Tagespolitik allgemein

Gut, dann lassen wir es wieder drauf ankommen.

Tae-Vin Niaq schrieb:
Putin glaubt in seiner abgedrehten Welt, dass er die Ukraine damit einschüchtern kann. Gleiches gilt wohl für die geplanten Volksabstimmungen in den Separatisten-Regionen (das Wort Volksrepubliken vermeide ich bewusst, um nicht den Anschein irgendeiner Legimitation dieser Gebilde zu erwecken). Russland ist im Arsch, alles was jetzt noch kommt, macht es für Russland nur noch schlimmer. Wenn man so weiter macht, wird man wohl oder übel auch mit Japan über eine Rückgabe der südlichen Kurilen verhandeln müssen, bzw. wird vielleicht der Freund China auf das Armurgebiet bestehen.
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Natürlich ist das in erster Linie Politik, aber Putin wird das tun, was er seiner Meinung nach machen muss, wenn er nicht das bekommt, was er will. Der Mann pfeift auf sein Volk. Ihm sind seine kranken Vorstellungen wichtiger. Und so lange er und seine Gefolgsleute nicht gestürtzt werden, macht er weiter.
 
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Sebastian_W schrieb:
Gut, dann lassen wir es wieder drauf ankommen.
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Was willst du mir denn damit sagen? Ich bin absolut dafür die Unterstützung für die Ukraine massiv auszuweiten, auch aus Beständen der Bundeswehr. Man darf sich einfach nicht von Putin einschüchtern lassen, weil der jetzt wieder zu geifern beginnt und mit Drohungen um sich wirft, die sich als Luftnummern erweisen werden. Es ist schon eine sehr, sehr deutsche Eigenheit sich jetzt ins Höschen zu machen - bei Amerikanern, Briten und Polen verfängt das nicht.
 
Ben schrieb:
Man darf sich einfach nicht von Putin einschüchtern lassen, weil der jetzt wieder zu geifern beginnt und mit Drohungen um sich wirft, die sich als Luftnummern erweisen werden. Es ist schon eine sehr, sehr deutsche Eigenheit sich jetzt ins Höschen zu machen - bei Amerikanern, Briten und Polen verfängt das nicht.
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Ein großes Problem ist, dass wir gerade die personifizierte "German Angst" als Kanzler haben. Putin hat das bei diesen 'freundlichen' Telefonaten wohl geschickt gemacht....mal sehen, ob Olaf auch diesmal wieder über das Appeasement-Stöckchen springt.
 
Ben schrieb:
Was willst du mir denn damit sagen? Ich bin absolut dafür die Unterstützung für die Ukraine massiv auszuweiten, auch aus Beständen der Bundeswehr. Man darf sich einfach nicht von Putin einschüchtern lassen, weil der jetzt wieder zu geifern beginnt und mit Drohungen um sich wirft, die sich als Luftnummern erweisen werden. Es ist schon eine sehr, sehr deutsche Eigenheit sich jetzt ins Höschen zu machen - bei Amerikanern, Briten und Polen verfängt das nicht.
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Dann sind wir uns doch grundsätzlich einig?! Wir würden doch alle gerne sehen, das der Krieg so schnell wie möglich beendet wird und auch noch die schwer besetzten Gebiete befreit werden. Man darf den Russen keine Möglichkeit geben, dort die Truppenbestände aufzufüllen. Alles was einen Krieg weiter in die Länge zieht, muss verhindert werden. Und nein, man soll sich sicherlich nicht in die Hose machen, wenn solche Ankündigungen kommen, aber ernstnehmen muss man sie dennoch. Die Invasion hat er schließlich auch letztendlich eingeleitet, obwohl das Wochen vor Kriegsbeginn noch von vielen als nicht realistisches Szenario abgetan wurde. Was Putin jetzt macht, ist erstmal Politik, aber die Ukraine braucht ohnehin noch Waffen. Also kann man diese Gelegenheit doch nutzen und die Bemühungen intensivieren.
 
