Tirahnn

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Speisesaal| Simone Favreau s Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay", Diarmad

"Wieso kommst du mit diesem Anliegen ausgerechnet zu mir?" Simone saß entspannt in ihrem Sessel zurückgelehnt und hatte ein Tellerchen mit kleinen Gebäckstücken in der Hand. Ihr gegenüber saß Diarmad, der sich nach vorne gebeugt etwas in Rage geredet hatte und dessen weiße Mähne dabei in alle Richtungen abstand. Die ehemalige Politikerin hatte ihrem Exmann Jayantu als ihre Stellvertreterin vorgestellt und nach einigem - nutzlosen - Protest seinerseits, hatte er ihrer Anwesenheit bei dem Gespräch zugestimmt. Die junge Zeltronerin mußte wohl noch etwas in die Rolle hineinwachsen, die ihr Quentin hier offensichtlich zugedacht hatte - zumindest ließ das die Verwirrung vermuten, mit der sie auf die Bemerkung mit dem Teekränzchen reagiert hatte. Nun ja. Solange sie ihren Job machte und ihren alten Freund auf den Laufenden hielt - wovon Simone ausging - war das Mädchen hier im Moment genau am richtigen Ort.

Nach einem kurzen Austausch von Höflichkeiten war Diarmad recht schnell zur Sache gekommen und hatte um Verständnis für seine Position und um aktive Unterstützung geworben. "Wichtig ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben, Simone. Wir dürfen den Dialog in dieser Situation jetzt nicht abreissen lassen...." In Gedanken seufzte die alte Frau enttäuscht: Diarmad war immer noch der gleiche verblendete Idealist, wie schon vor einem halben Jahrhundert. Nur war er damals noch blond gewesen und seine Träumereien charmant und ungefährlich. "Diarmad..." antwortete sie geduldig und ließ sich von dem etwas unbeherrschten Gebahren ihres einstigen Weggefährten nicht aus der Ruhe bringen, "...wie du weißt, mische ich mich schon seit langer Zeit nicht mehr in die Politik ein..." , sie vertraute Diarmad, dass er nur das Beste im Sinn hatte und mit den edelsten Absichten zu ihr kam - leider lag er mit seinen Überzeugungen auf dramatische Weise falsch, "Ich hatte nicht vor, damit wieder anzufangen. Es wundert mich jedoch, dass Du noch so aktiv bist. Glaubst Du wirklich, dass unsere Generation noch etwas verändern kann?"

Simone trank ein Schlückchen Tee zu den recht trockenen Keksen, die zwar mit Jhen-Honig gesüßt waren, aber sonst ziemlich staubig schmeckten. Ihre grauen Augen ruhten abwartend auf ihrem Gegenüber, der sich aber in keinster Weise von ihrem Einwand stören ließ und beschwörend fortfuhr: "Simone, wie du weißt, gibt es eine latente Abneigung im Volk gegen unsere neue Regierung, die in den letzten Monaten leider viel zu oft in sehr unvernünftiger Weise eskaliert ist. Denke nur an dieses fürchterliche Verbrechen, gestern Nacht. Gewalt kann nicht - darf nicht - die Lösung für uns sein. Man sagt, es habe mehrere Tote gegeben..." Diarmad schüttelte betrübt den Kopf, fast hätte sie Mitleid mit ihm gehabt - vielleicht sollte sie ihn auch bewundern, dafür, wie er unbeirrbar an seinem moralischen Kompass festhielt. "Wir brauchen jetzt, denke ich, Vernunft und Toleranz füreinander. Und nicht das Ausufern der verständlichen Emotionen. Bitte, Simone, nutze deinen Einfluß und verhindere weiteres Blutvergießen - wenigstens von unserer Seite."

Diarmads klare blaue Augen waren mit einer Intensität und Eindringlichkeit auf sie gerichtet, die sie nur zu gut kannte und sie hoffte inständig, dass der Mann, mit dem sie einmal verheiratet gewesen war, nicht in einer Weise mit den neuen Machthabern verstrickt war, die er später bereuen würde. Langsam und bedacht setzte die alte Frau ihren Teller wieder auf dem Tisch ab und legte die Hand an Stirn und Schläfe als sei sie erschöpft: "Ich habe von diesen Vorfällen gehört, mein Schatz. Aber sicher sind das nur vereinzelte Vorkommnisse. Leider habe ich hier mit der Versorgung der vielen Hungernden und Obdachlosen so viel zu tun, dass ich kaum mitbekomme, was außerhalb dieser Mauern geschieht. Aber ich werde über deine Bitte nachdenken und tun, was in meiner Macht steht, um die Situation auf Tirahnn zu verbessern." bei den letzten Worten hatte sie ihre Hand wieder auf die Lehne des Sessels gelegt und Diarmad ein sehr zuversichtliches Lächeln geschenkt. "Ich verstehe deinen Wunsch, weitere gewalttätige Konfrontationen zuverhindern, auch ich sähe es lieber, wenn es auf Tirahnn kein derartiges Blutvergießen gäbe. Also kann ich dir versichern, dass mir - genau wie dir - daran gelegen ist, diesen derzeitigen Zustand baldmöglichst zu beenden. Bedauerlicherweise ist mein Einfluß begrenzt. Das könnte sich allerdings ändern, wenn uns hier mehr Ressourcen zur Verfügung stehen würden." Wenn Diarmad wüßte, dass sie hier tatsächlich alles tat, um den Besatzern das Leben auf Tirahnn schwer zu machen, wäre er entsetzt gewesen. Aber im Moment glaubte er sie auf seiner Seite und Simone würde nichts tun, um ihn daran zweifeln zu lassen. Wenn er sie darüber hinaus noch unterstützte - in dem Glauben, seiner eigenen Sache damit zu dienen - wäre das ein unerwartet erfolgreicher Nachmittag gewesen.

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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, NPC´s

Der Grund dieses unglaublich ekelhaften Geruchs ist bald schon ausgemacht. Hinter den ausgebrannten Wracks der beiden Transportfahrzeugen hatte die Vorhut, bestehend aus den ISB Agenten einen Stapel von schwarz verkohlten, Menschenleichen errichtet. Man hatte sie wohl allen Anschein nach in den Transporter gefunden. Diese armen Seelen hatten es entweder nicht rechtzeitig aus den Fahrzeugen geschafft, oder jemand hatte sie in das Inferno gestoßen. Sebastian ging näher an die Leichen heran, während er seinem Trupp per Handzeichen befahl die Umgebung ab zu suchen. Vorher jedoch, legte sich der Mensch Lederhandschuhe an. Er wollte bei der Identifikation keine DNA Spuren hinterlassen, dass hätte die Arbeit der Wissenschaftler nur unnötig verlängert. Direkt viel ihm auf, ohne die Personen überhaupt berühren zu müssen, dass sie anscheinend entkleidet wurden, denn verbannte Stoffreste suchte er an ihren Körper vergeblichst, außer ihren Unterhosen, waren die Soldaten nackt. Zumindest meinte Sebastian Überreste von diesen gefunden zu haben. Eine weitere Sache die ihm auffiel war, dass die Leichen keine Spuren aufwiesen, die darauf schließen konnten, dass sie einfach verbrannt waren. Aber das waren nur die Augen eines Laien die sich diese Haufen Kohle anschaute. Er würde wohl auf die Autopsieberichte warten müssen. Allerdings konnte er noch einem weiteren Hinweis nachgehen, weshalb er sich zu einem der ISB Agenten wandte:

„Wie hat man die Leichen aufgefunden?“

Der Mensch zeichnete gerade etwas in seinem Datapad ein, ehe er kaum interessiert antwortete:

„Genauso wie sie dort liegen.“

Sebastian nickte. Eigenartig das sie bereits im Transporter gestapelt waren. Seine Vermutung, dass sie jemand dort hinein war bekräftige sich dadurch. Einen Blick auf die Transporter konnte ebenfalls interessante Informationen ans Tageslicht bringen. Die Panzerung war an einigen Stellen durchbrochen worden. Beim Führungsfahrzeug fehlte nahezu die gesamte Front, während das zweite Fahrzeug einige Zentimeter im ersten drinsteckte. 2Nd Lieutenant Kanerva untersuchte die bereits genauer, weshalb er sich nicht dorthin begab. Anders als die anderen Truppführer, welche sich nahe am Konvoi aufhielten, lief Karstein-Winters in Richtung Wald und die Hinweise die er im verschlammten Boden fand waren mehr als aussagekräftig. Die Erde rundherum war durchwühlt und dem Menschen stach plötzlich ein glänzender Gegenstand ins Auge. Irgendetwas kleines hatte sich in die Erde gegraben, etwas aus Metall. Sobald sich der Offizier hinkniete um das Stück in genaueren Augenschein zu nehmen, wurde ihm klar worum es sich handelte. Alt, leicht primitiv, aber einfach und billig. Ein Projektil eines alten Projektilwerfers steckte doch tatsächlich vor ihm im Boden. Für ihn wurde die ganze Sache klarer und klarer. Als er seinen Kopf hob und das Projektil in eine Tasche steckte, sah er Sergant Jamella Pepe winken. Die menschliche Frau hatte wohl etwas entdeckt. Als Sebastian dort ankam entdeckte er sofort die wenigen Fußspuren welche sich in einer Reihe, parallel zur Straße befanden. Wie es wohl aussah hatte der Sturm nicht alle Spuren restlos vernichtet.

„Sammeln!!“, hört Sebastian, O´Connor rufen.

Er kam dem Befehl nach und trat mitsamt den anderen Offizieren an den Kompanieführer heran. Aus dem Augenwinkel konnte er sogar 2nd Lieutenant Rosenbaum erkennen, der mit einem blassen Gesicht sich der Gruppe näherte. Als die Gruppe sich versammelt hatte drückte die neue Zugführerin perfekt aus. Man hatte es wohl oder übel mit Aufständischen zu tun. Sebastian musste schmunzeln, als er vor wenigen Momenten noch dachte auf dieses Kugel würde ihm kaum etwas spannendes zuteil werden. Endlich hatten die dummen Bürger dieser Welt es genug unter der Herrschaft des Imperiums zu tun. Das bot ihm die Möglichkeit den Planeten effektiv von Dissidenten zu säubern. Doch das würde leider nicht so leicht fallen wie gedacht.

„Dem kann ich nur zustimmen Captain, sowohl die Fahrzeuge, die Leichen und die Umgebung weisen auf einen Hinterhalt seitens einer bewaffneten Gruppierung auf. Möglicherweise machte sich der Feind schnell wieder aus dem Staub und verließ das Geschehen in diese Richtung“, der Lieutenant zeigte in die Richtung wo er die Fußspurreste gefunden hatte.

„Das glaube ich auch. Der ISB wird das Gebiet weiterhin sicher bis weitere Verstärkung unterwegs ist. Wir sollten uns mal im Wald umsehen, die Spuren sollten nicht ganz verwischt worden sein.“, mit diesen Worten zog der Captain seine Handschuhe nach, schulterte sein Gewehr und bewegte sich in Richtung der Anhöhe.

Sebastian tat es seinem Anführer gleich und rief seinen Soldaten zu:

„Wir brechen auf! Höchste Wachsamkeit! Mir nach!“

Die Kompanie verschwand somit im Unterholz des Waldes. Die Luftkissenfahrzeuge fuhren mehre Meter hinter ihnen in Schritttempo nach und schlangen sich um jedes Hindernis herum, welches sich ihnen in den Wegstellte. Dank der Kissen waren ihre Fahrzeuge sehr geländegängig und würden weniger durch technische Probleme ausfallen. Der Waldboden ist dank der hohen Kronen einigermaßen trocken geblieben weshalb man den dünnen Überresten von Spuren, oder dem, wovon man ausging das es sich um dieses handelte, folgen konnte. Währenddessen sie in gefächerter Formation durch den Wald liefen passierte nichts besonderes. Sebastian hatte die Möglichkeit sich die Umgebung genauer anzusehen, als das er sonst die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Außerdem konnte sich der blasse Mann ein wenig mit Erwin unterhalten, der, soweit er das wusste, eigentlich auf dem Geburtstag von Erika sein sollte:

„Wie lief deine Überraschung? Zumindest bis zu dem Punkt, als du unsanft von einem imperialen Boten unterbrochen worden bis?“, diese Art zu fragen schien für einige ebenfalls unsanft, allerdings kannte Erwin die Eigenarten seines Kameraden, weshalb er normal auf die Frage antwortete.

Ohne darauf weiter einzugehen, wechselte Sebastian das Thema:

„Ich muss zugeben, dass ich nicht davon ausgegangen bin, dass wir so einer Situation ins Auge blicken müsse….“, plötzlich wurde seine Stimme durch eine laute Explosion links von ihm übertönt.

Sofort duckten sich die Soldaten und verteilten sich mit gezogener Waffen. Sind sie etwa in einem Hinterhalt geraten? Hatte man auf die gewartet? Für den auf dem Boden liegenden Winters unwahrscheinlich. Schüsse hätten gefolgt. Nach einigen Sekunden Ruhe gab der Captain den Befehl aufzustehen. Danach kreiste nur noch eine Stimme durch die Wälder und das war die des Private Molley, welcher schreiend auf dem Boden lag. Schreiend und blutend. Vor ihm spuren einer Explosion. Der Soldat war in seinem Zug.

„Sanitäter!!!“, schrie er natürlich daraufhin.

Ehe er sich umsehen konnte positionierte sich auch schon einer Medics um den verletzte herum und begann mit Maßnahmen. So wie Winters das sehen konnte, hatte der arme aber nichts verloren, die Körperteile waren alle noch dran. Um die Versorgung besser ablaufen zu lassen, brachte der Medic den verletzten Soldaten in eines der Luftkissenfahrzeuge.

„Die Aufständischen haben hier Fallen aufgestellt, ACHTUNG!!“, rief der Zugführer.

Der Captain nickte und gab Handzeichen mit gezogener Waffe weiter vorzurücken. Nur nach wenigen Metern rief plötzlich einer der Soldaten:

„Ehm Sir, hier war so eine Schnur….“

Kanerva schien die Situation schnell analysiert zu haben und rief bevor die andern überhaupt realisiert haben, was passieren würde, man solle sich in Deckung begeben. Just danach entbrannte förmlich die Hölle um die Kompanie als eine Explosion der anderen folgte, Erde aufwirbelte, sowie Holz und Metallsplitter den Imperialen entgegenschickten. Winters war in diesem Geschehen zu Stein erstarrt, um ihn herum nur eine Knall nach dem anderen, so als ob sie von einer ganzen Batterie Mörsern beschossen werden. Das Ereignis dauerte nur wenige Sekunden, kam allen Beteiligen aber sicherlich wie Minuten vor. Nachdem die Explosionen aufhörten blieb nur ein schmerzhaftes Quietschen zurück, dass langsam und langsam leiser wurde und man wieder etwas verstehen konnte. Das Herz, noch immer nicht von diesem Schock erholt, schlug unglaublich schnell. Er atmete ein, wartete vier Sekunden und atmete wieder aus. Dann griff er zu einem Funkgerät:

„Hier 2nd Lieutenant Winters, alle noch da?“, fragte er auf Zug Frequenz. Die anderen Zugführer würden es ebenso machen. Dann hörte er 36 mal ein „Ja“, was ihn überraschte. Anscheinend hatten sie unglaubliches Glück gehabt, diese Falle hätte sie alle komplett zerfetzten können. Blickkontakt mit O´Connor sagte ihm, es würde weiter gehen, man hatte in einigen Hundert Metern ein kleines Haus entdeckt. Das nächste Ziel der Kompanie…

Rechts von der Tür positioniert machte sich der Offizier bereit die Tür der Hütte aufzutreten.

„3...2...1...LOS!“, dieser Ansage folgt ein kräftiger Tritt auf die Holztür, die ohne Widerstand aufsprang. Diesmal ohne böse Überraschung. Mit gezogener Waffe betraten Mitglieder jedes Zuges die Hütte zu betreten. Sie war leer und fiel lag nicht herum. Bis auf Töpfe und Kleinkram war auf den ersten Blick nichts zu erkennen.

„Dursuchen“, befahl Winters und machte sich an einem kleinen Schrank zu schaffen. Hinter ihm befand sich komischerweise ein kleiner Haufen Schokoriegel auf dem Tisch. Einer der Soldaten, Winters wusste nicht aus welchem Trupp untersuchte diesen und öffnete auch eine Tafel. Nichts ungewöhnliches schien er sich gedacht zu haben und brach die vordere Reihe ab… dann folgte ein:

„EHM LEUTE!!“

Winters drehte sich ruckartig um und sah den Soldaten die Tafel in der Hand halten. Dort wo das vordere Stück war, schaute eine Metallplatte heraus. Was wenige Sekunden danach passierte konnte er nur Schemenhaft wahrnehmen. Die Schokolade explodierte, mitsamt der Riegel, die auf dem Tisch war. Zuerst traf ihn die Schockwelle, welche ihn mit gewaltiger Wucht nach hinten schleuderte, neben ihm meinte er zu erkennen, dass es einen Soldaten das Fenster hinausschleuderte. Danach traf ihn ein Splitter im Gesicht und durchtrennte den Riemen seines Helmes, welcher ihm vom Kopf geschleudert wurde. Danach das Quietschen wieder.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Hütte] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, Erwin Rosenbaum, NPC´s
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Speisesaal| Simone Favreau s Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay", Diarmad, andere



So, wie es sich gehörte gingen die beiden älteren Herrschaften voran und Jay folgte in gebührendem Abstand ins Büro ihrer derzeitigen Chefin wo Haleth inzwischen den angeforderten Tee mit Gebäck angerichtet hatte. Zwei von diesen kleinen zierlichen orangefarbenen Tassen ohne Henkel und dazu passende kleine Tellerchen für das Gebäck. Für Simone und Diarmad. Gut so. War der Junge doch nicht so dumm wie er den Anschein machte. Jay machte sich erstens nichts aus Tee und zweitens war sie ja nur proforma anwesend und keine wirkliche Teilnehmerin des Gesprächs.


