Alleine, dass wir uns hier (mMn berechtigte) Sorgen machen müssen, dass es auf den Straßen zum Knall kommt, wenn eine Partei, die von der obersten Verfassungschutzbehörde (!) als rechtsextrem eingestuft wird und dann vom höchsten und angesehensten Gericht der Republik (!!!) verboten werden würde, zeigt doch schon, dass es da mit "politisch stellen" schon lange vorbei ist. Wenn ein Wähler sich von dieser Einstufung und einem Verbot nicht "gestellt" fühlen würde, was soll man dann noch auffahren? Der Zug ist weg und mMn seit Jahren, es haben sich nur zu viele (auch die Medien) zu lange in die Tasche gelogen, was das Wesen der Wählerschaft angeht.
Ich habe folgendes heute schon in einem anderen Forum geschrieben, aber ich denke, dass das, was
@Clyde_ hier als egoistischen Sauhaufen ausgemacht hat, seine Ursachen auch in einem monumentalen und durch wenig bis nichts begründbarem Selbstbewusstein hat.
Wer in der Schule nicht gerade völlig derangiert war, hat dort mitbekommen, dass der rechstradikale Weg ein schlechter war, der zu millionenfachem Tod und Leid geführt hat.
Die wenigsten Menschen denken nun von sich, dass sie schlecht sind.
Und hier fängt das Problem an. In einer Zeit, die dem Individualismus huldigt und in der tendenziell mehr Menschen für sich in Anspruch nehmen, dass sie die Welt durchschaut haben (steht ja alles im Internet), halten es viele nicht für möglich, dass sie – die ja nicht schlecht sind – etwas schlechtes unterstützen, ohne dass sie es merken würden. Heißt also: „wenn ich gar nicht rechtsradikal bin (denn das wäre ja schlecht), kann auch die Partei, die ich wähle, nicht schlecht/rechtsradikal sein, denn dann würde ich es ja nicht machen.“
Wenn dann diese Partei aber das Label „rechtsradikal“ vom Verfassungsschutz bekommt (und um so etwas festzustellen ist er da) und Gerichte in früheren Fällen auf Landesebene immer wieder diese Einschätzungen bestätigen, dann gibt es eben grob vier Möglichkeiten
- Man sagt: „Mist, da bin ich wohl Rechtsradikalen auf den Leim gegangen“ (Die „Einhorn“-Variante (weil extrem selten))
- Man sagt: „Na dann ist Rechtsradikalismus ja gar nicht so schlimm und anders als vor 90 Jahren werden die nur reden und nie versuchen es umzusetzen.“ (Die „Vogel-Strauß-“-Variante)
- Man sagt: „Gut, dann bin ich auch rechtsradikal und ich will, dass unsere Politik und der Staat rechtsradikal werden. “ (Die „1933“-Variante)
- Man sagt: „Ich bin es nicht und daher ist es unmöglich, dass die Partei, die ich wähle, rechtsradikal ist. Also muss hinter den Einlassungen des BVS und der Gerichte eine Verschwörung stecken.“ (Die „Ich-bin-der-klügste-Dude-im-Raum“-Variante)
Mit der Entscheidung von gestern, sollten spätestens alle Einhörner im Galopp sein.
Die anderen drei Gruppen scheinen mir nicht mehr erreichbar und daher muss man sich mit einem Verbotsverfahren wehren. MMn