Joerschi schrieb:
Bei so einem Schritt muss doch so langsam auch der letzte RT-gehirngewaschene Russe daheim merken, dass bei der "begrenzten militärischen Spezialoperation" etwas ganz gewaltig schief läuft.... :facep:
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Ich kenne einige welche denken, dass Putin noch die große Wunderwaffe bzw Spezialeinheit im Petto hat. Hat irgendwas von den Vergeltungswaffen der Nazis. Manche klammern sich halt an eigene Realitäten, besonders die Anti-USA-Fraktion. Ich selbst sehe die USA durchaus kritisch, aber in der Ukraine ist man mitnichten schuld am Krieg. Das hat Wunderwuzi Putin schon allein geschafft.
 
Um sich zu verschannzen und einen Grabenkrieg enstehen zu lassen braucht man nicht viel. Wenn er die 300000 in die Ukraine bringt zieht das diesen Krieg in die länge und wenn sie auch noch so schlecht ausgerütet sind. Zur Not versteckt er die Soldaten hinter den Zivilisten und in den Städten.
Desswegen ist es ja wichtig der Ukraine jetzt alles zu geben damit sie schnell Gebiete erobern könne. Und damit ist alles gemeint. Jeder Meter der nun gewonnen ist könnte entscheidend sein. Den Feind nicht zu Unterschätzen und immer mit bedacht zu reagieren ist keine Angst. Besser sich für da schlimmste vorbereiten und für das beste hoffen. Die Taktische Bombe ist ja auch nicht vom Tisch....
 
Tae-Vin Niaq schrieb:
Er hat doch seine Elite schon eingesetzt oder zumindest das, was als Elite gilt z.B. Speznas. Hat ja nicht viel gebracht.
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Das ist ja genau mein Punkt. ;) Man muss sich nur ansehen, wie die russischen Luftlandestreitkräfte abgeschnitten haben oder die 1.Gardepanzerarmee. Wer soll sich nun vor 300.000 Reservisten fürchten, von denen überhaupt noch nicht bekannt ist, wie sie versorgt, verbracht und in die Streitkräfte integriert werden sollen.

Sebastian_W schrieb:
Und nein, man soll sich sicherlich nicht in die Hose machen, wenn solche Ankündigungen kommen, aber ernstnehmen muss man sie dennoch.
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Wenn man Waffenlieferungen intensiviert bzw. anpasst, nimmt man die Ankündigung ernst genug. Darum geht's nicht. Ich kann dir aber Brief und Siegel darauf geben, was jetzt in der deutschen Medienlandschaft passieren wird: In den nächsten Tagen werden die Varwicks und Vads dieser Bundesrepublik wieder durch alle relevanten Talkshows tingeln und die Mär vom übermächtigen Russen an die Wand malen und Verhandlung von der Ukraine fordern. Das wird bei genug Leuten verfangen. Moskaus fünfte Kolonne macht schon seit Monaten Überstunden. Da hilft's nicht, wenn diese vermeintlichen Bedenken und Zweifel quer durch das Internet reproduziert werden.

Aztlan schrieb:
Um sich zu verschannzen und einen Grabenkrieg enstehen zu lassen braucht man nicht viel.
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Man braucht sehr viel mehr, als die Russen haben, vor allem Moral. Damit haben die russischen Streitkräfte schon seit Kriegsbeginn Probleme. Und wie auch nicht? Wenn Verwundete einfach zum Sterben zurück gelassen werden, der Helm auf deinem Kopf so alt ist, dass dein Großvater den wahrscheinlich noch in Stalingrad getragen hat und du einer armen ukrainischen Babuschka die Hühner klauen musst, damit du was zu beißen hast.

Aztlan schrieb:
Die Taktische Bombe ist ja auch nicht vom Tisch....
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Die war nie auf dem Tisch. Weil das zwangsläufig eine sehr empfindliche Reaktion der USA nach sich ziehen würde. Weil Peking das bestimmt nicht zulässt.
 