Diarmad hatte erstaunlich schnell Simones Erklärung für Jays Anwesenheit akzeptiert. Wenn es ihm auch nicht gefallen hatte, so hatte er sich ohne jeden Kommentar damit abgefunden. Jeder andere hätte diese Aussage, Jay sei Simones Stellvertreterin sicher Erstmal in Frage gestellt. Eine Ausserweltlerin bekleidet schliesslich nicht einfach so einen Posten bei einer, respektive unter einer der angesehensten Mitglieder der Gesellschaft Tirahnns. Aber offensichtlich war der alte Mann so in seine eigenen Gedanken verstrickt, dass ihm dies gar nicht erst in den Sinn kam. So in etwa bestätigten das auch die ausgestreckten imaginären Duftfühler der Zeltronerin. Umso besser.


Überhaupt nahm Jay über ihre ausgesendeten Duftstoffe nur das war, was Diarmad auch nach aussen verbal an die Ministerin ausstrahlte: die Interessen eines Pazifisten, oder jemand, der unter allen Umständen kriegerische Auseinandersetzungen vermeiden wollte. Um jeden Preis. Auch um den der eigenen Freiheit! Ein echter Idealist also. Die Zeltronerin entspannte sich merklich. Von ihm drohte Simone sicher keine Gefahr. Natürlich waren solche Idealisten auf einer ganz anderen Ebene extrem gefährlich, oder sie konnten es sein, dachte sich Jay während sie der Unterhaltung weiter still folgte. Aber hier, ganz im Gegenteil! Simone Favreau spielte die Rolle der erschöpften und voll in ihrem Hilfsprojekt steckende Ex-Gattin und Ex-Politikerin ganz ausgezeichnet. Während Jay die beiden beobachtete, ging ihr auch das Licht mit dem Teekränzchen auf. Natürlich, Simone wollte, dass sie Colonel Jackson hiervon berichtete. Sie war wohl ein wenig abgelenkt gewesen und hatte diesen kleinen Hinweis zunächst nicht wirklich wahrgenommen. Vielleicht lag es auch am mangelnden Schlaf. Seit ihrer Ankunft in Tirahnn, hatte sie nicht gut geschlafen. Die alten Träume plagten sie wieder. Aber das würde vorüber gehen. Sie musste sich nur auf ihre Aufgabe konzentrieren.

Die Konversation plätscherte so dahin bis Diarmad den neuesten Partisanenangriff ansprach und sich vehement gegen diese Gewaltausbrüche stellte. Jay war nun sehr aufmerksam, denn die Körpersprache von Ministerin Favreau spiegelte für den wachsamen Beobachter nicht das, was sie ihm verbal antwortete: reines Kalkül, las Jay darin. Auch die Wortwahl ihrer Antwort war geschickt neutral.... suggerierte Verbindlichkeit und Zusicherung der Unterstützung...war aber de facto unverbindlich und nichtssagend. Diarmad schien das nicht zu bemerken, sosehr hatte er sich für seine Position ereifert. Im Gegenteil, er schien sogar erleichtert. Simone war auf jeden Fall eine Meisterin ihres Fachs der Manipulation. Soviel war sicher. Oder?


Vielleicht bildete Jay sich das auch nur ein, immerhin war Ministerin Favreau eine der gebildetesten und erfahrensten Politikerinnen und die Auseinandersetzung - egal welcher Natur - mit Worten war für sie nicht mehr als ein simples Teilen einer Onafrucht. Dennoch, hatte sich ein winziger Verdacht in ihr Hirn gestohlen, … ein Verdacht, den sie kaum in seiner Ganzheit zu Ende denken, geschweige denn laut aussprechen wollte. Aber alles zu seiner Zeit, sie würde einfach weiter aufmerksam bleiben. „Bleibe im hier und jetzt!“ mahnte sie sich innerlich selbst und kehrte geistig wieder voll zurück in Simone s Büro. Diarmad machte anstalten zu gehen und die Zeltronerin nahm die Gelegenheit war sich kurz zu entschuldigen, nachdem sie dem älteren Mann mit einem knappen Kopfnicken einen Abschiedsgruss entgegengebracht hatte.



In der Teeküche, in der gerade niemand war, weil der Strom der Hungrigen noch immer nicht zu Ende war und alle Anderen Helfer beschäftigte, drehte sich Jay sicherheitshalber zur Aussenwand und schickte eine verschlüsselte Nachricht an Ihren Vorgesetzten:



+++Nachricht an Col. Quentin Jackson++++Keine ungewöhnlichen Vorkommnisse//Zielobjekt gesichert//Teekränzchen mit Ex-Mann //Hinweise auf Kollaborationsinteresse von D//Bleibe wachsam//Nachricht Ende//JRJ+++


Dann nahm sie sich einen der trockenen Kekse, die nach Nichts schmeckten und kehrte mit sich zufrieden zu Simone in deren Büro zurück.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Speisesaal| Simone Favreau s Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay", Diarmad, andere
 
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Verfasst von Volo Crescent

- Lieutenant Celessa Laurent, Imperiales Sicherheitsbüro -


[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn-System - Tirahnn - Waldgebiet östlich von Rhovan - Gleiter] Lieutenant Laurent, Company Leader Varsin, zwei Soldaten der CompForce

Leichter Nieselregen hatte erneut eingesetzt und ließ die dicht bewaldeten Hügel der Umgebung hinter grauen Schlieren verschwimmen, als der dunkle Landgleiter kurz hinter der Grenze des Sperrgebiets hielt und Celessa Laurent das unscheinbare Fahrzeug, dessen einziges auffälliges Merkmal das kleine imperiale Emblem auf dem Nummernschild war, verließ. Die Stiefel der dunkelhäutigen ISB-Agentin sanken mehrere Zentimeter weit in den aufgeweichten Boden ein, während sie mit ausdrucksloser Miene in Richtung der beiden Wracks stapfte, die in einiger Entfernung auf der Straße lagen und eine Säule dunklen Rauches in den farblosen Himmel aufsteigen ließen. Der 'Zwischenfall', wie der erste knappe Bericht, der dem Büro vorlag, es betitelte, hatte bereits einige Stunden zurückgelegen, als man dessen örtliche Abteilung auf den sich ergebenden 'dringenden Verdacht auf antiimperiale Aktivitäten' hin alarmiert und Laurent die Leitung der Ermittlungen übertragen hatte - inzwischen war der Befehl nicht einmal mehr eine Überraschung gewesen. Trotz der chauvinistischen Ideologie der Kommission hatte die von Obroa-skai stammende Frau es bis zur Lieutenant des Imperialen Sicherheitsbüros gebracht - ein Resultat ihres Ehrgeizes, ihrer Rücksichtslosigkeit und, vor allem, ihrer unerschütterlichen Loyalität gegenüber der Neuen Ordnung - und mittlerweile wurde sie beinahe regelmäßig mit der Aufklärung krimineller Machenschaften im Tirahnn-System betraut, wenn auch vorwiegend solcher, an denen das Sector Office kein allzu umfassendes Interesse zeigte. Möglicherweise bot diese Angelegenheit hier die lang erwartete Gelegenheit für einen großen Fang, der ihr endlich die volle Anerkennung ihrer Vorgesetzten einbrachte. Und natürlich die Genugtuung, ein paar weitere Dissidenten der Exekution überantworten zu können.

"Der erste Anschlag auf dieser Route", kommentierte Company Leader Varsin kühl. "Man möchte meinen, die Bewohner dieses Hinterwäldlerplaneten hätten eine kleine Lektion nötig."

Der breitschultrige Soldat in seiner mit Plastoidpanzerplatten versehenen Schutzkleidung, der leicht versetzt hinter Celessa einherschritt, war geradezu das Paradebeispiel für die CompForce - stets nur zu bereit, den absoluten Machtanspruch der Neuen Ordnung in jedem Winkel des Imperiums mit brutaler Härte durchzusetzen. Und gleichzeitig ging er scheinbar ständig davon aus, dass jeder Zivilist in seiner Umgebung das Potential zum Hochverräter hatte. Zwei äußerst nützliche Eigenschaften, wie Laurent fand, aber hin und wieder kannte Varsin bedauerlicherweise keine Zurückhaltung bei den 'Befragungen' und 'Umerziehungsmaßnahmen', wie das ISB sein Vorgehen gegen Abweichler euphemistisch betitelte.

"Gut möglich", gab die Agentin ebenso emotionslos zurück. "Halten Sie sich aber vorerst zurück. Ein Denkzettel kann kontraproduktiv sein, solange die Leute wissen, dass er willkürlich ist. Sobald wir einen Anhaltspunkt haben, lasse ich Ihnen freie Hand."

Im Gehen maß sie mit den Augen die Umgebung ab - eine überwachsene Böschung säumte den hier eine Kurve beschreibenden Fahrweg, was den Ort für einen Hinterhalt geradezu prädestinierte. Für einen Moment wurde der Schauplatz vom Schatten eines darüber hinwegfliegenden Patrouillen-Kanonenboots verdunkelt, das die Gegend mit seinen Infrarotkameras kontrollierte. Einige Personen, sowohl bewaffnete Agenten des Büros als auch Technikerteams in grauen Overalls, waren mit der Untersuchung und Bewachung der Umgebung zugange, und ein Trupp Soldaten der Imperialen Armee rückte soeben, abgeschirmt von einigen Hoverscout-Kampffahrzeugen, in den Wald vor. Beim Näherkommen der Lieutenant und ihrer Eskorte aus drei Angehörigen der CompForce eilte einer der an den ausgebrannten Gleitern beschäftigten Agenten herbei. Die drei roten Quadrate auf der weißen Uniformjacke des ISB wiesen den kahlrasierten Mann als Senior Constable aus, kurz angebunden führte er die Hand zum Salut an seine schwarze Offiziersmütze.

"Blanck", stellte Laurent knapp fest. "Berichten Sie."

"Lieutenant." Die blauen Augen des Agenten funkelten kalt, seine Abneigung ihr gegenüber war offensichtlich - was aber auf Gegenseitigkeit beruhte. "Zwei zerstörte Fahrzeuge, sechs Tote. Alle beraubt und entkleidet. Eine routinemäßige Nachschublieferung zu den Armeeaußenposten in der Region, in dem Zustand hier von einem Einheimischen aufgefunden, der sich leider als sonst... unbrauchbar erwiesen hat. Unsere Freunde vom Militär haben das Gelände schon durchwühlt und sich jetzt auf Spurensuche begeben."

Laurent schnaubte verächtlich.
"Wollen auch Detektiv spielen, was?"

Sollte die Armee mit ihrem gekünstelten Gebaren und ihren rückständigen Moralvorstellungen die Ermittlungsarbeit doch einfach den Professionellen überlassen. Ihren Offizieren mangelte es, bei aller Kampfstärke, einfach an unbedingter Treue zur Neuen Ordnung und an dem zur Aufstöberung und Ausrottung jeglichen Widerstandes gegen diese nötigen Vorstellungsvermögen. Sie nahm Blancks Datenpad entgegen und umrundete die Wracks, bis ihr Blick an den verkohlten, einen ekelerregenden Geruch verströmenden Leichen der ehemaligen Besatzung hängenblieb. Nicht, dass sie auch nur die Spur von Mitleid empfand, aber die auf dem Pad abgespeicherten diesbezüglichen Untersuchungsergebnisse erweckten Celessas Interesse. Brandeinwirkung, Blasterfeuer und Projektileinschüsse waren als Todesursachen aufgelistet, und gerade letzteres deutete auf eher schlecht ausgerüstete Täter hin, die Gebrauch von altertümlichen Jagdwaffen oder ähnlichem machten. Wilderer würden aber kaum einen militärischen Konvoi angreifen, die Koordination des Angriffs sprach auch gegen eine Zufallsbegegnung. Nein, das war eine gezielte Attacke auf die Imperiale Autorität gewesen, deren Urheber unter allen Umständen ausfindig gemacht und ganz wie das elende Ungeziefer, das sie nun mal waren, ausgemerzt werden mussten. Laurent deutete auf den vorderen, schwer beschädigten Gleiter, in dessen Nähe ein großer, sich allmählich mit Wasser füllender Krater im Boden klaffte.

"Rekonstruieren Sie, Constable."

"Der Anschlag ist offensichtlich hinterhältig organisiert worden", erklärte dieser. "Das Vorgehen ist vergleichbar mit dem diverser Terroristen und Partisanen im Supersektor, was uns eine Relation nicht ausschließen lässt. Die Techniker gehen davon aus, dass improvisierte Sprengsätze den vorderen Gleiter -"

Weiter kam Blanck nicht. Ein dumpfes Donnern erschütterte die Umgebung und veranlasste die umstehenden CompForce-Soldaten, ihre Waffen in Anschlag zu bringen. Celessa ging reflexartig hinter dem Wrack, von dem der dünne Regen abperlte, in Deckung und zog in derselben Bewegung ihre 22T4-Blasterpistole, aber es folgte kein Angriff, keine Schüsse aus dem Wald. Langsam entspannte sie sich wieder. Ein Feuergefecht mit Vollstreckern der Kommission wollten die unbekannten Täter wohl nicht - zumindest noch nicht - provozieren, vielleicht war die jetzige Explosion zusammen mit der Plünderung und Verbrennung der Leichen eher Teil einer Art Zermürbungsversuch. Man wusste nie, wozu all die primitiven oder von durch die Rebellion propagierten demokratischen Ideen verblendeten Kreaturen, von denen es in der Galaxis nur so wimmelte, fähig waren; eine so simple wie einleuchtende Begründung dafür, sie allesamt in einem Stadium der Unterdrückung zu halten, damit sie den Menschen nicht gefährlich werden konnten. Nach einem Moment der Stille folgte in kurzen Abständen eine Reihe weiterer entfernter Detonationen, irgendwo flog kreischend ein Vogel auf.

"Was beim Imperator ist hier los?", ließ Senior Constable Blanck sich aufgebracht vernehmen, als das letzte Donnern verhallt war. Der Agent hatte ebenfalls seine Dienstwaffe gezogen und spähte im Versuch, etwas zu erkennen, ins Unterholz. "Company Leader, orten und überprüfen Sie die Quelle!"

"Sie sichern das Sperrgebiet, Blanck", ordnete Laurent an. "Mr. Varsin?"

Celessa nickte dem CompForce-Unteroffizier zu, worauf der Angesprochene eine kurze Überprüfung per Datenpad vornahm, ehe er und die zwei anderen Soldaten, die man zu ihrer Begleitung zum Tatort abgestellt hatte, ihre Blasterkarabiner entsicherten und in Richtung der festgestellten Explosionsursache abrückten. Die Lieutenant folgte in einigen Metern Abstand, die Pistole immer noch schussbereit in der Hand, über den Baumwipfeln ertönte das Dröhnen des Kanonenbootes, das sich an den nun auch an dieser Stelle in den verhangenen Himmel aufsteigenden Rauchschwaden orientierte. Ein Stück in den Wald hinein blieb Varsin stehen und deutete nach vorn. Das Gestrüpp war in Bodennähe völlig zerfetzt, an einer Stelle tränkte eine dunkle Flüssigkeit die aufgerissene Erde.

"Sprengsätze. Könnte dieselbe Konstruktionsweise wie an der Straße gewesen sein."

"Davon gehe ich aus. Entweder die Angreifer sind noch in der Nähe oder die hier hatten einen Auslösemechanismus auf Zeit oder Annäherung, in welchem Fall die Herren von der Armee anscheinend direkt in eine absehbare Falle marschiert sind."

In einiger Distanz donnerte eine erneute Explosion, bei der die drei CompForce-Soldaten nur noch unmerklich zusammenzuckten.

"Ich vermute letzteres", meinte die Lieutenant süffisant lächelnd, ehe ihre Stimme wieder ernst wurde. "Die Täter haben wohl mit all dem gerechnet und längst Gelegenheit gehabt, ihre Spuren zu verwischen... oder falsche Hinweise zu hinterlassen." Laurent blickte sich um. "Rufen Sie ein Untersuchungsteam her, Mr. Varsin. Vielleicht kann hier trotzdem noch Verwertbares gesichert werden."

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn-System - Tirahnn - Waldgebiet östlich von Rhovan] Lieutenant Laurent, Company Leader Varsin, zwei Soldaten der CompForce
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Tharens Sachen waren Riuen tatsächlich zu klein, aber glücklicherweise nicht allzu sehr. Es sah zwar etwas seltsam aus, aber wen kümmerte es, wenn der Chiss dadurch trocken war und einer Erkältung aus dem Weg ging? Angenehmer Nebeneffekt war eben auch, dass er nicht das halbe Haus volltropfte. So hatten sie alle etwas davon.
Er setzte sich, und Mellah ging gleich in die Vollen. Riuens Antworten jedoch ließen ein wenig zu wünschen übrig.
Immerhin - anscheinend war er ein Jedi-Schüler? Aber was Mister X anging, tappte sie noch immer im Dunkeln. Er hatte sie begleitet - wie aufschlussreich. Danach folgten zwar noch ein paar Brocken, aber diese warfen eher noch mehr Fragen auf, als dass sie Dinge beantworteten. Was meinte der Chiss mit dem "großen Päckchen"? Das große Herz klang ja immerhin durchaus positiv, wurde aber durch "Dinge gutmachen" gleich wieder zunichte gemacht. Wer etwas "gut zu machen" hatte, der hatte auch etwas "schlecht" gemacht. Genauso mit "richtig" und "falsch"... Was hatte er angestellt? Diese Fetzen entfachten eher ihre Neugier, als sie zu befriedigen.

Was Miri betraf war Riuen nicht weniger geheimnisvoll. Ihr würde es besser gehen - hieß, es ging ihr nicht gut? Oder hieß, es ging ihr nicht ausgezeichnet? Das mit dem Selbstvertrauen hingegen traf eigentlich so gar nicht auf ihre alte Freundin zu, und Mellah sah überrascht zu Tharen, der die Augenbrauen hochzog und mit den Schultern zuckte. Ja, so kannten sie sie nicht... aber wer wusste schon, was in den letzten Jahren passiert war? Fünfzehn Jahre waren eine lange Zeit. Das Verantwortungsgefühl jedoch passte durchaus. Vielleicht hatte sie sich nicht allzu sehr verändert.

