10 Jahren was Unrecht ist und man weiß, dass der Tod etwas endgültiges ist.

In der Regel wissen unsere Kita-Abgänger mit 6 Jahren das der Tod ein endgültiger Zustand ist. Ich finde, damit haben wir doch ein Alter gefunden um Menschen ein Leben lang wegzusperren.
 
Es ist ein schwieriges Thema, ich respektiere alle Meinungen dazu, aber ich empfinde es eben als große Ungerechtigkeit, dass so ein Verbrechen ohne echte Konsequenz für die Täter bleibt. Vielleicht bin ich da auch zu emotional. Mein Ziehsohn (13) und eine meiner Nichten(12) sind gerade in diesem schwierigen Alter. Ich frag mich, was wenn ihnen sowas widerfährt? Andrerseits muss ich mich auch fragen, was ist, wenn sie selbst sowas tun würden. Würde ich dann auch so harte Strafen fordern? Ich kann eure Argumente und auch die Argumente des Gesetzgebers nachvollziehen, gleichzeitig möchte ich, dass es eine angemessene Strafe gibt. Aber was ist schon angemessen? Ich frage mich, ob psychische Gutachten in solchen Fällen über strafmündigkeit oder strafunmündigkeit entscheiden sollten oder könnten. Ein Teil von mir, möchte sie wegsperren und den Schlüssel wegwerfen. Ein anderer Teil denkt an seine eigene Jugend und wie oft man selbst Dinge getan hat, auf die man im Nachhinein alles andere als stolz sein kann. Wie oft man Dummheiten begangen hat, ohne sich der Tragweite bewusst gewesen zu sein. Von dem her kann ich nur froh sein, dass ich das ich glücklicherweise nicht zu entscheiden habe, was passiert.
 
Es ist ein schwieriges Thema, ich respektiere alle Meinungen dazu, aber ich empfinde es eben als große Ungerechtigkeit, dass so ein Verbrechen ohne echte Konsequenz für die Täter bleibt.

Dann verstehst du aber den Ansatz von modernen Strafvollzug nicht so richtig.

Moderner Strafvollzug ist weniger als Strafe sondern als rehabilitationsprogram zu betrachten. Diese Auge um Auge Mentalität wie sie zum Beispiel in den USA gefahren wird sorgt für unverhältnismäßig hohe Rückfallquoten und die höchste Anzahl an Insassen der Welt hat. Ein solches System dient der Gesellschaft in keinster Weise, ganz im Gegenteil.

Und selbst wenn die beiden Täterinnen lebenslang weggesperrt werden würden würde es für das Opfer sowie der drei Familien keinerlei Genugtuung oder Besserung geben. Es wäre rein zur befriedung des Pöbels da der von vorn herein nicht's mit der Situation zu tun hat und sich hätte von Anfang an heraus halten sollen.
 
Es ist ein schwieriges Thema, ich respektiere alle Meinungen dazu, aber ich empfinde es eben als große Ungerechtigkeit, dass so ein Verbrechen ohne echte Konsequenz für die Täter bleibt. Vielleicht bin ich da auch zu emotional. Mein Ziehsohn (13) und eine meiner Nichten(12) sind gerade in diesem schwierigen Alter. Ich frag mich, was wenn ihnen sowas widerfährt? Andrerseits muss ich mich auch fragen, was ist, wenn sie selbst sowas tun würden. Würde ich dann auch so harte Strafen fordern? Ich kann eure Argumente und auch die Argumente des Gesetzgebers nachvollziehen, gleichzeitig möchte ich, dass es eine angemessene Strafe gibt. Aber was ist schon angemessen? Ich frage mich, ob psychische Gutachten in solchen Fällen über strafmündigkeit oder strafunmündigkeit entscheiden sollten oder könnten. Ein Teil von mir, möchte sie wegsperren und den Schlüssel wegwerfen. Ein anderer Teil denkt an seine eigene Jugend und wie oft man selbst Dinge getan hat, auf die man im Nachhinein alles andere als stolz sein kann. Wie oft man Dummheiten begangen hat, ohne sich der Tragweite bewusst gewesen zu sein. Von dem her kann ich nur froh sein, dass ich das ich glücklicherweise nicht zu entscheiden habe, was passiert.
Ich denke die Chance auf eine erfüllte, unbeschwerte Kindheit haben sich die Mutmaßlichen Täter in dem Fall sowieso verspielt. Wahrscheinlich wird da in beiden Fällen ein kompletter Neustart der ganzen Familien mit anderem Namen, anderer Wohnort usw. nötig sein. Und selbst dann ist die Chance groß dass die „Spürhunde“ in den sozialen Medien sie niemals zur Ruhe kommen lassen werden.
 
Und selbst dann ist die Chance groß dass die „Spürhunde“ in den sozialen Medien sie niemals zur Ruhe kommen lassen werden.

Obwohl man dass ja zur Anzeige bringen kann und sollte. Schließlich sind diese "Bluthunde" in uberwaltigender Mehrheit volljährige Erwachsene die sehr wohl wissen was sie tun und die Tragweite ihrer Aktionen einschätzen können.
 
Obwohl man dass ja zur Anzeige bringen kann und sollte. Schließlich sind diese "Bluthunde" in uberwaltigender Mehrheit volljährige Erwachsene die sehr wohl wissen was sie tun und die Tragweite ihrer Aktionen einschätzen können.
Was ja in manchen Fällen nur bedingt funktioniert, siehe „Drachenlord“ und seine „Hater“. Ober gut, in dem Fall will dieser es wohl auch nicht anders.
 
Mein Ziehsohn (13) und eine meiner Nichten(12) sind gerade in diesem schwierigen Alter. Ich frag mich, was wenn ihnen sowas widerfährt?

Die Frage kann ich dir beantworten: würdest du. Ich habe in meinem Berufsleben die Erfahrungen vieler Verwandten und Bekannten von Straftätern erlebt. "Pädophile Täter haben ihr Recht auf ihr eigenes Leben verloren und gehören für immer weggesperrt ", wurde immer lauthals gerufen. Dann landet der eigene Vater, der eigene Sohn, der eigene Bruder im Knast. Und alles verändert sich. Man hofft, dass die Täter ihr Leben wieder in den Griff bekommen, und der Vater, der Sohn oder der Bruder wieder zuhause am Tisch sitzen.
Und selbst wenn alle Stricke reißen gibt es am Ende des Tages sogar noch bei Mord den liebenden Vater und die liebende Mutter, die ihr Kind niemals aufgeben wollen.
 
Was soll man als Elternteil auch machen? Es ist ja immer noch ihr Kind, egal was passiert.
Zwölfjährige Kinder zu verurteilen und wegzusperren, damit sorgt man nur dafür dass nicht ein sondern drei Leben für immer zerstört werden.
Natürlich muss und wird das das ganze psychologisch aufbereitet werden um Sorge zu tragen dass diese Kinder später keine Gefahr für die Allgemeinheit werden.
Da sehe ich halt nur ein bisschen das Problem dass diese Fälle so extrem selten sind dass man wahrscheinlich gar nicht wirklich einschätzen kann wie erfolgreich so eine Therapie am Ende sein kann.
 
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