Ben schrieb:
Wenn man Waffenlieferungen intensiviert bzw. anpasst, nimmt man die Ankündigung ernst genug. Darum geht's nicht. Ich kann dir aber Brief und Siegel darauf geben, was jetzt in der deutschen Medienlandschaft passieren wird: In den nächsten Tagen werden die Varwicks und Vads dieser Bundesrepublik wieder durch alle relevanten Talkshows tingeln und die Mär vom übermächtigen Russen an die Wand malen und Verhandlung von der Ukraine fordern. Das wird bei genug Leuten verfangen. Moskaus fünfte Kolonne macht schon seit Monaten Überstunden. Da hilft's nicht, wenn diese vermeintlichen Bedenken und Zweifel quer durch das Internet reproduziert werden.
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Putin setzt darauf, dass die russischen Investments in Linkspartei und AfD für ausreichend Zweifel sorgen. Genauso hat man 2014 ja auch schon die Krim ergaunern können. Und sobald dann Fakten in der Ostukraine geschaffen sind und der Westen abermals auf (in diesem Fall) fruchtloses Appeasementpolitik zurückgreift, sammelt sich Russland neu, um sich in ein paar Jahren die restliche Ukraine, Moldawien oder Georgien einzuverleiben.

Und Xi und Erdogan lernen daraus, dass man nur dreist genug beim Annektieren sein muss.


Grüße,
Aiden
 
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Sebastian_W schrieb:
Es stimmt natürlich, das sich ein gewisser Trend abgezeichnet hat, der jetzt eben zur Ampel führte. Die CDU hätte das damals erkennen und entsprechend handeln müssen. Und auch das Parteien wie die AFD so stark geworden sind, muss auch der CDU zugeschrieben werden. Denn mit einer starken CDU wäre eine Partei wie die AFD, in dieser Form, niemals entstanden. Die CDU hat diese Partei nicht ernstgenommen. Die AFD lebt davon, das es Deutschland schlecht geht. Und umso schlechter es Deutschland geht, desto stärker wird die AFD. Man muss sich nur mal anschauen, in wie vielen Skandalen diese Partei schon verwickelt war. Trotzdem hat sie eine konstante Wählerschaft. Genau das bereitet mir für die Zukunft extreme Sorgen.

Ob es jetzt mit der CDU besser wäre, weiß ich nicht. Dann hätten wir Laschet als Kanzler. Wäre vermutlich auch schlecht, nur anders. Darüber kann man nur spekulieren. Die meisten Wahlversprechen werden ohnehin nicht eingehalten. Meine Frage zielte eher darauf ab, ob man mit Überzeugung gewählt hat und jetzt noch immer mit seiner Wahl zufrieden ist. Wollte man einfach nur etwas anderes als eine Regierung unter Flagge der CDU, oder hat man mit voller Überzeugung für "seine" Partei gewählt? Mich hat ehrlich gesagt wieder kein Konzept und auch kein Wahlkandidat überzeugt. War jetzt SPD/Scholz "das geringere Übel" für das Volk?
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Hier muss ich aber doch mal nachhaken. Geht es Deutschland wirklich schlechter als anderen Ländern oder ist das wieder mal nur subjektives Empfinden? Ich frage deshalb, weil galoppierende Inflation und immer teurer werdende Lebensmittel sind auch hier bei mir in den USA ein Dauerthema. Dabei ist die USA meines Wissens gar nicht von Russland als Energieversorger abhängig.
 
Laut neuesten Informationen sind in Russland erste Urlaubsflüge gestrichen worden und an Männer im wehrfähigen Alter werden keine Bahnkarten und Flugtickets mehr verkauft.
 
Dr. Sol schrieb:
Hier muss ich aber doch mal nachhaken. Geht es Deutschland wirklich schlechter als anderen Ländern oder ist das wieder mal nur subjektives Empfinden? Ich frage deshalb, weil galoppierende Inflation und immer teurer werdende Lebensmittel sind auch hier bei mir in den USA ein Dauerthema. Dabei ist die USA meines Wissens gar nicht von Russland als Energieversorger abhängig.
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Wenn Unternehmen den Standort Deutschland verlassen, man täglich von Insolvenzen liest, und so wie ich, auch durch Kollegen hautnah mitbekommt, wie sehr die jetzt schon quasi am Tropf hängen, dann ja, dann geht es uns wirtschaftlich einfach schlecht. Ich bin selbst Kleinunternehmer. Ich kam bisher noch durch Erparnisse , für schlechte Zeiten, gut aus. Aber irgendwann sind die halt aufgebraucht. Und wenn die Energiepreise weiter explodieren sollten, bin ich bald auch weg.
 