Überlegend sah sie auf ihre Liste, als Riuen seine indirekte Aufforderung hervorbrachte. Es war nett gemeint, aber nicht so hilfreich, denn Mellah wusste viel zu wenig, um überhaupt solche Fragen stellen zu können. Wenn sie damit anfing, saßen sie noch morgen früh hier, bis sie richtige Informationen hatte.
Tharen aber schien diese Überlegungen nicht zu haben.


"Warum genau können Sie nicht ins Detail gehen? Es ist ja nicht so, als ob den beiden etwas passieren würde, nur weil ihre beste Freundin ein wenig mehr Informationen hat, oder? Immerhin hat ihr Kerl, wie auch immer er heißt - was übrigens auch interessant wäre - Sie ja nicht umsonst zu uns geschickt. Diese Geheimnistuerei ist schön und gut, aber es wäre angenehm, wenigstens einen Grund dafür zu erfahren."


Er war schon immer mehr der direktere gewesen von ihnen beiden... sonderlich diplomatisch war das nicht, aber wenn Mellah ehrlich war, in zehn Sekunden hätte sie womöglich genau die gleiche Frage gestellt. Sie wussten, dass Geheimhaltung manchmal notwendig war. Gerade auf Planeten wie Tirahnn. Aber wie sollten sie schlau werden aus diesem ganzen Kuddelmuddel?

"Es wäre nett, wenn Sie uns ein wenig Licht geben würden, da gebe ich Tharen recht..."

Sie warf ihm einen Blick zu.

"Auch, weil es mir schwer fällt abzuschätzen, welche Fragen ich Ihnen überhaupt stellen darf - schließlich weiß ich nicht, ob wiederum Sie alles wissen, was in dieser Nachricht vorkam? Was der Grund dafür ist, weshalb er Sie zu mir geschickt hat?"

Ein Seufzen und einen fragenden Blick zu Riuen später fuhr sie fort.

"Aber wenn es nicht anders geht, werde ich es versuchen. Auch wenn mir normale Fragen, ehrlich gesagt, lieber wären. Viel lieber."

Das war doch außerdem nur Haarspalterei. Aber wenn der Bald-Jedi es so wollte... Doch wie beim Sarlacc sollte sie ihre Fragen jetzt umformulieren, damit sie trotzdem etwas erfuhr? Hmpf.

"Ist..." Zögerlich fuhr sie fort. "Ist dieser Mann gefährlich für Miri?"
Vielleicht nicht direkt. Aber was er da so alles gesagt hatte...

"Ich hoffe ich sage nichts, was Sie nicht wissen, wenn ich sage, dass er dem Imperium angehört hat."
Probleme und Schwierigkeiten, die Eowyn betrafen...

"War er Teil der Armee? Hatte er einen hohen Rang im Imperium? War er vielleicht Teil der Invasion hier auf Tirahnn?"

Wobei Mellah letzteres sofort wieder verwarf. Miri würde nichts mit jemandem anfangen, der ihre Heimatwelt unterjocht hatte. Niemals.
"Gehört er jetzt definitiv zur Republik?"

Eine weitere Überlegung. Sie musste herausfinden, was mit dieser Mission war. Warum Miri und Mister X beide dafür sorgten, dass nach ihrem Tod alles geregelt war. Es war unheimlich...

"Bleiben beide noch eine Weile auf Coruscant? Ich kann hier eigentlich nicht weg... aber falls doch... könnte ich sie besuchen? Würde sie sich darüber freuen? Wissen Sie, was für eine Mission die beiden planen?"

Mellah seufzte schließlich frustriert. Sie würde gerne so vieles fragen - aber so kam sie einfach nicht weit. Hmmmmpf.
Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand und sah den Chiss nachdenklich an. Naja, zumindest eine Frage konnte sie noch stellen...

"Ich weiß nicht, ob Sie das überhaupt wissen, aber..."
Er hatte nur schwer beantworten können, ob es Miri gut ging, aber vielleicht war das hier einfacher.
"Ist Miri... glücklich?"

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Riuen hatte ein verhältnismäßig großzügiges Angebot gemacht, oder eher ein gefährliches. War das hier ein zugefrorener See, die fand er sich auf sehr, sehr dünnem Eis und musste peinlichst genau darauf achten, dass dieses nicht brav, sofern er zu schnell, zu langsam oder irgendwie anders falsch vorging. Natürlich würden seine Antworten niemals die sein, die hier erwünscht wären. Aber wann bekommt man im Leben schon die Antworten, die man unbedingt braucht? Vielleicht bei der Frage nach der Hochzeit und selbst dieses Ja konnte sich früher oder später stark ändern. Hochinteressant waren die Reaktionen der beiden, als es um Eowyns verschüttetes Selbstvertrauen ging. Das musste eindeutig einmal anders gewesen sein, wie der blauhäutige interessiert feststellte. Was hatte wohl dazu geführt, dass sie geworden war wie jetzt? Eine unglückliche Liebe? Ein Betrug? Eine selbstbewusste Eowyn? Kaum vorstellbar, denn jetzt sie von Selbstbewusstsein so weit entfernt, wie Riuen davon, ein Zwerg zu sein. In menschliche Maße gemessen. Eine selbstbewusste Eowyn. Über diese Vorstellung konnte der Mann nur stolpern, so wenig vorstellbar war sie. Eine selbstbewusste Eowyn? Das hätte sie verdammt attraktiv gemacht. Aber so? Beinahe hätte der Chiss die Stirn gerunzelt, zwecks dieses Gedankens. Aber man durfte auch die Freundinnen des Freundes attraktiv finden, solange man nicht den Wunsch hegte, mit ihnen zu schlafen. Wobei ein solcher Wunsch legitim war, solange man ihn nicht in die Tat umsetzte.

Mellahs Mann jedenfalls mangelte es nicht an Selbstbewusstsein, als er offene Fragen stellte und damit gegen die Regeln des Spiels verstieß, was Riuen zu einem anerkennenden Grinsen brachte.

"Der Grund für diese Geheimniskrämerei ist denkbar einfach. Es geht um Schutz. Von den beiden, Und," zwei Sekunden Überlegung, "auch um Ihren. Man kann an den Friedensvertrag glauben, oder auch nicht. Und ich verrate weder zu wenig, noch zu viel, wenn ich behaupte, dass ich felsenfest davon überzeugt bin, dass dieser Vertrag auch bei kleinen Problemen gebrochen werden könnte." Womit Riuen gleich zum nächsten Punkt kam, als er Preis gab, "Wenn ein recht hohes imperiales Tier plötzlich bei der Gegenseite aufschlägt, ist das nichts, was dieser gefällt. Manche Informationen die da weitergegeben werden können, sind sehr brisant. Und wer will schon schmutzige Wäsche anderer waschen?"
Sehr viel mehr könnte Riuen nicht pries geben. Was an zwei verschiedenen Dingen lag. Zum einen, weil er ist tatsächlich nicht durfte und zum anderen, weil er ja selbst nicht genug wusste. Auch wenn natürlich für ihn sehr klar war, dass Ian etwas über das Virus wissen musste, dass das Imperium in Verruf bringen musste. "Seinen Namen kann ich nicht nennen. Das Imperium weiß nicht, dass er bei uns ist und essen darf es aus den bereits angedeuteten Gründen auch nicht erfahren. Sonst könnte das schlimmstenfalls sein Todesurteil bedeuten. Das Imperium vergibt nämlich sehr ungern etwas, dass es als Fehler beschreibt. Und erlauben sie mir die gewagte These aus meiner persönlichen Erfahrung: Die Republik ist für das Imperium ein Fehler. Mehr noch, ein Übel." Riuen konnte nicht verhindern, dass seine Abneigung deutlich herauszuhören War, wann immer er das böse I-Wort in den Mund nahm.

Mellah mischte wieder mit, wünschte mehr Informationen.
"Ich weiß auch nicht alles. Schon mal gar nicht, was in dieser Nachricht enthalten war. Was ich aber weiß ist, dass mein Freund es für enorm wichtig gehalten hat, dass diese Nachricht hier ankommt. Und wenn Sie mich fragen, hatte er eine Heidenangst. Die Nachricht hier zu wissen, wirkte lebenswichtig." So viel konnte er verraten. War Ian gefährlich für Miri? Riuen lachte kurz. "Nein, ist er nicht. Zumindest nicht, wenn sie meinen, ob er ihr gefährlich werden könnte. Ich habe selten jemanden erlebt, der eine Person so liebt, wie er es tut. Was gefährlich ist, ist seine Verbindung zum Imperium." Riuen durfte die beiden keinesfalls in Richtung Virus lenken und daher auch nicht einen einzigen Hinweis geben, der dorthin führen könnte. Egal wie sicher er sich war, dass es sehr brisante Informationen darüber gab, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beweisen würden, dass das Imperium für das Virus verantwortlich war, nichts dergleichen durfte er hier preisgeben. So viel war ihm als Taktiker mehr als klar.
"
Ich weiß nicht, mit was er genau zu tun hatte." Lüge auf der einen, Wahrheit auf der anderen Seite, "Aber er hatte einen recht hohen Posten." Das Wort Sith durfte nicht erwähnt werden. Auch in keiner Ja Nein Frage. "Würde man ihn fragen, würde er versichern, dass er zu Eowyn gehört. Ansonsten ist er wohl neutral..." Etwas anderes zu behaupten wäre Mutmaßubg gewesen und ungerecht Ian gegenüber, der große Probleme mit der Republik hatte.
"Wie lange ie auf Coruscant bleiben, weiß ich nicht. Der Tempel steht Ihnen beiden offen. Ein Besuch würde vermutlich beide freuen. Und Eowyn könnte sicher jemanden gebrauchen, der ihr nahe steht. Zur Mission kann ich nur brandgefährlich ssgen, aber ich bin sicher, dass das wohl auch in der Nachricht gesagt worden ist."
Die letzte Frage war die erste, die Riuen nicht auf Anhieb und nicht wie aus der Pistole geschossen beantworten konnte. War sie glücklich? Was für eine Frage.
"Ich hab sie das nie gefragt, weil sie mich nicht besonders leiden kann und da sind zwei Antworten. Glücklich mit ihrem Partner, ja. Glücklich an und für sich?" Nein. Niemand der glücklich War, war wie Eowyn. Niemand der glücklich War, wirkte wie Eowyn. "Ich glaube nicht, dass..." Riuen wollte das nicht über die Lippen bringen. "Es mir zusteht eine Antwort auf diese Frage zu geben. Durch den Fakt, dass wir ein paar Startschwierigkeiten hatten und haben, wäre eine Antwort von mir ziemlich persönlich beeinflusst." Auf der anderen Seite aber hatte er frei heraus gesagt, dass es ihr an Selbstbewusstsein mangelte. Von daher... "Vielleicht ist der Ort wo sie ist, nicht der geeignetste, um sein Glück zu machen. Vor allem nicht, wenn man eher dazu neigt, anderen etwas Gutes zu tun und sich dabei selbst außen vor lässt." Dabei funktionierte es sehr wohl selbst glücklich zu sein und dann erst andere zu unterstützen. Das nette Mann Glück war nämlich, dass man es viel besser verteilen konnte, wenn man es selbst empfand. Aus einer leeren Flasche ließ schließlich auch kein Wein ausschenken. Aber das war etwas, was Eowyn einfach nicht Begriff.

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Hütte] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, Erwin Rosenbaum, NPC´s

Nachdem sie Geendet hatte, bemerkte sie auch das ein neueres gesicht zu ihnen getreten ist. Aufgrund von seinen Rangabzeichen schätzte sie, das es sich bei Ihm um 2nd Lieutenant Rosenbaum handeln musste. Als Karstein-Winters ihr zustimmte nickte sich leicht und wartete eine Reaktion des Captains ab. Sie folgte umgehend:

„Das glaube ich auch. Der ISB wird das Gebiet weiterhin sichern bis weitere Verstärkung unterwegs ist. Wir sollten uns mal im Wald umsehen, die Spuren sollten nicht ganz verwischt worden sein.
“,

mit diesen Worten zog der Captain seine Handschuhe nach, schulterte sein Gewehr und bewegte sich in Richtung der Anhöhe. Mikka salutierte knapp und begab sich zu ihrem Staff Sergeant:,, Jackson, könnten sie bitte alle zusammen trommeln? Wir begeben uns in de Wald um nach weiteren Spuren zu suchen. Und bitte auch die Männer von der Sperre, das Personal des ISB übernimmt ab hier. Und würden sie das auch bitte sofort erledigen?

Sichtlich genervt von der Bitte holte er jeden einzelnen Mann von seinem momentanen Posten und begaben sich zu der Anhöhe wo die anderen Züge bereits warteten. ,,Also an alle: Seid vorsichtig wir wissen nicht was uns erwartet. Aber seid gründlich und durchsucht alles, Ok?“ Beauftragte Mikka ihren Zug bekam aber nur mührische Antworten. Langsam drangen sie, begleitet von den Luftkissen fahrzeugen, tiefer in den Wald.

Plötzlich war eine Detonation zur Hören und zwar ganz in der Nähe.,,Alle noch da? Hat es wen erwischt wenn ja wenn?“ Fragte sie über Funk. ,,Von uns sind alle da. War wohl jemand aus dem Ersten Zug.“ antwortete Jackson. Das beruhigte Mikka ein wenig das zumindest keiner von Ihnen getroffen wurde auch wenn es für Karstein schlimm sein musste. Als sie hörte wie von jemandem Gerufen wurde das hier Schnüre gewesen sind, brachte das Mikka´s Puls wieder auf 180. Jetzt wo sie´s wusste sah sie überall diese Drahte und brachte grade noch so:,, Achtung, in Deckung Ohren zuhalten und Mund auf!

Raus bevor die Hölle los ging. Mehrere Sekunden vergingen in dem Erde,Holz und Metall wie Schrapnelle über alle hinweg flogen. Danach hörte Mikka erst nur ein Lautes piepsen im Ohr weshalb sie die schreie erst über hörte aber als sie sie bemerkte rief sie wie in Panik:,,Wer ist es und von welchem Zug?“ Jackson antwortete ihr sofort anscheinend ist ihm grade die Situation zu Heikel für Befehlsverweigerungen:,,Mike Austin, unser Zug.“ Mikka lief es eiskalt den Rücken runter. Sie wollte schon nach den Medics rufen und zu Austin laufen doch die Sanitäter waren schon bei ihm und behandelten seine schweren Verbrennungen und mehrere, richtige Krater in dem Körper von Mike vermutlich verursacht durch Schrapnelle.

Diese minderwertigen Xeno liebharber mit beschränktem Horizont dachte Mikka nur während sie schweren Herzens nichts machen könnend auf die Szene Starrte. Ihr war grade zu schreien zumute doch sie musste vor den anderen stark bleiben. Eigentlich merkwürdig das sie schon so sehr mitfühlt obwohl sie sie erst heute kennengelernt hat aber trotzdem…. konnte sie einfach nicht anders als eine scheiß Wut auf diese verlemedeiten Partisanen zu bekommen. Und dazu kam auch noch das dies ihr erster Tag war als Kommandantin dieses Zuges und schon hatte sie einen Schwerverletzten zu verzeichnen. Vor rasender Wut ballte sie die Fäuste aber mehr ließ sie sich nicht anmerken. Damit Austin besser behandelt werden konnte trugen die Sanitäter ihn ebenfalls in das Luftkissenfahrzeug in dem auch der verletzte aus Zug 1 war und brachten beide in das nächste Krankenhaus.

Mikka blickte dem Fahrzeug noch hinterher bevor sie mit leiser stimme zu Jackson sagte:,,Los wir müssen weiter die anderen sind uns schon ein wenig voraus.“ ,,Jawohl 2nd Lieutenant Kanerva“ bekam sie als Antwort. Leise und ohne viel zu reden holten sie die anderen zügig ein welche sich bereits um eine kleine Hütte positioniert haben. ,,Die spuren führen offenbar hierhin“ wurde ihr mit geteilt doch Mikka hörte nur mit einem Ohr zu, denn sie machte sich zu viele Gedanken.

Sie hätte besser aufpassen müssen und die Falle eher erkennen müssen dachte sie. Sie dachte so sehr nach das sie fast den Befehl:,,Zugriff“ überhört hätte aber sie ging wie alle anderen in Formation langsam auf die Hütte zu. Dort wartete sie bis die Tür eingeschlagen wurde und drang dann mit den anderen wie in Haufen über penetranter Staubsauger Vertreter in das Haus ein. Auf den ersten Blick war es eine normale Hütte. Auf dem zweiten…..auch. Eigentlich nichts besonderes außer vielleicht der Stapel Schokolade auf dem Tisch aber ansonsten könnte das auch eine ganz normale Ferien Hütte sein.

Da fragte sich Mikka mit was sie wohl gerechnet hat. Natürlich war es eine normale Hütte schließlich würden Terroristen ja kein Hinweis Schild aufstellen und eine Liste mit Name,Anschrift,Geburtsdatum,Blutgruppe und den Auffentals Ort in den nächsten 48 Stunden hinterlassenwürden, auch wenn es ihren job erheblich vereinfachen würde wenn sie es täten. Sie ging Grad einen Raum der wohl die Küche darstellen sollte als ihr Privat Helmut Berger auffiel der sich an der Schokolade zu schaffen machte .

Sie wollte ihn grade warnen da lieber nicht zu tun als er schon den ersten Riegel abbrach und die Platinen und Drähte zum Vorschein kamen. Mikka hatte grade noch genug Zeit Scheiße zu denken bevor sie ihre Zweite Explosion an diesem Tag erlebte. Dabei wurde sie an die Wand geschleudert und wurde durch den schlag für ein paar Sekunden bewusstlos besann sich aber wieder recht schnell. Da war es wieder, das piepen in ihrem Ohr und sie konnte sich kaum bewegen aber sie wusste das sie grade ihren zweiten Mann an diesem ersten Tag verloren hatte. Blanke Wut und Entsetzten spiegelten sich in diesem Augenblick auf ihrem Gesicht da sie die Wut einfach nicht mehr zurück halten konnte.

Dafür werden sie zahlen dachte Mikka und zwar doppelt und Dreifach. Ihnen würde es schlimmer ergehen als diesen beiden und sie werden sich wünschen zu sterbe ach sie werden sich wünschen sich jemals mit uns angelegt zu haben und den verfluchen der sie auf diese Jämmerliche und Idotische Idee gebracht hat. Als ob deren Nadelstiche uns jucken würde und so wollen die einen Ganzen Planeten befreien? Das ich nicht lache. Moment, was dachte sie da grade? Sie musste sich beruhigen und zwar schnell. Hass ist nie gut. Er trübt deine Sinne und verleitet dich zu dummen Taten. Okay Mikka einmal tief ein und aus Atmen, dann die Augen auf machen und wieder kontrolliert sein. Du kannst es dir nicht erlauben Schwäche zu zeigen. Also los jetzt, Dachte Mikka.


Mikka machte die Augen auf und wünschte gleich es gelassen zu haben. Vor ihr schwirrte das Zimmer als ob sie den Kater ihres Lebens hätte. Dennoch schaffte sie es sich aufzurappeln und Halbwegs autoritär zu wirken. Sie bemerkte das die Sanitäter sich bereits um den Bewusstlosen Berger kümmerten und versuchte nicht all zu sehr auf seine Stummel zu schauen welche mal die Hände das Privats waren. Auch sie wurde von den Sanitätern zu einem Wagen gebracht. Erst protestierte sie aber als sie merkte das das nichts brachte hört sie auf um Energie zu sparen. Während der Fahrt schaute sie Teilnahmslos aus dem Fenster und auch während der Untersuchungen sagte sie kein Wort und dachte an nichts. Als ihr gesagt wurde, das die Ergebnisse der Test einige Stunden in Anspruch nehmen und sie sich ausruhen soll legte sie sich einfach auf die nächste Bank. Sie Träumte schlecht, sehr schlecht. Immer wieder sah sie vor sich die Szene abspielen doch nie konnte sie etwas ändern egal wie sehr sie sie ihn anschrie oder zu warnen versuchte. Er explodiert immer und im dem Augenblick schien immer die Zeit anzuhalten und alle im Raum warfen ihr Beleidigungen und Vorwürfen an den Kopf warum sie ihm denn nicht geholfen hat. Und selbst ihr Spiegel Bild warf ihr immer an den Kopf wie unfähig sie sei und das es eine Schande ist das sie schon 2 Soldaten verloren hat das ihre Eltern recht hatten als sie ihre vorbehalten gegen über den Plänen ihrer Tochter geäußert haben. Das wieder holte sich unzählige male, bis sie ihren Namen hörte erst dachte sie das jetzt noch jemand sie beleidigen wollte doch alles wurde weißer und verblasste und als sie auf wachte schaute sie nur in das Gesicht von Karstein-Winters.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Krankenhaus in Rhovan ]Mikka Kanerva, Sebastian Karstein-Winters, NPC´s
 
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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Hütte] Arda Targon und die Partisanen

Nicht ohne eine gewisse Sehnsucht blickte Arda Riuen hinter, als der blauhäutige Jedi sich verabschiedete und sich auf den Weg machte, um seine eigene, zweifellos ebenso wichtige wie gefährliche Mission zu erfüllen. Sie konnte ihm dabei nur Glück wünschen und hoffen, dass die Macht mit ihm sein würde. Der Gedanke, dass eine höhere Kraft den sympathischen Chiss beschützen und anleiten und vor der Ergreifung durch die Imperialen behüten konnte, war für Arda sehr tröstlich, die ehemalige Polizistin lächelte dünn und wandte sich dann ab, sie hatten beide ihre Pflicht zu erfüllen. Wenn Tirahnn jemals wieder frei sein sollte, dann mussten Partisanen und Jedi alles für dieses höhere Ziel einsetzen, sie durften sich weder Ablenkungen noch Zweifel leisten. Ihre Heimatwelt brauchte sie, das war für Arda alles, was zählte. Sie würde weder wanken noch versagen, das hatte sie sich geschworen. Und so kehrte die Anführerin der kleinen Gruppe Widerstandskämpfer zu ihren Leuten zurück, die Euphorie über die Begegnung mit einem leibhaftigen Jedi hatte sich mittlerweile etwas gelegt und ihre Gedanken wandten sich wieder den Herausforderungen und Gefahren zu, mit denen sie konfrontiert waren. Das Imperium hatte Tirahnn fest im Griff und würde auf den Angriff auf den Versorgungskonvoi ohne Zweifel reagieren, die Besatzer konnten es sich nicht leisten, schwach zu wirken. Aber egal was nun geschehen würde, Arda und ihre Gefährten hatten der scheinbar unzerstörbaren Rüstung der Imperialen einen Kratzer verpasst, hatten bewiesen, dass man sie attackieren und töten konnte. Die symbolische Wirkung dieser Aktion war nicht zu unterschätzen, auch für das eigene Selbstbewusstsein der Tirahnner. Sie waren nicht schwach und unterwürfig, niemals würden sie die Kontrolle des Imperiums über ihre geliebte Heimatwelt kampflos akzeptieren. Ein einzelner Stein konnte eine Gerölllawine auslösen, der erste Schritt war getan. Jetzt kam es darauf an, die Rebellion – den Traum von einem freien Tirahnn – am Leben zu erhalten. Und das, rief sich Arda mit einem leisen Seufzen in Erinnerung, hieß zuallererst, dass sie die Waldhütte verlassen mussten. Die schlanke Menschin gab sich einen Ruck, trat in die Mitte des Raums und räusperte sich, als sie sprach, war ihre Stimme ruhig und klar, alle Blicke richteten sich gespannt auf sie. Nachdem sie die Anweisung gegeben hatte, sich Gedanken über einen neuen Unterschlupf zu machen und Aram gebeten hatte, in Kontakt mit seiner Großmutter zu treten, ließ sie ihren Freunden ein wenig Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen, dann bildeten sie einen Kreis, um ihre Ideen zusammenzutragen und sie zu verwirklichen.


„Kommt zusammen. Wir werden jetzt umsetzen, wozu uns unser neuer Freund geraten hat. Gebt mir Vorschläge, wo wir uns jetzt verstecken können, wie wir dorthin kommen und was wir tun können, um die Imperialen von unserer Fährte zu locken.“


Für einige Momente herrschte Stille, dann hob Damrod seine Hand, der Kubaz hatte bis dato konzentriert auf sein Datapad gestarrt und man merkte ihm an, dass er ein wenig nervös war, vor der Gruppe zu sprechen. Er liebte Technik und war ein Genie, was das Basteln anging, hatte aber manchmal Schwierigkeiten, sich davon zu lösen. Ermutigend nickte Arda ihm zu und der Nichtmensch fand seine Stimme wieder.


„Für das letzte Problem habe ich eine Lösung. Wie ihr wisst, haben ich und Tiniri einige Sprengsätze auf dem Weg hierher vergraben, ich habe sie so...eingestellt, dass sie explodieren, sobald sich ihnen jemand nähert. Das könnte man auch hier machen, Fallen legen, dafür sorgen, dass den Imperialen nichts in die Hände fällt.“


Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, man nickte und murmelte und Arda hob schließlich die Hand und lächelte dem Kubaz freundlich zu.


„Ein guter Vorschlag, mach das. Wenn wir den Imperialen noch irgendwie Schaden zufügen können, sehr gut, aber am wichtigsten ist, alle Spuren zu beseitigen. Räumt also alles ein, was ihr tragen könnt, lasst nichts zurück. Narmacil, du möchtest etwas sagen?“


Er nickte, geschickt stützte sich der Twi´lek, ein erfahrener Jäger, der diese Gegend wie seine Westentasche kann, auf den Tisch vor ihm und und deutete auf eine alte, vergilbte Karte, die er aus seiner Tasche gezogen hatte. Neugierig rückten die Partisanen näher zusammen, um etwas sehen zu können.


„Ja, ich denke, ich kennen einen Pfad, der uns unauffällig von hier weg führt. Richtung Norden, fester Untergrund, viel Vegetation. Wenn wir aufpassen, wird man uns nur sehr schwer auffinden können. Und besser noch, dort gibt es einen alten Unterstand, den mein Vater vor vielen Jahren errichtet. Selbst gebaut und ohne zuvor die Behörden gefragt zu haben, der ist nirgends verzeichnet. Es war seine private Zuflucht, um Ruhe zu haben, wenn...nun, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir uns dort verstecken können.“


Fragende Blicke wurden ausgetauscht und Arda sah besonders zu Tiniri, die ehemalige Soldatin wusste wohl am besten, ob der Vorschlag ihres Ehemanns etwas taugte. Nachdenklich strich sich die blonde Menschin übers Kinn, dann nickte sie und gab dem Unterfangen damit ihren Segen. Es war nicht notwendig, groß weitere Worte zu verlieren, die Aufgabe war klar. Während ein Teil der Partisanen Wache hielt, machte sich der Rest daran, alles einzusammeln und in Rucksäcke zu packen, das irgendwie transportiert werden konnte. Damrod und Tiniri widmeten sich mit Hingabe dem Bauen und Platzieren von Sprengfallen aller Art, fachmännisch tauschten sich die beiden aus und Arda war gleichermaßen erstaunt, beeindruckt und beunruhigt, wie leicht sich diese tödlichen Fallen bauen ließen und wie kreativ ihre Schöpfer dabei waren, sie geschickt zu platzieren. Sogar Schokoladenpackungen wurden als verlockende Beute platziert und Arda hatte das Gefühl, sie müsste Damrod, dessen Augen dabei funkelten, irgendwie maßregeln, aber wie konnte sie ihm den Wunsch, sich an den Imperialen zu rächen, verübeln? Natürlich, die Besatzer mussten vertrieben werden und die ehemalige Polizistin wünschte sich nichts sehnlicher als ein freies Tirahnn, sie wusste, dass sie dieses Ziel nicht ohne Gewalt erreichen konnte. Und trotzdem war ein Teil von ihr verstört darüber, wie selbstverständlich es für die Partisanen geworden war, Imperiale zu töten oder dies zu planen. Als der Kubaz begann, voller Stolz darüber zu reden, wie die in die Sprengfalle eingebauten Teile für möglichst schlimme Verletzungen sorgen würden, wandte sich Arda ab und kümmerte sich lieber darum, den anderen beim Packen zu helfen. Ohtar entging ihr Unbehagen nicht, aber ihr alter Partner war so freundlich, das Thema ruhen zu lassen, und kontrollierte stattdessen zusammen mit ihr, ob sie wirklich alles eingepackt hatten. Was sie zurücklassen mussten, wurde so präpariert, dass es den Imperialen im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren fliegen würde, und endlich waren sie bereit, aufzubrechen. Arda, Narmacil und Tiniri warfen einen besonders wehmütigen Blick auf die Hütte, als sie sie verließen, schlossen dann aber rasch zum Rest auf und marschierten los, es dauerte nicht lange, bis sie ihr altes Versteck hinter sich ließen. Ihr Aufbruch war genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, die Gruppe lief schon eine Weile, da war in der Ferne eine ganze Reihe von Explosionen zu hören und Rauchsäulen stiegen wie mahnende Finger in den Himmel über Tirahnn. Arda ertappte sich dabei, wie sie zu den anderen blickte, Damrod und Aram blickte triumphierend drein, Tiniri ernst, der Rest mit gemischten Gefühlen, einem Wechsel von Genugtuung und Sorge.


„Wunderschön...wenn alles geklappt hat, dürften die Imperialen jetzt nur noch ein Stück...“


Noch während der Kubaz ansetzte, trat Arda bereits mit strenger Miene neben ihn und packte ihn an der Schulter, ihre dunklen Augen funkelten mahnend.


„Dafür haben wir keine Zeit. Weiter, los!“


Fast ein wenig widerwillig setzten sich die besonders faszinierten Partisanen in Bewegung und Arda tauschte einen bedeutungsvollen Blick mit Ohtar aus, sie würden dieses Thema irgendwann ansprechen müssen. Aber nicht jetzt.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Auf dem Weg zum improvisierten Versteck] Arda Targon und die Partisanen
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Sehr interessant. Dem Chiss schien es nichts auszumachen, dass Tharen das Spielchen nicht mitspielen wollte. Mellah wurde nicht so sehr schlau aus ihm. Noch interessanter aber war seine Antwort. Schutz von allen? Hm. Wieso schützte es sie, wenn sie nicht so viel wusste? Dass es Miri und Mister X schützte, schön und gut. Aber falls jemand herausfand, dass Riuen sie besucht hatte, dann war der Schutz eh hinfällig. Aber egal. An den Vertrag zu glauben war offensichtlich nicht sehr clever, wenn man von ihrem Gast ausging, und da waren sie tatsächlich einer Meinung. Mellah hatte zwar nicht sooo viel Ahnung von der galaxisweiten politischen Landschaft, aber Tharen hatte ihr genug erklärt, und außerdem... na ja. Es war das Imperium, jeder mit halbwegs vernünftigem Verstand würde nichts darauf wetten, dass der Vertrag lange halten würde.
Große Augen bekam Mellah allerdings bei der Enthüllung, dass Mister X kein kleines Licht war. Oh oh. Wirklich, WO war Miri da hineingeraten?!? Sie hatte wirklich nicht alle Gläser in der Vitrine. Und wäre sie hier, Mellah würde ihr gehörig den Kopf waschen. Man verknallte sich nicht in Admiräle der Gegenseite! Oder was auch immer der Mann gewesen war.


Ihre eigenen Fragen wurden ebenfalls nicht mit "ja" oder "nein" beantwortet, wie Mellah feststellte. Na, dann hätte sie sich das auch sparen und echt andere Fragen stellen können! Vielleicht ja gleich, womöglich würde der Chiss das gar nicht bemerken...
Wenn Mister X es so wichtig gefunden hatte, dass Mellah diese Nachricht bekam, dann schien ihm Miri wirklich wichtig. Schließlich stand dort eigentlich nichts drin, was all diese Sicherheitsmaßnahmen erklärte. Also, galaxisweit gesehen. Verworren, das alles... es war ja toll, dass sie jemanden hatte, der so starke Gefühle für sie hegte, aber musste das ein Ex-Imp sein, dazu noch so ein hochrangiger? Klar, dass das alles gefährlich werden konnte. Mellah war nicht blauäugig. Wenn jemand ihn mit Miri zusammen sah... Nicht gut. Gar nicht gut.

Mellah aber runzelte dann die Stirn. Riuen konnte hier nicht ganz die Wahrheit gesagt haben. Sie musste nachhaken.

"Wenn Sie wissen, dass er einen "recht hohen Posten" hatte, dann wissen Sie auch grob, wie dieser aussah. Was war er? General? Admiral? Captain?"

Schon ein Raumschiffcaptain konnte große Brisanz auslösen, wenn er überlief, womöglich noch mit einer kompletten Sternzerstörer-Besatzung. Wobei das hier sicher nicht der Fall gewesen war - DAS hätte das Imperium nicht vertuschen können. Nicht einmal das Imperium, nein. Aber ein Captain in schmucker Uniform... Mellah konnte sich vorstellen, dass selbst Miri da irgendwie schwach werden konnte. Und neutral war immerhin besser als ein Imperialer.
Was Riuen über einen Besuch sagte, klang einerseits gut, andererseits... Miri konnte jemanden brauchen? Eine brandgefährliche Mission? Zum Sarlacc. Dann war diese Nachricht von ihr wahrscheinlich gar nicht übertrieben gewesen, wie sie gesagt hatte. Vermutlich eher untertrieben. Typisch Miri eben.
Sie warf Tharen einen weiteren Blick zu. Gab es irgendeine kleine Chance, dass sie fliegen konnte? Tharens Blick war undurchsichtig, und das sagte eigentlich schon genug aus. Frustriert blickte Mellah wieder auf ihre Liste. Er hatte ja Recht. Die Kinder konnte sie schlecht im Stich lassen, gerade in der Situation jetzt. Und dann war da ja auch noch... nein, er hatte schon Recht. Was, wenn sie irgendwie nicht mehr zurück konnte, weil das Imperium sie nicht ließ? Möglich war irgendwie alles. Sie traute den Imperialen alles zu. Miri war ihr wichtig, aber ihre Kinder standen unangefochten an Stelle Nummer eins.

"Ich lasse es mir durch den Kopf gehen..."

Außerdem, was, wenn sie ankam, und sie war schon weg? Das wäre tatsächlich ziemlich ungeschickt.
Am wichtigsten aber war die Frage nach Miris Zustand, und diesmal schien der Chiss seine Worte noch bedachter zu wählen als sonst schon. Sehr nobel von ihm, dass er zugab, dass Miri ihn nicht mochte - aber was war denn das für eine Konstellation? Er gut befreundet mit Mister X, und sie konnte ihn nicht ausstehen? Hm. Naja, Jedi hatten da wahrscheinlich aber bessere Möglichkeiten, damit umzugehen. Von wegen Gefühlskontrolle und dergleichen. Aber, dass Riuen ihr dadurch keine richtige Antwort geben konnte oder eher wollte war schon etwas frustrierend. Alles, was ihr wirklich wichtig war, konnte sie nicht in Erfahrung bringen. Dass Miri sich selbst außen vor ließ - naja, DAS passte wiederum wieder. Obwohl Mellah wünschte es wäre anders, ändern konnte sie es allerdings natürlich nicht.

“Gibt es irgendetwas, was ich von hier aus für Sie tun kann? Wann fliegen Sie zurück? Könnte ich Ihnen etwas mitgeben?”