Sebastian_W schrieb:
Wenn Unternehmen den Standort Deutschland verlassen, man täglich von Insolvenzen liest, und so wie ich, auch durch Kollegen hautnah mitbekommt, wie sehr die jetzt schon quasi am Tropf hängen, dann ja, dann geht es uns wirtschaftlich einfach schlecht. Ich bin selbst Kleinunternehmer. Ich kam bisher noch durch Erparnisse , für schlechte Zeiten, gut aus. Aber irgendwann sind die halt aufgebraucht. Und wenn die Energiepreise weiter explodieren sollten, bin ich bald auch weg.
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Ich würd mal das sagen, was die FDP immer zu Leuten sagt die ihren Job verlieren und ebenfalls diese Existenzängste haben: Der Markt regelt das.
 
Aztlan schrieb:
@Ben
Ich hoffe wirklich du hast recht. Was ist denn deine Prognose? Das Putin gestürzt wird ?
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Putin wird den Krieg nicht überleben. So viel ist klar. Ob er nun wie Slobodan Milosevic endet oder wie Adolf Hitler, da sind deine Vermutungen wahrscheinlich genauso gut wie meine.

Wenn ich aber eine Einschätzung abgeben sollte: Man hat in Europa und vor allem in Deutschland aktuell nur zwei Themen im Blick: "Wie kommen wir durch den Winter und wie kann man der Ukraine helfen?" Dabei verliert man das Gesamtbild aus den Augen. Es wird hier gar nicht kommuniziert, was für eine Katastrophe es für Russland ist, militärisch von der Ukraine vorgeführt zu werden. Das Bild der zweitstärksten Armee der Welt ist längst zerstört. Und das hat geopolitische Folgen, die meines Erachtens noch zu einer Katastrophe führen werden. Der viel gerühmte russische Hinterhof steht kurz vor der Explosion. Aserbaidschan attackiert armenisches Staatsgebiet und obwohl Armenien Mitglied der OVKS ist und den Bündnisfall ausgerufen hat, kommt Russland nicht zur Hilfe. Kasachstan wird aus der OVKS austreten. Kirgisistan und Tadschikistan liefern sich die heftigsten Grenzgefechte seit Jahrzehnten, die in Kirgisistan inzwischen schon min. 130000 Kirgisen vertrieben haben. Dazu kommt Kadyrow, der in den letzten Wochen immer selbstbewusster wird und das Georgien in seinen abtrünnigen Provinzen noch immer nicht für Ordnung gesorgt hat, wundert mich sehr. Darüber hinaus muss man auch langsam ernsthaft damit rechnen, dass Lukaschenkas Tage in Minsk angezählt sein könnten.

Ich würde mein Geld also aktuell darauf verwetten, dass die Russische Föderation ein ähnliches Schicksal ereilen wird wie das ehemalige Jugoslawien. Erst wird die russische Einflusssphäre kollabieren, was wahrscheinlich China und Europa stärken wird, dann bricht dem Wahnsinnigen im Kreml sein eigenes Land unter dem Arsch weg.

Aber ich kann mich auch irren.

Vielleicht machen die Amerikaner den Siloviki ein gutes Angebot und wir werden einen Putsch sehen. Womöglich wird die Mobilisierung tatsächlich durchgesetzt und die Wirtschaft geht endgültig den Bach runter. Das kann man alles nicht ausschließen.

Dr. Sol schrieb:
Ich frage deshalb, weil galoppierende Inflation und immer teurer werdende Lebensmittel sind auch hier bei mir in den USA ein Dauerthema.
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Inflation und Lebensmittelpreise haben mit Russland nur bedingt zu tun. Die aktuelle Inflation, die übrigens alles andere als galoppierend ist, egal, was die Springer Presse dazu sagt, ist vor allem eine Folge der Pandemie und der durch diese unterbrochenen Lieferketten. Weil Produkte dadurch weniger geworden sind, ohne das die Nachfrage gesunken ist, werden sie automatisch teurer, wodurch mehr Geld in Umlauf gebracht wird. Da dies nicht nur in einem bestimmten Marktsegment passiert ist oder in einem Land, sondern weltweit, betrifft das auch alle Länder.
 
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