Wenn sie ihr schon nicht helfen konnte, vielleicht half etwas aus der alten Heimat. Schokolade, Obst, vielleicht Bilder. Irgendetwas, dass ihr zeigte, dass sie nicht vergessen worden war.
Sie kam wohl nicht an Antworten heran, was Eowyn betraf, aber vielleicht konnte sie mehr über die Kleinigkeiten herausfinden.


“Diese Phiole... Was hat es damit auf sich, wissen Sie das?”


Mister X hatte etwas in der Nachricht erzählt, aber vielleicht konnte der Chiss ihr mehr sagen. Und diese Mission... “Brandgefährlich” reichte Mellah nicht aus. Wenn ihr Gast mehr wusste, dann musste auch sie mehr wissen. Leise fuhr sie deshalb fort.

“Heißt das alles... Heißt das, dass es ernsthaft möglich ist, dass ich Miri nie wieder sehe?”

Starr blickte sie Riuen an.

“Warum? Warum ausgerechnet sie? Warum ausgerechnet jetzt? Warum so plötzlich? Ich... Es fällt mir schwer, das alles zu verstehen.”

Mellah schüttelte den Kopf. Sie hatte Miri so lange nicht gesehen... Was, wenn es das gewesen war?! Das konnte, das durfte es nicht gewesen sein!


“Gibt es nichts Positives, das Sie uns sagen können?”


Sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Stimme ein wenig überschlug.


“Ich werde aus alledem nicht sehr schlau...”


Mellah spürte, wie Tharen nach ihrer Hand griff.

“Mel... Glaub mir, das wird schon alles. Miri war schon immer ziemlich clever. Sie macht das schon. Außerdem wird sie ja nicht alleine sein, wenn ich das richtig verstanden habe. Lass dich davon nicht verrückt machen! Dann können wir sowieso nichts. Und hier…”

Tharen warf Riuen einen undurchdringlichen Blick zu.


“...haben wir ja momentan auch genug zu tun.”

Richtig. Dieser Angriff auf den imperialen Konvoi... Tharen hatte Recht. Allerdings musste der Chiss nicht unbedingt wissen, dass Tharen Teil diese Rebellion war. Und ja, da waren immer noch die Kinder. Momentan zwar in Sicherheit, aber das bedeutete nichts. Sie konnten sie sie nicht fernhalten, das würde auffallen.
Mellah nickte leicht, versuchte, die negativen Gedanken beiseite zu drängen.

“Du hast Recht. Und ich denke… Oh. Ich vergesse meine Manieren... Sie müssen ja schon eine Weile unterwegs sein. Kann ich Ihnen auch etwas zu Essen anbieten?”

Fragend sah sie Riuen an.

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

War schon ein wenig seltsame bei Familie Amroth zu sitzen und über Eowyn und Ian zu plaudern. Riuen erzählte zwar ganz gerne, aber das beinhaltete nicht, über Nichtanwesende zu sprechen und hier konnte er sich nur nebulös geben, was sicher nicht nach Mellahs Geschmack war. Aber manchmal musste man eben trockene Brotkrumen essen. War man erst richtig hungrig, war das besser als nichts. Mellah kam glücklicherweise nicht auf die Idee, Ian bei den Sith zu sehen, allerdings ließ sie nicht locker, was seine Position betraf und fragte noch einmal genauer nach. Riuen grinste schief. „Selbst wenn ich Ihnen das verraten könnte,“ und Ian hatte tatsächlich nie erwähnt, welchen Rang er besessen hatte, aber da er sich recht stark anfühlte, war Riuen klar, dass er wahrscheinlich ein Executor sein musste, „was würde Ihnen das helfen? Es würde nichts über ihn verraten. Nicht über sein Wesen, nichts über seine Person.“ Mehr würde er nicht sagen, egal wie viele Fragen da noch kamen. Zu gefährlich, hatte er schon erwähnt gehabt. „Sie haben mein Fahndungsplakat und das Kopfgeld gesehen. Das sollte noch mal zeigen, dass Kaffeekränzchen mit den Imps nicht das sind, was hier jemand will. Sein Kopfgeld wäre wohl ein bisschen höher.“ Immerhin war es das eine, wenn man vom Militär desertierte. Aber direkt von diesem Schrumpfkopf Allegious? Keine gute Idee. Mellah würde sich einen Besuch durch den Kopf gehen lassen und Riuen war verführt, ihr zu sagen, dass sie es einfach tun sollte, aber er hielt sich zurück. Seltsam genug, dass sie und Miri wohl schon Ewigkeiten keinen Kontakt mehr gehabt hatten. Allerdings war das, wenn er Miri so betrachtete, kein großes Wunder. Nicht jeder hatte Geduld, mit jemandem Zeit zu verbringen, den man am besten mit dem Wort labil beschrieb. Labil. War es wirklich das Wort, das sie am besten beschrieb? Nicht wirklich. Es brauchte mehr als ein Wort, denn Eowyn vereinte ein paar Eigenschaften, die unterschiedlich stark zum Vorschein kamen. Was wiederum bewies, das labil doch das perfekte Wort für sie war. Nichts von dem was sie ausstrahlte war dauerhaft. Na ja. Gut, ihr Mangel an Selbstbewusstsein schon, aber sonst? Nein. Eowyn war labil, Punkt.
„Melden Sie sich bei Ihr. Sagen Sie ihr, dass Sie sie lieb haben oder so was. Ich glaube, das könnten sie tun.“ Und für labile Menschen war es wichtig, Zuspruch zu bekommen. „Wann ich genau rückfliege weiß ich nicht, es hat sich ergeben, dass ich hier noch etwas tun muss. Aber ich kann etwas mitnehmen.“ Ein ‚Hab dich lieb‘ Filmsi zum Beispiel.

Die Phiole. Der Chiss seufzte. Lang und tief und wurde ernst. „Ich kann ihnen sagen, dass dieses Teil so etwas wie ein Stück seines Herzens ist. Ich hab keine Ahnung warum er Ihnen das gegeben hat, aber ich weiß, dass ihm dieser Gegenstand eine Menge bedeutet und das er ihn, seit ich ihn kenne, nie aus der Hand gegeben hat. Es ist eine Stütze. Es ist von Eowyn und ich glaube, dass jedes Korn, was darin steckt ein kleines bisschen Hoffnung ist.“ Diese Phiole war Ians Heiligtum. Riuen hatte beobachtet, wie oft Ian sie in die Hand genommen hatte und natürlich hatte er ihn danach gefragt. Das Lächeln, die Liebe, die Ernsthaftigkeit wenn er darüber sprach, all das war eindrucksvoll. Darüber konnte er tatsächlich mehr sagen.
„Ich weiß, dass Eowyn ihn damit erinnern. Daran, dass zerbrochene Dinge nicht zwangsläugig total unbrauchbar sind.“ Die zerbrochenen Steine waren so etwas wie Sinnbild. Vielleicht waren sie für Ian er selbst. Zerbrochen. Und Eowyn hatte diese Steinchen zusammengeführt. Ihm also gezeigt, dass da noch was zu Halten war und das das, was man da hatte noch Wert besaß. „Hoffnung,“ meinte Riuen dann. „Diese Phiole steht für Hoffnung und für mehr als das. Ich halte nicht so viel von romantischen Worten und Geschichten, aber dieses Teil ist Hoffnung, Erinnerung und Sinnbild für ihn. Überaus wichtig, also passen Sie besser gut darauf auf.“ Riuen wusste nicht, ob das, was Ian und Eowyn vorhatten wirklich zu ihrem Tod führen würde, aber doch, dass es zu ihrem Tod führen könnte. „Ich schätze schon,“ sagte er daher ebenfalls leise, denn ihm gefiel dieser Gedanke auch nicht. Die Fragen die dann kamen schienen eher rhetorisch. Viele Antwortmöglichkeiten gab es darauf nicht und Riuen lächelte nun erstmals traurig. „Die Galaxis hat noch nie danach gefragt, wenn es darum ging, wer in gefährliche Sitautionen geraten darf oder nicht. Das passiert. Und als Jedi wohl noch mal anders.“ Riuen hielt kurz inne und musterte sowohl mellah, als auch deren Mann.
„Es tut mir aufrichtig leid, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann,“ was keine Lüge war. „Positiv ist, dass Eowyn einen Menschen gefunden hat, der“ es mit ihr aushält, „sie liebt und den sie liebt.“ Was übertrieben romantisch klang, aber wem es nicht wichtig und positiv erschien, immer ein neues Gesicht in seinem Bett zu finden, der freute sich eben darüber, geliebt zu werden. Eben dann für mehr als eine Nacht. Mellah jedenfalls, kurz vor der Hyperventilation, wurde von ihrem Mann beruhigt, der dem Chiss einen seltsamen Blick zuwarf. Ooookay. Musste Riuen nicht verstehen. Aus der Ruhe bringen lassen würdeer sich davon allerdings nicht.
„Sie werden das schon schaukeln, denn auf den Kopf gefallen ist Eowyn nicht.“ Bloß auf ihr Selbstbewusstsein, aber nun ja. Wenn das wie der Sand in Ians Phiole war, konnte man das auch wieder sammeln und in einen Behälter stopfen.
„Alles gut, ich werde gehen, sobald sie keine Fragen mehr haben oder meine Antworten zu nichtssagend sind. Schließlich will ich Ihnen nicht noch mehr Sorgen machen,“ und nun wanderte Riuens Blick etwas länger auf Tharen. Nur für den Fall. Wenn es hier um ein Spielchen ging, würdeer herausfinden in welches.



[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Hütte] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, Erwin Rosenbaum, NPC´s

Kaum hatte Erwin seine Suche begonnen, konnte er seinen Kompanieführer O'Connor hören:

"Sammeln!!"

Damit hatte sich die Suche nach dem Gefechtsstand wohl erledigt, dachte Erwin und ging in die Richtung des Rufes. Und schon nach ein paar Metern konnte er O'Connor sehen, welcher die Offiziere um sich gesammelt hatte. Doch als er sich einreihte sah er ein neues Gesicht, es war eine junge Frau, welche wohl den Rank eines Second Liutenant hatte. Als Erwin ankam erstattete sie wohl gerade O'Connor bericht und erzählte das sie glaubte, dass sie es mit Partisanen zu tun hatten. Auch sein guter Freund Sebastian, welcher auch um O'Connor stand, vermutete Partisanen, welche sich wahrscheinlich vor ihrer Ankunft schnell in den Wald geschlagen hatten. Nachdem sich O'Connor alle berichte geduldig angehört hatte stimmte er seinen Offizieren zu und schlug vor den Wald zu durchkämmen und Schulterte sein Gewehr. Erwin wollte schon fragen, wo sein Trupp im Moment stationiert ist, da stupste ihn jemand gegen die Schulter und als Erwin sich umdrehte stand dort ein breit grinsender Heinz Ferdinand und hinter ihm der gesamte zweite Zug, in Reih und Glied und bereit zum ausrücken. Und so zogen sie in gefächerter Aufstellung mit Deckung der Hoverscouts in den Wald. Auch wenn die Lage Ernst war fing Erwin an sich etwas von seinem Schock zu erholen, der Wald schien Ruhig und die kühle Waldluft verdrängte den Gestank seiner gefallenen Kameraden. Nachdem sie schon einige Minuten vergangen waren, in denen sie Ereignislos durch den Wald streiften, fing Erwin an sich mit Sebastian zu unterhalten, auch um sich mehr von dem Anblick der Leichen abzulenken. Auch wenn Sebastian nicht der beste wahr, um mit ihm über solche Schocks zu reden, denn Sebastian schien total abgestumpft zu sein. Schon seit Erwin ihn in der Akademie kennenlernte hatte er noch nie größere Gefühle gezeigt, sei es Angst oder Freude. Aber allein das Gespräch mit seinem Freund, wenn auch über andere Themen, entspannte Erwin. Allerdings erinnerte Sebastian ihn auf eine eher unsanftere Art, an die geplatzte Geburtstagsfeier von Erika, aber so etwas war typisch für Sebastian, also erzählte Erwin ihm was sie alles unternommen hatten, bis sie der Imperiale Bote sie unterbrochen hatte. Vielleicht hatte Sebastian erkannt, dass die Erwin die Frage ein wenig unangenehm war, denn er wechselte gleich darauf das Thema, doch Sebastian konnte seinen Satz nicht einmal zu ende sprechen, da detonierte etwas nicht weit links von ihnen. Nach einem kurzen Schockmoment warfen sich alle Soldaten auf den Boden und man konnte in dem nach der Explosion ruhig wirkenden Wald überall Waffen entsichern Hören... doch nichts passierte. War es die Ruhe vor dem Sturm, oder waren sie doch nicht in einen Hinterhalt geraten? Nach einigen Sekunden gab O'Connor dann den Befehl aufzustehen. Zuerst sah es so aus als wäre nichts geschehen, doch dann konnte man einen Schrei aus Sebastians Trupp hören:


"Sanitäter!!!"


Es hatte also doch jemanden erwischt. Der arme Soldat lag blutend auf dem kalten Waldboden und schrie vor Schmerz, aber die Sanitäter hatten ihn schnell verarztet und er schien nicht schwere Verwundungen davongetragen zu haben. Es schien alles halb so schlimm gewesen zu sein, aber Erwin war sich sicher, dass diese Miene nicht die einzige Feige Falle in diesem Wald ist. Und kaum hatte er diesen Gedanken zu ende gefasst rief auch schon ein Soldat der weiter vorne in der Formation lief:


„Ehm Sir, hier war so eine Schnur….“


Das musste ja so kommen dachte sich Erwin und befahl hektisch seinem Trupp in Deckung zu gehen und das keine Sekunde zu früh, den grade als alle auf dem Boden lagen brach die Hölle um sie herum los. Es waren ganze Explosionsketten um sie herum zu hören und Erwin wurde fast komplett mit weggesprengter Erde zugeschüttet. Als die Kettenexplosion nach mehreren Sekunden endlich aufhörte Funkte Erwin panisch, noch bevor er aufstand, jeden einzelnen Soldaten seines Zuges an, aber sie meldeten alle, dass es ihnen gut geht. Da hatten sie wohl Glück im Unglück dachte sich Erwin und Stand erleichtert auf und kloppte den Dreck von seiner Uniform. Nachdem sich dann alle vom Schock erholt hatten, zogen sie weiter und überprüften paranoid jeden Quadratmeter doppelt nach Sprengfallen. Doch nur ein paar hundert Meter weiter Entdeckten sie eine kleine Holzhütte, welche den Partisanen als Unterschlupf gedient haben könnte. Also verloren sie nicht viel Zeit und umstellten die Hütte, nachdem auch die letzten Nachzügler zur Hütte gekommen waren, gab O'Connor den Befehl:


"Zugriff"


Und jeder Zug stürmte die Hütte mit gezogener Waffe und bereit an jedem Vergeltung zu verüben, der sich ihnen in den Weg stellte. Doch zu Erwins Überraschung war die Hütte so gut wie leer, es lagen nur noch einige Alltagsgegenstände herum, die nicht sehr Aussagekräftig waren. Vielleicht war das gar nicht das Versteck der Partisanen, sondern einfach das Ferienhaus einiger Unschuldiger Bürger. Nachdem Erwin im Wohnzimmer nichts Auffälliges gefunden hatte ging er in die Küche, wo auch schon einige Soldaten fleißig die Schränke durchsuchten. Aber auch hier war nichts Auffälliges, außer vielleicht einige Tafeln Schokolade die offen herumlagen und nicht im Kühlschrank. Als Milchprodukt hätten die Bewohner sie vielleicht in den Kühlschrank packen sollen, bevor sie beim nächsten Urlaub sauer sind. Doch als ein Soldat eine Tafel hochhob und Aufmachte, sah Erwin eine winzige Metall Kappe die aussah wie das Ende einer Antenne. Erwin machte grade den Mund auf um den Soldaten zu warnen, da war es schon zu spät. Eine Explosion erschütterte den Raum und riss Erwin mit. Anstatt dem erwarteten harten Schlag gegen die Wand landete er auf etwas Weichem. Nachdem das fiepen in den Ohren langsam aufhörte und er langsam seine Augen öffnete sah er hohe Baumwipfel und einzelne Sonnenstrahlen, welche die Baumkronen durchbrachen. Er war durch die Explosion wohl durch das Fenster geschleudert worden und dort auf dem weichen Waldboden gelandet. Er hatte heute wohl einen sehr guten Schutzengel. Allerdings war er auch nicht ganz ohne Blessuren davon gekommen, einige Schrapnelle hatten ihn im Gesicht getroffen.

Nachdem alle Verwundeten versorgt und abtransportiert waren und O'Connor entschlossen hatten den Rest dem ISB zu überlassen und die Mobile Infanterie nun hier nicht mehr benötigt wird, befiehlt Erwin seinem Zug, der auch diesen Anschlag, bis auf einige kleinere Wunden, unbeschadet überstanden hatte, aufzusitzen, damit sie den Konvoi mit den Verwundeten zum Krankenhaus Eskortieren können. Der Weg zum Krankenhaus verlief zum Glück Ereignislos und auch die Verwundeten waren alle Stabil, so dass Erwin Beruhigt einen kleinen Marsch um das Krankenhausgelände machen konnte, dass würde die Männer von ihrem Schock erholen lassen und sie gleichzeitig, nach seiner fehl zeit wieder auf trab bringen.

„Also Männer! Auf mein Kommando, Links, Rechts, Links, Rechts, gleich schritt Marsch! Double Time!“

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Krankenhaus in Rhovan ]Mikka Kanerva, Sebastian Karstein-Winters, NPC´s
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Simone Favreaus Büro] Simone Camille Favreau

Nachdem Diarmad gegangen war, saß Simone noch eine Weile an dem Tischchen, an dem sie zusammen Tee getrunken hatten und sann über die Ereignisse nach, die ihren früheren Ehemann bewogen hatten, sie aufzusuchen - Ereignisse, die sich zugetragen hatten, ohne dass sie davon gewußt hatte. Die mutigen Tirahnner, die es auf sich genommen hatten, die Besatzer zu bekämpfen, waren jetzt vermutlich in der unschönen Situation, fliehen und sich verstecken zu müssen. Es wäre sicherlich nicht unmöglich, mit ihnen in Kontakt zu treten und ihnen Hilfe anzubieten. Aber sollte sie das in dieser Situation wagen? Die Imperialen umschwärmten den Ort des Anschlags wie Fliegen einen frischen Kadaver in der Sommersonne - die alte Politikerin hoffte, dass ihre aufrechten Landsleute es rechtzeitig aus dem Gebiet herausgeschafft hatten und einen sicheren Unterschlupf kannten. Simone war in der Nähe aufgewachsen, die Felder ihres Elternhauses lagen nur von einem Wäldchen getrennt von dem Tatort entfernt. Rhovan. Ihr Familiensitz wurde nachwievor bewirtschaftet - schon um einen Beitrag zu der ressourcenverschlingenden Arbeit zu leisten, die sie hier mit ihren Mitstreitern verrichtete - allerdings lebte kein einziger Favreau mehr dort. Ihr Mann, ihre Tochter, ihre Schwiegersohn, ihre Enkelin Nienna: Vor sieben Jahren gewaltsam aus dem Leben gerissen, als das Imperium sich ihre Welt einverleibt hatte - abgesehen von ihrem Enkel Aram war ihre Familie ausgelöscht.

Simones sonst ausdrucksstarkes und lebhaftes Gesicht blieb unbewegt, als sie sich erhob und zum hofseitigen Fenster ihres Büros trat. Dort unten im Innenhof war es etwas ruhiger geworden - in den frühen Nachmittagsstunden kam das geschäftige Leben in der Alten Strickerei fast zum Erliegen, nur um gegen Abend mit eifriger Betriebsamkeit wieder zu erwachen. Zeit sich dem Stapel Flimsikram zu widmen, der auf ihrem Schreibtisch gelandet war. Der offizielle Teil - die Suppenküche und das Obdachlosenasyl - brauchte jede Menge Genehmigungen, Bescheinigungen, Anträge... Jeder Lieferschein, jede Rechnung ging an irgendeine Kontrollbehörde, nur um dann mit einem Stempel versehen von anderen Schreibtischtätern erneut geprüft zu werden. Selbst mit den Erfahrungen, die sie in verschiedenen Ämtern und Behörden der Republik jahrzehntelang gesammelt hatte, setzte sie eine derart ausufernde Bürokratie in Erstaunen. Eigentlich mußte dieses System fast handlungsunfähig sein...

Als Simone die Flimsies nach Eingangsdatum ordnete - wie sehr vermißte sie doch einen fähigen Sekretär - kam unter dem Stapel das uralte Kom zum Vorschein, dessen Gegenstück Aram nutzte, um mit ihr in Verbindung zu bleiben, schon vor hundert Jahren überholte Technik, die längst aus dem Fokus der üblichen Überwachungsmethoden gefallen war. Es blinkte - ihr Enkel hatte ihr eine Nachricht geschickt - hastig und mit klopfendem Herzen sah die alte Frau nach deren Inhalt: Aram meldete sich normalerweise nicht, wenn es nicht wirklich wichtig war. Nachdem sie die Nachricht bestätigt hatte, löschte sie sie und seufzte lautlos, bevor sie sich auf die Suche nach Jayantu begab. Teeküche vermutlich. "Jay.", in überraschender Geschwindigkeit durchquerte sie den Raum und legte der Zeltron eine Hand auf den Arm: "Wir müssen einen kleinen Ausflug machen." meinte die ehemalige Politikerin leise, "Ich habe in...", sie schaute auf ihr Chrono, "...in etwa neun Stunden eine Verabredung in Rhovan, zu der ich dich gerne einladen möchte. Wenn du noch ein paar von deinen Sachen einpacken willst... könnte sein, dass es ein wenig ungemütlich wird." Beiläufig und ohne sich zu unterbrechen ließ sie einen kleinen Blaster in einer der tiefen Rocktaschen verschwinden und legte sich ein großes, geblümtes Tuch um die Schultern. "Nachts wird es um diese Jahreszeit immer noch ein wenig kühl.", erklärte Simone. "Du solltest dir was Wärmeres anziehen."

Dieses Mal überließ es die alte Tirahnnerin ihrer rothäutigen Begleitung, den klapprigen Speeder zu steuern. Sie war nicht mehr so vergnügungssüchtig, dass sie sich den Feierabendverkehr aus der Hauptstadt hinaus in die umliegenden Gemeinden selbst antun mußte. Außerdem konnte Simone auf diese Weise noch ein wenig schlafen - immerhin war sie die Strecke letzte Nacht schon einmal gefahren und hatte seither ohne Pause gearbeitet. Der Treffpunkt war gut gewählt: Auf der anderen Seite der Stadt liegend, mehr zu Tirahnn als zu Harad, kam man auch jetzt noch ganz gut dorthin. Gegen Abend erreichten die beiden die auf der anderen Seite des Fendduin gelegene alte Stadt, die sich die Hänge eines bewaldeten Hügels hinaufzog. Das Wasser des breiten Flusses war braun und aufgewühlt von den täglichen Gewittern. Die Thirannerin warf einen prüfenden Blick zum hügeligen Horizont: Der gewohnte Anblick der graublauen Wand, gegen die sich in der Abendsonne alles mit scharfem Kontrast abhob, ließ sie vermuten, dass das Wetter auch heute wieder pünktlich war. Bevor sie nass werden konnten, ließ sie Jay >Die Katze< - ein Gasthaus in der Nähe des Friedhofs ansteuern.

Die Wirtin Myril war eine alte Bekannte, die Simone herzlich begrüßte und sich zu ihnen an den Tisch setzte, um ein wenig mit der ehemaligen Politikerin zu schwatzen, nachdem ihr Jay vorgestellt worden war: Familiengeschichten, bekannte Namen - Kleinstadttratsch: Wer hatte geheiratet, wer war gestorben, wessen Kinder studierten jetzt auf einer imperialen Welt. Sie revanchierte sich mit ähnlich relevanten Informationen aus der Hauptstadt - auch das Teekränzchen mit Diarmad blieb nicht unerwähnt - harmloses Geplauder zweier alter Damen. Nach einer Weile wurde das Abendessen aufgetragen und Myril verschwand wieder in der Küche. Draussen tobte wie jede Nacht in dieser Jahreszeit ein kräftiges Unwetter - die Strassen waren leer, der Schankraum voll. Selbst die Uniformen der Besatzer waren um diese Uhrzeit kein ungewohnter Anblick in dem ansonsten hauptsächlich von Einheimischen frequentierten Gasthaus. Simone nutzte die Zeit, um ihre zeltronische Begleitung über alteingesessene rhovanische Familien und deren tiefreichenden und selten offensichtlichen Einfluß auf alle Belange der Stadt zu informieren - eine Art nachträgliche Erklärung zu dem mit Myril ausgetauschten Klatsch.

Nachdem der Regen aufgehört hatte gegen die Fenster zu prasseln, leerte sich >Die Katze< wieder und gegen Mitternacht begann Myril die Tische abzuwischen und die Stühle hochzustellen: Zeit zu gehen. Nachdem sich die Wirtin auch von Jay mit einer herzlichen Umarmung und einem geflüsterten "Tirahnn hält stand." verabschiedet hatte, machten sich die beiden Frauen zu Fuß auf den kurzen Weg zum Friedhof. Das nass glänzende Pflaster endete zwischen hohen Bäumen und sie liefen auf federndem Waldboden weiter, der den Regen bereits aufgesaugt hatte und jetzt die Feuchtigkeit als kalten Dunst wieder abgab, der um ihre Füße wallte und sie frösteln ließ. Simone schlug zielsicher einen Pfad ein, der sie zum Rand einer Senke führte, über deren Grund der Nebel mattblau zu leuchten schien. Allenthalben ragten die weißen Mauern der Familiengrüfte über den fast undurchsichtigen Dunstschleier, der sie hier beinahe vollständig umhüllte. Vor einem der Bauwerke blieb die Thirannerin stehen und Jay konnte den Grund für das blaue Leuchten erkennen: In zahlreichen Nischen an seiner Front standen kleine Hologramme von Personen - Verstorbenen - die lautlos lächelten und winkten. Simone versank in kurzer Andacht davor und drehte sich anschliessend wieder mit dem Rücken zur Gruft, um auf Aram und seine Begleiter zu warten.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Rhovan| Friedhof | Familiengruft der Favreaus] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay"
 
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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Teeküche / Simone Favreaux Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso

Jay lehnte entspannt an der Theke und schluckte gerade den letzten Rest des dritten oder vierten der krümmeligen Kekse herunter, die eigentlich doch gar nicht so schlecht schmeckten. Ihr Körper verbrauchte immer immense Mengen an Nährstoffen. Das war bei einem Planeten, der gerade mal eben so die Bevölkerung bzw. zuerst deren Besatzer zu verköstigen hatte, gar nicht so einfach. Die Position bei Madame Favreau erleichterte diesen Punkt allerdings sehr. Wenn auch die Politikerin peinlich darauf bedacht war, so wenig Sonderbehandlung wie nur irgend möglich für sich selbst anzunehmen.

Dabei sinnierte sie noch ein wenig über die Unterhaltung der beiden älteren Menschen, als Ihre Chefin die Teeküche nahezu ohne Geräusche zu verursachen und zielstrebig mit einem entschlossenen Blick betrat. Die Zeltronerin straffte in einer natürlichen Bewegung ihre Körperhaltung und wollte ihre Arme gekreuzt hinter den Rücken nehmen, als sich eine von Simones Händen auf ihren Arm legte und sie in gedämpften Worten einen „Ausflug mit Hindernissen“ ankündigte. Jayantu versuchte die Überraschung zu verbergen, was ihr aber nur mühsam gelang. Simone Favreau lud sie zu diesem Ausflug ein, was darauf hindeutete, dass es keine offizielle Mission war.

Natürlich, Ma'am nehme ich diese ...Einladung an! Ich packe gleich noch ein paar … nützliche Sachen dafür ein. Ich müsste eigentlich alles Notwendige hier im Gebäude haben....“ antwortete sie ebenso leise, aber ohne zu zögern.

Dann war es doch gut gewesen, dass sie gleich zu Beginn ihrer Aufgabe in weiser Voraussicht an strategischen Stellen einige Utensilien gut versteckt „hinterlegt“ hatte. Dazu gehörten eine Blast Vest, eine ELG-3A Blaster Pistol mit genügend Munition (50 Schuss) sowie ein Vibroknife mit Halfter und Gürtel sowie einige Notrationen,ein Wassercontainer und ein Mal Ersatzkleidung in unauffälligem grau-braun. Drei dieser „Päckchen“ hatte sie ausser dem in ihrem Quartier verteilt. Eines davon hier im Vorratsraum gut verstaut hinter einigen Weinfässern, die so gut wie nie bewegt wurden. Wer hätte gedacht, dass sie dies so schnell brauchen würde. Sie schlüpfte in ihre Jacke, die aus kräftigem Wind und Feuchtigkeit abweisendem Material war, holte das Päckchen aus dem Vorratsraum und geleitete Simone zum Speeder. Dieses Mal durfte sie sogar fahren. Bevor sie losfuhren, legte sie den Gürtel mit dem Vibroknife an und steckte den schlanken Blaster in eine ihrer geräumigen Jackentaschen. Den restlichen Inhalt packte sie in eine kleine Schultertasche mit einem breiten Riemen.


Es war ein gutes Stück Fahrt zum angegebenen Zielpunkt, und es wunderte die Zeltronerin nicht, dass Simone während der Fahrt in Nickerchen machte. Immerhin waren Sie schon frühzeitig los und den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Die Stamina, die die ältere Frau an den Tag legte, verwunderte Jayantu immer wieder. Sie konzentrierte sich auf die Fahrt und versuchte sich nicht allzu viele Gedanken über dieses Geheimnisvolle Treffen zu machen. Simone schien dies auch nicht zu tun, oder sie war einfach obercool. Wahrscheinlich Letzteres.

Du musst einfach nur deine sieben Sinne bei dir behalten und auf Sie aufpassen, … wird schon nichts passieren!“ redete sie sich selbst während der Fahrt ein.

Am Ort angekommen, gingen sie direkt in die "Katze", eine Kneipe, die aufgrund des aufkommenden schlechten Wetters ziemlich gut besucht war. Sie setzen sich an einen Tisch, und Simone wurde von der Wirtin Myril selbst herzlich begrüßt. Es folgte dieVorstellung und dann eine ganze Weile Tratsch und Klatsch, den die beiden Frauen austauschten. Jay hörte aus Höflichkeit zu, nickte an den richtigen Stellen und konzentrierte sich ansonsten auf die anderen Gäste, den Schankraum und ihr Essen. Aber hier konnte sie keine Auffälligkeiten ausmachen.


Nun ja, der eigentliche Treffpunkt war ein Friedhof! Natürlich ein Friedhof! Als endlich alle Gäste gegangen waren und die Wirtin zusammenräumte, verliessen auch Simone und Jay die Wirtschaft. Zu Jayantu s Überraschung, umarmte sie Myril auch sie nach Simone und flüsterte ihr ein „Tirahnn hält Stand!“ ins Ohr. Jay war so perplex, dass sie zunächst gar nicht reagierte und nur kurz mit dem Kopf nickte. Simone liess sich derweil überhaupt nichts anmerken und bewegte sich direkt auf einen schmalen Pfad zu, der zum Friedhof führte.

In Jays Hirn rasten die Gedanken „Wenn diese Wirtin ihnen beiden mehr oder weniger offen einen solchen Gruß mitgab, dann war davon auszugehen, dass – so wie die beiden Frauen sich unterhalten hatten – Simone Favreau mindestens mit den Rebellen symphatisierte … wenn nicht sogar heimlich unterstütze … das hatte sie aber verdammt gut geheimgehalten. Natürlich. Musste sie ja auch. Sie war ja schliesslich eine wichtige Persönlichkeit. Gerade deshalb. Verdammt natürlich machte so auch die Besorgnis um die Ministerin von Col. Jackson deutlich mehr Sinn! Oder wusste der Col. das nicht? Das konnte doch nicht sein ... oder doch?! Und wenn, warum hatte er sie nicht eingeweiht? Zweifelte er an Jay s Loyalität? Ihren Fähigkeiten?...Und wenn es jetzt zu einem bewaffneten Konflikt käme...hier mitten in der Nacht ... ?! Und sie hatte noch nicht mal eine Nachricht geschickt ...ausser der vorherigen, aber die war ja nun veraltet.... verdammt!

Sie suchte ganz automatisch nach dem Griff ihres Blasters in der Jackentasche und versicherte sich, dass sie diesen gleich zu fassen bekam. Die Blastvest hatte sie gleich nachdem verlassen des Gastraumes übergezogen. Ein besorgter Blick nach Rechts zu Simone, die einfach weiter ging, als wäre dies ein Nachmittagsspaziergang. Jay schüttelte den Kopf. Das konnte sie so jetzt nicht einfach stehen lassen!

Ma'am, wenn wir wieder zurück sind, dann ...“ sie stockte kurz, sprach dann gedämpft weiter „... sollten wir reden, hier ist nicht die Zeit noch der Ort, aber reden sollten wir unbedingt!“ wenn es nicht so düster gewesen wäre, hätte jeder gesehen, dass die Hautfarbe der Zeltronerin einen tiefroten Ton angenommen hatte.

Dann beschleunigte sie ihre Schritte und schritt nun vor der Ministerin den Pfad entlang.

Glücklicherweise war es neblig und kühl, was dafür sorgte, dass sich die Zeltronerin nach einigen Minuten wieder auf die wichtigen Dinge konzentrierte. Die Gegend mit ihren Sinnen aufmerksam zu beobachten, zu hören und riechen.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Rhovan| Friedhof | Familiengruft der Favreaus] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay
 
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[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Irgendwie brachte dieses Gespräch nicht so viel, wie Mellah erhofft hatte. Riuen warf ihnen allerhöchstens Bruchstücke vor die Füße. Irgendwie hatte er ja Recht - helfen würde es nicht. Aber andererseits war Nichtwissen ein sehr unangenehmes Gefühl, eines, das Mellah nicht ausstehen konnte. Wissen war eine so wichtige Sache, je mehr man wusste, desto mehr konnte man ausrichten. Und wer wusste schon, wann diese Information vielleicht tatsächlich helfen würde?

"Fragen über sein Wesen und über seine Person sind auch schwer, wenn man sie nur mit Ja oder Nein beantworten können soll, finden Sie nicht auch? Aber meine Ohren sind offen, wenn sie hierbei noch mehr mit uns teilen möchten. Und nein, niemand hier will sich in seiner Freizeit mit dem Imperium treffen. Definitiv nicht, das sollte klar sein."

Ein höheres Kopfgeld als das von Riuen, das sagte nichts aus. Zumindest nicht mehr, als sie nicht schon wusste.

Mellah nickte.

"Ich werde ihr schreiben..."

Wenn Riuen den Brief mitnahm, dann konnte Mellah auch relativ offen schreiben, ohne versteckte Botschaften zwischen den Zeilen. Verflixt, sie brauchten eigentlich irgendeine Geheimsprache. Wieso hatten sie nie zu den Kindern gehört, die sich eine erfunden hatten?
Sie war sich nicht sicher, ob Riuen das ernst meinte. Ihr schreiben, dass sie sie lieb hatte... es klang ein wenig albern aus seinem Mund, aber vielleicht war das auch keine Absicht.

"Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie abhauen."

In der Hoffnung, dass sie dann überhaupt noch hier war. Hoffentlich überschlugen sich die Ereignisse nicht so, dass sie irgendwie untertauchen mussten, aber momentan sah es ja erst einmal gut aus. Tharen hatte nichts davon erwähnt, dass er schon in den aktiven Kampf eingestiegen war, also hatten sie wohl Luft.

Mellahs Blick ging unwillkürlich zum Kästchen, in dem die Phiole lag. Sein Herz? Oh. Gut, ein Stück davon, aber das war schon genug. Die Frage war, wieso jemand, der Hoffnung und Stütze anscheinend zukünftig bitter nötig haben würde, so etwas persönlich wertvolles aus der Hand gab? Das ergab für Mellah nicht wirklich einen Sinn. Und genau das sprach sie auch verwirrt aus.

"Wieso gibt er sie dann mir? Er wird sie brauchen, dachte ich?"

Mellah hatte oft genug erlebt, was Hoffnung mit scheinbar Todkranken anstellen konnte. Hoffnung und Stütze waren wichtig, vielleicht sogar wichtiger als die Medizin selbst. Am Ende fehlte ihm genau dieses kleine bisschen Stütze, und er starb? Das war keine gute Idee.

"Aber ich werde gut darauf achtgeben",

versprach sie dann, und überlegte, wo sie das Kästchen am besten unterbrachte. Es mit sich zu tragen wäre vielleicht ein Fehler, genauso, wie es hier daheim zu lagern. Si musste eine Lösung finden, aber das würde sie, sobald sie Zeit hatte, um darüber nachzudenken.

Miris Mission war etwas, das Mellah eigentlich hingegen überhaupt nicht gerne im Kopf hatte. So viele Jahre... so viele Jahre, in denen sie sich hätten kontaktieren müssen, irgendwie, und jetzt das. Sie sah ihre Freundin genau vor sich - das braune Haar offen, die Augen voller Energie, wie sie ihr einen ihrer neuesten Pläne erörterte. Wie konnte es sein, dass sie sich so aus den Augen verloren hatten, dass das letzte Gespräch ein "Auf Wiedersehen" vor über zehn Jahren gewesen war? Und wie konnte es sein, dass Miri, ihre junge Miri, solche Sachen plante? War das nicht eher etwas für... ältere Semester? Leute mit mehr Erfahrung? Leute, die ihr Leben schon gelebt hatten? Das war nicht fair. Die Jedi waren nicht super zahlreich, aber es gab genug. Und da blieb dann die Frage - wieso ausgerechnet sie?
Mellah tippte unruhig mit dem Finger auf der Tischplatte herum, ein Tick, der sie mittlerweile nur noch selten befiel.

"Die Galaxis schickt sie aber nicht geplant in den Tod. Das ist der Orden, oder nicht?"

Wie die meisten Tirahnner wusste Mellah ja nicht viel von den Jedi, und eigentlich bewunderte sie sie und ihre Arbeit, aber konnte das sein? Oder war Miri so dumm, sich dafür freiwillig gemeldet zu haben? Ihr Brief hatte aber so schwermütig geklungen... das klang eher nicht danach. Ach mensch, sie würde sie so gerne persönlich sprechen, es würde sich so vieles klären!
Die Tirahnnerin seufzte.

"Ja, es freut mich durchaus für die beiden, verstehen Sie mich nicht falsch."

Besonders, nachdem Miri und Tharen sich getrennt hatten, weil Miri eben nur eines im Kopf hatte, die Jedi. Dass sich das jemals ändern würde... beinahe ein Wunder.

"Ich denke...",
zögerlich warf Mellah einen Blick zu Tharen und bemerkte, wie dieser und Riuen sich beinahe anstarrten. Sie runzelte die Stirn - was hatten die beiden?
"Ich denke, ich habe keine Fragen mehr. Schließlich", sie verzog hilflos das Gesicht un zuckte mit den Schultern, "scheinen Sie ja nichts beantworten zu können von dem, was mich interessiert..."

Und etwas wirklich Positives war em Chiss auch nicht eingefallen. Super.


"Wir haben keine Sorgen"
, sagte Tharen dann langsam mit dünnem Lächeln. "Wir haben nur zu tun. So, wie... Sie anscheinend? Ich hoffe, es handelt sich dabei nicht um ein... Kaffeekränzchen?"
Hm. So ganz schien Tharen vielleicht doch nicht überzeugt zu sein, was Riuen und seine Absichten betraf. Und erst jetzt wurde Mellah klar, dass es gut möglich war, dass er ein doppeltes Spiel spielte. Die Fahndung mochte echt sein - aber vielleicht war er hier, um seinen Ruf wiederherzustellen? Mit dem Verrat von einem so großem Fisch wie Mister X war das sicherlich drin. Und nebenbei ein paar kleine Fischlein mitzunehmen, so wie sie und ihren Mann, konnte dabei ja nicht schaden...
Mit einem Schaudern wurde Mellah ziemlich verspätet klar, dass das hier durchaus zwar der Wahrheit entsprechen konnte - aber genauso gut trotzdem eine Falle war, und sie wurde blasser.
Zum Glück waren die Kinder nicht hier...


[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Bis jetzt hatte Mellah nicht wirklich Fragen gestellt, die lediglich mit ja oder nein hätten beantworten werden können. Die Frage, ob Ian gefährlich war vielleicht. Aber sonst? Keine klugen Fragen.
"Das schwierige
daran, zu Reden, obwohl man nichts sagen darf ist, so wenig Info wie nötig, aber so viel wie möglich Preis zu geben." Und wäre Miri eine bessere Freundin gewesen, oder Mellah... Wäre Riuen wohl nicht hier oder müsste nicht so geheimnisvoll bleiben. Mellah. Eowyn. Tharen. Mellah hatte Eowyn IHREN Freund ausgespannt! Deswegen hatten die beiden keinen Kontakt mehr. Sekunden wanderte der Blick des Chiss zu Tharen, dann zu Mellah und gedanklich zu Eowyn. Vielleicht hatten die beiden sich Tharen auch einfach geteilt? Aber eine polyamore Eowyn war so fernab jeglicher Vorstellungskraft, wie eine selbstbewusste. Aber was wusste Riuen schon darüber, wie wild und verrückt Eowyn einmal gewesen war, bevor ihr Selbstbewusstein verkümmert war, wie ein Pflänzchen ohne Licht und Wasser.

Gab es etwas, das er nicht über Ians Wesen oder Person sagen könnte? Hier hatte er alles wichtige genannt. Und Mellah hatte sich doch einen Eindruck machen können, durch das Video, oder nicht?

"
Er hasst seine imperiale Vergangenheit ." Wichtige Info? Noch immer nicht genug über sein Wesen. "Er... ist manchmal ein bisschen philosophisch", was eine gute Umschmeichlung für melodramatisch war. "Ich kannte Eowyn nicht bevor sie mit ihm zusammen kam, aber ich denke, er tut ihr gut. Oh und vielleicht..." Riuen haderte mit sich, aber diese Information konnte er nicht Preis geben. Nein, durfte er nicht. Denn im Zweifel konnte das eine Spur sein, die auf die richtige Fährte lockte. "...hilft es mehr über sein Wesen zu erfahren, wenn ich sage, dass er ein ziemlich geduldiger Mensch ist." Riuen klang, als hätte er schlicht den Satz von eben beendet. Aber er konnte einer imperialen Ärztin nicht sagen, dass Ian ein guter 'Arzt' war. Arzt. Heiler. Ein Imp bei den Jedi. Gefährliche Informationen. Zu viele Verbindungen die gezogen werden konnten. Riuen musste vage bleiben.

Die Philoe war ein Ding und jetzt sprach Riuen schneller, als er dachte.
"Weil er ein Idiot ist." Wohlwollendere Worte mussten her. "Diese Phiole, der Sand... ich wette, er hat gesagt, wenn er stirbt, soll Eowyn sie bekommen. Oder ihre Eltern. Und da haben sie auch die Antwort. Wenn er gehen sollte, muss er etwas hinterlassen, das bei ihm Hoffnung hinterlassen hat. Trost. Das ist das lebendigste was er geben kann, wenn er stirbt." Brauchen? Bestimmt. "Er wird sich entschieden haben, dass er sie weniger braucht, als der Mensch, den er mehr liebt, als wohl gesund ist." Sofern Riuen hier überhaupt richtig lag. Vielleicht sollte Mellah das Ding auch nur bewahren?

Mellah schien mit Bildsprache nicht viel anfangen zu können.
"Die Galaxis lässt einem immer eine Wahl. Der Orden der Jedi auch." Sie sprachen hier ja nicht vom Imperium, über das Riuen anders gesprochen hätte. Mellah jedenfalls schien mehr als unzufrieden, aber vielleicht könnte Tharen sie ja trösten. Denn Riuen hatte genug gesagt. "Etwas, was sie unbedingt wissen möchten?" fragte er dennoch, auch wenn klar war, dass die Einschränkungen von eben noch immer galten.

Keine Sorgen? Riuens Brauen wanderten zuerst in die Höhe, dann erst sah er den Ex von Miri an, der dünn grinste und etwas von sich gab, das Augenblick zwei Dinge in dem Chiss entfachte. Zorn und etwas Feindseligkeit.

"Wenn ich noch ein imperiales Arschloch wäre, hätte ich schon längst meine Leute auf sie gehetzt. Und zwar in dem Augenblick, als sie ihre Kinder noch nicht in Sicherheit schaffen konnten." Sein Blick galt einzig Tharen, der dieses Spielchen hier wohl spielen wollte. Sie hielten ihn für einen Imperialen? Natürlich, denn alles, was Riuen hier von sich gegeben hatte, wirkte wie eine böse, böse Falle. Kalkül. Offensichtlich waren beide Amroths ein wenig schwer von Begriff oder unheimlich schlecht darin, Wesen zu lesen. Er kam hier her, mit etwas das ihn offenkundig als einen Bekannten von Eowyn ausgab. Er gab offen zu, ein Gesuchter zu sein. Oh und nebenbei, dass sein Freund und ihre Freundin sterben könnte. Ja. War ja wirklich schwer verdächtig. Idioten!

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Während Jayantu Ryn Jaso und Simone Favreau im Nebel über den Friedhof wandern erreicht eine chiffrierte Nachricht das Com von Jay, welches sie zunächst nicht abhört.
+++Col. Quentin Jackson an Agentin Jayantu Ryn Jaso+Neue Entwicklung+Treffen mit Botschafterin Nashana Delentes und Ministerin Favreau auf Tirahnn notwendig+Ankunft der Botschafterin imminent+Agiere als Kontakt+Protektionsmission ausgeweitet+Weitere Instruktionen folgen+Col. Quentin Jackson out+++
 
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Natürlich war genau das das schwierige, aber selbst mit dieser Aussage hatte der Chiss vor Mellah nicht wirklich etwas gesagt. Es war beinahe wie früher im Studium - ein Fall, ein Patient, und sie mussten die richtigen Fragen stellen, die richtigen Untersuchungen "anfordern" um herauszufinden, was da los war. Vielleicht hätte sie das alles viel eher so sehen sollen, von Anfang an... dann wäre sie vielleicht besser darin gewesen. Naja. Vorbei war vorbei...
Immerhin, ein kleines bisschen Information gab es dann doch. Mister X war nicht nur weg vom Imperium, er hasste es sogar? Das war eine Sache, die Mellah durchaus wichtig fand, und er stieg in ihrer Ansicht ein wenig höher. Mit "philosophisch" konnte sie allerdings nicht viel anfangen. Sie war eher der... praktische Typ, anstatt zu viel zu denken oder zu reden, als Arzt eine durchaus wichtige Eigenschaft. Mit philosophieren kam man da nur weiter, wenn man feststeckte. Und selbst das half nicht immer. Aber Geduld war etwas, das ihm besonders im Zusammenhang mit Miri helfen würde, und Mellah musste unweigerlich schmunzeln.

"Geduld könnte hilfreich sein, ja."

Das Schmunzeln verschwand, als Riuen ziemlich offen seine Meinung kundtat. Mister X war also ein Idiot, soso - Mellahs Augenbrauen zuckten kurz in die Höhe. Okay, offensichtlich verstand Riuen es genauso wenig wie sie selbst, und Mellah seufzte. Idiot. Wirklich. Er hätte es sich so viel einfacher machen können, aber nein. Riuen war ziemlich gut im Wetten, aber diese Antwort war großer Mist. Er würde nichts hinterlassen müssen, wenn er einfach überlebte, und das war mit Hoffnung so viel einfacher als ohne. Am liebsten hätte Mellah dem Chiss die Phiole wieder in ein Päckchen gepackt und es ihn mit zurück nach Coruscant nehmen lassen... Hm, die Option hatte sie ja noch. Auch wenn sie schon arg über den Wunsch des mysteriösen Mannes hinweg entscheiden würde... Naja, sie hatte noch Zeit.
Sie seufzte. Klar, Miri würde dieses Ding sicher auch einiges bedeuten, wenn sie es bekam, falls Mister X starb, aber viel lieber hätte sie wohl ihn selbst an ihrer Seite. Aber eines nach dem anderen.

Wenn Miri eine Wahl hatte... wirklich eine Wahl... wieso tat sie dann so etwas Verrücktes? Mellah verzog das Gesicht. Klar, sie war eine Jedi. Aber man musste doch Nutzen gegen Kosten abwenden. Beide, sowohl Miri als auch Mister X, gingen irgendwie davon aus, dass es gut möglich war, dass sie nicht mehr zurückkamen. Wieso taten sie dann so etwas? Aber vielleicht musste man auch eine Jedi sein, um so etwas zu verstehen. Feuerwehrkräfte gingen auch Risiken ein - aber nicht solche, dass sie vor jedem Einsatz ihr Testament erneuerten.
Sie seufzte wieder.


"Ich fürchte, die Dinge, die ich unbedingt wissen möchte, können oder dürfen Sie mir nicht beantworten, aber danke."

Zugegeben, Mellah war wahnsinnig neugierig, wieso Miri den Chiss nicht leiden konnte, immerhin schien er ein Vertrauter ihres Partners zu sein. Aber - das wäre dann doch etwas zu neugierig gewesen. Und hatte auch eigentlich absolut keinen Mehrwert. Außer natürlich dem, ihre Neugier zu befriedigen und wenigstens irgendetwas erfahren zu können, weil es wohl nichts Geheimes war und auch niemanden umbringen würde, wenn sie es wusste.

"Außer, da ist etwas, von dem Sie denken, dass es mir etwas... Beruhigung geben könnte?"

Keine Ja/Nein-Frage, aber das war momentan wohl auch eher nebensächlich geworden.

Die Stimmung aber wurde merklich kälter, als Tharen seine herausfordernde Frage stellte und Mellah schnell im Geiste durchging, was sie alles gesagt hatte - konnte man ihnen etwas anlasten? Nicht direkt, glaubte sie, aber sie schalt sich trotzdem direkt, nicht an diese Möglichkeit gedacht zu haben. Tharens Erfahrungsschatz war da einfach größer als der ihre.
Der Chiss nahm diesen kleinen Angriff nicht gerade gut auf. Offensichtlich war er noch nicht weit in seiner Ausbildung als Jedi... Mellah hatte eigentlich gedacht, diese wären besonnener. Er hatte offenbar noch ein bisschen was zu lernen. Seine Sprache war deutlich. Seine Haltung auch. Aber die Welt war kompliziert, Vertrauen auf einer Welt wie Tirahnn ein hohes Gut. Er konnte nicht ernsthaft erwarten, dass sie ihm anstandslos glaubten, vertrauten und ihn nicht mehr verdächtigten?! Es ging hier nicht nur um sie. Es ging um so viel mehr - um ihre Kinder, um Tharens Zelle, um die Zukunft dieser Gegend. Und zumindest ersteres schien im klar zu sein. Das hier ging zu weit. Das hier ging gegen Déor und Brega - und damit war genug.

"Offensichtlich sind Sie noch genug "Arschloch", um Kinder in dieser Unterredung einzubeziehen. Ich hatte Sie für ehrenwerter gehalten", brach es wütend aus Mellah heraus, ohne, dass sie weiter darüber nachdachte.

Weiter kam sie nicht, denn Tharen schnitt ihr das Wort ab und legte seine Hand auf ihren Unterarm, ohne den nun deutlich verärgerten Blick von Riuen abzuwenden.

"Lass mich.
Hinterher lassen sich solche Dinge einfach sagen. Und Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass das Imperium solche Spielchen niemals gespielt hätte? Sie könnten erpresst werden. Die Bilder von Miri wären schnell besorgt. Oder aber, Sie nutzen eine günstige Gelegenhet, um sich wieder beliebt zu machen. Vergessen Sie nicht - "
Tharen beugte sich vor und tippte mit dem Zeigefinger auf den Tisch. "Wir kennen Sie nicht. Sie kommen hier her, erzählen uns halbe Fakten, und erwarten, dass wir alles glauben, ohne, dass wir, praktischerweise, in der Lage sind, das zu überprüfen? Ich bin durchaus bereit, Ihnen zu glauben, aber ich muss weiter denken. Auch imperiale Arschlöcher gehen manchmal mit Bedacht vor. Dumm sind Sie nicht. Weshalb sollte man überhaupt nach uns hetzen? Und sagen Sie mir..."

Diesmal lächelte Tharen wirklich, und Mellah bewunderte ihn für seine relative Ruhe. Sie selbst war noch immer furchtbar aufgebracht.


"Weshalb sollten wir unsere Kinder in Sicherheit gebracht haben? Offensichtlich haben Sie selber keine oder haben einfach keine Ahnung von Tirahnn.

Also."


Abwartend sah Tharen Riuen an.

"Sind Sie ein Arschloch? Sind Sie unfähig, sich in andere Personen hineinzuversetzen? Wenn Sie wirklich ein Jedi sind, dann sollten Sie in der Lage sein, meine Fragen zu verstehen, oder etwa nicht?"


Mellah hielt beinahe die Luft an, als sie von Tharen zu Riuen blickte. Tharen hatte Recht - Riuen musste doch verstehen, dass das hier für sie nicht einfach war und ein durchaus großes Risiko, selbst wenn er nichts davon ahnte, dass Tharen sich widerständlerisch beschäftigte?

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Geduld, so mochte man vermuten, war bei allem hilfreich. Bei fast allem. Mit dem Imperium und seinem Dasein dort hatte der Chiss genug Geduld bewiesen. Ausgezahlt hatte sich diese nicht. Blieb also zu hoffen, dass es bei Eowyn und Ian anders war. Wie schnell eine Liebe schief gehen konnte, wusste Riuen selbst ein bisschen zu gut.

Gab es etwas, das Mellah beruhigen konnte? Riuen überlegte. „Eowyn ist eine ziemlich ranghohe Jedi. Sie wird sich nicht einfach unter kriegen lassen. Und auch wenn ich den speziellen Fall nicht kenne, um den es geht: Jedi lassen einander nicht im Stich.“ Das Thema Beruhigung jedenfalls war sehr schnell abgeschlossen. Von null auf einhundert, so fühlte sich das an, was gerade geschah. Tharen kam mit einem Angriff, den Riuen sich kaum gefallen lassen konnte und Mellah? Tja, Mellah bestätigte, was Riuen geahnt hatte. Sie war ohne ihren Mann nichts. Gleich auf 180, weil sie gar nicht auf den Verdacht gekommen war, den Tharen da äußerte. Der Feind ihres Mannes war also sofort ihr Feind. Eigene Persönlichkeit? Nein. Eigene Meinung? Weit gefehlt. Herrlich. Während Riuen Eowyn ja noch smypatisch fand, war es Mellah innerhalb weniger Sekunden gelungen, sie doch in die Kategorie ‚Dummes Weib‘ einzuordnen. Es gab Frauen wie Eowyn, die attraktiv und wenig selbstbewusst waren, aber zurecht kamen. Und dann gab es Frauen wie Mellah, die einen Kerl brauchten um überhaupt zu Überleben. Fast so, als müsse er ihr sagen ‚Einatmen. Ausatmen.‘
Hatte sein blick eben nur Tharen gegolten, wechselte dieser nun zu Mellah. War nicht das erste Mal, dass jemand ihn als Arschloch titulierte und immerhin hatte er Mellah die Vorlage gegeben. Sie hatte ihn für ehrenwerter gehalten? Mellah war eben nicht Arda.

„So kann man sich irren,“ sagte er stattdessen und tat genau das, was wütende Leute am wenigsten leiden konnte. Er lächelte sie an. Und da schritt der treue Retter Tharen auch schon ein. Was für eine Show. Da kam er auf diesen imperial verseuchten Planeten, suchte Eowyns Beste Freundin und musste sich so eine Scheiße anhören. Von einer Ärztin die keinen Schritt ohne Mann machen kontne und eben jenem, der hier eidneutig das heraus hängen ließ, was Eowyn doch sicher als Arschloch bezeichent hätte. War das der Trennunsggrund gewesen? Egal!
Tharen jedenfalls, der Besonnene, kam ihm hier vor, wie der gute Polizist. Der arrogante, der gerade versuchte, ihm die Welt zu erklären. Nett.

„Wissen sie,“ begann Riuen, nachdem Tharen fertig gesprochen hatte und rückte mit dem Stuhl ein wenig nach hinten. „Ich erwarte nicht, dass Sie mir glauben. Im Grunde kann es mir egal sein. Ich hab Ihnen die Nachricht überbracht, die ich überbringen sollte. Fertig.“ Er schlug die Hände zusammen, rieb sie kurz, gerade so, als hätte er ein Papier darin zerknüllt. Dann stand er auf. „Der Rest ist Ihre Sache, nicht meine. Glauben Sie mir, glauben Sie mir nicht, glauben Sie, ich sei ein Arschloch,“ er sah zu Mellah, „vielleicht stimmt’s ja auch. Sie müssen weiter denken?“ Jetzt sah er beide an. „Japp, ich auch. Und ich denke, ich muss mir das hier nicht länger geben.W Tharen stellte dann wirklich zwei sehr absurde Fragen, Fragen, die ihn selbst natürlich in Götterlicht rückten und Riuen lachte. „Die richtige Frage wäre, ob ich ein imperiales Arschloch bin,“ war Antwort Nummer eins, als er den Pulli Tharens auszog. „Wäre ich ein imperiales Arschloch, hätte ich vermutlich eine Wanze versteckt. In meiner Kleidung, an meinem Körper, oder an ihrer Frau, als ich sie im Krankenhaus besucht habe. Ich hätte schon dort festgestellt, dass sie etwas gegen das Imperium hat. Kopflos aus dem Raum rennen, dann in einen anderen… Ja, wirklich, wäre ich ein imperiales Arschloch, hätte ich das gleich gemeldet. Um einen Bewies zu haben, einen handfesten. So als Deserteur vielleicht nicht unwichtig, hm?“ Die Decke legte er auf den Tisch. „Und wäre ich unfähig, mich in andere Personen hineinzuversetzen, hätte ich nicht bemerkt, dass sie beide etwas gegen das Imperium haben. Also nein, ich bin kein imperiales Arschloch, sondern ein republikanisches. Und mit Verlaub,“ er machte eine entschuldigende Geste, „Sie ja auch. Denn mein Kopf steht hier auch auf dem Spiel und oh, der Kopf meines Freundes auch. Und der von Eowyn. Aber der mit dem Beweis sind Sie. Sie haben einen imperialen Verräter hier. Auf Papier, in echt sogar hier. Also,“ Riuen hob kurz die Hände, ließ sie wieder sinken, zog dann die Hose aus, legte sie ebenfalls zusammen und dann auf den Tisch, genau wie die Hose. Nun trug er nichts mehr am Körper, aber jenes bewies vermutlich nicht, dass er keine Wanze am Körper hatte.... Aber am Ende sagte das nichts, da es ja genügend Körperöffnungen gab. Absurder Witz!

Ich hab meine Nachricht überbracht. Das ich die zweite zum Friedhof bringen muss, wissen sie ja. Wenn sie also imperiale und keine republikanischen Arschlöcher, sondern nur imperiale sind, nur zu.“ Die beiden hatten ja wohl mehr Möglichkeiten ihn ans Messer zu liefern. Ganz ohne Probleme. „Und wenn sie was von Eowyn wollen, kümmern sie sich selbst drum, damit ihre Nachricht ankommt, okay?“ Er lächelte beiden zu, ein perfektes Lächeln von jemandem aus einem Modemagazin. Damit drehte Riuen sich um, um in das Gästebad zu laufen und seien nasse Kleidung zu holen.



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Langsam begriff Mellah, weshalb Miri den Typen nicht abkonnte. Sein schmieriges Lächeln, das er seinem aussagelosen Satz folgen ließ... Bah. Ekelhaft. Von sich selbst so überzeugt, dass er gar nicht daran dachte, dass andere Personen vielleicht auch Sorgen hatten. Dass andere Personen vielleicht auch nicht mit der Macht gesegnet waren und ein normales Leben führten, ohne irgendwelche Vorwarnungen oder so etwas. Und ohne zu spüren, ob die Person vor ihnen vertrauenswürdig war oder nicht. Angewidert verzog Mellah das Gesicht, als Tharen immerhin einsprang. Sein ruhigerer Tonfall als der ihre war sicher besser geeignet, um die Situation unter Kontrolle zu halten, außerdem hatte er viel mehr Erfahrung mit solchen Dingen. Sicher hatte er schon ein, zwei Mal erlebt, dass Neulinge zu ihrer Gruppe stießen. Vertrauen... das war seit dem Imperium so wichtig hier auf Tirahnn. Schwer zu erarbeiten, aber wenn man es genoss, dann bedeutete es eine ganze Menge.

Aber anscheinend hatte der Chiss keine Lust, darüber nachzudenken, weshalb sie so skeptisch waren. Dabei hätte sie eigentlich das von einem gesuchten Ex-Imperialen erwartet. Verständnis. Verständnis dafür, dass sie nicht einfach alles und jedem glauben konnten. Dass es wichtigeres gab als Einzelschicksale. Vielleicht aber überschätzte Mellah auch die Jedi... und auch Jedi hatten wunde Punkte, auch Jedi hatten Probleme mit ihrer Vergangenheit? Eine Sache, die sich Mellah kaum vorstellen konnte, aber andererseits, wenn sie an Miri dachte... Hm.
Und hey, das mit dem Arschloch war nicht fair. Mellah achtete durchaus sehr auf ihre Sprache - spätestens mit der Geburt von Déor hatte sie alle möglichen Ausdrücke erst einmal aus ihrem Vokabular entfernt. Aber hier hatte
er damit begonnen, sie hatte ihn nur zitiert! Und der wollte ein Jedi sein? Sich das hier nicht länger geben? Der Chiss war nach einer simplen Frage in die Luft gegangen, dass es eskaliert war, daran waren definitiv nicht nur sie schuld.

Und jetzt reagierte er
leicht über.

Mellahs Augen wurden groß, als er den Pulli auszog. Leichte Überreaktion das Ganze hier, oder? Ein wenig wurde sie nun an Déor erinnert, der auch manchmal seine gewissen Stunden hatte. Und dann alles und jeden anschrie oder anmeckerte, auch, wenn man ihm nur Gutes wollte. Selbst, wenn man ihn mit einem Eis bestechen wollte, was Mellahs Mutter schon einmal versucht hatte.
Eine Wanze hätte Riuen niemals versteckt bekommen - immerhin hatte er sie so gut wie gar nicht berührt, und ihre Dienstkleidung wechselte Mellah ohnehin, wenn sie aus dem Krankenhaus ging. Aber das brachte sie nun lieber nicht vor. Bei Déor war es ein Fehler, ihn zu unterbrechen, man nickte einfach, sagte "Du armer, alles doof gerade, oder? Ich weiß, ich verstehe das, du sagst mir Bescheid, wenn es dir besser geht, okay?". Das half meist wesentlich schneller, als ihn zu bedrängen, und so wartete Mellah einfach ab. Immerhin gab er zu, dass er ein "Arschloch" war. Natürlich hatte er Recht, dass auch er in Gefahr war, aber weder Mellah noch Tharen hatten ihn gebeten, ihnen Nachrichten zu überbringen. Sie waren beide Hals über Kopf in diese Sache hineingeschlittert. Und das zeitgleich zu einem der ersten großen Angriffe gegen die Imperialen in der Stadt. Misstrauisch durfte man da durchaus werden. Fand sie.
Wobei seine Reaktion mittlerweile ziemlich echt wirkte. Entweder er war ein verdammt guter Schauspieler... oder einfach nur ein großer Idiot.
Und Mellah war nun wirklich geneigt, an letzteres zu glauben. Oder zumindest ersteres auszuschließen.

Dann aber begann Riuen, nach dem Pulli und der Decke auch die Hose auszuziehen. Offenbar hatte er keine Lust, Kleidungsstücke am Leib zu tragen von Leuten, die... ja, die was? Oder er wollte einfach beweisen, dass er sie nicht aushorchte? Ein Schmunzeln konnte Mellah sich nun nicht mehr verkneifen. Déor in Reinform... nur ein wenig älter. Und größer. Und... blauer.
Auch wenn sie dringend vermied, ihm nun wo anders als in seine roten Augen zu schauen.

Er lächelte, ein Lächeln ohne Emotionen, und als er sich umdrehte und sein nackter Hintern, den sie trotz allen Versuchen nun genau sah, zur Wohnzimmertür wackelte konnte Mellah nicht mehr anders. Herrjemine, es war wirklich, als wären Déor und Brega hier! Erst war es nur ein Prusten, dann aber gab sie es auf und lachte schallend. Tharen starrte sie irritiert an, doch Mellah schüttelte nur den Kopf, bis sie nach ein paar Sekunden wieder Luft bekam und sprechen konnte.

"Okay, ich gebe zu, vielleicht habe ich vorhin leicht überreagiert, aber das hier ist doch ein wenig... wie im Kindergarten, oder nicht?"

Noch immer stand ein sehr amüsiertes Grinsen auf ihrem Gesicht, dann aber schwand es langsam.

"Und das Imperium würde sich die Hände reiben, wenn es hiervon wüsste. Zwei Parteien, die Alliierte sein könnten, nur durch tiefes Misstrauen und ein wenig falsche Wortwahl auseinandergetrieben. Besser könnte es gar nicht laufen - und das, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Oder überhaupt mitzumischen.
Bei allen Märkten, ziehen Sie wenigstens die trockene Hose wieder an, sonst zieht mir Miri die Ohren lang, wenn Sie wegen uns krank werden. Und Tharen wird noch eifersüchtig auf ihren ansehnlichen Hintern."

Hey, sie war nicht Schuld daran, dass er ihn ihr quasi auf dem Silbertablett präsentiert hatte. Und Tharen konnte solche Kommentare ab, das wusste sie. Auch wenn sie aus den Augenwinkeln sah, dass er minimal rot wurde. Ha, Volltreffer.
Jetzt wurde sie aber wirklich ernst.

"Es tut mir Leid, wenn ich... wenn wir", sie warf Tharen einen Seitenblick zu, "Sie gekränkt haben, aber hier ist es täglich aufs Neue schwer, Leuten zu vetrauen. Es zermürbt einen. Wir wären schon längst fort von hier, wenn nicht unsere Familien hier wären, und wenn wir nicht daran glauben würden, dass für unsere Welt noch eine Chance besteht."

War das schon zu viel gesagt?


"Aber besonders Außenweltlern ist man daduch sehr kritisch gegenüber. Und der Anschlag heute früh - Sie haben vielleicht davon gehört? - macht es nicht einfacher. Tirahnn ist... ein Pulverfass. Und wir Einwohner manchmal Teil des Schießpulvers."

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
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Was für eine dämliche, selbstgerechte Ziege. Die hatte ja ihr passendes, arrogantes Gegenstück gefunden. Vielleicht war die Gemeinsamkeit, die sie mit Eowyn teilte die, zu glauben, dass bloß alle anderen die blöden Idioten waren. Tirahnnische Krankheit vielleicht, wer wusste das schon. Fest stand, dass er diese Frau nicht leiden konnte. Unsympathisch war die Untertreibung schlechthin, diese Dame hatte es geschafft, ihn innerhalb weniger Minuten so wütend zu machen, dass er sich ein abschließendes Urteil zu erlauben wagte. Blödes Weib! Er hatte es sicher nicht nötig von ihr und ihrem Mann vor den Kopf stoßen zu lassen. Sie hatte Infos gewollt, er hatte sein Bestes gegeben, ihr ein paar zu überreichen und das, obwohl Ian nur davon gesprochen hatte, dass seine dämliche Nachricht dort ankommen sollte. Oh, mit ihm würde er ein Hühnchen rupfen. Schickte ihn, ausgerechnet ihn, auf eine imperiale Welt und dann geradewegs zu Idioten. Riuen konnte nichts dafür, dass Eowyn und ihre komische Freundin keinen Kontakt mehr hatten, auch wenn er mehr als nur eine Ahnung davon hatte, an was das liegen konnte. Die Amroths schienen zu lange dem Einfluss des Imperiums ausgesetzt gewesen zu sein. Imperium, oh Riuen hätte an die Decke gehen können. Imperiales Arschloch. Kaffeekränzchen mit Imperialen. Bevor er sich je wieder auch nur mit einem einzigen Imperialen an einen Tisch setzen würde, würde er eher enthaltsam werden. Beinahe eineinhalb Jahre hatten die Imperialen ihm gestohlen. Eineinhalb Jahre in denen er eine Lüge gelebt, in denen er mit dem Erzfeind kollaboriert hatte. In denen er eine Frau geehelicht hatte, die nichts weiter im Sinn gehabt hatte, als ihn zu belügen. Dabei hatte er gehen wollen, aber nein, er hatte ihr vertraut, auf den richtigen Moment warten wollen. All das, für was? Für eine Lüge! Und jetzt war er wieder auf imperialen Boden zurückgekehrt, um sich beleidigen zu lassen. Von einer Familie, die mit Eowyn befreundet war. Der Frau, die ihn ohnehin nicht leiden konnte. Herrlich. Dabei ging es hier vor allem um seinen Kopf. Ein Desarteuer. Hallo? Als wären die Amroths in Gefahr, wo Ian schlau trotz seiner Idiotie schlau genug gewesen war, ihnen eine sich selbst zerstörende Nachricht zu hinterlassen.

Beinahe hatte der Chiss das kleine Gästebad erreicht, in dem seine Kleidung lag, als er Mellah lachen hörte. Nicht nur kurz, sondern ein wenig zu lang, was Riuen Sekunden irritierte. Was zum?! Und dann begann sie wieder zu reden. Kindergarten? Ach was. Urkomisch, dass sie diese Worte in den Mund nahm. Ihr Witz mit dem ansehnlichen Hintern rettete die Situation keineswegs. Aber da Riuen recht wenig Lust hatte, dass in seinen Rücken gesprochen wurde, drehte er sich doch wieder zu den Amroths herum.

„Das aberlustige an der Sache ist, dass sie mir gar nicht vertrauen müssen,“ meinte der Chiss dann ohne ein Lächeln, mit staubtrockenem Ton. „Sie haben eine Nachricht gehabt, die sich selbst zerstört hat. Fertig. Ich hab’s schon mal gesagt. Meine Aufgabe war bloß, die zu überbringen. Plus die, die für Eowyns Eltern ist.“ Was das zermürben anbetraf, nun gut. Da konnten sie sich die Hände reichen. „Das Imperium ist ein dreckiger, stinkender Scheißhaufen,“ sagte Riuen dann unvermittelt. „Es kann nur zermürben. Aber,“ und jetzt kehrte doch ein Lächeln zurück, vielleicht ein wenig mürrisch, „Tirahnn hält stand.“ Was wohl ein Hinweis darauf sein konnte, dass er sich der Lage und den Widerständlern und dem Anschlag durchaus bewusst war. Seine Wut war damit wieder verflogen, aber sein abschließendes Urteil über Mellah? Vielleicht auch. Vielleicht ein bisschen. Vielleicht ganz. „Jetzt, wo wir die Fronten geklärt haben… Soll ich Eowyn etwas ausrichten?“ Was ihn wieder auf den Tisch und die Hose zulaufen lassen ließ, die er wieder anzog. Freilich, wegen Mellah. Riuen störte sich weder an seiner Nacktheit, noch an dem Gedanken, dass Eowyn irgendwem die Ohren langziehen würde.


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